Tag 16: Rückreise Nach dem ganzen Zirkus konnten wir lange nicht einschlafen. Die Nacht war jedenfalls sehr kurz. Um 9 Uhr gingen wir zum Frühstück. Das war fast zu spät, denn das Büffet war ziemlich geplündert.
Nach dem Frühstück gingen wir zur Rezeption, denn irgendjemand musste uns das Zimmer aufschließen. Die Rezeptionistin rief den Hausmeister an. Es dauerte ein paar Minuten, bis der Herr mit der Schlüsselgewalt gelaufen kam. Bis 12 Uhr wollten wir in dem Zimmer nicht bleiben und checkten bald aus. Der Shuttlebus stand gerade vor der Türe.
Diesmal mussten wir am North Terminal aussteigen. Vor dem Lufthansa Schalter standen schon alle anderen Delta-Passagiere, die ebenso umgebucht waren. Es dauerte noch eine Stunde bis der Schalter öffnete, doch es war kurzweilig, weil jeder von seiner Unterkunft erzählte. Wir hatten mit dem Hampton Inn die beste Unterkunft erhalten. Die anderen wurden in günstigere Motels ohne Frühstück verfrachtet. Jedoch war jeder froh, überhaupt ein Bett erhalten zu haben.
Beim Check-in bekamen wir natürlich Plätze in den hinteren Reihen, aber alle waren froh, überhaupt einen freien Sitz bekommen zu haben. Durch die Security waren wir sehr schnell, denn die Cinnamon Rolls kündigte ich diesmal vorher an.
Bis zum Boarding blieb noch genügend Zeit. Die Delta-Gutscheine lösten wir in der Nähe vom Gate gegen zwei Pizzen und Getränke ein.
Was waren wir happy
als die Lufthansa eintraf und zum Gate rollte.
Das Boarding und der Abflug waren pünktlich. Unsere Mittelsitze waren in der Reihe 38, aber immerhin nebeneinander. Der Dreamliner begeisterte mich, denn er ist nicht nur geräumig und geräuscharm, sondern die Flugbegleiter können die Fenster zentral verdunkeln und wieder erhellen. Möglich macht das eine neue Technologie. In den B787-Fenstern ist eine dünne Gel-Schicht eingebaut. Wird sie erwärmt, verdunkelt sich das Fenster. Das ist eine feine Sache, denn das Ritsch Ratsch entfällt.
Zum Essen wurde natürlich Chicken oder Pasta angeboten. Mein anderer Nebensitzer erhielt die letzte Portion Chicken, so dass wir uns mit der Pasta zufriedengeben mussten. Von den Spirelli Nudeln mit einem Esslöffel Tomatensauce und einer Messerspitze Pesto habe ich kein Foto gemacht. Jedenfalls war das Essen trocken. Vom Sitzabstand konnten wir uns nicht beklagen. Der entsprach mit 79 cm der Delta Comfort+.
Da Heikos Monitor nicht funktionierte, erhielten wir vom Purser einen Gutschein über 4000 Flugmeilen, die noch immer nicht auf dem Meilenkonto gutgeschrieben sind. Dazu erhielten wir noch eine Flasche Sekt, die ins Handgepäck wanderte. Zum Frühstück wurde ein Schokomuffin und dazu ein Esslöffel Obstsalat im Becherchen gereicht. Das Essen entsprach somit dem eines Kindergeburtstags.
Auch dieser Langstreckenflug ging vorüber und wir landeten sonntags pünktlich um 5:35 Uhr in Frankfurt. Da erwachte der Airport erst so langsam. Aufgrund des langen Weges zum Gepäckband mussten wir diesmal nur 10 Minuten auf die Koffer warten.
Der Shuttlebus kam gerade angefahren, das Auto war schnell geholt und kurz vor 8 Uhr standen wir beim Bäcker in unserer Nähe vor der Tür. Wir versorgten uns mit frischen Brötchen und frühstückten zu Hause erst einmal. Danach packten wir die Koffer aus und die Waschmaschine wurde mehrmals beladen.
Wir hielten uns bis 19 Uhr wach, doch dann schlug die Müdigkeit erbarmungslos zu.
EPILOG Unsere allererste Kanada-Reise war richtig toll. Uns gefiel die grüne Landschaft mit den schier endlosen Weinbergen. Die Niagara Falls und die Seen im Norden Ontarios hatten ebenso ihren Reiz. Besonders gefallen hat es uns in Tobermory, dem Küstenort auf der Bruce Peninsula. Dabei spielte das Wetter natürlich auch eine wichtige Rolle. Es regnete nur am Ende der Reise in Detroit etwas. Ansonsten hatten wir im Durchschnitt 23°C.
Detroit und Umgebung haben uns positiv überrascht. In der Innenstadt ging es zumindest im September sehr ruhig zu. Der Ausflug nach Dearborn zur Greenfield Village lohnte sich sehr und war mit spaßigen Fahrten in den Oldtimern verbunden.
Heiko hielt sich trotz seines Handicaps oder sollte man in seinem Fall eher Fußicaps sagen, wacker und marschierte trotz der Schmerzen täglich viele Kilometer.
Die Reise war auf jeden Fall sehr abwechslungsreich, aber auch gespickt mit technischen Problemen, die sich wie ein roter Faden durchzogen. Das fing schon auf der Startbahn in Frankfurt mit den heißgelaufenen Bremsen vom A330 an. Im Comfort Inn in Windsor waren der Föhn und der Warmhaltebehälter defekt. Dann kam der Rückruf vom Jeep Compass. Im Hotel am Lake Tappattoo fiel die Wasserversorgung aus. Die U-Bahn in Toronto war eine halbe Stunde außer Betrieb. Die Wasserversorgung auf der Belle Isle war ausgefallen. Der Delta Rückflug wurde wegen technischer Probleme gestrichen. Anschließend war im Hotel das Codiergerät für die Keycards defekt und im Dreamliner war Heiko’s Monitor kaputt.
Natürlich hofften wir auf eine Erstattung von Delta, doch leider hat man nur bei europäischen Fluggesellschaften ein Anrecht auf Entschädigung. Ich versuchte dennoch mein Glück und erhielt diese Antwort:
Dear Mrs. S,
I am sorry that your flight DL 86 from Detroit to Frankfurt on 29 September 2023 was cancelled.
However, I regret to inform you that EU regulation EU261/2004 is not applicable for a flight departing a non-EU territory (United States) when operated by a non-EU domiciled airline (Delta Airlines).
As a result, we must respectfully decline your request for compensation set by the EC Regulation 261/2004.
When it comes to the downgrade issue, I advise you to please create a seperate claim as we cannot handled both issues in one. I apologize for that.
We look forward to welcoming you on board our flights again soon and hope that in future everything will be to your entire satisfaction.
Best regards,
Agata K.
Delta Airlines Customer CareEine Anfrage über Flighright kam zum selben Ergebnis. Uns wurde aber nach wenigen Tagen immerhin die Differenz zum Downgrade (2 x 150 €) von Delta zurückerstattet.
Letztendlich waren wir froh, dass der Defekt vor dem Start entdeckt wurde und wir zwar mit einem Tag Verspätung, dafür aber in einem tollen Flugzeug sicher in Frankfurt landeten.
, dass ihr uns auch diesmal wieder begleitet habt.