Autor Thema: Wild America - eine besondere Reise nach Alaska und in den Yukon  (Gelesen 267056 mal)

Paula

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Re: Wild America - eine besondere Reise nach Alaska und in den Yukon
« Antwort #60 am: 31. Juli 2013, 11:17:22 »
ich weiß schon warum ich im Yellowstone keine Bären sehen will  :o
ohne Begleitung eines Rangers oder so hätte ich diese Tour gar nicht gewagt. Kaum zu glauben dass Leute mit kleinen Kindern da rum laufen, das würde mir niemals einfallen.
ehrlich gesagt sehe ich solche Szenen (aber ohne die Verfolgungsjagd) lieber im Fernseher...
Viele Grüße Paula

Horst

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Re: Wild America - eine besondere Reise nach Alaska und in den Yukon
« Antwort #61 am: 31. Juli 2013, 12:34:02 »
Traut ihr euch immer noch in die Nähe von Bären?
Es war ja nicht die letzte Bärenbegegnung dieser Reise - aber zumindest folgte keine lebensbedrohliche mehr und ja wir trauen uns - aber wir sind vorsichtiger geworden.
Ich denke mir - passieren kann immer was - gerade auf Reisen - und wenn ich teilweise höre und lese wie nah manche bei Bear Watchings an den Bären dran sind (manchmal 2 Meter) und auch sehe was da am Russian River mit Anglern und Familien los war schätze ich "unseren Bären" als eben den einen ein dem man nicht begegen sollte.
Aber das sowas in der Verlosung mit drin ist - das wissen wir jetzt.
In Bärengebiete nehmen wir zumindest zukünftig ein Bärenspray mit.


Ich habe mir die filmreife Szene gerade vorgestellt .... Nicht auszudenken, wenn euch der Teddy erwischt hätte  :heul:.
Ja, unsere Verhandlunsgbasis mit dem Bären hätte wohl nicht gut ausgesehen.  ;)

ich weiß schon warum ich im Yellowstone keine Bären sehen will  :o
ohne Begleitung eines Rangers oder so hätte ich diese Tour gar nicht gewagt. Kaum zu glauben dass Leute mit kleinen Kindern da rum laufen, das würde mir niemals einfallen.
ehrlich gesagt sehe ich solche Szenen (aber ohne die Verfolgungsjagd) lieber im Fernseher...
Wenn man sich mit Anglern in Alaska unterhält kann man natürlich schon mal die eine oder andere Story hören aber es ist doch sehr selten daß Touristen etwas mit Bären passiert.
Im Yellowstone sowieso noch weniger als in Alaska wo Büffel (oder im Teton Elche) eigentlich viel gefährlicher sind.
Alaska dagegen ist absolutes Bear Country. Wer dort wandert sollte sich informieren, gegebenenfalls ein Bärenspray dabei haben und wenn möglich den Abstand nicht zu klein werden lassen.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Silv

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Re: Wild America - eine besondere Reise nach Alaska und in den Yukon
« Antwort #62 am: 31. Juli 2013, 13:08:37 »
 :schreck:  :o
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll! Für mich wäre ja schon das Anhalten durch den Polizisten eine riesen Aufregung gewesen. Und dann die Aktion mit dem Bären! Ich hätte wahrscheinlich schon kehrt gemacht, nachdem ich die "Bärenhaufen" gesehen hätte. Ich hatte ja jetzt beim Lesen schon schlottrige Knie!

Warum der wohl gerade auf euch zugerast ist?! Da standen doch auch noch Angler im Wasser, die wären sicher leichter "zu kriegen" gewesen.
Er wollte sicher nur seinen Kumpels am Abend erzählen: "Hey, heute hab ich mal wieder 2 Touris erschreckt. Die sind vielleicht gerannt!"  :zwinker:

Glücklicherweise ist ja alles gut gegangen und ihr könnt uns hier einen tollen Bericht liefern. Noch erwähnen möchte ich noch das Foto mit dem Squirrel und dem Pilz - klasse!
Liebe Grüße
Silvia

Heiko

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Re: Wild America - eine besondere Reise nach Alaska und in den Yukon
« Antwort #63 am: 31. Juli 2013, 13:19:36 »
 :o Holla, das war ja ein aufregendes Erlebnis, das man nicht unbedingt braucht.

Andererseits, gerade heute habe ich den Satz gelesen: "dass es gerade die mühsamen, aber auch beängstigenden Momente sind, die uns Erlebnisse unvergesslich wertvoll werden lassen"  :thumb:.
Ich glaube, von diesem Erlebnis werdet ihr noch euren Enkeln erzählen (wenn es welche geben sollte).


Da muss ich an den blöden Spruch denken: "Wenn du einen Bären siehst, kletter auf einen Baum. Wenn er hinterher kommt, ist es ein Grizzly..."

Ich kenne den Spruch aber etwas anders  :), und zwar, dass dir der Braunbär hinterherklettert und der Grizzly dich vom Baum herunterschüttelt. - Also muss man sich die Anstrengung mit dem Klettern gar nicht antun  ;).
Gruß
Heiko

Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen. (Johann Wolfgang von Goethe, 1749 - 1832)

Horst

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Re: Wild America - eine besondere Reise nach Alaska und in den Yukon
« Antwort #64 am: 31. Juli 2013, 14:24:41 »
Warum der wohl gerade auf euch zugerast ist?! Da standen doch auch noch Angler im Wasser, die wären sicher leichter "zu kriegen" gewesen.
An der Stelle nicht. Da waren wir plötzlich ganz alleine.
Na ja nicht ganz ... zu dritt.....  :o



Zitat
Er wollte sicher nur seinen Kumpels am Abend erzählen: "Hey, heute hab ich mal wieder 2 Touris erschreckt. Die sind vielleicht gerannt!"  :zwinker:
Mit der Nummer kann er sicher heute noch punkten.  ;)



Da muss ich an den blöden Spruch denken: "Wenn du einen Bären siehst, kletter auf einen Baum. Wenn er hinterher kommt, ist es ein Grizzly..."
Ich kenne den Spruch aber etwas anders  :), und zwar, dass dir der Braunbär hinterherklettert und der Grizzly dich vom Baum herunterschüttelt. - Also muss man sich die Anstrengung mit dem Klettern gar nicht antun  ;).
Hätte ich sowieso nicht gekonnt denn dann hätte ich mein Stativ loslassen müssen und das geht ja gar nicht...  ;)
Vor der Reise hatte ich mit Petra noch über so einen Moment gesprochen und natürlich vollmundig angekündigt - wenn so ein Bär käme könnte ich ja immer noch mein Stativ schwingen und dem Bären eins überziehen - und dann bin ich doch gerannt.  :))
Sich mit einem Bären anlegen geht auch bestenfalls bei den Schwarzbären - das sind ja meines Wissens Vegetarier und auch in der Regel kleiner und schmächtiger als die "großen Braunen" an der Küste.
Einen Schwarzbären könnte man also etwas beherzt verscheuchen - bei dieser "Bärenmarke" würde ich das lieber lassen.
Wenn es geht  langsam zurück ziehen, und eben die üblichen Ratschläge befolgen (groß machen, sprechen damit der Bär gleich merkt daß er keine klassische Beute vor sich hat usw...).
Ging leider bei uns alles nicht mehr.

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Shadra

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Re: Wild America - eine besondere Reise nach Alaska und in den Yukon
« Antwort #65 am: 31. Juli 2013, 16:00:01 »
Zitat
[...] sprechen damit der Bär gleich merkt daß er keine klassische Beute vor sich hat [...]

 :gruebel: Hmmm ... welches Gesprächsthema wäre wohl bei einem Braunbären angebracht?  Wetter - Kinder - Fischgerichte??

Sry .. ich glaub ich hab fFeber ... man möge mir meine Albernheit verzeihen .. bin krank  :-[
Schöne Grüße
Nele

Manche Menschen schwimmen mit dem Strom. Andere schwimmen gegen den Strom. Und ich steh hier mitten im Wald und find den blöden Fluss nicht!

Horst

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Re: Wild America - eine besondere Reise nach Alaska und in den Yukon
« Antwort #66 am: 31. Juli 2013, 17:03:21 »
Oh Nele, Du "klingst" nicht fit - gute Besserung.  :)

Zitat
[...] sprechen damit der Bär gleich merkt daß er keine klassische Beute vor sich hat [...]

 :gruebel: Hmmm ... welches Gesprächsthema wäre wohl bei einem Braunbären angebracht?  Wetter - Kinder - Fischgerichte??
Bärenwitze  ;)
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Palo

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Re: Wild America - eine besondere Reise nach Alaska und in den Yukon
« Antwort #67 am: 31. Juli 2013, 17:32:57 »
Man soll ja auch laut schreien um Baeren zu vejagen, aber ich glaube diesen Riesen auf mich zukommen zu sehen haette mir die Stimme verschlagen und ich haette keinen Laut raus gebracht.

Ist doch schoen ein stinkiges Dixie-Klo in der Wildernis zu finden, so lernt man die Dinger doppelt zu schaetzen  ;)  - und zu zweit  ;D




Gruß

Palo

Shadra

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Re: Wild America - eine besondere Reise nach Alaska und in den Yukon
« Antwort #68 am: 31. Juli 2013, 22:58:42 »
Oh Nele, Du "klingst" nicht fit - gute Besserung.  :)

Danke. Sonntag auf Montag in unserem unter Wasser stehenden Keller verbracht und versucht, das Wasser irgendwie wieder rauszubekommen. Nackige Füße auf kaltem Boden im eisigen Wasser .. keine gute Kombination ...

Und ich kann doch nicht lachen mit dem Husten ... dumm .. dass ich die Bärenwitze angeklickt hab ...  ::)

Aber ich beneide Euch um solche Momente. Vielleicht jetzt nicht gerade den Wettlauf Mensch gegen Bär! Aber ich stelle es mir absolut  beeindruckend vor, sich in der Nähe solcher beeindruckenden Tiere aufhalten zu "dürfen"!
Schöne Grüße
Nele

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Horst

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Re: Wild America - eine besondere Reise nach Alaska und in den Yukon
« Antwort #69 am: 01. August 2013, 00:08:39 »
Oh Nele, Du "klingst" nicht fit - gute Besserung.  :)

Danke. Sonntag auf Montag in unserem unter Wasser stehenden Keller verbracht und versucht, das Wasser irgendwie wieder rauszubekommen. Nackige Füße auf kaltem Boden im eisigen Wasser .. keine gute Kombination ...
Ja Sonntag war hier übel - vor ein paar Jahren ist uns das auch passiert mit Keller unter Wasser - seitdem haben wir den Trockner dort auf Paletten stehen.
Eine Erkältung im Sommer ist nicht schön. Ich drücke alle Daumen damit Du bald wieder den Sommer genießen kannst.  :)



Aber ich beneide Euch um solche Momente. Vielleicht jetzt nicht gerade den Wettlauf Mensch gegen Bär! Aber ich stelle es mir absolut  beeindruckend vor, sich in der Nähe solcher beeindruckenden Tiere aufhalten zu "dürfen"!
Ersteres - kann man drauf verzichten  ;) - letzteres - ja natürlich das ist einfach großartig solchen wundervollen Tieren zuzusehen.
Mit ein Grund dorthin zu gehen- Alaska ohne Bären wäre wie Afrika ohne Löwen und Elefanten - unvorstellbar.  :)
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Silv

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Re: Wild America - eine besondere Reise nach Alaska und in den Yukon
« Antwort #70 am: 01. August 2013, 09:13:31 »
Guten Morgen!  8)
Wollte nur mal sagen, dass ich heute Nacht von einem großen, gefährlichen Bären geträumt hab... - so hat mich dein Bericht von gestern beschäftigt! 
Liebe Grüße
Silvia

Horst

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Re: Wild America - eine besondere Reise nach Alaska und in den Yukon
« Antwort #71 am: 01. August 2013, 14:04:31 »
Wollte nur mal sagen, dass ich heute Nacht von einem großen, gefährlichen Bären geträumt hab... - so hat mich dein Bericht von gestern beschäftigt!
Oh ... na ich hoffe das Du im weiteren Verlauf des Berichts eher von den traumhaften Landschaften verfolgt wirst und nicht von Bären im Schlaf.  ;)
Wobei das nächste mittlere Drama am Tag 6 folgt .... zumindest für mich.
Ich kann aber entwarnen - es hat uns diesmal kein wildes Tier gejagt.  ;)
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Kauschthaus

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Re: Wild America - eine besondere Reise nach Alaska und in den Yukon
« Antwort #72 am: 01. August 2013, 18:56:39 »
Mensch, Petra und Horst, der Bericht macht mir mir echt Probleme.  :(

Da wir überlegen, unsere vorhandenen Prämienflug Meilen nächsten August für Alaska einzusetzen, stehen wir gerade in Verhandlungen mit unseren Teenager Kindern, die "nur Natur" altersgemäß langweilig finden.

Ich wollte ihnen diesen Bericht hier nach Fertigstellung zum Lesen zeigen, damit sie Geschmack daran finden. Aber jetzt fürchte ich, dass es genau solche Erlebnisse sind, die ihnen gefallen würden. (Vermutlich nicht wissend, wie gefährlich das in echt ist, wenn man es nicht nur liest.)
Aber umgekehrt sind es solche Erlebnisse, die mich zweifeln lassen, ob ein Campingurlaub im absoluten Bear Country tatsächlich eine kluge Idee ist.  ???

Ich musste unwillkürlich daran denken, was passiert wäre, wenn man nicht so pfeilschnell die Treppen hoch sprinten kann.  ;D

Da fällt mir ein Spruch auf einem T-Shirt meines Mannes ein: Da sagt ein Bär "Send more tourists, the last ones were delicious"

Ich bin total gespannt, wie es weiter geht.

Viele Grüße, Petra
Seit ich das Wort Dings kenne, kann ich alles erklären.

Horst

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Re: Wild America - eine besondere Reise nach Alaska und in den Yukon
« Antwort #73 am: 01. August 2013, 23:06:31 »
Mensch, Petra und Horst, der Bericht macht mir mir echt Probleme.  :(

Da wir überlegen, unsere vorhandenen Prämienflug Meilen nächsten August für Alaska einzusetzen, stehen wir gerade in Verhandlungen mit unseren Teenager Kindern, die "nur Natur" altersgemäß langweilig finden.

Ich wollte ihnen diesen Bericht hier nach Fertigstellung zum Lesen zeigen, damit sie Geschmack daran finden. Aber jetzt fürchte ich, dass es genau solche Erlebnisse sind, die ihnen gefallen würden. (Vermutlich nicht wissend, wie gefährlich das in echt ist, wenn man es nicht nur liest.)
Aber umgekehrt sind es solche Erlebnisse, die mich zweifeln lassen, ob ein Campingurlaub im absoluten Bear Country tatsächlich eine kluge Idee ist.  ???
Ich denke sowas hier mal gelesen zu haben sorgt dafür, daß man nicht zu gedankenlos und leichtsinnig wird.
Trotzdem was uns passiert ist ist schon keine alltägliche Situation - das würde Euch nicht passieren.
Natürlich muss man im Bärengebiet (vor allem natürlich da wo solche Lachsflüsse sind) ein paar Regeln als Camper beachten aber da kann man sich informieren und dann passt das schon.
Ich denke Deinen Kids würde Alaska gefallen und ein bisschen Thrill den man mit ein paar "wüsten Stories" aus dem eumerika-Berichte-Board aufbauen kann hält doch die Spannung bei den Kids höher und lässt das ganze noch eher zu einem Erlebnis werden - vor allem wenn Ihr dann auch mal Bären und Elche seht.  :)





Zitat
Ich musste unwillkürlich daran denken, was passiert wäre, wenn man nicht so pfeilschnell die Treppen hoch sprinten kann.  ;D
Wahrscheinlich hätten wir den Kuschelfaktor von Herrn Bär kennenlernen dürfen.  ;)



Zitat
Ich bin total gespannt, wie es weiter geht.
Fortsetzung folgt bald .....  :)
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Horst

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Re: Wild America - eine besondere Reise nach Alaska und in den Yukon
« Antwort #74 am: 01. August 2013, 23:47:23 »
5.Tag, Mittwoch 31.8.2011

Heute morgen regnet es wie aus Eimern – also kein Grund hektisch aus dem Bett zu springen – da dreht man sich doch gerne nochmal um.   ;)


Um 8 Uhr sind wir beim Frühstück, welches die Patentochter in Vertretung ihrer Pateneltern betreut. Anders als in den Lower 48 ist der Alaskaner im Sommer gerne selbst unterwegs auch wenn er ein B&B hat.

Da wir die Kenai Fjords Tour ja erst morgen machen brauchen wir nun noch 2 Übernachtungen in Seward was wir uns im Vorfeld offen gelassen hatten. Das nette Bear Ridge B&B hat für heute leider nichts mehr frei – also wird unser erstes Tagesprogramm die Suche nach einer neuen Bleibe für die Nacht werden.

Es ist inzwischen schon 10 Uhr als wir durch das kleine 3000 Einwohner Städchen tuckern.

Seward wurde übrigens nach William H.Seward benannt, der Außenminister unter Präsident Abraham Lincoln war. Als Außenminister setzte er sich für den Kauf der damaligen russischen Territorien in Nordamerika ein, der schließlich am 30. März 1867 für eine Summe von 7,2 Millionen Dollar vollzogen wurde. Sowas würde man heute ein Schnäppchen nennen.

Petra erinnert sich noch an ein B&B, welches sie im Vorfeld für den Tag gestern per Mail angefragt hatte und das damals nichts frei hatte. Vielleicht ja heute. Wir entdecken das B&B im Ortskern und klopfen an.
Nein, leider ist auch heute nichts frei – aber wir sollen mal reinkommen – sie würde bei einer Kollegin anrufen.

Da die Kollegin nebenbei eine Bäckerei hat und gerade von Kunden umlagert ist wird das Telefonat um ein paar Minuten aufgeschoben und wir bekommen Kaffee angeboten. Es ergibt sich eine sehr nette Unterhaltung mit einem Gast des B&B, einer literaturbegeisterten Amerikanerin – natürlich genau das richtige Thema für Petra. Ich döse derweil vor mich hin bis uns die überaus freundliche Gastgeberin Positives vermelden kann – Zimmer wäre bei der Kollegin frei.

Wir verabschieden uns und bedanken uns für die Gastfreundschaft – auch wegen Erlebnissen dieser Art haben wir uns beide einst in Amerika verliebt. Heute ist vieles leider nicht mehr so wie in den 90ern aber hier oben in Alaska ist die Welt noch in Ordnung.





Wir begeben uns zum Sea Treasure Inn und bekommen ein riesiges Zimmer.





Dazu gibt’s eine Küche die wir benutzen können und sogar ein internetfähiger PC steht in der Ecke der Küche zur Verfügung – für 87 $ im teuren Seward ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis.

Das Wetter wird von diesem guten Umstand aber leider noch nicht besser.
Nach wie vor weint der Himmel. Wir denken an Andreas der heute die Kenai Fjords Tour macht – wir hätten ihm besseres Wetter gegönnt.






Ideales Programm gerade an einem Regentag (aber nicht nur dann) ist das Alaska Sea Life Center in Seward an der Resurrection Bay – Alaskas einziges Aquarium das sich nebenbei auch um kranke Meerestiere kümmert.






Der Eintritt ist mit 20$ nicht gerade geschenkt aber für uns lohnt es sich. Man lernt einiges über die Meerestiere der Region, kann Seesterne anfassen ...





... und absolutes Highlight für uns ist natürlich das Becken mit den Seevögeln.





Lundis (wir sind einfach an den isländischen Begriff für Papageitaucher gewöhnt) aus nächster Nähe beobachten ist immer wieder klasse.






Wobei das hier genau genommen gar keine Lundis bzw. Papageitaucher sind. Beides sind Alkenvögel – aber während der Papageitaucher nur im Atlantik vorkommt, gibt es in dieser Region des nördlichen Pazifik nur den Hornlund ...






... und Gelbschopflund.





Wir sind fast 2 Stunden am Beckenrand und machen immer wieder Aufnahmen.































Allerdings ist es in dem Raum sehr kühl – man muss sich hinterher erstmal wieder in den anderen Räumen aufwärmen.






Es ist gegen halb zwei als wir für einen kleinen Fotostop in der Mini-Downtown halten.


Eine halbe Stunde später fahren wir am Hafen vorbei und sehen gerade wie Andreas' Cruise Ship im Hafen anlegt. Na, da überraschen wir ihn nochmal denn wie beim Schiedsrichter und den Chorgesängen im Fußballstadion gilt auch bei ihm „wir wissen wo Dein Auto steht".
Andreas ist trotz des schlechten Wetters von seiner Tour begeistert. Gut zu hören – wir sind auch schon gespannt wie das morgen bei uns werden wird.
Wir entscheiden spontan noch zusammen zum Exit Glacier zu fahren der sowohl bei ihm als auch bei uns für heute noch auf dem Programm steht.

 




Der Exit Glacier (der im übrigen auch Teil des Kenai Fjords Nationalparks ist) ist in wenigen Minuten stadtauswärts nach Norden und über eine weitere Zufahrtsstraße vom Highway erreicht. Wir parken unsere Autos und begeben uns auf den Trail zum Gletscher.






Der Weg ist ein besserer Spaziergang mit kleinem Höhenunterschied und bereitet keine Probleme, auch wenn man nicht im Bärensprint geübt ist.





Da es nach wie vor regnet ...






... gönne ich meiner Kamera eine vorgefertigte Plastikhülle als Regenschutz.





Vorteil des schlechten Wetters - es lässt den Gletschter blau leuchten.


















Wir gehen zusammen noch ein Stück zurück und verabschieden uns dann.

Andreas fährt heute noch weiter nach Anchorage und wir bleiben ja hier und wollen gleich noch den Trail zur Gletscherzunge gehen.






Wir sind kaum 200 Meter gelaufen und kommen aus dem Wald auf eine freie Fläche wo sich die Gletscherabflüsse ihren Weg bahnen, da sehen wir schon eine Rangerin hektisch mit den Armen wedeln – am Fluß steht ein Schwarzbär.

Wir gesellen uns zur Rangerin und beobachten den Bären.

Just in diesem Moment müsste Andreas auf dem Weg zu seinem Auto hinter dem Bären durch den Wald laufen.
Als der Bär 2 Minuten später genau in diesen Wald verschwindet machen wir uns Sorgen um ihn – hoffentlich bleibt ihm eine Begegnung wie wir sie gestern hatten erspart.





Wir gehen zusammen mit einem anderen Paar aus Texas zur Gletscherzunge.
Nach dem Vorfall gestern und da der Bär inzwischen wieder aus dem Wald tendenziell in unsere Richtung geht - will Petra nicht gerne nur zu Zweit dorthin laufen, wenn ein Bär in der Nähe ist.











An der Gletscherzunge streikt plötzlich meine Videokamera und bringt einen Fehlercode.
Sowas ist für mich ja weit schlimmer als wenn ich 10 Bären am Hacken habe.
Vielleicht die Feuchtigkeit denke ich mir – wenn die Kamera wieder komplett trocken ist geht’s hoffentlich wieder.





Wir kommen ohne Begegnung mit dem Schwarzbären den wir in der Ferne im Tal ausmachen können wieder zurück zum Parkplatz und glücklicherweise steht Andreas' Auto nicht mehr da – also alles ok.






Wir gehen ins Visitor Center, kommen mit den beiden Rangerinnen dort ins Gespräch und dürfen eine Tiersichtungskarte ausfüllen.

Die Rangerinnen sind erstaunt daß der Bär gestern am Russian River so aggressiv war – aber das könnte eben schon mal vorkommen. Ich ergänze noch daß er sicher seinen Spaß mit uns hatte – was wohl auch der Fall war.
Danach geht’s noch zu Safeway wo wir 2 Tiefkühlpizzen für den Abend erstehen und wo es sogar ein öffentliches Telefon gibt – ein Wunder.

In einem Sportfachgeschäft kauft Petra noch ein Bärenspray. Bei der nächsten Bärenbegegnung ist vielleicht keine Treppe in der Nähe. Bevor wir uns auf den Boden legen und es dem Bären überlassen ob er in Knabberlaune ist, dann doch als Hilfe im worst case lieber so ein Spray.





Wobei - Spray ist gut, auf dem Foto der Verpackung sieht das ja eher wie ein Flammenwerfer aus.




Zum Sonnenuntergang lockert sich die Wolkendecke auf.





Es geht zurück zum Zimmer. Meine Kamera lässt sich nachdem mal kurz der Akku weg war wieder betreiben – also alles ok (scheinbar).

Auch wenn das Wetter heute mies war – ein schöner Tag  – wie üblich in dieser Reise - mit kleinem Aufreger.

 

 

Übernachtung: Sea Treasure Inn Bed & Breakfast, Seward

Preis: 87 $ / 95 $ (mit Steuer)

Kommentar: Tolles Zimmer, super Küche – mitten in der Stadt – sehr gut !




Bild des Tages:


Blaues Eis am Exit Glacier
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.