Autor Thema: Kopenhagen im November 2021 - Kunst, bunte Lichter und moderne Architektur  (Gelesen 9743 mal)

Christina

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Hallo ihr Lieben,

als Kontrast zu Paula'a frühsommerlichem Bericht aus dem Süden Europas, könnt ihr bei mir in den frühwinterlichen Norden Europas reisen. Heute gibt es erstmal viel Text, der nächste Reisetag wird dann abwechslungsreicher.

Vorwort

Nach den Pandemieerfahrungen vom Vorjahr hatte ich damit gerechnet, dass ich meinen Nordseeurlaub Anfang Oktober gerade noch so beenden kann, bevor die Infektionszahlen wieder stark ansteigen und Reisen keine so gute Idee mehr ist. Umso erstaunter war ich, als die Zahlen im Laufe des Oktobers nicht anstiegen, sondern verharrten. Natürlich kam da bei mir sofort der Gedanke an einen (in diesem Jahr ja erst zweiten) Urlaub - Flexibilität und die Möglichkeiten zu nutzen, habe ich aus der Coronapandemie gelernt.

Urlaubstage hatte ich noch übrig und auf Peter brauchte ich nicht mehr zu warten, er hatte zwar endlich für Dezember zwei Wochen Urlaub angekündigt, allerdings wollte er die für zwei Weiterbildungen nutzen.

Dann blieb noch die Frage nach dem Reiseziel. Kanaren – da habe ich die Hoffnung auf einen gemeinsamen Urlaub mit Peter irgendwann in der Zukunft noch nicht aufgegeben. Valencia – da gab es einen sehr günstigen Flug und die Chance auf nochmal etwas Wärme vor den Wintermonaten. Oder Kopenhagen, schon länger auf meiner Liste und eines der Ziele, die ich wegen der Touristenmassen nur während der absoluten Nebensaison bereisen möchte. Für Kopenhagen entschied ich mich dann letztendlich wegen der Möglichkeit mit der Bahn anzureisen, da sind die Stornierungsmöglichkeiten wesentlich kundenfreundlicher als bei Flügen (mit LH).

Nur 11 Tage nach meiner Rückkehr von Helgoland habe ich dann das Hotel für Kopenhagen gebucht, einen Tag später die Bahnfahrt – und anders als bei der vorherigen Reise ist es dabei ohne jegliche Umbuchungen oder Stornierungen geblieben.

Tja, und dann kam es wie es kommen musste, in den zwei Wochen vor Reisebeginn stiegen die Coronazahlen doch wieder und zwar ziemlich heftig, gerade auch in Dänemark. Dazu kam, dass mir erst bei der konkreten Planung auffiel, dass es im November schon zahlreiche Weihnachtsmärkte über die Stadt verteilt geben würde, irgendwie hatte ich mit Weihnachtsmärkten erst im Dezember gerechnet. Hoffentlich würden die nicht allzu häufig schöne Motive «verschandeln». Ich war hin- und hergerissen, sollte ich stornieren oder fahren?

Ich entschied mich dazu, die Reise anzutreten, schon fast zwei Jahre lang hatte ich mich im Hinblick auf Reisehäufigkeit, Reiseziel und Reisezeit eingeschränkt, während gefühlt alle anderen trotz Pandemie ständig unterwegs waren, nun wollte ich nicht schon wieder «vernünftig» sein. Die Urlaubsvorfreude war aber natürlich trotzdem mal wieder (fast) dahin.




1. Tag – Freitag, 19.11.

Auch dieser Urlaub startet früh am Morgen, um 6.22 Uhr fährt mein Zug ab, zum Glück nur wenige Schritte von zu Hause entfernt. Peter muss mich diesmal nicht fahren, es gibt keine sinnvolle «Abkürzung» mit dem Auto, der Zug fährt ohne Umsteigen über Worms nach Biblis auf der anderen Rheinseite. Bei einer so frühen Abfahrtszeit hatte ich eigentlich nicht mit Verspätungen schon am Beginn der Reise gerechnet, aber leider doch, sowohl mein Zug nach Biblis, als dann auch der Zug von Biblis nach Frankfurt haben Verspätung. Letztere verhindert zwar, dass ich diesen Zug wegen der Verspätung des ersten Zugs verpasse, macht aber das Erreichen des ICE in Frankfurt sehr unwahrscheinlich (da bin ich allerdings recht entspannt, denn sowohl von Frankfurt nach Hamburg, als auch von Hamburg nach Kopenhagen gibt es zahlreiche Verbindungen am Tag).

Frankfurt erreiche ich dann praktisch erst zur Abfahrtszeit meines nächsten Zugs um 7.58 Uhr, aber wer weiß, vielleicht habe ich noch eine Chance, ich renne so schnell (oder besser langsam) es eben mit Gepäck geht, nehme die «Abkürzungstreppen» (Frankfurt ist ein Kopfbahnhof, da braucht man eigentlich gar keine Treppen, um von einem Gleis zum anderen zu kommen, aber damit man nicht die gesamte Gleislänge ablaufen muss, gibt es Treppen und Unterführungen zwischen den Gleisen) – und tatsächlich, der ICE steht noch da, die Türen sind noch offen.

Der ICE ist verhältnismässig leer, ich setze mich an einen mit nur einer Person besetzten Vierertisch – das ist aber eine schlechte Wahl, gegenüber sitzt ein älterer indisch oder pakistanisch stämmiger Mann, der mir seine ganze (Reise)geschichte erzählt, wegen der Maske und des Akzents kaum zu verstehen, ich nehme mir daher bald meinen Reiseführer zum lesen, dann ist Ruhe. Nun schläft der Mann allerdings ein und – fängt an zu schnarchen und zwar unfassbar laut.

Schon beim nächsten Halt wird dann zum Glück ein nicht reservierter Zweier - Platz in der Nähe frei, so dass ich mich umsetzen kann und bis Hamburg ohne Sitznachbar bleibe.

In Hamburg kommen wir gegen halb zwölf pünktlich an, ich habe 1,5 Stunden Zeit bis zum nächsten Anschluss, perfekt, um Mittagessen zu gehen. Im Bahnhof gibt es zwar zahlreiche Möglichkeiten, aber alles Stehimbisse und ziemlich voll, daher spaziere ich durch die Unterführung hinauf zur Fußgängerzone Mönckebergstrasse und finde in einer Seitenstraße ein nettes Restaurant mit Mittagstisch («Vivet»). Ich bestelle das Tagesgericht Kibbelinge süß-sauer mit Gemüse und Reis und kleinem Vorspeisensalat, dazu einen Cranberry Nektar (EUR 15,00). Lecker und eine nette Unterbrechung der Zugfahrt.

Um ein Uhr geht es dann auf die letzte Etappe der Anreise. Für diesen Abschnitt nach Kopenhagen habe ich eine Sitzreservierung gemacht, da nicht ganz klar war, ob diese zwingend ist (wohl nicht, war scheinbar nur eine Pflicht zu Beginn der Corona Pandemie), hat sich aber gelohnt, da der Zug sehr voll ist (und im Laufe der Fahrt noch voller wird). Es ist ein Zug der dänischen Bahn, sehr breite Sitze, sehr grosse Toiletten, aber farblich eher dunkel und düster, ein Bordrestaurant gibt es nicht, die Zugbegleiterin öffnet immer mal wieder für 10 Minuten einen kleinen Kiosk und verkauft dort Snacks und Getränke. Die Durchsagen sind im Vergleich zur Deutschen Bahn sehr spärlich, es wird eigentlich nur angesagt, welcher der nächste Halt ist.

Nach zwei Stunden erreichen wir die dänische Grenze, trotz Schengen steigen Grenzbeamte ein und kontrollieren bei allen Fahrgästen die Ausweise. Zu Corona gibt es keine Kontrollen, Ungeimpfte brauchen zwar einen negativen Test, aber erst nach 24 h im Land. Und – nun können die Masken ab, während meines Aufenthalts gibt es keine Maskenpflicht in Dänemark, einzige Coronaregel ist 3G in Restaurants und Museen. Ein «Freiheitsgefühl» stellt sich bei mir, anders als erwartet, aber nicht wirklich ein, dafür war die Maske dann wohl doch nicht störend genug.

Die weitere Fahrt zieht sich dann ziemlich, ich gehe mal auf die Toilette, vertrete mir die Beine, trotzdem möchte ich dann irgendwann nur noch ankommen. Wir stehen eine ganze Zeit lang, endlich wird dann mal durchgesagt, dass es sich um eine Baustelle handelt und sich mehrere Züge stauen, wir werden mit einer halben Stunde Verspätung in Kopenhagen ankommen – auch das noch. Schließlich dauert es aber noch länger, mit 45 Minuten Verspätung rollen wir um 18.20 Uhr im Kopenhagener Hauptbahnhof (Koebenhavn H) ein.

Das Hotel kann ich zu Fuß erreichen, es ist natürlich schon lange dunkel, aber auch so ist der Weg nicht zu verfehlen, geradeaus, dann rechts und wieder links, insgesamt 1,2 km, 15 Minuten mit Koffer, leider überwiegend an Baustellen und -zäunen vorbei, aber damit muss man in Kopenhagen leben, es wird scheinbar ständig irgendwo gebaut und erweitert.

Das Hotel «Cabinn Copenhagen» ist gerade mal zwei Jahre alt, ein riesiger Komplex aus zwei Gebäudeteilen mit insgesamt 1202 Zimmern. Die beiden Gebäude sind jeweils in Dreiecksform gebaut, was bedeutet, dass viele Zimmer Fenster zum Innenhof haben, in den «Ecken» dann mit direkter Sicht auf das gegenüberliegende Zimmer, Vorteil dieser Innenhofzimmer ist, dass es ruhig ist, Zimmer nach außen liegen entweder an einer zweispurigen Straße oder den Schienen in Richtung Hauptbahnhof. Dreiecksform bedeutet auch endlos lange und verwinkelte Wege von den Aufzügen zu den Zimmern, mit unzähligen Brandschutztüren dazwischen. Ich habe ein Einzelzimmer mit Kitchenette reserviert, die Möglichkeit sich mal ein heißes Getränk machen zu können, eine Kleinigkeit essen zu können (gerade im Winter und im Hinblick auf die hohen Restaurantpreise in Kopenhagen) und die Lage in Gehweite zum Hauptbahnhof waren die Gründe für meine Wahl des Hotels – und natürlich der Preis. Ich bekomme ein Zimmer im dritten Stock zum Innenhof, mit 12 qm klein, aber mit perfekt durchdachter Einrichtung, sehr angenehm die vielen Fächer und Regale.

Nach dem Einchecken gehe ich gleich nochmal los zum Einkaufen. Nur 500 Meter entfernt ist ein großes Einkaufszentrum (Fisketorvet Mall) u.a. mit zwei Supermärkten. Im Lidl kaufe ich fürs Frühstück ein und ein paar Kleinigkeiten für abends.

Sonst passiert heute nicht mehr viel, es war mal wieder ein sehr langer Anreisetag.





Wetter: während der Bahnfahrt neblig oder bewölkt, in Kopenhagen bewölkt, starker böiger Wind, ca. 12 °C

Hotel Cabinn Copenhagen 7 Nächte: DKK 3465 = EUR 465,94 (Zimmer mit Kitchenette, inkl. Bettwäsche, Handtücher, Endreinigung, ohne Frühstück, Stornierung kostenlos bis am Anreisetag), gebucht über booking.com
Bahn: EUR 129,80
Sitzplatzreservierung dänischer Zug DKK 60 =EUR 8,07



LG Christina

Susan

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Nochmals Erste  ;D

Puh, das war ja eine lange Anreise. Das Zimmerchen sieht ja ganz praktisch aus, besonders die Kitchenette. Gab es da auch eine Kochplatte oder nur die Mikrowelle?

Auch wenn es dieses Jahr nichts wird mit einem Kopenhagen-Besuch bin ich schon gespannt auf deine Erlebnisse
Liebe Grüße
Susan


Ilona

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Hallo Christina,

die Anreise war seeeehhhhr lange :girly:. Da wärst du schneller mit dem Flieger in New York gelandet :toothy9:.

Zitat
Und – nun können die Masken ab, während meines Aufenthalts gibt es keine Maskenpflicht in Dänemark, einzige Coronaregel ist 3G in Restaurants und Museen. Ein «Freiheitsgefühl» stellt sich bei mir, anders als erwartet, aber nicht wirklich ein, dafür war die Maske dann wohl doch nicht störend genug.

Echt jetzt, zu der Zeit hattest du keinen Bammel, ohne Maske herumzulaufen? Ich kenne Leute, die trotz Impfung schon dreimal an Corona erkrankten.

Aber davon abgesehen ist es für die Lunge auch nicht gesund, ständig die Fussel einzuatmen :cool2:.

Das Mikroappartement gefällt mir schon mal :thumb:.

Nach dem Frühstück kann es von mir aus losgehen  :adieu:.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Schön, dass ihr dabei seid, Susan und Ilona.

Puh, das war ja eine lange Anreise. Das Zimmerchen sieht ja ganz praktisch aus, besonders die Kitchenette. Gab es da auch eine Kochplatte oder nur die Mikrowelle?

Nur Mikrowelle, ich brauche aber auch keine Kochplatte, wenn ich alleine im Urlaub bin, da esse ich im Restaurant und eventuell irgendein Fertiggericht aus der (Tief)kühltruhe ;D Aber es gab in den Bewertungen schon einige, die das bemängelt hatten.

die Anreise war seeeehhhhr lange :girly:. Da wärst du schneller mit dem Flieger in New York gelandet :toothy9:.

Zitat
Und – nun können die Masken ab, während meines Aufenthalts gibt es keine Maskenpflicht in Dänemark, einzige Coronaregel ist 3G in Restaurants und Museen. Ein «Freiheitsgefühl» stellt sich bei mir, anders als erwartet, aber nicht wirklich ein, dafür war die Maske dann wohl doch nicht störend genug.

Echt jetzt, zu der Zeit hattest du keinen Bammel, ohne Maske herumzulaufen? Ich kenne Leute, die trotz Impfung schon dreimal an Corona erkrankten.

Aber davon abgesehen ist es für die Lunge auch nicht gesund, ständig die Fussel einzuatmen :cool2:.

Die Anreise war schon lang, mit dem Flugzeug, was ja auch möglich gewesen wäre, hätte ich mir ein paar Stunden gespart, wäre aber deutlich teurer gewesen (und eben die Stornoproblematik) aber ich plane ja immer genügend Zeit vor Ort ein, daher muss ich auch nicht schon am Anreisetag mit dem Sightseeing beginnen.

Na ja, ein bisschen mulmig ohne Maske war mir schon, aber wenn alle, auch die Grenzpolizisten und Schaffner ohne Maske herumlaufen, habe ich das halt auch gemacht und ist ja auch gutgegangen (klar kann man auch mit Impfung erkranken). Aber dass die Maske nicht gut für die Lunge ist, ist ja nicht zutreffend, da gibt es ausreichend Studien, außerdem wären sonst Ärzte, Krankenschwestern und Leute in sonstigen Berufen mit Maskenpflicht schon lange vor und unabhängig von Corona alle nach einiger Zeit lungenkrank.


LG Christina

Rainer

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Ich kenne Leute, die trotz Impfung schon dreimal an Corona erkrankten.

Um Welten besser als ungeimpft nur einmal zu erkranken und danach nur noch sehr selten gesehen zu werden.... Das Dumme daran ist, dass man das vorher nicht weiß und nachher ist es zu spät.

Manchmal glaube ich, dass die Leute es mißverstehen WOLLEN: die Impfung schützt PRIMÄR vor einer schweren Erkrankung. Nicht vor der Infektion an sich. Das wurde eigentlich von Anfang an auch so kommuniziert. Es ist ein angenehmer Nebeneffekt, dass sie AUCH vor Ansteckung schützt, aber selbstverständlich nicht annähernd zu 100%.

Aber davon abgesehen ist es für die Lunge auch nicht gesund, ständig die Fussel einzuatmen

Was für Fussel? So ein Quatsch, es ist allenfalls anders herum, die FFP2 Maske filtert Fussel, wenn überhaupt.

Christina

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2. Tag – Samstag, 20.11.

Mein erster Weg heute Morgen führt mich wieder zum Hauptbahnhof. Gegen viertel vor neun verlasse ich das Hotel, direkt gegenüber liegt ein weiteres Hotel, das Tivoli Hotel.


Ich nehme aber nicht den direkten Weg zum Bahnhof, sondern werfe zunächst einen Blick auf die Gebäude am Kanal bei der Fisketorvet Mall, da konnte ich gestern Abend nicht viel sehen, da es ja schon dunkel war. Sehr interessant, hierher werde ich in den nächsten Tagen auf jeden Fall nochmal kommen.


Dann nehme ich die Brücke über die Bahnschienen und kann mich schonmal darin üben, den vielen Fahrradfahrern nicht in die Quere zu kommen. Zum Glück gibt es in Kopenhagen fast immer eine eigene Spur für Fahrräder, an Kreuzungen und beim Überqueren von Strassen muss man aber natürlich trotzdem aufpassen. Selbst mit dem Fahrrad hier unterwegs zu sein, würde ich mich eher nicht getrauen, zumindest würde ich die morgendliche und abendliche Rushhour meiden, denn in der Stadt wird mit einer extrem hohen Geschwindigkeit gefahren, es wird viel überholt, oft bei Gegenverkehr und es sind wirklich Massen an Fahrradfahrern unterwegs. Interessant, fast niemand trägt einen Helm und auch E-Bikes sind die Ausnahme.

Durch das Viertel Vesterbro spaziere ich dann in Richtung Hauptbahnhof. Heute ist es «das» Ausgehviertel von Kopenhagen, früher war es Rotlichtviertel und der an die Bahnschienen angrenzende Teil das Schlachthofviertel. Bei Tageslicht gibt es nicht viel Interessantes zu sehen, eine Kneipe in einer ehemaligen Werkstatt bringt etwas Farbe in das graue Wetter.


Bei der Tourist Info im Hauptbahnhof kaufe ich die Copenhagen Card. Für EUR 135 kann ich damit 120 h lang alle öffentlichen Verkehrsmittel in Kopenhagen und Umland nutzen, dazu ist der Eintritt in die wichtigsten/meisten Museen und Attraktionen inklusive.


Die Karte kommt nun auch gleich zum Einsatz, vom Hauptbahnhof nehme ich um 9.15 Uhr die S-Bahn in den südwestlich von Kopenhagen gelegenen Ort Ishøj. Das ist eine Premiere für mich, bei Städtetrips starte ich normalerweise mit meinen Besichtigungen im Stadtzentrum und arbeite mich dann nach außen. Nun starte ich gleich mit einem Ziel in der Umgebung, Grund ist das Wochenende. Bei meiner Hotelbuchung habe ich festgestellt, dass die Unterkünfte dieses Wochenende (und auch an den Wochenenden davor und danach) im Unterschied zu unter der Woche sehr gut (aus)gebucht sind, weshalb ich davon ausgehe, dass es im Stadtzentrum heute und morgen sehr voll sein wird mit Touristen, Partygängern und Einheimischen, die zum Shoppen in der Stadt unterwegs sind. Daher stehen also heute und morgen Ziele außerhalb der Stadt auf meinem Plan.

Nach 30-minütiger Fahrt erreiche ich Ishøj. Hier möchte ich das Arken Museum für Moderne Kunst besuchen. Das Museum liegt etwas außerhalb der Stadt direkt am Meer, es soll einen netten Spazierweg dorthin geben (und es fährt auch ein Bus). Obwohl ich mir einen Google Maps Ausdruck vom Weg gemacht habe, habe ich erstmal Schwierigkeiten den Weg zu finden, da ich mir hinsichtlich der Richtung in die ich gehen muss, nicht sicher bin. Daher frage ich einen Passanten nach dem Weg. Er kann mir nicht helfen, aber die Dame, die ich als zweite anspreche, ist sehr hilfsbereit, sich aber auch nicht ganz sicher hinsichtlich des richtigen Wegs, sie fragt deshalb eine weitere Passantin, die sich sehr gut auskennt und mir den Weg genauestens beschreibt. Witzigerweise beginnt dann zwischen den beiden Damen eine Diskussion darüber, ob es besser ist, mit dem Bus zum Museum zu fahren oder zu Fuß zu gehen. Das ganze Gespräch wird in bestem Englisch geführt.

Ich hatte ja vorab schon festgestellt, dass es ca. 20 Minuten zu Fuß zum Museum sind und da das Wetter ganz brauchbar ist, brauche ich dafür keinen Bus. Zuerst geht es durch ein Wohngebiet, dann führt ein Fuß- und Fahrradweg durch die flache Landschaft. Für Abwechslung sorgen die roten Straßenlaternen, die in allen möglichen Verrenkungen aufgestellt sind, eine sehr nette Idee.


Kurz vor dem Museum gibt es dann auch schon Kunst zu sehen,



dann taucht das weiße Gebäude plötzlich auf - ein gestrandetes Schiff war die Idee des siegreichen 25-jährigen Architekturstudenten, der diesen Vorschlag beim Wettbewerb für das Museum einreichte und genauso wirkt es.


1996 wurde das Arken Museum eröffnet, der Park mit den Kunstwerken drumherum wird seit 2015 gestaltet und erweitert. Ich schaue mir die Kunstwerke um das Museum herum an und gehe dann durch die Dünen bis an den Strand. Ach wie schön, als ich vor ein paar Wochen Helgoland verließ, hatte ich nicht damit gerechnet, sobald wieder am Meer zu sein. Um ein Foto des Holzstegs machen zu können, muss ich ein paar Minuten warten, da gerade ein älterer Herr sich auszieht (ja, komplett) und ins Wasser steigt, puh, da friere ich schon beim Zusehen. Recht schnell ist das Bad dann beendet, der Mann wieder angezogen, der Holzsteg ist nun menschenleer.




Gegen 11 Uhr betrete ich dann das Museum, der Eintritt ist in der Copenhagen Card inkludiert und als 3G Nachweis zeige ich meine Impfung in der CovPass App. Die wird nicht gescannt, sondern nur angeschaut (scheinbar konnte die Dame an der Kasse deutsch ;D, denn zum damaligen Zeitpunkt stand auf der ersten Seite der App «Impfzertifikat gültig seit…», darüber hinaus ließ sich ja nichts erkennen, außer man hätte auf die nachfolgenden Seiten mit den Impfdetails geschaut, was auch nicht gemacht wurde).

Im Untergeschoß kann ich Jacke und Tasche in einen der Spinde einschließen (sehr praktisch die Zahlenschlösser, so braucht man keine Münze, man sollte sich allerdings nicht nur den eigenen Code merken, sondern auch die Nummer des Spinds ;D) und die Toilette nutzen.

Das Museum feiert 2021 25-jähriges Jubiläum, dazu werden die interessantesten Stücke der dauerhaften Sammlung ausgestellt. Da ist einiges interessantes dabei, aber auch extrem «moderne» Kunst, bei der sich mir der Sinn überhaupt nicht erschließt.





Ein zweite Ausstellung ist vom iranisch-dänischen Künstler Farshad Farzankia gestaltet, er malt großflächige Bilder mit viel rot, schwarz und blau. Gegenstand der Bilder sind verschiedene aktuelle Themen, gefällt mir richtig gut.


Die dritte Ausstellung ist eine Sammlung von Stücken unter dem Oberbegriff «Flowers in Art». Es werden Bilder, Installationen und Skulpturen aus unterschiedlichen Kunstepochen gezeigt, die das Thema Blumen zum Inhalt haben. Eine tolle Idee finde ich. Auch von den Räumlichkeiten des Museums bin ich begeistert, es ist alles sehr offen und luftig, mit ganz viel Platz zwischen den Exponaten und auch viel Tageslicht.




Zum Museum gehört auch ein Café/Restaurant, in das ich zum Mittagessen gehe. Wenn man sich die Karten verschiedener Restaurants in Kopenhagen anschaut, dann taucht im Bereich «Lunch» ein Begriff ständig auf, «Smørrebrød» oder in der englischen Fassung der Karten «Open faced Sandwich». Dieses «belegte Brot» gibt es in unzähligen Varianten, ist aber oft das Einzige, was es zur Mittagszeit gibt. Auf jeden Fall sehr speziell und ich war zu Beginn der Kopenhagenreise schon gespannt, was das so serviert werden wird.

Das Museumsrestaurant ist gegen 12 Uhr schon gut besucht, ich finde aber noch einen Platz, sogar mit Blick bis zum Meer. Ich bestelle, was auf der englischen Karte als «meat platter» bezeichnet wird, dazu ein Mineralwasser (EUR 22,19 – die ungeraden Zahlen kommen vom Umrechnen von DKK in EUR, Trinkgeld wird in Dänemark nicht gegeben). Das «Smørrebrød» wird sehr kunstvoll dekoriert serviert und besteht aus verschiedenen Wurst- bzw. Fleischsorten, mehreren Scheiben Brot und Butter, es schmeckt sehr gut und unterscheidet sich dann doch von einem einfachen Sandwich.


Nach dem Essen spaziere ich zurück zum Bahnhof von Ishøj, von dort nehme ich die S-Bahn, die mich ohne Umsteigen durch Kopenhagen durch nach Nordwesten in das Städtchen Hillerød bringt. Gegen 14 Uhr komme ich dort an und anders als heute Vormittag finde ich die Ausschilderung zu meinem Ziel, dem Schloss Frederiksborg, sofort. Es sind wieder ca. 20 Minuten Fußweg durch die nette Kleinstadt Hillerød bis zum Schloss. Dieses liegt auf drei Inseln in einem See und wurde Anfang des 17. Jh. gebaut (der heutige Bau ist allerdings nicht mehr das Original, das wurde durch ein Feuer 1859 zerstört, der Carlsberg Gründer Jacobsen liess es wieder aufbauen). Es ist das größte Renaissance Schloss in Skandinavien, leider ist einer der Türme eingerüstet. Ebenfalls leider ist eine Besichtigung von November bis März nur bis 15 Uhr möglich, ich habe mich aber trotzdem dazu entschlossen herzukommen, da das Schloss auch ohne eine Innenbesichtigung für mich interessant ist.




25 Minuten vor 15 Uhr bin ich am Eingang und ich darf sogar noch hinein. Die Dame an der Kasse sagt mir aber gleich, dass ich mich sehr beeilen müsse. Dann verzögert sie aber alles, weil ihr der Blick auf meine CovPass App nicht reicht, einfach mit einer Check App scannen kann sie scheinbar auch nicht, daher muss ich sie durch die «Unterseiten» der App, wo die beiden Impfungen mit Datum und sonstigen Details dokumentiert sind, führen, dann noch meinen Personalausweis zeigen und alles Mögliche erklären. Hinter mir haben sich noch ein paar Leute angesammelt, die versuchen, sich vorzudrängeln, da sie die dänische Impf/Test-App haben, die Dame weist sie mit deutlichen Worten zurück. Dann kann ich endlich hinein, schnell noch meine Jacke und Tasche einschließen und dann geht es im Schnelldurchgang durch das Schloss. Ruhe zum Schauen habe ich nicht, aber für einen kurzen Überblick über Pracht und Pomp reicht es, die Ausstellung, im Schloss ist das Nationalhistorische Museum untergebracht, interessiert mich sowieso nicht so besonders. Der Eintritt ist in der Copenhagen Card inklusive, sonst hätte ich wegen der Kürze der Besichtigungszeit sowieso darauf verzichtet.



Nach der Innenbesichtigung schlendere ich ohne Zeitdruck um das Schloss herum (die Anlage ist zum Glück weiterhin geöffnet) und durch den Schlossgarten, ein Barockgarten von 1725, der in den 1990iger Jahren restauriert wurde, allerdings sind die Wasserkaskaden (winterbedingt nehme ich an), abgeschaltet und jahreszeitlich bedingt hält sich die Pflanzenpracht natürlich auch stark in Grenzen. Im Park gibt es außerdem noch ein zweites, weit kleineres Schloss.





Durch die Fußgängerzone von Hillerød gehe ich zurück in Richtung Bahnhof, ich würde gerne noch einen Kaffee trinken, aber jetzt kurz vor 16 Uhr sind die Laden- und Café Betreiber gerade alle dabei, abzuschließen. Direkt im Bahnhofsgebäude ist dann aber doch noch ein Cafè geöffnet, eine Filiale der Kette «Lagkagehuset», hier bekomme ich einen großen Cappuccino und ein leckeres Schokoküchlein (EUR 10,49).

Gegen 17.30 Uhr bin ich wieder im Hotel. Nach einer kurzen Pause gehe ich nochmal los, am Wasser entlang kann man (Kopenhagen ist von Kanälen durchzogen, vom Hotel braucht man nur die Straße zu überqueren und zwischen den dort stehenden Häusern durchgehen, dann ist man schon am Wasser) auf einem Fuß-/Radweg in ca. 15 - 20 Minuten bis ins Stadtzentrum spazieren. Ich bin auf der Suche nach interessant beleuchteten Gebäuden/Bauten (denn es ist natürlich schon lange dunkel, je nach Wetter ist es zurzeit ab 15.30 Uhr dämmerig, spätestens ab 16.30 Uhr ist es dunkel) und werde auch fündig: auf der anderen Kanalseite ist die moderne (Fußgänger und Fahrrad) Brücke «Cirkelbroen» toll beleuchtet. Die Brücke ist ein Geschenk einer Wohltätigkeitsorganisation an die Stadt Kopenhagen, wurde vom Künstler Olafur Eliasson entworfen und 2015 eröffnet. Ich packe mein extra für diese Reise gekauftes Reisestativ aus und mache einige Fotos. Danach geht es wieder zurück ins Hotel, es weht ein kalter Wind, für weitere Nachtfotos bleiben mir ja noch einige Abende.



Wetter: bewölkt, kurze sonnige Abschnitte, kalter böiger Wind, ca. 10°C


LG Christina

Ilona

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Du bist wieder viel gelaufen :beifall:.

Zitat
Um ein Foto des Holzstegs machen zu können, muss ich ein paar Minuten warten, da gerade ein älterer Herr sich auszieht (ja, komplett) und ins Wasser steigt, puh, da friere ich schon beim Zusehen. Recht schnell ist das Bad dann beendet, der Mann wieder angezogen, der Holzsteg ist nun menschenleer.

Hast du etwa gespannt :totlach: ?

Zitat
... der Eintritt ist in der Copenhagen Card inkludiert und als 3G Nachweis ...

Obwohl keine Maskenpflicht bestand, wollte man trotzdem einen Nachweis sehen? Ich dachte immer, Dänemark war schon damals diesbezüglich sehr locker drauf.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Hast du etwa gespannt :totlach: ?

Zitat
... der Eintritt ist in der Copenhagen Card inkludiert und als 3G Nachweis ...

Obwohl keine Maskenpflicht bestand, wollte man trotzdem einen Nachweis sehen? Ich dachte immer, Dänemark war schon damals diesbezüglich sehr locker drauf.

Das war ja kein knackiger Jüngling, daher habe ich - nach einem ersten Blick - ganz brav weggesehen :)

Sorry, das hätte ich irgendwo am Anfang schreiben sollen, zur Zeit als ich in Kopenhagen war, gab es in Dänemark keine Maskenpflicht, aber (kurz zuvor eingeführt) 3G für Museen und Restaurants.


LG Christina

Susan

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Bezüglich des Bades friere ich schon beim Lesen  :frier:  Da würde selbst ein knackiger Jüngling nicht einheizen ;)

Moderne Kunst ist ja weniger meins, aber die Blumeninstallationen und die bunten Bilder gefallen mir. Schloss Fredericksborg allerdings noch mehr.  8) Schade, dass du dort knapp an Zeit warst. Hab grad geschaut, ob ich Frühlingsbilder vom Park habe, doch das muss wohl noch zu Diazeiten gewesen sein.

Bei Smörrebröd kommt mir immer dieser Koch aus der Muppetshow in den Sinn - Römmpömmpömm   ;D Es gibt schon sehr leckere Smörrebröds dort
Liebe Grüße
Susan


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Moderne Kunst ist ja weniger meins, aber die Blumeninstallationen und die bunten Bilder gefallen mir. Schloss Fredericksborg allerdings noch mehr.  8) Schade, dass du dort knapp an Zeit warst. Hab grad geschaut, ob ich Frühlingsbilder vom Park habe, doch das muss wohl noch zu Diazeiten gewesen sein.

Bei Smörrebröd kommt mir immer dieser Koch aus der Muppetshow in den Sinn - Römmpömmpömm   ;D Es gibt schon sehr leckere Smörrebröds dort

War ein bisschen doof mit Schloss Frederiksborg, aber ich mag moderne Kunst lieber als alte Schlösser (zumindest was das Innere angeht, von außen gefällt mir das genausogut wie moderne Kunst), daher war erst das Museum dran und dann das Schloss.

Die Muppetshow kenne ich nicht so richtig, aber Smörrebröd kommt noch mehr.


LG Christina

Christina

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3. Tag – Sonntag, 21.11.

Heute steht der zweite Ausflug in die Umgebung von Kopenhagen an, wie gestern habe ich wieder für Vor- und Nachmittag zwei Ziele an unterschiedlichen Orten. Auf das bzw. die Vormittagsziele freue ich mich schon ganz besonders.

Da gerade die Sonne scheint, mache ich aber auf dem Weg zur S-Bahn Station einen Abstecher auf die Dachterrasse des Hotels. Das mittlere schwarze Verbindungsgebäude zwischen den beiden Dreiecksbauten hat nämlich ein begrüntes Dach mit Spazierwegen und Bänken. Es führt sogar eine durchgehende Verbindung zum Tivoli Hotel und weiter bis zum Ende des Häuserblocks, leider ist der Durchgang zum Tivoli Hotel aber verschlossen. Von „meinem“ Hoteldach habe ich einen schönen Ausblick über den Hauptbahnhof zum Rathausplatz und Tivoli Vergnügungspark.



Einen zweiten Abstecher mache ich zum Wasser rund um die Fisketorvet Mall, die gläsernen Hausfassaden werden herrlich von der Sonne angestrahlt. Direkt vor der Mall befindet sich ein Schwimmbad (von diesen Kanalschwimmbädern gibt es in Kopenhagen mehrere, das Wasser ist tatsächlich sauber genug zum schwimmen) und die Cykelslangen (Fahrradschlange) Brücke (die das höhere Straßenniveau mit dem Niveau des Kanals verbindet, nur für Fahrradfahrer, Fußgänger müssen die Treppe nehmen).






Dann geht es aber endgültig zur S-Bahn-Station (Dybbølsbro, von der Brücke über die Bahnschienen gibt es einen Abgang zur S-Bahn-Station).


Mit der S-Bahn fahre ich nach Norden in den an der Ostsee liegenden Ort Klampenborg.

Nur wenige Gehminuten sind es vom Bahnhof Klampenborg zum ersten Highlight heute, gleich mehreren Bauten des berühmten dänischen Architekten Arne Jacobsen (1902 -1971; ihr erinnert euch an die Schule auf Helgoland, die einem Schulgebäude Jacobsens nachempfunden ist?), alle direkt am Strand bzw. nur durch die Straße vom Strand getrennt: das Bellvue Teatret von 1936 (leider stark mit Efeu bewachsen);


die Bellavista Wohnsiedlung von 1934 (an der deutschen Bauhaus Architektur orientiert, die Jacobsen als Student kennenlernte),


daran angrenzend die Søholm Häuser, die nach dem Krieg gebaut wurden, in einem davon wohnte Jacobsen von 1951 bis zu seinem Tod)


und der Bellevue Strand mit den von Jacobsen entworfenen blau-weiß gestreiften Bademeistertürmen und den weißen Umkleidehütten.




Angrenzend an die Søholm Häuser sind dann weiße Villen, wie es sie in diesen Küstenorten nördlich von Kopenhagen zahlreich gibt.


Am Strand betätigen sich zahlreiche Sportler, beim Aufwärmen, beim Joggen, beim Hunde-Gassi-Gehen und, wie gestern schon erlebt, tatsächlich beim Schwimmen, ach ja, auch hier ist wieder überwiegend Nacktbaden angesagt ;D. Deshalb muss ich wieder einige Zeit warten, bis ein Steg frei wird, damit sich niemand durch mein Fotografieren gestört fühlt.

Nach diesen wunderbaren Eindrücken spaziere ich ca. eine halbe Stunde lang durch den Ort und angrenzenden Wald, vorbei an vielen Villen und einer Galopprennbahn (mit schönen alten roten Holzgebäuden, vom Weg leider nicht richtig zu sehen) zum Ordrupgaard Museum.

Kern des Museums ist das ehemalige Wohnhaus (gebaut 1918) des Kunstsammlers Wilhelm Hansen und seiner Frau Henny, die Haus und Kunstsammlung nach ihrem Tod dem dänischen Staat vermachten. Schwerpunkte ihrer Sammlung waren die französischen Impressionisten und dänische Malerei aus dem 19. und frühen 20. Jh.


Das Haus wurde zwischenzeitlich zweimal erweitert, einmal mit einem Anbau der Architektin Zaha Hadid aus viel Glas und Beton im Jahr 2005


und - erst in diesem Jahr abgeschlossen - einer unterirdischen Galerie des norwegischen Architekturbüros Snøhetta, von der nur das Stahldach von außen/oben zu sehen ist.


Im Park hinter dem Museum (auch zum Museum gehörend) befindet sich mein zweites Highlight heute, das Original-Wohnhaus des Architekten und Designers Finn Juhl (1912-1989), Haus samt Einrichtung sind von ihm selbst entworfen, dort lebte er von 1942 bis zu seinem Tod.

Das Museum öffnet um 11 Uhr (Dänemarks Museen haben wirklich extrem kurze Öffnungszeiten >:(), daher muss ich ein paar Minuten warten. Dann erledige ich im Museum den Impfnachweischeck und kaufe mir ein Ticket (Copenhagen Card), damit gehe ich dann als erstes zum Finn Juhl Haus, hier möchte ich mich möglichst nicht mit allzu vielen anderen Besuchern durchdrängen, ist schließlich nur ein Wohnhaus. Und ich habe Glück, neben dem Wärter ist nur ein Vater-Sohn-Gespann mit mir im Haus. Und das Haus und dessen Einrichtung ist herrlich, da würde ich sofort einziehen (ok, die Küche würde ich modernisieren), das schnörkellose Design der Möbel und die kräftigen Farben gefallen mir sehr gut. Ich gehe zweimal durch alle (zugänglichen) Räume und freue mich, dass es eine tolle Broschüre dazu gibt, die neben vielen Fotos auch eine genaue Beschreibung der einzelnen Möbelstücke und der Kunstgegenstände, die sich im Haus befinden, enthält. Insgesamt ein wunderbares Erlebnis.








Im „Hauptmuseum“ ist es nun relativ voll, insbesondere in der aktuellen Sonderausstellung des schwedischen Malers Anders Zorn (1860 -1920). Ein schon zu Lebzeiten bekannter und erfolgreicher Maler, hauptsächlich für seine Portraits damaliger Promis. Aber er malte auch seine schwedische Heimat, meist lichtdurchflutet und eher düstere Motive europäischer Großstädte. Gerade die schwedischen Motive gefallen mir sehr gut.


Durch die Ausstellung der französischen Impressionisten gehe ich etwas schneller durch, ich war früher ein großer Fan des Impressionismus, das hat sich etwas gelegt, wobei es hier durchaus ein paar Bilder gibt, die mich begeistern, wie die Hafenszene von Arnaud Guillaumin


und die Tänzerinnen von Degas.

Ganz neu für mich sind dann die Bilder in der dänischen Sammlung. Hier bin ich fasziniert vom Maler Laurits Andersen Ring (1854 – 1933) mit seinen klaren, fast fotoähnlichen Bildern von dänischen Dörfern und Landschaften.


Mittagessen gibt es im Restaurant des Museums, auch hier natürlich Smørrebrød, ich wähle ein Vollkornbrot mit Rote Beete Gemüse (wohl ein Lieblingsgemüse der Dänen, bei fast allen Gerichten, die ich in dieser Woche esse, sind Rote Beete dabei), Hüttenkäse, Ackersalat und Chips aus Roter Beete und Karotten, dazu einen Rhabarbersaft (EUR 15,06).


Nach dem Essen spaziere ich noch durch den Museumsgarten, erst von hier kann man sowohl das ursprüngliche Gebäude als auch den Hadid Flügel richtig sehen.

Nicht weit vom Museum ist eine Bushaltestelle, die Linie 388 verbindet die meisten Orte entlang der Küste nördlich von Kopenhagen. Etwa 30 km sind es bis zu meinem nächsten Ziel, dem Louisiana Museum of Modern Art in Humlebæk. Die Fahrt ist herrlich, bei strahlendem Sonnenschein führt die Straße fast immer direkt am Öresund entlang, mal Steilküste, mal Sandstrand und auf der anderen Straßenseite reihen sich die weißen Villen aneinander, viele davon schon weihnachtlich geschmückt, Elche in Überlebensgröße aus Draht (nachts sicherlich beleuchtet) sind ein beliebtes Motiv.

Das Museum liegt etwas außerhalb des Orts und hat wie das Ordrupgaard Museum seine „eigene“ Bushaltestelle. Hier ist einiges los, der Parkplatz ist bis auf den letzten Platz gefüllt und vor dem Museumseingang wartet schon eine ganze Reihe Besucher. Es geht erfreulicherweise schnell voran, an der Kasse (Copenhagen Card) wird zum ersten (und um es vorwegzunehmen, zum einzigen) Mal, mein Impfnachweis mit der entsprechenden Check App geprüft (und nicht nur angeschaut). Im großen, zweistöckigen Museumsshop drängen sich die Leute etwas, ansonsten verteilt es sich gut.

Das Louisiana Museum liegt in einem Park direkt am bzw. über dem Meer und der Park ist Teil des Museums, hier sind zahlreiche Skulpturen aufgestellt. Diesen Park schaue ich mir als erstes an, unter anderem zu sehen sind die Skulpturen „Reclining Figure No. 5“ von Henry Moore,


„The Gate“ von Richard Serra


und mehrere Werke von Alexander Calder.


Daneben noch weitere Skulpturen, deren Erschaffer und Name ich nicht (mehr) weiß.


Im Inneren des Museums schaue ich mir die Skulpturen des Bildhauers Alberto Giacometti (1901-1960) genauer an, ein Schweizer Künstler, dessen Werke ich schon mal in einer Ausstellung während meiner Zeit in der Schweiz gesehen habe.


Der dänische Maler Jens Adolf Jerichau (1890 – 1916, nicht zu verwechseln mit einem Bildhauer gleichen Namens) hat, insbesondere im Hinblick auf sein kurzes Leben (er beging in Paris Selbstmord), sehr unterschiedliche Motive gemalt, angefangen mit Figuren der Antike über biblische Motive bis zu Landschaften in Frankreich. Letztere gefallen mir sehr gut, mit den ersten beiden kann ich nicht so viel anfangen.



Von ihm inspiriert wurde der sehr bedeutende dänische Maler Asger Jorn (1914 – 1973).


Sehr interessant und eine ausführlichere Betrachtung wert sind die Werke, hauptsächlich Fotografieren, der Grönländerin Pia Arke (1958 – 2007), die die Kolonialisierung Grönlands durch Dänemark (und die negativen bis heute andauernden Folgen), aber auch grönländische Traditionen thematisieren. Leider ist meine Aufnahmefähigkeit inzwischen etwas eingeschränkt, so dass ich diesen Ausstellungsteil nur noch überfliege und dann ins Museumscafé gehe, mit Meerblick schmecken mir Cappuccino und Brownie (EUR 10,67) besonders gut.

Nach Kopenhagen zurück bringt mich der Regionalzug ab der Bahnstation von Humlebæk, dorthin gehe ich vom Museum in ca. 10 Minuten. Die Zugfahrt dauert ungefähr eine halbe Stunde und gegen 17 Uhr steige ich am Hauptbahnhof von Kopenhagen aus. Von dort ist der Rathausplatz nicht weit, dort gibt es eventuell Motive für die Nachtfotografie und Sonntagspätnachmittag müsste es dort recht ruhig sein. Letzteres ist allerdings eine völlige Fehleinschätzung, es sind Unmengen an Menschen unterwegs, man kommt kaum vorwärts auf den Gehwegen (da bin ich sehr froh, den Tag heute außerhalb der Stadt verbracht zu haben).

Damit hat sich das Fotografieren erledigt und ich spaziere ins Hotel zurück. Nach einer kleinen Pause gehe ich nochmal raus, die Vorräte müssen aufgestockt werden und der Lidl in der Fisketorvet Mall hat auch heute am Sonntag bis 22 Uhr geöffnet.

Gegen 18.30 Uhr bin ich endgültig im Hotel zurück und beginne mit der üblichen Abendgestaltung.

Wetter: überwiegend sonnig, vormittags kurzer Schauer (als ich in der S-Bahn sitze) und kurzzeitig stärkere Bewölkung, ca. 8°C


LG Christina

Susan

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Für Ende November war ja erstaunlich gutes Wetter - zumindest ich hätte das so nicht erwartet.

Gut, dass es bei den Museen Gärten bzw. Parks gibt so für eine Kunstpause  ;) Grad bei Gemälden ist meine Aufnahmefähigkeit eher begrenzt. Dann finde ich das Juhl-Haus sehr interessant, denn ich frage mich immer wie so Architekten und Designer selbst wohl leben.
Liebe Grüße
Susan


Ilona

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Das Nacktbaden scheint dort wirklich verbreitet zu sein :frier:. Das härtet bestimmt sehr ab und ist nix für uns Warmduscher  :floet:

Hast du dich an dem Tag (abgesehen vom Frühstück) nur von Smørrebrød und einem Brownie ernährt? Das ist ja fürn hohlen Zahn.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Für Ende November war ja erstaunlich gutes Wetter - zumindest ich hätte das so nicht erwartet.

Ich hätte so schönes Wetter auch nicht erwartet und deshalb auch gar nicht damit geplant, sonst hätte ich vielleicht für schönes Wetter statt Museum ein weiteres Stätdchen im Umland am Wasser gewählt, da gibt es ja noch so einiges, aber ich war total auf trüb graues Novemberwetter eingestellt.

Das Nacktbaden scheint dort wirklich verbreitet zu sein :frier:. Das härtet bestimmt sehr ab und ist nix für uns Warmduscher  :floet:

Hast du dich an dem Tag (abgesehen vom Frühstück) nur von Smørrebrød und einem Brownie ernährt? Das ist ja fürn hohlen Zahn.

Härtet bestimmt ab, aber muss man gewöhnt sein, mir wäre das viel zu kalt und auch den Aufwand nicht wert, da die alle nur ein paar Minuten im Wasser waren.

Abends hab ich sicher auch noch irgendetwas aus der Mikrowelle gegessen (hab ich nicht aufgeschrieben und kann mich leider nicht erinnern), aber da es ja keine "Wandertage" waren, sondern die Bewegung eher begrenzt, hat das gut ausgereicht, wobei dieses belegte Brot tatsächlich das kleinste auf der ganzen Reise war.


LG Christina

Christina

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Der heutige Tag hat soviel Text und Bilder, dass ich ihn in zwei Teile aufteile.

4. Tag – Montag, 22.11. - 1. Teil

Auch heute Morgen scheint die Sonne und es soll den ganzen Tag über schön bleiben. Der ideale Tag für Ausblicke auf die Stadt von oben. Aussichtstürme gibt es in Kopenhagen zahlreiche, manche zurzeit geschlossen, andere nur am Wochenende geöffnet, bleiben für mich aber noch genug übrig.

Als erstes steht der Turm der Vor Frelsers Kirke auf dem Plan. Dafür muss ich online einen Timeslot reservieren, die letzten Wochen hatte ich immer mal wieder geschaut, ob und zu welchen Zeiten die Plätze ausgebucht sind, es war aber immer auch kurzfristig alles frei, so dass ich auf eine lange Vorausbuchung verzichtet habe, bei Regen oder Nebel wäre der Besuch ziemlich sinnlos. Tatsächlich ist auch heute noch alles frei und ich buche ein Ticket (in der Copenhagen Card inklusive) ab 9.30 Uhr.

Gegen halb neun mache ich mich auf den Weg, am Wasser entlang nach Norden. An den in der Morgensonne glänzenden Hochhäusern geht es vorbei, dabei treffe ich auf eine der zahlreichen „alternativen“ Meerjungfrauen, die in Kopenhagen neben der „ersten“, die fast schon ein Symbol für die Stadt geworden ist, inzwischen aufgestellt wurden.


Dann komme ich zum Green Raft, Hochbeete auf schwimmenden Holzplattformen


und zur Kalvebod Bølge, ins Wasser gebaute Holzstege und Plattformen. Hier kann man schwimmen (und tatsächlich machen das gerade eine Handvoll Leute bei ungefähr 1°C Außentemperatur :frier:), Kanu fahren, Joggen, Sportgeräte nutzen und natürlich einfach Spazierengehen. Absolut genial!




Auch am gegenüberliegenden Ufer gibt es ein Schwimmbad.



Zu dieser Uferseite gehe ich nun über die neue Lille Langebro, eine Fußgänger- und Fahrradbrücke nicht weit von der stark befahrenen Autobrücke Langebro. Von hier habe ich einen schönen Blick auf die beiden modernen Gebäude Blox mit dem Dansk Arkitektur Center


und dem Sorte Diamant (schwarzer Diamant) genannten Anbau der Königlichen Bibliothek.


Hier befindet sich auch die Cirkelbroen, die ich vorgestern bei Dunkelheit fotografiert habe.



Von diesem modernen Teil Kopenhagens sind es nur ein paar hundert Meter bis ins Viertel Christianshavn, einem ehemaligen Arbeiterviertel mit bunten Häusern entlang der zahlreichen Kanäle.




Hier steht die Vor Frelsers Kirke, schon von unten ist die Außenwendeltreppe des Turms gut zu erkennen.


Es sind noch zehn Minuten bis zu meinem gebuchten Besichtigungstermin, aber ich gehe trotzdem schon mal rein und werde gleich damit begrüßt, ob ich Christina wäre. Meine Reservierung muss ich daher gar nicht vorzeigen, sondern nur meine Copenhagen Card scannen lassen. Zu früh ist kein Problem, denn zurzeit habe ich den Turm ganz für mich alleine. Das freut mich, denn wie immer in alten (Kirch)türmen ist das Treppenhaus sehr eng und im Bereich der Außenwendeltreppe noch viel enger. So eine Außentreppe in 90 Metern Höhe ist schon was Besonderes, sind doch die meisten Aussichtsplattformen vergittert oder gar verglast. Zum Glück bin ich schwindelfrei und kann daher die Ausblicke über die Stadt genießen. Besonders erwähnenswert ist die Öresundbrücke in der Ferne, die nach Schweden hinüberführt.









Auf dem Weg nach unten kommen mir dann insgesamt vier Personen entgegen.
Den Innenraum der Vor Frelsers Kirke würde ich mir auch gerne anschauen, dieser öffnet aber erst um 11 Uhr, da habe ich schon einen anderen Termin.

Nächstes Ziel ist der Rathaus Turm. Zum Rathausplatz fahre ich mit der U-Bahn, meine erste U-Bahn Fahrt in Kopenhagen. Die Bahn ist noch recht neu und sehr modern: die Bahnsteige sind mit einer Glaswand von den Gleisen getrennt, die sich nach dem Halt der Bahn genau an den Bahn-Türen öffnet. Die Bahn fährt führerlos.

Den Rathausturm kann man nur zusammen mit einem Führer besteigen, montags bis freitags um 11 und um 14 Uhr. Am Rathausplatz angekommen hole ich mir daher als erstes mein Ticket (in Copenhagen Card enthalten) für 11 Uhr. Nun habe ich noch eine halbe Stunde Zeit, am Rande des Rathausplatzes schaue ich mir die modernen Axel Towers an, die ich von der Hotelterrasse schon von weitem gesehen habe.



Der Rathausplatz selbst ist riesig und nur an den Rändern bebaut, er sollte auch als Versammlungsplatz dienen. Vor dem Rathaus sind verschiedene Skulpturen zu sehen, auf einem hohen Podest zwei Lurenbläser (Kriegstrompeten), eine Reihe Drachen und eher abseits der Märchendichter Hans Christian Andersen.





Um 11 Uhr holt ein Führer mich und 7 andere Personen am Eingang ab. Wir folgen ihm durch das Rathaus, das mir gut gefällt. Gebaut zwischen 1892 und 1905 in einer Kombination aus norditalienischem Renaissance Palast und mittelalterlichem dänischem Bau macht es für mich einen gemütlichen und freundlichen Eindruck.


Es geht ein paar Stockwerke nach oben, vor dem eigentlichen Turmaufstieg müssen wir dann unsere Taschen in Schließfächer legen. Der Führer verabschiedet sich und oben wartet ein anderer, der jegliche Fragen beantwortet und das ganze beaufsichtigt. Die Aussichtsbalkone sind mit 105 m Höhe ähnlich hoch wie mein vorheriger Standort (90 m), auch von hier kann man die Öresundbrücke gut erkennen, außerdem zu erwähnen der Überblick über den Tivolivergnügungspark gleich neben dem Rathaus und Schloss Christiansborg, der Regierungssitz ist zu sehen.







Abstieg und Rückweg zum Ausgang erfolgen dann individuell, so dass ich noch das schöne Treppenhaus fotografieren und die Toiletten der Rathausmitarbeiter nutzen kann.


Am Rathausplatz beginnt die Strøget, die älteste Fußgängerzone Europas und eine der längsten der Welt. Auf den ersten paar hundert Meter hat gibt es die in europäischen Großstädten typischen Souvenirshops und Irish Pubs, sowie die üblichen Modeketten.

Ganz hübsch ist dann der Gammeltorv und der angrenzende Nytorv mit dem ältesten Brunnen der Stadt, dem Geburts- und Wohnhaus des großen dänischen Philosophen Søren Kierkegaard (1813 – 1855), dem Gericht und einigen bunten Häuserfassaden. Leider befindet sich hier einer der von mir „gefürchteten“ Weihnachtsmärkte, dieser macht das Anschauen und Fotografieren eines großen Teils des Platzes leider unmöglich.




Am Gammeltorv verlasse ich die Strøget und gehe durchs Latinerviertel, dem heutigen Univiertel mit den entsprechenden Geschäften und Kneipen.

Direkt neben dem Universitätsgebäude steht die Vor Frue Kirke, im Stil des Klassizismus 1829 erbaut. Von außen schmucklos und streng wirkend, ist der Innenraum sehr sehenswert. Eher kirchenuntypisch nüchtern und schmucklos, aber mit zahlreichen Marmorstatuen (Jesus und die zwölf Apostel) von Bertel Thorvaldsen (1770 – 1844, der bedeutendste dänische Bildhauer). Jesus mit ausgebreiteten Armen (hinter dem Altar) war eine Neuheit, möglicherweise war dies das Vorbild für die Christusstatue von Rio de Janeiro.


Der Kirche gar nicht so unähnlich ist die überdachte Einkaufspassage Jorcks Passage, nicht weit von der Vor Frue Kirke entfernt.


Fortsetzung mit dem Mittagessen folgt....


LG Christina