Hallo Silvia,
willkommen auf der Tour, schön, dass du dabei bist.
Dann bitte alle anschnallen...
16. August Endlich: Bem-vindo a Portugal!Die erste Nacht diesen Urlaub, in der der kühle Luftzug von der offenen Dachluke willkommen war
Das Wetter zeigt sich auch morgens von seiner besten Seite, wir können wieder bei schönem Sonnenschein frühstücken.
Von Tordesillas aus geht es weiter Richtung Westen auf der
Autovia del Duero (A11) bis Zamora. Dort werden Dieseltank und Kühlschrank nochmal frisch aufgefüllt, dann fahren wir auf der Bundestraße N122 nach Nordwesten.
Stausee des Rio Esla, der etwas weiter südlich in den Duero fliesst.
Und endlich ist es soweit
Obwohl wir schon einige Mal im Land waren und uns etwas auskennen, hatte ich noch einen Wohnmobil-Tourguide erstanden. Der beinhaltet zwar nur einiges uns Unbekanntes, ein großer Vorteil ist jedoch, dass dort gute WoMo-Parkmöglichkeiten mit GPS-Daten angegeben sind.
Daher wagen wir uns auch in die erste größere Stadt auf dem Weg weiter ins Land: Bragança. Gesiedelt wurde hier schon in der Steinzeit, die Römer bauten in der Nähe ein erstes Kastell. Bekannt ist der Name durch das Adelsgeschlecht der Herzöge von Bragança, die von 1640 bis 1853 jeweils den König stellten und später dann auch von 1822 bis 1889 die Kaiser von Brasilien.
Das Navi führt uns sicher zum
Parque de Merendes unterhalb der Festung. Dort gibt es in Terrassen angelegte, ausreichend große Stellplätze, sogar eine Ver- und Entsorgungsanlage. Es stehen daher auch schon einige weitere "Dickschiffe" dort. Zwei sogar mit Pferdeanhänger!
Ein Weg mit einigen Treppen zwischendurch führt bergan durch einen Park mit Picknickplätzen zur Festungsmauer. Wir kommen hier sozusagen durch die Hintertür, heißt nach Durchschreiten des Burgtors erreichen wir nach wenigen Schritten einen Platz mit den Überresten des herzoglichen Schlosses
Hier findet dies Wochenende ein mittelalterlicher Markt statt. Viel scheint allerdings nicht gerade los zu sein, ist etwa noch Mittagszeit? Hoppla, wir dürfen ja noch die Uhr eine Stunde zurückstellen.
Und Sonnencreme auf zu legen, dürfte auch nicht schaden.
Herausragend der 34 m hohe
Torre de MenagemWir bummeln ein wenig die Gassen innerhalb der Mauern hinunter
bis zum unteren Tor
Von dort geht eine steile Straße ins Stadtzentrum hinunter. Wir schlendern aber lieber die Mauer entlang und landen letztlich wieder am Markt.
Hier steht noch einer der Herzöge Wache
Die Festung wurde im 12. Jahrhundert von Mönchen erbaut. Im 14. Jahrhundert wurde sie dann nochmals erweitert und neu befestigt, zur Verteidigung gegen die Spanier, genauer Kastillier. Innerhalb der Mauern steht noch ein nettes Kirchlein, ein romanischer Granitbau -das
Domus Municipales- und ein beeindruckend gestalteter Schandpfahl. Die sind allerdings momentan wenig fotogen von Buden umstellt.
Der Markt ist jetzt tatsächlich etwas belebter.
es wird sogar an einem Stand ein Spanferkel gegrillt, nur die altmodische Crepeschmiede ist leider immer noch nicht in Betrieb
Wir beschließen, auch mal einen Blick in die innere Burg zu werfen. Das kostet uns 4,50 Euro Eintritt, in dem ein Besuch desMilitärmuseums (den wir uns jedoch schenken) inbegriffen ist.
der innere Hof
mit dem königliche Wapper derer zu Bragança
Natürlich erklimmen wir auch die Burgmauern.
Blick in Richtung Stadt
und ins Land
In dem Turm links - oben hinter dem vergitterten Fenster - soll mal eine Prinzessin gefangen gehalten worden sein, weil sie einen unpassenden Liebhaber hatte. Irgendwie musste ich da an Rapunzel denken
Nach dem Rundgang haben wir uns jetzt eine Erfrischung verdient. Leider gibt es immer noch keine Crepes. Und für die vielfach günstige angebotenen Caipis ist es noch etwas früh. Es wird schließlich ein Eis am Stiel.
Aus einem "Kurz-mal-gucken" ist jetzt doch eine längere Besichtigung geworden. Fast komme ich in Versuchung einfach noch da zu bleiben und auf dem Stellplatz zu übernachten. Aber eine zu erledigende Sache liegt mir auf dem Herzen und so fahren wir noch ein Stückchen weiter westwärts.
Der Gatte hat auf der Karte eine Strecke ausgesucht, die uns durch/am
Parque Natural de Montesinho entlang führt. Es sind zwar Nebenstraßen, aber scheinbar der kürzeste Weg. Außerdem macht sie genau den kleinen Schlenker nach Spanien und auf die Autobahn, den wir benötigen.
Der Naturpark Montesinho ist eines der größten Schutzgebiete und besteht größten Teils aus Wald. Er bietet Lebensraum für zahlreiche Tiere wie Wölfe, Wildschweine und Steinadler. Es gibbt aucvh einige Wanderwege und noch ein paar kleine Dörfer. Die Straße ist zwar schmal, aber recht gut zu fahren. Zumindest bis wir zu den genannten Dörfern kommen. Die Durchfahrte dort sind schon eine Herausforderung so mit dem WoMo
entgegen kommen darf uns jetzt keiner...
Wir werden daher auch von den wenigen Anwohner mit staunenden Augen betrachtet. Der Gatte manövriert uns ohne Anzustoßen dadurch, nur einmal streifen wir offenbar oben den Ast eines Apfelbaums. Der "Beweis" kullert mir später beim Öffnen der Tür entgegen.
Wir treffen dann wie geplant auf die vierspurige spanische N532 und reisen erneut Richtung Chaves nach Portugal ein. Sinn der Übung: wir können uns nun einfach für die
electronic toll einiger portugiesischer Autobahnen registrieren. Das Nummernschild wird fotografiert, wir stecken eine Kreditkarte in den Automaten und von nun an können wir unbeschwert 30 Tage lang die "electronic toll only"- Straßen benutzen. (Hat auch alles einwandfrei geklappt).
Das nutzen wir jetzt weidlich aus
und brausen auf der A24 zwei Ausfahrten weit bis Chaves. Dort beziehen wir einen netten Platz auf dem städtischen Campingplatz. Erst bin ich schockiert, wie viele Autos davor stehen. Hoffentlich ist noch etwas frei. Doch der Parkplatz gehört zum daneben liegenden Schwimmbad, puh.
Wir haben jetzt noch Zeit, uns genau dort zu erfrischen. Für Camper ist der Eintritt ermässigt. Die nette Dame an der Kasse winkt uns sogar so durch, da eh nur noch knapp 45 Minuten geöffnet ist.
Es wird dann Neune bis wir mit dem Abendessen beginnen können, aber -hey wir sind hier ja im Süden, da gilt das oft noch als früh. Heute lassen wir den Abend mal mit einem netten Rotwein ausklingen (naja bis auf Kerlie, der kriegt Malzbier)
OT: Die Bilder sind jetzt bei 640x480. Ist da recht so, oder soll ich sie noch größer machen?