Autor Thema: Bretagne im Sommer 2022  (Gelesen 21207 mal)

Paula

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #30 am: 31. August 2022, 17:17:26 »
freut mich dass ich euch mit dem Da Vinci Schloss etwas unbekanntes zeigen konnte. Der Besuch dort lohnt sich wirklich  :)

Das Frühstück war in den meisten Hotels deutlich besser. So ein mickriges Frühstück hatten wir wirklich nur zweimal im Urlaub.

5. Tag, Mittwoch 20. Juli

als ich morgens gegen 7 Uhr wach geworden bin hat es draußen geregnet und es hatte deutlich abgekühlt. Nach dem gleichen spärlichen Frühstück wie gestern haben wir ausgecheckt und als wir dann soweit waren dass wir fahren konnten hatte es glücklicherweise aufgehört zu regnen.
Regen wäre heute besonders blöd, denn das erste Ziel war der Schlossgarten von Villandry. Unterwegs hat es zwar noch mal kurz geregnet aber als wir in Villandry ankamen war es trocken und angenehm warm  :thumb:

Direkt neben der Touristeninformation in Villandry ist ein großer kostenloser Parkplatz und von dort sind es nur wenige Meter bis zum Schloss. Diesmal gab es getrennte Tickets für den Garten (7,5 €) und darauf haben wir uns beschränkt.



wir sind also am Schloss vorbei in den Garten gegangen:

Kurz zusammengefaßt: der Garten ist ein Traum! Das schönste was ich bisher an Schlossgärten gesehen habe! Er war außerdem auch gut beschildert. Ursprünglich im Mittelalter war es ein Klostergarten nur mit Nutzpflanzen, während der Renaissance kam ab dem 16. Jahrhundert der dekorative Garten dazu. In der Zeit wurden dann auch viele exotische Pflanzen eingeführt wie zum Beispiel die Tomate.
Wußtet ihr dass Tomaten anfangs nicht gegessen wurden sondern zur Zierde angebaut wurden? Erst ab dem 18. Jahrhundert wurden in Frankreich Tomaten auch gegessen. Die Tomaten werden in diesem Garten daher weiterhin im dekorativen Parkteil angepflanzt.  :)



man sah etliche Gärtner bei der Arbeit (das Schloss beschäftigt 50 Gärtner!). Alle Pflanzen waren top gepflegt, Unkraut oder Schädlingsbefall sah man gar nicht und gearbeitet wird hier streng biologisch, es kommen keine Gifte zum Einsatz. Wir sind zuerst durch den Obst- und Gemüsegarten spaziert.





Es gab auch Schilder was angepflanzt wird und was im jährlichen oder halbjährlichen Wechsel wo angebaut wird. Die Beschilderung war französisch und englisch. Wer zuhause einen Gemüsegarten hat kann hier auch lernen welche Pflanzen sich "vertragen", welche nebeneinander angebaut werden sollen und welche nicht und wie man die Pflanzen abwechselt damit der Boden gut bleibt etc. Das war wirklich sehr informativ



Danach haben wir den dekorativen Teil besichtigt, anfangs waren noch nicht viele Besucher da so dass man gut fotografieren konnte, gegen Mittag als wir wieder gegangen sind war schon viel mehr los.



hier wurde mit Farben und Formen gespielt. Die lila Pflanze auf dem nächsten Bild ist afghanischer Salbei, das haben wir in den nächsten Wochen noch öfter gesehen, in Deutschland habe ich sie auch schon in Gärten gesehen, wäre aber nicht darauf gekommen dass das eine Salbeiart ist. Das ist leider der einzige Pflanzenname der mir in Erinnerung geblieben ist...





Die Formen waren einfach unglaublich! Zwischendurch hat es zweimal kurz geregnet, es war aber beide Male nur ein kurzer Schauer und dann kam wieder die Sonne raus.



auf einer Seite war die Schlossmauer sehr hoch, da gab es einen Aussichtspunkt wo man einen großen Teil des Garten überblicken konnte. Von da aus haben wir gesehen dass es auch im Schloss eine Aussichtsterrasse gibt von wo aus der Blick wahrscheinlich noch besser ist. Wir hätten vielleicht doch das Gesamtticket kaufen sollen (auf noch mehr Gobelins und Himmelbetten hatten wir aber keine Lust)



Wir waren ungefähr 2 Stunden in dem Garten. Im Andenkenshop habe ich einen Magneten für meine Sammlung gekauft, dann haben wir im Schloßcafé noch einen Kaffee getrunken und sind noch zu der  Kirche gegangen die man vom Park aus sah: Église Saint-Etienne



innen war sie in ziemlich schlechtem Zustand, viele Löcher in den Wänden und es stank nach Schimmel, ein paar Fresken waren aber erhalten





neben der Kirche stand der Kindergarten mit passender Deko vor dem Haus:



anschließend sind wir nach Saumur gefahren, dort hatten wir ein Appartment im Hotel "Les Terrasses de Saumur" gebucht. Ein sehr schönes Hotel mit Garten und Poollandschaft, unser Apartment war in einem Nebengebäude, diesmal habe ich daran gedacht Fotos zu machen.







vor dem Apartment gab es auch eine Terrasse mit Tisch, Sonnenschirm und Stühlen. Nach einer Kaffee und Keks-Pause sind wir mit dem Auto zum Schloss von Saumur gefahren (unser Hotel lag außerhalb des Ortes und auf der anderen Flußseite). Dort gab es wieder einen kostenlosen Parkplatz.

Das Schloss liegt hoch oben auf einem Hügel



wir haben es einmal umrundet (man könnte es auch besichtigen) und dabei etliche dieser Metalltierchen angetroffen (es gab noch Pferd, Hund, Bär etc) - später im Ort gab es noch weitere, den Sinn des Ganzen haben wir nicht erkannt. Aber eine Freundin von mir liebt Hasen also mußte ich die natürlich fotografieren.



und haben uns an dem schönen Blick nach unten auf den Ort erfreut



es gibt einen Fußweg zum Ort runter und wir fanden dann auch Treppen in der Kaimauer so dass wir ans Loireufer gehen konnten und das Schloß von dort unten fotografieren konnten.



in Frankreich herrschte gerade eine starke Dürre, die Flußpegel sind überall total niedrig. Am Wasserrand hat es ziemlich übel fischig gestunken, da sind wir nicht lange geblieben.



danach sind wir am Fluß entlang Richtung Innenstadt gegangen, dort gibt es eine Fußgängerzone, die sehr belebt war

   

Diese Bäume konnten wir beide nicht identifizieren, sie blühten sehr schön. Es ist doch verblüffend dass man immer wieder unbekannte Pflanzen sieht. Weiß jemand was das ist?



Wir kaufte uns beide ein Eis (2 Kugeln kosten 4 €) und setzten uns unter einen Baum. Es war hier deutlich wärmer als morgens im Schlossgarten, hier war wieder Hochsommer!

   

bei dieser Brücke sind wir umgekehrt und durch eine Parallelstrasse zurück Richtung Schloss gegangen



das Theater von Saumur



die Post



typisch französische Einkaufsstrasse



und noch ein unbekannter Baum, den haben wir mehrfach gesehen, auch in anderen Orten:



zum Schloss ging es dann leider steil bergauf, wir kamen echt ins schwitzen. Zurück im Hotel sind wir dann sofort zum Pool gegangen  :))

wir hatten noch reichlich Zeit denn wir haben erst für 20:15 einen Tisch im Hotelrestaurant bekommen. Das Hotel liegt auch ziemlich hoch und wir hatten einen tollen Blick auf das Schloss in der Ferne. Den konnten wir auch lange genießen, denn die Bedienungen (alles junge Leute) waren total überfordert. Aber wir sind ja im Urlaub und nicht auf der Flucht und an der Qualität des Essens war gar nichts auszusetzen. Es war aber wirklich schon halb 11 bis wir die Nachspeise verzehrt hatten. Um die Zeit hatte es dann schon ziemlich abgekühlt so dass wir es uns noch drinnen auf dem Sofa unseres Appartments gemütlich machten und die Klimaanlage die vorhanden war haben wir nachts nicht gebraucht.

Und morgen fahren wir dann endlich in die Bretagne  ;D

die heutige Route:

https://goo.gl/maps/LTJ1ft59WqVpgpHc7
Viele Grüße Paula

Christina

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #31 am: 31. August 2022, 18:16:14 »
Der Schlossgarten sieht wirklich sehr schön aus, am besten gefällt mir der lila Salbei (sieht man bei uns ja auch oft, ich wusste aber auch nicht, dass das Salbei ist. Es scheint verschiedene Sorten Salbei zu geben, ich habe nämlich einen im Garten, der völlig anders aussieht.)

Saumur und das Schloss sehen auch wieder sehr schön aus, der niedrige Wasserstand der Loire ist ein weniger schöner Anblick, aber am Rhein hier ist es auch nicht besser.

Zu den dir unbekannten Baumarten kann ich leider nichts beitragen, trotz Garten kenne ich mich mit Pflanzen gar nicht aus.

Und nun freue ich mich auf die Bretagne mit hoffentlich viel Küste und Meer.



LG Christina

Silv

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #32 am: 31. August 2022, 18:27:36 »
Der pink blühende Baum könnte eine Kreppmyrte sein. So einen hab ich vor meinem Bürofenster stehen .

Ansonsten gibt es eine App "PlantNet". Da fotografiert man ein Blatt oder eine Blüte und dann gibt es ein Ergebnis.
Liebe Grüße
Silvia

Susan

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #33 am: 31. August 2022, 19:35:00 »
Die Formen in dem Schlosspark sind wirklich sehr interessant, für sowas braucht man schon eine erhöhte Terrasse.

Bis vor zwei Jahren habe ich Salbei in Beeten immer für Lavendel gehalten  8) Wurde eines besseren belehrt, auch das es ganz schön viele Sorten gibt, von weiß über rosa bis lila. Der hier sieht auch wieder anders aus, sehr hübsch.

Gab es denn keinen Frosch bei den Metalltierchen?  ;)

Saumur gefällt mir soweit ganz gut. Diese rosa Bäume haben wir auch schon oft gesehen, leider aber keine Ahnung, wie sie heißen. Genauso wenig die weiß blühenden.
Liebe Grüße
Susan


Ilona

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #34 am: 01. September 2022, 14:49:20 »
Wow, dieser Schlossgarten ist das reinste Kunstwerk :beifall:. Da stecken unzählige Arbeitsstunden drin.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Paula

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #35 am: 02. September 2022, 21:02:40 »

Der Schlossgarten sieht wirklich sehr schön aus, am besten gefällt mir der lila Salbei (sieht man bei uns ja auch oft, ich wusste aber auch nicht, dass das Salbei ist. Es scheint verschiedene Sorten Salbei zu geben, ich habe nämlich einen im Garten, der völlig anders aussieht.)

geht mir genauso: wir haben Salbei im Blumenkasten (daraus mache ich Tee), der schaut völlig anders aus!

Der pink blühende Baum könnte eine Kreppmyrte sein. So einen hab ich vor meinem Bürofenster stehen .

Ansonsten gibt es eine App "PlantNet". Da fotografiert man ein Blatt oder eine Blüte und dann gibt es ein Ergebnis.

danke Silvia, die App habe ich gleich geladen! Nach den Fotos im Internet könnte es tatsächlich eine Kreppmyrte sein. In Deutschland habe ich diesen Baum noch nie gesehen.


Gab es denn keinen Frosch bei den Metalltierchen?  ;)
Frösche snd wohl zu klein, die Hasen waren das kleinste  ;D

Wow, dieser Schlossgarten ist das reinste Kunstwerk :beifall:. Da stecken unzählige Arbeitsstunden drin.

ja ich frage mich wirklich wer das bezahlt, die Eintrittsgelder reichen dazu bestimmt nicht aus!

Jetzt gibt es gleich noch den nächsten Tag, dann muss ich aber eine Woche Pause machen, ich fahre bis nächsten Donnerstag nach Köln zur Basketballeuropameisterschaft
Viele Grüße Paula

Paula

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #36 am: 02. September 2022, 21:03:37 »
6. Tag Donnerstag, 21. Juli 2022


Heute Nacht hatte ich nicht gut geschlafen, das Bett war zu hart. Dafür war das Frühstück heute viel besser, außer Süßkram gab es auch Rühreier, Quark und Käse. Heute war es angenehm warm, nicht mehr so heiß und bedeckt.

Nach dem Frühstück sind wir in die Innenstadt von Saumur gefahren um den größten Dolmen Frankreichs zu besichtigen: Dolmen de Bagneux. Ich hatte einen Hinweis darauf zufällig in Google Maps entdeckt. Er liegt versteckt in einem Wohngebiet hinter einer hohen Mauer, im Vorbeifahren wird ihn niemand entdecken, Parkplatz oder Hinweisschild: Fehlanzeige!



wenn ihr dort hinwollt müßt ihr nach diesem Kriegerdenkmal Ausschau halten, in der nächsten Seitenstrasse findet ihr dann den Dolmen. Zum Glück gab es hier noch einen freien Platz am Strassenrand wo wir parken konnten, die Straßen im Wohngebiet sind sehr eng. An der Mauer war eine Klingel und ein  Schild das etwas über eine prähistorische Stätte sagt, auf die Klingel wurde uns geöffnet, wir zahlten 4 € Eintritt, bekamen eine Broschüre auf deutsch und da steht er nun quasi im Garten der Anwohner des Hauses  :D



Der Dolmen ist 23 Meter lang, die eigentliche Grabkammer ist 18 Meter lang. Im Inneren wurden Menschenknochen gefunden und es ist bekannt dass diese Dolmen in der Steinzeit als Gemeinschaftsgräber dienten. Der Sandstein aus dem der Dolmen besteht stammt aus der Umgebung. Man schätzt dass er ungefähr 5000 Jahre alt ist.



drinnen kann man bequem stehen er ist mehr als 2 Meter hoch



wenn ich sowas sehe frage ich mich immer ob irgendeiner unserer modernen Bauten in 5000 Jahren noch steht...wirklich beeindruckend das Ganze!

Danach fuhren wir weiter in den Ort Rochemenier wo es ein "unterirdisches" Dorf gibt. Ein Teil dieses in den 60er Jahren verlassenen Dorfes wurde als Museumsdorf hergerichtet. Wirhatten erst Schwierigkeiten die Adresse zu finden, Google Mpas navigierte uns mitten in die Pampa auf ein Feld  :gruebel: aber wir haben dann Hinweisschilder gefunden und sind schließlich glücklich auf dem Parkplatz gelandet. Der Parkplatz war wieder kostenlos. Das ist mir wirklich aufgefallen: sowohl Parkplätze (mit sehr wenigen Ausnahmen) als auch öffentliche Toilettenn waren kostenlos in Frankreich, hierzulande kostet das!

Wir zahlten 8 € Eintritt. Die Kirche ist das einzige oberirdische Gebäude

   



Das Dorf wurde komplett aus dem Boden ausgegraben, der Stein ist ganz weich, es gab  keine natürlichen Höhlen. Begonnen wurde der unterirdische Bau wahrscheinlich ab dem 13. Jahrhundert und wurde immer wieder erweitert, 1967 ist der letzte Bewohner ausgezogen. So muss man sich den Bau vorstellen:



ein Hof neben dem Museumsdorf hat noch solch einen unterirdischen Keller:



man kann ihn heute als Ferienunterkunft mieten  :)

Wir bekamen wieder eine deutsche Broschüre und haben uns die Siedlung angeschaut:





es sieht auf den Fotos nicht so aus, aber das Dorf war gut besucht, sowohl französische als auch andere deutsche Touristen und Holländer waren unterwegs.



die  Zimmer waren ziemlich spartanisch eingerichtet



es war auch leicht feucht und roch schimmelig. Gesundes wohnen war das sicher nicht...



Über dieses Lauflerngerät haben wir uns sehr amüsiert. Das Kind steckte in einem Holzrahmen fest und konnte "Karussell" spielen, immer schön im Kreis um die Holzstange rum. Wie lange das wohl gut gegangen ist bis das Kind zu schreien anfing?  :toothy9:



Holzpantinen als Arbeitsschuhe wie in Holland



und diese Holzschuhe sind die feinen Pumps für die Dame die beim Tanzen getragen wurden  ;D



außer Wohngebäuden gab es auch noch Keller, Ziegenställe, Lagerräume etc





dazu noch etliches an bäuerlichen und Handwerksgeräten



eine mittelalterliche Dreschmaschine, sowas habe ich noch nirgends gesehen:





ein Teil der Anlage war ohne Rampe direkt über ein "Deckenloch" ausgegraben, dort war eine Ausstellung zur französischen Geschichte vom Mittelalter bis zur französischen Revolution, das haben wir uns dann nicht mehr alles durchgelesen (das war dann auch nur noch auf französisch)

   

Es war Mittag als wir rauskamen und wir wollten vor der Fahrt nach Carnac einen Kaffee trinken. Neben dem Parkplatz war ein Restaurant mit schönem Innenhof unter schattigen Bäumen. Wir durften an einem der nicht gedeckten Katzentischen im Seitenbereich Platz nehmen. Wir waren die einzigen Gäste die nur einen Kaffee tranken, an den restlichen Tischen wurde getafelt mit mehreren Gängen plus Aperitif und Wein (und die Preise auf der Karte waren gesalzen). Ich kenne das zwar von Frankreich, aber es wundert mich immer wieder  :D wir haben uns am Parkplatz noch einen Apfel genehmigt. Dort konnten wir die weniger begüterten Franzosen beim Picknick sehen: die hatten voll beladene Kühltaschen dabei und die Picknicktische bogen sich genauso wie vorher im Restaurant

Die Fahrt nach Carnac ging überwiegend über die Autobahn, es war nicht viel Verkehr und die meiste Strecke war auch kostenlos. Ich habe auf Google Maps eine Tankstelle gesucht, hätte ich mir das nicht genau angeschaut wären wir an der Raststätte vorbei gefahren, an der Ausfahrt war kein Schild. Und auf der weiteren Fahrt sind wir auch nicht an einer anderen Tankstelle vorbeigekommen, in Deutschland mache ich mir da gar keine Gedanken: wenn ich Benzin brauche kommt bestimmt auf den nächsten Kilometern eine Tankstelle vorbei, in Frankreich ist das nicht so. Das hatte ich von früheren Urlaubsfahrten gar nicht in Erinnerung.
So haben wir also glücklich bei Nantes an der Raststelle gehalten und auch noch mal Kaffeepause gemacht. Hier war es wieder richtig heiß und sonnig. Genau solches Wetter war auch in Carnac, um viertel vor 5 kamen wir im Hotel Restaurant Spa Tumulus Carnac an, das war eins der schönsten (und teuersten) Hotels der Reise:



wir bekamen ein Upgrade auf eine höhere Zimmerkategorie in einem Anbau rechts neben dem Haupthaus



eine Schachtel mit äußerst leckeren Salzkaramellen am Bett, das hatte ich völlig vergessen dass Salzkaramell eine bretonische Spezialität ist!



Das Bad hat auf der anderen Seite des Waschbeckens noch eine große Dusche



vor dem Zimmer war eine Terrasse mit Liegestühlen und Sonnenschirm, allerdings liegt dieses Zimmer neben der lärmigen Klimaanlage des Haupthauses so dass die Terrasse nicht so toll ist vor allem verglichen mit den weiteren Zimmern daneben die diesen Mangel nicht hatten, ich nehme mal an dass wir deshalb das upgrade bekommen haben, wir haben uns natürlich nicht beschwert.
Die Terrasse haben wir auch nicht gebraucht, wir haben die Liegen am Pool vorgezogen  :)



das Wasser im Pool war ganz herrlich und als es später etwas kühler wurde haben wir uns in die dicken Frotteebademäntel gehüllt die wir in unserem Zimmer vorgefunden haben  :)

zwei Stunden später haben wir uns auf den Weg in die Innenstadt gemacht, das waren zu Fuß keine 10 Minuten. In der Stadt war die Hölle los, denn da war heute Markt

   



wir hatten uns auf Tripadvisor eine Creperie rausgesucht aber nicht reserviert und da war natürlich kein Platz zu bekommen und es war fast überall voll. In dem kleinen Restaurant l'Effet Mer war noch ein Tisch frei, das war Grund genug, ich hatte Hunger und keine Lust auf weitere Futtersuche. Das Restaurant war ein Volltreffer: es gibt nur eine handgeschriebene Tageskarte von der man wählen konnte. Drei Straßenmusikanten in der Nähe haben für die passende musikalische Begleitung gesorgt, es war perfekt hier!



das Essen und der empfohlene Wein waren hervorragend, so wie ich mir das in Frankreich vorstelle. Die Portionen allerdings klein und mit zwei Gängen wurde man nicht so richtig satt, dafür mit 93 € nicht ganz billig

   

aber auf dem Markt sind wir dann an einem Bäckereistand vorbeigekommen wo ich mir ein Stück far breton kaufte und dann war ich satt (wer das nicht kennt: das ist eine Art Millirahmstrudel (ohne Strudelteig) und Pflaumenmuss in der Mitte, unglaublich lecker und bestimmt eine Kalorienbombe  ;D )

an einem anderen Stand kauften wir eine sehr schöne handgenähte Einkaufstasche außen mit Fischmotiven, innen mit abwaschbarem Stoff ausgekleidet, die nehmen wir jetzt immer für unsere Samstagseinkäufe mit und werden dadurch an den schönen Urlaub erinnert  ^-^. Die Künstlerin hatte ein paar Jahre in Frankfurt gelebt und konnte noch etwas deutsch, wir haben uns nett unterhalten.

Dann haben wir noch die Kirche besichtigt, die ist von außen nicht sonderlich spektakulär, innen aber überraschend schön gestaltet und perfekt in Schuss

   

eine dreischiffige Kirche, die Holzdecken sind komplett mit religiösen Szenen bemalt



und vor der Kirche war Tanz





sowas mag ich ja besonders gern, das war keine Touristenvorführung sondern von und für die Einheimischen. Wir haben eine ganze Weile zugeschaut



Für morgen Abend haben wir dann auch noch einen Programmpunkt entdeckt  8)



seit Chartres stehen wir total auf Lichtspektakel an Kirchen  O0

ich weiß gar nicht wie spät es war als wir zurück zum Hotel gingen, in der Bretagne wurde es extrem spät dunkel.

Auf dem Hügel über dem Hotel steht eine kleine Kapelle, da sind wir noch hochgelaufen



   

die Kapelle wurde auf einem steinzeitlichen Tumulus (Hügelgrab) errichtet.
Blick auf unser Hotel von da oben:



im Hotelrestaurant war dort noch einiges los, aber nach einem Blick auf die Speisekarte war klar dass wir dort auch morgen Abend nicht zum Essen gehen, die Preise waren astronomisch...

die heutige Route:

https://goo.gl/maps/t8sUeRogUHtmxAef6
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #37 am: 05. September 2022, 14:45:38 »
Bis auf die astronomischen Preise und kleine Essensportionen war das doch ein gelungener Tag  :thumb:.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #38 am: 05. September 2022, 18:50:57 »
Den Dolmen hätte ich mir erspart, da kommen in der Bretagne ja noch einige, für Heimo wäre das sicher was gewesen, die schauen sich ja jeden möglichen Megalithstein an ;D (hast seinen Bretagnebericht sicherlich gelesen).

Die Höhlenwohnungen finde ich sehr interessant, davon habe ich noch nie gehört, weißt du weshalb die sich solche unterirdischen Wohnungen gegraben haben?

Das Hotel sieht sehr schön aus, sowohl das Zimmer als auch der Pool. In der Stadt wäre es mir zu voll gewesen, aber auf jeden Fall schön, dass es doch noch typisch französische Restaurants mit leckerem Essen gibt. Den Far Breton habe ich auch schon gegessen, sehr lecker und ja, der sättigt gut.

Ich kann mich auch noch daran erinnern, dass es in der Bretagne so spät dunkel wurde, ich glaube es war eine Stunde später als bei uns, das liegt so weit westlich, dass dort eigentlich schon eine andere Zeitzone gelten müsste.

Viel Spaß beim Basketball, tagsüber hast du sicherlich Zeit dir Köln anzuschauen? Ich war da zweimal zu einem Seminar und hab mir dann immer noch einen Tag dazugenommen, um mir die Stadt anzuschauen, hat mir gut gefallen.



LG Christina

Susan

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #39 am: 05. September 2022, 22:40:50 »
Das ist ja mal was ganz besonderes, ein Dolmen im Garten  ^-^ Und dann noch einen so großen. Erstaunlich, dass drum herum so viel gebaut wurde.

Das unterirdische Dorf finde ich ebenfalls spannend. Hat auch eine sehr schöne Ausstellung. Musste dreimalhingucken, bis ich geschnallt habe, dass auch die Pumps aus Holz sind. Und bei dem lauflerngerät wissen wir jetzt auch, warum es in Frankreich so viele Kreisel gibt   ;D
Wie Christina frage ich mich allerdings, warum die damals diese Höhlenwohnungen gegraben haben.

Die Deckengemälde in der Kirche gefallen mir. 
Liebe Grüße
Susan


Silvia

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #40 am: 10. September 2022, 13:08:15 »
Bin wieder auf dem Laufenden ... geradeaus, nicht im Kreis  ;D

Und bei dem lauflerngerät wissen wir jetzt auch, warum es in Frankreich so viele Kreisel gibt   ;D
:totlach: 

Paula

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #41 am: 13. September 2022, 15:56:04 »
Bin wieder auf dem Laufenden ... geradeaus, nicht im Kreis  ;D

Und bei dem lauflerngerät wissen wir jetzt auch, warum es in Frankreich so viele Kreisel gibt   ;D
:totlach:
:respekt: das muss es sein, darauf hätte ich selber kommen müssen, nach drei Wochen sind mir die ewigen Kreisel so was von auf den Keks gegangen...
Viele Grüße Paula

Paula

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #42 am: 13. September 2022, 16:17:53 »
Den Dolmen hätte ich mir erspart, da kommen in der Bretagne ja noch einige, für Heimo wäre das sicher was gewesen, die schauen sich ja jeden möglichen Megalithstein an ;D (hast seinen Bretagnebericht sicherlich gelesen).

Die Höhlenwohnungen finde ich sehr interessant, davon habe ich noch nie gehört, weißt du weshalb die sich solche unterirdischen Wohnungen gegraben haben?

Das Hotel sieht sehr schön aus, sowohl das Zimmer als auch der Pool. In der Stadt wäre es mir zu voll gewesen, aber auf jeden Fall schön, dass es doch noch typisch französische Restaurants mit leckerem Essen gibt. Den Far Breton habe ich auch schon gegessen, sehr lecker und ja, der sättigt gut.

Ich kann mich auch noch daran erinnern, dass es in der Bretagne so spät dunkel wurde, ich glaube es war eine Stunde später als bei uns, das liegt so weit westlich, dass dort eigentlich schon eine andere Zeitzone gelten müsste.

Viel Spaß beim Basketball, tagsüber hast du sicherlich Zeit dir Köln anzuschauen? Ich war da zweimal zu einem Seminar und hab mir dann immer noch einen Tag dazugenommen, um mir die Stadt anzuschauen, hat mir gut gefallen.

Hallo Christina,

ja den Bericht von Heimo habe ich gelesen, wir haben schon etliche auf seiner Liste gesehen, wir schauen eigentlich auch jeden Dolmen an der uns über den Weg läuft und für diesen muss man ja kaum einen Umweg machen. Und er ist der größte Frankreichs! Und ich glaube der zweitgrößte Europas, schon was besonderes. Früher hat man das eben noch nicht geschätzt, heute würde man da sicher ein Areal drumrum freilassen und ein Museum dazu bauen.

Diese unterirdischen Städte  (es gibt in der Bretagne mehrere davon! in manchen wird jetzt Pilzzucht betrieben das kann man auch besichtigen) hat man gebaut weil das ausgraben billiger ist als ein normales Haus zu bauen, das waren arme Bauern die da gelebt haben...

Und Köln war super, ich hatte so einen Spaß bei der Basketballeuropameisterschaft, ich kann es gar nicht beschreiben. Außerdem war Traumwetter, ich hatte ein geniales Airbnb in der Kölner Stadtmauer, der Dom ist frisch gesandstrahlt (ich habe den innen total schwarz in Erinnerung) und ich habe eine ehemalige Kollegin getroffen die ich 10 Jahre nicht gesehen habe!

Als ich letzten Donnerstag zurück fahren wollte habe ich zum Glück rechtzeitig geschaut ob der Zug pünktlich fährt und auf der Webseite gesehen dass quasi alle geplanten Züge ausfallen  :schreck: an dem Tag war im Kölner Hauptbahnhof eine Stellwerksstörung und da ging nix mehr. Ich hatte großes Glück dass ich rechtzeitig geschaut habe und nach etwas Suchen habe ich rausgefunden dass mein Zug über Köln-Deutz umgeleitet wird und so hatte ich zwar einen längeren Fußweg zum Bahnhof von 40 Minuten (war kein Problem bei angenehmem Wetter und am Dom vorbei über die Rheinbrücke war eigentlich sogar eine Art Touriprogramm) aber nur 15 Minuten Verspätung und war gegen 23 Uhr daheim. Nachts war mir dann kalt und am nächsten Tag war ich erkältet. Da meine Corona Warnapp 2 rote Meldungen hatte bin ich brav zum Testen gegangen, da war nichts. Es wurde aber deutlich schlimmer mit der Erkältung, vor allem habe ich normalerweise keinen Husten also habe ich am Sonntag selber einen Schnelltest gemacht und der war positiv. Und der PCR Test gestern auch. Und heute hat es meinen Freund auch erwischt, jetzt liegt er im Bett. Mir geht es heute wieder besser, bin eigentlich nur noch müde aber ich werde jetzt mit dem Reisebericht weitermachen  :)
Die Basketball-EM war es wert! Und jetzt weiß ich dass ich mir wegen Corona keine Gedanken mehr machen muss und die 4. Impfung kann ich mir sparen  ;D
Viele Grüße Paula

Christina

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #43 am: 13. September 2022, 17:52:12 »
Interessant, dass es preislich günstiger war, die Höhlenwohnungen zu graben, als ein Haus zu bauen, hätte ich nicht gedacht.

Da hast du mit dem Stellwerksausfall in Köln wirklich Glück gehabt, dass du trotzdem relativ problemlos nach Hause gekommen bist, so hat das dann nicht deine schönen Eindrücke aus den Tagen davor getrübt.

Doof das mit Corona, zur Zeit gibt es wohl wieder besonders viel Infizierte, in meinem Umfeld erwischt es auch jeden, der sich drinnen unter eine größere Menschenmenge begeben hat. Aber schön, dass du es gut überstanden hast, ich bin mal gespannt, Peter und ich hatten es (zumindest wissentlich) noch nicht, wann es uns dann trifft.



LG Christina

Susan

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #44 am: 13. September 2022, 18:13:50 »
Gute Besserung euch Zweien!
Liebe Grüße
Susan