Autor Thema: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021  (Gelesen 19741 mal)

Christina

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Vorwort

Noch nie habe ich bei einer Urlaubsplanung so viel hin- und hergebucht, und zwar bezüglich der Reiseziele, der An- und Abreise und bezüglich der Unterkünfte.

Nachdem coronabedingt weder ein Urlaub zu Jahresbeginn noch im Mai/Juni 2021 möglich war (das war natürlich meine persönliche Beurteilung der Lage), sollte es nach den deutschen Sommerferien Mitte September endlich wieder losgehen. Da Peter nur vage Aussagen zu einer möglichen Reise im Herbst machte, tätigte ich im Juni zunächst mal zwei «Sicherheitsbuchungen» für Solotrips, eine Woche die ostfriesische Insel Borkum im September mit Bahnanreise und als Alternative eine Woche den ostfriesischen Hafenort Greetsiel im Oktober mit Autoanreise.

Gründe für die Wahl der Reiseziele: möglichst keine Autoanreise oder nur max. 600 km Anfahrt (die lange Fahrt nach Rügen letztes Jahr war mir noch in zu lebhafter, negativer Erinnerung) / irgendwo in Deutschland wegen der Unwägbarkeiten der Pandemie / Meer musste sein.

Im Laufe des Sommers wurde immer klarer, dass Peter wenn überhaupt, max. eine Woche ab Mitte Oktober würde wegfahren können, daher konnte (und wollte) ich meine Reisezeit im September verlängern. Ich buchte fünf Tage Lübeck als Vorprogramm von Borkum, auch mit Bahnanreise. Soweit so gut.

Dann kamen die Bahnstreiks und ich suchte ein alternatives Reiseziel zu Lübeck, das unter meinen obigen Vorgaben auch mit dem Auto erreichbar sein würde – nach vielem Überlegen, Abwägen, usw. entschied ich mich für Helgoland. Auch so ein Ziel das schon ewig lange auf meiner Liste stand, aber nie so recht passte. Jetzt schon, per Schiff von Cuxhaven und Hamburg erreichbar, beides mit der Bahn und Cuxhaven auch mit dem Auto machbar.

Als Bahnstreik Nr. 3 kam, habe ich mich endgültig auf die Autoanreise eingestellt – und dann vier Tage vor meiner Abreise war man sich doch einig und in absehbarer Zeit sollte es keine Streiks mehr geben – nach ein paar Stunden Grübeln, habe ich mich dann doch für die Bahnanreise entschieden.

Meine Buchungen und Stornierungen im Einzelnen:

Bahntickets – alle Tickets habe ich stornierbar bis zum Tag vor Nutzung gebucht, diese Tickets kosten 10 EUR mehr als die nicht stornierbaren, diese 10 EUR werden bei einer Stornierung einbehalten, den Rest gibt es als Gutschein (hier mal ein Lob an die Bahn, das mit den Gutscheinen, sowohl die Ausstellung als auch die Einlösung hat wunderbar geklappt, man kann Gutscheine teilweise einlösen, dann gibt es über den Restbetrag wieder einen Gutschein, man kann für eine Fahrt auch mehrere Gutscheine einlösen und das alles digital, online und per Mail) – Ticket Worms – Borkum inkl. Fährfahrten und zurück storniert, Ticket Worms – Lübeck storniert, Ticket Lübeck- Borkum storniert. Stattdessen gebucht Ticket Worms – Borkum, Emden – Cuxhaven, Cuxhaven – Worms. 

Fährtickets – Ticket Emden – Borkum gebucht für Autoanreise, storniert (4 EUR als Gebühr einbehalten) als ich dann doch mit der Bahn fahren konnte, stattdessen gebucht Ticket Borkum – Emden (Ticket Emden – Borkum als Teil des Bahntickets von Worms gebucht), Ticket Cuxhaven – Helgoland - Cuxhaven

Unterkünfte:

Borkum – Wunsch war eine Ferienwohnung, zunächst habe ich keine gefunden, die meinen Vorstellungen entsprach und stornierbar bis min. 2 Wochen vor Anreise war, daher Hotel bei booking.com gebucht, drei Wochen vor Anreise habe ich durch Suchen nach Unterkünften auf Google Maps doch noch eine Ferienwohnung gefunden (die nicht bei booking.com gelistet war) und das Hotel bei booking.com storniert.

Hinte bei Emden – wegen der zeitweise geplanten Autoanreise habe ich noch ein Hotel bei Emden gebucht, um einen Tag vor der Fährüberfahrt nach Borkum anzureisen, Autoanreise am gleichen Tag wie Fährüberfahrt wäre mir wegen Staus zu riskant gewesen, nachdem ich dann doch mit der Bahn fuhr, wurde das Hotel natürlich storniert.

Cuxhaven – hier waren viele Hotels ausgebucht. Verfügbarkeit hat sich aber immer wieder geändert bei booking.com, deshalb mehrmals storniert und etwas, das eher meinen Wünschen entsprach, neu gebucht. Dann Entscheidung doch mit der Bahn zu fahren, jetzt brauchte ich kein Hotel mit Parkplatz mehr, sondern eines in Gehentfernung zum Hafen und Bahnhof. Durch mehrere Buchungen, Stornierungen und Neubuchungen habe ich mich schrittweise «verbessert», für die Nacht zwischen Borkum und Helgoland dann das perfekte Hotel bei booking.com gebucht und für die Nacht nach Helgoland beim Cuxhaven Tourismus Service ein ebenfalls perfektes Hotel gebucht.

Helgoland – zunächst eine recht teure Ferienwohnung bei booking.com gebucht, dann storniert und eine andere Fewo gebucht. Dann habe ich mich entschieden, eine Nacht länger als zunächst geplant zu bleiben, daher auch die zweite Fewo storniert und schließlich beim Helgoland Tourismus Service eine Fewo gebucht, die nicht bei booking.com gelistet war.
Greetsiel im Oktober – storniert, als die September Reise final entschieden war.

Weil das alles vielleicht ein bisschen verwirrend war, am Ende sind es sieben Nächte Borkum und vier Nächte Helgoland geworden, dazu jeweils eine Nacht in Cuxhaven vor und nach Helgoland, das ganze per Bahn und Schiff.



LG Christina

Ilona

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #1 am: 24. Januar 2022, 20:04:37 »
Erste  :adieu:.

 :girly: Die Planung/Buchung war tatsächlich etwas verwirrend. Hauptsache, dass während der Reise alles nach Plan verlief. Ich bin schon sehr gespannt.
Liebe Grüße

Ilona

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Christina

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #2 am: 25. Januar 2022, 17:58:05 »
Erste  :adieu:.

 :girly: Die Planung/Buchung war tatsächlich etwas verwirrend. Hauptsache, dass während der Reise alles nach Plan verlief. Ich bin schon sehr gespannt.

Hallo Ilona,
es hat tatsächlich alles geklappt während der Reise, wobei es mich nicht gewundert hätte, wenn ich bei all der Umbucherei eine Unterkunft zum falschen Datum gebucht hätte. :totlach:



LG Christina

Christina

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #3 am: 25. Januar 2022, 18:10:10 »
1. Tag – Montag, 20.09. - Anreise Borkum

Zum Urlaubsstart geht es schon früh los. Um 6 Uhr fährt Peter mich zu einem ein paar Kilometer von zu Hause entfernten Bahnhof. Da hier die Bahn eine andere Routenführung hat als die Strasse, spart mir das einmal Umsteigen und ich kann 45 Minuten länger schlafen.

Der Regionalzug bringt mich nach Mainz, dort steige ich in den IC nach Köln um, dort Wechsel auf den IC nach Emden. Beide IC sind nur mäßig voll, die Schulklassen, die ich schon in Mainz wenig begeistert entdecke und die teils dann auch wie ich in Köln Richtung Emden umsteigen, sind und bleiben zum Glück in einem für sie reservierten Abteil bzw. Wagon, weit weg von meinem Sitzplatz. Je weiter wir in den Norden fahren, umso leerer wird der Zug.

Zum Thema Corona: in den Bahnhöfen und Zügen gilt natürlich Maskenpflicht und ich habe mir schon Gedanken gemacht, wie ich wohl die knapp acht Stunden (bis zum Umstieg auf die Fähre) mit Maske aushalten würde. Zum Glück muss inzwischen keine FFP2 Maske, sondern nur noch die OP Maske getragen werden und zu meiner Erleichterung geht das ziemlich problemlos. Beim Essen und Trinken kann man sie ja absetzen, so dass es immer wieder mal die Möglichkeit zum Durchatmen gibt. Ich habe übrigens (fast) niemand gesehen, der keine Maske getragen hätte oder nur unterhalb der Nase oder der das Essen und Trinken extra lange ausgedehnt hätte.

Alle Züge sind heute pünktlich, aber es wäre nicht die Bahn, wenn es nicht doch noch ein bisschen Drama gäbe. Mein Ziel heute, die ostfriesische Insel Borkum, wird per Fähre von Emden Außenhafen erreicht. In Emden Außenhafen gibt es auch einen Bahnhof, das ist die Station nach Emden Hauptbahnhof. Schon länger ist bekannt (ich habe das auf der Homepage der Fährgesellschaft gelesen), dass im September diesen Jahres am Außenhafen größere Bauarbeiten stattfinden, dazu gehört auch die Erneuerung der Bahngleise. Daher kann der Bahnhof Emden Außenhafen die letzten beiden Septemberwochen nicht mit dem Zug erreicht werden, sondern nur mit Schienenersatzverkehr.

Von dieser Tatsache erfährt unser Zugpersonal erst im Laufe der Fahrt nach Emden, in Köln war (zu meinem Erstaunen) als Ziel Emden Außenhafen am/im Zug angeschrieben und erst während der zweiten Hälfte der Fahrt wird das in Emden Hauptbahnhof geändert.

Es kommt dann die Durchsage, dass sie sich bemühen Busse als Ersatz am Hauptbahnhof bereitzustellen, dass es aber nicht sicher sei, ob es klappt – ich kann es kaum fassen. Kurz vor der Ankunft in Emden wird verkündet, dass jetzt alles organisiert sei und alle, die zur Fähre nach Borkum möchten, am Hauptbahnhof aussteigen und in die dort bereitstehenden Busse umsteigen sollen. Das klingt gut, vor Ort herrscht dann aber Chaos. Sicherlich an die 150 Leute (darunter mindestens zwei Schulklassen, steigen am Hauptbahnhof aus und wollen schnellstmöglich zum Bahnhofsvorplatz. Natürlich alle mit Gepäck. Am einzigen Aufzug bildet sich sofort eine endlose Schlange, auch über die Treppe geht es nur im Schneckentempo.

Auf dem Bahnhofsvorplatz steht dann ein (!) Reisebus, der Fahrer lädt das Gepäck in die entsprechenden Fächer unterhalb der Sitze und recht schnell ist dort kein Platz mehr und der Bus fährt ab. Ich bin nicht mehr mitgekommen und warte nun mit vielen anderen weiter. Nach einiger Zeit kommt dann ein Linienbus und dieser wird ohne Rücksicht auf Corona oder die Verkehrssicherheit bis zur Oberkante voll gemacht. (Auch hier passen nicht alle, die zur Fähre wollen, rein, es kommt dann wohl noch ein dritter Bus bzw. nochmal der Reisebus, das kriege ich aber nicht mehr mit.)

Nach ungefähr zehnminütiger Fahrt erreichen wir dann den Hafen, wo die Fähre (zum Glück) wartet, schnell geht es an Bord, die Fahrkarten kontrolliert niemand. Mit zwanzigminütiger Verspätung legt die Fähre dann ab.

Ich gehe aufs Außendeck, hole mir am Automaten einen Kaffee und kann mich nun richtig entspannen. Ab jetzt kann bei der Anreise nichts mehr schiefgehen. Während der Überfahrt gibt es einige Schiffe zu sehen und bald die Industrieanlagen auf der niederländischen Seite der Ems (Kraftwerk Vattenfall Eemshaven).


Wir nähern uns Borkum, aber anders als bei der Anfahrt auf Norderney (eine andere ostfriesische Insel, dort war ich 2018), ist der Ortskern leider nur aus weiter Entfernung zu sehen. Nach ca. 2 stündiger Schifffahrt laufen wir gegen 16.30 Uhr im Hafen von Borkum ein.

Borkum hat einige Besonderheiten: sie ist die westlichste der Ostfriesischen Inseln (daher der Blick auf die Niederlande bei der Anfahrt), sie ist die größte der Ostfriesischen Inseln (daher kein Blick auf das Ortszentrum bei Anfahrt, der Hafen liegt dafür zu weit vom Ortskern entfernt) und sie ist die am weitesten vom Festland entfernte der Ostfriesischen Inseln (daher die lange Anfahrt) und die einzige, die auch mit der Fähre vom niederländischen Festland erreicht werden kann.

Wie ich es schon von der Fähre nach Norderney kenne, wird es nochmal alles andere als coronakonform, als alle ihre Koffer aus den Gepäckfächern holen wollen (laut Durchsage sollen die vielen Schüler eigentlich warten, bis alle anderen ihr Gepäck geholt haben, aber das wird völlig ignoriert, die Lehrer schauen sich das Chaos einfach nur an).

Vom Schiff sind es nur ein paar Meter bis zur Inselbahn, mit der man die 8 km zum Ortszentrum fährt (Fotos von der historischen Bahn gibt es später).

Vom Bahnhof im Ortskern sind es nur wenige Minuten zu Fuß bis zu meiner Ferienwohnung. Zuvor muss ich allerdings noch den Schlüssel aus einer Box beim Büro des Vermieters bzw. Vermittlers holen. Obwohl das nur einen kleinen Umweg bedeutet und ich mir einen Screenhot von Google Maps ausgedruckt habe, irre ich ein bisschen umher :verlegen:, finde das Haus dann aber doch.

Die Ferienwohnung entspricht den Fotos und der Beschreibung, für eine Person völlig ausreichend, für 2 Personen wäre sie mir zu klein, leider etwas lieblos eingerichtet, die Wände sind völlig kahl, insgesamt werde ich hier aber auf jeden Fall eine angenehme Woche verbringen können.



Ich packe ein bisschen aus, gehe dann zum Edeka, ca. 2 Minuten zu Fuß entfernt und kaufe fürs Frühstück ein und für heute Abend noch ein schnelles Nudelgericht.

Gegen 18.30 Uhr spaziere ich dann zum Strand, vorbei am Neuen Leuchtturm.


Auf der Wiese, die den Leuchtturm, der mitten im Ort liegt, umgibt, hüpfen eine Unmenge an braunen und schwarzen Kaninchen umher – da kann man eine ganze Weile zuschauen.

Und dann – der erste Blick auf den Strand und das Wasser – gerade im wunderschönen abendlichen Licht. Endlich wieder am Meer!




Als ich mir bei der Reisevorbereitung die Uhrzeiten der Gezeiten während meines Aufenthalts auf Borkum angeschaut habe, habe ich wenig erfreut festgestellt, dass ausgerechnet in dieser Woche während des Sonnenuntergangs Ebbe herrscht und während meines gesamten Aufenthalts ein extremes Niedrigwasser. Das macht schöne Sonnenuntergangsfotos schwer mangels Spiegelung von Licht und Sonne im Wasser bzw. im nassen Sand. Leider bestätigt sich meine Befürchtung. Aber egal, ich werde das Beste daraus machen.

Vor dem Hauptstrand befindet sich eine Sandbank, die sich immer weiter vergrößert (keine Ahnung, was passiert, wenn sie den Strand komplett umschließt, dann wird das Meer auch bei Flut von der Strandpromenade aus nur zu erahnen sein). Die Sandbank ist ein fast ganzjähriger Ruheplatz für Robben, die aber trotz der vermeintlichen Nähe mit bloßem Auge nur kleine Punkte sind, mit meinem Tele mit 300 mm (auf Kleinbild umgerechnet) und deutlichem Beschnitt aber immerhin recht gut erkennbar.


Kurz bevor die Sonne untergeht, ziehen Wolken auf, aber davor glüht der Himmel kräftig, na, das ist doch schon mal ein Anfang.




Gegen 19.30 Uhr mache ich mich auf den Rückweg zur Ferienwohnung. Dort packe ich den Rest noch aus, dann wie üblich, Reisenotizen, Telefonat mit Peter, etwas TV und Buch bevor ich sehr früh, sehr müde ins Bett falle.


Wetter: während der Bahnfahrt überwiegend bewölkt, auf Borkum sonnig mit ein paar Wolken, ca. 20 °C
Unterkunft: 7 Nächte Haus Flandern, Wohnung 1, EUR 614,50 inkl. Bettwäsche, Handtücher, Endreinigung, Kurtaxe (gefunden bei Google Maps, gebucht über Vermittler „Borkum Urlaub“)



LG Christina

Silv

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #4 am: 26. Januar 2022, 20:13:46 »
Ich bin auch dabei.

Putzig in der Fewo find ich das Schlafzimmer. Da ist wohl gerade noch so Platz am Fußende - oder bist du reingesprungen?  ;D
Liebe Grüße
Silvia

Ilona

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #5 am: 27. Januar 2022, 15:05:11 »
Auch wenn die Ferienwohnung etwas lieblos eingerichtet ist, du warst doch bestimmt mehr außerhalb unterwegs. Hauptsache, alles war sauber.

Die bunten Strandkörbe sind eine Augenweide und selbst die Robben fühlten sich auf ihrer Sandbank wohl.

So klein wie eine Malediveninseln wird Borkum wohl nicht sein und die Umrundung dauert hoffentlich länger als 20 Minuten.
Liebe Grüße

Ilona

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Christina

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #6 am: 27. Januar 2022, 18:04:20 »
Ich bin auch dabei.

Putzig in der Fewo find ich das Schlafzimmer. Da ist wohl gerade noch so Platz am Fußende - oder bist du reingesprungen?  ;D

Schön, dass du auch dabei bist, Silvia. Ja, das Schlafzimmer war witzig und winzig, aber der Platz wurde optimal ausgenutzt. Nee, man konnte gerade noch so am Türrahmen (eine Tür gab es aber keine, dafür hätte der Platz dann doch nicht gereicht) vorbei gehen, um ins Bett zu kommen ;D


So klein wie eine Malediveninseln wird Borkum wohl nicht sein und die Umrundung dauert hoffentlich länger als 20 Minuten.

Borkum ist 10 km lang und 7 km breit, da gab es einiges zu erwandern. Eine Umrundung wäre zu Fuß an einem Tag zu weit.



LG Christina

Christina

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #7 am: 27. Januar 2022, 18:24:03 »
Heute gibt es nochmal viel Text, die nächsten Tage aber dann weniger.

2. Tag – Dienstag, 21.09. - Inselzentrum

Heute muss ich ins Vermieterbüro zum Einchecken. Na ja, Schlüssel habe ich ja schon, auch ist bereits alles bezahlt, daher geht es eigentlich nur um die Aushändigung der Kurkarte, die bestätigt, dass ich die Kurtaxe bezahlt habe und wohl bei der ein oder anderen Einrichtung vorgelegt werden muss. Dies erledige ich gleich zu Beginn der Öffnungszeit um 9.00 Uhr. Zu Corona – weder für die Fährfahrt gestern, noch für die Ferienwohnung ist Test oder Impfung nötig.

Ach ja, das Büro ist wirklich sehr nah bei der Ferienwohnung, da habe ich gestern doch ziemliche Umwege zurückgelegt ;D.

Auf der Homepage der Insel Borkum habe ich die «Türme Tour» entdeckt, die zu den interessantesten Punkten im Ort und drumherum führt. Genau das Richtige für einen bewöklten Tag wie heute. Zunächst geht es durch den Ort und die angrenzenden Wohngebiete in Richtung Südstrand. Richtig hübsche Ecken gibt es hier, sehr gut gefallen mir auch die vielen Blumenbeete an den Häusern (die letzten beiden Bilder der nachfolgenden Reihe wurden an anderen, sonnigeren Tagen gemacht).






Am Südstrand sehe ich die für Borkum typischen Strandzelte (von einer Zeltplane umgebene Sitzbank mit einem dazugehörigen Holzliegestuhl, den man sich daneben in den Sand stellen kann, die aufwändigeren und bequemeren Strandkörbe sind hier aber inzwischen in der Mehrheit)


und den klassisch rot-weiß gestreiften Elektrischen Leuchtturm, der auch Kleiner Leuchtturm genannt wird. Er ist 28 m hoch und wurde 1890 eingeweiht als erster elektrisch betriebener Leuchtturm Deutschlands. Nach einer Nachrüstung mit einem Sendemasten wurde 1900 mit ihm durch die «Reichspost und Telegrafenverwaltung» der erste Funkdienst der Welt eingerichtet. Das Leuchtfeuer wurde 2003 abgeschaltet, aber der Leuchtturm wird immer noch für die Radarüberwachung der Emsmündung genutzt.


Teils an der Strandpromenade entlang, teils durch den Kurpark (eher ein kleines Wäldchen) gehe ich in Richtung nördliches Ende der Strandpromenade. Am zentralen Teil war ich gestern schon zum Sonnenuntergang, hier stehen neben einigen Bausünden auch noch die schneeweißen Hotels vom Beginn des letzten Jahrhunderts.


Bald hört die Bebauung auf und die nun schmalere Strandpromenade führt durch die Dünen. Das Kleine und das Große Kaap kommen in Sichtweite, diese dienten in früheren Zeiten den Fischern zur Orientierung, jede der Ostfriesischen Inseln hatte ein eigenes Symbol. Und ich komme am Pfeiler vorbei, der den nordwestlichsten Punkt Deutschlands kennzeichnet (auf einer Landfläche, auf dem Meer reicht Deutschland noch weiter, auch die vor diesem Punkt liegende Sandfläche ist nicht berücksichtigt, da sich diese immer wieder ändert, zur Zeit dehnt sie sich aus, früher reichte das Wasser bei Flut bis direkt unterhalb der Strandpromenade).




Unterbrochen durch einen Abstecher in Richtung Wasser



spaziere ich bis zum Ende der Strandpromenade (ab hier geht es entweder am Strand entlang nach Osten oder parallel dazu weiter im Inselinneren durch die Dünen), hier befindet sich das «Strandcafé Seeblick», gerade rechtzeitig fürs Mittagessen – es hat aber leider dienstags Ruhetag :(. Daher gehe ich wieder ein Stück auf der Promenade in Richtung Zentrum bis zum «Café Sturmeck», dieses hat geöffnet und drinnen findet sich auch noch ein Plätzchen für mich (die meisten sitzen draußen, was mir eindeutig zu kalt wäre), Adresszettel oder wahlweise QR Code zur Kontaktnachverfolgung stehen am Eingang bereit, Test oder Impfung sind nicht nötig.
Für mich gibt es Cranberry-Sanddorn Tee, eine Krabbensuppe und anschließend ein Gemüsepfännchen (EUR 20,00).

Nach der Mittagspause geht es weg vom Meer, durch die Dünen in Richtung Zentrum. Erster Stopp ist die Aussichtsdüne Norddüne. Von hier hat man einen schönen Blick auf die «Skyline» des Orts mit den verschiedenen Türmen.


Ich komme am Wasserturm vorbei, der leider von einer Baustelle umgeben ist, ein Kran steht auch noch daneben, so dass ich auf ein Foto verzichte. Der 29 m hohe Turm war von 1900 bis 1976 zur Wasserversorgung im Einsatz, dann reichte er wegen der gestiegenen Zahl an Touristen nicht mehr aus. In den 80iger Jahren wurde er unter Denkmalschutz gestellt und wird seit 2010 von einem Verein betreut. Er wird (normalerweise, wenn gerade keine Baustelle ist) nachts bunt angeleuchtet und soll in einigen Jahren als Informationszentrum zum Thema Wasser ausgebaut sein.

Weiter geht es durch Wohngebiete und vorbei an Pferdeweiden



bis zum Heimatmuseum, das ich heute nur von außen anschaue.


Nicht weit vom Heimatmuseum ist der Alte Leuchtturm. Er kann nicht bestiegen werden, der Eingangsbereich ist aber geöffnet, man kann sich eine Ausstellung zur Geschichte des Turms anschauen, da stelle ich mich dann gleich während des jetzt einsetzenden Regens unter. Mit dem Bau des Leuchtturms wurde 1576 begonnen, als Standort wurde die erhöhte Lage der Kirchenwarf ausgesucht. Den dort vorhandenen Kirchturm riss man ab (da als Leuchtturm zu niedrig) und errichtet an seiner Stelle den 41 m hohen Turm. Die Glocken aus dem abgerissenen Kirchturm wurden im Leuchtturm aufgehängt, der nun Leucht- und Kirchturm gleichzeitig war.

1879 brannte der Turm dann völlig aus, es wurde der heutige Neue Leuchtturm als Ersatz errichtet, der ausgebrannte Turm aber wieder instandgesetzt und unterschiedlich genutzt, als Wetterwarte oder als Seenotfunkstelle. Heute kümmert sich der Heimatverein darum, dass der Turm nicht verfällt.


Ganz in der Nähe des Alten Leuchtturms kann man einen der wenigen noch erhaltenen Zäune aus Walknochen anschauen. Auf Borkum gab es damals keine Bäume, also auch kein Holz für Zäune zum Schutz vor Wind und Sand, so dass die Walfänger (dazu schreibe ich dann noch etwas beim Besuch des Heimatmuseums an einem der nächsten Tage) die ansonsten nicht zu gebrauchenden Knochen der getöteten Wale mitbrachten und aufstellten. Leider verwittern diese durch Sonne und Regen und so wurde zu ihrem Schutz ein Dach darüber gebaut.


Da es wieder aufgehört hat zu regnen, erweitere ich die am Alten Leuchtturm eigentlich endende «Türme Tour» um die Besichtigung der drei Inselkirchen.

Zunächst schaue ich die Reformierte Kirche an, die 1897 errichtet wurde, der Vorgängerbau neben dem Alten Leuchtturm war zu klein geworden.



Weiter geht’s zur katholische Kirche Maria Meeresstern, diese wurde im eigentlich evangelischen Norddeutschland 1880 für die Inselurlauber errichtet (und auch von ihnen finanziert), nach dem Zweiten Weltkrieg kamen viele katholische Flüchtlinge auf die Insel, die Kirche wurde daher 1954 vergrößert.



Die dritte Kirche, die evangelisch-lutherische Christuskirche von 1899 befindet sich neben dem Neuen Leuchtturm.



Der Neue Leuchtturm, wie schon geschrieben, 1879 erbaut, ist 63 m hoch, heißt amtlich Großer Leuchtturm, ist der westlichste Leuchtturm Deutschlands und ist bis heute aktiv. Was mich als Fan von Aussichtspunkten und Türmen freut, er kann bestiegen werden. Eigentlich würde ich mir den Aufstieg für besseres Wetter aufsparen, die Öffnungszeiten sind mit 11 bis 15 bzw. teilweise 16 Uhr aber so kurz, da bin ich bei schönem Wetter eher nicht im Ortszentrum. Daher geht es nun, nachdem ich meine Adresse hinterlegt und EUR 3 bezahlt habe (und natürlich die Maske aufgesetzt), die 315 Stufen nach oben. Die Aussichtsplattform ist leider von einem Gitter umgeben, in jeder Himmelsrichtung ist aber immerhin ein größeres Loch im Gitter, durch das man fotografieren kann. Der Blick ist herrlich, durch die Lage des Leuchtturms mitten im Ort kann dieser in allen Einzelheiten von oben angeschaut werden, auch meine Unterkunft entdecke ich.





Nun ist es 15 Uhr, Zeit für einen Kaffee. Dazu spaziere ich auf der Strandpromenade nach Süden, das von mir ausgesuchte Café «Strand 5» hat geschlossen, etwas weiter südlich, auch direkt am Strand ist aber das Restaurant «Heimliche Liebe» geöffnet. Der Ausblick vom Restaurant ist super, die Einrichtung bedürfte aber dringend einer Modernisierung und auch die Schokotorte, die ich zum Milchkaffee bestelle, ist eher uninspiriert langweilig (EUR 8,00).

Auf dem Rückweg ins Zentrum gibt es noch eine Windhose über dem Meer zu bestaunen, leider habe ich das Teleobjektiv gerade nicht auf der Kamera, damit wäre sie noch deutlicher zu sehen.


Nach einer Pause in der Ferienwohnung gehe ich gegen 19 Uhr nochmal zum Strand, Abendstimmung genießen und Sonnenuntergang gucken. Leider hat es auch heute viele Wolken, für ein bisschen Pastellfarben reicht es aber immerhin.





Strecke zu Fuß: 18,69 km
Wetter: bewölkt, kurze sonnige Abschnitte, zwei Regenschauer am Nachmittag, sehr windig, ca. 15°C



LG Christina

Heike Heimo

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #8 am: 27. Januar 2022, 19:01:56 »
Was für ein Glück. Einen Tornado (Windhose) über Wasser live zu sehen. Viele viele viele Wetterfreaks sehen so etwas über Land oder Wasser nie in ihrem Leben.

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #9 am: 28. Januar 2022, 16:00:45 »
Das war eine schöne erste Wanderung :beifall:. An der Nordsee war ich immer sehr müde  :weissnicht:, das Reizklima schlauchte mich sehr.

Gut, dass die Windhose über der See war und nicht die bunten Strandkörbe weggefegt hat.

Ich kehre nun noch schnell ins Borkumer Teestübchen ein :zwinker:, denn ich mag Ostfriesentee.
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #10 am: 28. Januar 2022, 17:58:44 »
Was für ein Glück. Einen Tornado (Windhose) über Wasser live zu sehen. Viele viele viele Wetterfreaks sehen so etwas über Land oder Wasser nie in ihrem Leben.

Ah ok, war mir gar nicht so bewusst, dass das so selten ist, da hätte es sich doch noch gelohnt, schnell das Teleobjektiv auf die Kamera zu schrauben.

Das war eine schöne erste Wanderung :beifall:. An der Nordsee war ich immer sehr müde  :weissnicht:, das Reizklima schlauchte mich sehr.

Gut, dass die Windhose über der See war und nicht die bunten Strandkörbe weggefegt hat.

Ich kehre nun noch schnell ins Borkumer Teestübchen ein :zwinker:, denn ich mag Ostfriesentee.

Das Reizklima macht mir zum Glück nichts aus.

Ja, die Windhose war zum Glück nur über Wasser, Wind gibt es aber bald dennoch genug.

Leider bin ich nicht dazu gekommen, ins Teestübchen zu gehen, an den Tagen an denen ich nachmittags im Ort war, war dort immer voll, es hat nur sehr wenige Plätze.



LG Christina

Horst

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #11 am: 28. Januar 2022, 21:25:24 »
Tolle Lichtstimmungen. :D
Mache ja dieses Jahr wegen meinem Enkelkind den ersten Deutschland-Meeres-Urlaub meines Lebens an der Ostsee und lasse mich gerne ein wenig einstimmen auf das Flair des deutschen Nordens.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Paula

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #12 am: 29. Januar 2022, 16:47:00 »
Hallo Christina,

Danke für den Bericht über Borkum, ich denke schon seit Jahren über eine Reise nach Borkum nach weil mir einige Bekannte davon vorgeschwärmt haben, habe aber gar keine Bilder davon.
In letzter Zeit hatte ich gar keinen Kopf für Urlaub und komischerweise auch keine Lust Reiseberichte zu lesen, Corona hat scheinbar Spuren hinterlassen, aber nachdem wir jetzt die Planung für Portugal angefangen haben und ich gerade mit zwei Freundinnen eine Woche Lanzarote im Oktober fix gemacht habe kommt doch wieder Urlaubsstimmung auf. Ich hoffe dass wir dann im Oktober ganz ohne Masken fahren können…
Stundenlang mit fFP2 Maske im Zug stelle ich mir auch sehr ungemütlich vor. Wir hatten letzten Oktober auch das Glück dass man im Flugzeug und auf Lanzarote einfache medizinische Masken tragen durfte. Meine waren so dünn dass man sie kaum gemerkt hat (wahrscheinlich auch ohne großen Nutzen, war mir aber egal). Trotzdem würde ich gern mal wieder „normal“ in Urlaub fahren…
Ich freue mich auf die Fortsetzung!
Viele Grüße Paula

Christina

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #13 am: 30. Januar 2022, 14:44:52 »
Hallo Horst, hallo Paula, schön, dass ihr auch dabei seid.

Horst, der Ostseeurlaub wird sicher toll, wobei die Ostsee sich schon deutlich von der Nordsee unterscheidet, auch die umgebende Landschaft, mir gefällt beides gut.

Paula, da hast du ja auch einiges in Planung zur Zeit, so eine Planungs- und Reisemüdigkeit gab es bei mir am Beginn von Corona. Kannst dir ja mal meine Fotos von Borkum anschauen, am Ende des Berichts bzw. des Borkum Aufenthalts kann ich noch etwas zu Borkum im Vergleich zu anderen Ostfriesischen Inseln, die ich kenne, schreiben.



LG Christina

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #14 am: 30. Januar 2022, 14:58:56 »
3. Tag – Mittwoch, 22.09. – Wanderung nach Hoge Hoorn

Für heute ist Sonnenschein vorhergesagt, das möchte ich für die Wanderung zum östlichsten Punkt der Insel nutzen.

Ich kaufe mir zwei belegte Brötchen als Proviant und nehme den ersten Bus um 9.21 Uhr in Richtung Osten. Dieser fährt bis zum letzten bewohnten Punkt der Insel, dem Ostland (EUR 2,40). Hier gibt es zwei Bauernhöfe, die beide auch Gaststätten mit schönen Biergärten haben und einer der beiden bietet auch Gästezimmer an, vorwiegend von Pferdeliebhabern genutzt, die ihre Tiere dort ebenfalls in Pension geben können.

Östlich der beiden Bauernhöfe gibt es nur noch Natur. Zunächst geht es auf einem gepflasterten Weg durch die Dünen.




Diesen Weg dürfen auch Radfahrer nutzen und zwar bis zur Aussichtsdüne Steernklippdüne. Von oben hat man einen schönen Blick über Dünen mit verschiedenem Bewuchs bis zum Meer und in die andere Richtung bis zum Hafen.



Nun geht es nur noch zu Fuß weiter. Ein sehr schöner unbefestigter Weg durch Salzwiesen, der auch mal über Wasserläufe führt, den breitesten kann man zum Glück mit Hilfe einer Brücke trockenen Fußes überqueren.





Nach und nach wird aus den Salzwiesen Sand bis ich nach ca. einer Stunde Gehzeit das Meer am östlichen Ende der Insel erreiche. Herrlich der Blick von der Ferne in Richtung Wasser und dann am Wasser diese Weite – das liebe ich so an der Nordsee.






Ungefähr 1,5 h wandere ich am Wasser entlang in Richtung Westen, dann weg vom Wasser zurück in die Dünen. Ich möchte nochmal zum Ostland zum Kaffeetrinken.


Es gibt viele Wege durch die Dünen, leider nur sehr spärlich ausgeschildert, da aber die Richtung klar ist, komme ich- nach der Mittagspause mit belegten Brötchen im Dünensand – und vielen Zweifeln, ob ich wohl auf dem richtigen Weg bin, gegen viertel vor zwei Uhr bei den Restaurants im Ostland an. Die beiden Biergärten sind gut belegt, ich setze mich aber gerne nach drinnen, bin ich doch schon viele Stunden in der Sonne ohne jeglichen Schatten unterwegs. Es gibt Milchreis mit roter Grütze und eine Sanddornschorle (EUR 10,50).


Nach der Pause wandere ich am nächsten Strandzugang wieder durch die Dünen bis ans Wasser und dann am Spülsaum entlang bis zum Beginn der Strandpromenade.




Ab hier dann auf der Promenade weiter mit einem Abstecher zur Aussichtsdüne Norddüne, wo ich gestern schon war und mir das Ganze heute nochmal bei Sonnenschein anschauen kann, in Richtung Ortszentrum ist allerdings extremes Gegenlicht, da ist kein brauchbares Foto möglich.

Schließlich erreiche ich den Ortskern und bin gegen viertel vor fünf ziemlich erschöpft wieder in der Ferienwohnung.

Um kurz vor sieben gehe ich nochmal zum Strand (mit einem Stopp bei den Kaninchen auf der Leuchtturmwiese) in der Hoffnung auf einen schönen Sonnenuntergang. Und tatsächlich, dieser wunderschöne Tag endet mit einem ebensolchen Sonnenuntergang.







Strecke: 23,6 km
Wetter: sonnig, ca. 20°C



LG Christina