Mir fehlt sehr das Reisen.
Kling zwar nach einem Luxusproblem, ist es aber für mich nicht. Reisen und die Vorbereitungen dazu waren ein Teil meines Lebens, eigentlich eines meiner Hobbys. Sie haben einen großen Teil meiner Zeit in Anspruch genommen. Und es hat mir Freude bereitet.
Damit im Zusammenhang steht auch das Gefühl des Eingesperrtseins im Land bzw. sogar im Bundesland. Als Motorradfahrer war das auch etwas blöd, weil man leicht mal die Bundesländergrenzen überfährt (wobei man manchmal ja gar nicht merkt, dass man sie überfährt;)). Und für mich als ehemaligem DDR-Bürger ist das Gefühl, das Land nicht verlassen zu dürfen, besonders belastend.
Ich habe vorgestern eine FeWo an der Ostsee für den Juli gebucht, da werden wir ein paar Tage mit den Enkeln hinfahren, und eine FeWo für eine Motorradtour Pfingsten in Sachsen, das war wie eine kleine Befreiung.
Ansonsten fehlen uns unsere Motorradfreunde. So langsam werden wir wieder anfangen, in Gruppen zu fahren, aber nur in kleinen Gruppen und mit Abstand beim halten, das ist nicht das Gleiche wie vorher.
Dann fehlt mir das schwimmen, ich war sonst immer einmal in der Woche mit meinem besten Freund schwimmen. Zum Glück öffnen ja nun in Berlin am 25.5. die Bäder, Brandenburg zögert weiter.
Diese Einschätzung liegt aber hauptsächlich daran, dass wir die Regeln von Anfang an nicht sonderlich eng ausgelegt haben. Wir sind weiterhin Motorrad gefahren, haben uns dann eben ein Einkaufsziel gesucht. Wir hatten weiterhin die Enkel bei uns, weil es eben notwendig war (weil es Niemanden interessiert hat, wie die Eltern arbeiten und die Kids betreuen sollen). Zu unseren engsten Freunden hatten wir anfangs nur telefonisch Kontakt, das hat schon gefehlt, aber das war nur kurz, dann haben wir uns in den Gärten immer mit einer Familie und Abstand getroffen. Zu den (erwachsenen) Kindern hatten wir immer Kontakt, haben eben entsprechend Abstand gehalten.
Wir haben aber auch kaum Probleme durch das Ganze. Mein Mann ist zwar auch in Kurzarbeit, aber nur teilweise, und das können wir verschmerzen. Angst um seinen Job muss er eigentlich nicht haben, wenn es nicht noch viel schlimmer kommt. Mein Leben hat sich ansonsten nicht großartig verändert, ich mache weiter meinen Nebenjob, fahre meinen Bus, kümmer mich um die Enkel.
Und sdie Einschätzung trifft nur auf mich zu.
Meine Enkel vermissen natürlich die Schule und Kita am meisten (und Brandenburg zögert weiter), sie leiden darunter und das tut mir weh.
Beibehalten werden sollte aus meiner Sicht Nichts. Ich sehe keine Verbesserung in irgendeiner Maßnahme.