Autor Thema: Nerviges und überhebliches Geschachere der Kleinparteien...  (Gelesen 3403 mal)

Rainer

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... langsam nervt es wieder.

Satte zwei Wochen ist es nun her, dass in Deutschland gewählt wurde und eine Wahl bedeutet, dass an diesem Tag "der Wähler" das Wort hat und dass es darum geht, eine (neue) Regierung nach dem Willen des Wählers zu bilden.

Insbesondere der Teil "nach dem Willen des Wählers" scheint bei den Parteiführern der "Kleinparteien" die Grünen und insbesondere die FDP nicht so angekommen zu sein. Man hat eher das Gefühl, dass es den beteilligten Personen nicht darum geht, dem demokratischen Sinn der Wahlen genüge zu tun, sondern allenfalls auf Basis mathematischer Abhängigkeiten den maximalen Vorteil für die eigene Karriere herauszuschlagen, scheiß egal, was die Wähler wollen.

Anders kann ich dieses elende Geschachere und dieses überhebliche Auftreten der Parteiführer nicht mehr interpretieren. Morgen geht das endlose Gesülze in die 3. Woche und immer noch ist man stets besonders bemüht, mit latenten Drohungen ("Jamaika ist noch nicht vom Tisch", "Die Ampel ist noch lange nicht in trockenen Tüchern") nicht nur die anderen Parteien, sondern insbesondere auch den Wähler zu verunsichern. Man fragt sich, wie lange man eigentlich noch die relativ eindeutige Wahlaussage, die zudem im Nachgang mehrfach durch Umfragen in aller Deutlichkeit bestätigt wurde, weiterhin ignorieren kann und so tun kann, als wäre man der Herr der Herrscher und könne frei über das Wohl des Wählers entscheiden. Es nervt wirklich langsam.

Um es mal mit den Worten von Herrn Lindner für seine eigene Partei durchzuexerzieren: in Deutschland leben etwas über 83 Millionen Menschen, von diesen sind ca. 60 Millionen wahlberechtigt. Von diesen wahlberechtigten Bürgern haben ca. 76,6% das Wahlrecht ausgeübt, es haben also ca. 46 Millionen Menschen gewählt. Von diesem 46 Millionen haben ca. 11,3% die FDP gewählt, das macht in der Summe ca. 5,2 Millionen Wähler für die FDP. Um es mit Lindner zu sagen: satte 78 Millionen Menschen in Deutschland haben NICHT die FDP gewählt und wollten NICHT die FDP an der Regierung sehen. Ob das so wirklich eine sinnvolle Aussage ist, sei dahingestellt, es ist aber die Aussage, wie Lindner die Zahlen der anderen interpretiert. Und mit diesen paar Wahlstimmen im Rücken bemüßigt sich Lindner, entscheiden zu dürfen, wer Kanzler wird? Leider spielen die Grünen dieses dümmliche Spiel mit, obwohl auch sie nicht um Welten mehr Stimmen bekommen haben und nach Lindnerscher Mathematik auch immerhin von satten 76 Millionen Menschen NICHT gewählt wurden.

So wenig ich eigentlich eine neuerliche große Koalition begrüßen würde, so sehr wünsche ich mir trotzdem, dass die Herren Olaf Scholz und Armin Laschet einfach auch mal ein Statement loslassen und sagen "noch ist nicht in trockenen Tüchern, ob überhaupt eine der beiden Kleinparteien auf der Regierungsbank sitzen werden". Vielleicht wachen die zuständigen Herren dann mal endlich aus ihren überheblichen Wachträumen auf und tun endlich das, wozu die Wähler sie aufgefordert haben, statt weiter wochenlang zu schachern. Es reicht wirklich. Es sind nach wie vor mit die kleinsten Parteien im Bundestag, nicht die größten, die hier so großmäulig auftreten.

Horst

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Re: Nerviges und überhebliches Geschachere der Kleinparteien...
« Antwort #1 am: 09. Oktober 2021, 15:09:49 »
Man hat eher das Gefühl, dass es den beteilligten Personen nicht darum geht, dem demokratischen Sinn der Wahlen genüge zu tun, sondern allenfalls auf Basis mathematischer Abhängigkeiten den maximalen Vorteil für die eigene Karriere herauszuschlagen, scheiß egal, was die Wähler wollen.
Mag jetzt destruktiv klingen, aber dieses Gefühl habe ich nicht nur nach einer Wahl bei solchem Koalitionsschaulaufen.

Das sind Leute deren Ego es gut tut wenn die Repuplik an ihren Lippen hängt. Aber Söder, Lauterbach & Co sind da ja auch nicht besser...
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Rainer

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Re: Nerviges und überhebliches Geschachere der Kleinparteien...
« Antwort #2 am: 09. Oktober 2021, 18:29:17 »
Aber Söder, Lauterbach & Co sind da ja auch nicht besser...

Leider - da gibt es nirgends ein "besser". Es ist ein Trauerspiel, aber in dieser extremen Form, wie es momentan von den beiden Parteien "Die Grünen" und "FDP" zelebriert wird, hat es auch Seltenheitswert. Noch geheimer als geheim geht einfach nicht mehr. Die sollen nicht auf geheim machen, sondern vorleben, was es heißt, Kompromisse zu schließen und demokratisch zu denken. Da finde ich es von vorneherein kontraproduktiv, ständig von irgendwelchen "roten Linien" zu labern. Wenn Kompromisse gemacht werden müssen, darf man gar nichts von vorneherein ausschließen. Sonst kommt man nie zu Potte. Manchmal tut es eben weh. Und "rote Linien" sind ja ohnehin willkürlich einseitig gewählt und definiert, das ist vollkommen unsinnig. Das dient alles nur dem Geschachere um die eigene politische Zukunft.

Horst

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Re: Nerviges und überhebliches Geschachere der Kleinparteien...
« Antwort #3 am: 09. Oktober 2021, 21:00:44 »
Alles nur Gelaber, Türkischer Basar und Show.
Am besten ignorieren. ;)
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