Autor Thema: Bretagne im Sommer 2022  (Gelesen 21234 mal)

Susan

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #60 am: 22. September 2022, 20:17:41 »
So schön altfranzösisch die Ortschaften, das gefällt mir   :)) Und dazu noch nette Strände... Das Essen schaut auch (meistens) nett aus - wieso waren wir noch nie in der Bretagne  :gruebel:

Das Konzert hört sich gut für mich an, leider finde ich auch selten solch Veranstaltungen.

Zitat
Der Strand sah verlockend aus aber es war relativ kühl, für mich zum baden zu kalt

Zu der Zeit hatten wir doch die Hitze. War es dort nicht so heiß oder war das Meer zu kalt?

Das habe ich mich auch gefragt  8)

 
Liebe Grüße
Susan


Paula

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #61 am: 23. September 2022, 21:39:17 »
Zitat
Der Strand sah verlockend aus aber es war relativ kühl, für mich zum baden zu kalt

Zu der Zeit hatten wir doch die Hitze. War es dort nicht so heiß oder war das Meer zu kalt?

Das habe ich mich auch gefragt  8)

Es war einfach zu kühl, so 22 oder 23 Grad. Die Bullenhitze gab es am Strand gar nicht, mehr als 25 Grad wurde es nicht, eskommem aber noch Badetage  ;)
Wir fanden das Wetter klasse (außer die paar wenigen Minuten an denen es geregnet hat), wir wollten es nicht so heiß, drum sind wir ja in die Bretagne gefahren!
Viele Grüße Paula

Silvia

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #62 am: 24. September 2022, 16:55:51 »
So, ich bin auch wieder auf dem laufenden .... an der Küste gefällt mir euer zweiter Stop um einiges besser, als der erste am Leuchtturm

Ansonsten sehr einladende Ortschaften, jedenfalls bei Sonnenschein... Ich frage mich wie die grauen Häuser bei Regen/Nebel wirken  :gruebel:

Mir gefällt die Abwechslung... kleine Städtchen, Küste, Konzert, lecker Essen, Schiffsfriedhof  :thumb:

Paula

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #63 am: 24. September 2022, 18:36:01 »

Ansonsten sehr einladende Ortschaften, jedenfalls bei Sonnenschein... Ich frage mich wie die grauen Häuser bei Regen/Nebel wirken  :gruebel:

das hatten wir nach einer Woche bei unserem ersten Bretagne Urlaub vor 15 Jahren. Da willst du nur noch weg..wir sind in die sonnige Dordogne gefahren!
Viele Grüße Paula

Paula

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #64 am: 24. September 2022, 18:37:33 »
11. Tag, Dienstag 26. Juli

Heute war das Wetter schön und wir konnten auf der Terrasse frühstücken.
Anschließend gingen wir mit unseren Rollkoffern zum Auto und konnten dann auf einen Kurzzeitparkplatz vorm Hotel halten um das restliche Geraffel einzuladen. Heute war wieder Markt, aber  in einer anderen Seitenstrasse so dass die Strandpromenade für den Autoverkehr geöffnet war.

Danach haben wir auf dem Weg nach Le Conquet noch bei der Kirche Sainte Marie du Menez Hom  Halt gemacht an der wir vorgestern vorbei gefahren sind, wir hatten glatt vergessen dass sie auf dem Plan stand  ;D war aber quasi kein Umweg!






   

das war die am besten beschilderte Kirche die ich je gesehen habe. Praktisch jedes Detail (innen wie außen) wurde auf Tafeln erläutert



zum Teil sogar auf deutsch!

   

Die Übersetzung ist wahrscheinlich von google.translate aber immerhin  ;D

Die Kirche war offensichtlich frisch renoviert und eine der schönsten die wir auf unserer Reise gesehen haben!







der Altar zieht sich über die ganze Wand





auch die Holzdecke war wieder komplett mit Schnitzereien verziert, es gab sowohl weltliche als auch kirchliche Motive (auch hier fast alle beschriftet), dies zeigt zum Beispiel die Flucht aus Ägypten



also auch wer nicht viel Interesse an Kirchen hat: diese würde ich auf den Plan setzen!

Danach sind wir zu unserer Unterkunft nach Le Conquet gefahren "La Maison de Sophie", eine Privatunterkunft und da waren wir für den Check-in (ab 17 Uhr) natürlich noch viel zu früh, das Tor war geschlossen, der Parkplatz im Hof war aber offen und da haben wir unser Auto abgestellt. Parken an der Strasse wäre kaum möglich gewesen und Parkplätze in der Stadt sind ebenfalls sehr rar (und zeitlich begrenzt wie wir später gesehen haben!) drum haben wir uns zu Fuß auf den Weg in die Stadt gemacht. Da war gerade Markt! Ich weiß nicht wie wir das geschafft haben dass in praktisch jedem Ort Markt war als wir ankamen  :D



Wir haben uns in ein Café gesetzt (mehr wegen des Örtchens als um einen Kaffee zu trinken) und sind dann zu unserer Wanderung aufgebrochen. Josef hat die Route im Internet gefunden, ich habe aber die Unterlagen nicht mehr und habe eine Google Maps Route gebastelt:

https://goo.gl/maps/S4ArKEgN4UbiLyFe8

zunächst ging es Richtung Strand, dabei sind wir am Restaurant Ar Dagenta vorbei gekommen. Die Karte sah gut aus und man hatte einen schönen Meerblick und angesichts unserer bisherigen Erfahrungen haben wir gleich einen Tisch für 8 Uhr reserviert. Am Restaurant vorbei ging es runter zum Wasser, dort haben wir diese ungewöhnlich Pflanze entdeckt:



sie hat kleine hellblaue Blüten. Hier im Ort haben wir sie mehrfach gesehen aber woanders in der Bretagne nicht mehr, immer wieder erstaunlich was man an unbekannten Pflanzen findet!



Zunächst ging es über eine Fußgängerbrücke ans andere Ufer (es war nicht ganz klar ob das ein Fluß oder See ist was wir hier überbrücken, jedenfalls eine sehr breite Flußmündung ins Meer)



ganz offensichtlich war gerade Ebbe. Blick nach rechts ins Landesinnere: auch hier alles trocken



Blick nach links: in der Ferne sieht man das Meer



an der Brücke war in Schild: die ist noch gar nicht so alt, früher konnte man eben nur bei Ebbe auf die andere Seite gehen!
Hier an der schmalsten Stelle wo die Wanderung um die Halbinsel beginnt hätte man auch parken können, da war reichlich Parkplatz



wir sind im Uhrzeigersinn um die Halbinsel gegangen, der Weg ist einfach und nirgends ausgesetzt, die meiste Zeit geht man durch Farnwälder



der Blick auf die Felsenküste und Badebuchten war ganz herrlich!





Blick auf die Halbinsel vor uns



und dann tauchte die Insel L'Illette vor uns auf



bis hierher waren wir allein unterwegs aber jetzt trafen wir auf eine Gruppe Wanderer (wohl zwei deutsche Familien).  Die kletterten den Strand runter und zur Insel rüber. Damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet dass man dorthin gehen kann. Das geht auch nur bei Ebbe. Wir natürlich hinterher  ;)







Wege gab es auf den Insel nicht, wir sind über die Steine geklettert und hatten unseren Spaß



wir haben die Insel einmal umrundet, das Fortgebäude angeschaut (nackte Mauern sonst nichts zu sehen) und haben eine Apfelpause gemacht mit Blick aufs Meer, wirklich ganz herrlich hier! Dann haben wir uns auf den Rückweg gemacht. Der war gerade am Versinken...



wir haben es noch gut geschafft, aber 15 Minuten später wäre es vermutlich zu spät gewesen. Totaler Leichtsinn aber uns war überhaupt nicht klar wie schnell die Flut kommt und wie riskant das war! Die restlichen Wanderer sind zufällig gleichzeitig mit uns zurück. Im Nachhinein habe ich überlegt wie oft es wohl vorkommt dass ahnungslose Urlauber wie wir den Rückweg versunken vorfinden und bis zur nächsten Ebbe warten müssen...

wobei es mir total gut gefallen hat am "Meeresboden" lang zu laufen





das war vor kurzem noch unter Wasser (und ist es bald wieder)



ich weiß nicht warum aber diese Gezeitenunterschiede in der Bretagne hatte ich überhaupt nicht in Erinnerung, wir werden das an anderen Orten noch ausgeprägter sehen. An den nächsten Tagen haben wir uns die Gezeitentabellen immer genau angeschaut bevor wir zu einer Wanderung aufgebrochen sind...

Danach kamen wir wieder an einer wunderbaren Badebucht vorbei, die deutsche Truppe vor uns machte sich sofort an den Abstieg, wir hatten keine Badesachen dabei. Mittags war es so windig dass ich zeitweise eine Jacke anhatte, aber hier am Strand war es traumhaft warm und Badewetter. Auch das haben wir in den nächsten Tagen noch mehrfach erlebt. Badesachen sollte man eigentlich immer einpacken...



als  nächstes kam der Leutchtturm Kermorvan in den Blick





Leider war er schon geschlossen, im Juli und August ist er täglich von 10 bis 14 Uhr geöffnet, im September nur an den Wochenenden.



Im Meer vor dem Leuchtturm gab es Untiefen mit starken Wellen



am Rückweg





dahinten sieht man schon die Fußgängerbrücke, jetzt im Wasser



der Unterschied zwischen Ebbe und Flut ist einfach krass...



als wir losgelaufen sind lagen diese Boote alle auf dem Trockenen...



eine wunderschöne Wanderung die ich jedem empfehlen kann!

wir waren so gegen 16 Uhr im Ort zurück und haben uns gemütlich am Marktplatz vor ein Restaurant gesetzt, Eiskaffee gab es leider nicht also normaler Kaffee gefolgt von einem Eis am Stiel  ;D
püntklich um 17 Uhr waren wir bei unserer Unterkunft wo wir sehr freundlich empfangen wurden



es gibt nur 4 Gästezimmer, unseres lag im ersten Stock. Die ganze Einrichtung sehr edel und das Bett super bequem

   



Im Erdgeschoss gab es noch ein schönes Kaminzimmer wo man Kaffee und Tee machen konnte und den Frühstücksraum. Wir haben uns bei dem herrlichen Wetter zunächst in den Innenhof gesetzt





Nach einer Dusche machten wir uns auf den weg ins Restaurant Ar Dagenta. Es war gut das wir reserviert hatten denn es war rappelvoll (und leider sehr laut). Das Essen war dann eher eine Enttäuschung, es war einfach mittelmäßig, dafür mit 109 € aber so richtig teuer, schade!

Nach dem Essen sind wir noch mal zur Fußgängerbrücke, Josef wollte noch Bilder von der Flut machen, mitlerweile war aber schon wieder Ebbe  :)

zurück im Zimmer beim gemütlichen Surfen im Internet bin ich zufällig über einen Zeitungsartikel gestolpert der besagte dass am 28. August in München ein Basketball WM-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland und Slowenien stattfindet (mein Lieblingsspieler Luka Doncic ist Slowene), danach war ich dann 2 Stunden beschäftigt Tickets zu organisieren und habe es geschafft  :happy2: (die teuersten Tickets meines Lebens, aber nur bisher, Dallas wird deutlich teurer  ;D)

die heutige Route:

https://goo.gl/maps/gb1MNwDLAWMBox577
Viele Grüße Paula

Christina

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #65 am: 26. September 2022, 20:12:41 »
Oh, ihr habt die Crozon Halbinsel schon wieder verlassen, da gibt es doch noch so viele herrliche Landzungen und Sandbuchten. Aber gut, alles kann man eh nie anschauen, ihr habt ja auch viel Zeit für die Anreise in die Bretagne "verbraucht".

Die Wanderung bei Le Conquet gefällt mir auf jeden Fall auch sehr gut, einfach nur wunderschön diese Buchten mal mit Sand mal mit Häusern und dann auch noch ein altes Fort und ein Leuchtturm, schön abwechslungsreich.

Auch eure Unterkunft sieht wieder sehr einladend aus.

Der Gezeitenunterschied in der Bretagne gehört, soweit ich weiß mit den zu den höchsten weltweit. Auch auf den Kanalinseln ist er sehr hoch, ich glaube sogar noch höher als in der Bretagne.



LG Christina

Paula

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #66 am: 29. September 2022, 21:09:42 »
Oh, ihr habt die Crozon Halbinsel schon wieder verlassen, da gibt es doch noch so viele herrliche Landzungen und Sandbuchten. Aber gut, alles kann man eh nie anschauen, ihr habt ja auch viel Zeit für die Anreise in die Bretagne "verbraucht".

Wir hatten einfach zu viele Orte die wir unbedingt anschauen wollten und wir haben für die An- und Abreise glaub ich eine Woche „verbraten“.  Das Problem war aber vielerorts noch eine Unterkunft zu finden, das war dann teilweise das Kriterium, wir haben die Reise eigentlich zu kurzfristig geplant. Das war wahrscheinlich auch nicht unsere letzte Bretagnereise. Wenn wir mal älter sind und nicht mehr so weit weg wollen wird Frankreich oft auf dem Plan stehen, Frankreich mögen wir beide sehr.

Ich mußte leider am Wochenende arbeiten weil es in unserem Rechenzentrum einen Ausfall gab, die Folgen haben mich die letzten Tage auf Trapp gehalten.  Irgendwann am Wochenende geht es hier weiter, wir sind nur morgen Abend auf eine Geburtstagsfeier eingeladen und Sonntag am Oktoberfest und Montag muss ich für Lanzarote packen. Also sobald ich es schaffe geht es hier weiter…
Viele Grüße Paula

Paula

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #67 am: 02. Oktober 2022, 12:22:32 »
12. Tag, Mittwoch 28. Juli

Frühstück gab es in unserem Gästehaus erst um 8:30 Uhr, dafür aber in hervorragender Auswahl mit erstklassiger italienischer Salami, Ziegenkäse, Schinken, diversen selbstgebackenen Keksen, warmem Rhabarbercrunch (unglaublich lecker  :sabber: ), Grießbrei mit Orangengeschmack, normalem Joghurt und veganem Kokosjoghurt, Obstsalat, Rührei, diversen Sorten Brot, alles vom Feinsten. Natürlich auch Kaffee und statt schnödem Tafelwasser ein Zitronen-Ingwer-Honigwasser. Ich glaube das war das beste Frühstück der Reise (es war auch die teuerste Unterkunft). Wir haben es richtig genossen!

Wir hatten noch bis 11 Uhr Zeit bis zum Auschecken und haben noch einen Spaziergang zum Strand "Plage du Bilou" gemacht den uns unsere Gastgeberin empfohlen hatte, er war nur 5 Minuten Fußweg entfernt.

Das Wohnviertel hier ist äußerst gepflegt und alle Häuser haben große Gärten voller Blumen, sogar Palmen haben wir gesehen



das Wetter war wieder etwas kühl und bewölkt, Badewetter war definitiv nicht





von diesen Blumen habe ich Samen eingesammelt, ich bin gespannt ob sie nächstes Jahr bei mir im Topf aufgehen!





am Strand gab es interessante Steinformationen zu sehen



das Wasser hatte wohl vor kurzem erst den Höchststand gehabt und war nun am zurückgehen



überall waren diese Spuren zu sehen, die zugehörigen Würmer (?) waren aber nicht zu finden



in den Schieferfelsen waren kleine Höhlen die bei Flut unter Wasser sind, es war alles sehr nass.



hier taucht ja jetzt quasi der Meeresboden auf, überall Algen, wir fanden das sehr faszinierend.







es blieben Tümpel zwischen den Felsen und darin alles mögliche Getier, am meisten haben mich die Seeanemonen fasziniert:



wenn man sie anstupst ziehen sie ihre Tentakel ein und sehen dann aus wie rote Klumpen, das gleiche passiert wenn sie aus dem Wasser auftauchen:



ich wäre nie draufgekommen dass das das gleiche "Tier" ist (Seeanemonen gehören nicht zu den Pflanzen soweit ich weiß). Wir sind überall rumgeklettert und haben zig Fotos gemacht. Es gab natürlich auch viele Muscheln und Schnecken. Diese kleinen grünen Knubbel an den Felsen konnten wir nicht identifizieren. Wie das wohl unter Wasser aussieht? Vielleicht auch mit Tentakeln wie die Seeanemonen? Wir waren sehr fasziniert, ein toller Strand!



Blick zurück:



Wenn ich nächstes Mal in die Bretagne fahre bleiben wir zwei Nächte in Le Conquet, es war einfach wunderbar hier.

Danach haben wir ausgecheckt und sind nach Saint-Thégonnec gefahren und haben die dortige berühmte Kirche aus dem 17. Jahrhundert besichtigt. Laut unseren Aufzeichnunen waren wir hier bei unserer ersten Bretagnereise auch gewesen, ich kann mich daran aber überhaupt nicht mehr erinnern. Leider war das Wetter ziemlich trüb





in der Kirche hatte es 1998 gebrannt, sie wurde dann renoviert, vermutlich ist deshalb die Decke so schlicht (in allen anderen Kirchen gab es es diese Schnitzereien an den Gewölbebalken), der Rest war wirklich sehr schön







   

anschließend haben wir uns in der Nähe in ein Café gesetzt. Der ganze Ort war wie ausgestorben, kaum ein Mensch zu sehen, kaum Autos am Parkplatz vor der Kirche. Früher war das wegen des Leinenhandels ein ganz reicher Ort, davon ist außer der Kirche nichts mehr zu sehen. Im Café haben wir wieder was gelernt: Josef wollte einen café au lait und wurde gefragt: klein oder groß? Josef bestellte einen kleinen. Ergebnis: eine Tasse Espresso (und die war natürlich voll) und eine Kanne Milch dazu (bestimmt ein viertel Liter)  ;D
wir haben uns sehr amüsiert. Joasef hat also immer wieder ein Schlückchen Kaffee getrunken und die Tasse dann mit Milch aufgefüllt. Am Schluss habe ich eine Tasse Milche getrunken  ;)

Weiter ging es nach Pleyben. Die Route wie unten von Google Maps errechnet ist nicht korrekt. Wegen einer Strassensperre mußten wir einen ziemlichen Umweg über Brennilis machen. Als ich das Ortschild gesehen habe ist mir eingefallen dass wir hier bei der ersten Bretagnereise auch waren, es gibt dort einen großen Dolmen mitten im Ort ähnlich Saumur, auf der Durchfahrt haben wir aber leider keinen Hinweis darauf gefunden. Nach einem ziemlichen Gegurke (wir sind ein paar Mal wieder umgekehrt) kamen wir schließlich in Pleyben bei der dortigen Kirche an.



das war die größte Kirchenanlage die wie besucht haben. An diesem Ensemble sieht man auch schön was zu einem solchen calvaire dazugehört: neben einer Kirche eine Kreuzigungsszene



die ist hier besonders imposant auf einem großen Podest

   



ein Beinhaus und ein großes Tor



und eine Mauer um die gesamte Anlage. Im ehemaligen Beinhaus ist jetzt ein Museum und außerdem noch diese lebensgroße Darstellung der Grablegung Jesu



Die Kirche sah innen frisch renoviert aus, wirklich ganz wunderbar. Während ich von unserem ersten Bretagneurlaub vor allem halb verfallene Kirchen in Erinnerung habe war diesmal fast jede Kirche in bestem Zustand (jedenfalls solche die in den Reiseführern auftauchen)



die Fenster fand ich auch sehr gelungen



am beeindruckensten waren die Verzierungen an den Deckenbalken:







im angegliederten Museum gab es zwei Bücher zu kaufen die jedes einzelne Motiv beschrieben haben (eins für die weltlichen Darstellungen und eins für die religiösen). Wir haben die Bücher durchgeblättert, hätte es ein kleineres mit den wichtigsten Motiven gegeben hätte ich es wahrscheinlich gekauft.



Mit dem Handy habe ich mich noch mit einem Panoramafoto versucht:



Laut unseren Aufzeichnungen waren wir hier bei der ersten Bretagnereise gewesen, weder Josef noch ich hatten die Kirche so schön in Erinnerung. Wenn ich Zeit habe muss ich mal die alten Fotoalben rauskramen und die Bilder vergleichen.

vor der Kirche ist der große Marktplatz mit etlichen Geschäften, in einer Bäckerei haben wir uns ein Sandwich gekauft und haben uns an diesem ungewöhnlichen Picknickplatz niedergelassen:



ein historisches Haus von dem nur noch die Grundmauern stehen, schön mit Blumen bepflanzt und eine Toilettenanlage gab es auch, alles vorbildlich gepflegt! Als wir bei der Nachspeise angelangt waren (die mitgebrachten Äpfel) kam eine Katze zu Besuch und wollte Futter, tja da war sie jetzt zu spät und mußte mit Streicheleinheiten vorlieb nehmen.

   

Anschließend sind wir zu unserem nächsten Übernachtungsort Huelgoat gefahren. Hier hatten wir wieder eine Privatunterkunft gebucht, in einer richtigen Villa wie sich rausstellte:



unser Zimmer war die Einliegerwohnung auf der Rückseite des Hauses, wir konnten vor der Tür parken und nebendran war eine Wiese und überdachter Sitzbereich nur für uns. Das Zimmer war groß genug für eine Familie:





das Duschbad war aber winzig, das Waschbecken neben der Toilette gerade groß genug zum Händewaschen und Zähneputzen und übergewichtige Personen hätten in der Duschkabine Platzangst bekommen. Für uns ging es gerade so. Das Zimmer liegt nach Norden und war sehr kühl, draußen war es deutlich wärmer (wobei es den ganzen Tag bedeckt war und höchstens 25 Grad), im Winter muss es hier ungemütlich sein.
Im großen Garten vor dem Haus wird gerade ein Pool gebaut, für den Hochsommer ist das dann eine schöne Unterkunft. In Huelgoat gibt es zwei Hotels und ein paar Privatunterkünfte aber viel Auswahl ist da nicht. Bei unserem ersten Bretagneurlaub waren wir hier nur tagsüber zu einer Wanderung und es hat uns so gut gefallen dass wir diesmal unbedingt länger bleiben wollten und haben daher zwei Übernachtungen gebucht.

Vor dem Abendessen sind wir durch den kleinen Ort gebummelt (es sind nicht viel mehr als 2 Strassen und ein kleiner zentraler Platz), sehr schön ist der große See:



am Marktplatz



Die Auswahl an Restaurants war ziemlich beschränkt, in einer Creperie bekamen wir keinen Platz mehr die andere hatte Ruhetag, so blieben noch die zwei Hotels. Das eine Hotelrestaurant hatte uns unsere Gastgeberin empfohlen, es wird von einem französisch-brasilianischem Paar betrieben und so gab es heute mal was anderes zu essen: gefüllte Teigtaschen und dann ein Hackfleischgericht, es war lecker

   

Vor- und Hauptspeise plus eine Flasche Rotwein machten 82 € (die Karaffe Wasser ist immer umsonst dabei)

nach dem Essen war es draußen heller geworden und wir sind noch am See spazieren gegangen







die heutige Route:

https://goo.gl/maps/DimnNo1r8CDs6mDZ7
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #68 am: 02. Oktober 2022, 13:54:36 »
Also an Unterkünften und Kirchen kam während dieser Reise so einiges zusammen.

An dem Tag war das Essen (vom Frühstück angefangen) wohl am besten.
Liebe Grüße

Ilona

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Paula

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #69 am: 02. Oktober 2022, 16:48:01 »
Also an Unterkünften und Kirchen kam während dieser Reise so einiges zusammen.

Ja wir waren ziemlich auf Trapp  ;D
Seit Corona haben wir keine Rundreise mehr gemacht sondern waren meist mindestens eine Woche in einer Ferienwohnung. Ich muss ehrlich gestehen dass ich dieses viele Reisen mittlerweile als ziemlich anstrengend empfinde, ich war Abends meistens ziemlich k.o.
Ich weiß noch nicht wie wir das in Zukunft machen werden…
Viele Grüße Paula

Christina

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #70 am: 03. Oktober 2022, 18:19:15 »
Die vielen Blumen in den Gärten sind wunderschön, das ist der Vorteil, wenn man im Sommer unterwegs ist, als wir im Mai/Juni in der Bretagne waren, hat noch nicht so viel geblüht.

Das Abendessen sieht sehr lecker aus, ein bisschen Abwechslung ist immer gut.

Schade, dass ihr so oft bewölktes Wetter hattet (wobei Sonnenschein und 35°C auch nicht ideal sind), ich hatte eigentlich in Erinnerung, dass es diesen Sommer auch in der Bretagne extrem heiß und trocken war, aber das war vielleicht nur in einem bestimmten Zeitraum.



LG Christina

Paula

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #71 am: 05. Oktober 2022, 18:46:18 »
Schade, dass ihr so oft bewölktes Wetter hattet (wobei Sonnenschein und 35°C auch nicht ideal sind), ich hatte eigentlich in Erinnerung, dass es diesen Sommer auch in der Bretagne extrem heiß und trocken war, aber das war vielleicht nur in einem bestimmten Zeitraum.

wir hatten auch noch sonnige, heiße Tage aber insgesamt war es nicht so heiß, eigentlich war es genauso wie wir wollten, es sollte ja mehr ein Wanderurlaub werden, kein  Badeurlaub...
Viele Grüße Paula

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #72 am: 05. Oktober 2022, 22:16:12 »
13.Tag, Donnerstag 28. Juli

Heute morgen bin ich leider etwas erkältet mit leichten Halsschmerzen aufgewacht. Um 8 Uhr wurde uns wie vereinbart auf einem Tablett das Frühstück ins Zimmer gebracht. Es war ein einfaches Frühstück mit Baguette, Butter und Marmelade, pain au chocolat und ein billiger Fruchtjoghurt. Für mich noch eine Schale Milch für die Haferflocken und nachdem wir die Hühner und den Garten gesehen hatten haben wir gestern gefragt ob wir vielleicht auch ein paar Eier und Tomaten bekommen könnten (worüber ich unsere Gastgeberin sehr gewundert hatte), so waren auch noch zwei hartgekochte Eier und Cocktailtomaten dabei. Weil es noch zemlich frisch war haben wir drinnen gefrühstückt.

Für heute haben wir die Wanderung Nr. 21 aus dem Rother Wanderführer Bretagne eingeplant: "Durch den Wald von Huelgoat". Zunächst haben wir aber noch den kleinen Umweg über den Platz in den "Innenstadt" gemacht, heute war nämlich Markt! An einem Stand gab es sehr schöne und günstige geringelte Sweatshirts und diesmal war meine Größe dabei, das wanderte in den Rucksack. Außerdem waren da einige Bio-Lebensmittelstände, an einem gab es gefüllte Teigtaschen mit verschiedensten Füllungen, ich habe mich für die Feta-Lauchfüllung entschieden. Nun waren wir ausgerüstet.

Zurück am See startet die Wanderung an einer alten Mühle (jetzt Andenken- und Kunstgewerbeladen):



hier sieht man schon was diese Wanderung so interessant macht: die riesigen rundgeschliffenen Felsbrocken. Sie sind hier vor Ort durch Verwitterung entstanden, man kann sich zwar kaum vorstellen dass sie nicht von irgendwo hergerollt sind, aber es fließt hier ja ein Fluß, vielleicht hat der sich durch die Felsen gegraben, genauer beschrieben war es leider nicht.



der Weg schlängelt sich durch diese Brocken, teils richtig eng

   

man muss sich auch immer wieder ducken

   

viele Felsen sind mit Moos oder auch Farn bewachsen, das sieht richtig schön mystisch aus





hierg ging es über Leitern in die Teufelgrotte zum Fluss runter

   

okay viel zu sehen gab es da nicht, vor allem keinen Teufel  ;)



links am Weg steht eine Bank, da habt ihr einen Größenvergleich, die Felsbrocken sind wirklich riesig





auf dem folgenden Bild seht ihr den sogenannten Wackelstein, wir haben es versucht: er wackelt kein bischen



diese Stelle heißt die rote Brücke, das Wasser sieht wirklich etwas rötlich aus



hier sind wir am Camp Arthus, das müßte man von oben fotografieren, da kreuzen sich zwei schmale Wege durch die Felsen in Form eines + Zeichens. Wirklich verblüffend, keine Ahnung wie so etwas natürlich entstehen kann



der Blick nach oben zeigt dass es mitlerweile richtig sonnig geworden ist:



Leider plagte mich neben der Erkältung nun auch noch eine Blase am Fuß, den Rest des Weges bin ich mehr gehumpelt als gegangen...

das Rotkehlchen ließ sich von uns gar nicht stören



danach ging es zu einer kleinen Höhle: die Grotte des Artus





dann ging der Weg nach unten zu einem kleinen Wasserfall



   

weiter geht es unten am Fluß



zum Feenmeer



hier haben wir Pause gemacht und die leckeren Gemüsetaschen gefuttert.

der restliche Weg ging dann immer am Wasser entlang, das letzte Stück an einem Kanal entlang haben wir zunächst trotz Garmin nicht gefunden und mußten ein Stück des Weges zurück gehen, der Kanal beginnt hinter einem Haus und ist vorher nicht zu sehen, das ist aus der Beschreibung nicht ganz klar geworden



hier haben wir eine sehr schöne unbekannte Blume entdeckt:





also das war wirklich eine tolle Wanderung die ohne die zwei Blasen natürlich noch mehr Spaß gemacht hätte. Der Weg endete hinter der Kirche, wir haben einen Blick rein geworfen, sie war aber sehr schlicht.

Der Marktplatz von heute Morgen war wieder zum Parkplatz geworden



dort setzten wir uns in ein Eiskaffee, es war jetzt richtig heiß geworden, der Eisbecher war eine willkommene Abkühlung. Und meine Füße waren jetzt "durchgelaufen". Bei unserer ersten Bretagnereise waren wir auch im Wald gewandert, aber eine viel kürzere Route bei der man viel weniger gesehen hat. Diese Wanderung aus dem Rother Wanderführer ist wirklich toll und kann ich wärmstens empfehlen.

Den restlichen Nachmittag haben wir auf der Wiese vor unserer Wohnung verbracht, es war hochsommerlich warm





Meine Erkältung habe ich versucht mit Kräutertee zu bekämpfen, ich hatte jetzt definitiv Schnupfen.
Am Abend haben wir Platz in einer Creperie bekommen, saßen in der abendlichen Sonne draußen und versuchten die Wespen zu verscheuchen die unser Aperitif Chouchen (ein Honigwein) angelockt hat. Uns hat das Zeug auch geschmeckt, zu den Crepes gab es Cidre, Wein war nicht auf der Karte (wie meist in den Creperien)

es war anschließend immer noch so warm dass wir noch länger draußen im Garten saßen mit Kindle, Nüssen und Rotwein
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #73 am: 06. Oktober 2022, 16:42:02 »
Zitat
Meine Erkältung habe ich versucht mit Kräutertee zu bekämpfen, ich hatte jetzt definitiv Schnupfen.

Ich hoffe, es hat was gebracht. Krank im Urlaub ist immer doof.

Das mit den Tomaten und Eiern war eine gute Idee  :thumb: und von der Gastgeberin sehr entgegenkommend.

Die Schlucht gefällt mir (eigentlich bisher am besten von allem :verlegen:).
Liebe Grüße

Ilona

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Christina

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Re: Bretagne im Sommer 2022
« Antwort #74 am: 06. Oktober 2022, 18:20:04 »
Die Wanderung hätte mir auch gut gefallen, die hatte ich auch noch als Möglichkeit für die letzten Tage auf dem Weg nach Rennes oder von dort aus, aber es war dann so schön sonnig und warm, dass wir lieber nochmal an die Küste gefahren sind (Meer gewinnt bei mir fast immer, wenn ich die Wahl habe ;D). Aber wenn es sich nochmal ergibt, weiß ich jetzt, dass sie absolut lohnenswert ist.

Doof das mit dem Schnupfen, bei Hitze im Sommer finde ich das noch schlimmer als sonst, weil Tee trinken und schwitzen dann so unangenehm sind. Das habe ich zum Glück sehr selten, ich bin eher der Winter Schnupfen Typ.



LG Christina