18. Tag Dienstag 23. April 2024Um 9 Uhr waren wir im fast leeren Frühstücksraum. Der Mann von der Rezeption war auch für das Auffüllen des Frühstücksbuffets zuständig, Personal ist immer mehr Mangelware. Zimmerservice gab es hier übrigens nicht, wer etwas brauchte (wir zum Beispiel Toilettenpapier) konnte das bei der Rezeption erhalten, die Rezeptionisten sind also Mädchen für alles. Es würde mich schon mal interessieren ob der Grund dafür Gewinnmaximierung ist oder ob Personal wirklich so schwer zu bekommen ist...Grund zum Meckern hatten wir aber nicht, das Preis/Leistungsverhältnis hier war gut
Das Frühstück war die übliche Plastikschlacht aber sonst besser als in anderen Billighotels, es gab geformtes Rührei (an die Story in einem Subway wo ich das zum ersten Mal gesehen habe werde ich mich ein Leben lang erinnern

), gut gewürzte Hackfleischwürstchen, dazu Waffeln, Bagels mit Creamcheese und Traubenmarmelade (diese Dreierkombination hat bei mir mitlerweile Tradition im USA Urlaub

)
dazu natürlich Kaffee und O-Saft. Als der Kaffee leer war kamen dann doch noch Gäste zum Frühstück und der arme Kellner/Rezeptionist/boy for everything war ganz schön am Routieren.
Den Tag heute wollte ich eigentlich überwiegend beim Baden am Strand verbringen, leider war es aber bewölkt und nicht so richtig warm, die Badesachen haben wir trotzdem ins Auto geworfen, ich hatte sogar ein Strandzelt eingepackt als Sonnenschutz da ich wußte dass es im Padre Island National Park keine Liegen oder Sonnenschirme am Strand gibt. Und ich hatte eigentlich volle Strände erwartet und dachte mir dass an den Stränden im Nationalpark vermutlich weniger los ist da man dort ja Eintritt bezahlen muss.
Den Publikumsandrang hatte ich völlig überschätzt, es war auf der Strasse schon kein Verkehr auf der kurzen Strecke zum Park und am Nationalparkeingang war kein Mensch (außer einem Ranger)
Direkt hinter dem Eingang ist ein kleiner Rundweg angelegt: Der Grassland Nature Trail durch die Dünen, es war kein einziges weiteres Auto dort

Klapperschlangen haben wir zum Glück keine gesehen, das einzige Getier waren ein paar Eidechsen.

die auf dem Schild aufgeführten indian blanket Blumen gab es aber:

Blick zurück zum Parkeingang

das sah letztes Jahr auf Borkum genauso aus


außer Disteln gab es noch ein par Ohrenkakteen, viel mehr wächst hier aber nicht

spannender wird es nicht, das Hinterland vom Strand sieht überall auf der Insel so aus (ist aber natürlich schöner als die Hotelbauten)

Für den kurzen Weg braucht man vielleicht 15 Minuten. Dann fuhren wir ein paar Kilometer bis ans Ende der Strasse zum Nationalparkzentrum. Der große Parkplatz dort war auch fast leer (eine Handvoll Autos) und war von Möwen besetzt.


das Visitorcenter habe ich vergessen zu fotografieren, es ist ein Holzbau mir großer Terrasse (mit Tischen und ein paar Liegestühlen), Duschen und Umkleiden gibt es auch und eine Treppe zum Strand runter. Drinnen ein kleiner Austellungsraum und ein Andenkenshop


da die Schildkröten vom Aussterben bedroht sind werden die Eier wenn möglich ausgegraben und die kleinen Schildkröten nachdem sie von Nationalparkmitarbeitern aufgepäppelt worden sind ins Meer entlassen, man hofft so den Bestand zu erhalten.

auch hier wieder ein Hinweis auf das Wirken von Lady Bird:

statt zu baden haben wir einen längeren Strandspaziergang gemacht. Ein oder zwei Leute waren im Wasser aber das war wirklich die Ausnahme, auch Spaziergänger haben wir nur wenige getroffen. In Sichtweite der Küste kann man Bohrtürme erkennen:

mir schien das Wasser auch nicht besonders sauber, der bräunliche Schaum sieht wenig einladend zum Baden aus, stellenweise sah man auch grauschwarze Schlieren im Sand, ich denke das ist Ölverschmutzung. Den Nationalparkstrand hatte ich mir anders vorgestellt ehrlich gesagt

laut Webseite des Parks ist er berühmt für seine Muschelstrände. Ich wußte dass die schönsten Strände mehr westlich liegen aber dass man keine einizige Muschel im Strand gefunden hat fand ich schon sehr enttäuschend. Dieses muschelbewachsene Holzstück war das einzige was wir an Muscheln am Strand gesehen haben

sehr interessant waren aber die Scharen an Pelikanen die ständig über unseren Köpfen geflogen sind, leider ist kein einziger mal gelandet

wie gestern Abend aber wieder viele keinere Vögel im Sand



und dann dieses Ding, eine portugiesische Galeere

damit war das Baden im Meer für mich sofort gestrichen. Wir hatten zwar die Schilder im Visitorcenter gesehen aber ich hatte nicht erwartet dass die am Strand rumliegen. Die sind ja hochgiftig und auch für Menschen lebensgefährlich, mindestens ist der Kontakt aber extrem schmerzhaft.

die wenigen Spaziergänger die unterwegs waren hatten überwiegend die gelben Plastiksäcke dabei und haben eingesammelt was an Müll rumlag, es war nicht viel und wahrscheinlich wird regelmäßig gesammelt, denn der Strand war in der Hinsicht völlig okay

ein paar Meter das nächste dieser hochgiftigen Tiere, da mag man ja nicht mal barfuss am Strand gehen, ich habe meine Sandalen heute angelassen. Und das war nicht die letzte, die traf man alle hundert Meter an!

Diese Gesellen waren uns lieber

einer hat einen Fisch am Strand gefunden und hatte Schwierigkeiten ihn aufzunehmen, eine Nummer zu groß



nach einer Weile endet der "Fußgängerbereich" hinter der Barriere darf man mit dem Auto an den Strand


viel interessanter wird es nicht, wir sind dann umgekehrt und zum Visitorcenter zurückgelaufen.

neben ein paar Kleinteilen wie dieser Zahnbürste und ein paar Schuhsohlen haben wir mehrfach diese gelben Haufen gesehen, das ist Plastik, ob das wohl Teile von Fischernetzen sind? Wir konnten uns das nicht erklären.

auf der Rückfahrt haben wir ein Hinweisschild zu einem Surferstrand gesehen, da sind wir dann noch hingefahren (auf der anderen dem Festland zugewandten Inselseite)

dort konnte man Surfbretter und Zubehör mieten oder kaufen, Surfkurse wurden auch angeboten, einige Surfer waren im Wasser

am Ufer gibt es aber keinen Weg, spazieren gehen kann man hier nicht

und die berühmten Muscheln haben wir leider auch hier nicht gefunden

an der Strasse zurück zum Hotel liegt der einzige Supermarkt der Insel, dort haben wir Halt gemacht und Kuchen gekauft. In unserer Küche haben wir Kaffee gekocht und Pause gemacht, ich habe mich eine Weile aufs Bett gelegt. Es war aber erst Nachmittag und so sind wir anschließend noch zum Padre Island State Park gefahren. Den Eintritt hatte ich wie alle State Parks vorgebucht. Hier waren mehr Leute am Strand, darunter einige Campingmobile.
Der Strand sah -wenig verwunderlich- genauso aus wie im Nationalpark

wir sind auch hier am Strand entlang spaziert, portugiesische Galeeren sahen wir keine, aber andere Arten von Quallen: sehr klein und auch blau gefärbt, ob die auch gefährlich sind haben wir nicht rausgefunden, es gab zwar ein kleines Visitorcenter, dort gab es aber keine Hinweise auf Quallen. Dafür muss es hier Stechmücken geben, es kam zum ersten Mal die große Dose "Off" zum Einsatz, die wir am Anfang des Urlaubs im Walmart gekauft haben.
Auch hier wieder Bohrtürme in Sicht

weiter hinten war ein künstlich angelegter Anglersteeg, bis dorthin sind wir gelaufen



hier sind die Vögel ja perfekt getarnt


es waren etliche Leute am Angeln. Wir hätten nicht gedacht dass sich das so nah am Strand lohnt, aber einer hat einen großen Fisch gefangen, der war über einen halben Meter lang und er konnte ihn nur mit Hilfe an Land ziehen

am Rückweg. Hier im Statepark gab es mobile Toiletten am Strand, das habe ich im Nationalpark vermisst (da gab es nur Toiletten im Visitorcenter)

Pelikane gab es hier eher noch mehr als im Nationalpark und einmal konnten wir einen beim Fischen beobachten, die meisten sind aber wieder nur über unsere Köpfe geflogen


diesmal hatten wir ausreichend Zeit nach einem Restaurant fürs Abendessen zu suchen und haben uns für Island Time Sushi Bar and Seafood Grill entschieden (14225 S Padre Island Dr, Corpus Christi, TX 78418). Das war das einzige Fischrestaurant, das meiste ist hier eher mexikanisch oder italienisch. Es war schon fast dunkel als wir losgefahren sind und an der angegeben Adresse haben wir kein Lokal gefunden. Da wir dort nicht wenden konnten sind wir quer durchs Gelände gefahren, das war teils Baustelle und gerade als wir auf die Strasse wieder einbiegen wollten haben wir noch ein paar Geschäfte -von der Strasse zurückgesetzt- gesehen, nach etwas Suchen haben wir das Lokal dann gefunden. Das muss etwas für Stammgäste sein, hier kommt kein Mensch einfach so vorbei!

die junge Kellnerin war sehr freundlich, Josef konnte sich nicht für einen Wein entscheiden, kein Problem - sie bringt ihm gern einen Probeschluck von beiden. Tatsächlich war der Wein wie das Bier das sie mir serviert hat von der Zapfanlage, sowas habe ich auch noch nicht gesehen. Einer der Weine war gut und Josef bekam noch mal ein gößeres Glas, das nenne ich Service!

Josef hat dann Sushi bestellt und ich ein Tunfischsteak. Der Laden sah ja mehr wie eine Bar aus und ich hatte daher keine besonderen Erwartungen an das Essen, da haben wir aber wieder eine Überraschung erlebt! Mein Tunfischsteak war das beste das ich jemals gegessen habe, außen gegrillt, innen nur lauwarm und roh und einfach nur köstlich. Und mit 26 $ inclusive Reis und Gemüse auch nicht teuer. Josefs Sushi war genauso gut. Der Koch kam an den Tisch und fragte uns ob es schmeckt und hat sich über unser Lob sehr gefreut. Er war offensichtlich ein Spezialist, hat uns erzählt dass er Tunfisch nur aus Japan und Neuseeland kauft und nur die allererste Qualität. Also wenn ihr jemals in diese Ecke kommt würde ich hier unbedingt zum Essen gehen (und am besten im Hellen nach der Adresse suchen).
Das Fotos ist mir leider misraten, so gibt es nur eins vom Cheesecake Nachtisch
die heutige Route:Übernachtung: wie gestern