Autor Thema: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010  (Gelesen 111925 mal)

Andrea

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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #15 am: 08. Juni 2013, 23:29:41 »
Ich musste nur gerade an einen Reisebericht aus dem Namibiaforum denken. die haben so ihre Erfahrung mit Hyänen gemacht: KTP-Bericht (Seite 34)

Und jetzt fehlt hier der :zuberge: Smiley

Andrea
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Horst

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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #16 am: 08. Juni 2013, 23:38:51 »
Wow der Bericht hat ja 47 Seiten (wenn auch nur 6 Postings pro Seite).
Das werden wir hier so schnell nicht knacken.

Jedenfalls mit Hyänen ist nicht zu spaßen - sind aber faszinierende Tiere.
Wir haben uns irrsinnig gefreut letztes Jahr mal braune Hyänen zu sehen (meisten sieht man nur die Tüpfelhyänen).

Hier werden wir im Etosha gegen Ende der Reise noch von eindrucksvollen Begegnungen mit Hyänen berichten können.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #17 am: 08. Juni 2013, 23:41:17 »
Wow der Bericht hat ja 47 Seiten (wenn auch nur 6 Postings pro Seite).
Das werden wir hier so schnell nicht knacken.


Bei 6 Postings pro Seite und wenn wir hier so weiter "labern", schaffen wir das auch. Und bei dem Bericht war viel Laberei dabei (aber ganz nett, man lernt in wenig die Leute dabei kennen)
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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #18 am: 09. Juni 2013, 00:20:36 »
Wir labern doch nicht.
Wir tauschen sachbezogen auf einem Maximum an intellektueller Wortkreativität gehaltvolle und hochrangige Informationen aus.
Oder ?  ;)
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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #19 am: 09. Juni 2013, 00:28:56 »
Das stimmt. Schließlich muss ich ja dei Anzahl der Frühstücksgäste berechen, damit ich genügend Cornflakes dabei habe. Und mit dem Grillen ist ja bei mir eh langweilig, oder gibt es Tiere, die mir meine Tofuwurst streitig machen wollen?

Aber zurück zum Thema: Ich will gar nicht nur wegen der Tiere nach Namibia. Ich will da schon hin, seitdem ich das erste Mal in einem alten Atlas Deutsch-Südwest-Afrika gesehen habe. Nur dass ich damals nicht verstanden habe, was eine Kolonie ist und warum das heute nicht mehr deutsch ist. Da war ich 7 Jahre alt oder so... Zeit wird´s, dass ich da hin komme, oder? Und: Ich will mindestens eine Giraffe sehen - am liebsten eine, die gerade trinkt. Alles andere ist Bonus
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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #20 am: 09. Juni 2013, 00:49:50 »
Ich will mindestens eine Giraffe sehen - am liebsten eine, die gerade trinkt. Alles andere ist Bonus
Du meinst sowas hier ?



 ;)


Ansonsten - ich bin mir sicher Du wirst von Namibia begeistert sein.
Wenn Du schon mit so einer Faszination anreist - wird das Land noch sein übriges draufsetzen.
Am Ende geht es Dir wie uns und auch Du hast den Afrika-Virus in Dir.
Den will man auch gar nicht mehr loswerden.  ;)
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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #21 am: 09. Juni 2013, 07:50:36 »
Bei dem Bild geht mir das Herz auf - Dankeschön!  :) :) :)
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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #22 am: 09. Juni 2013, 23:12:48 »
 3.Tag, Mittwoch 27.10.2010

5 Uhr aufstehen. In Worten FÜNF UHR !!!!!!!!!!!!

Grund: in Twee Rivieren wurde kurz vor unserer Abreise der im KTP nur hier stattfindende Morning Walk mit einem Ranger wieder eingeführt. Das hatte Petra gleich reserviert und darauf haben wir uns ganz besonders gefreut.

Trotz der frühen Stunde trinken wir auf die Schnelle noch einen Kaffee und sind dann um 5.30 Uhr vor der Parkverwaltung und harren der Dinge die da kommen.

Es kommt zunächst ein schwarzer Parkangestellter und lädt uns in einen Jeep ein. An einer Lodge werden noch zwei junge Deutsche eingeladen – das war’s dann auch schon. Hat sich scheinbar noch nicht so rumgesprochen.
Nun stößt noch Jannie (eigentlich Jan Kriel) seines Zeichens Edelparkranger zu uns. Dass die Morning Walks wieder stattfinden ist wohl alleine sein Verdienst. Er ist auch im SanParks-Fourm (http://www.sanparks.org/forums/ ) sehr aktiv und hatte dort die Wiederauferstehung der Morning Walks angekündigt.






Während der Rest des Camps noch schläft werden nur für uns die Tore geöffnet und wir fahren ein kurzes Stück hinaus in den Park. 






Sonnenaufgang in der Kalahari











Wir halten und steigen aus. Jannie erklärt uns alles was wir über den Morning Walk wissen müssen – natürlich auch wie wir uns verhalten sollen. Der Mann hat offensichtlich jede Menge Humor und scheint ein richtig guter Typ zu sein.  Seine Waffe ist für den Ernstfall mit 5 Schuß geladen. Ob das bei einem Rudel Löwen reicht wird sich zeigen. 





Es geht los. Wie Jannie uns vorgegeben hat bleiben alle schön beisammen in einer Reihe.





Immer wieder hält er oder sein Kollege an und Spuren am Boden werden geprüft.
Wir bekommen viel erklärt – welche Spur, welches Tier – bekommen einen (leider verwaisten) Leopardenbaum gezeigt und lernen viel über Fauna und Flora der Kalahari und des KTP. 
Man spürt, das Jannie, der auch schon im Krüger gearbeitet hat, diesen Park von ganzem Herzen liebt. 

 


Dem Tier werden wir nicht mehr begegnen





Wir schrecken einige Eulen auf, sehen natürlich Antilopen (hier Red Hartebeest) ...





... und einige kleinere Tiere wie hier diese Manguste – aber leider nichts „Großes“. 

Trotzdem war dieser gut 2,5 Stunden dauernde Ausflug mit Jannie ein tolles Erlebnis und wir würden (und werden) es bei nächster Gelegenheit sofort wiederholen.   
Im übrigen hören wir später – 600 Meter weiter von der Stelle an der wir umgekehrt waren wäre ein Rudel Löwen gelegen ....... das wär’s gewesen .......... zumindest für eine der beiden Gruppen. ;)







Wieder zurück gibt es erst einmal Frühstück auf der Campsite.
Dann machen wir uns abmarsch- und Game Drive-bereit.




Gegen 9.30 Uhr sind wir wieder auf der Piste unterwegs nach Norden - beäugt von einem Oryx.





Springbockversammlung.
Heute ist es nicht ganz so heiß wie gestern – für Tiersichtungen ein positiver Umstand. Jannie hat uns noch mit auf den Weg gegeben – Tiere verhalten sich oft wie Menschen – ist es ihnen kalt legen sie sich in die Sonne – ist es heiß in den Schatten. 




Das Gnu  - sagt  - lass mich in Ruh





Strauß und Oryx sind im KTP immer dabei.


Hier mal eine Karte vom Park:
http://mappery.com/maps/Kgalagadi-Transfrontier-Park-Map.jpg 

 

 

Ein entgegenkommender Fahrer spricht von einem Löwen an einem Wasserloch – aber als wir dort eintreffen hat der offensichtlich schon das Weite gesucht – schade – der König der Wildnis ist natürlich auch für unsere Augen und Kameras das Maß der Dinge. 
Gegen Mittag haben wir uns schon ein gutes Stück auf der Piste nach Norden geschaukelt – da sehen wir vor uns zwei Autos in typisch verkeilter Stellung – eine Sichtung – und sicher stehen die nicht wegen einem Streifenhörnchen so da.
Als wir uns nähern deutet eine Frau in  einem Wagen mit südafrikanischer Flagge über dem Außenspiegel auf einen Baum 10 Meter neben der Straße. 




Bingo – eine Löwin !





Wir haben Glück. Die Löwin wälzt sich immer wieder mal hin und her und posiert für unsere Kameras. 





Irgendwann wird der Löwin die kleine Belagerung zu viel und sie erhebt sich und läuft die Straße hinunter – wir nehmen die „Verfolgung“ auf und fotografieren und filmen gleichzeitig während der Fahrt aus dem Auto. 
So was muss man mal erlebt haben – der Adrenalinspiegel steigt und es kommt richtig Action auf.




Die Löwin bekommt davon nichts mit und legt sich 500 Meter weiter direkt an der Straße ins Unterholz. Prima – danke, das gibt schöne Aufnahmen.






15 Minuten später als wir gerade weiterfahren wollen erhebt sie sich unvermittelt und trabt davon – das war super, unsere erste Kalahari-Löwin – die sich nicht nur von der besten sondern gleich von allen Seiten zeigte. So darf es gerne weiter gehen. 







Typische KTP Szenerie




Da die östliche Route über Rooiputs wegen Bauarbeiten gesperrt ist, fahren wir bis Kamqua wo es auch eine der wenigen Möglichkeiten gibt zu picknicken, aufs Klo zu gehen und überhaupt das Fahrzeug (auf eigenes Risiko) zu verlassen. 
Danach queren wir die Kalahari-Dünen Richtung Nossob. 
Eine tolle Strecke die uns begeistert.  Rotorange Dünen über die sich die Straße windet. Viele Wasserlöcher gibt es an der Strecke nicht - aber vor allem die Szenerie auf halber Strecke bei Moravet ist wie aus einem Film von National Geographic. Eine riesige Herde Oryx hat sich malerisch an einem Wasserloch versammelt.





Faszinierend diese anmutigen Antilopen zu beobachten.
Gegen 15.30 Uhr stoßen wir auf die Piste, die dem östlichen ausgetrockneten Nossob Flußtal folgt und nördlich nach Camp Nossob führt. Inzwischen ist es doch wieder gut warm geworden und das frühe Aufstehen und die vielen Stunden im Auto fordern ihren Tribut – wir sind schon wieder todmüde.
Am ersten Wasserloch Richtung Norden legen wir den Kopf in den Nacken und dösen für 15 Minuten weg. 
Das hat schon mal ein bisschen geholfen.






Wir klappern die folgenden Wasserlöcher bis Nossob ab ohne spektakuläre Tiere zu erleben – mal von einem Honigdachs  und diversen Schakalen abgesehen. 





Die Sonne steht schon tief als wir das Nossob Rest Camp erreichen.
Das Begrüßungskomitee ist schon bereit.


















Wir begeben uns zum Hide am Wasserloch in Nossob.
Neben einigen Schakalen die sich vorsichtig an die Tränke heranwagen ...






... erleben wir dank einiger Wolken einen dramatischen Sonnenuntergang. 
"Feuerhimmel"

Weniger dramatisch verläuft heute der Aufbau unseres Dachzeltes. Witzigerweise ist doch tatsächlich der Nachbar aus dem Camp in Twee Rivieren auch diesmal wieder neben uns – doch seine Hilfe, die er uns bereitwillig wieder anbietet, benötigen wir heute nicht. Inzwischen haben wir es schon raus wie und wann wir auf Kommando gleichzeitig drücken müssen damit sich die Schienen so überlagern wie es sein soll. 
Die kulinarische Abteilung bietet zum Abendessen noch einmal leckere Grillwürste, Salat und Knoblauchbrot – wie üblich 2-3 Runden Bier dazu – man lebt nicht schlecht in Afrika. 




Gegen 21 Uhr gehen wir mit je einem Savanna Dry (einem in Südafrika hergestellten Cider)  und unseren Kameras bewaffnet noch einmal zum - ab Einbruch der Dunkelheit dezent beleuchteten -  Hide  und haben das Glück, dass sich eine Hyäne und ein Schakal (im Bild) den gleichen Zeitpunkt für ihren Schlummertrunk ausgesucht haben. 





Eine Stunde später geht es zum Duschen. In den für die Camper zur Verfügung stehenden 2-3 Waschhäusern pro Campingplatz sind meist jeweils 2-3 Klos und ebenso viele Duschen. Es gehört etwas Glück dazu dass man nicht anstehen muss – was nach einem langen Tag irgendwie weniger schön ist.
Um halb elf ist wieder der Dachzeltkruschtler am Werk – richtet mit mehr oder eher weniger geschmeidigen Bewegungen wieder „seine Dachzeltseite“, wird wie gehabt zurechtgewiesen, wann er denn endlich fertig wäre und 10 Minuten später kommt auch Camp Nossob zur Ruhe – ich habe alles gerichtet – alle können schlafen.  ;)

Gute Nacht John Boy – Gute Nacht Afrika. 



Übernachtung: Nossob Rest Camp (Kgalagadi Transfrontier Park)

Preis:  spottbillige 150 N$ (=  15 €)

Bewertung: 8,5 von 10

Kommentar: als Camp das Netteste im KTP und das Wasserloch mit dem Hide ist einfach spitze.
Einrichtungen (Strom, Duschen usw.) für so einen Park eben Standard, nicht sensationell aber absolut ok



Bild des Tages:


Was sonst ?
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Andrea

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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #23 am: 10. Juni 2013, 06:05:25 »
Ein toller Tag! Aber in einem der obigen Bilder sind auf dem Straußenbild Antilopen zu sehen. Willst du das vielleicht noch ändern oder bestehst du darauf, dass das Strauße sind?  ;)

Darf man eigentlich im KTP außerhalb der Camps das Fahrzeug verlassen? Klar, neben der Löwin wäre ich auch nicht ausgestiegen. Dafür war sie nah genug!
Liebe Grüße, Andrea



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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #24 am: 10. Juni 2013, 09:59:24 »
Ein toller Tag! Aber in einem der obigen Bilder sind auf dem Straußenbild Antilopen zu sehen. Willst du das vielleicht noch ändern oder bestehst du darauf, dass das Strauße sind?  ;)
Das sind diese "bekannten" KTP-Mutationen  ;)
Hatte einen Link verwechselt und ein Foto doppelt drin - danke für Deinen Hinweis.  :)
Das kommt davon wenn Petra mal nicht kontrolliert. C:-)


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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #25 am: 10. Juni 2013, 10:04:07 »
Zitat
Darf man eigentlich im KTP außerhalb der Camps das Fahrzeug verlassen? Klar, neben der Löwin wäre ich auch nicht ausgestiegen. Dafür war sie nah genug!
Es gibt einige wenige Picknickplätze (meistens mit Klo) wo man auf eigene Gefahr aus dem Auto rausdarf, ist in der Parkkarte eingezeichnet.
Wenn man Dich anderswo außerhalb des Autos erwischt kann es Ärger geben - ist in einem Park mit Löwen und anderen Raubtieren auch nicht empfehlenswert.  ;)
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Rainer

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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #26 am: 10. Juni 2013, 10:14:15 »
Das sind diese "bekannten" KTP-Mutationen  ;)

Ach so - und ich dachte schon, das wäre ein Suchbild....

Das kommt davon wenn Petra mal nicht kontrolliert. C:-)

Sehr schön die Kurve gekriegt - es ist genau wie bei uns, egal was Sylvia passiert, Schuld bin ich.  :-\

Horst

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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #27 am: 10. Juni 2013, 21:34:49 »
4.Tag, Donnerstag 28.10.2010


5:20 Uhr aufstehen, Zähne putzen, Kaffee trinken und natürlich noch mal zum Hide.

Auch wenn gerade nichts los ist – einfach immer wieder toll, spannend und mit einer besonderen Atmosphäre, dieses Wasserloch mit dem „Versteck“.

Kurz nach 6 Uhr verlassen wir das Nossob Rest Camp und gehen auf Game Drive.
Die morgendlichen Ausfahrts- und abendlichen Rückkehrzeiten sind auf die Minute streng geregelt und müssen eingehalten werden. Im Moment darf man morgens um 6:10 Uhr das Camp verlassen (früher ist auch das Gate gar nicht offen) und wer abends nach 19 Uhr kommt steht erst mal vor verschlossenem Tor und muss unter Umständen mit einer Geldstrafe und natürlich in jedem Fall mit einem ordentlichen „Anschiß“ rechnen.
Die Parkverwaltung will wohl vermeiden, daß die Besucher bei Dunkelheit durch den Park fahren;  was ja auch Sinn macht.





Heute ist der Morgen der Schakale. Zunächst sehen wir einen gleich am ersten Wasserloch auf unserem Weg nach Süden ...





... und dann wirklich direkt neben uns an der Straße auf einem kleinen Sandhügel.
Wenn ich die Hand ausstrecken würde – könnte ich ihn streicheln.
Der Schakal stört sich nicht an uns, blickt versonnen in die Umgebung und buddelt zur Abwechslung alle paar Minuten an einem Loch im Boden um dann auf seinen Aussichtspunkt neben unserem Auto zurückzukehren.





Einige Meter weiter trottet eine braune (Schabracken-)Hyäne über die Straße von der Petra gerade noch ein schnelles Foto durch die Büsche schießen kann, das aber eher ein Suchbild wird. Immerhin - mal eine Hyäne am hellichten Tag !






Natürlich sehen wir auch wieder eine Menge Antilopen, Strauße, Vögel und die Geier warten schon ....
Am Straßenknotenpunkt und Picknickplatz bei Dikbaardskolk legen wir unser Frühstück ein. Das schönste Fotolicht der ersten Morgenstunde ist ja inzwischen vorbei.





Weiter geht die Fahrt wie gestern über die herrliche Dünenpiste zurück zum trockenen Flusstal des Auob River der nur nach sehr seltenen heftigen Regenfällen Wasser führt. Wieder erleben wir an der Strecke, die sich im Auf und Ab an die orangen Sanddünen schmiegt, vor allem viele Oryx-Antilopen.





Im Aob Tal angekommen bietet sich uns eine beeindruckende Szenerie:
 3 Schakale die sich um die Reste eines Geparden-Risses kümmern.

Die Natur ist hier gut organisiert – außer Knochen bleibt in der Regel nichts zurück.




Ein Oryx peilt die Lage am Wasserloch - ist ein Raubtier in der Nähe ?






Gegen 11.30 Uhr erreichen wir eines der nördlicheren Wasserlöcher (Craig Lockhart) und erfahren von „der Südafrikanerin“ die uns schon gestern zu der Löwin informierte, dass etwa 50 Meter entfernt unter einem Baum etwas erhöht ein kleines Löwenrudel (4-5 Tiere) liegt. Nun können auch wir sie erkennen.





Wie die 5 anderen Autos suchen wir uns eine möglichst günstige Position und warten.
Es kommt zwar noch ein Löwe dazu aber sie bleiben oben im Hang und nähern sich nicht der Wasserstelle.
Eine Stunde später haben wir genug und geben auf (jedenfalls für den Moment) und fahren zum Camp Mata Mata. Wir können ja auf dem Nachmittags- Game Drive nochmal bei Craig Lockhart vorbeisehen.




In Mata Mata angekommen wählen wir uns eine Campsite und machen etwas für uns völlig Ungewöhnliches – wir gehen im Urlaub an den Pool.

Gab es das bei uns überhaupt schon mal ?

Allerdings ist der Pool in Mata Mata nicht gerade sonderlich prickelnd und der einzige Schattenplatz mit Liege schon anderweitig vergeben. Ein Stündchen dösen und gelegentlich mal die Füße ins Wasser halten ist aber trotzdem ganz nett.
Mit dem Handy nach Hause telefonieren geht hier leider nicht – im ganzen Park haben wir keinen Empfang und öffentliche Telefone gibt es auch nicht – schon ein bisschen out of this world – aber gerade das ist ja auch reizvoll.





Wer Kontakt sucht findet ihn aber dafür bei den zutraulichen Erdhörnchen.




Wir machen uns Kaffee und kaufen im Shop noch ein paar kühle Getränke.
Kurz nach 16 Uhr geht es wieder los zum Game Drive entlang der Wasserlöcher im Auob-Flusstal.
Natürlich sehen wir zuerst beim Craig Lockhart Wasserloch vorbei – die Autos sind inzwischen weniger geworden – aber die Löwen liegen mehr oder weniger unverändert unter dem Baum.
Also weiter nach Süden.




Wir entdecken Giraffen in den rot-orangen Sanddünen.











Etwas besonderes - zwei Bat-Eared Foxes (Löffelhunde).





Gnus messen ihre Kräfte





Da Craig Lockhart das vorletzte Wasserloch vor dem Camp Mata Mata ist heben wir uns das für den Schluß auf und so ist es schon gut nach 18 Uhr als wir uns wieder zu den verbliebenen Autos einreihen.
Die Südafrikanerin hält immer noch die Stellung – müssen jetzt mindestens schon 7 Stunden Verharren im Fahrzeug sein. So unterschiedlich ist die Menschheit. Mancher liegt sieben Stunden am Pool und wartet darauf, dass zum Abendbuffet gerufen wird; andere warten 7 Stunden darauf ob ein Löwe den Kopf hebt.
Wir warten keine 7 Stunden sondern noch mal 30 Minuten. Das einzige was passiert ist, daß einer der Löwen das Weite sucht.




Ein Schakal schaut auch mal vorbei und schreckt die Vögel am Wasserloch auf.
Die Sonne sinkt schnell und es wird Zeit zurück ins Camp zu fahren um keinen Ärger zu bekommen.





Wir sind schon 100 Meter zurückgefahren da nähert sich eine Gnu-Herde  (Blue Wildebeest) malerisch im letzten Sonnenlicht dem Wasserloch.





Also Kommando zurück und noch mal ans Wasserloch.







Faszinierend zu sehen, wie das Leittier die Lage checkt – die Truppe erst wieder zurück und dann doch zum Wasserloch führt.





Sicher ist der Geruch der Löwen in der Luft. Nach einem Vogelschrei brechen die Gnus ihren Trinkvorgang ab und rasen davon.






Eine Giraffe nähert sich. Hmmmm, das wäre eine tolle Situation eine Giraffe direkt vor uns am Wasserloch beim Trinken – und vielleicht bekommen ja auch die Löwen Hunger ......
Wir sind hin- und hergerissen. Noch bleiben oder fahren.
Wir warten noch einige Augenblicke – dann brechen wir endgültig ab. Die Fahrt zurück sind mindestens 20 Minuten und es ist schon 18:45 Uhr.
3 Autos stehen immer noch da – wenn man wüsste dass die Löwen wirklich kommen ....

Petra düst zurück. Ein Kompromiss aus  „kein Tier auf der Windschutzscheibe kleben haben und Geldstrafe fürs Zuspätkommen zu vermeiden“. Die letzten Kilometer werden wir beim Blick auf die Uhr immer schneller. Wir haben die Entfernung auch eindeutig unterschätzt.
Auf meiner Uhr ist es Punkt 19 Uhr als wir vor’s Tor fahren – aber meine Uhr geht 5 Minuten nach und das Tor ist zu !

Der Parkangestellte der das Tor verschlossen hat will gerade mit dem Auto wegfahren als er uns kommen sieht und noch einmal umkehrt. Er kommt zu uns heraus – und wir erhalten erst mal den inzwischen erwarteten Anschiß das „um 19 Uhr jeder zurück sein müsse“. Ich halte ihm meine Uhr hin auf der es 19 Uhr ist und er schwenkt um auf „man müsse 5 Minuten vor 19 Uhr da sein“
Ok, my friend..... damit hat er schon verloren.
Noch mal zeige ich meine Uhr und zwei Blicke aus den „unschuldigsten Rehaugenpaaren“ später sind wir ohne Strafe mit einer Ermahnung doch wieder zurück im Camp.

Hmmm .... da sollten wir beim nächsten Mal doch etwas „Luft“ draufpacken. Wir sind schon gelegentlich mal kurz vor knapp aber in so einem Tierpark will man das nicht.

Wir werden uns bessern und beim nächsten Mal wirklich 5 Minuten vorher kommen – we will try hard ......
Für die 3 noch am Wasserloch verbliebenen Autos dürfte das allerdings ein teurer Spaß werden.

 
 

Wir fahren zu einer noch freien Campsite und klappen unser Dachzelt auf.
Fehler !
Merke: wenn Du auf eine Campsite gehst - checke als Erstes den Strom !
Der tut es nämlich ausgerechnet hier nicht. Mist !
Also Dachzelt wieder zusammen bauen und eine andere Campsite ausprobieren. Diesmal geht der Strom und wir können unser Rolling Home aufbretzeln.
Die üblichen Arbeiten folgen – Lampen raussuchen, Stühle, Tisch aufbauen, Feuer anmachen, Dachzelt mit Matten und Schlafsäcken richten, Essen vorbereiten, parallel erstes Bier köpfen.
Heute gibt es „nur“ Wurstsalat (gelingt aber recht gut – das Fleisch das es in den Parkshops zu kaufen gibt hat meist nur historischen Wert) aber dazu ein Knoblauchbrot vom Grill.

Der schon standardisierte abschließende Gin-Tonic sorgt für die letzten 0,1 % Bettschwere – also noch schnell den Staub des heutigen Tages abduschen und dann geht es hinauf ins Dachzelt und der finale Gong auf diesen Tag ertönt.




Übernachtung: Mata Mata Rest Camp (Kgalagadi Transfrontier Park)

Preis:  spottbillige 150 N$ (=  15 €)

Bewertung: 7 von 10

Kommentar: hat im Moment die meisten Tiere in der Umgebung. Ärgerlich, dass man das früher tiersichere Wasserloch versetzt hat (hin zu den Lodges) was von den Tieren wohl (noch) nicht angenommen wird. Einrichtungen (Strom, Duschen usw.) wie in den anderen Camps, Standard, nicht sensationell aber absolut ok.



Bild des Tages:



Der Tag des Schakals
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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #28 am: 11. Juni 2013, 11:50:22 »







Auch ein schönes Bild für unser Banner!

Tolle Stimmungen habt ihr mit euren Bildern eingefangen! Und schöne Portraits auch...

Liebe Grüße, Andrea



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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #29 am: 11. Juni 2013, 18:58:28 »
Da gibt es auch gleich den ersten „Hauch Afrikas“ – hier gibt es keinen „Finger“ oder sonstigen Schnickschnack, man verlässt wie vor 50 Jahren per Gangway das Flugzeug und spaziert über das Rollfeld zum Flughafengebäude.
Wenn Du darauf stehst und Dich der saarländische Akzent bei den Eingeborenen nicht stört, dann kann ich Dir diesbezüglich auch den Flughafen von Saarbrücken empfehlen.   ;D
...nach der Reise ist vor der Reise...