Autor Thema: Nach 2,5 Jahren und 6 Umbuchungen – USA 2022  (Gelesen 18902 mal)

Ilona

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Nach 2,5 Jahren und 6 Umbuchungen – USA 2022
« am: 22. Januar 2023, 12:06:12 »


Rückblende

Im März 2020 machten wir uns in der Frühe auf den Weg nach Frankfurt. Wir hielten beim örtlichen Bäcker und Heiko kaufte zwei Butterbrezeln. Ich saß im Auto und wunderte mich, warum das so lange dauerte, da Heiko um 6 Uhr der einzige Kunde war.

Mit einer Tüte und einem nachdenklichen Gesichtsausdruck verließ er die Bäckerei. Das Bäckerehepaar hatte im Radio gehört, dass der damalige, komisch blondierte US-Präsident zwei Tage später die Schotten dichtmacht.

Während der einstündigen Fahrt zum Flughafen rauchte mir der Kopf. Sollten wir oder sollten wir nicht fliegen? Wir stellten das Auto im Parkhaus ab und fuhren mit dem Shuttle zum Flughafen. Bei der Lufthansa wusste aber auch noch keiner mehr, denn alle wurden vom Shutdown überrascht. Wir buchten kurzentschlossen am Schalter auf den Mai (1) um. Ziemlich enttäuscht fuhren wir nach Hause, doch wir hatten die richtige Entscheidung getroffen. Zu dem Zeitpunkt ahnte noch niemand, dass Covid-19 die Welt für eine lange Zeit lahmlegen würde.

Zu Hause angekommen war ich mit dem Stornieren und Umbuchen beschäftigt. Der Travel Ban hielt an und der Flug vom Mai wurde auf den September (2) umgebucht. Im September war noch immer keine Öffnung in Sicht, so dass wir den Flug auf den März 2021 (3) umbuchten. Vom März dann auf den September 2021 (4), den März 2022 (5) und letztendlich auf den Oktober 2022 (6).

Den Jahreszeiten entsprechend änderte sich auch immer die jeweilige Route und ich hatte viel mit den ganzen Stornierungen, Umbuchungen und Reservierungen zu tun. So wurde es mir in den zweieinhalb Jahren überhaupt nicht langweilig.

Die Flüge wollte ich bewusst nicht stornieren, da es sich um ein Meilenschnäppchen handelte. Die Business Class Flüge hätten wir sonst so nie mehr bekommen und vielleicht wären die lange gesammelten Meilen futsch gewesen.

Während dieser Zeit reservierte ich natürlich auch immer wieder Mietwägen. Die Preise gingen so langsam durch die Decke. Im Juli wendete sich allerdings das Blatt und ich hatte Glück. Ohne zu überlegen, buchte ich den Mietwagen und bezahlte ihn gleich. Dadurch sparten wir letztendlich 45 € aufgrund des Währungsverlustes.

Mitte Oktober ging es dann über den großen Teich :happy2:. Es erwartete uns ein Traumwetter, viele Umwege und gesalzene Preise. Aber ich konnte mir endlich einen langgehegten Wunsch erfüllen.

Der Streckenverlauf mit einigen Abstechern war ungefähr so:




Seid ihr schon gespannt und auch dieses Mal wieder mit dabei?   


Liebe Grüße

Ilona

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Paula

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Re: Nach 2,5 Jahren und 6 Umbuchungen – USA 2022
« Antwort #1 am: 22. Januar 2023, 14:45:11 »
Erste!  :herz: :happy2:
Oh Mann, das kann ich dir so gut nachfühlen! Hoffentlich hat sich die Warterei gelohnt und ihr habt die passenden Flüge bekommen, ich bin sehr gespannt Ilona…
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: Nach 2,5 Jahren und 6 Umbuchungen – USA 2022
« Antwort #2 am: 22. Januar 2023, 15:37:42 »
Erste!  :herz: :happy2:

Herzlich Willkommen, Paula  :adieu:.

Oh Mann, das kann ich dir so gut nachfühlen! Hoffentlich hat sich die Warterei gelohnt und ihr habt die passenden Flüge bekommen, ich bin sehr gespannt Ilona…

Die Flüge konnte ich während der Pandemie über Miles & More wunschgemäß und problemlos umbuchen. Das geht im Normalfall nicht, denn die Meilenschnäppchen sind an einen bestimmten Zeitraum gebunden und es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen. Deshalb wollte ich ja die ersten Flüge auf keinen Fall stornieren :floet:.
Liebe Grüße

Ilona

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Silvia

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Re: Nach 2,5 Jahren und 6 Umbuchungen – USA 2022
« Antwort #3 am: 22. Januar 2023, 17:27:05 »
Rutsch rüber Paula, ich komme auch mit   :adieu:    Eine meiner Lieblingsgegenden  :herz:

Freut mich das es nach soooo langer Planung jetzt endlich was geworden ist.


Ilona

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Re: Nach 2,5 Jahren und 6 Umbuchungen – USA 2022
« Antwort #4 am: 22. Januar 2023, 19:08:47 »
Eine meiner Lieblingsgegenden  :herz:

Freut mich das es nach soooo langer Planung jetzt endlich was geworden ist.

Auch dir ein herzliches Welcome, Silvia.

Nachdem Rainer und Susan ihre Reisen absagen mussten, wollte ich nicht die Dritte im Bunde sein. Ich war sehr froh, dass wir die Reise antreten konnten. Ein 7. Mal hätte ich nämlich nicht umbuchen können.
Liebe Grüße

Ilona

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Silv

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Re: Nach 2,5 Jahren und 6 Umbuchungen – USA 2022
« Antwort #5 am: 23. Januar 2023, 13:30:51 »
Halt, ich möchte auch Business fliegen  ^-^
Liebe Grüße
Silvia

Ilona

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Re: Nach 2,5 Jahren und 6 Umbuchungen – USA 2022
« Antwort #6 am: 23. Januar 2023, 13:37:14 »
Halt, ich möchte auch Business fliegen  ^-^

Hallo Silvia  :adieu:,

du hast Glück, denn gerade wollten die Flugbegleiter die Türen schließen.

Willkommen an Bord. Mache es dir gemütlich.
Liebe Grüße

Ilona

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Ilona

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Re: Nach 2,5 Jahren und 6 Umbuchungen – USA 2022
« Antwort #7 am: 23. Januar 2023, 14:14:19 »
1. Tag

Von Frankfurt nach Los Angeles


Anreise

Mitte Oktober war es endlich so weit. Wir fuhren wieder um 6 Uhr früh los, aber ohne einen Stopp beim Bäcker einzulegen. Auf Butterbrezeln und Neuigkeiten verzichteten wir diesmal  :floet:.

Nach 30 km Fahrt standen wir plötzlich auf der A6 im Stau. Auf der Gegenfahrbahn brannte ein Auto. Ich hatte schon Schweißausbrüche, aber nach 50 Stoßgebeten und 20 Minuten Schleichfahrt waren wir durch. Auf der anderen Seite waren drei Fahrbahnen gesperrt. Puuhh :girly:, was hatten wir für ein Glück. Trotz einer Umleitung in der Nähe des Flughafens erreichten wir fast pünktlich das Parkhaus.

Der Shuttle fuhr uns zum Terminal 1 und dank Online-Check in waren die Koffer schnell aufgegeben. Jedoch kostete uns die Security so viel Zeit wie noch nie. Das Personal arbeitete auf Sparflamme und betont langsam. Dazu wurde jeder zweite Rucksack gefilzt.
 
Für die Lounge blieb nicht viel Zeit. Aber für einen kleinen Happen zum Frühstück



und was zum Nachspülen reichte es.



Diese Fotos habe ich mit meiner kleinen Canon IXUS gemacht. Leider bemerkte ich erst beim Überspielen der Bilder, dass in der Einstellung das Datum und die Winterzeit aktiviert war. Ihr dürft somit jeweils eine Stunde dazurechnen, dann passt’s.

Jedenfalls stand um 10:00 Uhr die Königin der Lüfte :herz: bereit.



Am Gate erfolgte die Durchsage, dass sich das Boarding um eine Stunde verschiebt. Der Grund war angeblich das Catering, denn das Backhendl mit Kartoffelsalat für die Business Class war aus. Stattdessen wurde Kalbsgulasch geliefert. Nach einer Stunde durften wir endlich einsteigen.

Wenigstens trocknet man in der Business Class nicht aus.



Nach dem Winzersekt wurden die Menükarten gereicht.



Mein Sitz und vor allem der Tisch waren nur oberflächlich sauber. Das gereichte, heiße Tuch nahm ich erst für die Hände und dann entfernte ich damit irgendwelche Essensreste. Schließlich musste ich 12 Stunden auf dem Sitz verbringen.

So ließ sich das etwas besser aushalten :zwinker: .



Wir hatten uns bei der Vor- und Hauptspeise für den Fisch entschieden.





Beides war sehr lecker und auch der Nachtisch war prima.



Trotz der meist klaren Sicht verging die Zeit nicht wie im Flug.



Es dauert halt, auch wenn sich die 12 Stunden bequemer in der Business Class absitzen. Die Filmauswahl war nicht besonders. Ich schaute mir Moonfall und später Top Gun Maverick an. 

Eine Stunde vor der Landung wurde entweder Rinder-Pastrami (das hatte Heiko)



oder ein indisch-vegetarisches Gericht (meine Wahl) angeboten.



Das sah zwar zermatscht aus, war aber erstaunlich lecker.

Währenddessen kam der Lake Mead in Sicht



und die Solarparks entlang der I-15.



Der Pilot hatte Vollgas gegeben und wir landeten nach einem absolut ruhigen Flug just-in-time in Los Angeles. Leider stautet es sich mal wieder vor der Immigration. Sechs lange Reihen und die Schlangen wurden immer länger. Als wir endlich in der 3. Reihe standen, waren die US-Bürger abgefertigt und diese Schalter wurden für alle freigegeben. Dadurch sparten wir eine Stunde. Die Koffer drehten schon Ehrenrunden und wir machten uns schnell auf den Weg zum Alamo-Shuttle.

Bei Alamo schickte uns eine afroamerikanische Angestellte zum Automaten. Sie half uns anfangs, doch sie hatte einen fürchterlichen Slang und fuchtelte herum wie Louis de Funes, so dass wir nur Bahnhof verstanden. Wahrscheinlich stammt sie aus den Südstaaten, denn es hörte sich ziemlich niederbayerisch an. Letztendlich spuckte der Automat unseren Beleg aus und keiner versuchte, uns irgendwas aufzuschwatzen. Wir zeigten den Beleg am Außenschalter vor und durften uns in der zweiten Reihe einen Standard SUV aussuchen. Tja, leider stand da kein Fahrzeug, das uns auf Anhieb begeisterte. Alle hatten mindestens 52000 Meilen auf dem Buckel.

Dann kam auf einmal ein roter Jeep Grand Cherokee mit schwarzer Motorhaube angefahren. Das Fahrzeug hatte zwar schon 69734 Meilen drauf, aber die Reifen überzeugten durch ein gutes Profil. Wir schnappten uns das Auto und machten uns auf den Weg nach Westminster.

Der Mietwagen war nicht besonders gut gereinigt. Es lag ein Desinfektionstuch drin und das nutzte ich gleich, während sich Heiko auf den grausigen Verkehr konzentrierte. Die Vormieter sind nicht gerade pfleglich mit dem Jeep umgegangen und hatten bestimmt Pizza im Auto gegessen, denn ich entfernte unter anderem einige Tomaten-Käse-Reste. Dazu fand ich im Fach unter der Armablage eine angepiekste Capri-Sun und das Auto roch fürchterlich nach Gras. Somit taufte ich den SUV gleich auf den Namen Mary Huana :toothy9:.

Unser Navi war etwas wirr und kam mit den vielen Baustellen und Umwegen nicht zurecht. Nach einer Stunde Fahrt erreichten wir das Best Western Westminster Inn und checkten ein. Neu war, dass die Kreditkarte mit einem Deposit von 100 $ belastet wurde. Wir hatten zwar nicht vor, das Zimmer zu zerlegen, aber wir mussten die Kaution akzeptieren.

Nach dem Einchecken machten wir uns frisch und schnappten unsere Reisetasche, die voller Mitbringsel war. 15 Minuten später standen wir vor dem Haus einer entfernten Verwandten, die sich seit zweieinhalb Jahren auf unseren Besuch freute. Sie ist mittlerweile 87 Jahre alt und ihr Mann 90. Schon deshalb war es uns wichtig, diese Reise anzutreten. Wir verbrachten dort zwei schöne Stunden. Die drei erwachsenen Kinder freuten sich auch über die mitgebrachten Goodies aus Deutschland. Bevor uns die Augen zufielen, verabschiedeten wir uns in Richtung Motel.

Übernachtung: Best Western Westminster Inn

Preis: 96,22 $ inkl. Tax



Liebe Grüße

Ilona

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Christina

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Re: Nach 2,5 Jahren und 6 Umbuchungen – USA 2022
« Antwort #8 am: 23. Januar 2023, 19:52:20 »
Den Flug habe ich übersprungen, aber ab hier bin ich auch dabei :adieu:

Eine tolle Collage hast du dir ausgedacht. So oft umbuchen, das ist ja schon sehr heftig, gut, dass das mit dem Flug immer geklappt hat. Den Rest kann man ja zum Glück immer kostenlos stornieren.

Nach so einer langen Anreise noch bei der Verwandschaft sitzen, finde ich recht anstrengend, aber hab das früher in Kanada auch sehr häufig gemacht, immerhin kommt man dann nicht in Versuchung sich zu früh schlafen zu legen.

Jetzt freue ich mich auf den weiteren Bericht.


LG Christina

Paula

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Re: Nach 2,5 Jahren und 6 Umbuchungen – USA 2022
« Antwort #9 am: 24. Januar 2023, 13:13:43 »
Das Essen an Bord sieht lecker aus, wichtiger wäre mir allerdings die Möglichkeit zu liegen, habt ihr unterwegs im Liegen schlafen können? Nach 12 Stunden Flug im Sitzen bin ich nicht mehr in der Lage Auto zu fahren und dann kommt man in USA ja meistens noch spät am Abend an. Um wieviel Uhr seid ihr in LA angekommen?
Verwandte in den USA die ich besuchen könnte habe ich leider keine, meine Verwandtschaft hat es nicht weiter als in die Schweiz geschafft. Kann ich gut verstehen dass die sich sehr gefreut haben dass ihr sie endlich besuchen könnt, im Alter über 80 kann man halt nicht mehr so einfach sagen see You next year...
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: Nach 2,5 Jahren und 6 Umbuchungen – USA 2022
« Antwort #10 am: 24. Januar 2023, 13:21:00 »
Den Flug habe ich übersprungen, aber ab hier bin ich auch dabei :adieu:

 :herz: lich willkommen, Christina.

Eine tolle Collage hast du dir ausgedacht. So oft umbuchen, das ist ja schon sehr heftig, gut, dass das mit dem Flug immer geklappt hat. Den Rest kann man ja zum Glück immer kostenlos stornieren.

 :danke: für's Lob.

Bis zum März letzten Jahres war die Lufthansa beim Umbuchen kulant. Hätten wir die Reise im Oktober nicht antreten können, dann wären die Tickets verfallen.

Als wir im März 2020 vom Flughafen zurückkamen, kontaktierte ich gleich die Autovermietung, denn die 24 Stunden waren vorüber. Die waren sehr kulant und erstatteten den gesamten Betrag. Das Parkhaus in Frankfurt war damals für 16 Tage bezahlt und wir standen nur zwei Stunden drin. Auch da bekam ich den Großteil zurück.

Nach so einer langen Anreise noch bei der Verwandschaft sitzen, finde ich recht anstrengend, aber hab das früher in Kanada auch sehr häufig gemacht, immerhin kommt man dann nicht in Versuchung sich zu früh schlafen zu legen.

Wir haben das schon ein paar Mal gemacht. Nach 30 Stunden auf den Beinen ist die Konversation schon anstrengend. Dazu kommt im Vorfeld noch die einstündige, anstrengende Fahrt auf der fünfspurigen Interstate.

Da unsere Reisetage ziemlich durchgetaktet sind, ist das die beste Lösung. Ansonsten würden uns mindestens ein halber Tag fehlen.

Es werden da keine großen Neuigkeiten ausgetauscht, da wir regelmäßig telefonieren und gut informiert sind  :zwinker:
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Nach 2,5 Jahren und 6 Umbuchungen – USA 2022
« Antwort #11 am: 24. Januar 2023, 15:49:24 »
Das Essen an Bord sieht lecker aus, wichtiger wäre mir allerdings die Möglichkeit zu liegen, habt ihr unterwegs im Liegen schlafen können? Nach 12 Stunden Flug im Sitzen bin ich nicht mehr in der Lage Auto zu fahren und dann kommt man in USA ja meistens noch spät am Abend an. Um wieviel Uhr seid ihr in LA angekommen?

Ja, das Essen war richtig gut. Backhendl mit Kartoffelsalat hätte ich allerdings nicht gewollt. Das entspricht nicht meiner Erwartung an ein Business Class Gericht und passt eher in eine Imbissbude. Aber so lange man eine Wahlmöglichkeit hat, wäre das jammern auf hohem Niveau :zwinker:.

Auf dem Hinflug können wir nie schlafen, aber dennoch fahre ich den Sitz zwischendurch in die Liegeposition, weil es für die Blutzirkulation besser ist. Auf dem Rückflug konnten wir diesmal leider auch nicht schlafen :weissnicht:.

Wir landeten um 13:05 Uhr Ortszeit, also um die Mittagszeit in Los Angeles. Nach über 30 Stunden auf den Beinen lässt die Konzentration auf einer fünfspurigen Interstate zwar nach, aber was soll man so "früh" am Tag sonst anfangen? Trotz der Müdigkeit bringt schlafen nichts, denn sonst ist man um 20 Uhr wach und bei Nacht fahren wir nicht.

Kann ich gut verstehen dass die sich sehr gefreut haben dass ihr sie endlich besuchen könnt, im Alter über 80 kann man halt nicht mehr so einfach sagen see You next year...

Genau das ist das Problem bei einer 87jährigen Tante und einem 90jährigen Onkel. Ich gehe davon aus, dass es der letzte Besuch war. Aber das sagte ich schon vor vier Jahren. Irgendwie konserviert das südkalifornische Klima :cool2:, denn die wohnen schon über 50 Jahre dort.
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Nach 2,5 Jahren und 6 Umbuchungen – USA 2022
« Antwort #12 am: 24. Januar 2023, 18:24:21 »
Es werden da keine großen Neuigkeiten ausgetauscht, da wir regelmäßig telefonieren und gut informiert sind  :zwinker:.
Stimmt, das geht heute alles einfacher, damals in den 90igern gab es einen ausführlichen Weihnachtsbrief und das wars, da gab es dann schon einiges zu erzählen vor Ort.


LG Christina

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Re: Nach 2,5 Jahren und 6 Umbuchungen – USA 2022
« Antwort #13 am: 25. Januar 2023, 12:44:37 »
Stimmt, das geht heute alles einfacher, damals in den 90igern gab es einen ausführlichen Weihnachtsbrief und das wars, da gab es dann schon einiges zu erzählen vor Ort.

Die Tante ist ziemlich fit für ihr Alter. Vor ein paar Monaten brachte ich ihr telefonisch bei, wie man WhatsApp nutzt. Dadurch wurde das Bilder schicken auch einfacher. 
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Nach 2,5 Jahren und 6 Umbuchungen – USA 2022
« Antwort #14 am: 25. Januar 2023, 13:41:36 »
2.Tag

Von Westminster nach California City


Movielocations

So schnell wie wir nach dem Besuch bei der Tante einschliefen, so schnell waren wir wieder wach. Leider gab es in dem Best Western erst um 7 Uhr Frühstück. Aber bis dahin hatten wir unser Gepäck umsortiert und ins Auto geladen.

Das Frühstück war auch dieses Mal nicht berauschend, aber wenigstens sind die Zeiten von grab a bag vorbei. Wir aßen etwas Toast mit Rührei und ich habe uns noch eine Waffel gebacken.

Um 7:30 Uhr fuhren wir auf die immer verstopfte I-405 in Richtung Norden und erreichten nach zwei Stunden Fahrt die



Hier wurden viele Filme gedreht, unter anderem die Flintstones.



Aber auch die Star Trek Episode 1969, als der junge William Shatner alias Captain Kirk,



wieselflink auf dem sogenannten Captain Kirk Felsen herumkletterte.







Das ist doch ein herrliches Fleckchen, um euch Mary Huana :adieu: vorzustellen.



Auch wenn es dort sehr überschaubar ist, waren wir zur Einstimmung von der felsigen Landschaft begeistert.





Durch die Vasquez Rocks Natural Area führt übrigens der PCT (Pacific Crest Trail), auf dem wir vom Auto aus bei 30°C :schwitz: nur zwei Meter bis zum Schild gelaufen sind :verlegen:.

Wir fuhren nach Palmdale weiter. Die Stadt ist mittlerweile mit Lancaster verwachsen und es gibt viele neue Geschäfte. Dort kauften wir im Walmart Getränke ein und suchten den Olive Garden. Diese Restaurantkette haben wir erst vor einigen Jahren kennengelernt. Es gibt zu jedem Essen bottomless salad und breadsticks, also so viel wie reinpasst. Vor allem die Lunchangebote sind sehr günstig. Wir bestellten uns für 11,99 $ pro Person die Shrimp Scampi mit Spaghetti. Vorab verspeisten wir zwei von den Schüsseln gemischter Salat mit einigen Breadsticks. Ihr seht, es passte viel in uns rein :totlach:.





Der Tipp steht mittlerweile schon in Summe auf den Bons. Bei Olive Garden sogar noch mit 15 %, 18 % oder 20 %. Wir bezahlten 40 $ inkl. Getränke, Tax, Trinkgeld und waren mehr als satt.

Als nächstes stand ein weiteres Filmset auf dem Programm. Es handelt sich dabei um Club Ed. Das Haus im Umland von Lancaster wurde 1991 extra für den Dennis Hopper Film Eye of the Storm errichtet, aber auch danach für weitere Dreharbeiten genutzt. Mittlerweile ist das Grundstück in Privatbesitz und das Betreten verboten.









Nur ein paar Meilen davon entfernt, befindet sich eine weitere Movielocation, die Kill Bill Church. Auch dieses Gebäude ist mittlerweile in Privatbesitz und der Putz bröckelt so langsam ab.



Vorne die Fassade geht noch, aber seitlich ist das nur ein langgezogener OSB-Bretterverschlag. Im Film sieht das immer alles so toll aus.

Mit zwei für amerikanische Verhältnisse kurzen Abstechern, lagen diese Filmsets auf unserem Weg, wobei wir beide Filme nie gesehen haben. Von Kill Bill genügte mir damals ein kurzer Ausschnitt, denn das Gemetzel ist mir zu blutig.

Nun lag noch der Mojave Air & Space Port auf unserem Weg.





Es handelt sich dabei um ein riesiges Start- und Testgelände für Luft- und Raumfahrtunternehmen. Eine Testpilotenschule gibt es auch.



Obwohl auf dem Gelände das Fotografieren verboten ist (vom Schild erzählte mir Heiko später) und gerade Schichtwechsel war, machten wir noch einige Aufnahmen von vorübergehend stillgelegten Flugzeugen. Einige Jumbos der Lufthansa waren dort auch geparkt.



In Mojave haben wir das erste Mal getankt. Während der Spritpreis in Los Angeles bei bis zu 7 $/Galone lag, war er hier mit 5,99 $ etwas günstiger. Mary hatte ziemlichen Durst und das summierte sich in den 14 Tagen ganz schön.

Es war nicht mehr weit bis California City, einer überschaubaren Kleinstadt. Wir checkten im Best Western Plus ein und hier wurden sogar 160 $ Deposit verbucht. Das Zimmer war sehr groß und das Bad hatte eine Dusche. Bei der Wasserknappheit in der Wüste ist das sehr vernünftig.

Aufgrund der großen Salatportion vom Mittag, wollten wir nur noch eine Kleinigkeit essen. In der Nähe vom Hotel gab eine Filiale vom Güldenen M und ein mexikanisches Restaurant. Wir entschieden uns für den Mexikaner und fragten, ob sie uns nur eine Kleinigkeit zubereiten würden. So bekamen wir je drei kleine Tacos mit Chicken. Die waren sehr lecker und stopften nicht.

Danach waren wir platt. Für den Tag war das viel Programm und der Schlafmangel tat sein Übriges.

Übernachtung: Best Western Plus, California City

Preis: 99,54 $ inkl. Tax

Liebe Grüße

Ilona

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