Wenn ich jetzt frage: "Was ist Craps", kannst du mir das also gar nicht beantworten...
Ha ha - weit gefehlt. Das könnte ich Dir erklären. Craps ist ein Würfelspiel. Ich kann Dir auch die Grundregeln erklären. Es wird mit zwei Würfeln gespielt und die Summe 7 ist die magische Zahl. Der Spieler, der als erstes wirft, muss versuchen, eine 7 zu erzielen. Wenn er das schafft, hat er gewonnen. Wenn er es nicht schafft, also beispielsweise eine 9 würfelt (wobei es immer grundsätzlich egal ist, wie diese Summe zustande kommt, also fünf und und vier ist nicht anders als sechs und drei), dann muss er weiterspielen.
Aber: nach dem ersten Versuch (wo der Spieler eben eine 7 erzielen muss), dreht sich die Logik: bei jedem weiteren Wurf darf der Spieler eben genau NICHT die 7 werfen. Sondern er muss versuchen (so lange, bis das Spiel vorbei ist), die Punkte aus dem ersten Wurf zu wiederholen. Wenn er in diesem Stadium eine 7 wirft, ist das Spiel auch vorbei und er hat verloren.
Also eine raffitückische Regel, klingt im Ansatz schon spannend. Das Problem bei dem Spiel ist, dass es tausende von sog. "Nebenwetten" und Zusatzregeln gibt, das weitere Problem ist, dass die ganzen Spieler am Tisch nicht alle für sich spielen, sondern es würfelt nur einer und nur dieser spielt gegen die Bank. Alle anderen Spieler können nur darauf wetten, ob er es schafft oder nicht. Es fällt natürlich sofort auf, wenn ein Mitspieder FÜR und ein Mitspieler GEGEN den Würfelnden setzt (was erlaubt ist), dann scheint die Bank nicht gewinnen zu können. Aber für diesen Fall gibt es diverse unangenehme kleine Unterregeln, warum in irgendeinem Fall die Bank gewinnt, aber nicht die Mitspieler, die quasi mit der Bank gewettet haben. Diese Regeln sind von Casino zu Casino verschieden und die mathematisch theoretischen Chancen, die sich jeweils daraus ergeben, nennen sich "Odds". Und wenn eine Spielbank mit einer besonderen Quote "Odds" wirbt, bedeutet das im Prinzip genau das, dass es (fast) doch mehr oder minder pari ausgeht, ob jemand mit oder gegen die Bank setzt. Das ist eine Wissenschaft für sich, wird aber für das Spiel an sich nicht benötigt, dann das lebt von der Stimmung.
Diese Stimmung ihrerseits lebt im Prinzip davon, dass in den allermeisten Fällen natürlich alle mit dem Spieler mitsetzen und jedes Mal, wenn der am Wurf ist, brüllt der ganze Tisch die gewünschte Punktzahl, die für den Sieg notwendig wäre. Und das macht im Prinzip auch den besonderen Reiz aus, das Spiel ist äußerst kommunikativ und ebenso LAUT!
Eine sichere Möglichkeit für einen vorzeitigen Freitod ist die Variante, dass man in ein laufendes Spiel hineinkiebitzt und in dem Moment, wo der Spieler zum Wurf ansetzt, lautstark eine "Seven" anfordert (unter der Voraussetzung, dass der Einleitungswurf natürlich schon abgehandelt wurde). Es wird kaum eine Möglichkeit geben, sich mit weniger Mitteln "Freunde fürs Leben" zu machen...