Autor Thema: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen  (Gelesen 215131 mal)

Andrea

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #195 am: 24. Oktober 2013, 11:08:20 »
Samstag, 7. September 2013

Wir haben nun schon einige Canyons und Valleys gesehen, aber heute erreichten wir den Tiefpunkt unserer Talfahrt.

Der Tag begann genauso wie der letzte geendet hatte: Mit schlechter Laune und Regen. Wieder einmal haben wir schlecht geschlafen, der Hustenstiller erwies sich als wirkungslos. Ein Blick aus dem Fenster verriet: Draußen sein macht auch keinen Spaß! Mir war richtig zum Heulen zumute.

So bummelten wir herum und ich checkte meine Kreditkartenabbuchungen in der letzten Zeit. Alles soweit in Ordnung, keine Auffälligkeiten. Oder halt: Doch! Das Whispering Sands hat abgebucht. Hatte ich das Motel nicht schon bei Buchung gezahlt? Zum Glück hatte ich die Abrechnungen auf dem Läppi gespeichert und ja: Es war bereits seit fast einem Jahr bezahlt gewesen! Ich war fassungslos, denn das Motel hatte wirklich einen guten Eindruck bei mir hinterlassen.

Mein Englisch reicht zwar zum Bücherlesen, aber telefonieren ist wirklich schwierig. Also lief es auf eine Email hinaus, die zu schreiben auch nicht gerade leicht war. Sie sollte erklären, was passiert war, aber dabei freundlich bleiben. Ich hoffte, dass mir das gelungen ist.

Dennoch war bei uns die Stimmung auf dem absoluten Tiefpunkt. Heiko hatte sich ursprünglich sehr auf den Bryce gefreut. Er war vor 20 Jahren schon einmal hier und es war seiner Meinung nach der schönste Park auf der gesamten Reise gewesen. Ich war noch nie hier und war vorher entsprechend gespannt. Jetzt aber hatte ich nicht große Lust wieder einmal in ein großes Loch zu schauen (ihr erinnert euch: Ich gucke lieber hinauf!) und nicht hinunter zu können. Und der stark bewölkte Himmel half nicht gerade dabei.

Trotzdem checkten wir aus und fuhren in den Park, der im Prinzip direkt vor der Haustür begann.


Schon wieder hat da jemand am Rädchen gedreht...  :o

Am Straßenrand sahen wir immer mal wieder Rehe, ein kleiner Lichtblick.


Ansonsten war die Fahrt bis zum Ende der Straße eher langweilig. So, dann wollen wir mal schauen… Ja, ein Loch. Okay, dieses Mal mit lustigen rötlichen Felsen drin.


Rainbow Point

Der nächste View Point und der nächste. Alles irgend wie ähnlich. Nur Kleinigkeiten wie ein Arch oder ein Hammer mit Pobacken lockerten das Ganze mal auf.






Der schönste View Point war für mich dann der Bryce Point.





Beim nach unten Blicken kam die Traurigkeit wieder hoch, eigentlich wollte ich da unten herumspazieren!



Um kurz vor halb zwei hatten wir dann endgültig keine Lust mehr und nach einem Toilettengang im Visitor Center machten wir uns auf den Weg Richtung Zion Canyon. Wir beide hatten Kohldampf, aber keine richtige Idee, wo wir essen konnten. Was wir so am Straßenrand sahen, rief nicht gerade: „Anhalten, hier werdet ihr super lecker und gemütlich speisen!“

2011 hatten wir in Hatch gewohnt, diesen Ort erreichten wir nun. Hey, das Galaxy Diner haben wir damals gar nicht ausprobiert! Dann machen wir das heute. Es war aber ganz schön wenig los hier -  eigentlich kein gutes Zeichen. Und es passte zum Tag: In einer Viertelstunde wurde hier geschlossen und drinnen waren eindeutig auch schon Aufräumarbeiten zu Gange. Nee, darauf hatten wir nun auch keinen Bock.

Wenige Minuten später hielten wir an der Chevron an der Kreuzung zwischen der UT-89 und UR-14. 2011 hatte Heiko hier sehr leckeren Kaffee bekommen. Hier gab es scheinbar auch Hamburger und Co, da wir draußen Leute so etwas essen gesehen hatten. Aber die beiden Damen an der Theke machten keinerlei Anstalten uns zu bedienen, sie beachteten uns nicht einmal. Naja, auch das passte zu diesem Tag.

Dann aber ein Lichtblick: Der gekaufte Kaffee war wirklich lecker und tat Heiko richtig gut. So fuhren wir weiter, wieder mal eine Strecke, die wir von 2011 kannten. Und als wir endlich in den Zion einfuhren, der Asphalt wieder rot war, da ging es mir gut! Ich freute mich riesig wieder hier zu sein! Das Wetter war zwar immer noch so la la, aber das war im Moment egal.

In Springdale fanden wir dann auch gleich unser Hotel für die nächste Nacht. Wow, was war das schön hier! Allein auf dem Weg bis zu unserem Zimmer staunten wir schon über das angenehme Ambiente. Und unser Zimmer tat dem kein Abbruch – sehr schön mit Ausblick auf die Berge und den Pool. Ja, das war doch bedeutend besser als das letzte Zimmer!

Wir hatten logischerweise immer noch Hunger und so kam es, dass wir uns bereits um 17 Uhr nebenan in der Sportsbar zum  Essen einfanden. Uns gefiel es dort, das Essen schmeckte gut und unsere Laune war auch deutlich besser als heute morgen.

Den Rest des Abends gammelten wir im Zimmer herum. Immer wieder überlegend, ob wir nicht doch da unten in den Pool gehen sollen. Lust hätte ich ja schon gehabt, aber mit unserem Husten…


Schöne Aussicht!

Unterkunft: Best Western Zion Park Inn, Springdale, $168.07 = 129,95€ inkl. TAX Gebucht hier: Best Western

Gefahrene Meilen: 127

Fazit des Tages: Kein Trail im Bryce gelaufen, auch nicht noch einmal den Zion Canyon Overlook Trail, das Wetter war bescheiden. Dennoch endete der Tag mit deutlich besserer Laune als er begonnen hatte. Der Zion Canyon hat halt heilende Wirkung  ;) und das Hotel tat auch richtig gut.

Anekdote des Tages: Heiko checkt eigentlich immer, ob alles geht, wenn wir ein Zimmer beziehen, nachdem wir 2011 im Planet Hollywood so unseren Spaß mit nicht richtig funktionierenden Abflüssen hatten. Ganz wichtig für ihn ist natürlich der Kühlschrank. Der ging nämlich hier nicht und ließ sich auch nicht regulieren. Wir sind also noch mal nach unten zum Desk und haben das reklamiert. 5 Minuten später stand der Techniker im Zimmer und meinte, den Kühlschrank müsse man nur einschalten. Woraufhin Heiko den Kühlschrank öffnete und dem Techniker den defekten Regler in die Hand drückte und sagte, dass der ja wohl kaum noch was regeln würde. Erschrocken nahm der Techniker den Regler, verschwand und kam kurze Zeit später mit einem anderen Regler wieder. Eingebaut, geregelt und der Kühlschrank sprang direkt an. Ein Trinkgeld versuchte der Mann  zu verweigern, aber gegen Heiko kann man sich ja nicht lange wehren…

Weiter zum 8.9.13
Liebe Grüße, Andrea



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Silv

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #196 am: 24. Oktober 2013, 12:58:50 »
Das ist so schade, dass es euch nicht gut ging. Auf dem Foto am Bryce Canyon sieht man es dir so richtig an. :(
Liebe Grüße
Silvia

Paula

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #197 am: 24. Oktober 2013, 13:13:32 »
Das Wetter ist im Bryce glaube ich besonders unberechenbar. Das war bei unserer Südwestreise der einzige Tag mit Regen. Und wenn es einem dann noch nicht gut geht paßt natürlich gar nix mehr  >:(
Schön dass es euch wenigstens in Springdale besser ging, das Best Western ist wirklich ein tolles Hotel. Ich hoffe ihr konntet am nächsten Tag in den Zion fahren, ich hoffe auf Fotos aus meinem Lieblingspark  :)
Viele Grüße Paula

Silke

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #198 am: 24. Oktober 2013, 13:17:13 »
Na, nach dem Tag wäre unser Treffen vermutlich auch recht knapp ausgefallen :(. Aber ich war vermutlich noch eher als ihr im Bett :(.
Schade, dass ihr gerade diese schöne Gegend nicht richtig genießen konntet. Auch in meinen Augen ist der Bryce Canyon der schönste Park in der ganzen Gegend.

Wusstet ihr eigentlich, dass die Bryce View Lodge einen Indoorpool hat? Und der ist sogar richtig groß.

Ilona

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #199 am: 24. Oktober 2013, 14:10:35 »
@ Sönke: Die Zimmer im Circle D haben einen Kühlschrank und eine Mikrowelle.

@ Andrea: Das ist aber ärgerlich mit der Abbuchung vom Whispering Sands  :(. Deshalb habe ich mir angewöhnt, bei Vorauskasse grundsätzlich auf der Buchungsbestätigung prepaid zu vermerken. Da ich die Bestätigung stets vorlege, fällt dies gleich ins Auge. Das Besitzerpaar machte aber einen guten Eindruck und ich denke, dass die Rückerstattung nicht lange auf sich warten ließ.
Liebe Grüße

Ilona

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Gerd

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #200 am: 24. Oktober 2013, 17:02:23 »
Hallo Andrea,

das ist ja schade, dass Ihr den Bryce nur von oben gesehen habt. Aber ohne Sonne ist es wahrscheinlich eh nur halb so schön (eher noch weniger). Da habt ihr einen Grund wieder zu kommen  ;)

@ Sönke
Ich kann dir den Kühlschrank zumindest für Zimmer 13 bestätigen, die Webseite machts für alle Zimmer :)

VG Gerd

Andrea

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #201 am: 25. Oktober 2013, 09:25:31 »
Sonntag, 8. September 2013

So sah es heute morgen beim Blick durch das Fenster aus...



Heute morgen hatte ich eine Email vom Whispering Sands. Sie haben sich entschuldigt, dass sie quasi doppelt abgebucht haben. Das sei aufgrund einer Änderung im Buchungssystem passiert -  da seien wohl nicht alle Daten korrekt übernommen worden. Selbstverständlich würden sie sofort die Rückbuchung veranlassen. So war es dann auch, sogar mit Gewinn von ein paar Cent für mich, da sich der Dollarkurs in diesem Fall zu meinen Gunsten geändert hatte…

Bis 11 Uhr sollte es nebenan das kostenlose Frühstück geben, also waren wir für unsere Verhältnisse schon früh fertig. Um viertel nach neun betraten wir den Raum mit einem sagenhaften Buffet. Eine große Auswahl an Obst, Cerealien, Brot, Marmelade, Pfannkuchen, Waffeln bis hin zu frisch nach eigenen Wünschen zubereiteten Omeletts gab es alles. So ein ausgiebiges Frühstück hatten wir lange nicht mehr und wir schöpften die Zeit fast vollständig aus. Aber auch um halb 11 kamen noch reichlich Leute rein, um zu frühstücken.

Wir aber mussten auschecken. Was tun? Es regnete und regnete… Da macht es ja überhaupt keinen Sinn mit dem Shuttle in den Park hinein zu fahren, was hätten wir machen sollen? Trocken geblieben wären wir auf keinen Fall. Wir fuhren noch einmal in eine Laundry, obwohl es noch gar nicht nötig gewesen wäre. Da lernten wir ein nettes deutsch-schweizerisches Paar kennen und wir quatschten länger als Waschmaschine und Trockner brauchten. Sehr nett!

Da es immer noch regnete, entschlossen wir uns in Richtung Overton aufzubrechen. Sehr schade, aber hier in Springdale konnten wir auch nur in irgendeinem Kaffee oder so herum sitzen oder durch die Souvenirshops streifen.

Die Fahrt verlief dann recht ereignislos, wir kauften bei Walmart in St. George noch etwas für die nächsten Tage zu essen ein und um 14 Uhr (wir hatten mit der Stateline-Überschreitung nach Nevada eine Stunde gewonnen) checkten wir im North Shore Inn in Overton ein. Das Zimmer war sehr groß, aber scheinbar war dort eine Flasche Febreze oder so ausgelaufen. Es dauerte sehr lange, bis der „Duft“ erträglich wurde. Ansonsten gefiel uns das Zimmer, in dem wir nun die nächsten beiden Nächte bleiben würden.

Abends checkte ich dann noch mal die Abflugzeiten. Alles wie gehabt. Aber man bot mir ein Upgrade in die World Traveller Plus Klasse an. Für 248€ pro Person. Wir überlegten eine ganze Weile, das waren immerhin knapp 500€! Da wir diesen Urlaub aber recht sparsam gewesen sind (nicht bewusst, aber es war noch Budget vorhanden), entschlossen wir uns, das Upgrade zu nehmen.

Ich gab alle Daten ein, die Kreditkartendaten und…. Ging nicht! Hä? Also noch mal. Es ging wieder nicht! Mist! Vermutlich, weil wir die Flüge über ein Reisebüro gebucht hatten. Also habe ich das angemailt. Und dann hieß es warten, denn in Deutschland war es mitten in der Nacht…

Unterkunft: North Shore Inn at Lake Mead, $186.98 = 144,57€ inkl. Tax für 2 Nächte Gebucht hier: http://northshoreinnatlakemead.com/

Gefahrene Meilen: 118

Fazit des Tages: Man kann ganz schön vom Wetter abhängig sein! Sonst hätten wir sicher nicht den geplanten Trail zum Observation Point gemacht, aber vielleicht wären wir den Watchman Trail oder zumindest zu den Emerald Pools gelaufen.

Anekdote des Tages: Nicht mal die gibt´s heute! Ein langweiliger Tag...

Weiter zum 9.9.13
Liebe Grüße, Andrea



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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #202 am: 25. Oktober 2013, 10:40:35 »
Anekdote des Tages: Nicht mal die gibt´s heute! Ein langweiliger Tag...

Na, das will schon was heißen, Andrea. Ich bin ohnehin erstaunt, was du bisher an täglichen Anekdoten liefern konntest :thumb:. Bei uns gab's da nie etwas zu erzählen oder sehe ich überm Teich schon alles als normal an  :gruebel: ?
Liebe Grüße

Ilona

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Michael

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #203 am: 25. Oktober 2013, 10:55:20 »
Hallo Andrea,
das war dann eher ein sehr ruhiger, unspektakulärer Tag. Als ob das Wetter sagen wollte "ist gut, ich halt mich heute auch zurück". Ihr werdet Euch aber an diesem Tag mehr erholt haben, als es vielleicht zuerst den Anschein hatte.

Grüße aus der Pfalz,
Michael
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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #204 am: 25. Oktober 2013, 11:47:28 »
Hallo Andrea,

Regen ist in der Ecke eher ungewöhnlich oder? Weiß du ob das schon die Regenfront war die Colorado weggeschwemmt hat? Echt ärgerlich dass ihr außer der Erkältung auch noch Pech mit dem Wetter hattet  >:(
Viele Grüße Paula

Heiko

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #205 am: 25. Oktober 2013, 15:30:34 »
Ja, der Bryce zeigt seine wahre Schönheit nur von innen. Zu schade, dass ihr nicht wenigstens ein bißchen runtergehen konntet :'(.

Zu allem Unglück mit der Gesundheit kommt jetzt auch noch Wetterpech dazu. Dies wird ja vollständig zu einer Pleiten, Pech und Pannentour :o.
Gruß
Heiko

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #206 am: 25. Oktober 2013, 18:40:55 »

Wir aber mussten auschecken. Was tun? Es regnete und regnete… Da macht es ja überhaupt keinen Sinn mit dem Shuttle in den Park hinein zu fahren, was hätten wir machen sollen? Trocken geblieben wären wir auf keinen Fall.

IM Park hat es übrigens fast gar nicht geregnet. Wir haben ja an dem Tag die Wanderung zum Observation Point gemacht und haben in den 6 Stunden, die wir unterwegs waren, nur etwas leichten Nieselregen abbekommen. Es schien teilweise sogar die Sonne.

Es ist uns bei der Tour dieses Jahr eh aufgefallen, dass der Regen dort oft nur "stückweise" auftrat. An einer Stelle schüttete es und ein paar Meter weiter war es trocken.

Andrea

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #207 am: 25. Oktober 2013, 18:53:01 »

Wir aber mussten auschecken. Was tun? Es regnete und regnete… Da macht es ja überhaupt keinen Sinn mit dem Shuttle in den Park hinein zu fahren, was hätten wir machen sollen? Trocken geblieben wären wir auf keinen Fall.

IM Park hat es übrigens fast gar nicht geregnet. Wir haben ja an dem Tag die Wanderung zum Observation Point gemacht und haben in den 6 Stunden, die wir unterwegs waren, nur etwas leichten Nieselregen abbekommen. Es schien teilweise sogar die Sonne.

Es ist uns bei der Tour dieses Jahr eh aufgefallen, dass der Regen dort oft nur "stückweise" auftrat. An einer Stelle schüttete es und ein paar Meter weiter war es trocken.

Wenn ich geahnt hätte, dass es im Park nicht regnet, wäre ich mit Sicherheit gelaufen. Aber leichter Nieselregen hätte uns auch irgendwann durchweicht, da wir in unserer Größe keine vernünftige Funktionskleidung finden können.
Liebe Grüße, Andrea



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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #208 am: 25. Oktober 2013, 19:59:54 »
Normale Regenjacken haben locker gereicht, mehr hatten wir auch nicht. Es hat wirklich nur ab und an leicht genieselt.

Wegen Funktionsbekleidung solltest du vielleicht mal in den USA sehen ;).

Andrea

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #209 am: 26. Oktober 2013, 21:31:07 »
Montag, 9. September 2013


Heute morgen checkte ich als erstes die Email. Mist! Mein Reisebüro kann mir kein Upgrade zu einem solchen Preis anbieten, wie BA es getan hatte. Es liefe auf etwa 500€ pro Person hinaus, da an BA Umbuchungsgebühren zu zahlen seien und auch TUI noch ein klein wenig (ich glaube 29€ oder so) mitverdienen will.

Frustriert gingen wir zum Frühstück. Das war uns nun definitiv zu viel Geld. Aber immerhin ist hier das Frühstück kostenlos und es ist gar nicht mal schlecht. Es gibt Melone, Haferbrei, Ei, Toast, Joghurt… Also schon etwas mehr als das Übliche. Und der Frühstücksraum ist auch ganz nett, aber voll. Wir durften uns aber zu einem amerikanischen älteren Paar an den Tisch setzen, die sowieso fast fertig waren.

Um kurz nach 9 waren wir startklar (das war im Vergleich zu den letzten Tagen wirklich früh!) und wir fuhren zum Valley of Fire. Wir entrichteten an der Fee Station $10 und fuhren zum Visitor Center. Dort hoffte ich eine Karte zu bekommen, wo auch die Fire Wave eingezeichnet ist. Schließlich sollte die ja nun deutlich ausgeschildert sein. Ich schnappte mir eine Karte, aber Fehlanzeige. Wie blöd, da hatte ich mich nun drauf verlassen. Da war nichts eingezeichnet.

So fuhren wir erst einmal los.


Ich ärgerte mich, dass ich das nicht ausgiebiger recherchiert hatte! Dann aber sahen wir ein Ranger-Fahrzeug, das Heiko direkt mal anhielt. Die freundliche Rangerin erklärte uns den Weg und dass wir unbedingt an der Parkinglot 3 parken sollten. Und auf jeden Fall den angelegten Weg benutzen sollten.

Wir bedankten uns und fuhren und fuhren. Echt, so weit draußen? Dann fanden wir aber den richtigen Parkplatz und machten uns startklar. Ein paar Autos standen da schon, aber nicht viele. Gerade als wir losgehen wollten kam ein Reisebus -  dieses Mal aber nicht mit Rentnern sondern mit jüngeren Leuten. Ach herrjeh, die wollen doch wohl jetzt nicht auch alle zur Fire Wave???




Nein, sie strömten in alle Richtungen aus und machten Fotos, scheinbar nicht ahnend, welche Schätze hier im Park noch verborgen sind. Das ist unser Glück und wir gingen mit reichlich Getränken los (jeder wieder die 1,5l Nalgene aber ich hatte auch noch 2 Flaschen Wasser und eine Powerrade im Rucksack.) Schließlich warnten sogar Schilder vor der Hitze und ich wollte nicht wieder kurz vorm Ziel abbrechen müssen wie beim Corona Arch.



Erst mal ging der Weg durch Sand. Das nervt schon mal. Und es geht auf und ab, hin und her… Man hatte irgendwie das Gefühl, dass der Weg bewusst so umständlich angelegt ist. Aber wir hielten uns an die Regeln und „stayed on trail“.






Es kamen uns einige Leute entgegen, viele schon ganz schön angeschlagen. Es war sehr heiß und dabei nicht einmal 11 Uhr. Na prima, wie würden wir wohl auf dem Rückweg aussehen? Das eine Mal bekam Heiko noch mit, wie ein Rückkehrer zum anderen sagte: Wir hätten viel mehr Wasser mitnehmen sollen…


...und vielleicht ein 2. Paar Schuhe?

Irgendwann war es dann soweit und uns kamen Leute entgegen, die sagten: „Ihr habt es gleich geschafft, da vorne ist sie!“ Super, freute ich mich, aber das, was ich dort sah, war gestreifter Boden und so etwas wie die Moqui Marbles.


Ja, schon mal nicht schlecht, aber das ist nicht die Fire Wave! Viele kehrten hier um, weil sie es scheinbar nicht besser wussten. Ich ging aber weiter. Und dann sah ich sie. Mensch, die ist ja echt klein! Aber klasse sieht es hier wirklich aus. Heiko hätte übrigens an der selben Stelle wie die anderen gedacht, dass er das Ziel erreicht hätte…


Ich setzte mich mitten rein, Heiko machte noch weitere Fotos und spielte mit dem Fish Eye.



Nach einer Pause mit reichlich Getränken und Trailmix (und keine Menschenseele in der Nähe!) machten wir uns wieder auf den Rückweg. Und der Weg wollte so gar nicht enden. Immer wieder sahen wir oben ganz nah die Straße, da hätte man schön abkürzen können, aber wir waren ja mehrmals darauf hingewiesen worden, dass man nur den ausgeschilderten Weg nutzen dürfe um irgendwelche Mikro-Dingsda oder so zu schützen. Und wer schützt uns? Es fiel uns ziemlich schwer, eine Pause reihte sich an die andere, ein Hustenanfall jagte den nächsten. Aber wenigstens hatten wir genug Getränke dabei. Allerdings beichtete mir Heiko, dass er wieder die ganze Zeit Brustschmerzen gehabt hätte. Daraufhin ging ich noch langsamer und wir machten noch mehr Pausen.

Kurz vor Ankunft am Parkplatz trafen wir auf ein junges deutsches Paar. Eine kleine Flasche Wasser hatten sie (zusammen) dabei. Sie waren sich aber sicher, dass das reichen würde, da sie gerade eben noch reichlich getrunken hätten. Ich fühlte mich nicht wohl damit, sie so gehen zu lassen…

An den White Domes Trail war nicht mehr zu denken. Vielleicht heute abend. Wir fuhren zurück nach Overton und sprangen in den Pool und chillten.

Am späten Nachmittag entschieden wir dann, nichts mehr zu machen und besorgten uns im Supermarkt etwas zu essen. Es gab noch einmal Pellkartoffeln für mich und Heiko hat sich Pulled Pork gekauft. Letzteres wanderte nach dem ersten Bissen in die Tonne. Also gab es für Heiko nur noch etwas Brot und Käse.

Das war´s für heute!

Übernachtung: North Shore Inn (wie gestern)

Gefahrene Meilen: 44

Fazit des Tages: Endlich habe ich die Fire Wave gesehen! Und ohne Ausschilderung hätte ich sie wohl auch nie gefunden. Gut war aber, dass ich genau wusste, wonach ich suchen musste. Nur dass der Hügel dann etwas kleiner war, als ich dachte. Auf jeden Fall hat das Tal seinem Namen wieder alle Ehre gemacht und es war heiß wie Feuer… Könnte ja eine gute Vorbereitung auf das Death Valley sein, dass wir am nächsten Tag ansteuern wollen.

Anekdote des Tages: Einige von euch erinnern sich vielleicht daran, dass ich mir im Yellowstone 2011 eine kleine Wunde zufügte, die sich heftig entzündete und in einer hübschen Nekrose endete. Nach mehreren Wochen war die Wunde verheilt und ich habe am rechten Schienbein eine ordentliche (nun aber blasse) Narbe.
Ein Andenken wollte ich nun scheinbar auch in diesem Urlaub haben. Und das kam so: Wir lagen am Pool, als Heiko plötzlich meinte, ich solle mich nicht bewegen. Ich tat wie geheißen und überlegte, was da wohl gefährliches war? Eine Schlange? Ein Skorpion? Eine Spinne? „Nicht Bewegen!“ Mensch, ich wollte aber wissen, was da ist und vor allem wo. Also hob ich leicht meinen Kopf und sah auf meinem Oberschenkel etwas großes Schwarzes. Ein Käfer! „Tut der weh“? Bis jetzt nicht. Wie kriegen wir den weg? Das Problem erledigte sich sofort. Denn es tat plötzlich weh. Und zwar höllisch! Ich sprang auf und versuchte den Käfer los zu werden, der war hartnäckig! Und mein Bein tat weh! Endlich flog er weg, aber nur, um uns gleich wieder zu attackieren. Also schnappten wir unsere Handtücher wild um uns schlagend und liefen ins Motel zurück. Ich duschte mich schnell ab und da war der Fleck an meinem Oberschenkel schon größer als ein 5DM-Stück. Etwas panisch ging ich zur Rezeption und fragte, ob das was Gefährliches sein könnte. Aber man verstand mich nicht richtig und glaubte, mich hätte eine große Fliegenart, die hier sehr verbreitet ist, gestochen. Käfer? Nö, könne eigentlich nicht sein. In der Zwischenzeit hatte Heiko ein Bild von dem Käfer im Internet gefunden und kam mit dem Laptop nach vorne und zeigte den Käfer. Och, das sei nicht schlimm… Okay, der Fleck war nun auch nur noch so groß wie ein Mückenstich, die bei mir allerdings oft Markstück- oder Eurostück-groß werden. Es juckte viele Tage und ich musste mich echt zusammenreißen das nicht aufzukratzen. Heute – fast 2 Monate später -  ist da immer noch ein roter Fleck. Bin gespannt, wann die Aliens schlüpfen!

Weiter zum 10.9.13
Liebe Grüße, Andrea



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