18.10.22Auch heute ging es nochmal früh raus, und wir waren wieder um 6 Uhr am Eingang von Petra. Wieder waren wir bis zum Schatzhaus fast allein, und konnten nochmal in Ruhe dort frühstücken (Lunch vom Hotel und mitgebrachten Kaffee). Dann stand heute der High Places of Sacrifice Trail auf dem Programm. Ein wunderbarer Wanderweg mit tollen Aussichten über ganz Petra. Da konnte man erst mal die wirkliche Größe der ursprünglichen Stadt erahnen. Es gibt im hinteren Teil hinter den Tempeln noch viele Gräber, die von den Menschen vor Ort als Lager oder sogar Wohnung genutzt werden. Dort könnte man sicher auch noch weiter wandern.
Die Felsen bieten eine Farbenpracht, die ich noch nicht gesehen hatte. Leider geben die Bilder das nicht so richtig wieder (war wohl die falsche Tageszeit). Ich konnte mich daran gar nicht satt sehen und hätte noch länger bleiben können. Aber es hieß nun für dieses Mal Abschied nehmen.
Der Weg endete an den Tempeln, zurück zum Schatzhaus ließ ich mich für 5 JOD (7,50 €) von einem der kleinen Esel bringen. Jörg hatte keine Lust dazu und lief. Ich fand es nett, weil man wirklich die Sicht nochmal genießen konnte, ohne auf den Weg zu achten.
Am Schatzhaus gibt es einen halbhohen Aussichtspunkt, wo man eine etwas erhöhte Aussicht auf das Schatzhaus hat. Viele Einheimische bieten sich als Guide zu dem Aussichtspunkt an. Obwohl gegenüber ein Schild steht, dass man keinen Guide braucht, erzählen sie einem, dass man ohne Guide nicht gehen dürfe. Ziemlich dreist. Aber sie finden ihre „Opfer“ unter den Massen Touris, die sich nun gegen Mittag dort aufhielten. Bei mir waren sie da aber falsch, ich kletterte so hoch, Jörg wartete unten. Am Ende vom Weg gibt es dann wieder ein kleines Beduinenzelt, wo der Besitzer nur die Leute reinlässt, die 1 JOD Eintritt bezahlen, wofür es aber einen Tee gegeben hätte. Noch dreister. Das war der einzige Punkt der Reise, wo die Einheimischen aufdringlich und nervig waren.
Ich konnte trotzdem ein nettes Foto machen.
Gegen 13 Uhr waren wir zurück am Auto. Wir hatten heute früh schon unsere Sachen aus dem Hotel mitgenommen, und konnten nun gleich zum Toten Meer weiterfahren. Die Landschaft unterwegs wieder super schön, viele Ecken hätten zum wandern eingeladen. Unterwegs versorgten wir uns nochmal in dem Dorf, wo wir schon mal waren, mit Baklava. Der Verkäufer war so ehrlich, er wog das fertige Paket, was ich mir ausgesucht hatte, nochmal ab, packte noch etwas dazu, und gab uns von den 3 JOD (4,50 €), die es gekostet hatte, noch etwas zurück.
Am Toten Meer hatten wir für 3 Nächte das Dead Sea Spa Hotel für 220 JOD (330€) gebucht. Wir mussten am Eingang unser Gepäck durchleuchten lassen, man durfte wohl manche Lebensmittel nicht mit hinein nehmen. Das Baklava war ok, Milch wäre nicht erlaubt gewesen, aber in dem ganzen Gewühl in meiner Tagestasche fand er die Kondensmilch für den Kaffee gar nicht;).
Wir waren gegen 16 Uhr dort, checkten ein und gingen gleich mal das Hotel erkunden. Es gab einige Pools und einen Zugang zum Toten Meer. Da das Tote Meer immer weiter schrumpft, muss man inzwischen ein ganzes Stück laufen. Das Hotel versucht diesen Bereich zwar zu bepflanzen, aber man sieht die Schichten Salz darunter.
Es gab dann einen abgegrenzten Bereich im Toten Meer, in dem man schwimmen durfte, was ich natürlich gleich versuchen musste. Ein eigenartiges Gefühl. Wirklich schwimmen kann man nicht, aber sich auf dem Rücken treiben lassen. Oder auch im Wasser „stehend“ fortbewegen. Irgendwie ein tolles Gefühl. Das Wasser ist auch etwas ölig, ich fand es sehr angenehm auf der Haut. Und es war warm, 31 Grad. Ich hätte stundenlang drin bleiben können, aber das soll man ja nicht.
Leider schmälerte das Drumherum des Hotels das Erlebnis. Jeder, der sich außerhalb der Absperrungen bewegte, wurde vom Rettungsschwimmer zurück gepfiffen. Pünktlich zum Sonnenuntergang mussten Alle das Wasser und den Strandbereich verlassen, Poolbereiche und Strandbereiche wurden abgesperrt. Es gibt dann im Hotel keine Möglichkeit, sich außerhalb der Restaurants irgendwo hinzusetzen. Man darf zwar in den Restaurantbereichen sitzen, ohne etwas zu essen oder zu trinken, kann aber natürlich seine eigenen Getränke nicht trinken. Für ein Hotel in der Preisklasse fanden wir das enttäuschend.
Da das Essen im Hotel sehr europäisch war, fuhren wir nochmal los in den nächsten kleinen Ort, wo wir ein kleines Restaurant fanden, in dem wir für 18 JOD (27 €) ganz gut essen konnten. Auf dem Rückweg hielten wir noch an einer kleinen Mall, wo wir uns mit Getränken versorgten und mehrere Restaurants fanden, die wir in den nächsten Tagen ausprobieren wollten.
Den Abend verbrachten wir dann auf dem Balkon des Hotelzimmers.
















