Autor Thema: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014  (Gelesen 41019 mal)

Paula

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Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
« Antwort #15 am: 19. September 2014, 19:54:48 »
Wow was für ein Anblick! Diese Wanderung merke ich mir, vielleicht kommen wir da nächsten Sommer vorbei. Josef plant eine Frankreich und Nordspanien Rundreise.
Und ihr habt wirklich Franzosen beim wandern getroffen? die wandernden Franzosen, die wir in unserem Leben in Frankreich getroffen haben können wir an unseren Fingern abzählen!
Viele Grüße Paula

Susan

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Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
« Antwort #16 am: 21. September 2014, 14:20:24 »
Hi,

freut mich, dass euch der kleine Abstecher gefallen hat  :)

Natürlich machte eine Anreise im Flieger die Sache einfacher, aber dann hätten wir unser gemütliches kleines Heim nicht dabei.

Zitat
Und ihr habt wirklich Franzosen beim wandern getroffen? die wandernden Franzosen, die wir in unserem Leben in Frankreich getroffen haben können wir an unseren Fingern abzählen!

Zumindest sprachen die sehr gut französich  ;)

Weiter geht's



15. August  Entlang des Camino Santiago auf die leichte Art

Wir haben uns den Wecker gestellt, denn die Strecke zum nächsten Etappenziel wird uns einige Stunden Zeit kosten. Natürlich könnte man einfach zur Autobahn zurückfahren und auf eben solchen weiter. Aber wo bleibt denn da der Spaß  :zwinker: Der Gatte möchte eben  lieber die Pyrenäen überqueren als sie zu umfahren.

Die Wolken hängen heute morgen sehr tief – da hatten wir gestern wohl Glück. Aber vielleicht verzieht sich der Nebel ja noch. In diesem Tal kommt man noch auf eine Passhöhe, aber für Autos ist dann Schluss. Um nicht allzu kleine Nebenstraßen zu nehmen, müssen wir zumindest zurück bis Lourdes.

Dort werden wir von der Polizei weit um den Ort herum geleitet, an jedem Kreisel stehen sie. Muss wohl was Besonderes im Ort los sein.  Erst einige Ortschaften weiter, als wir eine Intermarche-Tankstelle anfahren, dämmert es mir (der Supermarkt hat nämlich zu): haben die Katholiken heuer nicht einen Feiertag? Und  hat der nicht was mit Maria zu tun?  Kein Wunder, dass die Leute dann zu einer ihrer Erscheinungsgrotten pilgern. 
:engel:

Der Feiertag kommt uns hier und auch später in Spanien noch zu Gute, denn es sind so gut wie keine Laster unterwegs und auch sonst wenig Verkehr.

Die Nebenstrecke bis zur nächsten großen Passstraße bietet auch schon einige Kurverei. Darum darf Kerlie auch vorne sitzen (Übelkeit vorbeugend). Wir treffen dann ganz richtig auf die N134 zum Col du Somport, der wir nach Süden folgen.


Hier bewegen wir uns auf den Spuren der alten Völker wie Kelten, Karthager und Römer.

Ein Tunnel kürzt den Weg mittlerweile ab und fast unbemerkt landen wir in Spanien.



Hier fallen uns erstmals die bunten Schilder "Camino Santiago" auf. Er kennzeichnet die alte Pilgerstrecke nach Santiago de Compostela, bei uns auch als Jakobsweg bekannt.  Die Schilder begegnen uns noch öfter, tatsächlich fahren wir große Teile neben der Route entlang.  Pilgerwanderer sehen wir allerdings keine, nur einige Tourenradler.  Irgendwie hab ich mir den Jakobsweg auch anders vorgestellt. Ein wenig einsamer und idyllischer als oft nur 20 m neben einer Bundestraße lang.

In Jaca biegen wir nach Westen ab, kommen durch Pamplona,  Logroño und Burgos, wo wir dann nach Südwesten abschwenken (und den Jakobsweg verlassen).  Ein paar Eindrücke von unterwegs:










links neben der Straße, der Camino Santiago

An einer Raststätte kurz hinter Pamplona gibt es eine Kaffeepause und Sitzplatzwechsel. Kerlie auf die Lümmelbank, Gatte nach rechts und meiner einer auf den Fahrersitz. 


Ehrlich!

Nach etwa achteinhalb Stunden Fahrt erreichen wir unser Tagesziel Tordesillas. Kerlie hat offenbar in Gesellschaftslehre gut aufgepasst und hält uns einen Kurzvortrag über den Vertrag von Tordesillas
1494 teilten die damaligen Seemächte Spanien und Portugal damit die neu entdeckten Teile der Welt unter sich auf: Osten Portugal, Westen Spanien. Über die Messlinie gab es einige Streitereien. Schließlich lag sie bei etwa  46° W, was den Portugiesen auch die Kolonisation des Ostens Brasiliens erlaubte.  Anerkannt wurde der Vertrag von den anderen europäischen Ländern jedoch nicht, aber erst 1750 offiziell aufgehoben.

Wir steuern den Campingplatz Astral an, der am Duero liegt, einem Fluss, dem wir noch öfter begegnen werden.  Gerade noch Zeit genug, erst mal eine Poolrunde zu genießen, dann das Übliche.



Weitere 636 Kilometer näher an Portugal   :toothy9:

(okay, der Abstecher nach Gavarnie war ein Umweg – und kein kleiner. Aber der hat sich definitiv gelohnt)
Liebe Grüße
Susan

Ilona

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Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
« Antwort #17 am: 21. September 2014, 14:37:06 »
Es ist garantiert weniger anstrengend, den Jakobsweg motorisiert zu machen  :zwinker:. So lange Fahrtage müssen halt zwischendurch sein, um von A nach B zu kommen.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Rainer

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Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
« Antwort #18 am: 21. September 2014, 15:01:39 »
Ein paar Eindrücke von unterwegs:

...




Die Bildchen werden ja immer kleiner, warum? Gerade das Bild oben sieht sehr interessant aus, das sieht so aus als wenn da eine Stadt auf einem Hügel steht und die Straße fährt mittenrein. Wegen mir darfst Du gerne größere Bilder zeigen.

Paula

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Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
« Antwort #19 am: 22. September 2014, 14:08:09 »
Hallo Susan,

ich habe das Buch "Ich bin dann mal weg" von Hape Kerkeling gelesen, da klang das wandern viel entspannter, nix von laufen an der Hauptstrasse. Aber bestimmt gibt es da viele Wege. Bin jetzt gespannt auf Portugal  :)
Viele Grüße Paula

Susan

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Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
« Antwort #20 am: 23. September 2014, 10:32:19 »
Sorry, in der Eile des Hochladens habe ich nicht bemerkt, dass die Fotos kleiner geworden sind.  :verlegen: Beim nächsten Mal passe ich besser auf.

Heute abend geht es dann weiter
Liebe Grüße
Susan

Silv

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Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
« Antwort #21 am: 23. September 2014, 13:13:21 »
Hallo Susan,

ich steige noch mit ein. Habe ja seit letzter Woche auch ein bisschen Campererfahrung!  ;D

LG Silvia
Liebe Grüße
Silvia

Susan

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Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
« Antwort #22 am: 23. September 2014, 19:18:04 »
Hallo Silvia,

willkommen auf der Tour, schön, dass du dabei bist.

Dann bitte alle anschnallen...

16. August  Endlich:  Bem-vindo a Portugal!

Die erste Nacht diesen Urlaub, in der der kühle Luftzug von der offenen Dachluke willkommen war  ;)

Das Wetter zeigt sich auch morgens von seiner besten Seite, wir können wieder bei schönem Sonnenschein frühstücken.

Von Tordesillas aus geht es weiter Richtung Westen auf der Autovia  del Duero (A11) bis Zamora. Dort werden Dieseltank und Kühlschrank nochmal frisch aufgefüllt, dann fahren wir auf der Bundestraße N122 nach Nordwesten.




Stausee des Rio Esla, der etwas weiter südlich in den Duero fliesst.

Und endlich ist es soweit



Obwohl wir schon einige Mal im Land waren und uns etwas auskennen, hatte ich noch einen Wohnmobil-Tourguide erstanden.  Der beinhaltet zwar nur einiges uns Unbekanntes, ein großer Vorteil ist jedoch, dass dort gute WoMo-Parkmöglichkeiten mit GPS-Daten angegeben sind.

Daher wagen wir uns auch in die erste größere Stadt auf dem Weg weiter ins Land: Bragança. Gesiedelt wurde hier schon in der Steinzeit, die Römer bauten in der Nähe ein erstes Kastell. Bekannt ist der Name durch das Adelsgeschlecht der Herzöge von Bragança, die von 1640 bis 1853 jeweils den König stellten und später dann auch  von 1822 bis 1889 die Kaiser von Brasilien.

Das Navi führt uns sicher zum Parque de Merendes unterhalb der Festung. Dort gibt es in Terrassen angelegte, ausreichend große Stellplätze, sogar eine Ver- und Entsorgungsanlage. Es stehen daher auch schon einige weitere "Dickschiffe" dort. Zwei sogar mit Pferdeanhänger! 

Ein Weg mit einigen Treppen zwischendurch führt bergan durch einen Park mit Picknickplätzen zur Festungsmauer. Wir kommen hier sozusagen durch die Hintertür, heißt nach Durchschreiten des Burgtors erreichen wir nach wenigen Schritten einen Platz mit den Überresten des herzoglichen Schlosses



Hier findet dies Wochenende ein mittelalterlicher Markt statt. Viel scheint allerdings nicht gerade los zu sein,  ist etwa  noch Mittagszeit?  Hoppla, wir dürfen ja noch die Uhr eine Stunde zurückstellen.  8) Und Sonnencreme auf zu legen, dürfte auch nicht schaden.


Herausragend der 34 m hohe Torre de Menagem

Wir bummeln ein wenig die Gassen innerhalb der Mauern hinunter






bis zum unteren Tor

Von dort geht eine steile Straße ins Stadtzentrum hinunter.  Wir schlendern aber lieber die Mauer entlang und landen letztlich wieder am Markt.




Hier steht noch einer der Herzöge Wache  ;)

Die Festung wurde im 12. Jahrhundert von Mönchen erbaut. Im 14. Jahrhundert wurde sie dann nochmals erweitert und neu befestigt, zur Verteidigung gegen die Spanier, genauer Kastillier. Innerhalb der Mauern steht noch ein nettes Kirchlein, ein romanischer Granitbau -das Domus Municipales- und ein beeindruckend gestalteter Schandpfahl. Die sind allerdings momentan wenig fotogen von Buden umstellt.

Der Markt ist jetzt tatsächlich etwas belebter.



es wird sogar an einem Stand ein Spanferkel gegrillt, nur die altmodische Crepeschmiede ist leider immer noch nicht in Betrieb



Wir beschließen, auch mal einen Blick in die innere Burg zu werfen. Das kostet uns 4,50 Euro Eintritt, in dem ein Besuch desMilitärmuseums (den wir uns jedoch schenken) inbegriffen ist.


der innere Hof


mit dem königliche Wapper derer zu Bragança

Natürlich erklimmen wir auch die Burgmauern.


Blick in Richtung Stadt


und ins Land
In dem Turm links - oben hinter dem vergitterten Fenster - soll mal eine Prinzessin gefangen gehalten worden sein, weil sie einen unpassenden Liebhaber hatte. Irgendwie musste ich da an Rapunzel denken  ;)

Nach dem Rundgang haben wir uns jetzt eine Erfrischung verdient. Leider gibt es immer noch keine Crepes. Und für die vielfach günstige angebotenen Caipis ist es noch etwas früh. Es wird schließlich ein Eis am Stiel.

Aus einem "Kurz-mal-gucken" ist jetzt doch eine längere Besichtigung geworden. Fast komme ich in Versuchung einfach noch da zu bleiben und auf dem Stellplatz zu übernachten. Aber eine zu erledigende Sache liegt mir auf dem Herzen und so fahren wir noch ein Stückchen weiter westwärts.

Der Gatte hat auf der Karte eine Strecke ausgesucht, die uns durch/am Parque Natural de Montesinho entlang führt. Es sind zwar Nebenstraßen, aber scheinbar der kürzeste Weg. Außerdem macht sie genau den kleinen Schlenker nach Spanien und auf die Autobahn, den wir benötigen.

Der Naturpark Montesinho ist eines der größten Schutzgebiete und besteht größten Teils aus Wald.  Er bietet Lebensraum für zahlreiche Tiere wie Wölfe, Wildschweine und Steinadler. Es gibbt aucvh einige Wanderwege und noch ein paar kleine Dörfer. Die Straße ist zwar schmal, aber recht gut zu fahren. Zumindest bis wir zu den genannten Dörfern kommen. Die Durchfahrte dort sind schon eine Herausforderung so mit dem WoMo



entgegen kommen darf uns jetzt keiner...



Wir werden daher auch von den wenigen Anwohner mit staunenden Augen betrachtet. Der Gatte manövriert uns ohne Anzustoßen dadurch, nur einmal streifen wir offenbar oben den Ast eines Apfelbaums. Der "Beweis" kullert mir später beim Öffnen der Tür entgegen.

Wir treffen dann wie geplant auf die vierspurige spanische N532 und reisen erneut Richtung Chaves nach Portugal ein. Sinn der Übung: wir können uns nun einfach für die electronic toll einiger portugiesischer Autobahnen registrieren. Das Nummernschild wird fotografiert, wir stecken eine Kreditkarte in den Automaten und von nun an können wir unbeschwert 30 Tage lang die "electronic toll only"- Straßen benutzen. (Hat auch alles einwandfrei geklappt).

Das nutzen wir jetzt weidlich aus   ;) und brausen auf der A24 zwei Ausfahrten weit bis Chaves. Dort beziehen wir einen netten Platz auf dem städtischen Campingplatz. Erst bin ich schockiert, wie viele Autos davor stehen. Hoffentlich ist noch etwas frei.  Doch der Parkplatz gehört zum daneben liegenden Schwimmbad, puh.

Wir haben jetzt noch Zeit, uns genau dort zu erfrischen. Für Camper ist der Eintritt ermässigt. Die nette Dame an der  Kasse winkt uns sogar so durch, da eh nur noch knapp 45 Minuten geöffnet ist.   

Es wird dann Neune bis wir mit dem Abendessen beginnen können, aber -hey wir sind hier ja im Süden, da gilt das oft noch als früh. Heute lassen wir den Abend mal mit einem netten Rotwein ausklingen (naja bis auf Kerlie, der kriegt Malzbier)





OT:  Die Bilder sind jetzt bei 640x480. Ist da recht so, oder soll ich sie noch größer machen?

Liebe Grüße
Susan

Andrea

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Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
« Antwort #23 am: 23. September 2014, 19:27:59 »
Angekommen!  :) :) :)

Wird jetzt automatisch jede Maut von der Kreditkarte abgebucht? Oder funktioniert das wie eine Vignette, wo nur einmal ein gewisser Betrag bezahlt wird und man kann alle Mautstraßen beliebig nutzen?
Liebe Grüße, Andrea



www.antiwalks.eumerika.de

Paula

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Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
« Antwort #24 am: 23. September 2014, 20:19:24 »
Die Burg gefällt mir! Und das herrliche Wetter erst  :strahl: :strahl: :strahl:
Die weite Reise hat sich definitiv gelohnt.

Gibt es den elektronischen Tollpaß auch für PKW?
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
« Antwort #25 am: 24. September 2014, 09:48:37 »
OT:  Die Bilder sind jetzt bei 640x480. Ist da recht so, oder soll ich sie noch größer machen?

Bei meiner beginnenden Alterssichtigkeit dürfen die Bilder gerne auf 800 x vergrößert werden  :cool2:.

Hach, sind das schöne Eindrücke bei strahlendem  :strahl:. Ich bin froh, dass ich erst Sönkes RB gelesen habe und mich jetzt mit euch in der Sonne aufwärmen konnte.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Susan

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Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
« Antwort #26 am: 25. September 2014, 10:28:14 »
Hi,

ja, der fast garantierte Sonnenschein ist natürlich ein großes Plus  8) Nur beim Wandern kann es im Sommer dann mal etwas anstrengend werden  :schwitz:

Die electronic toll funktioniert derart, dass man in bestimmten Abständen unter Kamerabrücken hindurch fährt, dann wird die Toll gezählt. Von der Kreditkarte wird dann tageweise abgebucht, eine Abrechnung/Quittung kann man im Internet als PDF herunterladen. Diese easy-Toll gibt es nur für nicht portugiesische Wagen (auch PKW). Die Leihwagen bekommen eine Box vom Vermieter oder man muss sich Bons kaufen. (siehe auch www.portugaltolls.pt )
Liebe Grüße
Susan

Rainer

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Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
« Antwort #27 am: 25. September 2014, 13:05:14 »
OT:  Die Bilder sind jetzt bei 640x480. Ist da recht so, oder soll ich sie noch größer machen?

Bei meiner beginnenden Alterssichtigkeit dürfen die Bilder gerne auf 800 x vergrößert werden  :cool2:.

Dito!

Susan

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Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
« Antwort #28 am: 29. September 2014, 15:46:54 »
17. August  Durch Minho Richtung Porto

Auch der Sonntagmorgen beschert uns wieder strahlenden Sonnenschein – jo, wir sind im Süden
 :strahl:

Einziger Wermutstropfen: gestern hatten wir uns zwar noch danach erkundigt, aber in dem Lädchen hinter der Rezeption gibt es kein Brot. Soll ja eigentlich noch kommen, aber nach zweimal vertrösten, beschließen wir ohne Frühstück aufzubrechen. Der Campingplatz liegt schon etwas außerhalb der alten Bäderstadt Aquae Flaviae in der Vila Nova von Chaves. Wir hoffen noch auf einen größeren Supermarkt, aber dafür ist das Städtchen wohl zu klein. Das gefällt dem Gatten eigentlich gar nicht und entsprechend schnell braust er durch die Landschaft.


Minho, die nord-westliche, grüne und gebirgige Ecke Portugals


Weinanbaugebiete

Hier noch für den Vinho Verde. Der ist allerdings nicht grün, wie der Name vermuten lässt, sondern ein "junger" Wein. Er wird im ersten Jahr nach Abfüllung verzehrt. Ich hab mal einen weißen Vinho Verde getrunken, der hat mich an Prosecco erinnert.

Wir schwenken wieder auf die Autobahn ein, doch auch bei den Raststätten sieht es nicht so nach Frühstück aus.  :( Immerhin kommen wir bald in großstädtischere Gebiete, mit einem offenen Supermarkt und preiswerter Tankstelle.
Unserem Navi fehtl eindeutig eine POI-Kategorie Supermarkt:  Geschäfte (scheinbar jeder kleine Zeitungsladen aufgeführt, daher Anzeige schnell voll) und Einkaufszentrum (das nächste in 178 km???). Zumindest haben wir jetzt einen Kettennamen, nach dem ich suchen kann.

Jetzt benötigen wir nur noch einen einigermaßen hübschen Parkplatz. Doch der lässt noch auf sich warten – tja,  bis zu unserem ersten Etappenziel. Dahin lotst uns das Navi ein wenig merkwürdig, irgendwie hat es eine Vorliebe für kleine Straßen. :gruebel: Doch schließlich stehen wir unter Bäumen schön im Schatten auf einem WoMo-tauglichen Parkplatz. Mittlerweile ist zwar schon Mittagszeit, trotzdem lassen wir  uns unsere belegten Baguettes mit Appetit schmecken.

Frisch gestärkt können die Unternehmungen los gehen. Wir sind in Braga (Fußballfreunden vielleicht bekannt) bzw. auf einem Berg in der Nähe. Hier steht die Wallfahrtskirche Bom Jesu do Monte. Dort hinauf führt eine Pilgertreppe mit wirklich vielen, vielen Stufen (600 heißt es). Die hinauf zu laufen, ist es eigentlich viel zu heiß, daher nehmen wir den Elevador.


fährt seit 1882

Diese Standseilbahn funktioniert mit Wasserkraft: zwei Wagen sind über Rollen und Seile verbunden. Oben wird der Tank des einen mit Wasser gefüllt. Beim Herabrollen zieht der so den anderen Wagen nach oben. Unten wird das Wasser dann abgelassen.

Möglicherweise war der Hügel hier schon in frühchristlicher Zeit heilig, eine erste Kapelle wurde aber erst  1373 erwähnt. 1629 wurde dann die Pilgerkirche Bom Jesu do Monte errichtet und ab 1722 unter der Schirmherrschaft des Erzbischofs von Braga in der heutigen Form erweitert.



Wir haben mal wieder Pech mit Einrüstungen, aber wie wir später sehen, kann die Anlage durchaus ein wenig Farbe vertragen. Auch das Innere war leider nicht zugänglich.

Ein wenig Schatten und Abkühlung (wir haben rund 32°) verspricht die künstliche Tropfsteinhöhle links neben der Kirche.


die kleine Grotte


hübsch mit Blumen bepflanzt


schön kühl durch das tropfende Wasser


der Blick nach draußen

So, jetzt werden wir uns die 600 Stufen vornehmen, treppab kommt man ja nicht so aus der Puste.  ;) Die Treppenanlage ist im Zick-Zack angelegt, mit vielen Figuren geschmückt und jeweils in der Mittelachse gibt es einen Brunnen.


im Wohnungseinrichtungs-Jargon hieße das Shabby Chic  ;)

Ich war der Meinung, dass beim ersten Besuch die Wände auch noch mit Kachelbildern verziert waren. Das habe ich aber offensichtlich mit einer ähnlichen Kirche in Lamego verwechselt.


der Wächter über Braga


lustige Musikanten

Die oberen Brunnen sind den drei christlichen Werten gewidmet


hier: Hoffnung


und Liebe

Bei anderen Brunnen sind die fünf Sinne dargestellt:


z.B. Hören


Fühlen (?)

Unten dann die Versuchung


Säulen mit Schlangen


Die gesamte Treppenanlage wurde dann bei vielen Kirchbauten in Portugal und Brasilien nachgeahmt.

Aber wir sind noch nicht ganz unten. Ähnlich wie die Treppe führt ein Pilgerweg in Kehren noch weiter den Hang hinunter; vorbei an sechs kleinen Kapellen, in deren Innerem Szenen aus der Passion Christi dargestellt sind.


schön schattig ist es hier





Heute sind dieTüren der Kapellchenversperrt, bei unserem ersten Besuch konnte man dort noch hineingehen.

Zurück am Wohnmobil brauchen wir jetzt aber dringend eine Erfrischung
 :sabber:

In relativer Nähe könnten wir noch eine antike keltische Siedlung, Citânia de Briteiros, besichtigen – wenn wir denn einen Parkplatz fänden. Heute nichts zu machen für unser Dickschiff.  :(  Also fahren wir auf mehr oder weniger direkten Weg nach Porto. Wir treffen den Fluss Duoro wieder, d.h. wir überqueren ihn auf einer Autobahnbrücke kurz vor der Mündung.



Unser Quartier für die nächsten zwei Nächte  liegt etwa 5 km weiter südlich in Madalena, der Campingplatz Orbitur Madalena. Das große Areal liegt landeinwärts in einem Waldstück. Wir müssen ein wenig schauen, wo wir halbwegs gerade stehen können.

Kerlie hat Meerluft geschnuppert und darum müssen wir noch an den Strand. Durch die Siedlung – wohl hauptsächlich Ferienhäuser- laufen wir etwa 500 m. Wir können auch gleich erkunden, wo der Bus in die Stadt abfährt.


endlich am Beach

Während die Jungs Baden gehen, erkunde ich ein wenig die Gegend.






Abends folgt das übliche Programm: Aperitif, Duschen, Kochen, Essen, Lesen...
 :bett:
Liebe Grüße
Susan

Ilona

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Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
« Antwort #29 am: 29. September 2014, 15:57:50 »

Im Gegensatz zu Florenz sind die Figuren in Portugal züchtig mit einem schmalen Band "bekleidet" :toothy9:.

Danke Susan, dass du die Bildgröße angepasst hast - dann sieht man auch solche Details  :zwinker:.
Liebe Grüße

Ilona

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