Freitag, 13.5.16: Heimfahrt und FazitDer letzte Morgen. Wir frühstücken um halb neun, bevor wir uns in Beauvoir noch mit ein paar Souvenirs eindecken und die Heimreise antreten. Meine Beine sind immer noch etwas lädiert, die Blasen an den Füßen und die Knie tun weh. Auch wenn sich der Zustand meiner Knie bei unseren Fahrpausen jeweils ein wenig bessert, wenn ich herumspaziere, bezweifele ich, dass ich heute wieder wandern könnte. Die gestrige Etappe hat mir den Rest gegeben. Und die Wanderschuhe sind auch noch klatschnass. Aber immerhin bringt das Auto uns wieder brav nach Hause, und zu Hause trocknen irgendwann auch die Schuhe wieder.
Eigentlich hatte ich vor der Wanderung gedacht, dass wir nach einer Woche alle Wehwehchen überwunden hätten und uns in Top-Form befinden würden. Stattdessen haben die Probleme mit Knien und Blasen eigentlich erst nach einer Woche richtig angefangen. Elsa meint auf der Heimfahrt noch, dass wir nach einem oder zwei Erholungstagen sicher weiterwandern könnten, aber zu Hause stellt sich dann heraus, dass wir es irgendwie geschafft haben, uns gegenseitig mit unseren Beinkrankheiten anzustecken: Bei mir schwellen die Knie an, und ich kann zeitweise kaum laufen und muss mich mühsam die Treppen hinauf und hinunter schleppen. Bei Elsa entzünden sich dagegen die Achillessehnen. Zum Glück geht beides nach ein paar Tagen wieder weg, und auch die Blasen heilen wieder gut ab.
Vieles war auf der Wanderung anders, als wir uns das vorgestellt hatten. Der Weg war eindeutig schwieriger als gedacht, dafür hatten wir in der ersten Woche unserer Wanderung sensationell gutes Wetter. Beim Planen der Route war ich davon ausgegangen, dass wir öfter durch kleine Orte kommen würden, aber tatsächlich haben wir uns oft so dicht an der Küste bewegt, dass wir von den Orten nur die Zäune und Gärten der angrenzenden Grundstücke gesehen haben. Zum Glück haben wir uns den großen Hunger meist für abends aufgehoben.
Das Wandern mit dem Rucksack hat dagegen glücklicherweise viel besser geklappt als befürchtet. Nach ein paar Tagen hatten wir uns an unserer Last gewöhnt, und es war einfach selbstverständlich, morgens mit dem Rucksack auf Tour zu gehen. 7 kg plus Wasservorrat ist zumindest für mich ein Gewicht, unter dem ich nicht gelitten habe, auch wenn die knackigen Aufstiege mit kleinen Tagesrucksäcken sicher leichter gewesen wären.
Wir haben unterwegs und abends unglaublich viel gelacht. Zu zweit war die Wanderung eindeutig schöner als alleine. An den Tagen des gemeinsamen Wanderns habe ich einfach mehr gesehen und die Wanderung mehr genossen als später alleine. Beim Alleinewandern habe ich mich auch schneller geärgert, wenn etwas nicht so lief wie geplant.
Es war toll, abends unter der Dusche Staub, Schweiß und Sonnencreme herunterzuspülen und anschließend als völlig neuer Mensch frisch und in anderen Klamotten zum Abendessen zu gehen. Ich hätte auch nicht gedacht, wie sehr ich mich darüber freuen würde, am Ende der Wanderung wieder etwas anderes anzuziehen.
Was Elsas und meine weitere Wanderkarriere angeht: Wir haben fest vor, wieder zusammen zu wandern. Vielleicht künftig nur ein paar Tage, bevor Knie und Blasen zuschlagen können, vielleicht mit mehr Ruhetagen oder kürzeren Etappen, vielleicht suchen wir uns auch ein schönes Quartier in einer schönen Wanderregion und unternehmen Tagesausflüge. Bei der Wanderung auf dem Zöllnerpfad sind wir jedenfalls deutlich an unsere Grenzen gekommen, und trotzdem sind wir beide unglaublich froh, dass wir die Tour unternommen haben.
Elsa, die diesen Bericht mitgelesen hat, lässt euch alle schön grüßen! Ich darf mitteilen, dass sie sich mit dem Gedanken trägt, ein paar Eindrücke der Wanderung aus ihrer Sicht zu schildern, und vielleicht fallen dabei auch noch ein paar Fotos für uns ab! 
Ich danke aber an dieser Stelle schon allen, die uns auf dieser Wanderung begleitet haben und die mich mit ihren netten Kommentaren motiviert haben, diesen Bericht zu schreiben!
