Samstag 29.4.2017Heute Morgen war ich vor dem Wecker wach und ausgeschlafen, was so ein Ruhetag ausmacht.

Es war heute bewölkt, gut dass wir gestern den Badetag gemacht haben! Auf der Terrasse können wir natürlich trotzdem frühstücken, es ist schön warm. Heute gab es Lachssalat, Rühreier mit Tomate und Feigenkuchen, das Frühstück werde ich zuhause vermissen.
Die berühmteste Schlucht - die Samaria Schlucht- war im April noch geschlossen. Wir haben uns als Ersatz eine Wanderung durch die Imbrosschlucht ausgesucht. Die hat den Vorteil dass sie auch viel kürzer ist. Es gibt zwei Orte von denen aus man durch die Schlucht gehen kann: Imbros und Komitades. Komitades liegt nahe am Strand und war näher, Josef hatte auch Bedenken wegen der Straße von Komitades nach Imbros, das war eine extrem kurvige Bergstraße. Er hat geplant dass wir von unten in die Schlucht einsteigen und auf dem gleichen Weg wieder zurück gehen.
Dieses Mal wollte ich mich nicht aufs Navi verlassen und habe sämtliche verfügbaren Karten eingepackt. Die Wanderkarte war wieder bestens zum Autofahren geeignet, das Navi ist diesmal aber genau die Strecke gefahren die ich auch ausgesucht hätte. Es waren 80 km und für die haben wir knapp 2 Stunden gebraucht, man kann einfach nicht schneller fahren. Die Ortsdurchfahrten waren wieder sehr eng, in einem Ort fehlte die Teerdecke völlig, zum Glück war wieder extrem wenig Verkehr.
Von der Landstraße aus sah man schon das Eingangsschild in die Schlucht und daneben war ein großer Parkplatz der noch fast leer war. 2 Stunden nach dem Frühstück muss ich immer dringend auf ein stilles Örtchen und auf der anderen Straßenseite war eine Taverne. Als ich aus der Toilette rauskam sah ich außen am Gebäude ein Hinweisschild Taxi/Bus. Im Wanderführer war auch ein Hinweis gestanden dass man sich mit dem Taxi zum Eingang der Schlucht fahren lassen kann, das würde uns einen Weg ersparen. Also noch mal zurück in die Taverne und nach einem Taxi nach Imbros gefragt (beide Angestellten sprachen englisch), ja das ist gar kein Problem kostet 20 € für uns beide, in 5 Minuten ist das Taxi da. Nach 5 Minuten kam er wieder: wenn wir noch 5 Minuten warten kommen noch 2 Leute mit, dann kostet es nur 15 €, und tatsächlich stand das Auto 10 Minuten später vor der Tür, es hatten sich noch 3 weitere Leute dazu gesellt. 4 Leute hatten innen Platz, auf der Ladefläche nahm ein junges Paar mit Kind Platz. Als wir später nach der Wanderung in der Taverne zurück waren sahen wir das Auto wieder fahren, diesmal noch voller beladen

ich war froh dass wir uns den Weg nach oben durch die Schlucht so gespart haben. Die Straße von Komitades nach Imbros ist zwar sehr kurvig aber bestens ausgebaut und bustauglich (da es Reisebusparklätze gab werden die hier auch fahren).
Um 12 Uhr waren wir am Eingang der Schlucht, unser Taxi hat direkt am Eingang gehalten. Nach ein paar Metern kommt ein Kassenhäuschen wo man 2,50 € Eintritt pro Person zahlen muss.
Am Eingang zur Schlucht

den ganzen Weg über hat man immer wieder diese Aronstabpflanzen gesehen, leider haben sie noch nicht geblüht (außer ganz am Ende nach der Schlucht) aber ich finde schon diese runden Blätter faszinierend, eine tolle Pflanze, auch ohne Blüte

der Weg wurde langsam schmaler und die Wände höher

der Weg war einfach zu gehen, eine Karte war nicht nötig, und so viele Wanderer wie heute haben wir an den anderen Tagen zusammen nicht getroffen, das scheint eine der bekanntesten Wanderungen in Kreta zu sein.

auf den Bildern schaut die Schlucht enger aus als sie ist, an der engsten Stelle ist sie 1,60 Meter breit

die Wände wurden immer höher

hier war die engste Stelle (mit einem Schild markiert)

die gleiche Stelle in hochkant ohne Mensch, dafür spitzt ein Pflänzlein ums Eck

danach wurde der Canyon breiter und die Wände nedriger

viele Felswände waren so gestreift

ein paar Ziegen haben wir im Canyon auch getroffen

und eine neue Pflanze haben wir auch entdeckt, sie wuchs nur in den Felswänden

hier waren wir schon kurz vor dem Ausgang

auf dieser steilen Wand kletterte eine Ziege rum, sie sprang sogar in der Wand. Unterwegs hatten wir einen Ziegenkadaver gesehen, diese Manöver gehen also auch mal schief...

vor dem Ausgang gab es dann noch diesen Arch zu bewundern

am Ausgang war wieder ein Kassenhäuschen wo die Tickets kontrolliert wurden und ein paar Einheimische hatten einen Kiosk aufgebaut wo man Getränke bekam und auch gleich auf ein Taxi angesprochen wurde. Wir sind statt dessen wieder in der Taverne eingekehrt, wir waren nur zweienhalb Stunden gewandert, die Schlucht ist wirklich kurz. Für Kaffee und Cola und einen griechischen Salat den wir uns teilten zahlten wir 10 € und bekamen diesmal keinen Schnaps, wie schnell man sich doch an sowas gewöhnt, wir haben uns wirklich gewundert.
Auf der Rückfahrt haben wir einen Abstecher nach Frangokastelo gemacht, dort steht ein Kastell aus dem 14. Jahrhundert direkt am Strand. Damals war Kreta von den Venezianern besetzt und sollte zur Verteidigung gegen Piraten und Aufständische dienen. Es kostet 2 € Eintritt

es stehen fast nur noch die Außenmauern, aber ein Turm war gut erhalten und von da aus hatte man einen guten Blick

Blick Richtung Berge

leider steht da auch eine Bauruine

Blick auf den sehr schönen Strand

im Turm war eine Ausstellung über das örtliche Kunsthandwerk, das erinnert sehr an geklöppelte belgische Spitze

zum Strand waren es nur ein paar Meter zu gehen, ist das nicht ein toller Anblick?

das Wasser war herrlich warm, hier hätte man problemlos baden können. Leider hatten wir keine Badesachen dabei, damit haben wir wirklich nicht gerechnet. Aber wir haben die Schuhe ausgezogen und die Beine der Wanderhose abgezipt und sind bis zu den Knien ins Wasser gegangen, herrlich!

wenn ich noch mal in Kreta bin werde ich hier einen Badetag einlegen, der Strand war perfekt sauber, im Wasser schwammen kleine Fischchen, es war traumhaft hier. Und dann diese Kulisse!

danach ging es auf dem gleichen Weg nach Agia Galini zurück, das Navi hatte keine Probleme. Kurz nach Frangokastello kommt der Ort Sellia, von der Landstraße konnte man einen Blick auf die Bucht von Plakias werfen. Hier soll es angeblich auch besonders schön sein

kurz nach 18 Uhr waren wir wieder "zuhause". Heute konnte man bis 19 Uhr am Balkon sitzen, es war immer noch bewölkt aber windstill. Es gab Kaffee und die restlichen Erdbeeren und den Kuchen den wir immer vom Frühstück gehortet haben. Morgen geht es ja leider wieder Richtung Heimat.
Zum Abendessen sind wir nochmal in die Taverne Avli gegangen, da waren wir heute fast alleine

Ich habe Stifado bestellt (griechisches Gulasch), das war sehr lecker. Die Katzen haben wieder gebettelt, aber diesmal haben sie nicht viel bekommen, Josef hatte vegetarische Bohnen bestellt und mein Gulasch habe ich lieber selber gesessen

zum Schnaps gab es diesmal einen leckeren Ananaskuchen

die heutige Route: