Autor Thema: Alltag in Corona-Zeiten  (Gelesen 64437 mal)

Horst

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #150 am: 09. Juni 2020, 21:46:17 »
Es gibt Mathematiker und Statisten, die darauf hinweisen, dass insbesondere die R-Zahl falsch berechnet wird, sie liegt andauernd ca. bei 1, weil die Fehlerquote nicht vom RKI herausgerechnet wird. D.h. selbst wenn die Pandemie vollkommen vorbei wäre, würde das RKI immer noch 1.0 für den R-Wert angeben....
Ich hätte jetzt als Laie angenommen, dass der hohe R-Faktor an den lokalen Ausbrüchen (wie bei dem Gottesdienst) liegt, wo eben Einer viele Leute ansteckt.
Bundesweit hat der R-Faktor bei lokalen Ausbrüchen aktuell so viel Aussagekraft wie ein Sack Reis der in China umfällt ...


Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Rainer

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #151 am: 09. Juni 2020, 22:13:36 »
Ich hätte jetzt als Laie angenommen, dass der hohe R-Faktor an den lokalen Ausbrüchen (wie bei dem Gottesdienst) liegt, wo eben Einer viele Leute ansteckt.
Bundesweit hat der R-Faktor bei lokalen Ausbrüchen aktuell so viel Aussagekraft wie ein Sack Reis der in China umfällt ...

Das ist auch so. Natürlich beeinflussen regionale Ausbrüche den Gesamtkontext MASSIV. Die ganze Rechnerei hat doch inzwischen ein Niveau erreicht, den man guten Willens als "idiotisch" bezeichnen kann. Was sind denn 200 Infektionen in einem Land mit 83.000.000 Einwohnern?

Das hat es bisher noch NIE gegeben, dass man versucht hat, eine Krankheit bis auf die 2.te Stelle hinter dem Komma zu protokollieren. Das ist doch der totale Schwachsinn hier. Leerstehende Betten und Intensivstationen, aber weiterhin betroffen schauende Schwachköpfe a la Wieler und Lauterbach, die Deutschland untergehen sehen. Grausam. Wenn es nach Karl Lauterbach ginge, würden wir den Lockdown Schwachsinn noch 2 Jahre oder mehr durchziehen. Ein Geisteskranker vor dem Herren.

Ich bin der Meinung, wenn Menschen mit solchem schwerwiegenden Einfluss auf solche Entscheidungen haben, dass diese Menschen (zur Erleichterung Ihrer Urteilsfähigkeit) SOFORT an den unmittelbaren Folgen beteiligt werden MÜSSEN. Mit anderen Worten: Herr Lauterbach wird PER SOFORT vom Dienst befreit und bekommt PER SOFORT ein Arbeitslosengehalt, wie es ein 0815-Arbeiter bekommt, der wegen der Corona Beschlüsse seinen Job verliert. Es KANN NICHT SEIN, dass Politiker als fette Made im Speck leben, aber Entscheidungen treffen, die sie selbst nicht betreffen und die für tausende von Menschen ein soziales Desaster bedeuten. Wenn Herr Lauterbach auf seine überragende Empathie verweist, dann möchte ich auch, dass es wirklich auch SEINE Empathie ist und NICHT die Empathie des Steuerzahlers. Herr Lauterbach wird sicherlich Verständnis haben, wenn seine Diäten auf Null gesetzt werden, damit wird er zum kleinen Mann des Volks, ein großes Vorbild für gelebte Empathie. Ich frage mich, wieso Herr Lauterbach sowieso nicht schon von alleine auf die Idee gekommen ist, seine überragende Empathie auch in Persona zu belegen. Momentan jedenfalls wirkt der mehr als unglaubwürdig, aber das ist sicherlich nur ein ungewollter Nebeneffekt der etwas zu späten Reaktion, nicht wahr Herr Lauterbach? Wir werden Ihr fünfstelliges Diätchen dem guten Zweck opfern, dafür danken wir Ihnen!

Horst

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #152 am: 10. Juni 2020, 00:37:47 »
Herr Lauterbach war als Politiker bislang so wenig profiliert, dass es sich nicht lohnte einen Satz über ihn zu verlieren. Seine mehr oder weniger Herkunft als Wissenschaftler und sein für die Medien sicherer Kontrapunkt zu jedem Versuch, Rechte und Volkswirtschaft nicht den Bach runtergehen zu lassen, hat ihn in den letzten Wochen in jede Talkshow gespült, weil sich sonst keiner so anbiedern wollte, wirklich alles anzunehmen was das öffentlich rechtlich steuerlich finanzierte TV hergegeben hat.
Damit ist auch alles über ihn gesagt.

Noch lange aber nicht über unseren starrsinnigen Rechtsstaat in Zeiten von Corona.
Mal abgesehen von dem Aufruf zum Denunzieren von Bürgern von Seiten der Politik an dem ich immer noch knabbere ...
Dazu kommen schon sehr bemerkenswerte Strafaktionen von Seiten des Staates die oft weit über das Ziel Recht und Ordnung in maßvollem Vorgehen an den Bürger zu bringen.
Ein Beispiel - ich habe letzte Woche von mehreren Leuten bestätigt eine Geschichte gehört, wo ein "Kunde" ohne Maske in eine Metzgerei marschiert ist. Dort gab es den Hinweis dass er ohne Maske nicht bedient wird! Darauf hat er den Laden zunächst verlassen und ist wiedergekommen - wieder mit dem Anliegen nur ein belegtes Brötchen zu wollen. Um den Nerver endlich loszuwerden hat man ihm dann das Brötchen gegeben - woraufhin er sich als Prüfer entpuppte und eine Strafe von 1500 € (!) an die Metzgerei verdonnerte.
Mitarbeiter/Inhaber in Geschäften sind durch solche völlig unverhältnismäßigen Strafen/Aktionen völlig verunsichert. Das habe ich in den letzten Wochen mehrfach in Gesprächen mitbekommen. Mal abgesehen davon, dass man sich von Maske zu Maske mit Plexiglas dazwischen anschreien muss damit man verstanden wird ... und dass, bei den, aktuell deutschlandweit, seit Wochen bestehenden niedrigen Fallzahlen. Die Leute die den ganzen Tag mit dem Schwachsinn arbeiten müssen, tun mir echt leid. Der größte Unfung ist das sinnfreie Gesprize mit Desinfektionsmittel (umweltschädlich und sollte schon aus Ressourcen-Gründen Krankenhäusern vorbehalten werden) in manchen Gaststätten/Einrichtungen. Wobei das wirklich jeder anders handhabt (wohlgemerkt im gleichen Bundesland Bayern - meiner Erfahrungsregion der letzten Wochen). Bei einem Gasthof sollte man nach dem Gespritze sogar Plastikhandschuhe anziehen ...
Andererseits waren wir an Pfingsten auf einer Berghütte - da waren die Leute so dicht an dicht, dass es sogar mir zu viel wurde ... eben alles ohne Maß, Ziel und Verstand.
Überhaupt scheint mir die Rationalität verloren gegangen zu sein.
Die Medien treiben die Leute in eine Richtung. Abweichungen davon werden abgewatscht.
Dankbare Munition als dümmlicher Gegenpol liefern dann die Vollspinner, die schon vor 20 Jahren Verschwörungen an jeder Ecke ausmachen konnten ...
Zusammenfassend und um auf die Metzgerei zurück zu kommen ... wo iss'n is Hirn ...


Manchmal kommt es mir im Moment wie eine Komödie auf Drogen vor, was da bei uns läuft, wobei ich nicht die Gefahr des Virus an sich kleinreden will - aber die Sinnlosigkeit mancher Methoden (da könnte ich noch stundenlang Beispiele nennen) einfach völlig entartet finde. Hauptsache jeder Gartenzwerg hat sein Hygienekonzept ...

Die Gefahr ist meines Erachtens die, dass dort - wo es wirklich gefährlich werden könnte, dann kein besonderes Augenmerkt gelegt wird, bzw. die Leute abstumpft sind, aufgrund zahlloser sinnloser Regeln, die auf Dauer keiner einhalten wird.
Und die Politik verordnet schöne Regeln (in jedem Bundesland anders  :o ) aber kümmert sich nicht um Details, an denen immer Dinge in der Praxis gelingen oder scheitern.

In jedem Fall konnte man in den letzten Wochen viel über unsere Gesellschaft lernen ... dabei gab es aber auch viele positive Dinge, vor allem wie die Leute tapfer einfach versuchen, das Beste aus der Situation zu machen, was nicht überall einfach ist.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Horst

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Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Christina

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #154 am: 10. Juni 2020, 18:06:30 »
Ich habe keine Angst mich mit Corona anzustecken, aber ich bin grundsätzlich ein vernünftiger Mensch, der eher weniger Risiken eingeht, und ob man jung und gesund ist oder nicht, sagt zwar etwas über die Wahrscheinlichkeit der Schwere einer Covid Erkrankung aus, mehr aber nicht und es gibt so viele junge, die ebenfalls einen sehr schweren Verlauf hatten oder gar starben, das nehme ich nicht auf die leichte Schulter oder muss es herausfordern.

Aber das pessimistisch habe ich auch nicht auf mich bezogen, sondern eher auf die allgemeine weltweite Situation. Und mit wenigen Ausnahmen wird kein Land sich erlauben, bei steigenden Infektionszahlen keine Einschränkungen zu verhängen. Und auch der "Chefepidemiologe" in Schweden hat jetzt eingeräumt, dass in Schweden zu wenig eingeschränkt wurde und es zu viele unnötige Tote gab.

Die Reisewarnung für die meisten nicht EU Länder wurde gerade bis Ende August verlängert, die Grenze zwischen USA und Kanada ist weiterhin geschlossen (Ausnahme nun nahe Angehörige), innerhalb Kanadas gibt es in verschiedenen Provinzen Einreiseverbote oder Quarantänepflicht für Bürger aus anderen Provinzen, das alles sind für mich Anzeichen, dass wir weltweit noch weit entfernt von jeglicher Normalität sind und daher mein zur Zeit eher pessimistischer Eindruck.



LG Christina

Rainer

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #155 am: 10. Juni 2020, 21:23:24 »
und es gibt so viele junge, die ebenfalls einen sehr schweren Verlauf hatten oder gar starben

Ne, eben nicht. Natürlich, bei fast 8 Milliarden Menschen sind auch junge Menschen dabei, die versterben. Aber genau beispielsweise hier bei Corona, sind prozentual super super wenige Patienten davon so tragisch betroffen. Aber klar, auf Milliarden von Menschen hochgerechnet, ergibt sich eine "große" Zahl. Das ist genau die Kritik, die ich an der Berichterstattung ausübe, sie operiert mit absoluten Zahlen (die natürlich im Kontext einer Erdbevölkerung immer hoch erscheint), anstatt mit relativen Zahlen und Wahrscheinlichkeiten zu operieren.

Es gibt nämlich genau NICHT "so viele junge Menschen", die daran verstarben.

Konkret: in Deutschland sind INSGESAMT ca. 100 Menschen an Corona gestorben, die unter 50 Jahre alt waren. Und unter 40 Jahren sind nur noch 40 Menschen gestorben. Und das auf 83 000 000 Einwohner.

P.S.: Um mal einen Vergleich zu haben. In Deutschland sterben alleine PRO MONAT(!) 10.000(!!) Menschen an den Folgen ihrer Nikotinsucht. Jeden Monat 10.000. In jedem Alter. Und wir reden jetzt hier über "lachhafte" 100(!!!) Menschen, die unter 50 sind und im Laufe der letzten 3 Monate an Corona verstorben sind. Verstehst Du jetzt vielleicht, warum ich das alles so skurril finde? Ist es denn nicht skurril? Es ist absurd, absolut absurd. Aber weil ich die trockenen Zahlen so nehme, wie sie sind, vergleicht man mich mit "Verschwörern". Was für ein Blödsinn.

Susan

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #156 am: 10. Juni 2020, 22:02:59 »
Tja, hinterher ist man immer schlauer ....

Ich habe die Lockdown-Maßnahmen auch immer für überzogen gehalten, zumindest hätte man -sprich die schlauen Leute - genauer über alle, nicht nur die gesundheitlichen, Konsequenzen nachdenken müssen. Noch dazu schien und scheint mir vieles unsinnig, unter anderem die ständige Berichterstattung. Doch mittlerweile, wenn ich so sehe, wie locker die Lockerungen genommen werden, frage ich mich, ob schwächere Maßnahmen denn vernünftig befolgt worden wären.

Mittlerweile geht mir vor allem das Gejammer über die Corona-Maßnahmen auf die Nerven. Und nach der Beobachtung in unseren weiten Bekanntenkreis samt Anhängsel klagen die am lautesten, die am wenigsten Grund dazu haben. Beispielsweise Paare mit sicheren Jobs und tollen Doppeleinkommen, die offenbar nicht mal zwei Monate ihre Kinder betreuen können ohne zu verzweifeln und nach Kita-Öffnung zu schreien. Wir sollten doch alle froh sein, dass es hier für die meisten so glimpflich abgelaufen ist bisher.

Für einige Leute hatte der Lockdown auch gute Seiten. Angefangen bei unserem Junior, der nun Geld spart, weil er nicht in den Club gehen kann. ;) Über die Freundin, die sich nicht aufraffen konnte, den verhassten Job zu kündigen und ihn nun endlich los ist. Bis zum Bekannten, dem die erzwungene Entschleunigung so gut getan hat, dass er nicht mehr kurz vorm Burn-Out steht.

Zitat
In jedem Fall konnte man in den letzten Wochen viel über unsere Gesellschaft lernen ... dabei gab es aber auch viele positive Dinge, vor allem wie die Leute tapfer einfach versuchen, das Beste aus der Situation zu machen, was nicht überall einfach ist.


Wie wahr, leider überwiegt bei mir der negative Eindruck  :(
Liebe Grüße
Susan


Christina

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #157 am: 11. Juni 2020, 18:17:28 »
Na ja Rainer, auch bei den wenigen stark betroffenen Fällen möchte ich nicht dabei sein. In der Firma in der Peter hin und wieder bei Projekten mitarbeitet, gab es mehrere Corona Fälle. Ein 45 jähriger ohne Vorerkrankungen ist verstorben, ein weiterer (genaues Alter weiss ich nicht, aber deutlich vor der Rente) hat eine dauerhafte Lungenschädigung, kann nicht mehr arbeiten. Ich habe von einem kanadischen Musicalsänger am Broadway gelesen, Anfang 40, gesund, dem musste ein Bein amputiert werden, weil es zu Blutverklumpungen kam und man kann immer mal wieder Berichte von ehemaligen Kranken hören, wie heftig die Krankheit war, mit tagelangem hohen Fieber und danach wochenlanger Erschöpfung. Oder der Krankheitsverlauf bei Boris Johnson. Egal wie klein die Wahrscheinlichkeit dafür ist, sie existiert. Meiner Meinung nach wird von solchen Fällen viel zu wenig berichtet, man hat immer den Eindruck, es gibt die Toten (und das sind ja eh nur die Alten) und es gibt die, die wieder gesund sind und kaum Symptome hatten.

Und was das Rauchen angeht, das hat jeder selbst in der Hand, da braucht es keinen Lockdown.



LG Christina

Horst

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #158 am: 11. Juni 2020, 19:16:22 »
Und was das Rauchen angeht, das hat jeder selbst in der Hand, da braucht es keinen Lockdown.
Nein, aber konsequenterweise ein generelles Rauchverbot bei 120.000 Toten pro Jahr durch Rauchen und 3000 Toten pro Jahr durch Passivrauchen, wohlgemerkt nur in Deutschland.
Die Raucher lässt man also einfach sterben (von den Gesundheitskosten für die Gesellschaft mal ganz abgesehen) und die Leute die wegen Corona einen schweren Verlauf haben könnten "schützt" man (durch u.a. Lockdown/Abgabe der Grundrechte), ob sie wollen oder nicht und wo im Moment niemand belegen kann, dass der Lockdown irgendwas gebracht hat.
Rauchen zu verbieten würde im übrigen auch nicht die Wirtschaft für die nächsten Jahre so schreddern, wie das der Lockdown geschafft hat, von den gesundheitlichen und psychischen Schäden die daraus entstanden sind, gar nicht zu reden.

Und was der Gag an der Geschichte ist, wenn das Virus doch wieder eine 2. oder 3. saisionale Hochkonjunktur haben sollte, wird man keinen 2.Lockdown mehr machen wollen/können - dafür ist schon alleine kein Geld mehr da (und auch kein Wille in der Bevölkerung).
Dann muss es genau so gehen, wie man es von vornherein hätte machen können - ein paar sinnvolle Regeln, Masken (die ja dank Herrn Spahn dieses mal ewig lange nicht zur Verfügung standen und hoffentlich dann auch genügend Ausrüstung im Medizin- und Pflegebereich), Abstand, keine Großveranstaltungen usw. und so durch die Krise.

Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Rainer

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #159 am: 11. Juni 2020, 19:20:29 »
Na ja Rainer, auch bei den wenigen stark betroffenen Fällen möchte ich nicht dabei sein.

Das ist ja auch Deine Entscheidung. Dann fährst Du sicherlich auch nicht Auto, denn die Wahrscheinlichkeit, einen tödlichen Verkehrsunfall zu haben, ist x-fach so hoch, Du fliegst auch nie mehr, in die Sonne gehst Du sowieso nie mehr (Hautkrebs) usw.etc.pp.. Nicht genannt sind die ohnehin um Potenzen wahrscheinlicheren Todesursachen im Zusammenhang mit Herz/Kreislauferkrankungen und Krebserkrankungen. Wie kommst Du mit dieser massiven Bedrohung zurecht?

Das Leben endet mit dem Tod, für alle, und Corona ist nur eine einzige Option mehr. Eine relativ unwahrscheinliche dazu.

Rainer

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #160 am: 11. Juni 2020, 19:46:23 »
von den gesundheitlichen und psychischen Schäden die daraus entstanden sind, gar nicht zu reden.

Und genau darüber wird das Mäntelchen des Schweigens gedeckt von Seiten der "Öffis". Man wird nicht erfahren, wieviel tausende Menschen ihre Existenz verlieren, wie sehr die Gewalt an Frauen und Kindern ansteigen wird, wieviele Selbstmorde es geben wird. Aber jeder einzelne an Corona Infizierte, der wird gebraucht, um die Angst in der Bevölkerung aktiv zu halten.

Und was der Gag an der Geschichte ist, wenn das Virus doch wieder eine 2. oder 3. saisionale Hochkonjunktur haben sollte, wird man keinen 2.Lockdown mehr machen wollen/können - dafür ist schon alleine kein Geld mehr da

Haargenau! Genau so ist es, man hat mit dieser "ersten Welle" (die ja auch genau genommen gar keine war) das Pulver verschossen. Ich habe das an anderer Stelle schon einmal gesagt, das ist wie "All In" beim Poker. Man hat mit dem absoluten Vorschlaghammer und allem, was zur Verfügung steht, drauflos gedroschen. Im blinden Vertrauen, den Hafen einer Impfung zu erreichen. Was aber passiert, wenn es diese Impfung nie, oder zumindest nicht in den nächsten 2 Jahren gibt? Richten wir dann konsequent alles zu Grunde? Egal wer stirbt, egal wieviele sterben, Hauptsache nicht an Corona? Eine wilde Vorstellung. Aber so einseitig ist die aktuelle Strategie. Ich finde es furchtbar.

Was ich mich übrigens auch frage: ich werde ja auch oft angegriffen, weil ich die Spätfolgen von Corona ja gar nicht einschätzen könnte. Das mag so sein. Aber wie sieht das denn aus, mit so einer Impfung, die mit Hochdruck und verkürzten Zulassungszeiten meinetwegen schon vor Weihnachten zur Verfügung steht? Juchhu - die Heilung!? Wirklich? Wir wissen dann doch genauso wenig über die Langzeitfolgen der Impfung. Die greift genauso ein in komplexe Zusammenhänge, wie der Virus selbst. Muss sie ja, wenn sie wirksam sein soll. Wieso haben die gleichen Leute, die Angst vor dem "unbekannten" Virus haben, nicht auch Angst vor den unbekannten Folgen einer unbekannten Impfung? Das war genau eines der großen Problem der letzten Epidemie, die Schweinepest 2010. Da laufen heute noch die Regressklagen wegen der ungewollten Nebenwirkungen. Aber jetzt, bei Corona, interessiert das keinen. Verstehe ich ehrlich auch nicht.

Horst

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #161 am: 11. Juni 2020, 21:55:57 »
Was aber passiert, wenn es diese Impfung nie, oder zumindest nicht in den nächsten 2 Jahren gibt? Richten wir dann konsequent alles zu Grunde? Egal wer stirbt, egal wieviele sterben, Hauptsache nicht an Corona?
Wie oben geschrieben - geht nicht. Uns fehlt das Geld dazu - wenn man im Moment täglich die Nachrichten verfolgt und die sich langsam anbahnenden Folgen überreißt, wo die Milliarden-Hilfspakete wie Smarties verteilt werden, ist danach nicht mal mehr Geld für Kreide an der Schule übrig ... geschweige denn nochmal Kurzarbeit fürs ganze Volk ... und darauf hat auch niemand mehr Bock, Homeschooling, mit 60% vom Gehalt auskommen usw ... nicht vermittelbar.


Aber wie sieht das denn aus, mit so einer Impfung, die mit Hochdruck und verkürzten Zulassungszeiten meinetwegen schon vor Weihnachten zur Verfügung steht?
Wenn ich wetten sollte - in den nächsten 5 Jahren gibt es keinen Impfstoff.
Egal wie chaotisch dass betrieben wird.
Man darf sich nicht von Meldungen mancher Institute blenden lassen. Die verkünden immer wieder was von Erfolgen und dass sie kurz vor einem Impfstoff stehen und die Nationen pumpen dann artig Kohle in die Institute, so dass deren Job schön finanziert ist - auch wenn nix dabei rumkommt.
Wenn man nachliest wie lange sowas durchschnittlich dauert bist Du schnell bei 10 Jahren und wen interessiert in 10 Jahren noch ein Impstoff für Corona?
Ich glaube das ist viel Lärm um nichts.



Wieso haben die gleichen Leute, die Angst vor dem "unbekannten" Virus haben, nicht auch Angst vor den unbekannten Folgen einer unbekannten Impfung?
Wenn wirklich durch ein Wunder halbwegs "kursfristig" ein Impfstoff kommen sollte, ist er so mit der heißen Nadel gestrickt, dass sich den niemand (außer Höchstrisikopatienten) freiwillig spritzen lassen will, da die Folgen dann nicht absehbar sein können.
Ergo - bringt also auch nichts.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Susan

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #162 am: 11. Juni 2020, 23:40:09 »
Na ja Rainer, auch bei den wenigen stark betroffenen Fällen möchte ich nicht dabei sein.

Das ist ja auch Deine Entscheidung. Dann fährst Du sicherlich auch nicht Auto, denn die Wahrscheinlichkeit, einen tödlichen Verkehrsunfall zu haben, ist x-fach so hoch, Du fliegst auch nie mehr, in die Sonne gehst Du sowieso nie mehr (Hautkrebs) usw.etc.pp.. Nicht genannt sind die ohnehin um Potenzen wahrscheinlicheren Todesursachen im Zusammenhang mit Herz/Kreislauferkrankungen und Krebserkrankungen. Wie kommst Du mit dieser massiven Bedrohung zurecht?

Das Leben endet mit dem Tod, für alle, und Corona ist nur eine einzige Option mehr. Eine relativ unwahrscheinliche dazu.

Das Leben ist lebensgefährlich und wir alle versuchen doch uns vor Risiken zu schützen, die einen mehr die anderen weniger und wahrscheinlich jeder mit verschiedenen Schwerpunkten.
Zu fast all deinen aufgezählten Risiken gibt es durchaus auch gesetzliche Bestimmungen um mehr Todesfälle, Krankheiten und Unfälle zu verhindern: Gurtpflicht, Helmpflicht, Rauchverbote, Arbeitsunfallschutzgesetze, Kennzeichnungspflicht von gefährlichen Stoffen, Tempolimite, Promillegrenzen, etc pp  Sollen wir die jetzt aufgeben, weil wir eh alle sterben müssen? 

Corona ist ein neues Risiko und gemessen an Zahlen vielleicht kein allzu großes.  Aber was wissen wir schon über alle Folgen? Und dem Risko ist schwieriger aus dem Weg zu gehen als manch anderen. Um mal beim Tabakkonsum zu bleiben: Rauchen oder nicht ist meine Entscheidung und Passivrauchen, ja ich kann sehen, wenn einer raucht und demjenigen währenddessen fernbleiben oder nicht. Ob jemand einen Virus verteilt, ist leider nicht so eindeutig.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Lockdown sind oder scheinen immens, doch ist das nun die Schuld des Lockdowns oder steht unsere Wirtschaft auf so tönernen Füßen, dass sie nicht mal zwei, drei Monate ohne Umsatz überbrücken kann? Alle schreien nach staatlicher Hilfe, einige wenige sind innovativ.  :(

Und um mal einen ganz bösartigen Advocatus diaboli zu spielen  >:D   :) 

von den gesundheitlichen und psychischen Schäden die daraus entstanden sind, gar nicht zu reden.

Wären die ohne Corona wirklich so viel anders bzw. beachtet worden: Gewalt in Familien, Vereinsamung, Alkoholismus...  Und wer will schon beurteilen, dass psychische Probleme durch Corona-Maßnahmen verursacht wurden oder nicht schon vorhanden waren. Genauso wie bei gesundheitlichen: klar hätte ich die Diät gemacht, mehr Sport getrieben, weniger Alkohol getrunken,zu Rauchen aufgehört .... wenn Corona nicht dazwischen gekommen wär.  ::)

Um es mal klarzustellen: ich bin nicht unbedingt einverstanden mit all den Maßnahmen, die ergriffen wurden, aber zunehmend kotzt mich eher die Kritik daran an. Schließlich hatten die meisten Deutschen im Vergleich relativ wenig auszustehen.
Liebe Grüße
Susan


Silke

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #163 am: 12. Juni 2020, 07:19:17 »


Na ja Rainer, auch bei den wenigen stark betroffenen Fällen möchte ich nicht dabei sein.

Das ist ja auch Deine Entscheidung. Dann fährst Du sicherlich auch nicht Auto, denn die Wahrscheinlichkeit, einen tödlichen Verkehrsunfall zu haben, ist x-fach so hoch, Du fliegst auch nie mehr, in die Sonne gehst Du sowieso nie mehr (Hautkrebs) usw.etc.pp.. Nicht genannt sind die ohnehin um Potenzen wahrscheinlicheren Todesursachen im Zusammenhang mit Herz/Kreislauferkrankungen und Krebserkrankungen. Wie kommst Du mit dieser massiven Bedrohung zurecht?

Das Leben endet mit dem Tod, für alle, und Corona ist nur eine einzige Option mehr. Eine relativ unwahrscheinliche dazu.

Das Leben ist lebensgefährlich und wir alle versuchen doch uns vor Risiken zu schützen, die einen mehr die anderen weniger und wahrscheinlich jeder mit verschiedenen Schwerpunkten.
Zu fast all deinen aufgezählten Risiken gibt es durchaus auch gesetzliche Bestimmungen um mehr Todesfälle, Krankheiten und Unfälle zu verhindern: Gurtpflicht, Helmpflicht, Rauchverbote, Arbeitsunfallschutzgesetze, Kennzeichnungspflicht von gefährlichen Stoffen, Tempolimite, Promillegrenzen, etc pp  Sollen wir die jetzt aufgeben, weil wir eh alle sterben müssen? 

Corona ist ein neues Risiko und gemessen an Zahlen vielleicht kein allzu großes.  Aber was wissen wir schon über alle Folgen? Und dem Risko ist schwieriger aus dem Weg zu gehen als manch anderen. Um mal beim Tabakkonsum zu bleiben: Rauchen oder nicht ist meine Entscheidung und Passivrauchen, ja ich kann sehen, wenn einer raucht und demjenigen währenddessen fernbleiben oder nicht. Ob jemand einen Virus verteilt, ist leider nicht so eindeutig.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Lockdown sind oder scheinen immens, doch ist das nun die Schuld des Lockdowns oder steht unsere Wirtschaft auf so tönernen Füßen, dass sie nicht mal zwei, drei Monate ohne Umsatz überbrücken kann? Alle schreien nach staatlicher Hilfe, einige wenige sind innovativ.  :(

Und um mal einen ganz bösartigen Advocatus diaboli zu spielen  >:D   :) 

von den gesundheitlichen und psychischen Schäden die daraus entstanden sind, gar nicht zu reden.

Wären die ohne Corona wirklich so viel anders bzw. beachtet worden: Gewalt in Familien, Vereinsamung, Alkoholismus...  Und wer will schon beurteilen, dass psychische Probleme durch Corona-Maßnahmen verursacht wurden oder nicht schon vorhanden waren. Genauso wie bei gesundheitlichen: klar hätte ich die Diät gemacht, mehr Sport getrieben, weniger Alkohol getrunken,zu Rauchen aufgehört .... wenn Corona nicht dazwischen gekommen wär.  ::)

Um es mal klarzustellen: ich bin nicht unbedingt einverstanden mit all den Maßnahmen, die ergriffen wurden, aber zunehmend kotzt mich eher die Kritik daran an. Schließlich hatten die meisten Deutschen im Vergleich relativ wenig auszustehen.

Also manche Folgen sind schon ganz klar dem Lockdown zuzuschreiben.
Meine Nichte, 5.Klasse, leidet immens unter der Schulschließung. Sie sitzt zu hause und weint nur, will die Aufgaben nicht machen, es ist jeden Tag ein Kampf. Und sie war vorher ein ausgeglichenes Mädchen mit super Leistungen, die auch viel allein gemacht hat, vorzeitig aufs Gymnasium gewechselt ist usw. Sie ist nicht weit entfernt davon, eine Behandlung zu benötigen. Und mein Bruder meint, es geht Einigen in der Klasse so.
Und wenn Jemand seine Existenz verliert, ist es wohl klar, dass seine psychologischen Probleme daher kommen.

Ilona

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Re: Alltag in Corona-Zeiten
« Antwort #164 am: 12. Juni 2020, 09:41:09 »
Die Lufthansa könnte infolge des Sparpakets der Corona-Krise bis zu 22.000 Stellen streichen müssen. Nach einem Tarifgipfel mit den Gewerkschaften Ufo, ver.di und der Vereinigung Cockpit (VC) erklärte die Lufthansa, dass nach der Krise 22.000 Vollzeitstellen weniger gebraucht würden, was 26.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeute. Bisher war nur von deutlich mehr als 10.000 Arbeitsplätzen die Rede. Um dennoch möglichst wenige der zurzeit 137.000 Beschäftigten zu entlassen, müssten die Personalkosten für den Zeitraum der Krise deutlich sinken, erklärte Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann.

Bis zum 22. Juni will das Unternehmen mit den Gewerkschaften noch vor der außerordentlichen Hauptversammlung am 25. Juni Vereinbarungen über Personalkostensenkungen finden.
(Quelle: Die Zeit)

Wenn ich daran denke, wie oft während unserer Reisezeit gestreikt wurde und die Lohnforderungen durch die einzelnen Gewerkschaften immer weiter stiegen. Nun kommen sogar die Piloten von ihrem hohen Ross herunter und würden auf bis zu 45 % Gehalt verzichten.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)