Autor Thema: Kochen, Grillen, Barbeque, Rezepte, Ideen und Fragen rund um das leibliche Wohl  (Gelesen 72927 mal)

Shadra

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Wow, ich dachte nicht, dass ich noch so viel vertrage... Ich hätte ja getippt, das da noch irgendwelche Limonade oder ein Sirup dazu gehört.
.. siehste  mal ... so kann man sich täuschen. Also ich kenns auch nicht anders. Vielleicht wars aber ja auch ein Geheimrezept mit einer geheimen Zutat?
Ansonsten würde bei mir nur Zitronensaft anstatt Limette reinkommen. Aber mir ist eine Pina Colada lieber
Schöne Grüße
Nele

Manche Menschen schwimmen mit dem Strom. Andere schwimmen gegen den Strom. Und ich steh hier mitten im Wald und find den blöden Fluss nicht!

Horst

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Ich hänge hier mal eine Frage an.
Bei uns kam der Gedanke auf mal wieder ein neues indisches Rezept zu probieren.
Wir haben hier ja ein paar Indien- bzw. Kochexperten - vielleicht hat jemand einen Vorschlag ?
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Rainer

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Wir haben hier ja ein paar Indien- bzw. Kochexperten - vielleicht hat jemand einen Vorschlag ?

Ich bin ein begeisterter Koch indischer Speisen und habe auch ziemliche Übung darin. Aber zugebenermaßen ist mir die Frage allzu abstrakt, so vollkommen ohne irgendeine Vorgabe. Gibt es irgendeine Vorstellung, in welche Richtung der Schwerpunkt gehen soll (Vegetarisch, Fisch, Fleisch), wenn ja, gibt es dort Wünsche oder Einschränkungen (Beispiel Fleisch: eher Geflügel, lieber Lamm - oder auf keinen Fall Lamm - oder oder). Und ist es egal, wie scharf oder nicht scharf?

Es besteht sonst die große Gefahr, dass man allzu lange im Trüben stochert, weil es einfach zu viele Variationen gibt.

Ansonsten - ich könnte auch einfach eines meiner Lieblingsgerichte aufführen, das ist ein Lammgericht (Keule oder Schulter) in scharf/pikanter Tomatenmarinade. Dazu Spinat (natürlich auch mit indischen Zutaten) und last not least der unvermeidbare Basmatireis.

Andererseits hat es ausgerechnet genau heute abend bei uns indischen Fisch (Kabeljaufilet in einer pikanten Joghurt/Senf/Curry Sauce mit Tomatenstücken und Kartoffelstiften) an Basmati Reis gegeben - absolut köstlich und besonders bekömmlich. Ist allerdings Lichtjahre von o.g. Lammcurry entfernt.

Ilona

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Ich habe gestern Tandoori Chicken (selbst in Joghurt-Soße mariniert), dazu Matar Paneer (Kochkäsewürfel in Tomatensoße mit Erbsen) und Basmatireis gekocht. Dazu gab es Joghurtsauce mit Tomaten und Gurkenstückchen und Naan-Brot. Heute morgen riecht die Bude immer noch indisch ;D.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Horst

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Hi Ilona, das Tandoori-Huhn ist eines unserer (zu) wenigen Indisch-Klassiiker.

@Rainer,

prinzipiell bin ich da völlig offen - also nur vegetarisch allerdings nicht und im Zweifel mit Fleisch aber auch Fisch wäre mal ok.
Scharf in jedem Fall gerne.  :)
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Rainer

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Na dann, mein persönliches Lieblingsgericht, das hat Power und ist für Freunde deftiger Zubereigung. Hier meine aus persönlicher Erfahrung angepasste Version:


"Raan Pathani" - geschmorte Lammkeule


1 Lammkeule (ca. 1,5 - 1,8 kg - nach Gusto), wahrscheinlich tiefgefroren (frisch selten, aber natürlich umso besser). Die Keule sonst richtig auftauen.

Die Keule mit einem scharfen Messer mehrfach einschneiden und dann marinieren. Als Marinade:

1-2 Knoblauchzehen, zerstoßen
Ca. 1 Daumengroßes Stück Ingwer, schälen und fein reiben (mit Küchenreibe)
1 gehäufter Teelöffel Chilipaste (beispielsweise eine Currypaste Thaicurry oder ähnlich) - wenn gar nichts zu finden, einfach einen Esslöffel Curry und Salz nehmen, das ist nicht so wichtig
1 Esslöffel (ungefähr) Öl für die Marinade.

Mt der fertigen Marinade die Keule einschmieren und in den Kühlschrank für die Nacht abstellen.

Dann die Zubereitung:

3 Nelken
3-4 grüne Kardamomschoten (im Möser zerdrückt, notfalls mit einem Messer flach zerdrücken, nur zerdrücken, nicht pürieren)
3-4 schware Kardamomschoten wie oben
2 Zimtstangen a 5cm ungefähr
2 ganze Sternanis
1 Lorbeerblatt

Diese trockenen Gewürze in einer Pfanne mit heißen Fett anbrennen (wenn der Lorbeer braun wird, ist "höchste Eisenbahn").

Dann die Gewürze und Zwiebeln und Tomaten dazu gegen:

5 Zwiebeln (nicht zu groß, sonst einfach 4 Zwiebeln, ca 500gr.) geschält und anschließend im Mixer superfein pürieren (wirklich "Matsche"!).
Wie bei der Marinade, nochmal 1-2 Knoblauchzehen und auch Ingwer schälen (wieder wie oben, ca. Daumen), einfach Knoblauch und Ingwer zusammen mit den Zwiebeln einmatschen. Das passt normalerweise nicht in eine einzige Portion des Geräts, also mehrere Durchgänge.

2 mal Tomatenpüree (2 mal kleine Dose oder eine große Dose, ca. 80ml o.ä.) darunter heben
2 Teelöffel (gehäuft) Korianderpulver
1 Teelöffel Kreuzkümmel ("Cumin") gemahlen
1 Teelöffel Kurkuma (Gelbwurz, gemahlen - schweinerei für die Klamotten)

... und Chili Pulver gehäuft 1 Teelöffel (Minimum), aber hier muss dann jeder für sich entscheiden. Ich nehmer auch gerne feingehackte Chilischoten - das ist das individuelle Thema Schärfe, aber man kann auch gut nachschärfen.

Das ganze gut salzen (mindestens erst einmal 1 Teelöffel gehäuft).

Nun meine Anpassung: ich finde diese "Pampe" erheblich zu dick (vor allem wegen der Tomatenpaste), also einfach 200ml o.ä. Wasser dazugeben (langsam nachgeben und ausprobieren). Wenn es endlich gefällt, die marinierte Lammhaxe dazu geben. Und weitestgehend die Sauce über die Haxe geben.

Nun bei mittlerer Schmortemperatur (180 - 160 Grad) das Lamm ca. 2 Stunden (mindestens) schmoren.

Ich ergänze dieses Essen weitergehend:

nach dem Schmoren das komplette Fleisch auslösen, den Knochen entfernen. Das Fleisch in kleine Stücke zerrupfen (notfalls auch schneiden) in die Soße zurückgeben. Das fertige Essen mindestens eine ganze Nacht im Kühlschrank stehen lassen.

Am nächsten Abend das Essen erhitzen und ggf. nochmal Wasser nachgeben (das Essen wird schnell zu dick), ggf. nachwürzen (Salz?). Sollte aber im Prinzip fertig sein.

Dazu Basmati Reis und beispielsweise Spinat mit Zweibeln (erläutere ich morgen separat, bin heute zu müde).

Ein freundlicher Koch sollte beim Lamm auch noch die Zutaten herausfischen nach dem Schmoren - also Zimt, Kardamomschoten, Sternanis usw., alles was man noch sehen kann (vieles ist auch kaputt geschmort), denn diese Dinge sind extrem geschmacksintensiv und sind so pur nicht jedermanns Sache.

Speziell diese Lammkeule ist das leckerste indische Essen, welches ich persönlich kenne und auch zubereiten kann, das ist ein Gedicht auf indisch. Der Spinat passt auch perfekt dazu (kommt morgen), ist aber keine Voraussetzung.

Wie viele indische Speisen, ist das Essen relativ viel Arbeit. Aber es lohnt sich!

Grüße
Rainer

Horst

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Zitat
Zitat von: Rainer am Heute um 22:08:34
Na dann, mein persönliches Lieblingsgericht, das hat Power und ist für Freunde deftiger Zubereigung. Hier meine aus persönlicher Erfahrung angepasste Version:


"Raan Pathani" - geschmorte Lammkeule
und wie köchelt das der Meisterkoch ?  ;)

Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Rainer

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und wie köchelt das der Meisterkoch ?  ;)

s.o. - ich hatte zu früh abgeschickt. Aber jetzt ist es besser.

Horst

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Klingt hochinteressant - warte mal auf den Rest dann planen wir das mal zu kochen.
Ergebnis wird natürlich hier vorgestellt. ;)
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Rainer

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Klingt hochinteressant - warte mal auf den Rest dann planen wir das mal zu kochen.

"Der Rest" ist nur Spinat (sehr schnell zubereitet). Und ist auch nur eine Option. Und da das Essen sonst sehr viel Zubereitungszeit verlangt, kann es nicht schaden, schon mal loszulegen.

Der Spinat es recht schnell gemacht (ich bin nur im Moment einfach sehr müde).

P.S.:
Ergebnis wird natürlich hier vorgestellt. ;)

Selbstverständlich wünsche ich uns allen einen vollen Erfolg. Aber man muss natürlich anerkennen, dass die Erfolge nicht unbedingt die gleichen sind, ich habe mir die größte Mühe gegeben, dass Rezept verständlich und unmißverständlich darzustellen. Aber ich selbst koche solche Dinge schon seit über 15 Jahren und natürlich ist es ein Unterschied, ob jemand mehr oder minder neues Terrian erforscht, oder ob jemand seine Praxis in 15 Jahren erworben hat. Aber generell ist die indische (glaube ich) eine dankbare Küche , wenn man nicht allzu viel Scheu vor mutiges Würzen hat (die Mengen der indischen Küche sind in jedem Fall ungewöhnlich hoch).

Ilona

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prinzipiell bin ich da völlig offen - also nur vegetarisch allerdings nicht und im Zweifel mit Fleisch aber auch Fisch wäre mal ok.
Scharf in jedem Fall gerne.  :)

Dann kommt jetzt ein leckeres vegetarisches Rezept aus Indien (von meiner Ex-Schwiegermutter  ;) ):

Matar Paneer

Ich habe den Frischkäse allerdings durch Halloumi-Käse natur (gibt's im Kühlregal der Supermärkte) ersetzt, da ich in der Gegend keine Möglichkeit gefunden habe, an Paneer-Käse zu kommen. Man könnte ihn auch selbst zubereiten, doch der Aufwand ist mir einfach zu groß.

1 große Zwiebel
1 TL Ingwer (frisch)
1 Knoblauchzehe
etwas Butterschmalz oder Öl
1 pürierte Tomaten im Tetrapack 500 g
1 EL Garam Masala (indische Würzmischung)
eine Messerspitze Chiliflocken
150 g TK-Erbsen
Salz

Die Zwiebel in sehr kleine Würfel schneiden, den Knoblauch und den Ingwer fein hacken. Den Käse in ca. 1,5 cm Würfel schneiden.

Nun im heißen Butterschmalz oder Öl die Zwiebel, den Knoblauch und Ingwer glasig dünsten. Dann Garam Masala und Chiliflocken dazugeben, damit die Gewürze Röstaromen entwickeln und dabei kurz rühren, damit es nicht anbrennt. Gleich die TK-Erbsen dazugeben. 

Die pürierten Tomaten aufgießen und bei geringer Hitze 10 Minuten köcheln lassen. Danach die Käsestückchen dazufügen und in der Sauce weitere 5 - 10 Minuten auf kleiner Flamme erwärmen lassen.

Nun noch nach Belieben mit Salz abschmecken.

Das Gericht schmeckt auch Nicht-Vegetariern sehr gut und schmeckt am nächsten Tag (sofern noch etwas da ist  ;) ) noch besser. Einzig der Halloumi "quietscht"  :cool2: so etwas an den Zähnen, aber ist total lecker und bleibt in Form.

Als Beilage eignet sich natürlich Basmatireis und/oder indisches Fladenbrot.

Viel Spaß beim Ausprobieren und guten Appetit!
Liebe Grüße

Ilona

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Andrea

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    • Anti walks...
Ich werde das mal probieren und leicht angebratenen Tofu verwenden. Woher ich den Käse bekommen soll, weiß ich nämlich auch nicht. Und Halloumi quietscht mir zu sehr. Allein schon die Gewürzmischung zu bekommen wird eine Herausforderung.... Schlimmstenfalls hilft das Internet.
Liebe Grüße, Andrea



www.antiwalks.eumerika.de

Rainer

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da ich in der Gegend keine Möglichkeit gefunden habe, an Paneer-Käse zu kommen. Man könnte ihn auch selbst zubereiten, doch der Aufwand ist mir einfach zu groß.

Paneer Käse habe ich noch nie gemacht (auch nicht benötigt), aber es klingt ja theoretisch nach vertretbarem Aufwand. Ich habe eine Zeit lang auch Joghurt selbst gemacht.

ABER: das geht nicht mehr so richtig. Man bekommt seit ein paar Jahren ja auch die frische Vollmilch nicht mehr so richtig - d.h. die nennt sich ja Vollmilch, aber die hält sich ja tierisch lang (ich weiß nicht, was damit gemacht worden ist). Und seit dem kriege ich den Joghurt selbst nicht mehr hin, der gerinnt zu schwach. Und ich habe in entsprechenden Foren das gleiche über den Paneer Käse gelesen - der wird nichts mit der blöden heutigen Vollmilch.

Ob man in Bioläden (oder direkt beim Bauern?) noch "richtige" Vollmilch bekommt? Früher hatten wir einen Bauern direkt neben uns. Denn sonst geht das leider nicht. Übrigens nicht zu verwechseln mit H-Milch, da ist klar, dass das nicht geht. Aber auch die blöde Vollmilch ist seit ein paar Jahren behandelt und ist unbrauchbar für solche Sachen.

Kann man nicht Ricotta benutzen? Ist vielleicht etwas fett, aber stelle ich mir zumindest halbwegs geeignet vor. Ist etwas zu weich wahrscheinlich?!

Rainer

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Allein schon die Gewürzmischung zu bekommen wird eine Herausforderung.... Schlimmstenfalls hilft das Internet.

Also Garam Masalla ist wirklich kein Thema (im Moment sehe ich sonst nichts ausgesprochen indisches in dem Rezept).

Und Internet geht auch gut, nach dem unser Asien Laden sein Angebot immer weiter einschrumpft (wir hatten mal einen ganz tollen Asiaten mit Schwerpunkt Indien und Thailand), habe ich mir auch vor ein paar Wochen noch einmal die ganze Palette im Internet bestellt. Für eine Messerspitze Garam Masalla ist es allerdings etwas überkandidelt...

Ilona

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Für eine Messerspitze Garam Masalla ist es allerdings etwas überkandidelt...

Für Matar Paneer braucht man schon einen Esslöffel davon  ;). Ansonsten spare ich damit auch nie.

Falls doch jemand einen Bauern um die Ecke hat und sich am Paneer versuchen möchte ... hier das Rezept.

Die besten Gewürze habe ich mir immer aus England mitgebracht. Doch jetzt ist es schwierig geworden, denn die Asia-Läden sind bei uns nicht so verbreitet.
Liebe Grüße

Ilona

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