Autor Thema: 10 Tage an der Algarve Ostern 2022  (Gelesen 9627 mal)

Christina

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Re: 10 Tage an der Algarve Ostern 2022
« Antwort #15 am: 05. Mai 2022, 18:35:12 »
Ein toller Tag, die Wanderung/Spaziergang war ganz nach meinem Geschmack.

Finde ich witzig, dass ihr nicht mit diesen Temperaturen gerechnet habt. Es war doch schon April, wir hatten damals in Lissabon im Januar ja schon 15°C und hier zuhause waren es an Ostern auch schon 20°C (und auch im März gab es hin und wieder mal T-shirt Wetter, unter anderem in der Zeit als in Belgien war).


LG Christina

Paula

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Re: 10 Tage an der Algarve Ostern 2022
« Antwort #16 am: 08. Mai 2022, 14:40:20 »
Wieso habe ich nur akutes Portugal-Weh  ;)  Ein sehr schöner Tag ganz nach meinem Geschmack!

Okay, ein Eisbecher wäre die krönung gewesen, doch außer vielleicht in Italien wird man da in Südeuropa nur selten fündig. Am Strand war ja schon einiges los, wohl üblich am Feiertag und dann noch bei dem Wetter  8)
also ich muss sagen, die paar Male die ich in Spanien war war das nie ein Problem ein Eis zu bekommen wenn ich Lust drauf hatte.
Die Strände waren teils voll und teils gar nicht. Hier waren aber etliche große Parkplätze, das heißt man kommt da gut hin. Und es war natürlich ein verlängertes Wochenende. Ich hatte insgesamt mit viel mehr Gedränge gerechnet über Ostern.
Viele Grüße Paula

Paula

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Re: 10 Tage an der Algarve Ostern 2022
« Antwort #17 am: 08. Mai 2022, 14:45:20 »
Ein toller Tag, die Wanderung/Spaziergang war ganz nach meinem Geschmack.

Finde ich witzig, dass ihr nicht mit diesen Temperaturen gerechnet habt. Es war doch schon April, wir hatten damals in Lissabon im Januar ja schon 15°C und hier zuhause waren es an Ostern auch schon 20°C (und auch im März gab es hin und wieder mal T-shirt Wetter, unter anderem in der Zeit als in Belgien war).

laut Wettervorhersage kurz vor dem Urlaub sollte es so 19 bis 20 Grad sein. Da trage ich in Deutschland noch Jacken und habe Blusen mit langen Ärmeln an. Laut Wetterapp war es dann teils auch 20 Grad, das fühlt sich in der Sonne in Portugal aber ganz anders an als in Deutschland. Und ab Ostern war es bis zu 26 Grad (glücklicherweise) und das war nicht vorausgesagt, wir hatten Glück dass es so warm war. Herr Kern meinte dass das auch für Portugal ungewöhnlich ist. Der Frühling war dieses Jahr zu warm und vor allem zu trocken. Die Leute vor Ort haben auf Regen gehofft.
Viele Grüße Paula

Paula

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Re: 10 Tage an der Algarve Ostern 2022
« Antwort #18 am: 08. Mai 2022, 15:05:35 »
tut mir leid dass es hier so zäh weitergeht, aber im Office geht es derzeit total rund und ich bin abends einfach k.o.

Samstag 16. April 2022

Nachdem wir wieder das Frühstück bei voller Sonne auf unserer Terrasse genossen haben sind wir ins Naturreservat Quinta de Marim am westlichen Ortsrand von Olhao gefahren. Ohne Navi hätten wir das nie gefunden, es gab auch keine Hinweisschilder, also danach muss man suchen, da fährt man nicht zufällig dran vorbei. Josef hatte es bei der Urlaubsvorbereitung im Internet gefunden.

Hier die Anfahrsroute:
https://goo.gl/maps/zyoxoYdE3yWPXuWb9

Neben dem Parkplatz ist ein Empfangsschalter wo man Eintritt bezahlt (2,8 € pro Person) und bekommt einen Übersichtsplan mit Wegbeschreibung und Infos zu Flora und Fauna ähnlich wie in den amerikanischen Nationalparks. Josef hatte den Weg auch auf seinem GPS, das braucht man aber nicht, mit dem Papierplan und den Wegweisern unterwegs kommt man problemlos zurecht. Am Anfang ist dann noch ein Gebäude mit Toiletten (in ziemlich erbärmlichem Zustand, die Hälfte der Toiletten defekt, Wasser nur in jeder zweiten Toilette und am Waschbecken gar keins), das brauche ich nach meinem Kaffeekonsum zum Frühstück immer, dann konnte es los gehen. Bis dahin waren wir die einzigen Besucher aber nun kam ein Bus mit deutschen Touristen und spanischer Reiseleitung samt Dolmetscher und ich war schon in Panik dass wir jetzt die ganze Zeit eine Horde um uns rum haben, aberr offensichtlich sind sie nicht den gekennzeichneten Rundweg gegangen, denn nach 10 Minuten waren sie weg und wurden nicht mehr gesichtet  :)

Der Weg geht zuerst durch ein Pinienwäldchen, dann kommt man zum Visitorcenter das enttäuschenderweise geschlossen war (obwohl es laut Beschilderung geöffnet sein sollte). Auf uns hat das insgesamt den Eindruck gemacht dass man hier mal viel vorhatte (wir haben auch die üblichen EU-Förderschilder gesehen) und jetzt wird es nur noch auf Minimalflamme offen gehalten, was wirklich schade ist, denn das Gelände ist herrlich. Was soll ich sagen: sobald man an den Strand kam wimmelte es vor Krabben und Vögeln







Auf dem folgenden Bild kann man das gut erkennen, die kleinen "Steinchen" im Marschland sind alles Krabben:



ich glaube wir haben uns eine halbe Stunde damit aufgehalten Krabben zu beobachten und zu fotografieren.





die mit der großen Schere sind die Männchen, die ohne Weibchen



die Männchen kämpfen miteinder und wenn keine Konkurrenz in der Nähe ist winken sie mit ihrer großen Schere, da sieht unglaublich witzig aus



vor allem wegen der schieren Menge



die Krabben (laut Begleitplan west african fiddler crab) scheinen hier keine natürlichen Feinde zu haben. Wir haben nie ein Tier Krabben fressen gesehen. Störche fressen sie wohl nicht dann an anderen Tagen haben wir Störche an einem ähnlich bevölkerten Strand gesehen und Möven gab es in Portugal fast gar nicht. Fressen Möven Krabben?

Der Weg ging dann über Holzplanken durch Dünengelände



immer wenn größere Büsche in den Blick kamen habe ich nach Chamäleons Ausschau gehalten die es laut Plan auch hier zu sehen gibt, leider haben wir keine entdeckt.

Wo das Wasser tiefer war hat man etliche Flamingos gesehen ( ich nehme an sie fressen keine Krabben sonst hätte man sie ja näher am Ufer sehen müssen)





dann führte der Weg wieder Richtung Festland und zu einer Vogelbeobachtungshütte mit Blick auf einen kleinen See. Wir haben wieder mal gerätselt ob das hier Süßwasser oder Salzwasser ist (leider stand es auf dem Plan nicht vermerkt)





die weißen Punkte auf dem Busch im Hintergrund sind alles Vögel. Wie letztes Jahr im Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern saßen alle Vögel zusammen auf dem gleichen Baum







hier ist früher Landwirtschaft betrieben worden, der Brunnen und ein Wirtschaftsgebäude sind Überreste davon





der letzte Teil des Weges ging dann noch mal schön schattig durch ein Wäldchen, hier war dann ein Hinweisschild auf Chamäleons, aber auch mit sehr genauem Hinschauen haben wir keine entdecken können, aber diese Viecher sind ja auch Meister im Tarnen. Außerdem hätte man laut Plan auch Seesterne sehen können, die haben wir auch nicht entdeckt.
Mit unserer Tierausbeute waren wir aber sehr zufrieden. Wir waren insgesamt 3 Stunden hier (wenn man sich nicht mit Fotografieren aufhält ist man wahrscheinlich in 2 Stunden durch) und sehr begeistert. Ich würde das unbedingt empfehlen und wir haben außer der Busgruppe am Anfang nur ein paar einzelne weitere Besucher gesehen, man hat seine Ruhe hier.

Danach sind wir nach Faro gefahren, das Navi hat uns vermutlich auf kürzestem Weg durch Olhao geführt. Was man vom Auto aus gesehen hat ist das kein schöner Ort.
In Faro gibt es neben der Altstadt an der Stadtmauer einen riesigen Parkplatz der fast leer war und freundlicherweise wieder kostenlos. Sobald man durch ein Stadttor geht kommt man an zahlreichen Restaurants vorbei, im ersten saßen wir sehr schön auf der Terrasse mit Blick aufs Meer, aber als nach 10 Minuten immer noch kein Kellner vorbei schaute sind wir ins nächste gegangen, da hatte man zwar nur Blick auf die Gassen aber wir bekamen sofort etwas zu trinken und wir haben auch eine Kleinigkeit gegessen. Josef bestellte Fisch und ich einen gemischten Salat. Salat ist in Portugal eine witzige Angelegenheit: man bekommt in der Regel eine Platte mit Salatblättern, Tomatenscheiben und Zwiebeln und einen Teller. Wie man den Salat anmachen kann ohne dass die Hälfte von der Platte auf den Tisch fällt weiß ich nicht, die Tischdecke sah dann halt aus...wir haben in den 10 Tagen nur einmal eine Schüssel für den Salat bekommen.
Wir saßen da etwa eine halbe Stunde und alle zwei Minuten ist ein Flugzeug im Start- oder Landeanflug über unsere Köpfe gedonnert, Unterhaltung nicht möglich. Das war wirklich krass! Und ich war dann wirklich froh dass unser Ferienhaus eine gewisse Entfernung vom Meer hat, in Faro möchte ich nicht Urlaub machen.

Danach sind wir zur Kathedrale gegangen wo man auf den Turm steigen kann und von dort aus soll man Störche beim Brüten boabachten können. Der Eintritt kostet 4 €, der Turm ist nicht sonderlich hoch und man steht dann oben im Freien direkt neben den Glocken.



Blick nach unten



Blick aufs Meer-rangezoomt. Auch hier wieder so eine Art Marschland



Blick in die andere Richtung, man sieht dass die Altstadt nicht groß ist, da kommen schnell Neubauten



in der Richtung wo die Störche zu sehen sein sollten war ein großes Baugerüst das den Blick verstellte.
Danach haben wir die Kathedrale drinnen besichtigt. Sie ist nicht sehr groß hat aber aber eine sehr schöne Orgel die man von der Empore (auf die man gehen darf) gut aus der Nähe sehen kann.



neben der Empore waren zwei Räume mit einer Art Domschatz, dort haben wir nicht fotografiert (die üblichen Gewänder, Monstranzen und Heiligenfiguren)



die Wandverkleidung mit den typischen portugiesischen Kacheln hat mir sehr gut gefallen

   



in den Seitenkapellen waren auch die Decken verkachelt

   

Danach sind wir noch durch ein paar Altstadtstrassen gebummelt, das war ganz nett aber nichts außergewöhnliches



das gelbe Auto ist passend geparkt  :D



Auf dem Tor das aus der Altstadt raus ans Meer führt haben wir dann auch noch Störche entdeckt:





auf dem Platz vor dem Tor war ein kleiner Ostermarkt mit lokalen Produkten, dort haben wir einen Osterfladen und einen Käseleib gekauft und haben uns in der Nähe umgeschaut in der Fußgängerzone:



die Verschattung hat man wirklich gebraucht, es waren Temperaturen wie in Deutschland im Hochsommer und wir hatten keine Lust auf eine weitere Stadtbesichtigung. Die Häuser sind ja ganz nett aber es schaut dann doch überall ziemlich gleich aus. In einem Andenkenladen habe ich ein paar Postkarten und einen Magneten für meine Sammlung erstanden, damit war Faro abgehakt, alles erledigt.  Und uns hat es an den heimischen Pool gezogen  8)

Auf dem Rückweg haben wir in Olhao am Intermarché Halt gemacht, wir dachten dass wir hier alles bekommen was in dem kleinen Supermarkt von Estoi nicht zu bekommen war, aber weit gefehlt, die Auswahl war kaum besser. Absolut kein Vergleich mit dem Intermarché in Frankreich oder einem deutschen Rewe. Tofu und ähnliches ist in Portugal unbekannt, die Gemüseauswahl ist ungefähr halb so groß wie in Deutschland und fast alles importiert (überwiegend aus Marokko), Bioprodukte gibts gar nicht. Also damit hätte ich auf Dauer ein Problem. Das einzige vegane was wir gefunden haben war Hafermilch. That's it.

Den Rest des Nachmittags haben wir am Pool verbracht, diesmal auch im Wasser, das hatte sich in der Sonne genügend aufgeheizt.
Ich habe ein Basketball-Playoff Spiel geschaut, meine Mavericks haben sich Mühe gegeben mir nicht den Urlaub zu verderben und haben gewonnen  O0

Abends hat Josef gekocht, es gab Fisch, Kartoffeln aus dem Backofen mit Rosmarin aus dem Garten und Gemüse. Wir sind noch im Dunkeln auf der Terrasse gesessen, es war abends viel wärmer als an den vorigen Tagen.
Und heute war Vollmond:


Viele Grüße Paula

Christina

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Re: 10 Tage an der Algarve Ostern 2022
« Antwort #19 am: 09. Mai 2022, 18:02:21 »
Der Marschland Spaziergang gefällt mir auch wieder gut. Vielleicht wurde am Visitorcenter wegen Corona nicht weitergebaut, in solchen Regionen, die ziemlich vom Tourismus abhängig sind, hat Corona sicherlich ziemlich viel wirtschaftliche Schäden hinterlassen.

Die Innenstadt von Faro sieht nett aus, da hätte ich mir aber auch irgendwie etwas größeres vorgestellt.

So eine Runde im Pool könnte ich mir jetzt auch vorstellen, verrückt wie heiß es heute ist.


LG Christina

Susan

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Re: 10 Tage an der Algarve Ostern 2022
« Antwort #20 am: 09. Mai 2022, 18:51:48 »
Ein sehr interessanter Spaziergang durch das Marschland mit all den vielen Krebsen. So haben wir das noch nie gesehen, waren aber wohl auch in einer anderen Ecke der Ria Formosa. Prima Anregung für das nächste Mal, danke  ^-^

Faro hat uns auch nie recht überzeugt, obwohl die Altstadt auf deinen Bildern doch ganz nett ausschaut.
Liebe Grüße
Susan


Paula

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Re: 10 Tage an der Algarve Ostern 2022
« Antwort #21 am: 10. Mai 2022, 19:16:13 »
Der Marschland Spaziergang gefällt mir auch wieder gut. Vielleicht wurde am Visitorcenter wegen Corona nicht weitergebaut, in solchen Regionen, die ziemlich vom Tourismus abhängig sind, hat Corona sicherlich ziemlich viel wirtschaftliche Schäden hinterlassen.

Hallo Christina, was wir gelesen haben ist das Ende der 80er Jahre gebaut worden, das muss also lange vor Corona fertig gewesen sein. Aber es kannnatürlich sein dass der Betrieb in den letzten beiden Jahren aus Kostengründen stark zurück gefahren wurde, daran habe ich vor Ort gar nicht gedacht...
Viele Grüße Paula

Paula

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Re: 10 Tage an der Algarve Ostern 2022
« Antwort #22 am: 10. Mai 2022, 19:18:09 »
Ein sehr interessanter Spaziergang durch das Marschland mit all den vielen Krebsen. So haben wir das noch nie gesehen, waren aber wohl auch in einer anderen Ecke der Ria Formosa. Prima Anregung für das nächste Mal, danke  ^-^

Faro hat uns auch nie recht überzeugt, obwohl die Altstadt auf deinen Bildern doch ganz nett ausschaut.

freut mich dass du die gleiche Meinung zu Faro hast, da hatten wir schon mehr erwartet.
Krbese kommen noch viel mehr  ;D

leider bin ich die ganze Woche in einer sehr anstrengenden Schulung und bin abends regelrecht fertig. Mal sehen wann ich mich wieder aufraffen kann mit weiterschreiben...
Viele Grüße Paula

Paula

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Re: 10 Tage an der Algarve Ostern 2022
« Antwort #23 am: 12. Mai 2022, 21:24:47 »
Ostersonntag 17.April 2022

Heute hatten wir uns für 7 Uhr den Wecker gestellt und haben mit unseren mitgebrachten Schokoosterhasen auf der Terrasse gefrühstückt. Das Wetter war wieder traumhaft!
Heute hatten wir viel vor, und wollten um 9 Uhr startklar sein.
Josef hatte während der Urlaubsplanung zwei Hinweise auf Osterumzüge entdeckt. Und nachdem die Wirtin vom O Cerro uns von dem Umzug in São Brás vorgeschwärmt hat haben wir beschlossen dieses Event zu besuchen (der andere wäre am Nachmittag gewesen und weiter weg). São Brás ist der nächste Ort nach Estoi Richtung Norden, das war also gar kein Problem. Für die Prozession wird die Innenstadt gesperrt, ab 9:30 darf man zur Besichtigung rein und um 11 soll die Prozession losgehen.



Wir haben am Ortsrand auf dem Parkplatz des Intermarché geparkt und sind 10 oder 15 Minuten in die Innenstadt gelaufen, der Ort ist schätzungsweise so groß wie Estoi. Wir kamen ziemlich genau um halb 10 an, die Barrikaden waren schon weggeräumt und es waren auch schon etliche Besucher vor Ort.

wir sind zunächst zur Kirche gegangen wo die Prozession starten wird



am Nachmittag wird hier weitergefeiert werden, es sollten wohl auch Musiker auftreten.

In der festlich geschmückten Kirche probte der Kirchenchor. Ich wäre am liebsten dort geblieben und hätte zugehört, aber dazu waren wir nicht gekommen (der Chor hat ganz herrlich gesungen, ich kann es beurteilen, ich war früher selbst im Kirchenchor)



Das besondere an diesem Umzug ist der unglaubliche Blumenschmuck. Der gesamte Weg durch den Ort ist mit Blumen bestreut. Er startet an der Kirche und zieht sich dann durch den Ort (wir haben die Länge auf 3 km geschätzt)

   

   

wie alle Besucher sind wir zunächst den gesamten Weg abgeschritten und haben die Blumenpracht bewundert



alle haben sich sehr bemüht nicht auf die Blumen zu treten. Anfangs war das kein Problem, nach einer Stunde war es aber so voll dass das schwierig wurde







die Häuser waren auch geschmückt mit Decken (das kenne ich von zuhause von Fronleichnamsumzügen)



   



es nimmt überhaupt kein Ende 







und ständig gab es neue Motive







hier arbeitet der ganze Ort die Nacht durch um diese Motive zu legen. Ich kann mir gut vorstellen dass jede Strasse versucht die andere zu übertreffen mit der Ausführung









die lila und roten Schnipsel sind "getürkt" das waren Holzschnitzel, aber das meiste waren wirklich Blumen und Blätter







es  sah nicht nur schön aus, es hat auch geduftet nach Lavendel und Basilikum











es wirkt jetzt vielleicht nicht so, aber das ist nur ein kleiner Teil der Fotos die ich unterwegs gemacht habe  :)





dieses Werbeplakat haben wir sonst nirgends gesehen. Wahrscheinlich ist es nicht nötig viel Werbung zu machen. Wir haben deutsch, englich, holländisch und französisch gehört und zirka die Hälfte der Besucher waren Portugiesen.







nach einer Stunde näherten wir uns dann wieder der Kirche



bis zur Prozession war noch eine halbe Stunde Zeit und wir haben uns auf eine Bank gesetzt (die Lokale und Cafés waren längst überfüllt), nach 5 Minuten sind wir wieder aufgestanden, in der Sonne konnte man nicht sitzen, die Temperaturen waren hochsommerlich!
Also haben wir noch ein paar schattige Nebenstrassen besichtigt die natürlich wie ausgestorben waren

Man ahnt wer hier Häuser kauft:





um 11 Uhr begann vor der Kirche eine Art Auflauf von immer mehr Männern mit immer prächtigeren Blumengebinden die sich auf dem Platz neben der Bühne sammelten. Wir haben am Rand der Strecke ziemlich nah der Kirche auf den Beginn der Prozession gewartet

   

viele haben gern für Fotos posiert

   

es war jetzt aber so ein Gedränge dass ich die große Kamera weggepackt habe und nur noch mit dem Handy fotografiert habe

um kurz nach halb 12 ging es dann endlich los. Zuerst kam eine Kapelle



danach die Männer mit ihren fantastischen Blumengebinden





während des Umzugs hat immer wieder ein Mann gerufen "er ist auferstanden" und dann alle im Chor "halleluja" "halleluja"... bei jedem Halleluja wurden die Blumensträuße hochgerissen. Und die Rufe klangen mehr wie Kampfschreie- so ähnlich wie das "luja sog i, zefix halleluja" vom Münchner im Himmel- nur lauter  ;D
also das war echt eine Show! Man hat vor lauter Leuten kaum noch was gesehen, aber wir fanden es beide toll!
Ich weiß gar nicht wie viele Männer das waren, bestimmt 100 vielleicht mehr? Einfach Wahnsinn. Man muss sich mal überlegen was für eine Menge an Blumen da gebraucht werden! Die Wirtin im O Cerro hat uns beim nächsten Besuch erzählt dass das Dorf eine Woche beschäftigt ist die Blumen vorzubereiten (Köpfe abreißen) und dass die Blumen dann in die Gefriertruhe kommen bis zur Nacht wo sie ausgestreut werden.

Irgendwann kam dann der Pfarrer mit der Monstranz



ich weiß nicht wie lange die Prozession dann gedauert hat, bestimmt mindestens eine Stunde. Uns war heiß und wir haben uns Richtung Auto begeben und am Ortsrand im Wohngebiet in ein kleines Café gesetzt. Die ältere Frau sprach kein Wort englich wie gut dass cafe con leche auf portugiesisch und spanisch gleich heißt (sonst versteht man ja kein Wort) und dass zwei "dosch" heißt habe ich dann von ihr gelernt  ;)



im sitzen sieht man Dinge die man unterwegs nicht wahrnimmt: an diesem Storchennest waren wir am Hinweg vorbeigekommen haben es aber nicht gesehen



während wir da saßen ist immer wieder das "halleluja" zu uns rübergeschwappt  :))

gegen eins haben wir uns auf dem Weg zu unserem Auto gemacht und dabei dieses Schmuckstück entdeckt



Am Intermarché angekommen haben wir noch getankt (wie in Frankreich 10 Cent billiger als anderswo) und uns auf den Weg zum nächsten Programmpunkt gemacht. Weil ich dann wieder genauso viel fotografiert habe gibt es den Ostersonntagnachmittag in einem separaten Bericht  :)
Viele Grüße Paula

Christina

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Re: 10 Tage an der Algarve Ostern 2022
« Antwort #24 am: 13. Mai 2022, 18:27:02 »
Auf jeden Fall sehr beeindruckend, was für einen Aufwand die Dorfbewohner betreiben, um den Ort zu schmücken und auch die Blumengebinde waren eine Menge Arbeit. Für mich wäre die Veranstaltung allerdings ein Grund gewesen, den Ort zu meiden, das wäre mir zu voll und interessiert mich auch nicht genug, dass ich dafür stundenlang ausharren würde, da hätte ich die ganze Zeit im Kopf, was ich bei diesem schönen Wetter für eine tolle Wanderung in der Zeit hätte machen können. Daher aber schön, das mal virtuell zu sehen.


LG Christina

Susan

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Re: 10 Tage an der Algarve Ostern 2022
« Antwort #25 am: 13. Mai 2022, 19:42:57 »
Wow, da haben sich die Bewohner ja mächtig Mühe gegeben mit dem Schmücken.  :happy: Das war sicher eine lange Nachtschicht. Schön, dass man sich den Blumenschmuck vorher in Ruhe anschauen konnte, ehe die Massen kamen.
Den Umzug hätte ich auch nicht verpassen wollen!
Liebe Grüße
Susan


Paula

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Re: 10 Tage an der Algarve Ostern 2022
« Antwort #26 am: 18. Mai 2022, 21:15:19 »
Hallo ihr Lieben,

tut mir leid dass es so langsam weitergeht, im Moment ist im Büro sooo viel Arbeit und nachts spielen die Mavericks (und gewinnen meistens), das muss ich mir dann nach der Arbeit anschauen, ich komme gerade zu nichts.

Freut mich dass euch der Osterumzug gefallen hat (zumindest virtuell) und nun geht es wie von Christina gewünscht in die Natur  :)

Ostersonntag 17.April 2022 Teil 2

Für den Nachmittag hatte Josef die Tour Nr. 24 aus dem Reiseführer "Algarve 36 Wandertouren" vom Verlag Reise Know-How rausgesucht. Es geht wieder an die Küste zum Naturpark Ria Formosa (die erste Wanderung bei Olhao gehört auch zu diesem Gebiet). Der Einfachheit halber habe ich euch die Einleitung aus der Beschreibung abgetippt:

Zitat
Im Westen von Faro mündet der Fluß Ribeira de Sao Lourenco in eine Lagune. Hier liegt nicht nur eines der exklusivsten Ferienresorts der Algarve, die Quinta do Lago mit Golfplätzen und gepflegten Hotelanlagen, sondern auch das westliche Ende des Naturschutzgebiets Ria Formosa. Diese faszinierende Landschaft hat sich als Folge des See- und Erdbebens im Jahre 1775 herausgebildet und ist eines der größten Lagunengebiete Europas mit vielen Sand- und Düneninseln, die zwischen den Hafenstädten Faro, Olhao und Tavira und dem offenen Meer liegen. Portugals ältester Naturpark mit Wattgebieten, Marschland, Salz- und Süßwasserlagunen, Dünen, Pinien und einer Vielzahl teilweise vom Aussterben bedrohter Vogelarten zählt zu den schönsten Naturreichtümern des Landes

Direkt am Strand liegt ein Parkplatz mit dem wir das Navi gefüttert haben, hier die Route:

https://goo.gl/maps/HFQDWRD5CoS7c7bo9

Ich hatte ehrlich gesagt ziemlich Sorge dass der Parkplatz am Ostersonntag Mittag schon voll sein würde, aber erstaunlicherweise war das kein Problem. Die letzten 2, 3 km führen wie gerade beschrieben durch ein super gepflegtes, luxuriöses Villengelände mit Hotels und Pinienwäldern, das war die betuchteste Gegend die wir im Urlaub gesehen haben. Wahrscheinlich sind die Leute hier mehr mit Golfkarts unterwegs (wir haben einige auf der Strasse überholt), denn der Parkplatz war nicht mal zu einem Viertel gefüllt. Die Schranke war oben und beide Kassenhäuschen geschlossen, also haben wir die Ticketautomaten ignoriert. Vielleicht sind wir jetzt ja noch in der Vorsaison und er ist im Sommer kostenpflichtig?

Der Parkplatz lag nur 50 Meter vom Strand weg und gleich waren wir auf einem Bohlenweg unterwegs



Direkt hinter uns führt eine Brücke die mindestens 500 Meter lang war über die Lagune zu einer Düne mit Badestrand. Den hatten wir für nach der Wanderung auf dem Plan, Badesachen hatten wir dabei, haben wir jetzt aber im Auto gelassen. Weil das alles so nah beeinander liegt brauchten wir die nicht gleich mitnehmen, wirklich alles ideal hier.



gleich auf den ersten Metern auf dem Holzsteg waren Tiere zu sehen. In Olhao waren ja schon Massen an Krabben unterwegs und haben mich begeistert, hier waren es zigmal so viele





ich weiß nicht wie lange wir auf den ersten hundert Metern mit Fotos verbracht haben, es nahm schlicht kein Ende. Der Weg ist einige Kilometer lang und es sah überall so aus:







ich hätte hier den ganzen Tag verbingen können und dem Gewimmel zuschauen



am Wasserrand waren auch Krabben, wo es tiefer wurde sah man sie nicht mehr



dafür kamen jetzt aber Scharen an Vögeln ins Bild











so viele Störche auf einmal habe ich noch nirgends gesehen. Hier muss es wohl auch Frösche geben, leider hat man weder welche gesehen noch gehört. Keiner der vielen Vögel schien Krabben zu fressen, es gibt wohl genug sonstiges Futter...

auch hier gab es wieder Hinweisschilder auf Chamäleons, wir haben den ganzen Tag immer wieder in Büsche und Bäume geschaut aber leider keines gefunden



man soll sich ja immer etwas für ein nächstes Mal aufheben  :D

rechter Hand lag das Marschland und das Meer, links sah es so aus



und auch dort gab es Vögel zu beobachten





Das Wasser war so still dass dass sich die Vögel drin spiegelten





und immer wieder andere Arten an Vögeln



der hier hat einen nach oben gebogenen Schnabel



im Frühling blüht ja alles, keine Ahnung war für eine Art Busch  oder Baum das hier ist







der Weg geht dann auf Festland weiter und zweigt nach links ab



wir sind hier ja ganz nah am Flughafen, zum Glück war Sonntag Mittag nicht so viel Flugverkehr, die Maschinen waren sehr nah über uns und es war extrem laut. Es wundert einen doch dass der Flugplatz nicht weiter weg von der Küste gebaut wurde.



man hätte wohl zu Fuß oder mit dem Fahrrad da hin fahren können





was für ein hübsches Kerlchen! Leider kenne ich mich mit Vögeln überhaupt nicht aus...



jetzt waren wir ja nördlich und auf Festland unterwegs, aber auch hier gab es immer wieder kleinere und größere Seen und hier haben wir dann auch Flamingos gesehen







die Anzahl an Tieren die man hier zu sehen bekam war einfach beeindruckend. Wir hatten es intuitiv richtig gemacht dass wir erst in das kleine Naturschutzgebiet bei Olhao gefahren waren, andersrum hätten wir in Olhao wahrscheinlich gedacht: ganz nett aber das haben wir alles schon gesehen.
Also wer nur einen Tag Zeit hat und möglichst viel sehen will sollte vielleicht lieber hierher fahren, allerdings ist der Weg deutlich länger und man kommt dann an einem Salinengebiet vorbei das nicht sonderlich interessant ist





das einzig interessante war diese seltsame Echse in einem Schacht am Rand der Salinen



Hier wird wirklich noch Salz gewonnen und der Salzberg ist praktisch zur Orientierung, hier muss man nämlich wieder nach Westen abzweigen und geht dann ungefähr parallel zum Strand zum Ausgangspunkt zurück.



Man kommt am Golfplatz vorbei wo ein Vogelbeobachtungshaus steht, auch hier waren wieder Vögel zu sehen und ganz viele Schildkröten









hier sind wir eine Weile sitzen geblieben, ich war jetzt ziemlich müde, laut Reiseführer ist der Weg 8 km lang, also das bezweifle ich ehrlich gesagt.

Das Gelände am Golfplatz ist sehr schön bepflanzt



und zum Schluss kommt man wieder auf den Holzsteg zurück. Scheinbar haben wir wieder mal ein riesen Glück gehabt, denn der Holzsteg stand jetzt komplett im Wasser, es war wohl gerade Flut und es waren keinerlei Krabben zu sehen.

Zurück am Parkplatz der jetzt gut belegt war haben wir unsere Badesachen geschnappt und uns auf den Weg an den Strand gemacht.



Das Restaurant das man hier sieht ist leider gerade erst im Bau. Einen Kaffee hätte ich jetzt schon gern gehabt, aber hier gab es keinerlei Angebote am Strand



hier hätte ich jetzt viel mehr Leute erwartet, aber es war erstaunlich leer



allerdings hatte es auch etwas zugezogen, es war nicht mehr so schön wie am Morgen bei der Prozession. Das Wasser war mir definitiv zu kalt zum Baden und bei hohen Wellen mit starker Stömung gehe ich auch lieber nicht weit rein ins Wasser. Zum Baden finde ich den Strand nicht so geeignet. Aber wir haben uns in den Sand gelegt und die müden Knochen ausgeruht.





Nach einer halben Stunde so gegen 17 Uhr haben wir dann doch beschlossen wieder ins Ferienhaus zu fahren wo Kaffee und Osterfladen auf uns warten und unser Pool war wärmer als das Meer. Dort haben wir dann den Nachmittag genossen.

Ich muss sagen dass mir der Urlaub in Ferienwohnungen immer besser gefällt, im Hotel hat man es einfach nicht so bequem. Ich bin gespannt wie es mir im Sommer im Hotel gefallen wird, das haben wir ja seit Corona nicht mehr gemacht (bis auf einzelne Übernachtungen)

Zum Abendessen sind wir wieder ins Restaurant Colibri nach Moncarpacho gefahren. Wir hatten für halb 8 einen Tisch bestellt, zum Glück vor den meisten anderen Gästen, so mußten wir nicht lange warten, eine Stunde später war die Bude voll und die Bedienung und die beiden Köche haben sich die Hacken abgerannt. Die einzige Kellnerin kam gar nicht mehr nach und so haben die Köche die Teller teils selbst an die Tische getragen.

Nach dem Essen sind wir durch den Ort spaziert, in der Dämmerung sind hunderte Schwalben durch die Luft geschwirrt, es war richtig idyllisch hier



die Kirche war leider geschlossen









eine ganz friedliche Stimmung, kaum ein Mensch auf der Strasse





den Abend haben wir wieder auf der Terrasse ausklingen lassen.

Viele Grüße Paula

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Re: 10 Tage an der Algarve Ostern 2022
« Antwort #27 am: 19. Mai 2022, 18:26:07 »
Das war ja wieder eine schöne "Steg Wanderung", toll, dass es so viele Tiere zu sehen gab, oft wird ja auf Schildern/im Wanderführer viel versprochen und dann sieht man fast nichts.

Schade, dass es am Strand kein Café gab, das hätte ich auch vermisst.

Moncarpacho sieht sehr nett am Abend aus.


LG Christina

Susan

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Re: 10 Tage an der Algarve Ostern 2022
« Antwort #28 am: 19. Mai 2022, 19:08:08 »
Die Lagune kommt mir schon bekannter vor. Leider hatten wir da nicht so viele Tiersichtungen.
Liebe Grüße
Susan


Paula

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Re: 10 Tage an der Algarve Ostern 2022
« Antwort #29 am: 22. Mai 2022, 19:04:34 »
mit den Tiersichtungen hatten wir definitiv viel Glück! Vielleicht ist ja auch April die ideale Zeit dafür?

Ostermontag 18. April 2022

für heute war wieder Traumwetter angesagt und wir hatten uns die Wanderung Nr.11 aus dem Reise Know-How Wanderführer ausgesucht. Sie startet am Ort  Carvoveiro  etwa 45 Autominuten westlich von Estoi und ist laut Buch als Streckenwanderung geplant bei der man sich am Schluß mit dem Taxi zum Startort zurückfahren läßt. Wir hatten aber überlegt nur bis Benagil zu wandern und dann auf dem gleichen Weg zurück, der Beschreibung nach war das der schönste Teil der Strecke.
Ich weiß nicht mehr genau welchen Parkplatz wir uns ausgesucht hatten, es war jedenfalls noch genau 1 Platz frei als wir dort ankamen  :thumb:

Der Weg führt entlang der Steilküste mit spektakulären Ausblicken



ziemlich unmittelbar hinter dem Weg lag eine Villa neben der anderen, was es leider nicht gab war eine Lokalität wo ich eine Toilette hätte aufsuchen können.



Es waren natürlich auch etliche Leute unterwegs und es hat eine Weile gedauert bis es ein Stück Gelände mit mehr Büschen gab in die ich mich schlagen konnte. Das gleiche Problem hatten vor mir wohl schon viele andere Leute gehabt angesichts der Tempohaufen in den Büschen...

Erleichtert ging es weiter auf dem Weg der anfangs mit Holzgeländern gut ausgestattet war. Am Steilhang brüten Möwen



es waren zwar mehr als nur die zwei aber insgesamt hat es mich erstaunt wie wenig Möwen es gab insbesondre im Vergleich zur Vielzahl an anderen Vögeln und sonstigem Getier.



immer wieder entlang des Weges gab es diese Sinkholes zu bestaunen, sie entstehen durch Auswaschungen durch Regenwasser, es sind tiefe Löcher die teils bis zum Meer runter gehen, meist sieht man nicht auf den Boden.
Hier auf dem Foto sieht man auch wie der Weg mit Holzgeländern gesichert war.



leider blieb der Weg nicht so einfach, war zunehmend exponierter, dann komplett ohne Absicherung und man mußte auch mal auf sandigem, rutschigem Weg nach unten oder oben steigen und das mit Blick auf den Abgrund. Diese Stellen habe ich nicht fotografiert, da habe ich mich auf die Füße konzentriert.



Leider war mir aber schnell klar dass ich das keinen ganzen Tag aushalte und bei dem Gedanken dass ich den Weg auch wieder zurück gehen muss wurde mir ganz schlecht. Als wir am Leuchtturm Farol de Alfanzina ankamen habe ich beschlossen die Tour hier abzubrechen und Josef allein weiter gehen zu lassen. Für Leute mit Höhenangst ist das definitiv kein passender Weg, leider war das aus der Beschreibung im Buch nicht ersichtlich.
Vom Leuchtturm aus führt die Strasse in einen Ort, die ersten Passanten die wir dort antrafen (deutsche Touristen) fragten wir nach einem Café oder Restaurant, kein Problem: zwei Strassen weiter gab es mehrere davon und ein schönes Hotel mit Restaurant und Terrasse. In dem Hotel gab es auch einen Pool und ich habe an der Rezption gefragt ob ich den für einen Tag nutzen könnte (gegen eine Gebühr natürlich), aber nein, der sei nur für Hotelgäste. So be ist...
ich habe mich auf die Terrasse gesetzt, Kaffee getrunken, dann was kaltes, dann eine Kleinigkeit gegessen und gelesen. Ich kann mir deutlich schlechtere Tagesgestaltungen vorstellen (zum Beispiel entlang eines Abhanges zu laufen). Josef wollte mich erst nicht allein lassen aber ich konnte ihn überreden dass er ein Stück der Wanderung allein weitergeht.

Von unterwegs hat er mich angerufen ich soll doch mal im Internet recherchieren wann die Kirche von Almancil geöffnet hat, da könnte man am Rückweg vorbeifahren. Leider waren die meisten Kirchen an denen wir spontan vorbei kamen und anschauen wollten in der Regel geschlossen. Laut Internet ist die Kirche des Heiligen Laurentius in Almancil nachmittags ab 15 Uhr geöffnet (und das war dann auch so). Josef war um 14 Uhr wieder zurück (seine Fotos sehen ähnlich aus wie meine weiter oben), der Weg hat ihm gut gefallen, also für Leute ohnen Höhenangst kann man die Wanderung empfehlen.
Nach einem Eiskaffee sind wir also nach Almancil gefahren.
Die Kirche kostet zwei Euro Eintritt, fotografieren ist drinnen leider verboten, also haben wir nur von außen Fotos gemacht



die Kirche ist berühmt für ihre blauen Kacheln, außen sind es ein paar einzelne Motive





aber innen ist sie bis auf den barocken goldenen Altar komplett mit diesen Kacheln ausgekleidet. Es gab Postkarten zu kaufen, die hat Josef eingescannt:



also das war schon spektakulär und wenn man schon in der Nähe ist (sie lag nur wenige Meter von der Landstrasse weg die wir eh gefahren sind) lohnt sich der Besuch auf jeden Fall.

Am Heimweg haben wir dann in Estoi noch an einer Kreuzung Halt gemacht wo ein paar ganz besondere Bäume stehen die ich fotografieren wollte: die Rinde hat Stacheln

   

   

es sind nur diese drei Bäume und sonst haben wir die nirgends gesehen. Ich bin noch nicht dazu gekommen im Internet nach der Art zu suchen. Ich meine ich habe sowas schon mal in einem botanischen Garten gesehen und glaube es war ein afrikanischer Baum.



Um 16 Uhr waren wir wieder am Ferienhaus, es war ideales Poolwetter! Wenn wir auf den Liegen lagen sind Schwalben im Tiefflug über den Pool geflogen und haben getrunken, richtig akrobatisch sieht das aus!

Zum Abendessen sind wir wieder nach Sao Bras gefahren ins Restaurant Fonte da Pedra, es liegt etwas außerhalb und ohne Navi hätten wir es nicht gefunden. Es ist ein schönes großes Lokal, wo außer uns nur noch zwei weitere Paare beim Essen saßen. Ostermontag ist in Portugal kein Feiertag, und das Lokal liegt auch nicht gerade an der Hauptstrasse, zufällig kommt hier niemand vorbei.  Wenn ich nahezu allein in einem Restaurant sitze beschleicht mich schnell das Gefühl die falsche Wahl getroffen zu haben, aber hier waren wir definitiv goldrichtig!
Als Vorspiese hatte ich gebackenen Ziegenkäse auf in Essig eingelegtem Obst, das aber einfach genial!



danach habe ich einen Salat bestellt und bekam ausnahmsweise eine Schüssel, keinen Teller und der Salat war sehr schmackhaft angemacht.



als Nachspeise haben wir uns was landestypisches gegönnt: Molotov



geschmacklich ähnlich wie das französiche ile flottante, also Eischnee mit viel Zucker. Im ganzen sieht das von der Form aus wie ein Marmorkuchen, davon wird ein (großes) Stück abgeschnitten und mit Karamellsoße serviert. Äußerst lecker obwohl ich so süße Sachen sonst gar nicht mag. Später haben wir so einen Molotov auch im Supermarkt im Kühlregal bei den Torten gesehen, es ist also wirklich typisch in Portugal.
Dazu einen Espresso für sagenhafte 80 Cent! Wir hatten jeder ein Glas Wein, eine Flasche Wasser, Josef hatte eine Vorspeise und dann einen Fisch und für das ganze sollten wir 41 € zahlen. Und bekamen zur Rechnung dann noch Likör und Kokosplätzchen. Ich gebe normalerweise nicht übermäßig Trinkgeld, aber hier haben wir einen 50 € Schein hinterlassen, das war es definitiv wert und die Kellner waren ausgesprochen freundlich (ich glaube die waren froh dass sie nicht ganz allein waren, zwei Kellner für drei Tische... keine Ahnung wovon die Restaurants in Portugal überleben).
Viele Grüße Paula