21. Tag Freitag 5. AugustDas Frühstück im Hotel war für ein 4 Sterne Hotel enttäuschend: überwiegend abgepackte Lebensmittel und wenig Auswahl und lauter Wegwerfartikel. Man hatte den Eindruck dass wegen Corona nur "sterile" (verpackte) Zutaten angeboten wurden, wahrscheinlich macht das auch weniger Arbeit, wir hatten den Eindruck dass akuter Personalmangel herrscht, an der Rezeption war wieder niemand, darum haben wir beschlossen noch in die Stadt zu gehen und anschließend zu bezahlen.
Die Kathedrale war ja gestern geschlossen, die wollte ich aber unbedingt anschauen. Meine Schwägerin hatte hier letztes Jahr einen Chorauftritt im Rahmen eines deutsch-französischen Friedenskonzertes und fand die Kirche ganz toll. Dummerweise hat es geregnet (wahrscheinlich habe ich deshalb von außen gar keine Fotos gemacht)


der größte Teil der Kathedrale war so schlicht und hell aber ein paar Seitenkapellen hatten noch die Originalbemalung:


und ein paar Reste der ursprünglichen Fresken gab es im "Untergeschoß" in den Katakomben auch noch, die Kathedrale geht auf einen Bau aus dem 10. Jahrhundert zurück.

besonders gut haben mir die vielen bunten Fenster gefallen (bei Sonne bestimmt noch schöner als heute mit dem grauen Außenwetter)


wieder draußen sind mir die Einschußlöcher in der Fassade aufgefallen, davon habe ich dann ein Bild gemacht, von außen war sie aber wirklich nicht spektakulär, drinnen war ich wirklich positiv überrascht

beim Rückweg zum Hotel kamen wir an der Markthalle vorbei, da kann ich natürlich nicht vorbei gehen

, ich habe ein Stück Seife gekauft

zurück am Hotel war die Rezeption endlich besetzt und wir konnten auschecken.
Josef hatte für heute noch ein Fotografenziel ausgesucht: das ehemalige Stahlwerk von Uckange bei Metz, solche Industriebauten fotografiert er gerne

In Uckange angekommen war der Parkplatz erst mal nicht zu finden, das Werk liegt nahe am Bahnhof, dort haben wir zunächst geparkt, aber das Gelände ist umzäunt, man kommt vom Bahnhof aus nicht rein. Nach etwas Suchen haben wir dann den kleinen Parkplatz entdeckt. Dort waren wir mehr oder weniger allein, was bei dem schlechten Wetter heute auch kein Wunder war. Es regnete gerade nicht, war aber sehr dunkel und es drohte ein Gewitter.
Vom Besuchereingang aus gelangt man erst durch ein Zelt mit einer Ausstellung in der die Arbeitsabläufe im Stahlwerk beschrieben wurden, das war sehr schön gemacht

danach ging es auf einen Rundweg um die Anlage (die Beschriftung auf den Tafeln war dreisprachig französisch, deutsch und englisch)


der Weg ist mal näher und mal weiter weg von den Anlagen, Josef war ein bisschen enttäuscht, in der Völklinger Hütte kommt man viel näher ran und kann überall rumlaufen. Fotomotive gab es natürlich trotzdem zuhauf


ein Teil der Anlage ist gesprengt worden.


Es fing dann auch wirklich zu regnen an und so haben wir uns wieder auf den Weg gemacht. Mit meinem Bruder hatte ich ausgemacht dass wir uns in Bitsch treffen, das ist nicht weit weg von Saarbrücken und Josef kannte dir Zitadelle noch nicht. Wir waren froh dass das geklappt hat, coronabedingt habe ich meinen Bruder länger nicht gesehen. Der Weg zog sich, aber als wir in Bitsch ankamen war dort schönes Wetter!
Die Anlage ist sehr imposant und noch gut erhalten


aus der Ausstellung:

aufgrund der strategisch günstigen Lage auf einem Sandsteinhügel wurde die Zitadelle vom 12. bis 19. Jahrhundert immer wieder erweitert.
In den Katakomben wird die Geschichte der Festung im deutsch-französicshen Krieg 1871-1872 gezeigt. Man wird von Station zu Station geleitet wo immer wieder kurze Filme gezeigt werden




schon wieder Kriegsszenen...ich hatte das vor etlichen Jahren schon mal gesehen, aber ich glaube diesmal war mein Entsetzen größer. Das Fort war belagert worden, der Kommandant weigerte sich aber zu kapitulieren was zu unzähligen Opfern führte. Erst als der Krieg vorbei war ist er mit seinen Truppen abgezogen. Viel Ehre für die Soldaten und Tod für die Zivilisten...
ich war froh als wir wieder am Tageslicht waren wo wir uns ins Café setzten

von da oben hat man einen tollen Blick auf die Umgebung, man sieht auch den nächsten Teil einer Verteidigungsanlage

anschließend sind wir zu dritt zu einem Hotel in einem Nachbarort von Bitsch gefahren (ich finde die Buchung nicht mehr und habe sowohl den Namen des Dorfes als auch des Hotels vergessen) und haben dort noch zusammen zu Abend gegessen bevor sich mein Bruder wieder auf den Weg nach Saarbrücken machte.
Im Hotel fand eine Feier statt, ein Alleinunterhalter machte Lärm ("Musik"), wir waren froh dass das Wetter gut genug war dass man auf der Terrasse essen konnte. Da hat man ihn zwar auch gehört aber wenigstens nicht mehr in voller Lautstärke. Wegen des Lärms bekamen wir auf Nachfrage ein Zimmer in einem anderen Gebäudeteil wo man die Musik zum Glück nicht gehört hat. Das Zimmer war ganz neu, da gabs nichts zu meckern.
Und das Essen war so reichlich wie man das von Lothringen gewohnt ist, es waren überwiegend deutsche Gäste hier und das Personal zweisprachig. So nah an der Grenze sprechen viele deutsch

unsere Route heute:
https://goo.gl/maps/YAvAcEx3Dv42g6VC8