Autor Thema: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise  (Gelesen 34649 mal)

S@bine

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Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« am: 28. August 2013, 19:17:24 »
Auf Wunsch von Petra *winke, winke* stelle ich dann hier den Bericht mit unseren Eindrücken der Oman Reise ein. Letztes Jahr waren wir dort für knapp zwei Wochen als Selbstfahrer mit einem Toyota Prado unterwegs.

Ich stelle hier mal meinen Bericht mit meinen persönlichen Eindrücken ein. Vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen von euch.

Bilder wird es allerdings wieder kaum geben ...



Tag 1
Route: Flug von Frankfurt nach Muscat
Übernachtung: im Flugzeug der Oman Air


Endlich... tagsüber erledigten wir noch die letzten Vorbereitungen und am späten Nachmittag fuhr uns wieder ein Freund zum Flughafen. Wir sind noch nicht oft vom Terminal 2 in Frankfurt/Main geflogen, aber bisher ging es hier immer sehr entspannt zu. So war es dann auch an diesem Tag ...
Die Kontrollen - bis auf eine kleine Sprengstoffkontrolle, die uns jedoch nicht aus der Ruhe brachte - gingen recht zügig voran. Während wir warteten, erfuhr ich von dem Herrn, der neben mir saß, fast seine ganze Lebensgeschichte. Er flog dann von Muscat aus weiter nach Thailand.

Die Maschine der Oman Air stand schon bereit und recht pünktlich gegen 22:00 Uhr hob sie in Richtung Oman ab, um uns über Nacht in 6 Stunden nach Muscat zu bringen.

Wir waren sehr gespannt, was uns im Oman erwarten würde. Hatten wir doch schon so viel von diesem Land gehört. Bisher hatten wir von allen, die dieses Land bereist hatten, immer nur allergrößte Begeisterung gespürt.



S@bine

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Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #1 am: 28. August 2013, 19:21:17 »
Tag 2
Route: Muscat
Übernachtung: Lana Villa


Gegen 7:30 Uhr Ortszeit betreten wir omanischen Boden. Die Einreise, wo ich zugegebenermaßen ein klein wenig Bedenken hatte, weil ich Ein- und Ausreisestempel von Israel im Reisepass habe, verlief absolut problemlos. Natürlich hatte ich mich vorab informiert, sogar bei der Botschaft des Omans, trotzdem war ich ein bisschen nervös. Aber wie sich herausstellte, war meine Nervosität völlig unbegründet. Stattdessen hätte ich das sein sollen vor dem, was jetzt kam.

Das allererste Mal haben wir über unser Reisebüro bei einem Mietwagenbroker einen Mietwagen gebucht, um ein paar Euro zu sparen. Zielstrebig steuerten wir auf den Schalter von Europcar zu, um unseren Wagen aufzunehmen.
Am Schalter sagte uns der Mitarbeiter, dass unser Wagen noch nicht da wäre, aber es wäre alles kein Problem, man wolle uns den Wagen gegen Mittag zu unserer Unterkunft bringen. In der Nähe wartete eine Familie, denen wurde das Gleiche gesagt.

Na gut, irgendwie hatten wir kein so schlechtes Gefühl, zudem waren wir recht müde, daher vereinbarten wir eine Uhrzeit, gaben dem Mitarbeiter die Adresse unserer Unterkunft und dieser organisierte uns ein Taxi, dessen Fahrtpreis auch von Europcar übernommen wurde.

Wir kamen natürlich viel zu früh in der Lana Villa an. Ich hatte allerdings schon Mic, den deutschen Inhaber, vorab per E-Mail darüber informiert, so dass er nicht überrascht war, als wir schon so früh in der Tür standen.
Unser Zimmer war, wie erwartet, noch nicht bezugsfertig. Mic zeigte uns jedoch einen Bereich, wo wir uns etwas frisch machen und unser Gepäck deponieren konnten. Er rief dann Mohammed an, einen Nachbarn und Freund, der für ihn die Taxidienste übernimmt. Mic hatte uns einen Bereich am Strand mit kleinem Einkaufszentrum empfohlen, wo wir die nächsten zwei Stunden verbringen könnten. Wir fuhren also dorthin. Viel war noch nicht los, und die Geschäfte waren teilweise noch nicht geöffnet. Wir liefen kurz durch den Shoppingbereich, das ging aber recht schnell, da wir beide nicht gerne „shoppen gehen“; Reisen ausgenommen.

Prima war jedoch, dass es eine Stelle gab, wo wir Briefmarken kaufen konnten. Hier hatte ich dann das erste Mal eine, ich nenne es einmal, interessante Begegnung. Ich kaufte die Briefmarken bei einem Mann und die ganze Zeit, wo wir uns kurz erhielten, schaute er mich kein einziges Mal an. Das gilt als absolut unschicklich im Oman, für mich war das allerdings ein komisches Gefühl.

Zum vereinbarten Zeitpunkt kam Mohammed und brachte uns zurück zur Lana Villa. Unser Zimmer war fertig und wir konnten es für die nächsten Tage beziehen. Ich hatte eines der beiden Seaview Zimmer gebucht. Denn nur diese beiden haben einen Balkon mit Meerblick.

Im Gegensatz zum pünktlichen Mohammed war gegen 13:00 Uhr von unserem Mietwagenverleiher weit und breit nichts zu sehen. Ich versuchte, an der Flughafenstation sowie im Stadtbüro anzurufen, entweder war besetzt, ich wurde weggedrückt oder ein Fax piepste mir ins Ohr. Nach einigen Telefonaten mit Deutschland, die uns leider auch nicht sonderlich weiterbrachten und nach weiterem Warten, entschieden wir, wieder zum Flughafen zu fahren. Der Wagen hätte schon vor mehr als einer Stunde zugestellt worden sein.
Mic rief für uns wieder Mohammed an, der uns fuhr. Ich sagte ihm, er möge bitte am Flughafen solange warten, bis klar wäre, ob wir unseren Wagen bekämen oder nicht. Seine Antwort, wenn wir wollten, würde er hier auch schlafen … das nenne ich mal Dienstleistung.

Ich will euch hier die ganzen leidigen Diskussionen und Ärgernisse ersparen, aber gut 1,5 bis 2 Stunden später hatten wir dann endlich unseren Wagen. Einen Toyota Prado, leider ziemlich verdreckt, sowohl innen als auch außen, und mit einem kaputten Rücklicht. Jedoch waren wir froh, überhaupt einen Wagen bekommen zu haben, denn wie hätten wir sonst unsere individuell zusammengestellte Reise weiter fortsetzen sollen.
Wieder zurück in der Lana Villa fielen wir todmüde ins Bett. Leider verlief der erste Tag im Oman nicht gerade so, wie erhofft. Es konnte nur noch besser werden.

S@bine

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Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #2 am: 28. August 2013, 19:28:14 »
Tag 3
Route: Muscat – Fort Nakhal – Wadi Abiyad – Chedi Hotel - Muscat
Übernachtung: Lana Villa, Muscat


Nachdem wir den ersten Tag mehr oder weniger mit dem leidigen Thema Mietwagen und anschließendem Nachholen des Schlafes verbracht haben, wollten wir heute nach Nakhal, um das dortige Fort zu besichtigen.

Zuerst stand allerdings erst ein Frühstück an. Bei Mic gab es sogar Nutella und mit weiteren Gästen am gemeinsamen Frühstückstisch entwickelten sich nette Gespräche. Wir quatschten länger, als wir eigentlich geplant hatten, aber irgendwann schafften wir es dann doch, los zu kommen.

Es war schon richtig, richtig heiß. Die Temperatur ging schon am Vormittag in Richtung der 40 Grad Celsius Marke.
In Nakhal steuerten wir dann direkt auf das große und imposante Fort zu. Auf dem Parkplatz stand gerade ein Reisebus, der eine Gruppe Touristen ausspukte. Mit Erstaunen stellte ich fest, dass doch einige der Damen in diesem Land nur mit knappsten kurzen Höschen und Spaghetti-Träger-Shirts rumliefen. Ich fand es mehr als unpassend.

Im Fort machten wir unzählige Fotos und besonders gut gefielen mir die verschiedensten Aufenthaltsräume, in denen Kissen in wunderschönen Farben auf dem Boden lagen. Aber auch die Gegend, auf die man vom Fort blickte, sah sehr nett aus. Viele Dattelbäume und im Hintergrund die ersten Ausläufer der steinigen Felsgebirge, die Teile des Omans durchziehen.

In einem Reiseführer hatte ich einen kleinen Abschnitt über das Wadi Abiyad gelesen, der mich neugierig hatte werden lassen. Also war das unser nächstes Ziel. Es war mittlerweile früher Nachmittag und die Schule war wohl zu Ende. Zumindest sahen wir Schulbusse, die hielten und Schüler/-innen stiegen aus. Dabei waren auch einige Mädchen im Teenager-Alter, alle recht einheitlich in einer Art Schuluniform gekleidet, die aber außer dem Gesicht und den Händen nichts zeigte. Ich hatte gelesen, dass der Sultan die Bildung von Frauen sehr unterstützt, was sich auch darin zeigt, dass es im Oman Ministerinnen gibt.

Schon am ersten Tag zeigte sich, dass die Straßen-Ausschilderung im Oman nicht gerade gut bzw. eher nicht existent ist. Zudem haben wir festgestellt, dass die Schreibweise eines Ortnamens oftmals extreme Unterschiede aufweist, so dass wir des Öfteren nach folgender Wahrscheinlichkeitsrechnung fuhren: „Diese Schreibweise könnte evtl. auf den gleichen Ort laut Reiseführer oder Karte hinweisen“. 

So kam es dann, dass wir auch das Wadi Abiyad nicht fanden. Wir fuhren durch einen kleinen Ort, der wie ausgestorben wirkte. Wir sahen dann aber doch Einheimische und fragte sie nach dem Weg.

Aufgrund der Wegbeschreibung fanden wir dann tatsächlich die Einfahrt ins Wadi; sie war natürlich nicht beschildert und hätte auch überall anders hinführen können. Entlang eines zuerst noch sehr steinigen, ausgetrockneten Flussbettes fuhren wir mehrere Kilometer ins Wadi Abiyad hinein. Die Schlucht verengte sich zunehmend, der Weg wurde immer beschwerlicher zu fahren, zudem wurde das Flussbett mit dem Kiesel immer feuchter, so dass wir uns fragten, was wir tun sollten, wenn jetzt hier der Wagen einsinken würde. Irgendwann tauchten dann die ersten Wasserläufe auf, die sehr interessante und schöne Färbungen hatten. Wir waren hier die ganze Zeit alleine unterwegs und begegneten keiner weiteren Menschenseele.

Als wir dann nach oben blickten, bemerkten wir, dass sich über dem Gebirge immer mehr dunkle Wolken zusammenzogen und so ganz wohl war mir nicht, weil eine Sturzflut hier nichts Ungewöhnliches ist und sicherlich nicht gerade das Beste für uns bedeutet hätte.

Nachdem wir noch die Schönheiten und die verschiedenen Farben der einzelnen Wasserläufe bewundert hatten, fuhren wir dann zurück. Mittlerweile war es deutlich nasser geworden und, zugegeben, waren wir doch etwas froh, als wir endlich wieder in etwas höherer Lage auf einer Teerstraße waren.
Trotz allem war es ein schöner Abstecher in dieses unwirkliche, aber zugleich sehr schöne Wadi, das vom Tourismus (noch) nicht entdeckt wurde.

In Muscat angekommen, beschlossen wir noch zum Chedi Hotel zu fahren, das nicht allzu weit von der Lana Villa entfernt liegt. Wir haben dort nett gegessen und haben gleichzeitig das Ambiente dieses wirklich sehr schönen Hotels genossen. Das Chedi Hotel war auch in der engeren Auswahl für unseren Abschluss der Reise, jedoch hatte ich mich dagegen entschieden, weil viele der Zimmer keinen Balkon oder Terrasse haben.

S@bine

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Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #3 am: 28. August 2013, 19:33:25 »
Tag 4
Route: Muscat (Sultan Qaboos Grand Mosque – Corniche – Souq – Bait Al Zubair Museum – Regierungsviertel in Mutrah)
Übernachtung: Lana Villa, Muscat


Diesen Tag hatten wir für die Sehenswürdigkeiten in Muscat selbst eingeplant.

Als Erstes wollten wir uns die Sultan Qaboos Grand Mosque besichtigen, die wir schon mehrmals von der Straße im Vorbeifahren hatten sehen können. Leider waren auch die Beschilderungen in Muscat nicht gerade hilfreich. Zum Glück hatten wir zwischenzeitlich eine Karte von Muscat gekauft, die sich an diesem Tag noch als sehr nützlich erweisen sollte.

Trotzdem waren wir froh, als die zwei Britinnen, die mit in der Lana Villa wohnten, zur gleichen Zeit nach draußen gingen wie wir und in Mohammeds Taxi einstiegen. Mohammed, dessen Dienste wir dank unseres Autovermieters bereits mehrfach in Anspruch nehmen konnten, begrüßte uns sehr freundlich und fragte, was wir heute machen wollten. Wir sagten, dass wir gerade auf dem Weg zur Großen Moschee wären, woraufhin er erwiderte, dass er auch dorthin führe und wir sollten einfach hinter ihm fahren. Das taten wir dann auch und waren heilfroh, weil wir durch zusätzliche Baustellen wahrscheinlich nicht so einfach und schnell dorthin gefunden hätten.

Die Große Moschee darf auch von Nicht-Muslimen besucht werden. Wichtig ist jedoch eine entsprechende Kleidung. Frauen müssen lange Hosen oder einen ganz langen Rock tragen, zusätzlich müssen die Arme ebenfalls komplett bedeckt sein. Darüber hinaus muss Frau noch ein Kopftuch tragen.

Da wir mittlerweile schon wieder fast 40 Grad Celsius erreicht hatten, war dieser Besuch recht schweißtreibend für mich. Die langärmelige Leinenbluse machte es erträglich, aber unter dem Kopftuch wurde es doch ziemlich heiß.
Die Kleidung wird beim Eintritt streng kontrolliert und wer sich nicht danach richtet, erhält keinen Zutritt.

Die Moschee gehört für mich, nachdem ich sie habe sehen dürfen, zum absoluten Pflichtprogramm in Muscat. Ein wunderbarer, recht weitläufiger Bau, der zudem wunderbare Fotomotive verspricht.

Besonders beeindruckend ist die Gebetshalle der Männer mit einem prächtigen Kronleuchter von Swarowski. Der Besuch hat dann wesentlich länger gedauert, als wir geplant hatten, weil es an jeder Ecke etwas Neues zu entdecken gab. Besonders gut gefallen hat mir, dass es auch nicht so voll war, so dass es kein Problem war, Bilder zu machen.

Danach ging es Richtung Mutrah zur Corniche. Auf dem Weg dorthin fuhren wir an der noch nicht so lange fertiggestellten Oper vorbei. Ein recht schönes, aber noch weitaus imposanteres Gebäude. Wir fuhren eine Weile die Schnellstraße durch Muscat. Die Stadt ist sehr weitläufig und ich schätze mal, es sind gut und gerne 50 Kilometer von einem Ende zum anderen.

An der Corniche stehen noch prächtige alte Handelshäuser mit schönen Balkons. Das Weiß der Häuser bildete einen unglaublichen Kontrast zu dem Blau des Himmels. Im Meer lagen zwei Dhaus – Oman ist auch die Heimat von Sindbad, dem Seefahrer. Wir schlenderten hier eine Weile entlang und genossen den Ausblick. Hätte zeitgleich ein Kreuzfahrtschiff im Hafen gelegen, hätten wir es sicherlich hier nicht so lange ausgehalten.

Der Eingang des Souqs liegt hier inmitten der Handelshäuser ein wenig versteckt, aber wir fanden ihn. Innen schlug uns gleich der Duft des Weihrauchs entgegen und jeder, ausnahmslos jeder Verkäufer wollte meinem Mann eine kumah, eine der typischen Kopfbedeckungen eines Omanis verkaufen. Die Omanis kleiden sich noch sehr traditionell und neben der kumah tragen sie die zumeist weiße dishdasha. Hin und wieder haben wir auch dishdasha in einer Art Braunton und Pastellfarben gesehen.

Allzu lang hielt es uns jedoch nicht im Souq. So ganz erschließt sich uns nicht, was so viele an einem Souq mögen. Wir fanden es zu voll; allerdings kaum Touristen, es war stickig, heiß und rauchig von all dem Weihrauch. Aber alles in allem war es eine interessante Erfahrung.

Für den Abschluss unsere Muscat Tour hatten wir uns noch das Regierungsviertel ausgesucht, wo wir zuerst das Bail Al Zubair Museum besuchen wollten. Obwohl hier die Straßen teilweise wie ausgestorben wirkten, war kaum ein Parkplatz zu finden, aber irgendwann hatten wir Glück. Durch leere Straßen gingen wir in einer unglaublichen Hitze zum Museum. Wir liefen an weißen Gebäuden vorbei, an denen mir Holzvorbauten auffielen, die mich an spanische Bauweisen erinnerten, obwohl sie wahrscheinlich gar nichts damit zu tun hatten. Das Museum gefiel mir bereits schon in dem Moment, als wir zur Tür hineintraten. Es war klimatisiert! Gut, nach nicht allzu langer Zeit stellte ich fest, ganz so abkühlen hätte man es auch nicht müssen.

Aber nicht nur die Temperaturen hier gefielen uns. Es gab eine sehr interessante Ausstellung der omanischen Geschichte, viele Waffen waren ausgestellt, aber auch Modelle von einigen der Forts, die wir noch besuchen wollten und noch Einiges mehr. Besonders schön fand ich jedoch die Bauweise eines Teils des Museums, es war in einem alten omanischen Haus untergebracht. Alleine schon deswegen lohnt hier ein Besuch.

Danach stand noch ein weiterer Höhepunkt des heutigen Tages auf dem Programm. Der Besuch des Sultans-Palastes, den wir leider nur von außen sehen konnten. Ich kannte ihn bisher nur von Bildern und hatte, ehrlich gesagt, nicht ganz so große Erwartungen, aber er hat uns mit seiner Größe, seiner Bauweise und seinen Farben ungemein gut gefallen. Ich denke, das ist wirklich schwierig in einem Bild darzustellen.
Muscat hat wirklich Einiges wirklich Sehenswerte zu bieten.

Horst

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Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #4 am: 28. August 2013, 20:24:17 »
Nochmal ein Märchen aus 1001er Nacht - super !  :)

Und alles was Du an Fotos zeigen kannst wird gerne genommen !  ;)

Zu welcher Jahreszeit warst Du im Oman  ?
Wie ist es da mit Englisch - so gut wie in Jordanien ?

Zitat von: Sabine
Da wir mittlerweile schon wieder fast 40 Grad Celsius erreicht hatten, war dieser Besuch recht schweißtreibend für mich. Die langärmelige Leinenbluse machte es erträglich, aber unter dem Kopftuch wurde es doch ziemlich heiß.
40 Grad ist ja schon heftig - war das immer so ?

Schon wieder Fragen über Fragen ...  :-[
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Petra

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Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #5 am: 28. August 2013, 20:30:17 »
Hallo Sabine,

na, das nenn ich mal eine schnelle Lieferung, toll  :beifall: Dein Bericht bis hierhin, habe ihn gerade verschlungen.
Das mit dem Mietwagen war ja nervig, da hatten wir in Jordanien deutlich mehr Glück obwohl wir dort ja sehr skeptisch waren ob das alles mit rechten Dingen zugeht. Aber da sieht man mal, nur weil man über ein Reisebüro bucht heißt das noch gar nichts! Aber letztendlich habt ihr ja ein Auto gekriegt - und dreckig wird der ja auch von ganz alleine  ;).
Ich habe mir Bilder von der Moschee und dem Wadi auf Google angeschaut - noch schöner wäre es natürlich von Dir ein paar Fotos zu sehen. Du schreibst ja, daß ihr fleissig fotografiert habt, vielleicht hast Du ja ein paar Bilder die Du teilen kannst?

Und das mit den leichtbekleideten Touristen kennen wir auch aus Jordanien und ich muß sagen, dafür habe ich kein Verständnis! Das gehört sich einfach nicht und wer nicht in der Lage ist sich an die Gepflogenheiten eines Landes anzupassen sollte woanders hinreisen. Horst und ich haben z.B. in Jordanien kein einziges Mal kurze Hosen angehabt und ich habe auch immer die Schultern bedeckt gehalten...

So, jetzt bin ich gespannt wie's weitergeht, freu mich auf mehr  :).

Liebe Grüße
Petra

Ilona

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Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #6 am: 29. August 2013, 15:27:30 »
Das war aber nervig, bis ihr das Auto hattet und dann kommt so eine Dreckschleuder ::) . Sowas hätte ich von Europcar nicht erwartet.

Ich finde es ohnehin sehr mutig, das Land selbst zu erkunden. Fahren die auch so rücksichtslos wie in Dubai?

Nun freue ich mich aber auch auf ein paar  :bitte: Bilder.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


S@bine

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Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #7 am: 29. August 2013, 18:41:17 »
Hallo Horst,

wir waren im Frühjahr dort und es war wirklich meistens sehr, sehr heiß. Ende Juni in Jordanien habe ich es als nicht annähernd so heiß empfunden.

Mit Englisch hat es super geklappt.

Viele Grüße
Sabine

S@bine

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Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #8 am: 29. August 2013, 18:51:59 »
... kann ich Bilder hier eigentlich direkt hochladen oder muss ich sie erst woanders online stellen?

S@bine

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Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #9 am: 29. August 2013, 19:00:28 »
Hallo Petra, hallo Ilona,

ja, also das mit dem Auto war wirklich der Hammer. Wir sind meist mit Mietwagen oder Camper alleine unterwegs, aber so etwas haben wir noch nicht erlebt. Aus Südamerika bin ich bzgl. der Qualität der Wagen Einiges gewöhnt, aber zumindest gab es bisher immer ein Auto - auch wenn mal ein Nummernschild abfällt, der Seitenspiegel nur noch am Kabel hängt oder der Schlüssel während der Fahrt rausfällt ...

Es war übrigens sehr gut, dass wir über unser Reisebüro den Wagen gebucht haben. Bei Flügen und Unterkünften buche ich gerne mal hier und da und auch mal direkt, beim Auto bevorzuge ich allerdings unser RB und DerTour (darf ich das hier sagen?). Hier habe ich die Erfahrung bei Problemen mit dem Auto gemacht, dass einem geholfen wird. Nur beim Oman haben wir nicht den Wagen bei DerTour gebucht, denn ich wollte ein paar Euro sparen ...
Meine RB Ansprechpartnerin hat sich dann reingehängt und auch die ganze Reklamation übernommen.
Europcar hatten wir auch bei der letzten Reise durch den KTP, Namibia und Botswana, da gab es keinen Grund zur Klage.

Mutig fand ich uns aber überhaupt nicht, was das Selbstfahren im Oman angeht. Dubai kenne ich nicht; in Muscat fahren sie schon so, dass man gut aufpassen muss, aber mitten in Rom und rund um Neapel fand ich es wesentlich schlimmer.

Das Einzige, was manchmal etwas nervig war, war die fehlende Ausschilderung oder die sehr unterschiedliche Schreibweise der Orte.

Viele Grüße
Sabine

S@bine

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Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #10 am: 29. August 2013, 19:16:34 »
Tag 5
Route: Muscat – Wadi Tiwi - Wadi Shab – Sur – Ras-al-Jinz
Übernachtung: Carapace Hotel, Ras-al-Jinz


Unser heutiges Tagesziel hieß Ras-al-Jinz. Auf dem Weg dorthin wollten wir uns jedoch das eine oder andere ansehen und mal wieder sollte sich deutlich zeigen, dass die Aus- und Beschilderung im Oman noch reichlich Verbesserungspotenzial nach oben hat. Etwas, worin die Auto-Reisenden, mit denen wir uns unterwegs mal ausgetauscht haben, uneingeschränkt mit uns übereinstimmten. Alle Karten, ausgenommen die Muscat-Karte, die ich unterwegs mal sah, waren nicht so gut wie unsere Karte vom Reise Know-how Verlag. Damit hatte ich im Vorfeld nicht gerechnet und war jetzt froh, dass wir sie dabei hatten.

Unsere ersten Stopps sollten das Wadi Shab und das Wadi Tiwi sein. Natürlich hatten wir Probleme, die entsprechende Abfahrt (!) zu finden. Wir mussten ein paar Mal Einheimische nach dem Weg fragen, aber dann standen wir doch irgendwann vor dem Wadi Tiwi. Leider verschandelt hier – wie auch im Wadi Shab - am Eingang die Autobahnbrücke den ersten Eindruck. Da ich mich auch auf diese Reise sehr eingehend vorbereitet hatte, war ich aufgrund der Lektüre verschiedenster Berichte im Vorfeld darauf vorbereitet. Zum Glück verschwinden diese Brücken dann relativ schnell aus dem Sichtfeld, wenn man weiter in die Wadis, ob wie im Wadi Tiwi per Auto oder später im Wadi Shab per Boot und per Pedes vordringt.

Leider hat vor wenigen Jahren hier ein Zyklon gewütet und beide Wadis sollen sich erst langsam wieder erholen. Wir fanden es aber jetzt schon landschaftlich sehr schön, auch wenn man der einen oder anderen Palme ansah, wie sehr sie gelitten haben muss.

Ins Wadi Tiwi kann man mit entsprechendem Wagen einige Kilometer hineinfahren. Wie weit hängt immer vom Straßenzustand ab, wie ich gelesen hatte. Wir fuhren durch Dörfer auf einer Straße, oft nur so breit, dass gerade unser Prado durch passte, immer in der Hoffnung, dass nicht gleich in der nächsten Kurve, die meist nicht einzusehen war, kein Auto entgegen kommt. So fährt man dann immer höher mit tollen Aussichten auf das Wadi und die Berglandschaft. Nachdem wir das Gefühl hatten, wir haben jetzt genug gesehen vom Wadi Tiwi, und wir hatten auch noch das eine oder andere für heute auf unserer Liste, drehten wir um und fuhren auf dem gleichen Weg zurück. Einen anderen gibt es ja nicht.

Wie auch immer wir dann den Weg zum Wadi Shab gefunden hatten, irgendwann hatten wir es erreicht. Zum Glück konnten wir wieder einige Einheimische fragen, die uns freundlich halfen. Beim Wadi Shab lässt man den Wagen unter der Autobahnbrücke stehen. Ein Vorteil hatte diese Autobahnbrücke, sie spendete Schatten.

Einheimische bieten gegen kleines Entgelt/Trinkgeld das Übersetzen in Booten ans andere Ufer an, von wo man dann ins Wadi hinein läuft. Nirgendwo war ein Preis für die kurze Überfahrt ausgeschrieben und niemand sagte uns, was es kostet. So haben wir dann beobachtet, dass zwar viele Touristen diesen Service - statt Schwimmen, was je nach Wasserstand, eine Herausforderung mit Kamera darstellt - in Anspruch genommen haben, aber keinen Rial dem Bootsführer gegeben haben. Schade! Man sollte meinen, dass bei einer solchen Reise der Preis dafür doch noch drin wäre.

Noch scheinen die Omanis nicht mit dem wachsenden Tourismus zu kalkulieren. Einerseits wirklich sehr sympathisch, wir wurden zum Beispiel kein einziges Mal angebettelt, andererseits wäre es wohl in diesem Fall hier besser, es wäre eine Preisliste ausgeschrieben; damit einige diesen Service nicht als selbstverständlich ansehen.

Wir liefen dann bei gefühlten 100 Grad Celsius in der Mittagshitze gute 45 Minuten one-way durch das Wadi. Am Anfang ging es durch einen Palmenhain, wo man bei genauerem Hinsehen noch ein paar Spuren des Unwetters vor ein paar Jahren erkennen konnte, dann ohne Schatten auf dem Kiesbett weiter. Ich fand das Laufen mit meinen Wanderschuhen hier schon anstrengend und habe mich gefragt, wie man das mit Flip-Flops bewältigen kann, die einige der Touristen trugen, die uns begegneten.

Das Wadi verengte sich dann immer mehr, hier und da musste man recht trittsicher sein – besonders, wenn man Flip-Flops trug - um nicht aus mehreren Metern Höhe, in einen dieser wunderschön gefärbten blau, grün oder türkis schimmernden Pools zu fallen.

Einen Schönheitsfehler bemerkten wir leider hier an diesem wundervollen Fleckchen Erde, wie auch später immer wieder im Verlauf unserer Reise: der viele Müll, der herumlag.

Nachdem wir mehr oder weniger das Ende erreichten und wo es nur noch mit Klettern weiterging, genossen wir noch eine Zeitlang diesen Platz, bevor es wieder zurück ging. Wir waren jetzt schon recht platt wegen der Hitze.
Auf dem Rückweg stellten wir dann fest, dass sich die Flut vom Meer ins Wadi hineindrückte und dort, wo es auf dem Hinweg noch trocken war, füllten sich große Becken. Sofort nahm auch hier das Wasser diese unglaublichen Farbtöne an. Eine Stelle war mittlerweile so hoch mit Wasser gefüllt und das auf die ganze Breite des Wadis, dass wir unsere Schuhe ausziehen mussten. Hier dachte ich doch tatsächlich, allerdings das einzige Mal, dass Flip-Flops durchaus praktisch sein können, den wir wateten durch ca. 20 Zentimeter tiefes, aber herrlich erfrischend kühles Wasser auf unglaublich spitzen Steinen. So, dachte ich, muss sich die "Prinzessin auf der Erbse" gefühlt haben.

Unser Weg führte uns dann durch eine in der Mittagshitze recht ruhige Stadt Sur. Hier machte ich ein paar Fotos von dem gegenüberliegenden Stadtteil. An einer Stelle sahen wir ein paar Dhaus liegen, das kam sicherlich nicht von ungefähr, denn in dieser Stadt werden viele Dhaus gebaut.

Tagesziel war dann die Unterkunft Carapace in Ras-al-Jinz, die dem Turtle Research Center angeschlossen ist. Hier hatten wir eine Nacht gebucht und es gibt nur wenige Zimmer. Es war nett hier und obwohl das Restaurant bei unserer Ankunft schon vom Lunch geschlossen war, wurde es nur für uns wieder geöffnet, denn weit und breit gab es nichts anderes. Diese Geste fanden wir sehr nett, denn wir hatten mittlerweile doch recht großen Hunger.

Wenn man hier übernachtet, ist der Eintritt zum sehr informativen Museum über Meeresschildkröten eingeschlossen, wie auch die Führung zu den Schildkröten abends um 9 Uhr sowie noch einmal nachts um 4 Uhr.
Dieser Strand gilt im Indischen Ozean als der am meisten von Schildkröten frequentierte.

Wir wussten zwar, dass der April eher absolute "low season" für die Schildkröten ist und hatten eigentlich zuhause beschlossen, an keiner Führung teilzunehmen ... um es uns dann doch anders zu überlegen, denn, wann hat man schon einmal die Möglichkeit, diese riesigen Schildkröten bei der Eiablage zu beobachten. Wären wir mal bei unserem ursprünglichen Vorhaben geblieben.

Abends wurde es dann im hellhörigen Hotel sehr laut, weil Busladungen aus Sur ankamen. Wir wurden in 4 Gruppen eingeteilt, die Hotelgäste hatten das Privileg, in der ersten Gruppe zu sein.

Zur "Hochsaison der Eiablage" mag es vielleicht vertretbar sein und die Touristen verteilen sich möglicherweise, aber was wir jetzt hier erlebten, empfand ich als sehr fragwürdig. Die Führer gaben zwar genaue Anweisungen, wie wir uns verhalten sollten, achteten darauf, dass niemand zu nah an die Schildkröten herankam und alle ganz leise blieben. Letzteres war für die Kinder kein Problem, aber für einige der erwachsenen Touristen ...  So kam es dann, dass am Strand wieder alle vier Gruppen zusammen standen, insgesamt eine gut dreistellige Touristenanzahl, um 2 (! - in Worten: zwei) arme Meeresschildkröten, die riesige Löcher buddelten, zu beobachten. Natürlich wurde auch gedrängelt und bei jedem noch so kleinen Schritt musste man in der Dunkelheit aufpassen, dass man nicht in eines der großen, von den Schildkröten gebuddelten Löcher fiel, die über den ganzen Strand verteilt waren. 

Beide Schildkröten hatten wohl keine rechte Lust zur Eiablage und krochen dann langsam ins Meer zurück. Wäre ich in dieser Situation Meeresschildkröte gewesen, hätte ich dazu auch keine Lust mehr gehabt ... ich konnte die armen Meeresschildkröten wirklich verstehen und sie taten mir leid.

Sicherlich ein tolles Erlebnis, wenn man das anders organisieren würde, aber so fand ich das Ganze mehr als fragwürdig und hatte es mir beileibe nicht annähernd so vorgestellt. Irgendwie überkam mich darüber sogar ein wenig ein schlechtes Gewissen.

Ich überlegte schon, wie ich die Organisation hierfür ändern würde. Ich würde die Zahl der Touristen je nach „Eiablage-Saison“ erheblich reduzieren und die Tarife für die Tickets hochpreisig gestalten. Aber nicht alle Tickets, einige würde ich über eine Lotterie vergeben, damit sich nicht nur der gut Betuchte dieses Erlebnis leisten kann.
Vielleicht sollte ich mein Konzept mal dem Sultan vorschlagen?

S@bine

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Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #11 am: 29. August 2013, 19:21:20 »
So von den beiden Wadis hatte ich mal welche separat vor einiger Zeit extern hochgeladen, daher kann ich diese einstellen:



Wadi Tiwi



















Wadi Shab























Horst

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Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #12 am: 29. August 2013, 19:27:09 »
Hallo Horst,

wir waren im Frühjahr dort und es war wirklich meistens sehr, sehr heiß. Ende Juni in Jordanien habe ich es als nicht annähernd so heiß empfunden.

Also wäre das fast ein Winterziel ?


... kann ich Bilder hier eigentlich direkt hochladen oder muss ich sie erst woanders online stellen?
Noch nicht. Auf der Agenda unseres Cheftechnikers Rainer steht die Einrichtung einer Galerie relativ weit oben.
Bis dahin empfehlen wir Bilderhochladdienste.

Einen davon bzw. eine Anleitung dazu (den hier nun viele nehmen) habe ich hier beschrieben:
http://www.eumerika.de/smf/index.php?topic=39.0

Aber ich sehe gerade das hat ja mit den Bildern schon geklappt.  :D
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

S@bine

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Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #13 am: 29. August 2013, 19:27:57 »
Tag 6
Route: Ras-al-Jinz – Wahiba Sands
Übernachtung: Desert Nights Camp, Wahiba Sands


Wir dachten eigentlich, dass es in dieser Ecke des Omans äußerst selten regnet und will man Regen, fliegt man eher in den Süden nach Salalah. Im Laufe dieses Tages sollte sich zeigen, wie sehr wir uns mit dieser Annahme täuschen sollten.


Die nächste Tagesetappe sollte uns zu einem für uns absoluten Höhepunkt bringen: Die Nacht in der Wüste.
Wir wählten nicht die kürzere Strecke zurück nach Sur, um von dort direkt Richtung Wasil Tankstelle zu fahren, sondern wir fuhren die nicht so häufig befahrene Straße entlang der Küste, um dannn weiter südlich erst wieder Richtung Landesinnere abzubiegen. Wir hatten den Eindruck, dass hier nicht viele Touristen reisen, zumindest haben wir keine während unserer Fahrt bewusst wahrgenommen. Eigentlich schade, denn es war eine nette und abwechslungsreiche Strecke und sie führte auch an sehr schönen Sandstränden vorbei, auf denen oft kleine Fischerboote lagen. Noch schöner wäre es allerdings gewesen, wenn nicht so viel Müll herumgelegen hätte.

Interessant waren die Ortschaften, die scheinbar ein Sandproblem hatten. Überall an den Häuserwänden lagen halbe Sanddünen, die aus Richtung Strand kamen. Ich stellte mir vor, so wie wir hier im Winter Schnee schieben, die Omanis hier Sand schieben.

Wie es allerdings ist, wenn es in dieser Region auf die ausgetrocknete Erde mal regnet, sahen wir an dieser Strecke eindeutig. Mehr als einmal mussten wir Ecken umfahren, wo ganze Teile der Asphaltstraße weggebrochen waren und wo Fluten meterhohe Gräben geformt hatten. Hier scheinen gewaltige Sturzfluten bei Regen ins Meer zu fließen.

Wir fuhren durch den Ort Bani Bu Hassam, in dem viele Beduinen leben, was wir auch noch einmal später in Muscat von unserem netten und zuverlässigen Taxifahrer Mohammed bestätigt bekamen, als wir von unseren Erlebnissen berichteten. In diesem Ort Bani Bu Hassam haben wir uns dann mal wieder so richtig verfahren, weil die Ausschilderung wie üblich dermaßen konfus bzw. nicht vorhanden war, dass wir mitten in „Downtown Bani Bu Hassam“ gelandet sind.

In Muscat ist recht viel Verkehr und man muss dort schon ein wenig aufpassen, aber im Großen und Ganzen war das Fahren mit entsprechender Umsicht okay, aber im Ortskern von Bani Bu Hassam war es in etwa so:
Mehrere Fahrzeuge fuhren zeitgleich nebeneinander auf einer Fahrspur, links und rechts wurden wir überholt und zur Krönung kamen uns dann noch auf unserer Fahrspur ständig die Fahrzeuge, denen es scheinbar auf ihrer Spur nicht so gefiel, entgegen. Da fragten wir uns kurzzeitig, sind wir im Oman oder in Indien? Nachdem wir keine knochigen Kühe entdeckten, waren wir sicher, doch im Oman zu sein.

Die Omanis kleiden sich sehr traditionell. Frauen sind meist ganz in schwarz gehüllt, aber sehr oft ist das Gesicht selbst frei. Die Frauen, die ich hier in diesem Ort sah, waren aber komplett verschleiert, sprich auch vor dem Gesicht alles schwarz, ohne Sehschlitz oder ähnliches. Ich habe mich gefragt, wie sie dadurch sehen können, aber irgendwie scheint es zu funktionieren.

Ich weiß nicht mehr, wie es uns gelang, aber auch aus diesem Chaos, um einige Erfahrungen und Erlebnisse reicher, fanden wir wieder zurück auf unsere eigentlich geplante Straße und weiter ging es zur Tankstelle im Ort Al Wasil. Hier wollten wir unseren Wagen für eine Nacht stehen lassen und hatten im Vorfeld einen Transfer für 14:00 Uhr zum Desert Nights Camp gebucht. Unsere Sanderfahrung im Sossusvlei in Namibia hatte ihre Spuren bei uns hinterlassen und wir hatten keine Lust, uns mal wieder festzufahren.

Unser Transfer-Pickup kam dann sogar noch etwas früher als zur vereinbarten Zeit, allerdings stellten wir entsetzt fest, der Pickup war bereits mit Einheimischen vollbesetzt, da war definitiv kein Platz mehr für uns, geschweige denn unser Gepäck. Mein Mann und ich schauten uns fragend an, während der Fahrer des Pickups, der uns und unser Gepäck eigentlich transportieren sollte, ausstieg. Er meinte, die Strecke zum Camp wären insgesamt 11 km von hier und sei überhaupt kein Problem mit unserem Wagen, wir bräuchten noch nicht einmal Luft aus den Reifen zu lassen. Grundsätzlich sind wir aufgrund vieler Erfahrungen auf unseren Reisen bei dem Ausspruch „no problem“ sehr skeptisch, und es läuten alle Alarmglocken. 

Gebrannte Kinder, wie wir sind, diskutierten wir noch einmal kurz mit dem Guide, aber es half nichts und die Passagiere, die im anderen Pickup saßen, konnten wir ja schlecht hier zurücklassen. Wir entschieden dann, da er vor uns herfahren würde und wir uns bereits vorstellten, wie wir uns in den Sanddünen, die wir zu überqueren hatten, festfahren, dass es genug hilfreiche Hände geben würde, uns wieder auszubuddeln.

Wir also hinter ihm her und die Strecke war ... nicht der Rede wert. Total harmlos für unseren Wagen und unsere Nerven. Diesmal bewahrheitete sich der Ausspruch „no problem“.

Es gibt in der Wahiba Sands einige Touristencamps. Wir hatten uns für das luxuriöse Desert Nights Camp entschieden und es nicht bereut. Es war einfach herrlich hier. Wir bereuten höchstens, nicht noch eine Nacht länger geblieben zu sein.
Am Nachmittag wurden wir auf die umliegenden Dünen gefahren. Mir wurde natürlich bei dem Auf und Ab schon wieder etwas übel, und ich war froh, dass ich zumindest vorne saß. Zum Glück war die Fahrt nicht allzu lange.

Oben angekommen liefen wir in den Dünen hin und her und erklommen auch noch die eine oder andere. Es war ein wahnsinniger Ausblick hier oben auf diese prächtige Dünenlandschaft. Der Himmel war etwas bedeckt, bei strahlend blauem Himmel wäre es sicher noch imposanter gewesen, aber auch so, war es für uns einer der Höhepunkte auf dieser Reise.

Der Himmel zog dann immer mehr zu, und wir stiegen dann ab. Reste des Sands habe ich später zuhause noch in unserer Wäsche gefunden.   

Gerade als wir wieder im Camp ankamen, passierte dann das Unglaubliche: Ein enormes Gewitter mit monsunartigem Regenfall ging für mehr als eineinhalb Stunden nieder. Man sagte uns, das letzte Mal hätte es ein wenig vor Monaten im November geregnet, aber so etwas wie heute, daran können sie sich kaum erinnern.

Jetzt war ich besonders froh, dass wir mehr Geld in die Hand genommen hatten für dieses Camp, denn die anderen Camps, auf die ich bei meiner Recherche für die Vorbereitungen der Reise gestoßen war, hatten allesamt Wände aus Ziegenfellstoffen oder ähnlichen Materialien ... aber wer weiß, vielleicht halten die auch solch einen Niederschlag aus, obwohl ich es mir irgendwie nicht vorstellen kann; aber testen möchte ich es auch nicht. 

Abends klarte es dann wieder auf, und wir sahen einen wunderschönen Sternenhimmel über der Wüste.
Dies ist eines dieser Reiseerlebnisse, was uns nachhaltig im positiven Sinne im Gedächtnis geblieben ist und sicherlich noch lange bleiben wird.

S@bine

  • Gast
Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #14 am: 29. August 2013, 19:31:37 »
Hallo Horst,

danke, dass hatte ich mir fast mit den Bildern gedacht. Dazu habe ich ehrlich gesagt, keine Lust und dauert bei meiner Internetverbindung einfach viel zu lange. Daher kann ich nur die paar wenigen einstellen, die ich vor längerem schon mal hochgeladen habe.
Vielleicht mag ja der Cheftechniker es auf seiner Prioliste ganz nach oben rücken?  :bitte: :bitte:

Viele Grüße
Sabine