Autor Thema: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015  (Gelesen 89725 mal)

serendipity

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Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« am: 23. August 2015, 17:38:37 »
Schon 2014 hatte ich in den Osterferien eine 10 tägige Rundreise in die Normandie und Bretagne geplant.


Leider waren die Umstände dann so, dass ich diese Reise canceln musste, was unter anderem daran lag, dass ich ohne Auto war. Dennoch blieben die Gedanken an bestimmt Ziele, wie der Mont-Saint-Michel, die Côte de Granit Rose oder Carnac in meinem Kopf: Ich wollte dahin!


Da im Urlaubsjahr 2015 ich der "Bestimmer" sein durfte, war schnell klar, wohin uns die Reise im Sommer führen wird.


Wir fahren zu zweit, denn Jan schreibt gerade an seiner Bachelorarbeit und eine solche "Besichtigungstour" ist derzeit soundso nicht nach seinem Geschmack ;-). Und wir fahren mit dem "Neuen" - meinem "Evo", liebevoll von mir auch "schwarze Sau" oder "Dickschiff" genannt.


Die Hotels habe ich alle schon im November letzten Jahres über booking.com gebucht, was sich im Laufe der Zeit auch als gute Idee erwies, denn gerade Unterkünfte am Meer sind doch schnell weg.


Zwischenzweitlich gab es noch einige Hürden zu überwinden, aber dann stand  es fest: Am 1. August starten wir über Köln Richtung Étretat/Haute Normandie. Peter wird mich leider nur die ersten beiden Wochen begleiten, dann fliegt er von Brest zurück nach Deutschland und die letzte Woche werde ich alleine den Süden der Bretagne erkunden.


Im folgenden sah unsere Route so aus:

    01.08.2015 ~ Anreise Bad Homburg - Étretat/Haute Normandie
    02.08.2015 ~ Rund um Étretat, die Alabaster-Küste
    03.08.2015 ~ Fahrt nach Ouistreham
    04.08.2015 ~ Bayeux und die D-Day-Beaches
    05.08.2015 ~ Fahrt zum Mont-Saint-Michel
    06.08.2015 ~ Mont-Saint-Michel, Fahrt nach St. Malo
    07.08.2015 ~ Dinan und Rotheneuf
    08.08.2015 ~ Fahrt nach Perros-Guirec, Côte de Granit Rose
    09.08.2015 ~ Wandern auf dem Zöllnerweg
    10.08.2015 ~ Mit dem Schiff auf die Île de Brehát
    11.08.2015 ~ Landschaft genießen auf dem Weg nach Huelgoat
    12.08.2015 ~ Wandern im Wald der Sagen und Legenden
    13.08.2015 ~ Fahrt ans Ende der Welt: Finistére/Porspoder
    14.08.2015 ~ Den Nordwesten erkunden: Von Portsall nach Brigognan-Plage
    15.08.2015 ~ Ziel: Die Pointe St. Mathieu
    16.08.2015 ~ Brest und das Océanopolis, Peter fliegt zurück nach Frankfurt
    17.08.2015 ~ Die Halbbinsel Crozon
    18.08.2015 ~ Pont Aven, Belon - auf den Spuren von Kommsar Dupin
    19.08.2015 ~ Concarneau und die Fahrt nach Vannes
    20.08.2015 ~ Quiberon, Carnac, Locmariaquer
    21.08.2015 ~ Ein Tag auf dem Wasser: Golfe de Morbihan
    22.08.2015 ~ Rückfahrt

Es würde mich freuen, wenn ihr uns/mich begleiten würdet, denn es war eine sehr tolle Reise, die ganz viele unvergessliche Eindrücke hinterlassen hat.

Andrea

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #1 am: 23. August 2015, 17:41:35 »
Wahnsinn, du bist ja schnell! Da steige ich mit Turbogeschwindigkeit ein, denn als Schottlandfan interessiert es mich natürlich, was die Kelten so in der Bretagne angestellt haben  ;)
Liebe Grüße, Andrea



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Andrea

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #2 am: 23. August 2015, 17:42:16 »
By the way: sind die drei K Zufall?  ;D
Liebe Grüße, Andrea



www.antiwalks.eumerika.de

serendipity

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #3 am: 23. August 2015, 17:53:54 »
1. Tag: Samstag, 1. August 2015 - Anreise

 Eigentlich hatten wir die Abfahrt auf 9 Uhr festgelegt - eigentlich. Wie immer schafften wir es nicht pünktlich, saßen aber schließlich um 9.25 Uhr im Auto um unsere Reise zu starten.


Peter wollte und sollte die erste Etappe fahren, da ich wenig geschlafen hatte. Die Fahrt über Köln, Aachen und Belgien war unspektakulär und wir kamen wirklich gut voran. Mein vorfreudiges Magenkribbeln verstärkte sich, als wir Frankreich erreichten.


Gegen 16 Uhr erreichten wir Étretat in der Haute-Normandie, unsere erste Station. Schon am Ortsrand wunderten wir uns über die Menschenmassen, die zu großen Parkplätzen außerhalb liefen, wir vermuteten jedoch, dass vielleicht eine Veranstaltung im Ort sei, dies sollte sich jedoch als falsch herausstellen.

Unser Hotel fanden wir zwar ziemlich schnell, leider hatte es jedoch keine hoteleigenen Parkplätze und es begann eine "stundenlange" Suche nach einem Platz für mein Dickschiff, denn das Gepäck musste ja schließlich auch ins Zimmer geschafft werden. Gegen 18 Uhr konnten wir dann schließlich einen Platz auf dem Parkplatz vor dem Rathaus und der Touristeninformation ergattern und machten uns mit dem Gepäck auf den Weg zum Hotel, was ca. 600 m entfernt lag.





Unser "Monet-Zimmer" lag im ersten Stock, war winzig, aber sauber und das Bad ganz neu mit großer Regendusche.

Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile mit dem sehr netten Inhaber, der das Hotel erst seit ca. einem Jahr führt und noch nicht alle Zimmer renoviert hat.

Er gab uns dann auch einen Stadtplan und markierte darauf für uns einige Restaurants, die er empfehlen könnte.

Nachdem wir uns ein wenig frisch gemacht hatten, zog es uns dann schließlich auch wieder nach draußen und natürlich führte der erste Weg ans Meer :-)







Da wir aber mittlerweile doch auch schon einen kleinen Hunger verspürten, denn außer einem Sandwich hatten wir beide heute noch nichts gegessen, machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant an der Promenade und bekamen einem Tisch im "Du Perrey", wo wir Muscheln Normande genossen. Mit einem Bier, einem Viertelliter Weißwein für mich und zwei Espresso zum Nachtisch bezahlten wir 37 €.

Unsere Tischnachbarn, Vater und Sohn aus Deutschland unterhielten uns manchmal ein wenig mehr, als uns lieb war ;-), aber trotzdem verließen wir erst gegen 22.30 Uhr das Restaurant und schlenderten noch ein wenig durch die Gassen von Ètretat, bevor wir müde ins Bett fielen.











Hotel: http://www.etretat-hotel-angleterre.com für 80€ ohne Frühstück
gefahrene Kilometer: 780 km und unendliche durch die Stadt auf der Suche nach einem Parkplatz

Ich würde in Ètretat nur noch ein Hotel mit eigenen Parkplätzen buchen!!!!

serendipity

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #4 am: 23. August 2015, 17:58:39 »
Schön, das du dabei bist Andrea.

Die drei "K" passen halt so gut, nur die Galettes, Meeresfrüchte und sonstiges ließen sich nicht "k"unterordnen :-)

So schnell bin ich nur, weil ich nur wirklich eine Woche habe, bevor mich die Schule wieder voll in Beschlag nimmt und eigentlich wollte ich ja einen Livebericht schreiben.

Silv

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #5 am: 23. August 2015, 18:26:48 »
Nicht so schnell!

Ich bin ja jetzt nicht so der Frankreich-Fan, aber deine Bilder machen Lust auf mehr. Eigentlich mag ich auch eher die Bewohner des Landes nicht....

Mal schauen, was du so alles berichtest!  :)
Liebe Grüße
Silvia

nordlicht

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #6 am: 24. August 2015, 06:10:24 »
Ok wenn ich nicht ohnehin schon Lust gehabt hätte mit Deinen Bildern meine Bretagne Erinnerungen aufzufrischen, dann bin ich spätestens bei dem Bild von den Moules Frites dabei. (Ok das Loch im Felsen ist natürlich auch schön :))

Ilona

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #7 am: 24. August 2015, 08:05:48 »
Ich bin ja jetzt nicht so der Frankreich-Fan, aber deine Bilder machen Lust auf mehr. Eigentlich mag ich auch eher die Bewohner des Landes nicht....

Geht mir genauso  :verlegen:, was kürzlich erst wieder durch einen Austauschschüler und seine Mom verstärkt wurde.

Mir gefallen aber die Landschaften  :adieu: und das ist wohl ein See-Arch?
Liebe Grüße

Ilona

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Paula

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #8 am: 24. August 2015, 11:25:55 »
Oh Klasse es geht schon los, ich bin natürlich auch dabei  ^-^
Oh ja die lästige Parkplatzsuche, das ist nicht lustig. ich versuche auch immer ein Hotel mit eigenem Parkplatz zu buchen, aber alllen Orten funktioniert das eben nicht.

Der Strand sieht klasse aus, in der Normandie war ich noch nicht am Strand. Wie war denn das Wasser: badetauglich?
Viele Grüße Paula

Flicka

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #9 am: 24. August 2015, 13:46:46 »
Ich hopse für die letzten Tage vor meinem Urlaub auch noch schnell mit an Bord.

Die Bretagne war bisher für mich immer der Gegenpol zu Rundreisen und stattdessen ein Reiseland zum In-den-Tag-hinein-Leben. Ich bin gespannt darauf, die Gegend mal auf diese Weise zu bereisen.

Horst

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #10 am: 24. August 2015, 23:33:55 »
Buche auch ein Leserticket.  :)
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

serendipity

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #11 am: 31. August 2015, 21:32:22 »
Nun habe ich euch leider ein Woche in Etretat geparkt, wobei es wirklich schön dort ist, wären nicht die vermaldeiten Parkplätze. Hotels also dort nur mit eigenem Parkplatz, wenn möglich.

Ich fand die Atlantik-Temperaturen nun nicht so schlimm und wäre wohl auch an warmen Tagen schwimmen gegangen, insgesamt muss man jedoch feststellen, dass sowohl die Normandie als auch die Bretagne im Sommer keine Wasser-Badewannentemperaturen bieten - der Neoprenanzug ist Pflicht, will man länger im Wasser sein - abkühlen und eine Runde schwimmen kann man aber jederzeit auch ohne Erfrierungserscheinungen.

Wir haben die Wetterverhältnisse eher daran festgemacht, kann man abends (bis ca. 23 Uhr) draußen essen? Das haben wir zu 90 % gemacht und zwar ohne Heizpilz - okay, manchmal war es kühl, aber mit Strümpfen wäre es durchaus erträglich gewesen :-)

Sonntag, 2. August 2015 - Ein Tag an der Alabasterküste


 Ich war früh wach, denn die Möwen von Étretat sind die lautesten, die ich jemals irgendwo erlebt habe. Um sechs Uhr war für mich die Nacht zu Ende. Ich kuschelte mich noch eine halbe Stunde im Bett herum, ging dann duschen und machte mich auf den Weg zum Auto, denn ab 9 Uhr war der Parkplatz kostenpflichtig.

In einem Cafe genoss ich meinen ersten Cafe au Lait, warf Geld in den Parkscheinautomaten und machte mich dann wieder auf den Weg zum Hotel. Peter war zwar schon wach, lag aber noch im Bett, so dass es noch etwas dauerte, bis wir uns auf die Suche nach einem Frühstück machten.

Das Hotel bot für 7,90 € zwar ein Frühstück an, wir wurden aber gleich darauf hingewiesen, dass es sich dabei lediglich um ein "süßes" Frühstück handelt und man konnte auch nicht draußen sitzen. Wir würden jedoch lieber draußen, am liebsten mit Blick aufs Meer, frühstücken und auf Baguette mit Marmelade steht ich ja eigentlich so gar nicht ;-)

An der schönen Strandpromenade gibt es zwar viele Restaurants und auch das Casino, aber leider keine Möglichkeit zum Frühstücken. So landeten wir wieder in meinem Cafe vom Morgen und bestellten das Petit Dejeuner, bestehend aus einen Stück Baguette, einem Croissant, Marmelade und Butter, einem Kaffee und einem Glas Orangensaft für 6 € - an die französischen Frühstückspreise müssen wir uns wohl erst noch gewöhnen ;-) Aber die Sonne schien, es war unser erster richtiger Urlaubstag und wir waren voller Vorfreude, da schmeckt selbst Baguette mit Marmelade.

Nach dem Frühstück sahen wir uns Étretat noch ein wenig genauer an.

Es gibt dort wirklich wunderschöne alte Häuser und vor allem mir gefällt es, dass es so viel Blumenschmuck gibt - etwas was mich die ganze Reise über begleiten wird.

Eigentlich wollten wir natürlich die Alabasterküste von oben betrachten, aber selbst am Vormittag waren dort schon Menschenmassen unterwegs, darauf verzichteten wir dann erst einmal - vielleicht am Nachmittag.

So schnappten wir das Auto und fuhren zum Cap d'Antifer.

Also ich fuhr. Peter hatte seit der Parkplatzsuche am gestrigen Nachmittag/Abend genug vom Fahren auf den engen Straßen. Also setzte ich mich ans Steuer und dies behielten wir auch den Rest des Urlaubs bei - mein Gatte ließ sich königlich chauffieren und ich habe mein Einpark- und Rangier-Diplom erhalten. Nur so viel: ein Smart wäre das bessere Auto für diesen Urlaub gewesen ;-)









Das Cap d'Antifer liegt an der Alabasterküste zwischen Ètretat und Le Havre bei der Gemeinde Saint-Jouin-Bruneval. Ein Stahlbeton-Leuchtturm ersetzt den 1944 von deutschen Besatzungstruppen gesprengten Vorgängerturm.

Leider kann man nicht an den Leuchtturm heran, da er militärisches Sperrgebiet ist und auch von der Küste ist nur wenig zu sehen, denn Zäune sperren alles ab.







So beschließen wir hier uns erst einmal nach Yport zu begeben und zu entscheiden, wie wir den weiteren Tag gestalten.

Yport ist eine französische Gemeinde mit 923 Einwohnern (Stand 1. Januar 2012) im Département Seine-Maritime in der Region Haute-Normandie. Der frühere Fischerhafen und heutige Touristenort liegt unterhalb steiler Kreidefelsenklippen (Falaises) der Alabasterküste ca. 30 Kilometer nördlich von Le Havre am Ärmelkanal. Auch hier war es wieder nicht einfach einen Parkplatz zu finden, aber nach der zweiten Runde durch den Ort wurde einer an der Kirche frei. Wir schlenderten dann an den Strand und kamen endlich in den Genuss eines Kaffees - ihr werdet merken, dies ist unser bevorzugtes Tagesgetränk und ohne geht eigentlich gar nichts ;-)






 Am Auto zurück wollten wir uns Fecamp natürlich auch noch anschauen und fuhren einige abenteuerliche Straßen, die das Becker-Navi (das gab es zum Auto dazu und basiert auf Falk-Karten) uns vorschlug. Schon hier kam Peter auf die Idee, dass ich wohl "die wundersamsten Route" eingestellt hätte.

In Fecamp bekamen wir etwas schneller einen Parkplatz am Kai und liefen dann dort zur Promenade. Begleitet wurden wir von der Dudelsack-Musik dieser beiden Herren, wobei einer immer ein wenig falsch spielte, aber genau das machte den Charme aus.



 Auf der anderen Seite des Hafenarms sahen wir oben eine Kirche und auch Autos, die immer wieder am Berg zu sehen waren. Dort wollten wir auch hin und nach kurzer Recherche im Internet (dem Smartphone sei Dank) wusste ich, wie unser Ziel hieß: La Chapelle Notre Dame de Salut.

Der Weg war mehr oder weniger schnell gefunden, eine kleine Umleitung durch das Hafengebiet mussten wir in Kauf nehmen.

Hier oben, hoch über Fecamp war es wunderschön. Wir besichtigten die Kapelle, die dazugehörigen Gebäude sind mittlerweile ein Hotel. Wie immer zündete ich eine Kerze für Mama und Papa an und wir dehnten unsere Besichtigung auf die deutschen Befestigungsanlagen (Bunker) auf den Klippen aus.

An der gesamten Normandie- und Bretagneküste findet man viele bauliche Überreste, die an den 2. Weltkrieg erinnern. Neben den deutschen Befestigungsanlagen eben auch die "Bauten" der Allierten, dazu später aber mehr.

Uns gefällt, dass Geschichte - auch unrühmliche - erlebbar bleibt und das hier sozusagen "Denkmäler für den Frieden" erhalten bleiben.









 Wir entscheiden uns nun nach Ètretat zurück zu fahren, denn falls wir wirklich noch "hoch" wandern wollen, wird es langsam Zeit und natürlich wollen wir auch noch zur Chapelle Notre Dame de la Garde, die über Ètretat liegt.

 

Der Verkehr in Ètretat ist natürlich am Sonntag nicht weniger als am Samstag und wir suchen den Weg zur Kapelle, den wir auch ziemlich schnell finden. Hätte mir jemand gesagt, was für eine Straße mich erwartet, wäre ich lieber gelaufen. Die Zufahrt ist so eng und wird trotzdem beidseitig befahren. Ich muss mein Dickschiff ganz oft in die Büsche fahren, damit der Gegenverkehr passieren kann und ich habe noch nicht die "französische freche Fahrweise" drauf, d.h. ich warte immer freundlich und nett und brauche damit bestimmt doppelt so lange, wie meine Mitfahrer auf dieser Strecke ;-)

Ich schwöre, ich habe mindest ein Schwitz-Kilo auf dieser Strecke gelassen, aber irgendwann sind wir oben und ich parke wie die Franzosen eben da, wo Platz ist.

Hier oben ist die Hölle los: picknickende indische Großfamilien, pichnickende französische Kleinfamilien, auch nicht picknickende Groß- und Kleinfamilien, ein Herr hat sogar seine Vögel im Käfig dabei:



Uns ist das viel zu viel Rummel, da ist ja im Arches NP dagegen himmlische Ruhe ;-)

Der Blick auf die gegenüberliegenden Felsen zeigt jedoch, dass es dort ähnlich ist und somit verzichten wir auf die Wanderung.

Die Ankunft bzw. Rückfahrt der typischen Touristen-Eisenbahn nutzen wir und hängen uns sozusagen dran, so kommen wir den Berg wieder runter ohne weitere Kilos und Nerven zu verlieren., denn vor allem die Nerven brauchen wir wieder um einen Hotel nahen Parkplatz zu finden. Diesen erhaschen wir wieder auf dem Parkplatz vor dem Rathaus.

Nach einem kurzen Aufenthalt im Hotel um die Frisur zu richten, wird es Zeit fürs Abendessen.

Leider verlassen wir uns heute nicht auf die Empfehlungen unseres Gastgebers und essen im "La belle epoque", eines unserer teuersten und schlechtesten Essen im ganzen Urlaub. Wir bestellen zur Vorspeise einen Salat, der 19,50 € kostet und überwiegend aus Grünzeug ohne Dressing besteht, meine anschließenden Muscheln sind sehr "sableux" - also sandig. Die unaufmerksame bzw. unfähige Bedienung schafft es während 1 1/2 Stunden nicht uns einen Aschenbecher zu bringen, obwohl wir mehrfach danach fragen und auch die Rechnung lässt länger als üblich auf sich warten - von einem weiteren Besuch würde ich definitiv absehen!

Jetzt sind wir aber müde, laufen zum Hotel und gehen gleich ins Bett.

Silv

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #12 am: 01. September 2015, 12:16:54 »
Dudelsack-Spieler gehören doch aber eher nach Schottland.... Die haben außerdem gar keinen Rock an. Kein Wunder, dass da falsch gespielt wird  :zwinker:
Liebe Grüße
Silvia

Paula

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #13 am: 01. September 2015, 12:49:30 »
erst mal muss ich dir sagen dass auch für uns Kaffeepausen im Urlaub essentiell sind  :)
und ihr habt was die Straßenverhältnisse in Frankreich angeht die gleichen Erfahrungen gemacht wie wir. Nur dass meine Lösung genau anders rum aussah: ich habe mich fahren lassen  ;)
und die Delle die wir am Mietwagen kassiert haben hat uns nicht interessiert, beim eigenen Auto ist das naürlich ein echtes Problem! Da wären wir auch ins Schitzen geraten.
Die Bilder gefallen mir gut und badewannenwarmes Wasser mag ich im Meer auch nicht.
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #14 am: 01. September 2015, 13:11:23 »
Ich dachte kurz (wegen den weißen Klippen :cool2:), dass ihr einen Abstecher rüber nach England gemacht habt. Schöne Landschaft  :beifall:.
Liebe Grüße

Ilona

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