Montag, 2. September 2013
Der heutige Tag ist eigentlich schnell erzählt. Wie gestern kamen wir ziemlich langsam in die Gänge. Ich war zwar früh wach, aber Heiko brauchte noch ein wenig. Das erklärt sich aber auch dadurch, dass ich schon am frühen Abend immer schon eingeschlafen bin und Heiko noch länger wach war. Schlechtes Timing.
Wir besprachen heute morgen, was wir denn noch alles für Möglichkeiten hätten. Eine Wanderung definitiv nicht. Daher einigten wir uns darauf zum Viewpoint des Delicate Arches im Arches NP zu fahren. Da standen wir auch das letzte Mal, aber wir bekamen kein vernünftiges Bild hin. Dieses Mal hatten wir aber ein besseres Tele (und keinen Filter davor, der eventuell beschädigt sein könnte

) und machten uns Hoffnung auf eine oder zwei brauchbare Aufnahmen des wohl bekanntesten Steinbogens Utahs.
Um 10 Uhr ging es los und schon kurze Zeit später fuhren wir in den Nationalpark hinein und hinauf. Wir machten keinen Stopp, die hatten wir ja schon 2011 ausgiebig gemacht. Am Trailhead zum Delicate Arch war auch jetzt am Vormittag die Hölle los, scheinbar wollten doch nicht alle unbedingt den Sonnenuntergang dort erleben. Es gab eigentlich keine Parkplätze mehr dort. Zum Glück musste uns das ja nicht interessieren und wir fuhren noch ein Stückchen weiter zum Parkplatz für den Aussichtspunkt. Mann, was haben wir für ein Glück! Gerade hielt ein Reisebus mit einer Million Rentnern an und die stiegen natürlich auch alle aus.

Was 2011 die lästigen Asiaten waren, waren 2013 scheinbar die amerikanischen Rentnergangs… Immer im Weg, immer laut schwatzend und einnehmend. Aber Heiko ist ja ein beeindruckendes Kerlchen und durchaus standfest. Er stelle sich mit seinem Stativ an die für ihn günstigste Stelle und machte Fotos. Sollten doch die anderen an ihm vorbei fotografieren…

Komischerweise fotografierten die alle nicht den Arch selbst sondern machten Fotos von einer Informationstafel. Mit Frauchen oder mit Freundin, mit Kumpel oder auch ohne. Lag es nun daran, dass die alle nicht mehr in der Lage waren den Delicate Arch von hier unten zu erkennen? Oder doch eher daran, dass sie mit ihren Handys und riesigen Tablets oder winzigen Knipsen den Arch eh nicht fotografieren konnten?

Egal, Heiko hatte seine Bilder im Kasten.
ganz schön weit weg
Fast, als wären wir oben...Wir fuhren nach Moab zurück und tankten erst einmal. Wir hatten nämlich beschlossen, dass das ja wohl noch nicht das komplette heutige Programm gewesen sein konnte. Die Fisher Towers sollten noch besucht werden. Die hatte ich zwar überhaupt nicht geplant, aber wenn weder Corona Arch noch Delicate Arch heute zu erwandern waren, dann brauchten wir ja ein Alternativprogramm.
Da Heiko immer nur sehr wenig bis gar nicht frühstückt, holte er sich noch schnell im Drive Thru bei Mäcces einen Burger und bestellte auch noch einen Beutel Eis. Dann aber machten wir uns auf den Weg über den Scenic Byway UT-128 zu den Fisher Towers. Auch hier ging die Strecke wieder am Colorado entlang. Wunderschön! Ich ärgerte mich schon, dass ich keine Aufnahmen mit der Kamera auf dem Armaturenbrett machte. Aber das konnten wir dann auf dem Rückweg nachholen.
Irgendwann erreichten wir dann den Abzweig zu den Fisher Towers. Ups! Stimmt ja: Man muss ein Stück unbefestigte Straße fahren… Aber nach dem Erlebnis gestern waren wir abgehärtet und es ging los. Und die Strecke war wirklich nicht schlimm.
Wir schauten uns ein wenig um, aber wir machten uns nicht richtig auf den Rundweg. Nach ein paar Fotos meinte Heiko, dass er auf einmal sehr müde sei und zurück ins Motel wolle. Ich wäre gerne noch ein klein wenig geblieben, aber wenn Heiko sich jetzt plötzlich schlapp fühlt, dann müssen wir umkehren.
Das Licht war nicht gerade optimal, aber es gibt doch ein paar Fotos:
Seht ihr auch Popeye?
Kai-Uwe ist übrigens immer dabei, der ist ja auch gesund!Eine dreiviertel Stunde später kamen wir im Motel an und Heiko schlief auch fast sofort ein.
Am späten Nachmittag, als Heiko dann auch wieder wach war, hatte ich mittlerweile ordentlich Hunger und auch Heiko konnte wieder etwas vertragen. So fuhren wir ins Slickrock Cafe, in dem abends bestimmt eine tolle Stimmung herrscht. Wir waren aber noch früh dran und es waren nur sehr wenige Gäste dort. Wir störten uns daran nicht und ich bekam meinen ersten richtigen Veggie-Burger auf dieser Reise. Hm, schmeckt zwar ganz gut, aber da hatte ich schon bessere. Überhaupt schien es mir, dass die meisten Lokale denselben Lieferant an Patties hatten.
Anschließend kauften wir noch ein, denn morgen werden wir Moab verlassen. Wer weiß, ob wir in den nächsten Tagen noch mal auf einen gut sortierten Lebensmittelmarkt treffen würden?
Dann war für mich der Tag beendet. Ich glaube, ich bin wieder so gegen 18 oder 19 Uhr eingeschlafen.
Unterkunft: Inca Inn Moab
Gefahrene Meilen: 99
Fazit des Tages: Krank sein ist großer Mist! Vor allem wenn man Wanderungen geplant hat!
Anekdoten des Tages: Wie versprochen 2. Die erste passierte am Drive Thru bei Mäcces. Heiko hatte ja ein Burger und einen Beutel Eis bestellt. Wir fuhren also vor zur Kasse, bezahlten und bekamen einen Beutel Eis, der erstmal auf die Rückbank flog. Dann weiter zum nächsten Fenster, bekamen den Burger und einen Beutel Eis. Noch bevor ich was sagen konnte (Heiko kennt mich!) sagte Heiko „Thank you!“ und gab Gas.

Die zweite Anekdote: Es ist Labour Day, also Feiertag. Utah ist ja bzgl. Alkohol nicht immer sehr offen und so mussten wir erfahren, dass der einzige Ort, wo wir Wodka oder Whisky bekamen der Liqour Store war. Und auch der war an diesem Tag geschlossen. Also fragte Heiko im Inca Inn noch mal nach, ob das tatsächlich der einzige Laden war, wo er so etwas bekam. Ja, der einzige, bekam er zur Antwort. Aber dann meinte ein weiterer Typ, dass es das beste Bier der Welt in dem Lokal xyz (weiß nicht welches) geben würde. Da solle Heiko unbedingt einkehren. Ein besseres Bier würde es nirgendwo geben. Als Heiko aber erwiderte, dass er etwas Härteres (nur gegen die bösen Viren zur inneren Einreibung, natürlich) möchte, bemerkte der Typ, dass Heiko Ausländer ist und fragte ihn woher er käme. Als Heiko sagte, er käme „from Germany“, winkte der Typ ab mit dem Spruch, er könne das über das beste Bier der Welt Gesagte doch schnell wieder vergessen…
Weiter zum 3.9.13