6.Tag, 9.6.2022 Donnerstag
Das Wetter sieht stabil aus – wir fahren nach Norden. Über Keswick, das Versorgungszentrum im Norden geht es weiter nach Westen, den Honister Pass hinauf bis zur Passhöhe auf 356m. Dort parken wir unseren Wagen, erwerben im Shop ein Parkticket und schnüren die Wanderschuhe.

Vom Honister-Pass führt unser Weg hinauf in die Berge in Richtung Haystacks – einer der bekannten Felsformationen der Gegend, wobei heute der Weg das Ziel ist.

Gerade das erste Drittel des Wegs ist sehr steil und die Felsstufen lassen uns schnell an Höhe gewinnen.

Steinhaufen markieren immer wieder den schmaler werdenden Pfad.

Schiefer prägt die Region des Lake District.

Viele Wegmöglichkeiten gibt es auf diesem Felsplateau. Wir wählen die Route über Brian Craig, die uns noch einmal deutlich höher führt und so den Blick auf die Seen dieser Region ermöglicht.
Zunächst Buttermere Lake vorne und Crummock Water dahinter.

Auf dem höchsten Punkt unserer Wanderung taucht auch der dritte See im Westen auf – Ennerdale Water.

In der Mitte zeigt sich dann noch der Blackbeck Tarn auf den wir zuhalten wollen.

Schafe die das Motiv vervollkommnen, gibt es hier oben gratis dazu.


Vom Tarn geht es noch ein Stück weiter Richtung Haystacks aber die dunkle Wolkenstimmung deutet darauf hin, dass es Wasser nicht nur in der Ferne zu bewundern geben könnte, sondern wir auch unsere Regenjacken wertschätzen dürften.

Blick auf Ennerdale Water… und die Haystacks.

Wir kehren um, starker Wind kommt auf, die Sicht wird schlechter und es beginnt zu tröpfeln. Trotzdem treffen immer wieder einzelne Sonnenstrahlen wie Beams auf Punkte in der Landschaft, faszinierend.
Weniger faszinierend ist unser Weg. Da wir uns nicht recht entscheiden können ob wir wieder aufsteigen sollen um den gleichen Weg zu gehen, den wir gekommen sind oder einen unbekannten unteren, wird es irgendwie ein Mischmasch über kleinste Feldwege, Hügel und feuchtes Gras. Bis wir Dank Locus App schließlich wieder unseren bekannten Weg unter den Füßen haben und im Regen zum Honister Pass hinabsteigen, was uns nach dem tollen Erlebnis oben aber überhaupt nicht stört. Im Gegenteil – wir hatten Glück, dass das Wetter so lange ausgehalten hatte.
Eigentlich wollten wir uns noch die Seen von unten aus der Nähe ansehen, aber die sind nun vom Regen so nebelverhangen, dass das keinen Sinn macht.

So fahren wir zurück nach Keswick und trinken erstmal Kaffee.

Hier oben im Norden recht nahe bei Keswick gibt es auch einen Steinkreis zu bewundern und der ist gar nicht mal so klein.

Castlerigg Stone Circle heißt dieses Wunderwerk, das mit einer Gründungszeit um 3000 vor Christus zu den frühesten Steinkreisen zählt. Da die Umgebung der Bergpanoramen hier besonders atmosphärisch und dramatisch wirkt, steht er auch bei Fotografen hoch im Kurs. Mit einem komme ich kurz ins Gespräch. Er erzählt mir, dass er nun schon 4 Stunden ausharrt um den Steinkreis mal ohne Touris ablichten zu können. Gut 5 Minuten später ist es soweit – da war unsere Wartezeit etwas kürzer. Die meisten Steinkreise in Britannien sind aus der Bronzezeit und damit jünger. Die wenigen erhaltenen neolithischen wie Castlerigg weißen viele Unterschiede auf, u.a. den dass sie größer sind.

Der Steinkreis wird fotografisch eingekreist.

Danach geht es noch für einen Picture-Stopp zum benachbarten Tewet Tarn. Hier setzt wieder Regen ein – Zeit zurück zur Unterkunft nach Bowness zu fahren.
Hier gibt es abends noch eine Flugeinlage. Wegen der Wanderung hatte ich noch meine wasserdichten Socken an, die wohl etwas rutschiger sind und im Apartment gibt es ja diese kleine Treppe und ich wollte noch „schnell“ was aus dem Auto holen…
Mein Flug landet unsanft auf der Treppe, wobei ich mit dem Arm noch an ein Kästchen stoße, das an der Wand montiert ist. Außer mit einem Bluterguss am Arm komme ich mit dem sprichwörtlichen blauen Auge davon.
Übernachtung:Beantfield House, Brantfield Road, Bowness-on-Windermere, Cumbria (über FeWo direkt)
Preis: € pro Nacht/ Gesamt – Wertung: 9,5/10 – super Apartment, 0,5 Abzug für eine Treppe (3 Stufen) im Gang