Autor Thema: Ontario-Motown-Tour 2023  (Gelesen 14661 mal)

Ilona

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Re: Ontario-Motown-Tour 2023
« Antwort #75 am: 04. Januar 2024, 08:20:45 »
Hallo Ilona,

etwas verspätet möchte ich dir alles Gute für das neue Jahr 2024 wünschen.

 :danke: Paula

Bei uns ist Silvester leider ausgefallen weil Josefs Mutter einen Schlaganfall hatte und Freitag notfallmäßig ins Krankenhaus mußte. wir sind zwei Tage Kopf gestanden sozusagen und haben Silvester rein gar nix gemacht. Aber dafür haben wir am ersten Januar die gute Nachricht von Krankenhaus bekommen dass die Behandlung gut anschlägt und sie ist jetzt wirklich auf dem Weg der Besserung. Aber für mich war das irgendwie zuviel und meine Erkältung ist zurück gekommen und ich liege wieder flach.  :(
Ich habe mir aber vorgenommen in Zukunft mehr auf mich und weniger auf die Arbeit zu achten und werde mich jetzt einfach den Rest der Woche krank melden. 2024 soll ein besseres Jahr werden, das habe ich mir fest vorgenommen  :thumb:

Bei euch reißt es anscheinend nicht ab. Ich hoffe und wünsche es euch, dass dieses Jahr besser wird.

Ich habe übrigens immer einen Tauchsieder dabei und Nescafé gehört zu den Dingen die wir am Ankunftstag einkaufen, ebenso ein Wasservorrat, Cola zum Frühstück ist für mich ein nogo!

Wir trinken selten Kaffee und das üppige Frühstück in Übersee ist doch mehr eine warme Mahlzeit, zu der eine Cola passt.

Das Thema mit gefährlichen Fotos habe ich auch öfter, Josef geht mit der Kamera auch immer viel näher an den Abgrund als mir lieb ist! Ich werde mir aber merken dass ich nächstens den Autoschlüssel einstecke, damit der wenigstens nicht verloren geht…

 :thumb:

Trotz unterbrochener Wasserversorgung am Morgen und herausfallender Fön Halterung gefällt mir die Anlage des Hotels See richtig gut (ich weiß, hab ich schon geschrieben ;D, aber du hast ja nun noch mehr Fotos von den Gebäuden eingestellt), sollte ich mal in die Gegend kommen, werde ich mir das nochmal näher anschauen. 

Das Grand Tappattoo Resort liegt echt toll und verfügt auch über einige große Ferienhäuser. Es gibt sogar einen Indoor Pool. Die Angestellten sind überwiegend Mexikaner und das Restaurant gut bewertet.

"schnell Wanderschuhe kaufen" - das würde ich auch gerne können, aber ich habe so komplizierte Füße, da dauert sowas endlos und ist auch oft erfolglos.

Was habe ich in den letzten Jahren schon Wanderschuhe gekauft und war trotz dem "Einlaufen" oft unzufrieden. Selbst Lowa, die immer wie angegossen saßen, drückten auf einmal. Da war auch kein hoher Preis ein Garant, dass die wie angegossen passten. Jetzt schaue ich, dass der Schuh einen guten Grip hat und vor allem leicht ist. In denen von Columbia fühlte ich mich gleich wohl, was aber nicht heißt, dass das so bleibt.

Poutine habe ich tatsächlich noch nie gegessen, ich weiß, dass das heute als Nationalgericht bezeichnet wird, in den 90igern und Anfang 2000er gab es das (zumindest außerhalb Quebecs) nicht (oder ist mir nicht über den Weg gelaufen), würde ich auf jeden Fall probieren. Die Pommes sind dann vermutlich ziemlich matschig, aber ich könnte mir vorstellen, dass mir das trotzdem schmeckt.

Die Pommes waren nicht matschig, denn die sind mehrmals frittiert. Die Saucen schmeckten einfach nicht und mit den Käsebatzen ist das ein mächtiger Snack.

300 CAD für eine Nacht wäre ich auch nicht bereit zu bezahlen, gut, dass ihr eine Lösung gefunden habt.

Im Winter sind die Hotels in Toronto preiswert, aber in der Hauptsaison sind 300 CAD die Untergrenze. Dazu kommt, dass es in der Stadt kaum Parkplätze gibt und die Parkgebühren sehr hoch sind. Mit dem Canadas Best Value Inn macht man nichts verkehrt, sofern man einen Mietwagen hat. Ohne Mietwagen ist das Motel jedoch zu weit von der Zug-/Metrostation entfernt.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Re: Ontario-Motown-Tour 2023
« Antwort #76 am: 04. Januar 2024, 18:01:15 »
"schnell Wanderschuhe kaufen" - das würde ich auch gerne können, aber ich habe so komplizierte Füße, da dauert sowas endlos und ist auch oft erfolglos.

Was habe ich in den letzten Jahren schon Wanderschuhe gekauft und war trotz dem "Einlaufen" oft unzufrieden. Selbst Lowa, die immer wie angegossen saßen, drückten auf einmal. Da war auch kein hoher Preis ein Garant, dass die wie angegossen passten. Jetzt schaue ich, dass der Schuh einen guten Grip hat und vor allem leicht ist. In denen von Columbia fühlte ich mich gleich wohl, was aber nicht heißt, dass das so bleibt.

Da bin ich ja beruhigt, dass es nicht nur mir so geht, ich habe das auch öfter, da mache ich zig Wanderungen in dem Schuh und ganz plötzlich drückt er oder andersherum, er drückt und verursacht Blasen, dann stelle ich ihn weg und versuche es ein Jahr später (weil ich ja einen praktisch neuen Schuh nicht wegwerfen möchte) und nun passt er bestens.
LG Christina

Ilona

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Re: Ontario-Motown-Tour 2023
« Antwort #77 am: 05. Januar 2024, 13:14:42 »
Tag 11: Toronto

Trotz der Nähe zum Highway schliefen wir recht gut in den bequemen Betten. Das Motel bietet kein Frühstück an, aber man kann jederzeit Kaffee, heißes Wasser und verschiedene Säfte von den Automaten an der Rezeption holen. Ich holte uns zwei große Becher heißes Wasser, denn Toast sowie die Aufstriche hatten wir für ein schnelles Frühstück im Kühlschrank.
 
Es gibt zwei Möglichkeiten, um vom Hotel nach Toronto zu gelangen: Ca. 3 km entfernt ist eine Go Transit-Station mit einem kostenlosen Parkplatz. Der kleine Parkplatz ist an Werktagen schnell voll und die grünen GO-Züge sind nicht ans Verkehrsnetz von Toronto angebunden. Man ist jedoch schneller in der Stadt.

Wir entschieden uns für den 5,7 km entfernten Kipling South Parkplatz, der für den ganzen Tag 6 CAD kostete.



Hier kann man sich ein Tagesticket lösen, das für die Metro und die Straßenbahnen gilt.

Wir fuhren mit der Green Line bis zur St. George Station und stiegen dort in die Yellow Line zur Union Station um.



Hier ist auch einer der Zugänge zu THE PATH



einem Netzwerk an unterirdischen Wegen in der Innenstadt. Das über 27 Kilometer lange und 371.600 Quadratmeter große Tunnelsystem ist laut dem Guinness-Buch der Rekorde das größte Untergrund-Tunnelsystem. Je nach Witterung ist das eine feine Sache.



Wir verzichteten jedoch darauf, weil uns das Oberirdische mehr interessierte und suchten den Ausgang.

Kurz vor halb 10 in der City



standen wir vor dem Luxushotel Fairmont Royal York, das 1929 eröffnet wurde und 1600 Zimmer hat. Das Hotel dient traditionell der britischen Königsfamilie als Unterkunft.



Und wenn wir schon mal hier sind, dann schauen wir uns das Hotel auch von innen an.





Viel zu sehen gab es nicht und es störte auch niemanden, dass wir mal kurz überprüften, ob deren Toilettenspülung funktioniert :cool2:.

Ich fühle mich inmitten der Wolkenkratzer immer unwohl, doch bei der Spiegelung vom CN-Tower vergaß ich das.



Nach einer Bauzeit von nur drei Jahren wurde 1976 der Canadian National Tower eröffnet.



Mit einer Höhe von 553 Metern galt der Fernsehturm als das höchste freistehende Bauwerk der Welt. Erst im Jahr 2007 wurde der CN-Tower vom Burj Khalifa in Dubai übertroffen. Mit Sicherheit hat man von oben einen tollen Blick über die Stadt, aber bei 43 CAD pro Person verweigerte ich mich (auch weil ich ungern Aufzüge fahre).

Daneben ist das Rogers Centre. Das Sportstadion wurde 1989 eröffnet, als das erste mit einem beweglichen Dach.



Davor befindet sich der Roundhouse Park mit dem frei zugänglichen Eisenbahn-Museum.



Um es vorwegzunehmen, wir sind an dem Tag sehr viel gelaufen. Es ergab sich selten die Möglichkeit, eine Straßenbahn zu nutzen.

Als nächstes gingen wir zum kleinen Berczy Park. Hier gibt es den Springbrunnen mit 27 Hundeskulpturen.



Gleich daneben ist die kunstvolle Rückseite



vom Gooderham Building,



auch als Flatiron Building bezeichnet.



Nicht weit davon entfernt ist das Eaton Centre, eine Luxusmall mit 250 Shops.



Die nutzten wir aber nur als Durchgang zur Toronto City Hall.



Daneben ist die Old City Hall.



Nach den obligatorischen Fotos gingen wir zum Yonge Dundas Square mit seinen LED Reklametafeln.



Hier stiegen wir in die Straßenbahn nach Chinatown.



Die Chinatown in Toronto ist nichts Besonderes. Wir gingen in ein gut besuchtes Restaurant und ließen uns von der Kellnerin etwas empfehlen. Leider war das Essen überhaupt nicht nach unserem Geschmack. Neben Reis und blanchiertem Grünzeug lagen kleine Hühnerteile sowie Schweinebauch mit Knochen auf dem Teller. Das Ganze war nicht nur unappetitlich, sondern absolut geschmacksneutral und das meiste blieb auf dem Teller liegen.

Nicht weit von Chinatown entfernt ist Kensington Market. Der Name ist irreführend, denn es handelt sich um keinen Markt, sondern um ein Viertel. Hippie-Shops mit einem Hauch von Flower-Power gab es jedoch keine mehr.

Wir empfanden die Gegend als ziemlich abgeranzt und liefen nur durch die zwei bunteren Straßen.


 


Unser nächstes Ziel liegt im Nordosten Torontos und deshalb fuhren wir zum zweiten Mal mit der Straßenbahn zum Distillery District.



Das ist eine Fußgängerzone mit Backsteingebäuden aus dem 19. Jahrhundert, in denen sich einst die weltgrößte Schnapsbrennerei, nämlich Gooderham & Worts, befand. Die alten Bauten wurden renoviert und in ein Shopping- und Eventzentrum umgestaltet.



Wir waren neugierig und schauten uns einen Cannabis-Store von innen an.



Es gibt hier edle Fertigjoints



oder Gummibärchen. Interessant, aber nichts für uns.



Wir setzten unseren Weg fort.







In einer urigen Bäckerei holten wir uns zwei große gefüllte Croissants und machten eine Kaffeepause.

Voller Zucker Energie gingen wir zu Fuß zur Waterfront weiter. Das Hochhaus hat eine gewisse Ähnlichkeit mit den Flowerpot. Möglicherweise ließ sich der Architekt von der Natur inspirieren.



Unser nächstes Ziel war der Fährhafen. Wir kauften uns Tickets für eine Überfahrt nach Centre Island, einer der vorgelagerten Inseln im Toronto Island Park.



Nein, von uns stammt der Aufkleber nicht :floet:.



Vom Boot aus sieht man die Skyline.



Das ist der kleine Billy Bishop City Airport am Hanlan’s Point.



Nach einer 10minütigen Fahrt dockten wir hier an.



Als erstes orientierten wir uns an der Tafel.



Obwohl es viele Wege gibt, ist es auf der Insel ausdrücklich erwünscht, auf dem Rasen zu gehen.



Wir gingen bis zum Pier.



Dort herrschte eine steife Brise und hohe Wellen klatschten an den Strand.



Es ist so schön dort und deshalb sollte man für die Insel(n), die über Brücken miteinander verbunden sind, mehr Zeit mitbringen.



Während wir auf die Fähre warteten, sah ich einen Monarch-Falter. Ich konnte mein Glück nicht fassen :happy2: und zoomte ihn heran.





Dieser Falter wird wohl auf den langen Weg nach Mexiko verzichtet haben, denn es war für den beschwerlichen Flug viel zu spät.

Eigentlich hatten wir 1,5 Tage für Toronto eingeplant, doch die to do-Liste war fast abgearbeitet.

Zurück auf dem Festland machten wir uns auf den Weg zur Union Station und stiegen in die U-Bahn.



Nachdem wir von der Yellow-Line in die Green-Line umgestiegen sind, blieb die U-Bahn stehen. Der Fahrer meldete sich mehrmals, dass er kein Signal zur Weiterfahrt bekommt, sagte aber nicht weshalb. Wir warteten 20 Minuten in der Bahn. Obwohl die Türen offenstanden, wurde es immer stickiger :girly:. Mehrere Leute stiegen aus und wir auch. Der Plan war, dass wir mit der Yellow-Line zur Union Station zurückfahren und von dort ggfs. mit dem Zug zur Kipling Station weiter.

Die Yellow Line war ein Stockwerk darüber, doch die Züge rauschten durch. Es durfte niemand aus- oder zusteigen, weil die Green Line nicht fuhr. Irgendwie war das gespenstisch. Wir fuhren mit dem Lift nach oben und suchten den Ausgang. Dort angekommen erfuhren wir von einer Angestellten, dass die Green Line wieder fährt. Deshalb fuhren wir mit der Rolltreppe wieder nach unten und stiegen mit einem mulmigen Gefühl in die Bahn. Die Bahn war nun so voll, dass keiner mehr umfallen konnte. Nach 20 Minuten erreichte sie die Station Kipling :thumb:. Mittlerweile war es dunkel.

Auf der Fahrt zum Motel kamen wir am Swiss Chalet vorbei. Das ist eine kanadische Restaurantkette, die zu empfehlen ist. Wir hatten Hunger und bestellten uns das Halloween-Menü. Es bestand aus gegrillter Hähnchenbrust, Pommes, einem Semmelknödel, einem Brötchen, Bratensauce und Preiselbeeren. Zum Nachtisch gab es einen Kürbis-Cheesecake, den wir jedoch nicht ganz geschafft haben. Pappsatt fuhren wir zum Motel weiter.

Nicht nur unsere Beine freuten sich, dass sie sich endlich ausruhen durften. Heiko hatte trotz Schmerzmittel wieder den ganzen Tag die Zähne beim Gehen zusammengebissen. 

Übernachtung: Canadas Best Value Inn, Toronto Etobicoke

Liebe Grüße

Ilona

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Christina

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Re: Ontario-Motown-Tour 2023
« Antwort #78 am: 05. Januar 2024, 18:32:44 »
Gefällt mir gut, was du von Toronto zeigst, ich kann mich kaum an meinen Besuch damals erinnern, wird sich natürlich auch viel verändert haben. Damals waren die Hotels noch bezahlbar und wir haben im August in der Innenstadt ein Hotel gehabt und vom Zimmer einen traumhaften Sonnenuntergang erlebt, das ist meine hauptsächliche Erinnerung ;D
LG Christina

Susan

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Re: Ontario-Motown-Tour 2023
« Antwort #79 am: 05. Januar 2024, 21:55:45 »
Ein glückliches und gesundes neues Jahr euch beiden! Insbesondere drücke ich die Daumen, dass sich Heikos Füße langsam erholen.

Endlich habe ich es geschafft im Reisebericht aufzuholen. Die Aufenthalte am See haben mir sehr gut gefallen, auch wenn es hier und da Abstriche an der Unterkunft gab. Respekt, dass Heiko all die Wanderungen mitgemacht hat und dann auch noch auf den Felsen gekraxelt ist. Tolle Felsformationen und Wasserfälle und Leuchttürme und ... was will man mehr. Auf die Schlangenbegegnungen hätte ich allerdings gut verzichten können.

Am letzten Strand sah es ja schön ruhig fürs Paddeln aus, auf ein Bad bei 20 Grad hätte ich aber auch keine Lust. Ansonsten habe ich den Huronsee mit ordentlich Brandung in Erinnerung (naja zumindest mehr als an der Nordsee  ^-^ ) Allerdings weiß ich nicht mehr, wo wir da genau gewesen sind. Die Adirondack Chairs in den verschiedenen Farben gefallen mir auch sehr.

Also diese in Soße ertränkten Pommes habe ich damals auch nirgendwo gesehen, das "Nationalgericht" muss also noch relativ jung sein.  ^-^

Von Toronto habe ich jetzt auch nur die City Hall und den CN Tower wieder erkannt. Der war da ja noch relativ neu. Der Blick von oben ist wirklich toll gewesen, spannend war auch das Drehrestaurant.
Interessant sind aber auch die von euch besuchten Gegenden. Witzig der Cannabis Shop, sieht ja aus als gäbe es da auch noch verschiedene Sorten  ;D

Schön, dass du dann doch noch einen Monarch Falter gesehen hast.
Liebe Grüße
Susan


Ilona

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Re: Ontario-Motown-Tour 2023
« Antwort #80 am: 06. Januar 2024, 14:29:11 »
Gefällt mir gut, was du von Toronto zeigst, ich kann mich kaum an meinen Besuch damals erinnern, wird sich natürlich auch viel verändert haben. Damals waren die Hotels noch bezahlbar und wir haben im August in der Innenstadt ein Hotel gehabt und vom Zimmer einen traumhaften Sonnenuntergang erlebt, das ist meine hauptsächliche Erinnerung ;D

Hallo Christina,

die Zeiten haben sich geändert. In den Wintermonaten sind die Unterkünfte bezahlbar, aber halt das Wetter unberechenbar.

Ein glückliches und gesundes neues Jahr euch beiden! Insbesondere drücke ich die Daumen, dass sich Heikos Füße langsam erholen.

 :danke: Susan, das wünsche ich euch auch. Heiko's Fuß schmerzt etwas weniger, aber wir sind seit der Reise nur noch kurze Strecken gelaufen.

Ansonsten habe ich den Huronsee mit ordentlich Brandung in Erinnerung (naja zumindest mehr als an der Nordsee  ^-^ )

So las ich das in einem Reisebericht. Die waren froh, als die Fähre endlich anlegte. Wir hatten so ein Glück mit dem Wetter und dementsprechend einen spiegelglatten Huronsee.

Also diese in Soße ertränkten Pommes habe ich damals auch nirgendwo gesehen, das "Nationalgericht" muss also noch relativ jung sein.  ^-^

In verschiedenen Reiseberichten las ich immer wieder davon, sonst wären wir bestimmt daran vorbeigelaufen. Auf den Speisekarten wird Poutine entweder als Hauptgericht oder als Beilage angeboten.

Die Poutine wurde Mitte der 1950er Jahre im ländlichen Québec erfunden. Mehrere Städte in dieser kanadischen Provinz erheben den Anspruch, die Geburtsstätte der Poutine zu sein, darunter Drummondville und Victoriaville. Einer verbreiteten Version nach wurde die erste Poutine im Städtchen Warwick erschaffen, als 1957 der Stammgast Eddy Lainesse beim Betreiber des Le Café Ideal Fernand Lachance Pommes frites mit Quark (oder Käsebruch) bestellte. Lachance habe daraufhin geantwortet: „Ça va faire une maudite poutine“ („Das wird eine Riesensauerei“).Die Bratensauce soll später dazugekommen sein, um die Pommes länger warm zu halten. Mit der Zeit breitete sich das Gericht in der Provinz und schließlich im ganzen Land aus. Das Restaurant Le Roy Jucep in Drummondville wurde als Ort mit der ersten Poutine auf der Speisekarte von der kanadischen Regierung als eingetragenes Warenzeichen beurkundet. Heute ist die Poutine in ganz Kanada verbreitet. Sie wird dort mittlerweile auch bei Fast-Food-Ketten angeboten.  Quelle: Wikipedia

Von Toronto habe ich jetzt auch nur die City Hall und den CN Tower wieder erkannt. Der war da ja noch relativ neu. Der Blick von oben ist wirklich toll gewesen, spannend war auch das Drehrestaurant.

Falls wir nochmals nach Toronto kommen sollten, fahren wir auf jeden Fall nach oben. Mit zweimal Skylon-Tower hatte ich allerdings genug von solch hohen Türmen.
 
Witzig der Cannabis Shop, sieht ja aus als gäbe es da auch noch verschiedene Sorten  ;D

Ja, die Sorten werden je nach THC-Gehalt für die jeweiligen (therapeutischen) Zwecke eingesetzt. Unter den Vergrößerungsgläsern konnte man die einzelnen Blüten betrachten.



Wir hatten vorletztes Jahr in Kalifornien weniger Cannabis Stores als vergangenes Jahr in Ontario gesehen und waren deshalb neugierig. In dem Shop war alles sehr edel und es roch überhaupt nicht. Auf den öffentlichen Plätzen dagegen überall ziemlich streng :verpiss:. Mir wird von dem Rauchgeruch schlecht :kotz:, denn das Gras riecht nach überfahrenem Stinktier  :totlach:.

Schön, dass du dann doch noch einen Monarch Falter gesehen hast.

 :herz: ja, da war ich happy.
Liebe Grüße

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Paula

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Re: Ontario-Motown-Tour 2023
« Antwort #81 am: 07. Januar 2024, 17:45:12 »
Stadtbesichtigungen sind ja immer anstrengend, man läuft in der Regel mehr als man anfangs geplant hat…das Tunnelsystem finde ich faszinierend, wahrscheinlich wird das eher im Winter genutzt wenn oberirdisch alles verschneit ist oder? Die Halbinsel ist auch sehr schön, klasse dass es mit dem Monarchfalter noch geklappt hat  ;D
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: Ontario-Motown-Tour 2023
« Antwort #82 am: 08. Januar 2024, 13:12:31 »
Hallo Paula,

Stadtbesichtigungen sind ja immer anstrengend, man läuft in der Regel mehr als man anfangs geplant hat…

ja, die Städtetouren sind viel anstrengender als Wanderungen in der Natur. Vor allem, weil man den ganzen Menschen ausweichen muss.

das Tunnelsystem finde ich faszinierend, wahrscheinlich wird das eher im Winter genutzt wenn oberirdisch alles verschneit ist oder?

Vermutlich, aber auch im Sommer (ich erinnere an den 42. Breitengrad) so als Sonnenschutz.

Die Halbinsel ist auch sehr schön, klasse dass es mit dem Monarchfalter noch geklappt hat  ;D

 :tuschel: das ist keine Halbinsel mehr. Die Toronto Islands sind seit 1858 mehrere vorgelagerte Inseln, die zum Teil mit Brücken miteinander verbunden sind. Dort fühlen sich anscheinend auch die Monarchfalter sehr wohl.
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Ontario-Motown-Tour 2023
« Antwort #83 am: 08. Januar 2024, 13:55:29 »
Tag 12: Von Toronto nach Waterloo

Unsere Vorräte waren aufgebraucht und deshalb ging ich kurz über den Parkplatz zur Tim Hortons Filiale. Das Frühstücksangebot, des in Kanada weit verbreiteten Coffeeshops, war nicht sehr groß und deshalb gab es für jeden von uns nur so einen Breakfast Muffin zum Frühstück. Diese Burgerbrötchen waren fürn hohlen Zahn.



Unterwegs schauten wir kurz im Walmart vorbei und stellten fest, dass wir uns dem Old Order Mennonite Country näherten.



Uns wurde fast heimatlich zumute



als wir Downtown Mannheim besuchten.



Etwas mehr los war in der Metropole Heidelberg , aber nur ein klein wenig :cool2:.



Hier haben sich süddeutsch- und niederländischsprachige Pennsylvania-Mennoniten niedergelassen, die 1806 in die Gegend einwanderten und seitdem Landwirtschaft betreiben.



Auch hier war nix los.





Für die Buggies gibt es eine eigene Spur



und es kam auch gleich eine dieser Pferdekutschen gefahren.



Der Friedhof interessierte uns. Auf den Grabsteinen sind fast nur deutsche Namen eingraviert.



Wir fuhren nach St. Jacobs, der touristischen Hochburg vom Mennonite Country,  weiter.



Auch hier steppte kein Bär



und der Biergarten hatte zu.



Ein paar alte Silos wurden zur Töpferei umgestaltet. Das Fotografieren drinnen war verboten, denn der Glaube der Old Order Mennonites verbietet das Ablichten der Strenggläubigen.



Wir fuhren nach Waterloo weiter und checkten im nagelneuen Hampton Inn ein. Eigentlich hatte ich schon am Vorabend über die App eingecheckt und mir unser Zimmer ausgesucht. Ich traute der Sache allerdings nicht und fragte an der Rezeption nach. Zimmerkarten gibt es keine mehr, sondern man aktiviert vor der Türe die App und Sesam ähm die Türe öffnet sich.

Das Zimmer im 4. Stock war geräumig und hatte eine große Dusche.



Wir stellten nur unser Gepäck ab und fuhren gleich nach Stratford weiter. Fluss und Stadt wurden nach Stratford-upon-Avon in England benannt, dem Tauf- und Sterbeort von William Shakespeare.



Der Großdichterfürst der Angelsachsen lebte hier nie, aber ein Journalist vermarktete die Stadt als dessen Zweitwohnsitz und initiierte ein Theaterfestival, das jedes Jahr zwischen April und Oktober stattfindet. 

Shakespeares Gardens





City Hall



Stratford hatte aber wirklich mal einen berühmten Einwohner, nämlich



Klein Justin wuchs in Stratford auf. Er sang und spielte Gitarre vor dem Avon Theatre.



Seine Auftritte wurden damals auf Youtube hochgeladen



und er dadurch entdeckt. Der Rest ist Geschichte.

Auch in Stratford scheint außerhalb der Festspiele nichts los zu sein.



Das erste Hotel am Platz ist natürlich auch dem Dichter gewidmet.


 


Wir fuhren nach Waterloo zurück. Hier im Farmer’s Market werden zweimal die Woche die landwirtschaftlichen Produkte aus der Gegend verkauft.



Vis-à-vis vom Hampton Inn ist Jack’s Family Restaurant. Das Lokal war dermaßen gut besucht, aber wir ergatterten noch zwei freie Plätze. Hier stimmten Preis und Leistung und das Platzdeckchen ähm -papier ist gleichzeitig die Speisekarte.



Wir bestellten uns einen gemischten Salat und leckere Forellenfilets.



Bei dem ganzen Tagesprogramm und dermaßen gesättigt ist es kein Wunder, wenn man früh ins Bett fällt.
 
Übernachtung: Hampton Inn, Waterloo St. Jacobs

Liebe Grüße

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Re: Ontario-Motown-Tour 2023
« Antwort #84 am: 08. Januar 2024, 18:21:32 »
Nochmal kurz zur Poutine - Susan, schön, dass du dich auch nicht daran erinnern kannst. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich das erst in den letzten 20 jahren außerhalb Quebecs als Nationalgericht entwickelt hat. Ich war in den 90 igern sehr ausführlich in Kanada, sowohl in den Maritimes, als auch in Alberta und BC (habe dort auch einiges an Verwandschaft) und nie gab es Poutine (zumal man gerade in den westlichen Provinzen nicht so viel hält von den "Franzosen").

Nun zum Reisetag, der war ja international von Süddeutschland bis nach England ;D  Zu Zeiten von Shakespeare gab es dort aber vermutlich nur Wildnis oder Lager der Ureinwohner.

Dass Justin Bieber Kanadier ist, hatte ich irgendwie verdrängt ;D

Das Abendessen sieht sehr lecker aus, Fisch, der nicht paniert ist, ist ja eine Seltenheit in Nordamerika.

Heißt das, dass man in eurem Hotel ohne App das Zimmer gar nicht betreten kann? Ich mag das ja eh nicht mit den Apps, aber das geht doch sehr weit. Das stand hoffentlich schon in der Beschreibung beim Buchen?

LG Christina

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Re: Ontario-Motown-Tour 2023
« Antwort #85 am: 09. Januar 2024, 14:39:16 »
Nun zum Reisetag, der war ja international von Süddeutschland bis nach England ;D  Zu Zeiten von Shakespeare gab es dort aber vermutlich nur Wildnis oder Lager der Ureinwohner.

Ja, die ersten europäischen Siedler konnten die Ortsnamen in der damaligen Wildnis noch frei wählen.

Dass Justin Bieber Kanadier ist, hatte ich irgendwie verdrängt ;D

Der lebt schon eine Weile in Kalifornien, ist aber lt. Wikipedia in London, Ontario geboren.

Wie könnte es anders ein: Justin Biebers Ur-Ur-Ur-Großvater väterlicherseits war Philip Bieber, ein Deutscher aus dem Elsass, der 1873 nach Kanada emigriert war. Von ihm stammt der deutsche Familienname.

Das Abendessen sieht sehr lecker aus, Fisch, der nicht paniert ist, ist ja eine Seltenheit in Nordamerika.

Auf Manitoulin Island hatten wir auch schon gegrillten Fisch.

Heißt das, dass man in eurem Hotel ohne App das Zimmer gar nicht betreten kann? Ich mag das ja eh nicht mit den Apps, aber das geht doch sehr weit. Das stand hoffentlich schon in der Beschreibung beim Buchen?

In der Beschreibung stand davon nichts. Ich hatte jedoch die Hilton App auf dem Smartphone. Am Abend zuvor ploppte eine Mitteilung auf, dass ich wie im Flugzeug online einchecken kann. Ich schaute mir das an und suchte mir eins der fünf freien Zimmer ganz oben aus. Danach kam die Mitteilung, dass ich ab der Check-in-Zeit einfach zum Zimmer gehen könnte, was die Rezeptionistin auch bestätigte. Eigentlich ist das eine feine Sache, eigentlich :cool2:... .

Bestimmt kann man noch old-fashioned einchecken. Es gibt mit Sicherheit viele Leute, die mit der Technik nix am Hut haben. An der Rezeption standen zwei Mitarbeiterinnen, die gerne behilflich waren. 

In Kanada läuft übrigens sehr viel übers Phone. Ohne wäre z. B. der Einlass ins KC Konzert nicht möglich gewesen. Es gab nur Online-Tickets und die waren jeweils ein sich verändernder Strichcode (ein Ausdruck funktionierte somit nicht), den man an das Lesegerät halten musste.
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Ontario-Motown-Tour 2023
« Antwort #86 am: 09. Januar 2024, 17:54:48 »
Da wohnten meine Stiefverwandten ja gar nicht so weit weg von Heidelberg  ;)  Der Ortsname ist  mir damals gar nicht aufgefallen, allerdings gab es  rundherum sehr viele ausgewanderte Deutsche. Konnte mir sogar in der Bücherei deutsche Bücher ausleihen.

Der Fisch schaut wirklich lecker aus. Erst dachte ich die Preise sind ja üppig, doch der Can$ hat ja einen besseren Umtauschkurs.  8)

Also, wenn ich Klein Justin damals gehört hätte. hätte ich nicht gedacht, dass der mal ein Star wird  ;)

Liebe Grüße
Susan


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Re: Ontario-Motown-Tour 2023
« Antwort #87 am: 10. Januar 2024, 15:02:05 »
Da wohnten meine Stiefverwandten ja gar nicht so weit weg von Heidelberg  ;)  Der Ortsname ist  mir damals gar nicht aufgefallen, allerdings gab es  rundherum sehr viele ausgewanderte Deutsche. Konnte mir sogar in der Bücherei deutsche Bücher ausleihen.

Immerhin musstest du nicht so viel Bücher mitschleppen.

Der Fisch schaut wirklich lecker aus. Erst dachte ich die Preise sind ja üppig, doch der Can$ hat ja einen besseren Umtauschkurs.  8)

Im ersten Moment erschrickt man da immer. Ich nutzte anfangs oft die Currency App :cool2:.

Also, wenn ich Klein Justin damals gehört hätte. hätte ich nicht gedacht, dass der mal ein Star wird  ;)

 :totlach: Ich auch nicht.
Liebe Grüße

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Re: Ontario-Motown-Tour 2023
« Antwort #88 am: 10. Januar 2024, 15:43:28 »
Tag 13: Von Waterloo nach Detroit

Nach dem Frühstück blieb uns der Zutritt zum Zimmer verwehrt, denn die App meldete, dass wir bereits ausgecheckt hätten :gruebel:. Also ging ich die vier Stockwerke übers Treppenhaus nochmals hinunter und ließ den Zugang an der Rezeption freischalten. Danach funktionierte die Technik wieder einwandfrei  :thumb:.

Wir schnappten unser Gepäck und liefen schnurstracks an der Rezeption vorbei. Ich dachte keineswegs daran, dass ich uns per App auschecken musste :floet:, denn schließlich hatte es zuvor automatisch geklappt. Kurz vor 11 Uhr und in den unendlichen Weiten Südontarios unterwegs, fiel der Groschen. Nur war da kein Netz. Vom nächsten kleinen Ort aus rief ich im Hotel an und bat die Dame darum, dass sie uns auscheckt und uns keine weitere Nacht belastet wird. Sie beruhigte mich, denn auschecken konnte man bis um 12 Uhr und wir lagen noch in der Zeit :girly:.

Unser geplanter Abstecher führte uns in die Nähe von



ins



Vor mehr als 200 Jahren begann ein Netzwerk mutiger Sklavengegner über 30000 Sklaven aus den USA ins sichere Ontario zu schleusen.



Reverend Josiah Henson floh 1830 mit seiner Frau und den vier Kindern nach Kanada.



Seine Geschichte inspirierte Harriett Beecher Stowe zum Roman Uncle Tom’s Hütte.



Da wir die einzigen Besucher waren, konnten wir uns nach dem Vortrag und einem Film in Ruhe im Museum umschauen.





Solch beengte Kisten waren oft der einzige Weg in die Freiheit.



Nach sechs Wochen Fußmarsch erreichte Josiah Henson den rettenden kanadischen Boden und kaufte hier ein Stück Land, auf dem er seine Holzhütte baute.


 




Hier fand er seine letzte Ruhestätte.



In der kleinen Kirche



konnte man Gospelsongs auswählen



und vom Band abspielen lassen (Gänsehautfeeling).

Der Besuch des Museums vermittelt einen Eindruck in das unvorstellbare Leid der Sklaven und der Zusammenarbeit zahlloser Helfer auf dem Weg in die Freiheit. Der wahre Onkel Tom war Josiah Henson.

Nach diesem lehrreichen Vormittag fuhren wir in Richtung Grenze weiter. Da es uns in Windsor im Lemon Grill am ersten Abend so gut geschmeckt hatte, machten wir hier nochmals Halt. Der Besitzer erkannte uns sofort wieder und freute sich, dass wir auf dem Rückweg nochmals bei ihm zum Mittagessen einkehrten.

Nach dem Essen fuhren wir wieder durch den kostenpflichtigen Tunnel und erreichten nach den obligatorischen Fragen des Officers wieder amerikanischen Boden.

Wir lagen gut in der Zeit, denn wir hatten für 16 Uhr Karten für das Motown Museum.



Da die Räumlichkeiten sehr klein sind, gibt es pro Führung nur 15 Eintrittskarten und die werden drei Wochen vorher freigeschaltet. Da muss man schnell sein und das war ich :toothy9:.

Hitsville USA war von 1960 – 1972 der Hauptsitz des von Berry Gordy gegründeten Labels Motown Records, das Weltstars wie die Supremes, die Temptations, die Four Tops, Stevie Wonder und die Jackson Five hervorbrachte.





Die Entwicklung junger Musiker war ein Hauptbestandteil von Motown. Die Künstler der Firma waren gepflegt, gut gekleidet und glänzten mit anspruchsvollen Choreografien bei Liveauftritten. Man schärfte ihnen ein, dass ihr Durchbruch in den von Weißen dominierten Charts auch andere afroamerikanische Musiker in ihrer Entwicklung unterstützen würde. Die Musiker sollten denken, sprechen, handeln und gehen wie Adlige, um das schlechte Image und die Vorbehalte gegenüber schwarzen Musikern bei der weißen Bevölkerung zu entkräften. Da viele der jungen Talente aus einfachen Verhältnissen stammten und oft nicht über grundlegende soziale Fähigkeiten verfügten, waren Motowns Bemühungen nicht nur vorbildlich, sondern kreierten auch einen eigenen eleganten Stil, den man lange Zeit mit der Firma verband. Quelle: Wikipedia

Zuvor hatte Gordy im August 1959 für 10.500 Dollar ein Einfamilienhaus in Detroit gekauft und daran ein Schild mit der Aufschrift Hitsville U.S.A. angebracht.

Die Führung beginnt im Nebengebäude und selbst in der kleinsten Bude ist Platz für Merchandise.



Der Flur ist sehr eng und komplett mit den Stars tapeziert. Auf mein Bild schafften es deshalb nur diese vier.



Nachdem Berry Gordy im Laufe der erfolgreichen Jahre fast die ganze Straße aufkaufte, um die Stars unterzubringen, wurde der Firmensitz 1972 nach Los Angeles verlegt.



Das sind die Labels der verschiedenen Musikrichtungen.



Outfits von drei Stars sind im Obergeschoss ausgestellt.



Die größten internationalen Erfolge feierten die Jackson Five, deren Star Michael Jackson 1970 mit nur elf Jahren der jüngste No.1-Sänger der Geschichte wurde. Keine andere Band verkaufte in den frühen 1970ern mehr Platten und sie wurden schließlich zum erfolgreichsten R&B-Act des Jahrzehnts.



Weiter ging es zu Berry Gordy’s privaten Gemächern im Hitsville USA Haus.





Berry Gordy arbeitete fast rund um die Uhr. Im EG war sein Büro samt Zigarettenautomat.



Das Sekretariat



und daneben der Aufnahmeraum.



Hier im Studio A wurden die Aufnahmen zeitlich eng getaktet.



Zum Schluss durfte unsere Gruppe "My Girl" a capella singen. Gut, dass das nicht aufgenommen wurde :totlach:.



Beschwingt verließen wir die heiligen Hallen und machten uns auf den Weg nach Downtown Detroit. Da auch hier die Hotelpreise jenseits von Gut und Böse lagen, suchte ich lange nach einer gut bewerteten, preiswerten Unterkunft und wurde fündig. 500 m davon entfernt ist ein privater Parkplatz


 
der pro Tag 10 $ kostete. Allerdings nur solange man nicht zwischendurch rausfährt. Es war aber schon spät und das hatten wir nicht mehr vor.

Das Sonder Gabriel Richard ist ein Apartmenthaus. Der Checkin erfolgt online und man bekommt für die Eingangs- und Wohnungstür einen Code mitgeteilt. Ein Consierge ist zwar vorhanden, doch der sitzt nur seine Zeit ab. Ich hatte zuerst ein Einzimmer-Apartment reserviert, doch im Laufe der Zeit betrug die Differenz zum 2-Bedroom-Apartment nur wenige $. So erhielten wir im 5. Stock eine moderne, saubere und vollausgestattete Wohnung. Selbst Tabs und Pods für die Wasch- bzw. Spülmaschine waren vorhanden. Hier gefiel es uns auch richtig gut. 



Wir mussten an dem Abend noch einmal vor die Tür, denn wir hatten kein Toastbrot mehr. Der Consierge erklärte uns den Weg zum einzigen, kleinen Supermarkt in der Nähe bzw. Innenstadt. Die 400 m gingen wir natürlich zu Fuß. Belebt war die Gegend nicht, doch wir fühlten uns kein einziges Mal unwohl.

Übernachtung: The Sonder Gabriel Richard, Detroit

Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Re: Ontario-Motown-Tour 2023
« Antwort #89 am: 10. Januar 2024, 18:42:13 »
Nach der schweren Kost des "Sklavenmuseums" (ich habe vor ein paar Monaten das Buch "Underground Railroad" von Colson Whitehead gelesen, und obwohl mir das Thema ja natürlich aus vielen Büchern und Filmen schon bekannt war, war es aufs Neue sehr schwer zu ertragen), habt ihr am Nachmittag etwas viel angenehmeres angeschaut, beide Museen würden mir auch gefallen.

Ich glaube "Sonder" ist eine Kette mit Apartmenthäusern, kommt mir zumindest irgendwie bekannt vor. Euer Apartment sieht jedenfalls sehr nett aus.
LG Christina