Autor Thema: Sommer Kurztrip 2023: Grüezi Schweiz!  (Gelesen 9239 mal)

Susan

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Sommer Kurztrip 2023: Grüezi Schweiz!
« am: 02. November 2023, 21:37:44 »
Hallo Ihr Lieben,

bereit für noch einen Reisebericht? Dann seid ihr herzlich eingeladen zum



Typisch für mich Bücherwurm kam der Wunsch die Schweiz mal zu sehen – recht früh - durch die Heidi Bücher. Obwohl die Geschichte schon über 90 Jahre alt war, konnte ich als Landkind etliches nachvollziehen wie etwa Schlafen im Heu oder auch Tannenrauschen. Es fehlten aber die Berge und Almen. Die Chance, welche zu sehen, war lange mehr oder weniger bei Null, denn meine Eltern liebten die See (besonders Ostfriesland).  ::)

Erst mit 22 kam ich das erste Mal in die Berge und zwar im Winter zum Skifahren. So danach auch tatsächlich mehrmals auf Schweizer Pisten. Angeregt durch insbesondere Horsts Reiseberichte wollte ich nun endlich mal die Schweiz im Grünen erleben. Um einigermaßen Wetter zu haben – in den Bergen weiß man ja nie – sollte es im Sommer dorthin gehen (Spoiler: Regenjacken einpacken!). Wegen der Ferienzeit habe ich fast alle Campingplätze etwa 4 Wochen vorher reserviert.

 :welcome:


Liebe Grüße
Susan

Horst

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Re: Sommer Kurztrip 2023: Grüezi Schweiz!
« Antwort #1 am: 03. November 2023, 12:40:48 »
Die Schweiz sieht mich hoffentlich auch noch öfter, da lasse ich mich umgekehrt auch sehr gerne mit neuen Ideen für die nächste Schweiz Tour anregen. :D
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Paula

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Re: Sommer Kurztrip 2023: Grüezi Schweiz!
« Antwort #2 am: 03. November 2023, 18:25:21 »
Da bin ich auch gern dabei! In die Schweiz würden wir ja öfter fahren wenn sie nicht so teuer wäre…
Viele Grüße Paula

Christina

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Re: Sommer Kurztrip 2023: Grüezi Schweiz!
« Antwort #3 am: 03. November 2023, 18:39:23 »
Bei der Schweiz bin ich immer gerne mit dabei, das beschert die eine oder andere Erinnerung an unsere Zeit dort.

Die Heidi Bücher habe ich als Kind auch sehr gerne gelesen, da wir aber sowieso immer in den Bergen Urlaub gemacht haben (wenn auch nur selten in der Schweiz), hat das bei mir diesbezüglich keine Reisewünsche ausgelöst. ich weiß aber noch, dass ich zu Frankfurt (das ja auch eine kleine Rolle spielt) überhaupt keinen Bezug herstellen konnte, dabei haben wir mit Wohnort in der Nähe von Stuttgart ja gar nicht so weit von Frankfurt entfernt gewohnt, aber das war für mich eine völlig abstrakte Stadt.


LG Christina

Susan

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Re: Sommer Kurztrip 2023: Grüezi Schweiz!
« Antwort #4 am: 03. November 2023, 20:29:35 »
Hallo, freut mich, dass ihr dabei seid. Es geht dann auch gleich los  8)

Leider ist die Schweiz in vielerlei Hinsicht teuer. Das merkten wir auch an Campingplätzen. Erstaunt waren wir dann, dass vielerorts gerade Getränke ähnlich teuer wie oder günstiger als bei uns zu haben waren ( im Gegensatz zu Speisen).

Frankfurt in den Heidi  Büchern war für mich auch einfach abstrakt eine Stadt. Jetzt so würde mich schon interessieren, wie Frankfurt zu Johanna Spyris, Zeiten wohl ausgesehen haben mag, dass sie Heidi dorthin verpflanzt hat.

16. & 17. Juli  Auf ins Heidiland

Wegen der Sommerferien starten wir Sonntagvormittag Richtung Süden. Immer schön die A 7 entlang und ein kleines Stück A96. Den Sonntagsnachmittagskaffee gibt es an der Raststätte Riedener Wald. Tatsächlich haben wir moderaten Verkehr: nur kurzfristige Stauungen in Baustellen.
Unser Tagesziel ist der Park-Camping Iller in Aitrach. Sie haben dort einen sehr schönen Pool. Doch obwohl es den Tag sehr warm gewesen ist, haben wir keine Lust auf Baden. Stattdessen gibt es einen Aperitif mit Blick auf einen Nebenarm der Iller.



Im Biergarten Restaurant des Campingplatzes ist heute Burger-Tag. Eigentlich sollte man vorbestellen, doch da wir (für uns) früh da sind, bekommen wir auch so jeder einen.  ^-^ Während des Essens hat sich der Himmel zugezogen und wir schaffen es grad eben so vor dem Gewitterschauer zurück zum WoMo.




Am Montag geht es nach einem kurzen Einkauf weiter Richtung Bodensee. Seit 2020 braucht man für Fahrzeuge bis 3,5 t im Pfändertunnel keine Maut mehr bezahlen. Die freie Autobahnstrecke geht sogar bis Hohenems, so dass man nun bequem über Lustenau zur Schweizer A13 kommt. Die Gurkerei durch Bregenz früher war ja auch wirklich nervig. Wir tanken in Österreich nochmal voll. Die günstigeren Preise nutzen auch Schweizer Sportwagenfahrer. Wir sehen einen himmelblauen McLaren.

Dann geht es weiter bis nach Bad Ragaz zum Campingplatz Giessenpark. Der ist sehr nett tatsächlich in einem Parkareal gelegen. Nicht gerade preiswert mit rund 64 Euro die Nacht. Der Preis relativiert sich etwas, da man ab 3 Übernachtungen einmal gratis ins Ragazer Thermalbad gehen kann. Nebenan ist das Freibad, das wir so besuchen könnten. Da ist jedoch an diesem heißen Sommerwetter so viel Trubel, dass wir dankend verzichten.

Nach der Kaffeepause düsen wir mit den Roller in den Ort und bummeln dort etwas. Ursprünglich war Ragaz ein Bauerndorf. Durch die Weiterleitung von Quellwasser aus der Taminasschlucht stieg es dann im 19. Jahrhundert zu einem modänen Kurort auf. Hier schrieb Johanna Spyri ihre Heidi Geschichte. Darum wird die Gegend hier als Heidiland touristisch vermarktet. Am "Dorfplatz" herrscht ziemlich Trubel - zuviel für Fotos, daher gehen wir weiter über die Löwenbrücke zum Kurpark. Der ist recht hübsch angelegt




Tamina




Blick auf Berge und die Evangelische Kirche



Auf dem Parkplatz bzw. der Auffahrt des Grand Resort Bad Ragaz dürfen wir dann noch weitere schicke Sportwagen bewundern: Porsche 911, ein gelber Ferrari und ein Aston Martin. Fotografieren habe ich mich nicht getraut. In Anlehnung an die Thermalbad Tradition wurden hier Skulpturen von Badegästen aufgestellt, komischerweise sehen wir nur Damen. Eine weitere steht noch im Ortskern. 







Häuser älterer Architektur sehen wir nur vereinzelt, wie etwa das Rathaus.





Den Aperitif nehmen wir zurück am WoMo ein.


Heutige Etappe:






Liebe Grüße
Susan

Susan

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Re: Sommer Kurztrip 2023: Grüezi Schweiz!
« Antwort #5 am: 03. November 2023, 23:25:07 »
Da wir am Wochenende Besuch bekommen, gibts gleich noch einen Tag hinterher.

18. Juli   Teil 1  Nervenkitzel am Pizol 

Nach einem gemütlichen Frühstück im Sonnenschein rollern wir zur  Ragazer Talstation der Pizolbahnen. Mit der Seilbahn geht es hinauf zur Pardiel Alm und dann weiter mit dem Sessellift zur Station Laufböden.  Von hier aus führt ein Höhenrundweg zur Pizolhütte und zurück. Genau das Richtige zum Einstieg für uns Flachländler. Wir halten uns rechts und wandern so den Loop gegen den Uhrzeigersinn.
Mit ein wenig auf und ab geht es den Kamm entlang. Wir blicken hinunter ins Rheintal mit der Autobahn und auf kleine Seen am Berg.




Vilteser Seeli



Um die Ecke herum geht es hinunter zum Wangser See.




ein paar Blümchen am Wegesrand


noch ein Tümpelchen unterwegs

Idyllisch – wenn man denn ausblendet, dass zwischen den beiden Bergstationen heftig gebaggert wird. Ob da wohl eine Verbindungsbahn neu gebaut wird? Jetzt sieht es aber noch eher nach Rohrarbeiten aus. Einer der Wanderer meint, da würde ein Reservoir entstehen, aus dem dann im Winter Wasser für die Beschneiung entnommen werden könne.
Schließlich kommt auch die Pizolhütte in Sicht. Dort rasten wir auf einer Bank und genießen die Aussichten. Von der Hütte aus kann man noch weiter ins Gebirge hineinlaufen. Da gibt es einen Klettergarten, eine Seenrunde und wenn ich micht recht erinnere einen Abstieg in ein Wasserfalltal. Rechts oben in den Bildern kann man den Weg erspähen.







Wir nehmen den gleichen Weg zurück bis zum See, andere laufen weiter am Abgrund über die Wiesen.



Wie ihr sehen könnt, geht es ab da stramm bergauf. Da sind Fotopausen willkommen.


Blick zurück nach ein paar Höhenmetern
Ja, da hat tatsächlich einer im See gebadet  ^-^
und von noch etwas höher mal ein Panorama



Ein paar Minuten später erhalten wir eine Livevorführung wie schnell sich das Wetter in den Bergen ändern kann. Ruckzuck sind  Regenwolken aufgezogen und es hört sich in der Ferne nach Gewitter an. Wir verzichten daher auf den Abstecher zum Aussichtspunkt mit dem Grand Tour of Switzerland Marker.  Für etwa 5 Minuten müssen wir die Regenjacke anziehen, dann ist es ebenso schnell vorbei. Noch kein strahlend blauer Himmel, doch hier und da ein paar Sonnenstrahlen. Wir besteigen den Sessellift, um bei der Mittelstation noch eine kleine Runde zu drehen, etwa auf dem Heidipfad.

Schneller Wetterwechsel zweiter Teil. Erst sehen wir bedrohlich schwarze Wolken durchs Nebental ziehen und dann sind wir auf einmal mittendrin  :o 





Es pladdert wie verrückt - zum Glück hat der Sessel eine Haube - übergehend in Hagelgriesel.  Die Kühe unter uns auf der Alm suchen im Galopp Schutz im Wald; wir baumeln hier am Seil. Wegen Windböen wird der Sessel immer mal wieder angehalten. Übel, ein Blitz in der Ferne - gottseidank nur der eine.  :schreck:  Beunruhigend zudem, dass scheinbar keine Sessel mehr nach oben fahren.  ??? Da kommen auch wir Lifterfahrene ins Grübeln.
Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichen wir dann doch heil die Pardiel Station.  :anbeten:  Im Starkregen sprinten wir ins Panoramarestaurant und werden trotzdem ziemlich nass.  Jetzt brauchen wir dringend ein Heißgetränk. Wie es wohl denen ergangen ist, die da oben noch auf den Wegen waren?
 
Eine Viertelstunde später ist der Spuk vorüber. Tatsächlich zeigt sich sogar die Sonne. Die Sessel werden auch wieder eingespannt. Bei dem mutmaßlichen Matschwegen und mit feuchten Hosen macht uns Wandern aber keinen Spaß. Daher fahren wir mit der Seilbahn gleich weiter hinunter.  Grad als wir uns auf den Roller setzen wollen, folgt der nächste Schauer, heftig aber kurz.

Auch im Tal war der Regen wohl heftig. Am Campingplatz zwischen den Stellplätzen bei uns hat sich ein kleiner See gebildet. Wir stehen zum Glück auf Kies und hatten heute früh die Markise eingekurbelt. Wir legen uns trocken und halten dann einen Nachmittagschlummer.

Fortsetzung folgt ...
Liebe Grüße
Susan

Susan

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Re: Sommer Kurztrip 2023: Grüezi Schweiz!
« Antwort #6 am: 04. November 2023, 01:03:02 »
18. Juli Teil 2   Light Ragaz in der Tamina Schlucht

Als wir wieder aufstehen hat es sich komplett eingetrübt: tiefe Wolken und feuchte Luft, jedoch kein Regen mehr. Ich recherchiere kurz, ob die Veranstaltung heute Abend stattfindet. Denn bei den starken Regengüssen könnte die Zufahrt gesperrt sein. Offenbar ist aber alles Okay. Also fahren wir gegen 17:30 Uhr mit dem Roller in den Ort zum Kronenplatz. Beim gleichnamigen Hotel wird unsere Eintrittskarte gegen ein Armbändchen getauscht. Um 18 Uhr geht der Bus, der uns zum Alten Bad Pfäfers fährt. Die Straße ist für den Privatverkehr gesperrt, verständlich sie ist zu eng. Man kommt mit dem Bus dahin – oder zu Fuß.
Die Fahrt durch die Schlucht ist interessant. Entstanden ist sie durch die Eiszeiten. Ein Nebenast des Rheingletschers floss durch die Tamina ab. Leider habe ich versäumt Fotos zu machen (auf der Rückfahrt gab es keine Plätze mehr auf der Seite).
Um 1240 entdeckten Jäger im hinteren Teil der Schlucht eine 36,5° warme Quelle, ab etwa 1350 wurde da gekurt; im Dunkeln in Felshöhlen oder hölzernen Kisten. 1535 wirkte Paracelsus hier als Badearzt und machte die heilende Wirkung der Quelle bekannt. Ab 1630 wurde das Wasser in Holzrinnen 400 m aus dem engen Teil der Schlucht geleitet, das Alte Bad Pfäfers entstand. 1840 wurde die Leitung weiter bis nach Ragaz verlegt, der Ort wurde dann zum Bad. 1969 kamen die letzten Kurgäste nach Pfäfers. In den frühen 1990er Jahren wurden die alten Gebäude restauriert. Uns ist nicht ganz klar, ob man hier wieder Kuren kann. Zumindest gibt es ein Restaurant.


Altes Bad Pfäfers

Durch eine Art Pumpenhaus werden wir in einen Felstunnel eingelassen. In dem führen dicke Rohre entlang, das Quellwasser wird da immer noch nach Bad Ragaz geleitet. An Revisionsstellen sind Tafeln mit Sinnsprüchen aufgestellt, wovon mir einer besonders gefällt.





Außerdem werden wir auf die Geschichte der Lichtershow vorbereitet. Es geht da um die vier Naturgeister Tamina (Wasser), Nubes (Luft), Quercus (Erde) und Vulpes (Feuer).



Durch einen größeren Raum kommen wir dann in die reale, tiefe und enge Schlucht der Tamina. Ein Weg an der Felswand führt uns zurück zum alten Bad. An die Wand gegenüber werden Bilder zu den Geschichten der vier Naturgeister projeziert. Tolle Show, besonders da man jetzt noch die Felsstruktur darunter gut erkennen kann. Nicht zu allen Bildern ist mir ein gutes Foto gelungen, hier eine Auswahl


Raum zwischen Tunnel und Schlucht



Auch ohne die Bilder ist der Weg beeindruckend

   
oberes Ende

 
mal ein Blick nach oben
und nach unten



Weiß nicht, ob man es erkennen kann, da kommt ein kleiner Wasserfall durch die "Decke"

 

 

Beim Blick zurück im Freien sehen wir nochmal wie schmal dieser Schluchtenabschnitt doch ist. Hier geht der Weg oberirdisch zum Haus zurück.

 

All zu lang ist der Weg durch die Schlucht nicht, so haben wir noch Zeit, bis unser Bus wieder fährt. Viele andere aus unserer Gruppe nutzen diese für einen Snack. Wir bummeln ein wenig auf dem Gelände herum. Auch wenn es trübe aussieht, war es nicht kalt. Gegen 20 Uhr sind wir zurück im Ort.

Das Kombiticket für Light Ragaz und die Pizolbahnen hat uns 110 Franken gekostet.

PS: Es sind etwa 4 km von Ortsmitte bis zum Alten Bad Pfäfers. Bei schönerem Wetter könnte ich mir den Weg auch als Wanderung gut vorstellen. Es gibt auch noch weitere Zuwege; Colin und sein Kumpel sind irgendwie von oben (Valens , glaube ich) gekommen . Von Ende Oktober bis Mitte Mai ist die Schlucht geschlossen.

Liebe Grüße
Susan

Paula

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Re: Sommer Kurztrip 2023: Grüezi Schweiz!
« Antwort #7 am: 05. November 2023, 10:49:30 »
na das ist doch mal was Neues: eine Schlucht mit Lightshow! das erinnert mich an unseren Urlaub letztes Jahr in Frankreich, aber eine Schlucht ist natürlich ein ganz anderer Background als Gebäudewände! Das würde ich auch gern mal sehen...

das Wetter ist krass, bei Gewitter in einer Seilbahn hängen die ich bei meiner Höhenangst schon bei gutem Wetter nicht gerne fahre, das ist echt der Alptraum  :schreck:
du hast ja schon erwähnt dass ihr mit dem Wetter nicht so viel Glück hattet, ich hatte daher einen regenreichen Bericht vermutet, aber das ist noch viel schlimmer als erwartet, ich hoffe das war euer schlimmstes Erlebnis mit dem Sommerwetter  >:(
Viele Grüße Paula

Christina

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Re: Sommer Kurztrip 2023: Grüezi Schweiz!
« Antwort #8 am: 06. November 2023, 18:47:11 »
Oh, Regen und Gewitter in den Bergen und dann auch noch im Sessellift sind ja gar nicht gut, aber ihr habt es zum Glück einigermassen gut überstanden.

Bad Ragaz sieht ja sehr nett aus, ich hatte eine Kollegin, die dort gewohnt hat, ich war mal bei ihr und wir sind ein bisschen durch die Stadt geschlendert, aber ich kann mich kaum noch erinnern, ich denke, die vielen Skulpturen sind erst in den letzten Jahren aufgestellt worden. Die Schlucht kenne ich gar nicht, sieht toll aus mit der Lichtshow, ist mal was anderes.

Auf dem Pizol sind wir auch schon gewandert, im Sommer die Seenrunde und im Winter einen präparierten Winterwanderweg. Mit dem Halbtax Abo, so eine Art Bahncard, bei der man aber auf jedes öffentliche Verkehrsmittel, auch viele Bergbahnen und Schiffsfahrten, 50 % Rabatt bekommt, war die Fahrt hinauf für uns dann auch nicht teuer.


LG Christina

Susan

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Re: Sommer Kurztrip 2023: Grüezi Schweiz!
« Antwort #9 am: 06. November 2023, 20:44:04 »
Ja, das Wetter war nicht so wie erhofft, doch das Schlimmste haben wir nun hinter uns. Nach 35 Jahren Wintersport habe ich mich langsam ans Sesseln gewöhnt, so eine Fahrt muss ich aber nie wieder haben :o

Bad Ragaz hat alle paar Jahre so ein Kunstfestival, da kommen die Skulpturen her. Habe jetzt gesehen, dass die Damen wohl von dem aus 2021 stammen und die beim Rathaus aus diesem Jahr. Wir haben außerdem noch so rostige Ritter (?) gesehen, die fanden wir aber hässlich.

Es gibt auch für Touristen solch regionale Abos. Ich habe aber keine im Voraus gekauft, bei dem Wetter eine schlaue Entscheidung.
Liebe Grüße
Susan

Susan

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Re: Sommer Kurztrip 2023: Grüezi Schweiz!
« Antwort #10 am: 06. November 2023, 22:07:21 »
19. Juli  Rheindammweg, Giessensee & Tamina Therme

Obwohl es nachts nochmals geregnet hat, ist der Pfützensee heute Morgen weg. Der Boden hier muss recht durchlässig sein und fest genug nicht matschig zu werden.  Da es trotzallem angenehm warm ist, können wir so unter der Markise im Freien frühstücken.
 
All unsere Wetterapps sind sich mal einig: wechselhaft mit durchziehenden Gewittern. Daher sparen wir uns eine weitere Bergfahrt mit möglicherweise weiteren bösen Überraschungen.
Gleich beim Brötchenholen macht Kersten unseren Thermenbesuch klar. Der Campingplatz hat wohl eine Anzahl Eintrittschip-Armbänder, die sie im Dreistundentakt ausgeben. Wir können unsere um 15 Uhr abholen. Nicht weit weg gibt es das Heididorf, aber heute ist mir nicht nach dieser Art Themenpark. Kersten werkelt am Laptop mit einem Platinenprogramm, ich lese und nutze die Regenpausen für Spaziergänge.

In der ersten komme ich gleich hinterm Platz auf den Rheindamm und gehe dort etwas hin und her. Leider folgt relativ schnell die nächste Regenfront.





Die zweite Pause nutze ich zur Erkundung des Giessenparks. Dort gibt es einen schönen See mit Enten, die gleich angeschwommen kommen und auf Fütterung hoffen.





Seerosen schwimmen darauf und ich kann Libellen und Vögel beobachten.











Grad will ich auf den Waldlehrpfad einschwenken, da kommt ein neuer Schauer. Ich flüchte mich in einen Vogelbeobachtungsunterstand und spiele ein wenig mit meinem Telezoom herum.  Gegenüber am Berg kann ich im Dunst die Ruine Wartenstein erspähen.



Ist das darunter etwa eine Christo-Statue? Tatsächlich!



Diese Kopie des brasilianischen Christo Redentor diente bei einem der Bad Ragazer Kunstfestivals als Leuchtturm auf dem Guschakopf und steht nun im Garten des Hotels Schloss Wartenstein. Mir begegnen noch zwei weitere Skulpturen; eine vom Festival 2012, eine wohl eher privat  ;)


Gatto Blu



Pünktlich um 15 Uhr holen wir unsere Armbänder ab und düsen zur Tamina Therme. Diese entstand 1872 als erstes Thermalwasserhallenbad Europas. Das heutige Gebäude von 2007 gehört zum Komplex des Grand Resort Bad Ragaz. Hier kommt also das Wasser aus der Quelle in der Taminaschlucht an.



Es gibt hier verschiedene Becken mit unterschiedlichen Wassertemperaturen: Attraktionsbad 34°C, die beiden Sprudelbecken -eines mit Liegen- 36,5° , das Außenbecken 34°, Bewegungsbad 32°  sowie für Wechselbäder eines mit 39° und eines mit 17°. Hier und da gibt es Massagedüsen, draußen noch einen Strömungskanal und einen Wasserfall. Eine Etage höher ist der Saunabereich, den wir allerdings auslassen. Denn - wie es halt so ist - sobald wir im Bad sind, wird der Nachmittag sonnig. So halten wir uns überwiegend im Außenbereich auf. Die Handy bleiben im Schließfach, daher hier zwei Bilder aus dem Prospekt.





Wir bleiben einschließlich Umziehens etwa zweieinhalb Stunden und geben rechtzeitig vor 18 Uhr die Armbänder für die nächsten Gäste wieder ab.

Liebe Grüße
Susan

Christina

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Re: Sommer Kurztrip 2023: Grüezi Schweiz!
« Antwort #11 am: 07. November 2023, 18:13:46 »
Das mit dem Kunstfestival in Bad Ragaz wusste ich nicht, sehr interessant und vor allem die Christus Statue ein bisschen kurios.

Die Therme sieht sehr nett aus, schwimmen gehen ist ja immer eine gute Alternative bei schlecht Wetter, auch wenn die Wassertemperaturen eher im Winter angenehm wären zum Aufwärmen. Gewittriges Wetter ist halt in den Bergen besonders blöd, da es dann einfach zu riskant ist, eine Wanderung oder Gondelfahrt zu unternehmen.


LG Christina

Susan

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Re: Sommer Kurztrip 2023: Grüezi Schweiz!
« Antwort #12 am: 09. November 2023, 22:59:27 »
Fürs Schwimmen war das Wasser wirklich zu warm. War aber nett sich Nacken und Rücken mit den Wasserdüsen massieren zu lassen.

Ein interessantes Detail habe ich vergessen zu erwähnen. Es gab am Platz einen Brot-Backautomaten.  ;D Für 3,50 Franken bekam man da nach ca. 10 Minuten frisch gebackenes Baguette. Ich nehme an, in der Kiste sind Rohlinge gelagert, die bei Bedarf dann in einen Ofen kommen. Schmeckte gut zum Chili con Carne.

20. Juli  Zwischenziel Disentis/Munstér

Heute soll es weitergehen Richtung Berner Oberland.  Als Etappe war eigentlich Flims angedacht; das kennen wir aus dem Winter. Dort ist aber irgendeine Outdoor Messe und die Campingplätze rundum voll belegt (zumindest für WoMos). Bei Sonnenschein fahren wir durch's Voderrhein Tal nach Westen, allerdings sehen wir so gut wie gar nichts vom Fluss. Diese Etappe hatte ich total überschätzt, wir sind schon so früh am TCS Campingplatz Disentis, dass die noch Mittagspause haben.
Zum Glück gilt das nicht für die Eisbude 

Nach etwa einer halben Stunde bekommen wir dann unseren Stellplatz zugewiesen, als Übernachter einen recht nah am Eingang. Er ist recht großzügig unter Bäumen an einem Teichlein. Nur die Einfahrt ist recht tricky, da einige Vorzelt-Spannschnüre in den Fahrweg ragen.
Der Platz liegt an der Straße zum Lukmanierpass Richtung Tessin. Der galt zur Stauferzeit als wichtigste Verbindung nach Italien, verlor dann aber seine Bedeutung. Kurz überlegen wir mit dem Roller dort hinauf zu fahren, kommen davon aber wieder ab, denn wir kennen die Strecke nicht. Außerdem ist es lästig, nur für eine Tour den Roller vom Träger zu laden. Stattdessen wollen wir in den Ort laufen. Laut Campingkarte gibt es zwei Fußwege dorthin, einer mit 45 Minuten, der andere mit 20 Minuten Gehzeit. Ratet, für welchen wir uns entschieden haben  ;)

Der Platz ist im Tal, der Ort liegt am Berghang, also geht es erstmal durch lichten Wald stramm hinauf bis wir auf Höhe der Passstraße sind.  :girly: Von dort haben wir einen netten Blick auf Ort und Umgebung.







Der Legende nach wurde Disentis Anfang des 8. Jahrhundert von einem burgundischen Mönch gegründet. Wahrscheinlich gab es aber schon vorher Siedler (Römer?). Der Ortsmane leitet sich vermutlich ab vom lateinischen dissentire = Weggabelung. Munstér ist der rätoromanische Ortsname. Um 750 wurde ein Benediktinerkloster hier errichtet, das nach mehreren Brandschatzungen um 1712 herum neu angelegt und seitdem mehrmals restauriert wurde. Da es seit den 1800er Jahren als Gymnasium dient, war ich nicht sicher, ob es besichtigt werden kann. Außerdem schien der Weg dorthin etwas weit.

Wir kennen Disentis  bzw. den Bahnhof dort von einer Kurzfahrt mit dem Glacier-Express von Brig aus vor zig Jahren. Unser erster Weg führt vorbei an der Sennaria Surselva (dort könnten wir Bergkäse kaufen, wenn dennn geöffnet wäre) zum Spar Markt, Abendessen einkaufen. Danach bummeln wir durch den Ort, insbesondere auf der Suche nach einem Cafe. Es gibt ein paar Alpenhäuser zu sehen und einige Pizzerien. Bei der St. Johannes Kirche ist ein Cafe ausgeschildert, doch Kersten meint, das gehöre zu einem Altersheim.  ::)



Die Kirche fasziniert auf andere Weise: nach dem Stundenschlag ist ein Glockenspiel mit der Melodie von "Hey, Pippi Langstrumpf" zu hören  ;D  Stilechter wäre natürlich die Titelmelodie der Heidi Zeichentrickserie gewesen. Vielleicht kommt die ja zu anderer Stunde?

Auf der Restaurantterrasse eines Hotels beim Bahnhof kommen wir doch noch zu Kaffee und Kuchen. Danach spazieren wir zurück zum Campingplatz. Dabei bekommen wir noch Ortspanorama mit Zug zu sehen, Blicke zu Almen und dem Lukmanierpass sowie etwas verdeckt auf den Vorderrhein.











Auch wenn das jetzt keine große Wanderung war, haben wir uns eine Erfrischung verdient. Beim Campingplatz liegen noch zwei kleine Seen: der Lac Grond ist als Badesee ausgebaut, im Lac Pign wohnen Fische. Der Badesee liegt sehr hübsch, das Wasser ist wie befürchtet eiskalt.  Kersten wagt ein kurzes Bad, mir genügt es, die Beine vom Steg hinein baumeln zu lassen.







Ein paar graue Wolken ziehen durch, doch es bleibt trocken. Und warm genug den Abend draußen zu genießen.



Die Etappe:




Liebe Grüße
Susan

Christina

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Re: Sommer Kurztrip 2023: Grüezi Schweiz!
« Antwort #13 am: 10. November 2023, 18:45:57 »
Nun seid ihr in mir unbekannten Gegenden unterwegs. Disentis mit dem Kloster und den Bergen dahinter (und dem roten Zug) scheint ein nettes Ziel für einen Zwischenstopp zu sein. Witzig mit dem Pippi Langstrumpf Lied, vielleicht wollten die Einwohner mal etwas anderes hören als immer nur Heidi ;D

Der See sieht sehr einladend aus, schade, dass er so kalt war.


LG Christina

Susan

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Re: Sommer Kurztrip 2023: Grüezi Schweiz!
« Antwort #14 am: 13. November 2023, 23:02:02 »
21. Juli   Pass über Pass ins Haslital

Es geht weiter Richtung Westen. Wir fahren ein Stück in den Ort zurück und dann geht es links ab auf die Oberalp Passstraße. Anfangs ist es noch sonnig, doch je höher wir kommen, desto wolkiger wird es. Immerhin ist es dann auf der Passhöhe noch trocken genug für eine kurze Spazierrunde.










Der Oberalppass war schon im Mittelalter eine wichtige Verbindung zwischen Graubünden und Uri, insbesondere für das Kloster in Disentis.  1862/63 wurde eine Fahrstraße gebaut, ab 1911 eine Bahnstrecke. Der Passhöhe liegt auf 2044 m. Je nach Schneelage ist er von etwa Dezember bis Mitte April gesperrt. Es gab eine Autoverladung auf Züge, die jedoch dieses Jahr Ostern eingestellt wurde. Personenzüge verkehren aber weiterhin, auch im Winter. Da sind sie wichtig für den Skiverbund Andermatt-Sedrun.


Passhöhe mit Staubecken Oberalpsee





Etwa 3 km südlich des Passes liegt der Tomasee, der als (Vorder) Rheinquelle gilt. Deshalb steht hier seit Oktober 2010 der Nachbau eines Leuchtturms, der 70 Jahre lang in Hoek van Holland an der Rheinmündung stand.



Kehre um Kehre geht es hinunter nach Andermatt. Dort regnet es, wie auch zeitweise unterwegs.







Deshalb halten wir hier nicht, sondern fahren weiter auf der Gotthard Passstraße bergab. Den Blick auf die so genannte Teufelsbrücke haben wir irgendwie verpasst (Tunnel?). Nur den Fluss Reuss kann ich einmal ablichten.




Kirche unterwegs

Bei Göschenen kreuzen wir die Ausfahrt vom Gotthard Straßentunnel. Richtung Süden staut es sich da erheblich. Wir bleiben auf der Landstraße und biegen bei Wassen ab auf die Susten Passstraße. Diese verbindet Uri mit dem Kanton Bern und ist relativ neu (1946 eingeweiht).  Ältere Fahrstraßen führten über eine andere Route, deren Passhöhe ist nun untertunnelt. Die neue Höhe beträgt immer noch 2224 m. Da die Straße hauptsächlich Touristen nutzen, ist sie nur von Juni bis Oktober offen. Das Wetter unterwegs ist leider noch bescheidener  :(







Das lockt nicht grad zum Anhalten und Aussteigen. Trotzdem hat die Fahrt durch die Wolken etwas. Wir sehen auch viele Wasserfälle.



 





Schließlich erreichen wir den Talgrund in Innertkirchen.  Etwas außerhalb beziehen wir Quartier auf dem Campingplatz Aareschlucht. Dort bekommen wir relativ vorn einen Platz auf etwas festeren Boden, hinten gibt es noch einige Rasenplätze auf der Wiese.  Es ist und war zwar recht feucht von oben, doch noch warm genug für kurze Hosen. Daher kurbeln wir unsere Markise aus, um draußen sitzen zu können.




die Aussicht

Wegen der wenigen Stopps unterwegs sind wir mal wieder früher am Ziel als erwartet, da passt gut noch eine Wanderung. Doch erstmal

Kaffeepause!
Liebe Grüße
Susan