Autor Thema: LH und Streik  (Gelesen 21112 mal)

Ghostrider

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Re: LH und Streik
« Antwort #15 am: 28. März 2014, 16:10:31 »
Ich pers. finds gut, dass LH nicht fliegt, denn ich bin von der Konkurenz ;-)

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Shadra

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Re: LH und Streik
« Antwort #16 am: 28. März 2014, 21:53:08 »
Aber ohne Streiks hätten die Arbeitnehmer schnell keine Rechte mehr, da kein Druckmittel mehr vorhanden wäre. Das sollte man nicht gänzlich aus den Augen verlieren!
Druckmittel ist ja schön und gut. Aber man sollte doch dann auch bitte mit den Forderungen am Boden der Tatsachen bleiben.

Was sollen denn die AN sagen, bei denen ein Streik gar nicht in Frage kommt? Mir gehts da mehr oder weniger wie Ilona. Wenn ich streiken würde, könnte ich mir gleich meine Kündigung selber schreiben. Ach neee .. ich wäre ja im Streik ...  ::)
Schöne Grüße
Nele

Manche Menschen schwimmen mit dem Strom. Andere schwimmen gegen den Strom. Und ich steh hier mitten im Wald und find den blöden Fluss nicht!

Michael

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Re: LH und Streik
« Antwort #17 am: 29. März 2014, 05:46:07 »
Ich pers. finds gut, dass LH nicht fliegt, denn ich bin von der Konkurenz ;-)

Das heißt, Ihr könnt nächste Woche Mittwoch bis Freitag mit Anhänger fliegen? ;D
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Michael

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Re: LH und Streik
« Antwort #18 am: 29. März 2014, 05:56:56 »
... Zum einen freut man sich ein Jahr auf die Reise und muss jedes Jahr um diese Zeit bibbern, welcher Berufszweig gerade am Frankfurter Flughafen streikt,....

Bei der ganzen Sache frage ich mich immer, ob man nicht auch so streiken könnte, dass der Passagierbetrieb eben nicht gleich so stark in Mitleidenschaft gezogen wird. Die haben doch auch noch einen Frachtbereich, wenn da nix mehr geht, tut das der LH bestimmt auch sehr weh - ohne dass Unbeteiligte in dem Maße um ihren Urlaub zittern müssen. Die Publicity wäre natürlich ungleich kleiner, und ich fürchte darum geht es auch.

Grüße aus der Pfalz,
Michael
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Birgit

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Re: LH und Streik
« Antwort #19 am: 29. März 2014, 08:50:15 »
Nun ja, in Sachen Publicity sollten sich die Streikenden bei LH so langsam mal Gedanken machen.

Recht auf Streik hin oder her. Bei drei Tagen flächendeckendem Streik am Stück nehme auch ich als nicht Betroffene von meinem Recht auf eine Meinung Gebrauch, die ich frei äußere:

Mir fehlt da jedes Verständnis, egal wie sozial die tun mit ihrer rechtzeitigen Ankündigung. Und so langsam werde ich mal beginnen diesen Aspekt in meine Entscheidung zum Ticketkauf einzubeziehen.

Wäre ich direkt betroffen, wäre ich mit Sicherheit nicht diejenige, die verständnisvoll nickend den inkludierten Gutschein für eine kostenlose Nacht auf dem Koffer im überfüllten Terminal annimmt und dafür mit einem Lächeln auf den geplanten Start in den wohl verdienten Urlaub verzichtet, den ich mir schließlich auch unter immer schwierigeren Bedingungen und mit immer mehr Arbeit sauer verdiene.

Und meine Gedanken gingen ganz sicher nicht in die Richtung, dass die LH doch bitte nicht so böse zu den armen Piloten sein sollen.


Hatchcanyon

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Re: LH und Streik
« Antwort #20 am: 29. März 2014, 11:34:53 »
Meiner Meinung nach haben die Piloten schon recht, wenn sie nach zwei Jahren (!) in denen die Fluggesellschaft nur gemauert hat, den Holzhammer auspacken. Bei der Firma muss es offenbar weh tun, bevor das Management anfängt zu denken.

Sicherlich hat auch damit zu tun, dass man sich vor dreieinhalb Jahren einen dem Anschein nach nicht sonderlich tauglichen Chefmanager - Christoph Franz - an Bord holte, der - IMHO zum Glück - Ende Mai das Unternehmen verlässt, nachdem er hinreichend Unruhe gestiftet hat. (Warum fällt mir dabei jetzt nur den Name Mehdorn ein? Vielleicht weil Franz bei der DB auch nicht sehr glücklich agierte?)

Scheint so, als stimme bei LH der alte Spruch: "Der Fisch stinkt vom Kopf her"

Gruss

Rolf

Ilona

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Re: LH und Streik
« Antwort #21 am: 29. März 2014, 14:36:44 »
Klar, irgendwer muss ja die Lohnerhöhungen zahlen! Auch deine Lohnerhöhung (sofern du eine bekommst) zahlt dein Chef sicher nicht aus seinem Portemonnaie sondern holt sich das über VK-Preise oder sonstige Einsparungen wieder zurück. Würdest du zugunsten eurer Kunden auf steigende Löhne verzichten oder (unbezahlte) Mehrarbeit leisten?

Die letzte Lohnerhöhung hatte ich vor 2 Jahren und dazu kommt, dass die Kunden derzeit die Aufträge streichen, da im März !!! bereits deren Budget erschöpft ist/wäre. Meine Kollegen sind seit 5 Monaten in Kurzarbeit und eigentlich hatten wir bis vor ein paar Tagen gehofft, dass sich die Auftragslage im Frühjahr bessert. Aber das nur so am Rande :cool2:.

Recht auf Streik hin oder her. Bei drei Tagen flächendeckendem Streik am Stück nehme auch ich als nicht Betroffene von meinem Recht auf eine Meinung Gebrauch, die ich frei äußere:
Mir fehlt da jedes Verständnis, egal wie sozial die tun mit ihrer rechtzeitigen Ankündigung. Und so langsam werde ich mal beginnen diesen Aspekt in meine Entscheidung zum Ticketkauf einzubeziehen.
Wäre ich direkt betroffen, wäre ich mit Sicherheit nicht diejenige, die verständnisvoll nickend den inkludierten Gutschein für eine kostenlose Nacht auf dem Koffer im überfüllten Terminal annimmt und dafür mit einem Lächeln auf den geplanten Start in den wohl verdienten Urlaub verzichtet, den ich mir schließlich auch unter immer schwierigeren Bedingungen und mit immer mehr Arbeit sauer verdiene.


 :thumb: :beifall: :thumb: :beifall:

Und meine Gedanken gingen ganz sicher nicht in die Richtung, dass die LH doch bitte nicht so böse zu den armen Piloten sein sollen.


Richtig, denn immerhin liegen den Piloten die Frauen zu Füßen  :zwinker:, sie reisen ständig in tolle Länder, verdienen trotz alledem nicht schlecht und könnten es noch schlechter als bei der LH getroffen haben, indem sie bei einer anderen Airline (die einen Streik nicht zulässt) beschäftigt wären. 

Also wenn ich was Anständiges gelernt hätte  :zwinker: :toothy9: .... Aber ganz ehrlich, dafür fliege ich zu ungern, möchte die Verantwortung für die Passagiere nicht tragen, auch nicht ständig "verstrahlt" werden und auch nach einem Jahr Dienst in der 747-8 nicht erfahren, dass ein Steuermodul unbedingt ausgetauscht werden muss, da sich sonst der Umkehrschub aktivieren könnte. 

Würde es eigentlich einem Piloten gefallen, wenn er nach einem 12 h-Flug hungrig nach Hause kommt und etwas einkaufen muss, die Verkäuferinnen streiken  :floet: ?




Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Birgit

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Re: LH und Streik
« Antwort #22 am: 29. März 2014, 16:25:19 »
Zitat
wenn er nach einem 12 h-Flug hungrig nach Hause kommt und etwas einkaufen muss, die Verkäuferinnen streiken

Und zwar im gesamten Bundesland, drei Tage lang, rein zufällig gleichzeitig mit dem öffentlichen Nahverkehr?

Andrea

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Re: LH und Streik
« Antwort #23 am: 29. März 2014, 17:21:55 »
3 Tage am Stück - genau das ist das Problem und das finde ich ziemlich heftig. Man hat ja als Passagier keine Ausweichmöglichkeit. Man kann halt nur beim nächsten Mal woanders buchen.

Wenn bei einem Autobauer oder in einem Bergwerk gestreikt wird oder bei einer Versicherung, dann fällt das vielleicht auf. Vielleicht aber auch nicht. Haben deswegen Berufszweige aus diesen Bereichen ein größeres Anrecht auf Streiks als Busfahrer, Kindergärtnerinnen und Piloten?

Einen Tag Kindergarten zu ist ärgerlich und macht Umstände, ebenso bei den Öffis. Aber bei Fluglinien ist es wirklich problematisch, denn all die Flüge können ja nicht so ohne weiteres nachgeholt oder ersetzt werden.

Aber würde eine Art Kompromiss zum Schutz der Passagiere, wie etwa 3 stündige Arbeitsniederlegungen oder so, genug Aufmerksamkeit erzeugen und den Arbeitgeber ausreichend unter Druck setzen?

Soweit ich weiß geht es bei dem Arbeitskampf nicht nur um höhere Löhne sondern auch um Erhaltung der Pensionsregelungen. Ganz verstanden habe ich das nicht, aber scheinbar gingen bisher die Piloten früher als das allgemeine Rentenalter in Pension - ohne Abstriche. Jetzt sollen sie genauso früh gehen, aber auch weniger Geld bekommen. Eine längere Beschäftigung bis zum regulären Rentenalter ist nicht erwünscht.

Ziemlich konfus das Ganze, vielleicht habe ich da auch was falsch verstanden.
Liebe Grüße, Andrea



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Michael

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Re: LH und Streik
« Antwort #24 am: 29. März 2014, 17:59:23 »
Ziemlich konfus das Ganze, vielleicht habe ich da auch was falsch verstanden.

Richtig, geht mir genau so - und ich muss sagen, es ist mir ehrlich gesagt auch wurscht. Ich mag mich nicht mit den Befindlichkeiten einer Berufsgruppe im Detail auseinander setzen, solange es denen egal ist, ob andere Leute unter ihren Aktionen zu leiden haben. Für viele, mich eingeschlossen, ist ein Urlaub in vielerlei Hinsicht einer der Höhepunkte des Jahres. Es ist etwas, auf das man hinarbeitet und sich darauf freut, was einen durchhalten lässt, wenn es irgendwo mal wieder mehr rund geht, als man eigentlich auf Dauer vertragen kann.
Wie war das doch gleich noch vor ein paar Tagen? "Die anstehenden Ferien sollen auf jeden Fall frei bleiben", hieß es in einem Anflug von sozialer Verantwortung. Und was ist jetzt? Der erste Ferientag von Bremen und Niedersachsen liegt genau in der Mitte der drei Tage.
Ich könnte mir vorstellen, dass Leute aus diesen Bundesländern, die auf Grund der ursprünglichen Aussage kurzfristig noch einen Flug zum Ferienbeginn gefixt haben, sich jetzt so richtig ver****t* fühlen. Zurecht!

Grüße aus der Pfalz,
Michael
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Hatchcanyon

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Re: LH und Streik
« Antwort #25 am: 29. März 2014, 18:13:35 »

Soweit ich weiß geht es bei dem Arbeitskampf nicht nur um höhere Löhne sondern auch um Erhaltung der Pensionsregelungen. Ganz verstanden habe ich das nicht, aber scheinbar gingen bisher die Piloten früher als das allgemeine Rentenalter in Pension - ohne Abstriche. Jetzt sollen sie genauso früh gehen, aber auch weniger Geld bekommen. Eine längere Beschäftigung bis zum regulären Rentenalter ist nicht erwünscht.

Ziemlich konfus das Ganze, vielleicht habe ich da auch was falsch verstanden.

Das Ganze hat einen juristischen Hintergrund.

Früher mussten Piloten schon eher als andere Arbeitnehmer in den Ruhestand gehen. Aus Sicherheitsgründen. Dagegen hatte ein Pilot geklagt (Altersdiskiminierung) und höchstrichterlich  Recht bekommen. Er darf fliegen, solange seine Gesundheit ok ist.

LH zieht jetzt daraus einfach selbstherrlich den Schluss, dass das dann alle müssten und daher keine Zusatzversorgung mehr nötig sei bzw. die Piloten diese selbst bezahlen sollten. Laut den geltenden Regelungen ist aber kein Pilot verpflichtet, bis 65 zu arbeiten - er darf, wenn er will! Damit läuft das Ganze für die meisten auf eine vom Arbeitgeber per "Ordre de Mufti" - man hat den geltenden Tarifvertrag einseitig gekündigt - verordnete Kürzung der Altersversorgung oder wahlweise eine Einkommensreduzierung heraus. (Umgerechnet 8% des Jahreseinkommens eines Piloten)

Hintergrundinformation

Da würden wohl viele andere Berufsgruppen auch aufschreien, wenn ihnen plötzlich das Gehalt massiv gekürzt werden sollte.

Gruss

Rolf

Birgit

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Re: LH und Streik
« Antwort #26 am: 29. März 2014, 18:35:50 »
Zitat
Ich mag mich nicht mit den Befindlichkeiten einer Berufsgruppe im Detail auseinander setzen, solange es denen egal ist, ob andere Leute unter ihren Aktionen zu leiden haben.

Richtig!

Heiko

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Re: LH und Streik
« Antwort #27 am: 31. März 2014, 09:45:19 »
Laut den geltenden Regelungen ist aber kein Pilot verpflichtet, bis 65 zu arbeiten - er darf, wenn er will! Damit läuft das Ganze für die meisten auf eine vom Arbeitgeber per "Ordre de Mufti" - man hat den geltenden Tarifvertrag einseitig gekündigt - verordnete Kürzung der Altersversorgung oder wahlweise eine Einkommensreduzierung heraus. (Umgerechnet 8% des Jahreseinkommens eines Piloten)

Hintergrundinformation

Da würden wohl viele andere Berufsgruppen auch aufschreien, wenn ihnen plötzlich das Gehalt massiv gekürzt werden sollte.

Gruss

Rolf

Ja wo bleibt denn das große Aufschreien oder müssen jetzt alles Jüngeren in Streik gehen? Wir ab Jahrgang 64 haben doch auch alle eine Kürzung erhalten und müssen 2 Jahre länger arbeiten oder bekommen wahlweise eine Rentenreduzierung. Das mit dem Argument, dass die Bevölkerung immer fitter ins Alter geht. Betrifft diese Fitness jetzt nicht die Piloten der Lufthansa?
Gruß
Heiko

Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen. (Johann Wolfgang von Goethe, 1749 - 1832)

Andrea

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Re: LH und Streik
« Antwort #28 am: 31. März 2014, 10:11:11 »
Heiko, das Argument verstehe ich sehr gut und drängt sich auch mir auf. Aber genau das ist eine Spirale, die abwärts zeigt, obwohl sie eigentlich aufwärts zeigen sollte: Nicht "wenn das bei mir schlechter geworden ist, dann auch bei denen" sondern "denen geht´s besser - mir bitte auch" bzw. "mir geht es besser, dann soll das gerechterweise auch für andere gelten" müsste es eigentlich heißen.

Da stecken sich irgendwelche Säcke ständig noch mehr Geld und Vergünstigungen ein und der gemeine Arbeitnehmer soll mehr Arbeit in kürzerer Zeit bewerkstelligen und zum Dank verliert er noch am Reallohn (mindestens) und in der Altersvorsorge. Aber Staat und Unternehmen geht es ja sooooo schlecht, wir müssen Einschränkungen hinnehmen, sonst werden Leute entlassen...  ;) 

PS: Damit meine ich nicht den kleinen Tischlereibetrieb oder den inhabergeführten Laden um die Ecke.
Liebe Grüße, Andrea



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Hatchcanyon

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Re: LH und Streik
« Antwort #29 am: 31. März 2014, 16:37:28 »
LH; LH Cargo und Germanwings werden ihren Betrieb von Mittwoch bis Freitag fast komplett einstellen.

Gruss

Rolf