Autor Thema: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021  (Gelesen 19247 mal)

Paula

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #60 am: 17. Februar 2022, 22:17:21 »
Die bunten Häuser in Helgoland sind ja total hübsch, also optisch gefällt mit Helgoland mit Abstand am besten von allen drei Inseln.
Und dass Helgoland solch eine Kriegsgeschichte hat war mir völlig neu. Solche Führungen mache ich auch immer gern, da bekommt man in kurzer Zeit tiefe Einblicke!
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #61 am: 18. Februar 2022, 16:23:49 »
Die Bunker kamen mal in einem Thriller vor und waren mir von daher bekannt.

Mir gefallen die bunten Häuser. Da können die Schweden nicht mithalten.

Zitat
eine Salted Caramel Torte und ein Glas Sanddorn Tee

Wie schmeckt eigentlich Sanddorn-Tee? In die Salted Caramel Torte würde ich glatt reinbeißen, obwohl ich Karamell nicht mag.

Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #62 am: 18. Februar 2022, 18:07:15 »
Die Bunker kamen mal in einem Thriller vor und waren mir von daher bekannt.

Zitat
eine Salted Caramel Torte und ein Glas Sanddorn Tee

Wie schmeckt eigentlich Sanddorn-Tee? In die Salted Caramel Torte würde ich glatt reinbeißen, obwohl ich Karamell nicht mag.

Nicht nur Reiseberichte lesen bildet, sondern auch Thriller lesen/schauen :) Mir geht bzw. ging es wie Paula, ich hatte von den Bunkern und der Geschichte Helgolands ingesamt nichts gewusst oder, falls das mal Thema in der Schule war, wieder vergessen ;D

Die Salted Caramel Torte hättest du gut essen können, Salted Caramel schmeckt ja nicht so extrem nach Karamell und die Torte war (leider) sowieso nicht so geschmacklich intensiv. Wie Sanddorn Tee schmeckt - kann ich eigentlich gar nicht beschreiben, obwohl ich sogar hier zu Hause noch einen Rest vom Sanddorn Tee aus Rügen vom letzten Jahr habe, Sanddorn schmeckt als Saft ein bisschen wie Orangensaft, aber deutlich säuerlicher und ich finde etwas bitter, als Tee ist der Geschmack dann weniger intensiv. 


LG Christina

Susan

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #63 am: 19. Februar 2022, 21:38:13 »
Hab mich gewundert, warum der Sanddorntee so milchig aussah  ;) sollte wohl etwas genauer lesen, da war ja auch von einem Cappu die Rede...

Die Bunker kamen auch in einem Friesenkrimi vor  8) Aber der Rest der Geschichte Helgolands war mir weitgehend unbekannt, insbesondere nicht der "Big Bang". Offenbar ist der rote Felsen sehr robust, dass er all die Bomben ausgehalten hat.

So schön bunt, habe ich die Häuser nicht in Erinnerung. Da hat sich wohl einiges getan. Außerdem staune ich ein wenig über die vielen Hotels. War mir gar nicht bewusst, dass so viele läner als einen (halben) Tag bleiben.
Liebe Grüße
Susan


Silv

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #64 am: 20. Februar 2022, 12:34:41 »

Mir gefallen die bunten Häuser. Da können die Schweden nicht mithalten.


Vielleicht aber die Norweger... Ich schau mal dieses Jahr. Ich musste aber auch gleich Schweden bzw. Norwegen denken.  :)
Liebe Grüße
Silvia

Silvia

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #65 am: 20. Februar 2022, 13:34:26 »
Bin auch wieder auf dem Laufenden ... zu Helgoland hatte ich mir noch nie Gedanken gemacht, gelesen oder sonstiges... deshalb sehr interessant die Geschichte zu lesen  :thumb:  ... die roten Felsen sind schon eindrucksvoll

Christina

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #66 am: 20. Februar 2022, 19:47:25 »
11. Tag – Donnerstag, 30.09. -Sturmtag-Architektur und Düne

In der Nacht bin ich immer wieder aufgewacht, das ist wohl der stärkste Sturm, den ich je erlebt habt. Durchgängig war ein Rauschen vor den Fenstern zu hören, dazu dann immer wieder noch lautere Böen. Gegen Morgen wird es etwas ruhiger.

Gegen neun Uhr gehe ich den «Falm» auf dem Oberland entlang, von dieser Straße hat man direkten Blick auf das Unterland und die Düne. Oh ja, die Wellen sind hoch, an der Kaimauer und den Tetrapoden am äußeren Hafen und am «Kringelstrand» schießt das Wasser immer wieder in die Höhe. Zu schade, dass dieser gesamte Abschnitt wegen Bauarbeiten gesperrt ist.

Noch deutlicher sichtbar werden die hohen Wellen beim Blick rüber zur Düne. Ich überlege kurz, die Fähre zur Nachbarinsel zu nehmen, weiss aber nicht, ob sie wegen der Wellen überhaupt fährt  und wenn ja, wäre mir das zu «schaukelig».


Ich spaziere daher vom «Falm» ein Stück hinunter ins Mittelland von wo man einen besseren Blick auf die Kaimauer am Hafen hat, vor allem nachdem ich auf das Teleobjektiv wechsle, kann ich auch aus der Entfernung über längere Zeit den Blick auf die Wellen genießen. Ich beobachte ein paar Leute, die über die Wiesen zum «Kringelstrand» absteigen, es ist kein Verbotsschild zu sehen, aber das ist mir zu heikel.



Ich gehe wieder zurück aufs Oberland und schaue mir noch einige architektonisch interessante Punkte aus dem Flyer zur Architektur Helgolands an, den ich mir in der Touristinfo mitgenommen habe.




Ich hätte gerne eine Architekturführung mitgemacht, es finden aber leider keine während meiner Zeit auf der Insel statt, so dass mir nur die Infos des Bunkerführers gestern und die aus dem Flyer bleiben.

Auf den (oder jedenfalls meinen) ersten kurzen Blick auf den bebauten Teil von Helgoland sieht das wie eine typische 50iger/60iger Jahre Siedlung wie es sie in Deutschland vielfach gibt, aus (ausgenommen natürlich die Hummerbuden), außergewöhnlich ist nur, dass es (fast) keine «modernen» Gebäude gibt.

Tatsächlich wurden die meisten der Gebäude, die sich heute auf Helgoland befinden, in den 1950iger und 1960iger Jahre erbaut, nach Zweitem Weltkrieg, Big Bang und Übungsbombenabwürfen, gab es keine intakten Gebäude mehr auf der Insel als sie 1952 an Deutschland zurückgegeben wurde. Viele der ehemaligen Bewohner wollten Helgoland genauso wieder aufbauen, wie es vor dem Krieg gewesen war, die Verantwortlichen schrieben aber einen Architekturwettbewerb aus, die Zerstörung sollte als Chance für Verbesserung genutzt werden. (Das nachfolgende Bild ist aus dem Bunker gestern abfotografiert, leider das einzige Bild, das ich aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg habe)


Zur Erinnerung an die Geschichte wurde beschlossen, die geographischen Auswirkungen der Bombardierungen nicht zu beseitigen, d.h. das Mittelland blieb bestehen und auch die vielen Bombenkrater auf dem unbebauten Teil des Oberlands. Ebenso erhalten wurde das unter Hitler künstlich aufgespülte Nord-Ost-Land (wo sich jetzt z.B. die Jugendherberge und der Sportplatz befinden).

Architektonisch entschied man sich für Gebäude in Anlehnung sowohl an die Bauhaus Architektur als auch an den skandinavischen, insbesondere dänischen Stil. Das heißt schnörkellos, mit ausgeprägten Ecken und Kanten und unter Verwendung von kräftigen Farben (letztere sind nicht irgendwie zufällig gewählt, sondern von einem Hamburger Künstler speziell für Helgoland entwickelt worden, insgesamt sind es 14 verschiedene Farben).


Die Anordnung der Häuser folgte hauptsächlich den klimatischen Bedingungen auf der Insel: eine dichte Bebauung mit vielen versetzt gebauten Vorsprüngen, verschachtelte Gassen, verwinkelte Dächer, um den häufigen Nordseewind innerhalb des Orts abzuschwächen.
Auch die Schule, die Jugendherberge und die Hummerbuden wurden entsprechend dieses Plans in den 1950iger Jahren gebaut. (Interessant – das Schulgebäude wurde nach dem Vorbild der dänischen Munkegaard Schule des Architekten Arne Jacobsen gestaltet, von ihm sollte ich einige Wochen später auf meinem Kopenhagen Trip noch einiges sehen – davon wusste ich aber während meines Aufenthalts auf Helgoland noch gar nichts.)


Auf der Ostseite des Klippenrandwegs entlang gehe ich bis zum Jägerstieg, den ich zum Nordstrand hinabsteige. Der Sturm hat eine riesige Menge Algen bzw, Seetang herangespült, optisch weniger schön, für die Vögel scheinbar eine ergiebige Futterquelle.



In der Ferne kann ich einen schönen Regenbogen sehen, hier bleibt es zum Glück trocken.



Ich spaziere weiter in Richtung Hafenanlagen, wo man weiterhin das hochspritzende Meer beobachten kann.


Am Strand der Promenade ist deutlich brauner Sand und/oder Sedimente im Wasser zu sehen, das durch den Sturm aufgewühlt wird.



Bei wunderbarem Sonnenschein gehe ich weiter zu den Hummerbuden, hier wie auch schon an der Strandpromenade ist und bleibt es heute sehr ruhig, kein Schiff vom Festland legt an, für eine Überfahrt ist es viel zu stürmisch, daher bleiben die Tagestouristen aus, viele Geschäfte und kleinere Restaurants insbesondere in den Hummerbuden bleiben deshalb geschlossen.







Mittagessen gibt es gegen 12 Uhr im «Flamingo» in der Fußgängerzone, das Dorschfilet mit Bratkartoffeln und Salat ist sehr lecker, dazu trinke ich einen Rhabarbersaft (EUR 22,00).


Auch nach dem Essen scheint noch die Sonne, so dass ich mich doch noch für einen Ausflug auf die Düne entscheide. Leider fährt die Fähre heute wegen der Wetterbedingungen (bzw. vermutlich wegen der dadurch geringen Zahl an Fahrgästen) nicht halbstündlich, sondern nur stündlich und ich muss eine dreiviertel Stunde auf die nächste Abfahrt um 14 Uhr warten. Die Zeit nutze ich für ein paar weitere Fotos der Inselbebauung auf dem Unterland.


Bis ich dann die nur zehnminütige Überfahrt auf der schaukelnden Fähre (EUR 6 Hin- und Rückfahrt) hinter mich gebracht habe, sind schon wieder viele Wolken im Anzug. Zunächst kann ich aber meinen Strandspaziergang genießen, die Düne ist landschaftlich nicht mit der Hauptinsel zu vergleichen, hier gibt es weißen Sand und grün bewachsene Dünen.






Am Südstrand mit dem hübschen rot-weiß gestreiften Leuchtturm


holen mich die Wolken dann ein, es fängt an zu schütten, zusammen mit dem heftigen Sturm, der den Sand quer über die Insel treibt, ist ein weiterkommen fast unmöglich, irgendwie kämpfe ich mich zum Dünenrestaurant durch. Hier kann ich mich bei Himbeerkuchen und Milchkaffee wieder aufwärmen und trocknen. Der Regen lässt bald etwas nach, sonnig wird es aber nicht mehr, so dass ich vom Restaurant den direkten Weg zum Fähranleger nehme, hoffentlich kann ich morgen die Düne bei besserem Wetter nochmal besuchen.

Zurück auf der Hauptinsel mache ich noch einen Versuch den Klippenrandweg entlang zu spazieren. Nach einem Blick auf die Lange Anna breche ich ab, der Sturm ist so stark, dass ich kaum die Kamera gerade halten kann und wenn ich den Wind im Rücken habe, muss ich extrem aufpassen, nicht hinzufallen, der Sturm drückt gegen die Beine, so etwas habe ich noch nie erlebt.



Den stürmischen und trotzdem sehr abwechslungsreichen und über längere Zeit sonnigen Tag beende ich daher recht früh und hoffe auf weniger Sturm morgen.

Wetter: sehr stürmisch, längere sonnige Abschnitte, dazwischen kräftige Regenschauer, ca. 16 °C


LG Christina

Christina

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #67 am: 20. Februar 2022, 20:14:27 »
Offenbar ist der rote Felsen sehr robust, dass er all die Bomben ausgehalten hat.

So schön bunt, habe ich die Häuser nicht in Erinnerung. Da hat sich wohl einiges getan. Außerdem staune ich ein wenig über die vielen Hotels. War mir gar nicht bewusst, dass so viele läner als einen (halben) Tag bleiben.

Das hat damals wohl alle sehr erstaunt, dass die Insel nicht komplett untergegangen ist bzw. wäre niemand überrascht gewesen, wenn nur ein paar vereinzelte Fetzen Land übrig geblieben wären.

Die Hotels haben natürlich, verglichen mit Hotels auf dem Festland, nur wenige Zimmer, es werden aber zusätzlich noch Ferienwohnungen vermietet, gefühlt ist in einem Großteil der Häuser zumindest eine Wohnung als Ferienwohnung vermietet. Das große moderne Gebäude am Hafen (mit dem schiefen, quadratischen Dach) war eine zeitlang ein Hotel, das hat sich aber nicht rentiert, nun gehört es einer Gesellschaft für Offshore Windenergie, dem zweiten Standbein der Insel neben dem Tourismus. Dort übernachten und wohnen nun deren Mitarbeiter.

Ziel ist, die Zahl der Tagestouristen auf dem aktuellen Niveau zu halten, das sind deutlich weniger als zur "Hauptzeit" der Insel, den 70iger und 80iger Jahren als die Leute wegen dem Duty Free Shopping kamen (ist immer noch mehrwertsteuerfrei, aber billiger Alkohol zieht wohl nicht mehr so), das dann durch die "Butterfahrten" in die Osteuropäischen Länder, wo es noch viel billiger war, ersetzt wurde. Und es sollen deutlich mehr Übernachtungsgäste werden, mit möglichst vielen Übernachtungen (diese Info sind alle von der Bunkerführung). Auf der Düne wurden deshalb eine ganze Reihe von modernen Bunglows mit Bad und Küche gebaut, früher gab es auf der Düne nur die Zeltübernachtung. Insgesamt ist es aber eine schwierige Situation, da es eigentlich jetzt schon zu wenig Restaurantplätze für die Übernachtungsgäste gibt, wenn man abends eine Platz möchte, muss mann wohl am besten ein paar Tage vorher schon reservieren. Personal für Restaurants und Hotels ist schwierig zu bekommen, da die Unterkünfte klein und eng sind und man in der Freizeit auf der Insel "festhängt".


LG Christina

Paula

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #68 am: 21. Februar 2022, 16:56:22 »
Jetzt habe ich mir Helgoland auf Google Maps angeschaut und jetzt erst begriffen dass Helgoland-Düne eine zweite Insel ist  :-[
Der weiße Strand ist toll, bei Sommerwetter würde es mir dort am Strand bestimmt sehr gut gefallen.
Wenn bei dir im September schon so ein Sturm war wie wird es dann letztes Wochenende dort ausgesehen haben?

Dass ein Künstler die Farben ausgesucht hat sieht man, das ist alles sehr schön abgestimmt und wirklich gelungen, das gefällt mir richtig gut.
Viele Grüße Paula

Christina

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #69 am: 21. Februar 2022, 17:47:10 »

Wenn bei dir im September schon so ein Sturm war wie wird es dann letztes Wochenende dort ausgesehen haben?


Da musste ich auch dran denken. Auch an die ostfriesischen Inseln. Wangerooge hat wohl fast den gesamten Strand verloren und auf Norderney gibt es entlang der Strandpromenade auch schwere Beschädigungen.


LG Christina

Susan

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #70 am: 22. Februar 2022, 22:50:21 »
Ich hätte bei dem Wiederaufbau mehr Großzügigkeit walten lassen, also nicht so eng bebaut, aber

Zitat
Die Anordnung der Häuser folgte hauptsächlich den klimatischen Bedingungen auf der Insel: eine dichte Bebauung mit vielen versetzt gebauten Vorsprüngen, verschachtelte Gassen, verwinkelte Dächer, um den häufigen Nordseewind innerhalb des Orts abzuschwächen.

Das macht natürlich Sinn.

Genau so eine "Butterfahrt" haben wir damals 1972 auch gemacht  8) Den Erwachsenen ging es damals mehr um billige Zigaretten. Darum sehe ich nun auch zum ersten Mal die Düne, zum Baden sind wir nicht rüber.  Schaut nach einem netten Strand aus.

So mit Sonnenstrahlen macht es auch Spaß, den Sturmnachwehen zuzuschauen. Am Wochenende hätte ich da nicht sein mögen  :P
Liebe Grüße
Susan


Ilona

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #71 am: 23. Februar 2022, 16:23:43 »
Auf der Düne ist doch der Insel-Flughafen, wie ich in G***le Maps gesehen habe.

Es ist erstaunlich, dass die Düne einen so weißen Sand hat. Ich hätte eher roten erwartet, den es von den Felsen herüber wehte.

Bei dem Sturm hattest du Mut, die Überfahrt zu wagen :beifall:. Ich hoffe, er lässt nach und die Rückfahrt aufs Festland wird einigermaßen erträglich.
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #72 am: 23. Februar 2022, 18:01:32 »
Auf der Düne ist doch der Insel-Flughafen, wie ich in G***le Maps gesehen habe.

Es ist erstaunlich, dass die Düne einen so weißen Sand hat. Ich hätte eher roten erwartet, den es von den Felsen herüber wehte.


Genau, der Flughafen liegt auf der Düne, mitten im Sand zwischen Nord- und Südstrand. Auf meinem Weg vom Nord- zum Südstrand habe ich die Landepiste überquert, wenn ein Flugzeug landet oder startet blinken ein paar Warnlichter, dann darf man nicht rüber.

Ich finde es auch erstaunlich, dass die Düne landschaftlich so völlig anders ist als die Hauptinsel, dabei waren beide sogar bis, ich meine 1870, miteinander verbunden, dann hat ein Sturm sie getrennt und es gab wohl immer wieder überlegen, die Verbindung wieder aufzubauen, wohl erst vor ein paar Jahren gab es für die Helgoländer dazu ein Referendum und die Mehrheit hat dagegen gestimmt.


LG Christina

Christina

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #73 am: 23. Februar 2022, 18:18:27 »
12. Tag – Freitag, 01.10. – Museum und Düne

Erster Gang des Tages ist auch wieder zum Klippenrandweg und dort zu den Westklippen. Aber leider, der Wind bläst unverändert stark, die Westseite kann nicht begangen werden, daher nehme ich wieder den Jägersteig runter an den Nordstrand. Dort natürlich auch unverändert zu gestern die riesige Menge an Seetang.





Vom Nordstrand spaziere ich in Richtung Hafen, kurz davor ist das Museum Helgoland. Ich zahle EUR 5 und zeige meinen Impfnachweis, dann kann ich ohne Maske (!) die Ausstellung anschauen. Gezeigt werden die Geschichte Helgolands mit Schwerpunkt rund um den Zweiten Weltkrieg, naturgeschichtliche Ausstellungsteile gibt es auch (interessiert mich ja eher nicht so sehr) und zurzeit läuft eine Sonderausstellung mit Fotografien von Franz Schensky (1871 – 1957), ein bekannter Inselfotograf, der sein Geld hauptsächlich mit Portraits der Bewohner und Urlauber verdiente, daneben aber wunderbare Landschaftsfotos der Insel machte.



Im Außenbereich des Museums stehen Miniatur -Hummerbuden (und ein Mini-Leuchtturm), die innen jeweils etwas inseltypisches zu Thema haben, z.B. Leben und Werk von James Krüss (1926-1997), der auf Helgoland aufgewachsen ist oder das Postwesen der Insel.




Nach dem Museumsbesuch gibt es Mittagessen, Chili con Carne und einen heißen Tee im «Emma und James» (EUR 15,00), gut zum Aufwärmen an diesem eher recht kalten Tag.

Trotz des nicht so optimalen Wetters beschließe ich noch einmal zur Düne zu fahren, um einen ausführlicheren Blick auf den Südstrand zu werfen, als gestern wetterbedingt möglich war.

Auch heute fährt die Fähre zur Düne nur stündlich, die Zeit bis zur nächsten Abfahrt um zwei Uhr vertreibe ich mir am Strand neben dem Hafen. Ich schaue auf dem Boden nach dem an Helgolands Stränden häufigen Strandglas, vom Meer glatt geschliffene Glasscherben (Foto am Abend in der Wohnung gemacht),


als eine Frau zu mir kommt und sagt, ich solle auf den nötigen 30 m Abstand zu dem kleinen Seehund achten. Hä, Seehund, wo denn? Ich bin völlig überrascht, aber tatsächlich liegt nicht weit von mir entfernt im Sand ein gut getarnter, weil sandfarbener Seehund (oder Kegelrobbe?, da kenne ich mich nicht aus) – wie toll ist das denn! Auf der Düne sind Seehunde und Robben Stammgäste, allerdings wohl auch nicht immer, gestern waren jedenfalls keine zu sehen. Dass die Tiere auch an die Strände der Hauptinsel kommen, wusste ich nicht.

Natürlich ist auf der Kamera gerade das Weitwinkelobjektiv, damit mache ich trotzdem mal ein paar Fotos, das Tierchen, das bisher mit geschlossenen Augen ruhig dalag, ist inzwischen wach geworden und schaut sich um, dreht sich, so als ob es für die (inzwischen haben einige Leute, die in der Nähe waren, den Seehund bemerkt) Zuschauer posieren wolle.


Da der Seehund keine Anstalten macht, sich ins Wasser zu verziehen, nehme ich mir die Zeit auf das Teleobjektiv zu wechseln und kann nun einige brauchbare Fotos machen – was für ein schönes Erlebnis.





Weniger schön ist dann die Überfahrt zur Düne. Das Boot schaukelt heute nochmal deutlich mehr als gestern und die eigentlich kurze zehnminütige Fahrt zieht sich gefühlt ins Unendliche.

Auf der Düne gehe ich dann direkt an den Südstrand, vorbei an den bunten Bungalows.



Robben sind keine zu sehen, stattdessen gibt es nochmal ganz viel Brandung und hohe Wellen, die sich an den Tetrapoden und dem zweiten Leuchtturm im Wasser brechen (durch den Wind ist leider sehr viel Salzwasser in der Luft, das sich auf die Kameralinse legt, so dass die Fotos etwas «milchig» erscheinen).






Ebenfalls wie gestern fängt es schon nach recht kurzer Zeit wieder an heftig zu regnen, so dass ich bereits die 15.15 Uhr Fähre zurück auf die Hauptinsel nehme. Ob am Nordstrand der Düne heute Robben lagen? Ich werde es nie erfahren.

Auf der Rückfahrt mit der Fähre setze ich mich trotz Regen zum ersten Mal ins Freie, dort ist das Schaukeln etwas besser zu ertragen, als im schlecht belüfteten Inneren, dennoch bin ich froh, als ich wieder an Land gehen kann.

Im Café des Hotel «Hanseat» direkt an der Strandpromenade gibt es dann einen Milchkaffee zur extrem leckeren Apfeltorte (EUR 10,00).

Zur Abfahrtszeit des Schiffs nach Cuxhaven (nachdem gestern ja wie schon geschrieben, gar keine Schiffe vom Festland nach Helgoland gefahren sind, ist die MS Helgoland heute das einzige, erst morgen soll alles wieder normal fahren), das ich dann morgen nehmen werde, spaziere ich zum Anleger, um mir die Ausfahrt anzuschauen, das geht ja nicht, wenn ich morgen auf dem Schiff bin.



Ich besorge mir dann in der Drogerie noch eine Packung feuchte Brillenputztücher, um meine Kamera gründlich reinigen zu können (die von zu Hause mitgenommen sind aufgebraucht) und gehe im erneuten Regenschauer zurück in meine Ferienwohnung. Es bleibt stark bewölkt, regnerisch und windig, so dass ich gar keinen neuen Versuch starte, den Sonnenuntergang anzuschauen.

Wetter: stürmisch, bewölkt, ab 15 Uhr immer wieder Schauer, ca. 15°C


LG Christina

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Re: Inselhopping in der Nordsee - Borkum und Helgoland im September 2021
« Antwort #74 am: 24. Februar 2022, 17:03:40 »
Robbie gefällt mir sehr gut :herz: und der schien sich wohl zu fühlen.

Das Strandglas hätte ich auch gesammelt. Davon habe ich noch nie zuvor gehört/gelesen.

Schade, dass du von der Düne wieder nicht viel gehabt hast.
Liebe Grüße

Ilona

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