Autor Thema: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas  (Gelesen 100702 mal)

Beate

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #45 am: 05. April 2018, 18:02:47 »
Hallo Rainer,

zum Glück hat ja jeder eine andere Meinung. Ich habe gute Freunde, die jedes Jahr eine Kreuzfahrt machen und total begeistert sind. Und auch wegen deren Erzählungen wird mir immer mehr bewusst, dass das keine Reiseart für mich wäre.
Die Passagiere geben bestimmt nicht Ihr gutes Geld wegen irgendwelcher Langweiligkeiten aus, da hast Du sicher recht. Aber für mich wäre z.B. auch die abendliche Bordunterhalten nur nervig, brauche ich nicht und will ich nicht. Ich sitze lieber irgendwo in der Natur und höre den Vögeln zu.
Und ich verstehe ja auch, dass es vielen Touristen so gefällt. Da werden sie ans Händchen genommen, es wird alles vorgefertig, sie müssen sich um nichts kümmern. Aber genau DAS will ich nicht.

Und wie ich schon sagte: mir würde es nicht genügen, für ein paar Stunden z.B. auf einer Insel zu sein. Ich möchte schon etwas "tiefer eintauchen".

Ich habe mir das schon so oft überlegt, denn langsam komme wir in ein Alter, in dem solche Reisen wie wir sie gewohnt sind, nicht mehr möglich sein werden. Und da dachte ich mir manchmal schon, dass es die Kreuzfahrt-Liebhaber doch besser haben, die können bis ins hohe Alter ihre gewohnten Reisen machen.

Naja, zum Glück haben wir nicht alle dieselbe Meinung. Das wäre doch trostlos  ;D

Beate


Beate

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #46 am: 05. April 2018, 18:06:18 »
Puh, so eine Panne kann man wirklich nicht brauchen, aber so wie es aussieht, hattet ihr ja Glück im Unglück, dass so schnell jemand vorbeikam. Bin gespannt, wie es weiter geht.


Hallo Christine,

ja, wir hatten viel Glück. Und hinterher betrachtet konnte uns gar nichts besseren passieren.
Wir hätten mit dem Truck Camper viele Strassen im Wood Buffalo Nationapark gar nicht fahren können, sie waren zu eng und die Äste hingen zu tief herab. Aber mit diesem 4x4 Pickup konnten wir wirklich die wildestens Strassen fahren und haben somit viel mehr gesehen. Ausserdem hat dieses Auto auch wesentlich weniger Sprit gebraucht, was bei rund 1000 km in diesen 3 Tagen auch schon eine Ersparnis war.
Und wir haben keinen Urlaubstag verloren, denn wir hätten sowieso wieder nach Hay River zurückfahren müssen, es gibt dort keine andere Strasse.

LG
Beate

Beate

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #47 am: 05. April 2018, 21:16:11 »
Am nächsten Morgen waren wir schon recht früh wieder an der Ford-Werkstatt, denn wir wollten ja das Abladen unseres TC beobachten:




Nachdem wir noch ein paar Kleinigkeiten mit der Werkstatt geklärt hatten, konnten wir endlich wieder auf Tour gehen. Die ist unser Auto für die nächsten 3 Tage, natürlich mit Allrad:




Wir fuhren also nocheinmal Richtung Wood Buffalo Nationalpark und obwohl wir gut aufpassten, konnten wir die Stelle, an der wir gestern gestrandet waren, nicht mehr finden. Keine Autospuren, auch keine Spuren von diesem grossen Abschleppwagen, nichts.

Irgendwann hatten wir mal einen Raben auf der Strasse, der ein überfahrenes Hörnchen berbeitete. Er wollte von seinem Futter nicht loslassen, flog hoch mit dem Hörnchen im Schnabel und bemerkte fast zu spät, dass er keine Höhe schaffte. Erst dann lies er das Hörnchen fallen, das natürlich in unserem Kühler landete:




Vor allem die Teile im Kühlergrill bekamen wir fast nicht mehr heraus. Aber das musste sein, denn das hätte innerhalb weniger Stunden zum Stinken angefangen. Den Raben bemitleideten wir aber schon.

Gegen Mittag waren wir dann im Nationalpark. Als erstes liefen wir einmal um dieses riesige Sinkhole:






Dann stand eine Wanderung durch einen wunderschönen Birkenwald auf dem Programm. Am Endpunkt war ein Aussichtspunkt, von dem aus man einen guten Überblick über ein Vogel-Brutgebiet hatte. Natürlich waren jetzt im Herbst keine Vögel mehr da, aber wir hatten die Hoffnung, dort in den Sümpfen einen Elch zu sehen. Leider hatten wir Pech.






Der nächste Stop waren die Salt Plains. Dafür mussten wir aber ab der Hauptstrasse eine 15 km lange Erdstrasse fahren. Uns wurde ganz schlecht als wir dran dachten, was passiert wäre, wenn unsere gestrige Panne auf dieser Strasse passiert wäre. Da hätten wir wahrscheinlich tagelang warten müssen, bis zufällig mal jemand vorbeigekommen wäre   :o




Diese Salt Plains sind vertrocknete Seen. Die Rotfärbung entsteht durch Mikroorganismen.
Wir wollten eigentlich vom Aussichtspunkt aus runterlaufen zu den Salzflächen, aber nach 5 Minuten kehrten wir um: die Mücken frasen uns auf. Also zurück zum Auto. Und kaum waren wir am Auto angekommen ging ein völlig unerwartetes Unwetter los. Es donnerte, blitzte, regnete und hagelte. Danach sahen die Salt Plains so aus:




Hatten wir also wiedermal Glück gehabt.

Auf der Weiterfahrt sahen wir dann am Strassenrand noch einen Büffel, zu deren Schutz dieser Nationalpark errichtet wurde:




Am späten Nachmittag kamen wir in Ft. Smith an und suchten erst mal ein Hotel. Viel Auswahl gibts ja in einer "Stadt" mit 2.500 Einwohnern nicht. Mitten in der Stadt stand ein Motel, das bestimmt schon bessere Tage gesehen hatte. Aber am Stadtrand fanden wir dann ein sehr schönes Inn. Dort bekamen wir auch ohne Probleme noch ein Appartement:




Der einzige Nachteil hier war: der Gastgeber/Hotelbesitzer war sehr gesprächig. Er erzählte uns gleich seine gesamte Lebensgeschichte (ausgewanderter Grieche, war hier schonmal Bürgermeister etc.). Das alles interessierte uns nicht, aber wir mussten höflichkeitshalber erst mal zuhören.

Nachdem wir es endlich geschafft hatten, uns zu verabschieden, fuhren wir schnell noch ca. 25 km nach Fitzgerald, wiedermal bis zum absoluten Strassenende. Dort wollten wir eigentlich noch einen schönen Wasserfall anschauen. Aber das gaben wir schnell auf: der trail war knöcheltief verschlammt. Der heutige Regen hatte deutliche Spuren hinterlassen. Aber auch der Friedhof sollte sehenswert sein, also besuchten wir diesen.




Dann holten wir uns aus dem Supermarkt noch ein fertigen Essen für die Mikrowelle, (wir hatten keine Lust hatten, essen zu gehen) und machten es uns im Appartement mit Internet gemütlich.




Beate

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #48 am: 05. April 2018, 21:20:05 »
Am nächsten Tag steht nur der Wood Nationalpark auf dem Programm.
Wir fahren die einzige Strasse durch den Nationalpark bis (wiedermal) zum Strassenende. Unterwegs machen wir drei kürzere Wanderungen, die aber nicht weiter interessant waren. Das einzige interessante waren die in allen Farben vorhandenen Pilze. Wenn man nur wüsste, welche essbar sind, da hätte man innerhalb ein paar Minuten das schönste Abendessen gefunden:












Aber zum Glück sahen wir auch Tiere. Z.B. diesen Fuchs (im Hintergrund sind Büffel auf der Strasse):






Am Strassenende in Peace River entdeckten wir dann noch eine kleine Seitenstrasse, die wir natürlich auch fahren mussten. Und hier waren wir zum ersten mal froh, nicht mit dem Camper unterwegs zu sein. Denn mit diesem Ungetüm auf dem Rücken hätten wir diese Strasse nicht fahren können. Nach 8 km kamen wir auch hier ans Strassenende an einem Fluss. Dort waren gerade Einheimische dabei, jede Menge Lebensmittel von einem Pick-up auf ein Boot zu verladen. Wir kamen mit denen ins Gespräch und sie erzählten uns, dass jenseits des Flusses in ca. 50 km noch eine Ortschaft sei. Die Leute dort holen Ihre Lebensmittel von Fort Smith: also 50 km Gravelroad zum Fluss, Überfahrt, 50 km Gravelroad nach Fort Smith. Und das ganze wieder zurück. Aber für den Laden lohnt es sich, denn der kann in dieser Ortschaft den doppelten Preis von Ft. Smith verlangen. Und auch schon in Ft. Smith war für unsere Verhältnisse alles unverhältnismässig teuer.
Leider sind die Bilder von diese Verladung nichts geworden.

Auf dem Rückweg zur "normalen" Strassen fanden wir dann noch einen sehr grossen Bieberbau. Wir stiegen aus und warteten, denn wir sahen den Bieber schwer beschäftigt an seinem Bau. Irgendwann sah er uns und, ganz unerwartet, kam er neugierig auf uns zugeschwommen bis ca.2 Meter von uns entfernt. Dann sah er uns neugierig an, war anscheinend beruhigt und drehte wieder ab. Sowas habe ich noch nie erlebt. Bei uns in D sind Bieber ja sehr scheu und nachtaktiv.






Zurück in Ft.Smith fanden wir noch ein "Tankstellen-Museum" oder wie immer man das nennen mag.





LG
Beate

Rainer

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #49 am: 06. April 2018, 00:20:42 »
Hallo Rainer,

zum Glück hat ja jeder eine andere Meinung.

Das ist immer gut, nur ist eine Meinung eine Meinung, aber eine Erfahrung ist keine Meinung. Und eine Meinung ohne jegliche Erfahrung ist ein Vorurteil  Auch die wollen gehegt und gepflegt werden, sicherlich habe ich die genauso wie andere, aber sie helfen wenig bei der realistischen Einschätzung.

@Christiane: vielleicht probierst Du es ja dennoch irgendwann mal aus. Du warst ja auch bis vor nicht allzu langer Zeit der unbedingten Meinung (und wolltest es ebenfalls gar nicht erst ausprobieren), dass ein selbstgemachtes Käsefondue niemals im Leben auch nur annähernd an eines der (gruseligen) Fertigprodukte aus der Tüte herankommt...  ;)

nordlicht

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #50 am: 06. April 2018, 01:55:41 »
Hallo Rainer,

zum Glück hat ja jeder eine andere Meinung.

Das ist immer gut, nur ist eine Meinung eine Meinung, aber eine Erfahrung ist keine Meinung. Und eine Meinung ohne jegliche Erfahrung ist ein Vorurteil  Auch die wollen gehegt und gepflegt werden, sicherlich habe ich die genauso wie andere, aber sie helfen wenig bei der realistischen Einschätzung.
Bei allem Respekt vor Deinem missionarischen Eifer Deine Liebe zur Kreuzfahrt weiterzuvermitteln, aber hast Du Dir auch mal Beates Reisebericht hier angeguckt? Sie verlassen einen See, weil dort noch andere Leute sind und fahren weiter, von den Wasserfällen wird vor allem berichtet, dass es dort "voll" ist (was vermutlich auch Yellowknife-voll und nicht Grand Canyon-voll bedeutet), das wichtigste an den übernachtungsorten ist, dass sie einsam ist und sogar das Gespräch mit einem Kanadier, der Ihnen seine Lebensgeschichte erzählt, stößt nicht auf Interesse, sondern ist eine Pflichtübung.
Wenn Du Dir das alles durchliest und siehst, wie wichtig es für sie ist,  für sich alleine zu sein, kannst Du dann nicht Beate vielleicht doch zugestehen, dass sie auch ohne je eine Kreuzfahrt gemacht zu haben, entscheiden kann, dass sie keine Lust darauf hat, mit tausenden anderen Leuten auf einem Schiff unterwegs zu sein.
Sie hat Dir ja nun schon mehrfach relativ freundlich geantwortet und darauf hingewiesen, dass sie Dir und anderen die Freude an der Kreuzfahrt ja nicht absprechen will, aber dass es nun einmal nichts für sie ist, was ich wie gesagt nach den ersten Kapiteln des Reiseberichts gut nachvollziehen kann.
Kann es dann nicht irgendwann mit der Kreuzfahrt auch mal gut sein? Was willst Du denn noch hören? Zumal es sich hier ja auch um Beates Reisebericht (ihren ersten im Forum) von einer Camperreise in Kanada geht, was mit Kreuzfahrt ja nun wirklich gar nichts zu tun hat.

Ilona

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #51 am: 06. April 2018, 08:45:54 »
Zitat
Irgendwann hatten wir mal einen Raben auf der Strasse, der ein überfahrenes Hörnchen berbeitete. Er wollte von seinem Futter nicht loslassen, flog hoch mit dem Hörnchen im Schnabel und bemerkte fast zu spät, dass er keine Höhe schaffte. Erst dann lies er das Hörnchen fallen, das natürlich in unserem Kühler landete:

 :totlach: Das ist ja wie ein Sechser im Lotto. Das Hörnchen musste auf jeden Fall soweit wie möglich aus dem Kühlergrill gepuhlt werden.

Zitat
Der einzige Nachteil hier war: der Gastgeber/Hotelbesitzer war sehr gesprächig. Er erzählte uns gleich seine gesamte Lebensgeschichte

Da muss man einfach durch  :zwinker:, denn er hatte bestimmt in letzter Zeit weniger Leute als ihr getroffen.

Zitat
Kann es dann nicht irgendwann mit der Kreuzfahrt auch mal gut sein? Was willst Du denn noch hören?

Rainer reitet einfach gerne auf einem Thema herum  :toothy9:. Vielleicht will er lesen, dass Beate auf einmal Feuer und Flamme für eine Kreuzfahrt ist :floet: .

Also ganz ehrlich, mich kann man mit einer Kreuzfahrt oder Städtetouren auch jagen.

Zitat
Zumal es sich hier ja auch um Beates Reisebericht (ihren ersten im Forum) geht

 :beifall: Und wir möchten nicht, dass sie demotiviert wird :cool2:.






Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Beate

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #52 am: 06. April 2018, 10:55:10 »
Hallo Rainer,

ich denke doch, ab einem bestimmten Alter weiss man sehr genau (oder sollte man wissen) was man will und was nicht. Und dieses Alter haben wir.  ;D


Hallo Nordlicht,

danke für Deine Ausführungen.
Nur eine kleine Anmerkung dazu: ich glaube, meine Bemerkungen zu unserem Gastgeber ist irgendwie falsch rübergekommen.
Wir haben gar nichts dagegen, uns auch stundenlang mit Einheimischen zu unterhalten. Machen wir sehr oft auf Campingplätzen, da gibts ja jede Menge Möglichkeiten, abends zusammenzusitzen.

Aber wenn man nach 5 Stunden Fahrt am späten Nachmittag in einem unbekannten Ort ankommt und gerne noch ein bischen was anschauen möchte bevor es sehr früh dunkel wird, dann hat man keine Lust, sich die Lebensgeschichte eines wildfremden Menschen anzuhören. Er hat ja nur von sich erzählt, hat uns überhaupt nicht gefragt, woher und wohin.
Ganz abgesehen davon, dass ich ein solches egoistisches Verhalten gegenüber einem zahlenden Gast auch nicht gerade höflich empfinde.

Ich möchte mich hier auch nicht rechtfertigen müssen. Muss halt in Zukunft etwas besser aufpassen, was ich schreibe.

LG
Beate

Andrea

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #53 am: 06. April 2018, 12:24:33 »
Beate, bei mir ist das gar nicht so unhöflich angekommen. Ich selbst hätte auch keine Lust auf einen Monolog eines Wildfremden und kann euch gut verstehen. Und dass man lieber irgendwo alleine steht als einen direkten Nachbarn zu haben, kann ich auch nachvollziehen. Ich stelle mir gerade vor, ich hätte mein Zelt an einem wunderbaren Ort aufgeschlagen und genieße die Ruhe und Natur und plötzlich kommen noch welche, die sich gleich 5m entfernt hinstellen anstatt vielleicht 100m weiter an einem ebenso schönen Ort. Fänd ich auch nicht sooo toll.

Generell noch: Wenn jemand, wie ich zum Beispiel, im Job viel mit teilweise anstrengenden Menschen zu tun hat, dann ist man vielleicht froh um jede Minute, in denen man mal keinen (fremden) Menschen sehen oder gar sprechen muss. Stille bzw. Vogelzwitschern, Meeresrauschen oder Laubrascheln ist für mich Erholung.
Liebe Grüße, Andrea



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Moottley

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #54 am: 06. April 2018, 13:48:36 »
Natur und Einsamkeit, ein Urlaub ganz nach meinem Geschmack. Bei dem Biber hätte ich vermutlich Stunden verbracht, das sind so lustige Kerle ^-^.

Mit Pannen in der Wildnis ohne Handyempfang kenne ich mich auch aus, aber das sind eben so die kleinen Abenteuer, die irgendwie dazu gehören. Und es hatte dann ja doch noch sein Gutes, wenn ihr mit dem anderen Fahrzeug im Endeffekt mehr sehen konntet. Ich hoffe, die Panne ließ sich nicht auf einen schlechten Wartungszustand des Fords zurückführen. Das hatten wir mal in Neuseeland mit Britz. Hat uns zwei Tage gekostet und war total ärgerlich, weil es durch den Vermieter hätte verhindert werden können, wenn er das Fahrzeug besser gepflegt hätte.

Auf ein Kreuzfahrtschiff bringen mich übrigens auch keine zehn Pferde. Aber das ist eben Typsache, jeder wie er mag.

Beate

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #55 am: 06. April 2018, 13:53:58 »
Ich hoffe, die Panne ließ sich nicht auf einen schlechten Wartungszustand des Fords zurückführen.

Wir hatten uns auch gewundert, denn das Fahrzeug war praktisch neu. Und wir kennen den Vermieter Fraserway seit vielen Jahren und wissen, dass deren Fahrzeuge immer gut gepflegt und gewartet sind.
Und es hat sich dann auch bestätigt, dass es nicht an der Wartung lag, sondern etwas, was wir noch nie gehört hatten:

Ein Käfer, Ungeziefer o.ä. hatte sich auf einen Sensor/Relais oder wie immer man das nennt, gesetzt und dadurch die Steuerung der Benzinzufuhr lahm gelegt.  :hammer:
Weder mein Mann noch ich haben sowas vorher schon mal gehört. Und das hat uns natürlich beunruhigt, weil uns in der Werkstatt gesagt wurde, dass es zwar unwahrscheinlich aber nicht unmöglich sei, dass sowas immer mal wieder passiert.
(Das ist der Fluch der "neuen" Techniken)

LG
Beate

soenke

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #56 am: 06. April 2018, 16:52:37 »
Hallo Beate,

ich springe auch noch schnell mit auf. :D

Ich liebe es auch einsam in der Natur die Ruhe zu geniessen und du bist ja wirklich in einer sehr verlassenen Gegend und wenig zivilisiertem Gebiet unterwegs.
Ich mußte auch erstmal googeln, wo alles liegt. ;), wobei ich als Wasserfallfan hatte vorher schon mal von den Lady Evelyn Falls gehört, jetzt weiß ich auch genau, wo die sind.

Oh, ich traue mich ja erst seid wenigen Jahren auf Dirt Roads ran und ihr scheint ja wirklich abenteuerliche Strecken zu fahren. So eine Autopanne wäre für mich eine Horrorvorstellung. :o
Aber toll, dass Euch so ein hifsbereiter Mann mitgenommen hat und euch aus der Patsche geholfen hat.

Mir gefallen deine Eindrücke vom hohen Norden Kanadas und beschreibst sehr schön, wie sehr du diesen Urlaub geniessen kannst, trotz der Panne. ;) 8)
Und Tiere habt ihr ja auch schon ordentlich gesichtet, denen man stundenlang zuschauen kann in der Abgeschiedenheit.

Freue mich auf mehr !

LG Sönke

Christina

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #57 am: 06. April 2018, 18:27:10 »
Klasse, dass ihr durch die Panne kaum Urlaubszeit vergeudet habt und mit dem Mietauto nun auch noch einiges machen konntet, was mit Camper nicht gegangen wäre. Der Buffalo Wood NP gefällt mir richtig gut mit der Laubfärbung, den Pilzen und den Salt Plains und dazwischen kleinere Wanderungen. Und gut zu wissen, dass man das auch von einer Motel- bzw. Apartmentunterkunft aus machen/anschauen kann.



LG Christina

Rainer

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #58 am: 06. April 2018, 19:34:52 »
Bei allem Respekt vor Deinem missionarischen Eifer Deine Liebe zur Kreuzfahrt weiterzuvermitteln,

Darum geht es gar nicht. Es ist etwas völlig anderes, also versuche ich es mal andersherum: welchen Urlaub würde ich geschenkt nicht machen, den andere in diesem Forum mit Leidenschaft betreiben?

Beate

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Re: Herbstreise in den Hohen Norden Kanadas
« Antwort #59 am: 06. April 2018, 20:31:50 »
Samstag, 10.9.

Wir haben die Nachricht, dass unser Truck-Camper repariert ist und in Hay River auf uns wartet.
Es war ein Sensor verschmutzt, evtl. ist auch nur ein Käfer darauf festgeklebt.
Dadurch gab dieser Sensor falsche Signale und der Motor schaltete ab.

Wir fahren also wieder aus dem Wood Buffalo NP raus
und sehen noch einen letzten Büffel:




Sogar ein Bär wagt sich aus der Deckung.
Aber der war so schnell über die Strasse gelaufen, dass wir keine Chance für ein Foto hatten.
Allerdings war er dann doch neugierig, sass im Strassengraben und beobachtete uns:




Und dann begann es zu regnen. Es regnete den ganzen Tag.
Zum Glück hatten wir auf dem Hinweg schon alles angeschaut und konnten jetzt ohne Bedauern weiterfahren.






Zurück in Hay River besuchten wir erst mal den monatlichen Fischmarkt.
Wie wir hörten, wäre das DAS Ereignis. Nun ja, es gab ein paar Buden mit frittiertem oder gebratenem Fisch.
Geschmeckt hat er, aber in dieser Kälte und in diesem Dauerregen war das kein Vergnügen:




Auf dem Parkplatz nebenan fotografierte mein Mann diesen Truck, weil er ihm so gut gefiel.
Sofort kam der Fahrer herausgelaufen und fragte, was er denn falsch gemacht hätte.
Aber er war dann ganz glücklich, als wir im sagten, dass uns sein Truck so gut gefiel und wir deshalb das Foto als Erinnerung gemacht haben:




Wir holten unseren Camper aus der Werkstatt und waren überglücklich, unser "Heim" wieder zu haben.
Nach ca. 3 Stunden Fahrt durch starken Regen, aber in sowieso langweiliger Landschaft, rissen die Wolken genau im richtigen Moment auf.
Als wir am Campingplatz Samba Dee ankamen, schien schon wieder die Sonne




Also machten wir schnell noch eine Wanderung zu einem Aussichtspunkt:






Später am Abend wurde es dann zwar relativ kalt (10 Grad) was uns aber nicht davon abhielt, draussen zu sitzen.
Es war einfach zu schön und wir waren ganz allein auf dem Campingplatz




Sogar einen schönen Sonnenuntergang gab es heute noch:




LG
Beate