Ich komme auch noch mit. Als wir das erste Mal am Gardasee waren (ich glaube, vor vier Jahren in der 2. Septemberhälfte - also Ferien vorbei), war es uns auch zu voll. Deswegen sind wir damals an den Ledrosee "geflüchtet".
Wilkommen an Bord

das gute an Corona ist: es gibt weniger Urlauber, wir haben die richtige Zeit erwischt...
Dienstag, 06.10.2020Da die Wanderschuhe von Josef heute Morgen noch nass waren und wir sowieso einen Besichtigungstag geplant hatten in der Woche sind wir nach Sirmione gefahren. Nicht mit dem Schiff wie zunächst geplant denn das hätte fast 3 Stunden einfach gedauert, 3 Stunden Schifffahrt sind einfach zu langweilig. Wir hatten uns einen Parkplatz außerhalb der Stadt ausgesucht weil wir befürchtet hatten dass es schwierig sein würde dort einen Parkplatz zu finden (was nicht der Fall war wie sich später rausstellte).
Wir sind etwas über eine Stunde gefahren, durch bestimmt hundert Kreisverkehre, da aber nicht sehr viel Verkehr war war das kein Problem und mit hundert Ampeln hätte die Fahrt garantiert länger gedauert. Aber in der Hochsaison stelle ich mir die Strecke als Dauerstau vor...
Das Navi führte uns zum fast leeren Parcheggio Via Salvo D'Acquisto, D'Acquisto, 23, Via Salvo D'Acquisto, 22, 25019 Sirmione. Man kann dort 3 Stunden kostenlos parken und da so wenig los war sind wir mal ganz frech davon ausgegangen dass niemand kontrollieren wird wie lange wir da bleiben

zu Fuß geht man dann etwa 20 Minuten-vielleicht war es auch eine halbe Stunde bis man die Altstadt von Sirmione erreicht. Die ganze Strecke über reiht sich auf beiden Seiten der Strasse ein Hotel ans andere und ein paar Meter dahinter sieht man Wasser, die Landzunge ist so schmal. Es waren schon Leute unterwegs aber man hat an den Hotels gesehen dass nicht sehr viele Autos parken, es war bestimmt mehr als die Hälfte frei, ein paar Hotels scheinen auch geschlossen zu sein. Aber Fußgänger waren schon einige unterwegs.
Gleich am Eingang zur Altstadt steht die Salierburg aus dem 14. Jahrhundert:

das Tor links im Bild ist der einzige Eingang zur Altstadt, dahinter ist eigentlich Fußgängerzone, aber da es hier auch etliche Hotels gibt fahren dort auch Autos. Wir haben einen großen Mercedes durch die Gassen fahren sehen (kleinere Autos wären natürlich besser aber Leute die einen Fiat Panda fahren haben nicht das nötige Kleingled für die Luxusherbergen hier), da muss ich doch sagen: Respekt! Ich hätte ja Angst um mein Auto...
die Burg wollten wir natürlich besichtigen und haben erst mal keinen Ticketschalter gefunden, aber am Eingang klebten Plakate mit einem Code den man scannen konnte, damit wurde man auf eine Webseite geleitet auf der man kostenlose Tickets für einen bestimmten Timeslot erwerben konnte. Es gab noch Ticktes für jede gewünschte Uhrzeit und wir wählten den nächsten verfügbaren Termin. Bis dahin hatten wir noch 20 Minuten und ich hatte Lust auf ein Eis. 10 Meter weiter war eine Eisdiele, es stand gerade niemand an und ich bestellte 2 Kugeln Eis, dachte ich

das Ergebnis war eine Waffel mit etwa einem Pfund Eis für 7 €

das ist mir vor 30 Jahren mal in Florenz passiert aber seither waren die Eisportionen in Italien immer ganz normal, in Gargnano kostet eine Kugel 1,80 € und ist nur unwesentlich größer als in München...also Achtung in Sirmione beim Eiskauf

wir hatten zu zweit Mühe das Eis in den 20 Minuten aufzuessen!
Dann sind wir mit unseren Onlinetickets in die Burg gelassen worden, aber nur bis zur Kasse wo man doch Eintritt bezahlen mußte (wäre ja auch zu schön gewesen). Man hat uns erklärt dass wir uns eine halbe Stunde in der Burg aufhalten dürfen und es gab eine vorgeschriebene Laufrichtung (erst den Hauptturm hoch) aber wenn man mal drin ist kontrolliert niemand mehr, wir hätten sicher länger bleiben können aber eine halbe Stunde ist völlig ausreichend. Rein durfte man natürlich nur mit Maske.

oben konnte man dann eine Runde auf der Burgmauer laufen. Wegen der begrenzten Besucherzahl war das Fotografieren gar kein Problem, Gedränge gab es keins, sehr angenehm


Der Blick auf die Altstadt und den Gardasee ist sehr schön von hier oben (früher hat man natürlich nach Feinden Ausschau gehalten) und man sieht dass keine Massen unterwegs sind.


Blick auf das Hafenbecken



besonders gut haben mir die seltsam geformten Zinnen gefallen


noch ein Blick nach unten

dann ging es wieder nach unten in den Innenhof und über eine Zugbrücke in einen benachbarten Innenhof

das wars dann schon fast. Noch ein Blick ins Hafenbecken wo die Enten ihren Schlafplatz haben

Innenräume gibts keine zu besichtigen. Die Burg gehörte später zu Venedig dann zu Frankreich, dann Österreich und ab 1861 zum Königreich Italien. Im Innenhof gabs zahlreiche Schautafeln zur Geschichte, die Burg ist erst kürzlich renoviert worden.
noch ein Blick von draußen am Wasser

für die zweite Hauptsehenswürdigkeit die Grotten des Catull haben wir wieder per Codescan einen Timeslot gebucht und sind durch den Ort ans Ende der Insel spaziert. Dort mußte man dann wieder Eintritt bezahlen. Es sind eigentlich keine Grotten sondern die Reste einer riesigen römischen Villa, von der insbesondere noch Teile der starken Mauern erhalten sind. Die Villa liegt in einem Olivenhain durch den wegen Corona eine Einbahnstrasse für die Besucher angelegt wurde und es gab Aufseher die drauf geachtet haben dass man sich an die Gehrichtung hält. Es war aber überhaupt nicht voll, es war überhaupt kein Problem mehrere Meter Abstand einzuhalten.



schöne Durchblicke

von der ehemaligen Terrasse der Villa hat man einen schönen Blick auf den Strand. Der sah ja verlockend aus, da wollten wir auch hin!

das Gelände ist riesig, ich war froh um die vorgeschriebene Laufrichtung, so hat man wenigstens den Ausweg gefunden. Man braucht aber mindestens eine Stunde, ich glaube wir waren noch länger unterwegs


am Nachmittag zogen dann immer mehr Wolken auf

zum Baden war es jetzt zu kühl, aber zum Strand mußten wir unbedingt noch runter. Am Ausgang der Villa startet ein Weg nach unten. Am Strand gab es eine Bar und Liegestühle, aber leider nur Alkoholika, kein Kaffee. Wir haben uns eine Weile auf die Steinplatten gesetzt

leider gibt es keine Seesterne oder ähnliches Getier auf das ich mich an der Oregonküste so gefreut hatte

auf dem Rückweg haben wir noch eine Kirche besichtigt. Ich muss sagen dass die ganzen Kirchen die wir am Gardasee besucht haben nicht besonders beeindruckend waren. Es sind meist Barockkirchen aber bei weitem nicht so schön und gepflegt wie bei uns oder in Österreich.
In der Nähe der Burg gab es ein schönes Café wo die Hälfte der Tische frei war - um 16 Uhr nachmittags, es ist so angenehm wenn man nirgends warten muss und überall Platz ist wo man hin will

und der Cappuccino ist einfach viel besser als in München!

anschließend haben wir uns auf den Rückweg gemacht. Zur Gaudi habe ich am Parkplatz gleich neben der Burg (wo noch Platz frei gewesen wäre) nach denPreisen geschaut: wir hätten dort 17 € bezahlt - mit anderen Worten: der Kaffe und Kuchen war umsonst

Zurück am Parkplatz stand das Auto brav da ohne Knöllchen

und die Rückfahrt war problemlos.
Zum Abendessen waren wir im Lokal "3 oche" in einem überdachten Innenhof mit Blick aufs Wasser, das war ein Glücksgriff, das beste Essen seit langem

aber auch etwas hochpreisiger.
und danach saßen wir wieder auf unserem Balkon
