12.Tag, Fr, 20.8.2021 
Das erste Tageshighlight ist heute das Frühstück. Zum einen weil wir das im großen Hotel Geysir einnehmen, und dafür vorbei an der stilvollen schönen Einrichtung des Hotels kommen und diese bewundern können und zum anderen weil das Frühstücksbuffet wirklich vom Feinsten ist. Immer nur schade, dass man nicht so viel essen kann wie das Auge es möchte, na ja vielleicht auch gut so, dass es so ist…

Bei eher schlechtem Wetter geht die Fahrt über Thingvellir und Borganes auf die Halbinsel Snaefellsness.

Der Name „Snæfellsnes“ ist ein ziemlicher Zungenbrecher für ausländische Besucher, aber es hilft, den Begriff in seine Einzelteile zu zerlegen. Übersetzt bedeutet er „Schneeberghalbinsel“ – eine passende Bezeichnung für eine lange Halbinsel mit einem Vulkan an der Spitze, der von einem Gletscher gekrönt wird.

Da die Halbinsel Snæfellsnes so viele verschiedene Sehenswürdigkeiten aufweist, wird sie oftmals als „Island in Miniatur“ bezeichnet. Sie bietet einen Vulkan und einen Gletscher, Lavafelder, Krater, Wasserfälle, schwarze und weiße Strände, Höhlen, malerische Berge, friedliche Fischerdörfer und -städte sowie herrliche Ausblicke entlang der Küste mit ihren schroffen Felsen und gefrorenen Trollen, die aus den Wellen des Atlantiks herausragen.

Da es regnet gehen wir erst mal einen Kaffee trinken (unsere Spezialdisziplin) und checken das Wetter. Wird eher schwierig, die nächsten Tage, aber für den Nachmittag sollte heute der Süden ok sein.
So versuchen wir es also heute mit Süd-Snaefellsness.

Der Duster macht inzwischen seinem Namen alle Ehre.

Der Ytri Tunga Beach gilt als der beste Platz in Island um Robben zu beobachten.
Bevor wir allerdings Robben erleben, sehen wir etwas anderes, größeres und zwar direkt am Strand, einen verendeten Buckelwal, der hier wohl schon einige Zeit am Strand liegt, da er sich bereits verfärbt hat.

Die Buckelwale können zwischen 12m und 15m lang werden und sind eine der in den Gewässern Islands am häufigsten vorkommenden Wale.
Island ist (neben Norwegen und Japan) eines von drei Ländern in den Walfang offiziell noch erlaubt ist, wobei in Island die letzten 3 Jahre kein Wal mehr gefangen wurde.

Zum Glück gibt es auch lebendige Tiere an diesem Strand und so können wir tatsächlich auch Robben aus angemessener Entfernung beobachten.

Nächster Stopp ist ein Klassiker auf Island und Snaefellsness ...

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... die Kirche am Strand von Budir, die sich in vielen Büchern über Island findet.

Die Umgebung gefällt uns hier aber sogar fast noch besser, da hier besonders fotogen übermooste Lava und ein Vulkankegel zu finden isind.


Naturkunst auf Snaefellsness

Eines der absoluten Highlights auf Snaefellsness ist die Küste bei Arnastapi.

Am Parkplatz wird man von der übergroßen Skulptur Bárður Snæfellsás begrüsst. Die Skulptur geht zurück auf eine Sage die um 1350 niedergeschrieben wurde und von dem ersten Siedler der Region, Bárður erzählt, der von einem Halb-Troll abstammen und daher deutlich größer und stärker als andere gewesen sein soll. Bárður galt lange Zeit als Schutzpatron der Region.

Von hier starten wir auf eine kleine Wanderung an den Klippen entlang nach Westen.

Die Kräfte des Nordatlantik haben hier eine wild zerklüftete Steilküste mit spektakulären Felsformationen – Türme, Höhlen, Brücken, Säulen – geschaffen, die man entlang des Wegs bestaunen kann genau so wie eine ganze Kolonie Küstenseeschwalben.

Besonders hervorzuheben ist eine Formation namens Gatklettur ...

... der „Lochfelsen“ – wie so oft in Island ein bildhafter passender Name für dieses Werk der Natur.



Etwas weiter im Westen befindet sich – wie man sagt - der exklusivste Nistplatz für Vögel – die Bruthöhlen der Londrangar, bei denen es sich um Vulkanschlöte handelt. Der eigentliche Vulkan drum herum ist der Meeresbrandung und der Erosion zum Opfer gefallen.

Die Einheimischen nennen den 75 Meter hohen Schlot „christliche Säule“ und den mit 61 Metern etwas kleineren „heidnische Säule“. Beide liegen dicht beieinander und unmittelbar vor den steilen Klippen.

Zahlreiche Seevögel nutzen die beiden Felsen als Brut- und Nistplätze. Ihr lautes Geschrei ist nicht zu überhören. Nach einer alten Überlieferung kommen Elfen zu den Felsen und verwenden diese als Kirche.

Man kann von einem Aussichtspunkt entlang der Küste vorbei an den Londrangar zum Leuchtturm Malariff wandern und so die Vulkanfelsen in diversen Perspektiven erleben.

Unsere Fahrt nach Westen geht weiter in der Ferne immer wieder Vulkankegel.

Bei Djupalonsandur gibt es nicht nur einen kleinen Felsengarten ...

... mit bizarren Felsfiguren und Öffnungen ...

... sondern auch einen schwarzen Lavasandstrand an dem Schiffe ihr letztes Stündlein erlebt haben. So findet man hier auch Wrackstücke des britischen Trawlers Epine GY7, der am 13. März 1948 östlich der Bucht Dritvík havarierte. Vierzehn Männer starben, fünf weitere konnten von den isländischen Such- und Rettungsteams aus den benachbarten Städten gerettet werden. Die eisernen Ruinen liegen hier, um an die Todesopfer zu erinnern.


Strand bei Djupalonsandur.

Die Wolken lichten sich kurz und geben einen Blick auf den Gletscher des Mount Snaeffel frei – den allbeherrschenden Berg der Insel mit großer Berühmtheit, den hier verortete Jules Verne in seinem Roman „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ den Einstieg in die Unterwelt an den Fuß dieses Berges.
Viele erzählen, dass sie um den Vulkan herum eine sehr starke Energie spüren – und bei denen, die einen Hang zu solchen Dingen haben, gilt er als eines der größten und stärksten Energiefelder der Welt. Für den 5. November 1993 (21:03 Uhr) wurde sogar eine Landung von Aliens auf dem Gletscher vorhergesagt. Hunderte von Menschen strömten hierher, um die Außerirdischen zu begrüßen – was sich im Nachhinein als nicht so ganz zielführend erwies – aber hinterher ist man ja immer schlauer …

Auf Snaefellsness gibt es eine große Anzahl von Vulkan-Kratern. Einen den Saxoll-Krater kann man auf einem kurzen Weg besteigen.


Wir wechseln auf die Nordseite der Insel und halten ein letztes Mal am Kirkjufell mit seinem Wasserfall. Der Berg ist nicht nur das beliebteste Motiv der Halbinsel sondern hat sich inzwischen zu einem Wahrzeichen ganz Islands entwickelt. „Ein Berg geformt wie eine Pfeilspitze“, so wurde er in Game of Thrones beschrieben; doch schon lange vor seinem „Auftritt“ in dieser weltberühmten Fernsehserie, lockte er zahlreiche Fotografen und Naturfans an.

Jetzt ist es nur noch ein Katzensprung nach Grundafjördur wo wir die letzte Etappe dieser Reise verbringen.
Übernachtung: Stöd Guesthouse, Grundafjördur – 147 €
sauber, sehr geräumig, Küche