29.04. Samstag
So, heute wird um 6:30 Uhr aufgestanden. Wetter gucken und jaaaa, es soll heute schön und sonnig werden.

Dann steht ja eine Fahrt auf der Hole in the Rock Road nichts entgegen.
Wir packen ordentlich Proviant ein, denn wir wollen heute Slot Canyons erkunden und zwar Peek a Boo, Spooky und Zebra Slot.
Wir machen uns auf den Weg und biegen nach kurzer Zeit auf die Hole in the Rock Road ab.
Die Strasse ist gut zu befahren, aber rasen kann man nun auch nicht gerade.
Bis zum Parkplatz zum Peek a Boo sind es ca. 40km. Puh ganz schön weit.
Nach kurzer Zeit kommen uns Zweifel, ob wir wirklich so weit diese Strasse fahren wollen.

Denn nach 7km könnten wir schon parken und eine erneute Wanderrung in den Big Horn Canyon machen.
Wir halten dort, steigen aus und entscheiden doch weiter zum Peek a Boo zu fahren, mal wieder "no risk no fun".
Die Strasse ist größtenteils super zu fahren, paar Abschnitte müssen wir halt sehr langsam fahren. Aber alles machbar, meiner Meinung nach auch mit normalem PKW.
Aber wieder der Hinweis. Versicherung fürs Mietauto zählt wie hier bei allen Dirt Roads nicht.
Nach ca. 55 Minuten Fahrt auf der HITR biegen wir links ab in die Dry Fork Strasse. Naja Strasse ist übertrieben, eher eine alte Jeep Road.
Nach kurzer Zeit sehen wir rechterhand 3 Autos parken. Hmmm... unsere Koordinaten zeigen das Parken linkerhand in knapp über einem Kilometer Entfernung an.
Die Strasse sieht aber nicht so einfach aus und sehen von Weitem schon Felsplatten und tiefe Spurrillen.

Wir entscheiden hier bei den Autos zu parken, sicher ist sicher, wollen kein Risiko mit unserem Mietwagen eingehen.
Obwohl ja noch sehr früh ist es schon recht heiss und strahlend blauer Himmel.
Wir laufen die knapp 1,2km jetzt zum eigentlichen Parkplatz. Anstrengend weil durch Sand und wir sind froh nicht mit dem Auto gefahren zu sein.
Dann erreichen wir den Trailbeginn des Peek a Boo. GPS Gerät ist an und wir laufen los.
Der Weg ist aber auch mit Cairns gut gesäumt, so dass man eigentlich kein GPS bräuchte. Zudem herrscht hier durchaus schon reger Trubel und wir laufen anderen Wanderern hinterher.
Wir finden den Abstieg vom Plateau und nach ca. 30 Minuten sind wir unten im Wash.
Der Eingang zum Peek a Boo wäre dann rechts, wir sehen aber links einen Slot/Wash mit hohen Wänden, den Dry Fork.
Wir wandern erstmal hier entlang, haben uns vorgenommen so 40 Minuten hier zu laufen und dann umzukehren.
Wir sind sofort begeistert und fasziniert von diesem Slot Canyon mit seinen hochaufragenden Wänden.
Die Lichtverhältnisse sind noch nicht überall ideal, aber die Wände strahlen in den verschiedensten Farben und unsere Kameras glühen für Fotos:



Unsere Ahhhs und Ohhhhs hallen durch die Canyonwände. Es ist einfach nur phantastisch hier (wenn man wie wir Slot Canyons liebt)


Wir laufen natürlich viel länger hier als eigentlich geplant. Eigentlich könnten wir auch den ganzen Tag hierbleiben, denn die Farben und Konturen der Felswände ändern sich minütlich:
Das ist unsere Welt und wir haben so viel Spaß hier.


Diese beiden Bilder finden wir besonders schön:


Knapp über 2 Stunden haben wir hier verbracht. So jetzt geht es wieder mit unseren GPS Daten zum Eingang des Peek a Boo Canyons.
Hier tümmeln sich deutlich mehr Leute.
Wir schauen uns den Aufstieg an, der 4-5 Meter hochgeht.

Für viele Leute hier ist es kein Problem und sie kraxeln in sekundenschnelle nach oben. Einige trauen sich nicht.
Ich probiere es bis zur Hälfte und ja, bisschen gefährlich aber man kann es schaffen. Ich überlasse aber erstmal Mike den Vortritt wegen seiner Höhenangst. Und Mike merkt, dass er es nicht schaffen kann. Wir haben vorher gesagt, wenn es für Einen nicht möglich ist oder eine Gefahr besteht, dann machen wir es auch nicht.
So brechen wir hier ab.
Wir haben aber die Info, dass es einen alternativen Eingang gibt. Dazu müssen wir linkerhand einen Hügel hoch und dann rechts halten und dann geht es von hinten rum in den Canyon.
Beim Aufstieg merken wir wie heiss es eigentlich ist, das sind ja schon Death Valley Temperaturen.

Der Peek a Boo Canyon ist deutlich enger und schmaler und kleine und größere Hindernisse sind auch zu überwinden.
Wir müssen uns ganz schön verbiegen und teilweise auf dem Po kriechen um überall durchzukommen. Wir fühlten uns wie junge Damen der Sportgymnastik, solche Verrenkungen habe ich zuvor noch nie machen müssen.

Leider ist der Lichteinfall zur Mittagszeit sehr stark und die Felswände leuchten nicht so toll wie erhofft.
Aber einige Bilder gelingen dann doch:





Heikel wird es bei der Enge bei Gegenverkehr, denn zu Zweit nebeneinander geht gar nicht.
Und ein letztes Foto:

Der Peek a Boo ist zumindest für Fotos jetzt zur Mittagszeit nicht so spektakulär, aber......wir hatten so viel Spaß hier in den engen Felswänden herumzukraxeln, dass es zu einem unvergesslichen tollen Erlebnis wurde.

Fun Fun Fun
So dann gehts wieder zurück zum hinteren Eingang und von da aus weiter, denn wir wollen auch noch zum Spooky Canyon.
Eine Stelle ist besonders eng wo wir nur mit größter Mühe durchkommen, besonders ich, denn ich habe leider wieder zugenommen.

Dann gehts raus aus dem Peek a Boo und wir machen eine Pause am Ende des Canyons mit etwa 50 Gleichgesinnten. Ja, hier ist ganz schön was los.
Die Landschaft ist auch sehr schön hier übrigens:


Im Sand laufen wir so ca. 15 Minuten zum hinteren Eingang des Spooky Slot Canyons.
Vor uns ist eine größere Gruppe, so dass wir für Fotos warten müssen.
Hier werfen wir Sand in die Luft, was zu diesem Effekt führt:



Im Spooky muss man schon ein wenig mehr klettern und es ist nicht ganz so einfach wie im Dry Fork oder Peek a Boo.
Dann ist plötzlich Stau vor uns. Die sportliche Gruppe vor uns steigt ganz langsam nach unten und helfen sich gegenseitig.

Hmmmm............ als alle unten waren fragen sie ob wir Hilfe brauchen. Nee, das kriegen wir schon hin.

Da gehts doch sehr tief und dunkel nach unten


Hier kann man nicht auf allen Vieren so einfach runterrutschen. Technische Kletterübungen sind hier schon erforderlich. Nein, wir trauen uns das nicht und brechen hier ab.
Wir gehen die gelaufene Strecke wieder zurück aus dem Canyon und halten uns beim Ausgang linkerhand und laufen schliesslich oben links neben dem Canyon. Nur kommen wir nirgends runter vom Plateau, weil es zu steil ist und es keine sichere Abstiegsmöglichkeit gibt.

Ein bisschen mulmig wird uns schon.
Wir müssen doch ne längere Strecke hier laufen, bis wir einen sicheren Abstieg finden und hinunter in den breiten Wash kommen.
Hier laufen wir bei Hitze und tiefem Sand bis zum vorderen Eingang des Spooky.

Nach nur wenigen Metern stehen hier auch viele Leute und kommen nicht weiter. Es ist sooooo eng, dass keiner durchkommt, paar Leute schaffen es aber natürlich. Sinnvoll wäre hier sich liegend durchzuschlüpfen, aber ehrlich gesagt, sind wir doch langsam müde und erschöpft und beschliessen zum Auto zurückzukehren. Das dauert ja auch noch ein wenig.
Ziemlich kaputt kommen wir oben aufs Plateau und haben eine schöne Aussicht:

Der Parkplatz ist rappelvoll mit Pick Ups und Jeeps. Wir treffen hier einen Typen, der uns erzählt, dass er auf Leute wartet. Denn es gibt mittlerweile viele Shuttle Services zu solch schönen Locations wie hier. Er fährt sie morgens hin und holt sie abends wieder ab. Eine gute Alternative die sich nicht trauen solche Dirt Roads wie Hole in the Rock zu fahren.
Wir haben übrigens insgesamt 7 Stunden benötigt für den heutigen Tag, aber mit ganz vielen Pausen und hunderten Fotos.
Wir müssen jetzt aber noch die knapp 1,2km zu unserem Parkplatz durch tiefen Sand.
Tja, wenn dieser Käfer diese Strecke fahren kann, dann kann es eigentlich jedes Auto...... oder


Wir sind gerade losgelaufen und plötzlich hält ein Pick Up und fragt ob wir hinten auf der Ladefläche mitwollen ?
Jaaaaa,

das ist ja supernett. Wir springen hinten auf, werden ordentlich durchgeruckelt

und freuen uns nicht laufen zu müssen.
Auch das ein Erlebnis, was immer in Erinnerung bleiben wird.
Bei unserem Auto setzt er uns ab und wir bedanken uns herzlichst.
Dann gehts die 40 km zurück auf der Dirt Road.
Halten aber noch beim Parkplatz des Zebra Slot. Dort treffen wir einen Wanderer, der sagt, dass im Zebra Slot viel Wasser ist, aber die Gegend drumherum soll auch sehr schön sein.
Aber gut, es ist ja auch schon recht spät und wir fahren ins Circle D zurück.
Und wie klein die Welt ist. Der Pick Up Fahrer mit seiner Freundin und Mutter sind unsere direkten Nachbarn im Circle D. Sie kommen aus Colorado und wir unterhalten uns recht lange.
Dann gehts wieder ins Restaurant lecker essen .
Ein schöner Abschluss dieses wundervollen Tages.
So, morgen gehts zu einem Naturwunder, für mich das Highlight dieser Reise.