8.Tag, Fr. 14.6.2019 
Der Wettergott hat sich Mühe gegeben und so blicken wir heute beim Einladen unseres Wagens in die Sonne.

Wir bleiben zunächst noch auf Achill Island

... und fahren nach Westen zur Keem Bay.

Die Straße windet sich hinunter zum Sandstrand.

Wenn man hier alles so trifft, morgens in Irland ...

Eine wunderschöne Bucht.

Im Zentrum der Insel finden wir das Desolated Village (Slievemore).
Graue Ruinen, mal gut erhalten, mal nur noch als kniehohe Mauerreste erkennbar, reihen sich aneinander. Fensterlöcher starren in die wilde Landschaft.

Die irische Landbevölkerung war im 19. Jahrhundert abhängig vom Kartoffelanbau. Nachdem es von 1845 bis 1852 zu mehreren Ernteausfällen aufgrund der Kartoffelfäule kam, litt die Bevölkerung flächendeckend an Hunger. Eine Million Menschen starb an den Folgen des Hungers. Weiterhin verließ eine weitere Millionen Iren die heimische Insel.

Im Norden der Insel halten wir am Golden Beach, der seinen Namen nicht zu unrecht trägt.

Danach geht es zurück aufs Festland und erstmal bis Westport, wo wir dem lebhaften Ort einen kurzen Spaziergang widmen.

Unsere Route passiert den heiligen Berg der Iren - den Crough Patrick.
Der Croagh Patrick erlangte seine Berühmtheit durch den Heiligen St. Patrick, der auf der Bergspitze vierzig Tage und vierzig Nächte im Kampf mit teuflischen Dämonen verbrachte. Angeblich gründete er nach seinem Sieg (der sämtliche Schlangen von der Insel Irland vertrieben haben soll) über die Dämonen dort eine Kapelle. Die deutsche Übersetzung des Croagh Patrick ist weniger charmant: „Patrick’s Haufen“. Am letzten Sonntag im Juli, steigen etwa 25.000 Pilger den Berg hinauf; viele tun dies barfuß wie es der heilige Patrick auch damals gemacht haben soll.
Das Land steckt voller Geschichte und Geschichten ...

Von Norden kommend am Killary Harbour erreichen wir die Halbinsel Connemara, die schon Oscar Wilde als „Wilde Schönheit“ bezeichnete.

Am langen eiszeitlichen Killary Harbour Fjord, darf man immer auf eine Spiegelung hoffen.

Ein Straßenschild macht uns auf die Aasleagh Falls aufmerksam – so nehmen wir den kurzen Abzweiger von der Hauptstraße.


Oberhalb der Fälle ...

… führt der Weg noch ein Stück weiter dem Fluß entlang.

Wir fahren weiter nach Westen. Kylemore Abbey ist die älteste irische Benediktinerinnenabtei. Das 1665 gegründete Kloster ist eines der Besuchermagneten Irlands.
Eine herrliche Geschichte dazu gibt es hier.
https://www.ireland.com/de-de/artikel/kylemore-abbey/
Wir fahren tiefer hinein in die Region Connemara. Connemara besitzt zwei ganz unterschiedliche Gesichter: Im Norden zeigt die Region ihre rauhe und wilde Schönheit. Hier befinden sich die „Twelve Bens“ – ein Gebirgszug mit mehreren 700 m hohen Bergen und fast schon alpinem Charakter und das alles abseits von Massentourismus. Im noch einsameren Süden sieht Connemara ganz anders aus. Das Landschaftsbild ist geprägt von vielen Mooren und Heideflächen. Die Berge sieht man aus der Ferne – dafür aus der Nähe eine Seenlandschaft die an Finnland erinnert.

Wir parken am Visitor Center des Connemara National Parks, von wo aus mehrere Wanderwege mit unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden starten und entscheiden uns für den sieben Kilometer langen Diamond Hill Loop Walk, der bis auf den Gipfel des 445 Meter hohen Diamond Hill führt.

Schafbegegnungen sind beim Aufstieg inklusive.


Bei gutem Wetter wie heute ist die Sicht vom Weg grandios.



Im Westen an der Küste von Connemara lockt die Panoramastraße Sky Road.

Die etwa elf Kilometer lange Panoramastraße macht ihrem Namen als Scenic Route alle Ehre, nicht selten haben Autofahrer das Gefühl, geradezu auf den Himmel zuzufahren. Denn zwischen Asphalt und dem Horizont erstrecken sich die schier unendlichen Weiten Irlands.

Die mit grünem Moos bewachsenen Mauern des Clifden Castles kann man von der Straße nicht übersehen.

Kaum ein Besucher kommt umhin, dem lebendigen Küstenort Clifden einen Besuch abzustatten.

Wenngleich Clifden nicht sonderlich groß ist, hat die Stadt allerhand zu bieten. Abwechselnd reihen sich Pubs, Restaurants, Handwerksläden, Cafés und selbst die ein oder andere Eisdiele Tür an Tür.

Wir kehren in einem Pub ein und lauschen irischem Folk zum Abendessen.

Danach geht es auf die letzte Etappe durch den Südwesten Connemaras.

Mystisch, noch einsamer als der Norden, die Zeit scheint hier wirklich stehen geblieben zu sein.

Eine Landschaft von der man nicht genug bekommen kann.

Bevor wir den Endspurt nach Galway antreten halten wir im letzten Licht an einem See …

… mit einer bei Fotografen beliebten Bauminsel.

Heute ist es schon so spät, dass wir nicht mehr durch die Music-City Irlands ziehen – aber wir haben hier noch eine zweite Nacht und hoffen dann wieder auf Live-Music.