07.05.2023 San Jose – La FortunaUm La Fortuna wäre es großartig, eine Kakao- und Kaffeeplantage zu besuchen. Da ich schon wieder früh wach war, suchte ich im Internet herum. Eine überlaufene Massenführung wollten wir nicht. Nach einigen Suchen stieß ich auf eine kleine Farm. Don Jorge bietet private Touren etwas abseits von La Fortuna mit sehr guten Bewertungen an. Nach ein paar Whats App haben wir auch gleich ein Mittagessen dazu genommen.
Nach dem Frühstück machten wir uns auf dem Weg. Es war Sonntag und unzählige Radfahrer und Radfahrerinnen mit ihren Sporträdern, keine E-Bikes, unterwegs. Beim ständigen auf und ab, dem vielen Verkehr, den hohen Temperaturen und bei der Luftfeuchtigkeit eine starke Leistung. Für mich als Autofahrer war bei den unübersichtlichen Straßen und dem Verkehr das Überholen die Herausforderung. Das Navi führte uns von der Hauptstraße nach La Fortuna in Richtung einer Autobahn. Als wir bei der Auffahrt ankamen war die Autobahn zwar als Baustelle vorhanden, aber abgesperrt. Google Maps und Maps Me lagen hier falsch. Wir versuchten einen alternativen Weg zu finden. Das Navi führte uns über Stock und Stein. Oft waren wir nicht sicher, ob wir weiterkommen würden. Die Landschaft und die Dörfer, durch die wir kamen, waren dagegen sehr interessant.
Nach einiger Zeit, für 30 km brauchten wir deutlich über eine Stunde, schafften wir es auf die 702. Nun ging es besser voran. Die Farm von Don Jorge lag in San Francisco (Buritto). Empfangen wurden wir von einem netten Mann. Wir konnten entscheiden, ob wir zuerst das Mittagessen einnehmen wollten oder die Führung. Wir entschieden uns für die Führung. Er hat auf der Fram einen schönen Weg durch die verschiedene Vegetation von Costa Rica angelegt. Er zeigte uns die Kräuter und Früchte.
Interessant waren natürlich die Kakaobäume. Es gibt unterschiedliche Sorten, die unterschiedlich schmecken und zu kultivieren sind. Mir war nicht bewusst, dass die Früchte einfach so aus dem Stamm oder Ästen wachsen. Die Gefahr für die Früchte ist eine Fäulnis, die gerne die Früchte befällt.
Die Blüte der Kakaofrucht.
Am Ende des Weges kamen wir zu einer Rohrzuckerpresse. Hier pressten wir frischen Zuckersaft aus.
Sehr interessanter Geschmack. Der Rohrzucker wurde dann noch mit verschiedenen Gewürzen versetzt und danach gepresst. Dann war der Saft erst so richtig gut.
Er hatte auch noch einen leicht vergorenen Saft dabei. Bei den Weintrauben würde man bei uns Sturm dazu sagen. Auch das schmeckte hervorragend.
Als nächstes kamen zu einer Art Freiluftküche. Seine Tochter wartete schon zur Unterstützung.
Hier war bereits alles für die Schokoladenproduktion bereitgestellt.
Zuerst bekamen wir seinen Kaffee zu kosten. Das Wasser muss kochen, wenn es über den Kaffee gegossen wird, nur dann kommt der Geschmack voll heraus.
Als nächstes gab er uns die wichtigsten Informationen, wie das Endprodukt des Kakao entsteht. Natürlich wurden die Kerne direkt aus der Frucht verkostet.
Danach wurde der Kakao gemahlen. Durch das Fett eine schmierige Angelegenheit.
Das Produkt wurde kalt angerührt zum Verkosten.
Im nächsten Gang wurde Kakao durch eine Art Fleischwolf gepresst. Wieder entstand eine dunkle glänzende Masse.
Diese Masse wurde je nach Wunsch mit Zutaten versehen und in eine Form gegeben.
Zuletzt wurde der Ofen eingeheizt und eine heiße Schokolade hergestellt. Die Zutaten wurden ebenfalls nach Wunsch eingerührt. Das Ergebnis war sehr geschmacksintensiv.
Mit Don Jorge und seiner Tochter war es sehr angenehm und entspannt. Wir tauschten uns aus und erfuhren sehr viel über ihr Leben und sie von unserem.
Wir gingen dann zum Haupthaus und seine Frau kam schon mit dem Essen. Typische Haushaltskost aus Costa Rica. Huhn, Reis, eine Art Kürbis, Kochbananen usw. Köstlich zubereitet, vielleicht das beste Essen auf unserer Reise.
Zum Abschluss durften wir noch zu ihrem Wasserfall gehen, der rund 10 Minuten von der Fram im Dschungel liegt. Wir waren hier allein und das Wasser eine willkommene Abkühlung.
Auf dem Rückweg nahmen wir uns mehr Zeit und entdeckten so manches kleines Getier.
Nach diesem sehr schönen Erlebnis fuhren wir weiter zum Hotel Los Lagos Spa & Resort. Ein Hotel am Fuße des Vulkans Arenal, mit Thermalbad. Über dem Ort La Fortuna ragt dieser Vulkan, als einer der formschönsten Vulkane.
Die Anlage des Hotels ist riesig mit einem Aussichtspunkt auf den Vulkan Arenal. Leider war die Spitze wie so oft mit Wolken verhangen. Trotzdem ein super Anblick.
Den Abend verbrachten wir im Thermalbecken mit der Bar direkt im Wasser und genossen den einen oder anderen Cocktail.