Autor Thema: Goa und Radschasthan in 18 Tagen  (Gelesen 30564 mal)

nelilein

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Goa und Radschasthan in 18 Tagen
« am: 02. Dezember 2013, 17:37:02 »
Hallo liebe Eumerika-Gemeinde,
ich bin zwar ganz neu hier, möchte mich aber mit dem Pedant zu Birgits Reisebericht über Indien hier vorstellen.
Sie hat mich lieberweise während ihrer Reise über alles informiert, was man so wissen muss, wenn man 14 Tage später fast dieselbe Reise macht.
Und so ist es vielleicht ganz interessant für euch, eine weitere Sichtweise über dieses faszinierende Land zu erfahren.
Unsere Reise führte von Goa über Udaipur nach Delhi in 18 Tagen, was zugegebenermaßen etwas knapp bemessen war. Trotzdem haben wir viel, sehr viel erleben dürfen.
Wie sieht’s aus… darf ich loslegen?
Nele

Rainer

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Re: Goa und Radschasthan in 18 Tagen
« Antwort #1 am: 02. Dezember 2013, 18:13:02 »
Wie sieht’s aus… darf ich loslegen?

Na klar, jederzeit. Willkommen im Eumerika Forum!

nelilein

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Re: Goa und Radschasthan in 18 Tagen
« Antwort #2 am: 02. Dezember 2013, 18:44:18 »
Pünktlich 2 Stunden vor Abflug kommen wir am Flughafen an. Leider werden wir dafür bestraft, dass wir uns gegen den Online- Check-In entschieden haben, so waren auf dem Flug nach London keine gemeinsamen Plätze mehr verfügbar.
Da wir uns aber vorab die Exit-Plätze für den Langstreckenflug nach Mumbai gesichert haben – wen juckt’s.
Nachdem wir uns gegen den traditionellen McDonalds Besuch entschieden haben (war auch wieder mal  „etwas angeschmuddelt“  ) haben wir uns zum erstem mal am Flughafen was Vernünftiges gegönnt! Schnitzel und Clubsandwich – TOLL, man fühlt sich doch gleich im Urlaub.
Der Flug nach London verläuft ohne Vorkommnisse.  Wir sitzen hintereinander jeweils auf Platz E, wie vermutet/befürchtet der Mittelplatz.  Aber mit einer Flugzeit von einer guten Stunde ist das keine Beschwerde wert.
Beim Anflug auf London fällt uns, über die ganze Stadt verteilt, Feuerwerk auf, sieht schön aus von oben!!
Das hat, wie wir später lesen, eine 400 Jahre alte Tradition. Immer um den 03. November herum feiern die Briten die Bonfire Night.
Der Londoner Flughafen beeindruckt uns sehr. Sehr schön, sauber und freundlich. Das bestätige ich auch einer Angestellten, die eine Umfrage zum Flughafen an willigen Passagieren durchführt. Sie freut sich sichtlich, dass er mir so gut gefällt.
21.35 Abflug nach Mumbai! Exitplätze haben geklappt – hat was luxuriöses so viel Beinfreiheit  zu haben.
Die 8 Stunden Nachtflug vergehen wie im Flug, auch ich schlafe so 3-4 Stunden (oh  Wunder).  Leider bekomme ich vom Schlafen im Sitzen Rückenschmerzen, eine Aspirin soll’s richten. Auf dem Heimflug Voltaren ins Handgepäck! Die Crew ist extrem freundlich und hilfsbereit.
Im Mumbai angekommen bekommen wir einen kleinen Kulturschock. Wir fahren von International Terminal mit dem Klapperbus am Slumgebiet  vorbei ins Domestic-Terminal.   
Noch nie wurden wir so oft kontrolliert wie hier! Wir sind noch nicht im Flieger, aber unsere Bordkarte ist schon ganz abgegriffen und das Gepäck zig mal durchleuchtet (wir auch).
Was kostet die Welt? Ist klar – 10 Rupies (12Cent). Koffer, Klo oder nur ein Stempel, glücklicherweise hat Harald von Rosi ein paar Scheine vorab bekommen.
Nun sitzen wir im Wartesaal des Domestic  Terminals.  Die Klimaanlage ist ausgefallen, unser Flug hat Verspätung und ich habe den Verdacht, Harald hat sich beim Geldwechsel über den Tisch ziehen lassen. So langsam kann mein Reisekoller zur Hochform auflaufen. Mir stinkst und ich überlege ernsthaft umgehend wieder nach Hause zu fliegen!
Mit einer Stunde Verspätung startet der Flieger der Jet Airways, bis auf den letzten Platz ausgebucht nach Goa. Erfreulicherweise dauert der Flug anstatt 1 Stunde 15 Minuten nur eine dreiviertel Stunde.
Goa hat einen Feld und Wiesen Flughafen…. Auch hier gibt’s keine Klimaanlage und es ist heiß! Alle Wetter. Später lesen wir, es waren 36 Grad.
Ein Prepayd Taxi bringt uns in 40 Minuten zu unserem Hotel am Strand.
Unterwegs fällt das viele Grün auf, das förmlich aus allen Löchern sprießt.  Man hat das Gefühl, die üppige Vegetation wartet nur darauf, die Behausungen und Flächen zu überwuchern, die ihr der Mensch abgetrotzt hat. Alles ist etwas baufällig und wie schon erwähnt ziemlich überwuchert.
Auf Anraten meines Mannes schreibe ich nun nicht weiter – er meint ich solle erst was essen und darüber schlafen….

Der nächste Morgen: Harald hat Recht behalten. Inzwischen halte ich die ganze Reise nicht mehr für eine blöde Idee. 
Das Hotel ist altehrwürdig, im Kolonialstil gehalten. Sehr gepflegt und unser Zimmer ist sehr schön, geräumig mit Blick auf den Garten und im Hintergrund liegt das Meer.
Wir haben gestern ein Restaurant am Strand gefunden und die Knoblauchschrimps mit Kingfisher Beer  waren hervorragend.  Bis 23 Uhr Ortszeit (19.30 Uhr in Deutschland) kämpfen wir gegen den Schlaf an, schauen etwas Harry Potter and the chamber of secrets  und fallen dann wie tot in unsere Betten.
Am nächsten Morgen stehen wir um 9 Uhr auf und gehen ans Frühstücksbuffet.  Dieses ist beeindruckend ,mit allem was man sich so wünscht, plus indisches Frühstück, denn es sind Ferien in Indien und die Hälfte der Gäste sind Einheimische. Das ergibt ein interessantes Bild: Vom älteren Franzosen in heißen gelben Badehöschen und Unterhemd, über Russinnen im sexy Minikleid, sind die Inder entweder ganz in Polo, Gucci und Prada oder traditionell im Sari unterwegs. Dazwischen Harald in langen Hosen und Hemd und ich im langen Kleid .  Am Schwimmbad ergattern wir (dank 50 Rupies) die letzten 2 Liegen, die wir (für unsere 50 Rupies) in den  schönen Garten unter Palmen schleppen lassen.
Da liegen wir nun mit Blick auf Garten und Meer und schmelzen vor uns hin. Ein Abstecher an und ins Meer machen wir natürlich auch. Der Strand fällt flach ab und es gibt keine bösen Unterströmungen. Harald hätte gerne ein paar Fische gesehen, aber wo flacher Sand ist, gibt’s eben kein Riff, also nix mit Fisch.  Die Upperclass „Indianer“ sind die Temperaturen wohl eher gewöhnt als wir. Sie gehen exotischen Beschäftigungen nach wie Radfahren,  immer rund ums Gelände und strahlen um die Wette. Eine Familie, Vater und Sohn in Polo, Mutter und Töchterchen im Sari schaut dem Sohn beim Bogenschießen zu.  Sohn schießt, Vater applaudiert,  Mutter filmt, wir lächeln. Im Schwimmbad macht uns der nette Handtuchmann sogar den Blubber an (ob das noch Nachwehen der 50 Rupies sind) und wir schauen zu, wir die Touristen im Bikini und die Inderinnen im Sari baden.
Gegen 13 Uhr flüchten wir vor der Tropenhitze (37 Grad) aufs Zimmer. Die Klimaanlage lässt sich aufs Grad genau einstellen und ist praktisch nicht zu hören.
Gegen 16 Uhr laufen wir am Strand entlang. Schier endlos könnte man hier am breiten Strand entlanglaufen. Der Strand ist nicht voll aber gegen Abend gut besucht. Radfahrer fahren im nassen, festen Sand, wir sehen alte Hippies, nur mit einem Lendenschurz bekleidet (für das Alter sind die Bäckle noch recht knackig) und überwiegend Einheimische, voll bekleidet am oder im Wasser. Wir werden immer wieder fotografiert, wir sind hier die Exoten. Ein paar Jungs treiben einen Wasserbüffel am Strand entlang und scheuchen die streunenden Hunde, die es hier zahlreich gibt, auf.  Es wird Cricked gespielt. Abends gehen wir wieder in unser Stammlokal, man kennt uns schon und bringt für Harald einen Standventilator. Abends schauen wir noch ein bisschen Austin Powers 2. Würden wir den Film nicht kenne, würde er keinerlei Sinn ergeben. Da die Inder sehr prüde sind, wurde die gefühlte Hälfte des Films einfach rausgeschnitten, was es schwierig macht, der Handlung zu folgen.
Mittwoch: Süßes Nichtstun  oder für mich eher „die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“. Es gibt nichts zu tun. Die Zeit fließt träge an uns vorbei, während wir uns gerade noch so ins Schwimmbad schleppen. An den Strand? Muss erst überlegt werden…. Ist ja bestimmt 50 Meter zu laufen und dann muss man ja auch noch wieder zurückkommen – uff!
Abends überrede ich meinem Mann zu einem Abstecher außerhalb des Hotels auf der Suche nach einer Wäscherei.  Allerdings gibt die Infrastruktur hier nichts her. Außer ein paar angestaubte Saris und ein paar notwendige Dinge, wie abgelaufene Sonnencreme und vergilbte Kekspackungen ist nichts zu finden.  Deshalb machen wir uns auf zum Strand und mischen uns mit dem Fotoapparat bewaffnet  unters Volk. Der Sonnenuntergang ist heute schöner, da das Wetter klarer ist als gestern. Ein Wasserbüffel wird liebevoll im Meer gebadet, dass muß ich doch gleich fotografieren. Der junge Mann ist sehr geduldig, bis ich das von mir gewünschte Foto endlich im Kasten habe, denn das Büffelchen will nicht gleich  so wie ich will.  Er ist überrascht und freut sich sichtlich über die 10 Rupies, die Harald ihm zusteckt.
Donnerstag: Heute mache ich mich schon um 6 Uhr auf Fotojagd. Gerade als das Licht am schönsten ist, streikt mein Akku. Also kehre ich ohne Beute zurück und werfe Harald fürs Frühstück aus dem Bett. Heute leisten wir uns 1 Stunde teures Internet. Wir rufen zuhause an, bei unserer Reiseagentur, das wir die Tour wie geplant am Sonntag starten und surfen noch ein bisschen. 
Freitag: Die Ferientage zum Diwali-Fest scheinen vorbei zu sein. Übernacht sind nahezu alle Inder ausgezogen. Im Hotel überwiegen nun die ausländischen Gäste und es ist deutlich leerer.  Ich lasse die Flugtickets nach Udaipur rückbestätigen.  Alles okay. Abends gehen wir an den Strand und lassen uns von Lola, einer Händlerin in ein Verkaufsgespräch verwickeln. Ich möchte gerne ein Foto von Ihr am Strand (malerischer Sari) und sie stimmt zu. Etwas peinlich berührt, weiß sie nicht so recht, „wo den Fuß hinstellen“  Aber ich taue sie auf und wir machen ein bisschen Fez. Natürlich muß ich dann ihren Shop besuchen. Und ich sehe einen schönen Sari . Nachdem wir sie gemeinsam auf 35% des Ursprungspreises gehandelt haben zieht sie ihn mir an und wir gehen nochmal zum Strand und machen zusammen Fotos. Das verursacht einen wahren Menschenauflauf.  Weiße Frau im Sari, was für ein Motiv! Zum ersten Mal sprechen mich Inder und Inderinnen an. Sie sagen ich würde „beautifull“ im Sari aussehen und wie es mir gefallen würde ihn zu tragen.  Ein ganz Mutiger fragt mich, ob er sich mit mir fotografieren lassen darf – aber sein Akku ist leer, so ein Pech für ihn! Lola bewacht mich eifersüchtig, als Harald das Geld im Hotelzimmer holt. Als ein paar junge Männer mich auf einen Ausflug einladen wollen,  bellt sie sie auf Hindi an, sie sollen sich verziehen, ich sei eine verheiratete Frau!! Don’t be scarry, I’m with you Cornelia. Das es inzwischen dunkel ist,  bin ich echt froh darüber.
Zum Abendessen führt mich mein Mann heute ganz schick zum Steak essen ins hoteleigene Strandrestaurant aus. Das Hotel gibt uns ein Dessert aus, das ist doch mal nett!  So ein schönes Ambiente! Und so klingt der Abend stilvoll aus.
Samstag: Über diesen Tag gibt’s echt nichts Neues zu berichten.

Birgit

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Re: Goa und Radschasthan in 18 Tagen
« Antwort #3 am: 02. Dezember 2013, 19:28:29 »
Hallo Nele,

das ist toll, dass du hergefunden hast!

 :thumb:

Rainer

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Re: Goa und Radschasthan in 18 Tagen
« Antwort #4 am: 02. Dezember 2013, 20:03:55 »
Jetzt greife ich doch mal ein.

Du hast bestimmt viele tolle Fotos gemacht und das wollen die Leute hier natürlich auch sehen. Also - hier ist alles erlaubt, Du kannst so viele Fotos zeigen, wie Du willst.

Und Du musst die Fotos nicht "hinten dranhängen", das kann das Forum auch schöner. Ich helfe Dir gerne dabei, wenn Du nicht weißt, wie sowas denn geht. Aber schau Dir als Vergleich mal Birgits Reisebericht an, da stehen Fotos und Text bunt gemischt durcheinander. Das bekommst Du auch hin. Es ist auch für die Leser einfacher zu lesen und lockert den Bericht auf.

Wenn es also Probleme gibt - einfach fragen, wir machen das schon. Ein bebilderter Bericht macht einfach mehr her. Wir haben es auch gar nicht eilig, lass Dich nicht hetzen und nicht unter Druck setzen, hier geht nichts verloren.

Birgit

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Re: Goa und Radschasthan in 18 Tagen
« Antwort #5 am: 02. Dezember 2013, 20:24:35 »
Auf jeden Fall haben deine Fotos es verdient in voller Pracht hier zu stehen.

Ich liebe ja das Meer, und normalerweise hat bei mir so ziemlich jeder Urlaub zumindest einen Abschnitt am Meer, also immer her damit, will "Mee(h)r" sehen!  :sabber:

nelilein

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Re: Goa und Radschasthan in 18 Tagen
« Antwort #6 am: 02. Dezember 2013, 20:35:01 »
Meinst du so, Rainer?


Horst

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Re: Goa und Radschasthan in 18 Tagen
« Antwort #7 am: 02. Dezember 2013, 20:37:58 »
Hi Nele,
herzlich willkommen bei uns im Forum!  :D

Und das ist mal ein Einstand gleich mit einem Reisebericht - super!  :)
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Shadra

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Re: Goa und Radschasthan in 18 Tagen
« Antwort #8 am: 02. Dezember 2013, 21:30:03 »
Ui .. noch eine Nele - Willkommen!  ;D

Und dann auch gleich aus dem Land der vielen Tempel - freu mich schon auf hoffentlich viele Bilder!
Schöne Grüße
Nele

Manche Menschen schwimmen mit dem Strom. Andere schwimmen gegen den Strom. Und ich steh hier mitten im Wald und find den blöden Fluss nicht!

Rainer

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Re: Goa und Radschasthan in 18 Tagen
« Antwort #9 am: 02. Dezember 2013, 22:06:02 »
Meinst du so, Rainer?



Ja. Und darf auch gerne größer sein (720x540 beispielsweise).

Andrea

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Re: Goa und Radschasthan in 18 Tagen
« Antwort #10 am: 02. Dezember 2013, 22:43:25 »
 Wer sich hier einem Reiseberichtjunkie wie mir mit einem Reisebericht vorstellt, der muss mit Freudensprüngen rechnen   :happy2: :happy2: :happy2:

Toll! Das ist ja schon jetzt eine sehr schöne Geschichte. Da freue ich mich riesig auf mehr!
Liebe Grüße, Andrea



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nelilein

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2. Teil: Goa und Radschasthan in 18 Tagen
« Antwort #11 am: 03. Dezember 2013, 12:20:05 »

Sonntag, 10. November 2013, Abreisetag. Ich freue mich, dass die Rundreise nun losgehen kann.
Harald hat seine Badehose nun eine Weile am Liegestuhl gewetzt und ist hoffentlich erholt!
Beim Bezahlen der Hotelrechnung, bitte ich die Dame höflich aber bestimmt um einen späteren Check out gegen 14 Uhr. Da unser Zimmer angeblich schon wieder vermietet ist, bieten sie uns ein anderes Zimmer für den Rest vom Aufenthalt an.
Das ist doch mal was.
So können wir noch 3 Stunden am Meer und Pool verbringen und haben noch was vom Tag. Einen kostenlosen Transfer zum Flughafen  bietet uns das Hotel auch an.  Also der Service ist wirklich gut hier!
Das Übergangszimmer ist natürlich viel kleiner als unseres (ich glaube nicht, dass hier jemand regulär wohnt), hat aber alles was man braucht, und so rauschen wir zufrieden in Richtung Strand ab.
Gegen 13 Uhr kommt Bewegung in meinen Mann. Wie ein aufgescheuchtes Huhn rennt er durch die Gegend, alles muss plötzlich ganz schnell und sofort erledigt werden….. Und so sind wir eine halbe Stunde früher als geplant am Flughafen, was bei den Sicherheitsmaßnahmen in Indien auch kein Schaden ist.
Der Flughafen platzt aus allen Nähten! Irgendwie sind hier immer viele, viele Menschen überall.
Wieder werden  zigmal durchleuchtet. 
Die nette Dame am Check In bietet mir den Exit-Platz an. Da schlage ich doch sofort zu!!
Der Flug mit Jet Airways geht pünktlich. Das Flugzeug ist neu, sauber und bis auf den letzten Platz besetzt. Außerdem haben wir 2 Gutscheine für einen kostenlosen Snack im Flugzeug erhalten… Super, den nehmen wir gerne, obwohl er uns eigentlich nicht zusteht. 
In Mumbai müssen wir umsteigen.
Und wieder geht die Durchleuchterei von vorne los. Männlein in die eine Reihe, Weiblein in die andere. Auch wenn’s nicht piepst wird man gefilzt. 
Im Airport-Shop kaufe ich mir schon mal die CDs der neusten 2 Kinofilme, die ständig auf  India MTV laufen - Ram&Leela und Krrisch3.
Auch der 2. Flug ist ultrapünktlich.
In Udaipur angekommen empfängt uns Rakesh, unser Fahrer mit Blumenketten aus gelben Nelken.  Unser fahrbarer Untersatz wird für die nächsten 12 Tage ein Indischer Oldtimer (HM- Hindustan Motors) sein.  Bequem und mit Klimaanlage.
Rakesh bringt uns in unser Hotel Chunda Palace. Ein Palastgebäude, das jeder Beschreibung spottet.
Wohnen wie ein Maharadscha!

Bunt, mit Gold und Spiegeln und Stuck …. Unglaublich. 

Aber auch hier sind wir in Indien. Die aus Marmor bestehende Badewanne ist undicht und setzt beim Duschen das Badezimmer unter Wasser. Dafür ist wohl auch der Bodenablauf da. Blöd nur, dass er nicht am tiefsten Punkt angebracht ist. Der Safe gibt gleich den Geist auf – Batterie ist alle und im Kleiderschrank dünstet eine Gifttablette (für was will ich lieber nicht wissen) heftig stinkend vor sich hin. Wir skypen noch mit Zuhause und gehen dann ins Bett.
Montag: Aufstehen um 7.30 Uhr, dann frühstücken im Dachrestaurant. Ich mache noch ein paar Fotos, leider ist das Wetter diesig und die Sicht auf den See nicht klar.
Um 9.30 Uhr holt uns Rakesh ab und bringt uns ins Zentrum von Udaipur.
Es macht etwas Mühe sich an sein „Hinglish“ (Hindi/Englisch) zu gewöhnen.  Aber mit Hand und Fuß geht’s dann. Und im Zweifel: Immer lächeln und nicken.
Diese Stadt ist verrückt.
Die Straßen sind schmal, kaum befestigt und sooo voll mit Kühen, Hunden, Menschen, Tuk-Tuks, Autos und Müll. 
Fast am See angekommen werden die Straßen zu schmal für unsern Oldtimer. Wir sollen den Rest laufen und irgendwann wieder hier auftauchen (na, wenn wir den „Parkplatz“ mal wieder finden…)
Wir laufen, bzw. werden mit getrieben von der Menge. Ich bin froh ein gutes Stück größer zu sein als der Durchschnittsinder. So behält man besser den Überblick. Irgendwie landen wir beim Jagdish Tempel. Es gibt so viel zu sehen hier.
   
Wir lassen uns weiter treiben, verlaufen uns, folgen deshalb ein paar Weißnasen und kommen tatsächlich zum City-Palace Museum.
Harald holt gerade die Karten,  als eine resolute Inderin mich auffordert mit ihr und ihren Kindern ein Foto machen zu lassen.
Ich habe nichts dagegen und bin deshalb die nächsten 10 Minuten voll als Fotomodel mit gefühlten 100 Indern beschäftigt.  Als Harald noch dazukommt wächst die Begeisterung ins Uferlose.

Aber irgendwann ist auch gut und so verabschieden wir uns und flitzen so schnell wie möglich in den Palast.  Dieser ist, naja, mehr Schein als Sein.  Beim Anstehen in endlosen, sehr engen Treppenfluren mit Unmengen an Touristen (fast alles Inder) kommt bei mir doch schon leicht Klaustrophobie auf. Zu sehen gibt’s nicht wirklich was Lohnendes und so sind wir recht froh, wieder aus dem Gebäude draußen zu sein.


Auch hier sollen wir wieder für einheimische Touristen posieren, mit Oma, Kind und Kegel.


Noch einen Abstecher an den Ghat (Waschplatz) wo mitten im Unrat das Kind gebadet und entlaust wird, während die Oma die Saris wäscht.
Eine junge Frau drischt mit dem Stock auf ihre Wäsche ein, als hätte diese was schlimmes angestellt... ;)


Wir essen ein Stück Kuchen im Kaffee Edelweiß (kein Witz) und finden, oh Wunder, zurück zu unserem Fahrer.
Der besteht darauf, uns noch den Botanischen Garten zu zeigen, wo wir eigentlich auch nur fotografiert werden.


Nach einer Pause im Hotel fahren wir zum Sonnenuntergang zum auf dem Berg gelegenen Monsun Palast. Dieser ist seit 50 Jahren verlassen, als der Maharadscha sich den Unterhalt nicht mehr leisten konnte. 
Wir besichtigen die Ruine, machen ein paar Fotos und fahren dann zum Abendessen zurück in die Stadt.
Dort essen wir auf einem Dachterrassenrestaurant mit toller Aussicht echt indisch – schmeckt super.


Andrea

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Re: Goa und Radschasthan in 18 Tagen
« Antwort #12 am: 03. Dezember 2013, 12:31:01 »
Euer Wohnpalast ist ja wirklich der Hammer! Gut, dass man schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt wird, denn sonst meint man am Ende noch wirklich, dass man hier lebt wie die Könige!  ;D

Wirklich schöne Aufnahmen vom bunten Indien. Wart ihr das erste Mal dort?
Liebe Grüße, Andrea



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nelilein

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Re: Goa und Radschasthan in 18 Tagen
« Antwort #13 am: 03. Dezember 2013, 13:09:24 »
Ja, in Indien waren wir das erste mal.
Ich möchte gerne nochmal hin, aber Harald ist sich nicht ganz so sicher. Er will sich erst mal erholen  ;)
Was den Wohnpalast angeht - es kommt noch besser (oder eher krasser?)
Wart's mal ab ;D

Birgit

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Re: Goa und Radschasthan in 18 Tagen
« Antwort #14 am: 03. Dezember 2013, 13:50:01 »
Hi Nele,

in Udaipur war bei mir dann leider schon in bisschen die Luft raus. Wenn ich dein Abendbild-Foto des Sees so sehe, kann ich gar nicht mehr verstehen, dass ich nicht an dem letzten Abend in der Stadt geblieben bin zum Essen.

Und in dem City Palace hatte ich auch in diesen Gängen manchmal die Frage im Kopf, was wohl passiert, wenn´s brennt. Ohnehin fand ich die Ausblicke auf den See von dort und den Anblick des Palastes vom Wasser aus am schönsten.

Diese Sicherheitschecks fand ich in Indien auch extrem aufwändig. Bamsel an das Handgepäck, getrennte Line für Männchen und Weibchen, Scanner UND sich begrabbeln lassen, Stempel auf die Bordkarte und, und, und.

Irgendwie hatte ich den Eindruck, in Udaipur hatte man es tatsächlich genau genommen, aber in Delhi war es beispielsweise kein Problem eine Wasserflasche mitzunehmen.