7.Tag, Sonntag 30.5.2021
Heute am frühen Morgen geht es in eine besondere Gegend – in die Berge von Covadonga.
Covadonga, das ist in Spanien ein Name wie ein Donnerschlag. Jeder wird hellhörig, verbindet man ihn doch mit den Anfängen der Reconquista, sprich der Rückeroberung der Iberischen Halbinsel von den Mauren. In der Nähe von Covadonga, einer Höhle in einem Seitental der Picos de Europa bei Cangas de Onís, muss nämlich in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts, vermutlich im Jahr 722, eine Schlacht stattgefunden haben. Nicht irgendeine, dort konnte zum ersten Mal seit dem Einfall der Mauren in Andalusien im Jahr 711 ein christliches Aufgebot die Muselmanen bezwingen.
Im Laufe der Zeit wurde aus der Höhle Covadonga, in der sich schon vor dem 8. Jahrhundert ein Marienheiligtum befand, der bedeutendste Wallfahrtsort in Spanien neben der Kathedrale von Santiago de Compostela (zu der sogar ausgebrannte Fernsehmoderatoren hinpilgern und als potentielle Bestsellerautoren zurückkehren). Die asturische Chronik enthält einen Bericht, wonach in dieser Schlacht himmlisches Eingreifen das Marienheiligtum von Covadonga schützte und den Sieg herbeiführte.
Zumindest für uns liegt der eigentliche Wallfahrtsort höher. Auf 1134m um genau zu sein.
Oberhalb des Tals liegen auf etwa 1100 m Höhe zwei Bergseen in den Picos de Europa, der Lago Enol und der etwas höhere Lago de la Ercina.
Die natürliche Grenze zu der im Süden gelegenen Region Kastilien und León bilden die Gipfel des Kantabrischen Gebirges, zu dem im Osten von Asturien die Picos de Europa zählen. Die Picos sind zum großen Teil als Nationalpark geschützt und gehören mit ihren bis über 2.600 Meter hohen Bergen, die zu den schönsten Berglandschaften Spaniens. Die unmittelbare Lage des Hochgebirges in direkter Nachbarschaft zum Meer macht den besonderen Reiz aus. Die Picos de Europa sind ein einzigartiges Gebiet zum Wandern durch schöne Karstlandschaften und tiefe Schluchten vorbei an malerischen Bergseen.

Der innerspanische Tourismus brummt an den Lagos de Covadonga. Bis vor gar nicht so langer Zeit mußte die Straße wenigstens in den Sommermonaten ein Verkehrsaufkommen wegstecken, das dem des Frankfurter Kreuzes in nichts nachstand. Ja, manche Leute würden eben mit dem Auto bis zur Toilette kutschieren, wenn das Gefährt in die Wohnung passte. So ist die Straße heutzutage in den spanischen Ferienmonaten nur mit einer Sondergenehmigung zu befahren; wer mit überschaubarem physischen Einsatz zu den Seen gelangen will, muss sein Auto auf einen der Parkplätze im Tal stellen und in den Bus umsteigen. Wer allerdings vor 8.30 Uhr kommt darf mit seinem Vehikel den Berg erklimmen, was uns ein frühmorgendliches Aufstehen bescherte – sich aber mehr als lohnt.

Die Auffahrt zu den Lagos de Cavadonga alleine ist schon das frühe Aufstehen wert.
Nebelschwaden wabern in den Picos de Europa.

Oben angekommen begeben wir uns auf eine Runde um die zwei spektakulären Seen – auf die unser Weg immer neue und wundervolle Perspektiven bietet.

Mit den Minas de Buferrera gibt es auch eine alte Eisen-Mine zu bewundern.






Der anfängliche Nebel (der sich hier oben gerne hält) löst sich auf und wir können die Bergwelt in ihrer vollen Pracht erleben.

Am Anfang noch ein breiter Weg schlängelt sich unser Pfad ...

... schließlich den Hang hinab zum Lago de la Ercina.



Nicht nur die Landschaft – auch die vielen Kühe hier oben vermitteln eher den Landschaftseindruck von Österreich oder Südtirol und nicht von Spanien.

In Spanien - gerade hier im Norden fällt uns auf, dass die Leute viele Hunde haben.

Manche sogar sehr viele.

Die Kühe stören sich daran aber nicht.



Am Ende der Runde blicken wir wieder auf den Lago de Enol.

Und wenn man ohne sich zu bewegen seinen Kopf um ein paar Grad nach links dreht sieht man schon wieder auf den Lago de la Ercina.

Ein Versuch mal beide drauf zu bekommen.

Am Lago Enol legen wir noch mal eine kurze Pause ein ...

... und verabschieden uns dann von den Lagos de Covadonga.
Am Nachmittag fahren wir wieder vom Berg herunter ...

... und nehmen die Höhenstraße AS 354 durch die Sierra Jana unter die Räder.
Von Mirador blicken wir in die Bergwelt der Picos mit dem Naranja de Bulnes.

Im kleinen Örtchen Alles begeben wir uns auf eine Runde durch den Ort und gönnen uns noch eine Kaffeepause bei einer Taverne.



Die Natur explodiert hier wirklich an jeder Ecke.
Über die Küstenautobahn geht es schließlich zurück zum Apartment nach Garana.
Übernachtung: Apartementos La Llastra de Garana
Garaña de Pría (zwischen Ribadesella und Llanes) – sehr gut – sehr geräumig – alles da was man braucht