Saas FeeWo bleibt die Sonne und können Murmeltiere handzahm werden
?
Gleich morgens sind wir zum Fenster geeilt: Die Wolken hingen tief, doch war da nicht ein klitzekleiner Sonnenstrahl? Jedenfalls: Hoffnung sollte man immer haben
.
Doch bevor wir uns mit einer Schicht 4lagiger Oberbekleidung ausgerüstet hatten, ging es erst einmal zum Frühstückbuffet. Gut gestärkt machten wir uns zu Fuß auf den Weg nach Saas Fee. Der Weg zum autofreien Gletscherdorf steigt moderat an. Nach 30 Minuten Gehzeit sieht man das große Parkhaus am Eingang von Saas Fee.
Hier ist für alle Fahrzeuge Endstation. Entweder es geht zu Fuß weiter oder man bestellt sich ein Elektrotaxi. Drei Stunden Parken sind übrigens gratis. Nach weiteren 15 Minuten Gehzeit erreichten wir die Alpin Express Seilbahn am Rande von Saas Fee. Da die Wolken die Aussicht auf den Ort vernebelten, sind hier ein paar Bilder vom Vorjahr:
Typische wallisische Scheunen auf Steinstelzen zum Schutz vor Nagetieren.
13 Viertausender umgeben das Gletscherdorf, das auch als Perle der Alpen bezeichnet wird.
Unser heutiges Ziel war die Überquerung des Chessjengletschers auf 3000 m Höhe zur Britanniahütte. Die Strecke war ein Jahr zuvor wegen einem Gletscherabbruch unpassierbar und ist aber bei gutem Wetter unproblematisch und ohne Ausrüstung zu bewältigen.
Je weiter wir nach oben kamen, umso kälter wurde es und wir hätten dringend wir ein Nebelhorn benötigt (wie ihr gleich seht, sah man fast nichts)
. Dann stiegen wir aus der Gondel und versanken in 60 cm Neuschnee, denn was es im Tal geregnet, das hatte es auf dem Berg geschneit.
Die Gletscherüberquerung war somit zum 2. Mal auf Eis gelegt
.
Was nun? Wir hatten doch die kostenfreie Nutzung der Bergbahnen inklusive. Somit stiegen wir in die Metro Alpin (kostet sonst 34 CHF/22,-- € pro Person)
Einer unterirdischen Standseilbahn, die uns auf 3500 m brachte. Hier hätte man ein herrliches Alpenpanorama mit Ausblick vom Drehrestaurant auf alle Viertausender. Unsere Aussicht war allerdings so:
Wenigstens gibt es hier den Eispavillon
. Es wurde ein Tunnel in das Eis gebohrt und dies ermöglicht einen Zugang zur größten Eishöhle der Welt (Besichtigung kostete CHF 5,--/3,-- €).
Die Eisskulpturen spiegelten unseren Gesichtsausdruck an diesem Tag wider
:
Ach hätten wir nur die Ski dabei gehabt. Die Nationalmannschaften aus Schweden und Japan waren auf dem Rückweg mit uns in der Metro Alpin.
Wieder unten angekommen überlegten wir kurz und peilten die nächsten Bergbahn zum sogenannten Spielboden auf 2447 m an. Der Spielboden ist bekannt für seine zutraulichen Murmeltiere, die mit Karotten und Nüssen gefüttert werden dürfen.
Als wir oben ausstiegen, hüllten uns erneut Wolken ein und dazu kam noch ein Schneeregen. Wir beschlossen dennoch, zu Fuß nach Saas Fee abzusteigen und hofften darauf, dass die Murmelis nicht vorzeitig ihren Winterschlaf angetreten haben.
Wir hatten Glück und konnten beobachten, wie sich ein gut genährtes Murmeltier einen Leckerbissen abholte und sich streicheln ließ
.
Hier die Murmeltier-Bauten und Vorratskammern im strömenden Regen:
Als wir nach 1,5 Stunden im Dauerregen in Saas Fee ankamen, waren wir tropfnass und durchgefroren
.
Nach einer kurzen Einkehr (immerhin hatte der Regen in dieser Zeit nachgelassen) liefen wir nach Saas Almagell zurück. Eine heiße Dusche, trockene Kleidung und ein leckeres 4-Gänge-Menü
Suppe
Quiche Lorraine
Steak
Mousse au Chocolate
und das Leben war wieder in Ordnung
.
Für den nächsten Tag versprach der Wetterbericht endlich mehr Sonne
. Die konnten wir dringend gebrauchen, denn wir wollten wieder hoch hinaus. Zermatt – wir kommen!