Ich finde es ganz einfach lustig und interessant, wie wir so wahrgenommen werden.
Das wäre vielleicht lustig (wobei ich mich ja wirklich nur zu dem ersten Link äußere, danach hatte ich keine Lust mehr, vielleicht sind die anderen ja besser), wenn es nicht zum allergrößten Teil die ohnehin (ur)-altbekannten Plattitüden wären. Deutsche fliegen nach Mallorca - boah, wie überraschend (vor allem, wo die Ballermann-Klientel bekanntermaßen ihr Glück durchaus schon lange auch am Goldstrand von Bulgarien sucht). Deutsche essen Spargel, wenn er bei uns wächst - was für eine begabte Analyse...
Gut, vielleicht liegt es an mir, aber ich finde es abgegriffen und wenig originell. Und ob Deutsche wirklich so wahrgenommen werden, das wäre noch die berechtigte Frage. Kann man einfach so die Behauptungen eines einzelnen Autors verallgemeinern, ist das wirklich (immer noch) das Bild des Deutschen im Ausland? Glaubt man einschlägigen Umfragen und Statistiken (die sicherlich ihrerseits auch mit Vorsicht zu genießen sind), hat sich das Bild des Deutschen im Ausland gerade in den letzten 6-10 Jahren erheblich geändert.
P.S.:
So ist eine Freundin beruflich in die Niederlande gegangen und fand die Direktheit der Holländer so toll. Nach 2 Jahren beschrieb sie diese vormals positiv bewertete Eigenschaft negativ. 'Die haben keinen Takt und keine Umgangsformen'
Das kann ich sogar recht gut nachvollziehen, die Holländer duzen (aus deutscher Sicht) sofort jeden. Das ist im angelsächsischen auch häufig der Normalfall und das Niederländische hat einiges mit dem Englischen gemeinsam. Ich weiß nicht, wie es in England ist, aber in den USA hat sicherlich jeder schon einmal die Erfahrung gemacht, dass man eher mit dem Vornamen angesprochen wird. Nun kennt die englische Sprache in der direkten Anrede nicht den Unterschied zwischen "Du" und "Sie", die holländische Sprache jedoch kennt diesen Unterschied. Ich denke aus der Mischung und der Kollision dieser "Philosophien" resultiert dann auch die Problematik, dass man einen Menschen, den man "siezt", lange nicht so schnell grob behandeln würde, als wenn man ihn duzt.
Ich habe in meiner Karriere auch oft in den Niederlanden arbeiten müssen und es ist in der Tat für Deutsche sehr überraschend, wenn der hochdekorierte Vorstand einer Firma sich in nicht einmal schlechtem Deutsch vorstellt "Hallo Rainer, wie geht es Dir, ich bin der Jan". Das ist in Deutschland vollkommen unvorstellbar.