Autor Thema: Tex-NewMex & more  (Gelesen 48884 mal)

DocHoliday

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Re: Tex-NewMex & more
« Antwort #75 am: 20. Juli 2014, 20:46:00 »
24.3.14

An diesem Tag stand der Palo Duro Canyon SP auf meinem Programm. Pünktlich um 8:00h stand ich am Eingang. Früher kommt man leider nicht in den Park, so das Fotos zum Sonnenaufgang leider nicht möglich sind. Die einzige Möglichkeit (für Nicht-Camper) wäre, eine der Cabins zu buchen, die direkt am Canyon Rim liegen und eine Tolle Aussicht bieten. Würde ich für einen evtl. nächsten Besuch ins Auge fassen.
Der Eingang liegt oben auf dem Plateau und man fährt von dort eine schöne Serpentinenstraße in den Canyon hinein. Vom Rim und auch von der Straße hinunter hat man immer wieder eine schöne Aussicht in den Canyon.







Im Canyon habe ich an verschiedenen Parkbuchten gehalten und bin immer mal wieder ein bisschen in der Gegend herum gelaufen.





Bei einem kleinen Picknick-Platz flatterten einige Piepmätze umher unter anderem ein knallrotes Exemplar, der mich dazu angeregt hat, das Tele auf die Kamera zu schrauben. Nach diversen frustranen Versuchen sind mir am Ende ein paar ganz brauchbare Bilder gelungen. Wenn einer von Euch Lust dazu hat, herauszusuchen, wie die Tierchen heißen, immer gerne ;)







Danach ging es die Parkstraße weiter in den Canyon hinein.





Und immer mal wieder raus aus dem Auto und ein wenig den nächsten Hang hinauf oder ins nächste Gebüsch hinein, wenn ein Fotomotiv lockte.







Ich bin bis zum Ende der Straße gefahren. Den Loop am Ende konnte man wegen Bauarbeiten nicht durchfahren sondern musste wieder den selben Weg zurück. Auf dem Rückweg habe ich an einem Campground gegenüber des Amphitheaters gehalten, um mir im Laden ein kaltes Getränk zu gönnen. Dabei habe ich gesehen, dass es dort einen Unterstand zur Vogelbeobachtung gab. Also wieder das Tele raus und ab in den Unterstand. War ganz nett und ich habe einige verschiedene Piepmätze gesehen.

Unter anderem war auch Herr Rotvogel wieder da


und diesmal hatte er seine Frau mitgebracht


Und noch ein (mir) unbekanntes Vögelchen


Neben der Zufahrt zum Amphitheater sah man den Hügel hoch ein paar interessante Hoodoos, die ich mir näher angeschaut habe.



Danach hatte ich erstmal genug. Es ging auf Mittag zu und mir stand der Sinn nach einem Happen zu essen und einer Siesta. Bisher hatte mir der Park schon sehr gut gefallen. Am späteren Nachmittag wollte ich die Wanderung zum Lighthouse angehen. Ich fand es absolut faszinierend, dass die Landschaft um den Canyon herum absolut platt und öde ist. Keine 2 km vom Canyon Rim entfernt käme man nie auf die Idee, dass es im Umkreis von zig km irgend etwas landschaftlich interessantes zu sehen geben könnte.



Gestärkt und erholt war ich gegen 17:00h auf dem Trail zum Lighthouse.



Ca. 4,5 km geht der Trail in einen Seitencanyon hinein.



Außer ein paar Washes, die man queren muss gibt es kaum nennenswerte Steigungen und rechts und links der Strecke immer wieder nette Aussichten.





Am Ende geht es dann über eine kurze aber knackige Steigung hoch auf das Plateau an der Basis des Lighthouse Rockj.

Teil 1


Teil 2


Teil 3


Da kommt so eine Bank zum genießen der Aussicht gerade recht ;)


Wer wollte kam mit etwas Kletterei auch noch höher hinaus.


Darauf habe ich aber verzichtet und mich lieber auf dem Plateau etwas gründlicher umgeschaut. Neben der Aussicht ins Tal gab es diverse Hoodoos hier oben.









Das Licht wurde immer besser aber es war auch abzusehen, dass der Lighthouse Rock bald im Schatten verschwinden würde.





Also habe ich mich losgerissen und den Rückweg angetreten. Da wo die Sonne noch hin kam, fingen die Sandsteinformationen jetzt immer mehr an zu glühen.









So gegen 20:15h war ich wieder beim Auto. Insgesamt habe ich inclusive der Fotostops unterwegs und der dreiviertel Stunde, die ich auf dem Plateau beim Lighthouse Rock verbraucht habe ca. 31/4 Stunden gebraucht. War eine schöne, nicht besonders anstrengende Wanderung. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass das im Hochsommer eine ziemliche Tortur werden kann. Schatten gibt es nämlich unterwegs kaum.

Andrea

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Re: Tex-NewMex & more
« Antwort #76 am: 20. Juli 2014, 21:10:30 »
Die Google-Suche "Roter Vogel USA" brachte sofort den Treffer: Rotkardinal
Liebe Grüße, Andrea



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DocHoliday

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Re: Tex-NewMex & more
« Antwort #77 am: 21. Juli 2014, 23:17:58 »
25.3.14


Nach Frühstück und Checkout bin ich relativ früh los gekommen. Rund 100 Meilen waren es bis zu meinem heutigen Ziel. Beim ersten Anlauf habe ich den Abzweig verpasst und bin in das etwas trostlose Örtchen Quitaque hinein gefahren. Im zweiten Versuch bin ich richtig abgebogen und stand bald vor dem Visitor Center des Caprock Canyons SP. Zuerst habe ich nach der Texas State Bison Herd gesucht. Immerhin 5 Bisons von den 80, die 2011 hier angesiedelt wurden, habe ich gesehen.





Dann bin ich in den eigentlichen Canyon hinein gefahren. Mein erster Stop war eine Prairie Dog Town am Eingang des Campgrounds.
Ich kann an den Viechern ja einfach nicht vorbei fahren, ohne ein paar Fotos zu machen ;)







Je weiter man in den Canyon hinein kommt, umso mehr rote Felsen gibt es zu bewundern.





Ich bin bis zum Ende der Straße gefahren und habe mir die Wanderungen angeschaut, die es dort gibt. Ich wollte wie gestern erstmal ins Hotel fahren und dann am späten Nachtmittag wieder kommen zu einer längeren Wanderung und Fotosession.





Als ich den Park verließ, wollte mein iPhoen (bzw. TomTom) nach links abbiegen, obwohl ich laut Karte hätte rechts fahren müssen. Tatsächlich gab es dort eine Gravelroad oder eigentlich eine Sandpiste, die nach Norden und damit in die richtige Richung führte. Es handelt sich um die County Road 29, die bei Goolge Maps nach einem Stückchen aufhört. Tut sie aber nicht ;) Sie wird nur etwas rauer. Die diversen Schilder 4WD only sind allerdings weit übertrieben. Trotz etwas Regen unterwegs bin ich mit meinem 2WD ohne Probleme durchgefahren. High clearance war aber schon ganz nett.



Nach geschätzt 7 Meilen erreichte ich die NM 256, auf der es zur NM 70 und weiter nach Clarendon ging. Dort hatte ich das Best Western Plus Red River Inn reserviert. Das Hotel war gut, ansonsten machte auch dieser Ort den Eindruck, seine besten Tage hinter sich zu haben. Das hat mich aber nicht von einem erholsamen Mittagsschläfchen abgehalten.
Nachmittags habe ich mich zunächst etwas in Clarendon umgeschaut.

Ich bin doch froh, dass ich das Best Western gebucht habe


Steak?


Na für Unterhaltung ist zumindest gesorgt, oder?


Friedhof für Zapfsäulen?


Anschließend ging es über die Weltstadt Turkey wieder nach Quitaque.Hier versucht man ein bisschen auf Route 66 Feeling zu machen, obwohl die I40 (=Route 66) ein ganzes Stück weg ist.




Ich fürchte, die Playboys gehen nicht mehr auf Tour.



Der Rest des Ortes sieht ebenfalls eher trostlos aus. Ich habe vor allem weder in Turkey noch in Quitaque einen einzigen Menschen auf der Straße gesehen. hatte was von Geisterstadt.











 Das Wetter war recht wechselhaft aber zu diesem Zeitpunkt schien die sOnne gewinnen zu wollen, so dass ich wieder in den Park gefahren bin. Diesmal habe ich auch dem See am Eingan einen kurzen Besuch abgestattet. Hier gibt es diverse Picknicktische und man kann baden.



Pünktlich als ich bei dem Parkplatz ankam, von dem aus ich wandern wollte, fing es an zu regnen. Na super! Ich habe eine Weile abgewartet aber es wurde immer schlimmer und schien sich einregnen zu wollen. Bei dem Wetter hatte ich keine Lust auf eine Wanderung. Daher bin ich wieder ins Auto geklettert und habe mich auf den Rückweg gemacht. Sogar den Prairiehunden war das Wetter zu mies. Sie hatten nur noch einen Wachposten draußen gelassen, der Rest saß drinnen im trockenen.



Unterwegs wurde der Himmel immer dunkler und bedrohlicher. Ich musste mir also keine Vorwürfe machen, zu früh aufgegeben zu haben.





Die Mädels an der Hotelrezeption waren ganz begeistert, dass Regen kam. Es war wohl das ganze Jahr sehr trocken im Panhandle. Ich fand, der Regen hätte ruhig noch einen Tag warten können ;)

Shadra

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Re: Tex-NewMex & more
« Antwort #78 am: 22. Juli 2014, 15:53:40 »
*reinsauss*

Wow! Was für Wolkenbilder!
Aber sag mal - hast du die Stadt vorher evakuieren lassen? Da ist ja keine Menschenseele zu sehen  :o

Aber ansonsten könnte mir die Gegend auch gefallen! Hach ... Fernweh ...  ???

*raussauss*
Schöne Grüße
Nele

Manche Menschen schwimmen mit dem Strom. Andere schwimmen gegen den Strom. Und ich steh hier mitten im Wald und find den blöden Fluss nicht!

DocHoliday

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Re: Tex-NewMex & more
« Antwort #79 am: 05. August 2014, 21:23:49 »
Viel zu tun gehabt in letzter Zeit. Aber jetzt geht es weiter:

26.3.14

Heute galt es (vorübergehend) Abschied von Texas zu nehmen. Über die US 60 und TX 70 ging es zunächst nach Osten und Norden durch die wunderbar abwechslungsreiche Landschaft des Panhandles.





Dann war schließlich die Grenze nach Oklahoma erreicht und die Landschaft änderte sich schlagartig!





Eine echte Boom-Region scheint die Ecke nicht unbedingt zu sein



Nach etwa 50km war es schon wieder vorbei mit Oklahoma.



Und wieder änderte sich die Landschaft komplett.



In Liberal gab es ein Visitor Center vom BLM, wo ich mich mit ein wenig Info-Material eingedeckt habe. Unte randerem gab es dort einen Guide zu einer Auto-Tour durchs benachbarte Cimarron National Grassland. Also auf in die Prairie.



Ich muss zugeben, dass mich diese endlosen, eintönigen Landschaften irgendwie faszinieren.





Die Tour hört auf  den passenden Namen "The sea of grass".




Diese Felskante ist auch schon die höchste Erhebung in der ganzen Gegend.

Mir haben die 30 Meilen Schotterpiste gut gefallen, ist aber sicher nicht jedermanns Sache. Man sollte die Einsamkeit schon mögen. Auf andere Besucher wird man hier wohl nur selten treffen. Ich habe keinen gesehen. Die Besitzer des Pickups auf dem Hügel waren nirgends zu entdecken.
Zurück auf dem Asphalt bin ich bis Garden City in einem Rutsch durch gefahren. Das heißt nicht ganz. AN dieser Cattle Station habe ich einen Stop eingelegt und ein bisschen geknipst.



Ich schätze, es standen dort über 10.000 Rinder in der Sonne. Gerochen hat es zumindest wie 100.000 ;)
Wenn ich das richtig verstanden habe, erfolgt in diesen Dingern die letzte Mast bevor es zum schlachten geht. Rund um Graden City, wo ich ein Zimmer im Hoiliday Inn gebucht hatte, muss es diverse solcher Stationen geben. Auf jeden Fall roch der gesamte Ort sehr deutlich nach Kuh-Dung. Nachdem ich mein Gepäck im Hotel abgeworfen hatte, ging es gleich weiter nach Norden. Mitten in einem Gewirr von Farm Roads liegt etwa 5-10 km östlich der US 83 und 25 km südlich der I70 ein Gebiet voller Badlands mit diversen Gruppen von Kalksandsteinformation, das sich Monument Rocks nennt. Dank Wegbeschreibung aus dem Netz und ein paar Schildern habe ich es auf Anhieb gefunden. 4WD braucht man nicht aber einige Washboard-Abschnitte lassen einen SUV sinnvoll erscheinen. Geht aber sicher auch mit PKW.





Auch an diesem Ort war ich alleine mit ein paar Kühen. Mein TIming war prima. Ich war pünktlich etwa eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang da.









Kurz vor dem Horizont tauchte die Sonne in ein Band von Wolken ein, aus dem sie auch nicht mehr hervor kam. Aber auch so gab recht hübsche Farben zu bewundern.







Ich bin noch etwas geblieben und habe die Felsen auch zur blauen Stunde nach Sonnenuntergang bewundert.





Aber dann meldete sich mein Magen laut und vernehmlich und ich habe mich auf den Rückweg nach Graden City gemacht. Bis ich dort ankam war es recht spät, so dass ich zum ersten mal auf dieser Tour nur noch etwas Gourmet-Kost beim großen M gekauft habe. Der Hunger triebs rein und mit ein paar Bierchen aus der Kühlbox ließ es sich gut runter spulen ;)

Andrea

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Re: Tex-NewMex & more
« Antwort #80 am: 05. August 2014, 22:14:19 »
Also wer jetzt noch nicht verstanden hat, was "blaue Stunde" ist, dem ist nicht mehr zu helfen  ;D

Tolle Stimmungen hast du mal wieder eingefangen!
Liebe Grüße, Andrea



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Susan

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Re: Tex-NewMex & more
« Antwort #81 am: 05. August 2014, 22:58:58 »
Hach, da war ja noch ein Reisebericht, bei dem ich was nachlesen muss  8)

Interessante Gegend - besonders wenn nach dem "great wide open" mal wieder ein hübscher Canyon oder eine nette Felsformation kommt  ;) Wobei mir die letzte in dem schönen Abendlicht besonders gut gefällt.

Gespenstisch so ausgestorbene Orte  :o
Liebe Grüße
Susan


Paula

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Re: Tex-NewMex & more
« Antwort #82 am: 06. August 2014, 09:01:56 »
Badlands im Sonnenschein, klasse  :beifall:
Viele Grüße Paula

DocHoliday

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Re: Tex-NewMex & more
« Antwort #83 am: 07. August 2014, 21:38:55 »
Und weiter geht's

27.3.14

Mein Ziel für den heutigen Morgen hätte ich ja gerne bei Sonnenaufgang gesehen. Aber da es gestern recht spät geworden war und die Anfahrt doch gute 2 Stunden betrug, wurde daraus nichts. Ich habe lieber ausgeschlafen und in Ruhe gefrühstückt bevor ich mich von Garden City verabschiedet habe. Über diverse County und Farm Roads ging es nach Norden zu den Castle Rocks, die ich nach knapp 100 Meilen erreichte. Die Landschaft auf dem Weg dahin war ähnlich abwechselnd wie am Vortag.







Aber dann wuchs doch aus der scheinbar endlosen Ebene ein Hügel mit umliegenden Badlands hervor. Ich bin zuerst auf den Hügel hinauf gefahren und habe mir das ganze von oben angeschaut.




Die einzelne Formation im Hintergrund ist übrigens der eigentliche Castle Rock.



Die Piste hinunter sah etwas rau aus und da ich ohnehin vor hatte, die Badlands zu Fuß zu erkunden habe, ich das Auto stehen gelassen.



Der obere Teil sah etwas "bumpy" aus, weiter unten wurde es rasch besser.



Entlang der Badlands an der Kante des Hügels, von dem ich gerade die Aussicht genossen hatte, habe ich mich Stück für Stück zum Castle Rock vor gearbeitet.







Die Farben des Sandsteins variierten zwischen kräftigem Gelb, Grau und Weiß.







So langsam kam der Castle Rock näher.





Ich fand vor allem die Einsamkeit dieses Ortes und die Weite der Landschaft frum herum sehr beeindruckend. So hatte ich mir die Prairie immer vorgestellt.



Jetzt fehlten nur noch ein Pferd, ein Sattel, ein Colt und eine Winchester und das Cowboy-Leben kann beginnen(na ja und ein paar Reitstunden, Schießstunden, Unterricht im Lasso werfen, Navigation nach Sternbildern, Salbe für die Schwielen am Hintern, etc.,etc. ;))

Auf dem Rückweg sahen die selben Formationen natürlich wieder ganz anders aus und mussten unbedingt noch mal auf die Speicherkarte.





Insgesamt habe ich gut 2 Stunden bei den Castle Rock Badlands verbracht und keine Menschenseele dort gesehen. Mir hat es sehr gut gefallen und das nächste mal würde ich definitiv versuchen. zum Sonnenaufgang hier zu sein. Kurze Zeit später hatt mich die typische Landschaft von Kansas wieder, diesmal sogar mit etwas grün.



Da werden schon ein paar Windräder zur Attraktion, die man fotografieren muss.
Offenbar wird auch den örtlichen Farmern gelegentlich langweilig und sie pflügen lustige Muster in ihre Äcker.



Oder sehen wir hier die Folgen des Genusses bewusstseinsverändernder Drogen? Waren Aliens am Werk?

Wer weiß, wer weiß ;)

In Dodge City habe ich es mir im Best Western gemütlich gemacht. Abends bin ich ein wenig den Wyatt Earp Blvd. herunter gelaufen, musste aber feststellen, dass das Nachtleben von Dodge seit den Zeiten von Wyatt Earp & Co.offensichtlich ziemlich gelitten hat. Letztlich bin ich in einem Applebees gelandet.

DocHoliday

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Re: Tex-NewMex & more
« Antwort #84 am: 12. August 2014, 22:19:46 »
28.3.14


Nach einem Frühstück bei IHOP habe ich mich auf den Weg gemacht, Dodge City etwas zu erkunden. Erster Stop war das Boot Hill Museum. Neben dem obligatorischen Gift Shop ist dort eine ganze Häuserreihe wiederaufgebaut/nachgebaut worden mit Saloons, Stores, etc. War ganz unterhaltsam.







Man kann einmal außen an der Häuserzeile entlag laufen oder drinnen von Saloon zu Laden zu Zeitung, etc. öaufen.





Einen kleinen Friedhof gab es natürlich auch mit den gleichen mehr oder weniger witzigen Inschriften wie in Tombstone. Vor dem Museum steht die Maschine, der Dodge seine Existenz verdankt.



Mit der Bahn kamen erst die Büffeljäger, denen Dodge seinen ersten Boom verdankte, und dann, nachdem die Büffel abgeknallt waren, die Rancher und Cowboys. Muss ein "interessantes" Leben gewesen sein damals. Die Liste der Sheriffs ist auf jeden Fall lang, die Amtszeiten sind kurz und nicht jeder Sheriff hat das Rentenalter erreicht.
Dem berühmtesten Gesetzeshüter haben sie ein Denkmal gebaut. Da steht mein alter Kumpel Wyatt nun und bewacht weiter die Stadt.



Ich soll demnächst auch eine Staute bekommen aber scheinbar war so ein dämliches Rindvieh wichtiger als DocHolliday. Pfffft!



Highlight des Tages war Wyatts pensionierter Nachfolger, der heute Stadtführungen macht.
Darf ich vorstellen: Deputy Marshall a.D. Charlie Meade



Ein echtes Original, mit dem man sich stundenlang (nicht nur) über Dodge unterhalten könnte. Geschichten kennt er auf jeden Fall genug ;) Ich habe mich aber doch losreißen können und noch einen Blick auf den alten Bahnhof geworfen.



Auf dem Rückweg zum Hotel habe ich noch einen Blick in die Altstadt geworfen, wo nicht unbedingt der Bär los war.



Ganz lustig fand ich diese Kombination aus Teachers Hall of Fame und Revolverhelden-Wachsmuseum. Zu manchen Zeiten war es sicher kein Fehler, wenn man als Lehrer auch mit dem Colt umgehen konnte ;)

Gegen Mittag war ich zurück beim Hotel und habe mich auf den Weg gemacht. Es standen noch 2 Wildlife Refuges auf dem Programm. Zuerst ging es nach Nordosten zum Quivira NWR, wo ich die leise Hoffnung hatte, dass noch nicht alle Zugvögel nach Norden aufgebrochen sein könnten. Um es vorweg zu nehmen, sie Hoffnung trog. So beschränkte ich ich darauf die endlose Gras- und Feuchtwiesen-Landschaft zu bewundern.





Ein Kanada-Reiher und ein paar Enten waren meine gesamte Vogelausbeute.



Der Weg nach Süden führte wieder durch endloses Gras- und Weideland mit ein paar Ölpumpen hier und dort.



Und dann war es passiert:


Toto, I've a feeling we're not in Kansas any more. Allerdings war mein Ziel nicht Oz sondern die Metropole Enid, OK. Vorher wollte ich mir aber noch das Salt Plains NWR anschauen. Auf dem kurzen Scenic Drive sah man genau das: Plains.



Tiere waren leider auch hier Fehlanzeige. Also bin ich schnell weiter gefahren zum Great Salt Plains Reservoir, einem Stausee des Arkansas River. Dort kam ich gerade rechtzeitig kurz vor Sonnenuntergang an.  Der Flusslauf unterhalb der Staumauer hat mir schon gut gefallen.



Dann ließ sich auch noch ein Reiher im FLuss nieder und auch die Farben der roten Felsen der Uferböschung wurden immer intensiver.





Uns dann tat mir der Reiher auch noch den Gefallen, eine kleine Flugshow zu geben - sehr schön!



Anschließend hatte ich gerade noch Zeit die Treppen neben der Staumauer hoch zu laufen und mich oben ganz dem Farbenrausch hinzugeben. Sonnenuntergangskitsch vom feinsten - schöööööön!











Und das schönste war, dass ich dieses Schauspiel ganz für mich alleine hatte und in völliger Stille genießen konnte. Na ja, bis auf das Gequäke dieser Störenfriede ;)



Da es schon recht spät war als ich in Enid ankam, gab es Abendessen aus der Kühlbox mit Hühnchen und Käse und einen schönen kühlen Weißwein dazu.

Paula

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Re: Tex-NewMex & more
« Antwort #85 am: 12. August 2014, 22:29:40 »
Was für ein traumhafter Sonnenuntergang  ^-^

Warst du mit dem Deputy alleine auf Stadtführung? Kann ich mir richtig vorstellen dass er dich zugetextet hat. Dodge City gefällt mir, ich mag diese Westernstädtchen!
Viele Grüße Paula

DocHoliday

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Re: Tex-NewMex & more
« Antwort #86 am: 12. August 2014, 23:07:25 »
Warst du mit dem Deputy alleine auf Stadtführung? Kann ich mir richtig vorstellen dass er dich zugetextet hat. Dodge City gefällt mir, ich mag diese Westernstädtchen!

Nö, gar keine Stadtführung. Dem habe ich zufällig an dem Longhorn-Denkmal getroffen und wir sind ins Gespräch gekommen.

DocHoliday

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Re: Tex-NewMex & more
« Antwort #87 am: 15. August 2014, 22:45:07 »
29.3.14

So langsam musste ich mich wieder auf den Weg Richtung Texas machen. Aber nur ein Stückchen,an diesem Tag wollte ich noch in Oklahoma bleiben.
Zunächst gab es nur ein paar Kühe zu sehen und jede Menge weite Landschaft oder eigentlich eher die Abwesenheit von Landschaft.





Insgesamt war es aber etwas hügeliger als an den letzten Tagen und etwas altes Gerümpel gab es auch zu sehen.







Mein erstes Ziel an diesem Tag war das Blaclk Kettle National Grassland und dort die Wahsita Battlefield National Historic Site. Hier gibt es ein nettes Visistor Center mit einer interessanten Ausstellung über die Indianerkriege.



Washita war ein echtes Glanzstück der US Kavallerie. Erst wurden Black Kettle und seinen Cheyenne die versprochenen Lebensmittellieferungen vorenthalten und wollte man an ihnen ein Exempel statuieren, weil sie aus Hunger auf die Jagd in ihren alten Stammesgebieten gegangen waren. Der Offizier, der den Angriff ausführte war ein echter Sympathieträger namens Custer. Erst ließ er die Cheyenne abschlachten (103 Tote, 53 Gefangene Frauen und Kinder), dann wurde das Camp geplündert und 100erte von Mulis und Packpferden getötet. Und als es gefährlich wurde, weil Krieger umliegender Stämme anrückten ließ er einen Teil seines Regiments zurück, von denen 20 Mann fielen. Ein echtes Schätzchen, der Mann!

Blick auf das damalige Schlachtfeld




Eine kleine Wnaderung durch die Feuchtgebiete entlang des Croton Creek habe ich noch gemacht.







Dann ging es weiter Richtung Süden. Unterwegs gab es zur Abwechslung mal etwas Technik und Farbe zu bewundern.





Schließlich habe ich das Hauptziel des heutigen Tages erreicht - das Wichita Mountains national Wildlife Reserve. Das hat mir sehr gut gefallen. Schöne Berglandschaft mit Granitformationen, die an das Chiricahua NM erinnern.



Dazwischen immer wieder kleine Seen und weite Grasflächen.





Ich habe einfach da und dort gehalten und ein paar kleine Wanderungen gemacht und den schönen Spätnachmittag genossen.







Wie der Name schon vermuten lässt, gibt es aber in den Wichita Mountains nicht nur Landschaft zu sehen sondern auch Wildlife.







Wirklich sehr nett dort. Übernachtet habe ich in Lawton, in einem der schlechtesten Best Western, in denen ich je übernachtet habe.

Tja es lässt sich nicht mehr leugnen, die Tour neigt sich heftig dem Ende entgegen. Eigentlich bleibt nur noch die Fahrt nach Dallas und der Rückflug.

Andrea

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Re: Tex-NewMex & more
« Antwort #88 am: 16. August 2014, 06:35:39 »
Also wenn ich ehrlich bin, denke ich, dass dein Bericht abwechslungsreicher ist, als es die Landschaft so hergibt.  ;) Wenn man zum Beispiel nicht wüsste, dass man da auf einem Schlachtfeld steht, dann wäre die Gegend doch ziemlich langweilig, finde ich. Andererseits wirkt sie ähnlich wie Dänemark o.ä. ziemlich entspannend...  :D
Liebe Grüße, Andrea



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DocHoliday

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Re: Tex-NewMex & more
« Antwort #89 am: 16. August 2014, 10:22:11 »
Andererseits wirkt sie ähnlich wie Dänemark o.ä. ziemlich entspannend...  :D

Entspannend ist gut formuliert! ;)
Es ist halt wirklich eine Menge flaches Gras- oder Weideland mit ein paar Äckern und ein paar Ölpumpen dazwischen. Die Fotomotive muss man suchen. Aber wenn man sich darauf einlässt, macht alleine schon die Fahrerei Spaß und es hat irgendwie was sehr amerikanisches.
Ich habe keine Minute bereut, da hin gefahren zu sein. Allerdings stehen Oklahoma und Kansas jetzt auch nicht sehr weit oben auf der Liste der Locations, die ich noch mal besuchen will ;)