Autor Thema: XL-Tours auf Jungfernfahrt  (Gelesen 24547 mal)

Andrea

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Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
« Antwort #30 am: 06. Juni 2013, 23:37:22 »
Tag 17: Montag, 04.07.2011 Carson City – Mono Lake – Tioga Pass – Sonora

Ich hatte mal wieder sehr wenig geschlafen und war dann zu allem Überfluss auch noch früh wach. Was soll´s. Heute sollte es Richtung Yosemite gehen und am Independence Day rechneten wir natürlich mit totaler Überfüllung schon auf dem Tioga Pass.

Um Viertel nach neun checkten wir aus und nahmen uns noch schnell einen Kaffee für Heiko und was Süßes für mich mit auf den Weg. Eigentlich wollten wir uns so richtige Donuts holen, denn am Abend hatten wir unterwegs einen Donutladen gesehen. Der war aber dummerweise geschlossen. Schon wieder Pech! Erst gestern mit dem Sizzler´s und heute mit dem Frühstück!

Ich glaube, Carson City ist eine recht hübsche Stadt. Sogar recht viel Grün war zu sehen. Wir fuhren die 395 entlang und fanden auch schnell eine Tankstelle, wo wir wieder „voll machten“. Den Tank – nicht die Hose. Wir bogen auf die 395 zurück ab und mit uns der Sheriff. Wie schnell durften wir hier eigentlich fahren? Wir hielten uns an den Sheriff selbst, als er plötzlich seinen Tannenbaum anmachte und ausscherte. Gerade hatte uns ein Van überholt, der aber kaum schneller als wir war. Trotzdem wurde er angehalten. Wow, die sind ja echt pingelig hier! Ich hoffe für den Fahrer, dass er nur eine mündliche Verwarnung bekommen hat. Während wir also so durch Carson City fuhren, bedauerte ich, dass ich nie den Kontakt zu der Austauschschülerin aus meiner Klasse hatte halten können. Die kam nämlich aus Carson City. Im Telefonbuch konnte ich Pam natürlich nicht finden. Wahrscheinlich war sie längst weggezogen und hatte wahrscheinlich auch einen anderen Namen. Ihren Familiennamen habe ich allerdings auch nur ein Mal im Telefonbuch gefunden. Ob das ihre Eltern waren? Ich war natürlich zu feige dort anzurufen und das zu erfragen…

Um unseren Appetit nach Donuts zu stillen, hielten wir aus lauter Verzweifelung am Walmart noch einmal an, um dort welche zu holen. Der Schokokuchen von hier war ja auch sehr lecker gewesen, warum also nicht auch die Donuts? Naja, dieser Schluss war trügerisch…

Wenn man die 395 Richtung Süden fährt, was liegt da näher, als den Mono Lake zu besuchen? Ich hatte ja schon einige Bilder von ihm gesehen und mir graute vor den Unmengen an Fliegen und dem drum herum herrschenden Aroma… Um 12:25 kamen wir dort an. Kein Mensch auf dem Parkplatz… sind die wirklich alle im Yosemite? Wir liefen einen Weg entlang durch Schilf, an dessen Seiten Schilder angebracht waren, wie hoch der Pegelstand in welchem Jahr war. Und der ging rapide abwärts, da die Großstädte LA und San Francisco hier ihren Wasservorrat bezogen. Schon irre, dass hier noch vor ein paar Jahren dieser See war!



Es waren Informationstafeln angebracht, auf denen die Fauna und Flora dieser Umgebung beschrieben waren. Hier gab es unglaublich viele Vogelarten, viele von ihnen nisteten wohl auch gerade. Da Heikos Tele im Eimer war, konnten wir sie aber leider nicht fotografieren.





Schnell hatten wir jedoch das Ende des Weges erreicht. Es war eine Sackgasse mit Sitzgelegenheit an ihrem Ende, die sich prima zu Vogelbeobachten nutzen ließ.



Wir kehrten jedoch bald um, so dass wir bereits um 13:15 am Mono Lake Tufa State Preserve standen. Hier konnten wir auch die Unmengen von Fliegen am See bestaunen, die weit weniger lästig als gedacht waren, denn sie saßen auf dem Boden und flogen nur von uns gestört auf, um sich an anderer Stelle sofort wieder niederzulassen.





Und gestunken hat es hier auch nicht so doll. Ja, war ganz nett hier, aber nach 10 Minuten hatten wir genug und fuhren noch zum Visitor Center und sahen uns dort etwas um, jedoch nur für etwa eine Viertelstunde, denn wir wollten ja heute noch einiges sehen!

Um 13:30 brachen wir auf und um 14:40 war es dann endlich so weit: Wir erreichten den Eingang zum Yosemite NP! Wir fuhren auf dem Tioga Pass entlang und waren enttäuscht, wie wenig Schnee hier noch lag, denn schließlich war diese Strecke noch vor 6 Wochen wegen Schnee gesperrt! Wir machten einige Stopps, so etwa am Tennaya Lake, wo wir ein wenig umher wanderten.







Am Olmsted Point hielten wir uns auch länger auf, denn da ließ es sich prima herum kraxeln. Ich ließ es mir nicht nehmen und wanderte allein zu einem Aussichtspunkt bergabwärts. Ich fotografierte und guckte und stellte immer wieder beim Zurückblicken fest, dass das Finden des Weges zurück nicht einfach sein würde. Ich gelangte zu einem Aussichtspunkt, der recht schön war, aber auch nicht wirklich überwältigend. Und da stand ich nun. Wo ging es nun zurück? Ich konnte genau erkennen, wo ich hin musste, doch wo war der Weg? Ich ging auf gut Glück los. Ich kletterte rauf und runter, an manchen Stellen ging es definitiv nicht weiter, also umgekehrt und neuen Weg gesucht. Leichte Panik machte sich bemerkbar, da hier wirklich kein Mensch war. Aber die grobe Richtung wusste ich immerhin, so dass ich noch zusammenreißen konnte. Ich blickte nach oben. Und da sah ich ein paar Leute. Waaaas? Da oben ist der Weg? Ojeh, da war ich aber viel zu weit nach unten geraten! Also suchte ich Stufen, an denen ich nach oben klettern konnte. Auch immer mal wieder von Sackgassen gestoppt, fand ich aber letztendlich den Weg. Wieder oben angekommen, suchte ich Heiko. Der war auf einen anderen Berg hinauf gestiegen und hatte dort seine Bilder gemacht. Irgendwie hat es ja Spaß gemacht, aber ich glaube, ich werde nie wieder ganz allein einen kaum markierten Weg laufen! Zu zweit findet man die Wege einfach besser. Oder mir fehlt die Erfahrung. Naja, eine habe ich ja jetzt…







Um 16:35 ging es weiter. Allerdings meinte Heiko beim Ausparken, dass wir vermutlich einen Platten hätten. Ach du sch…!  Wir stiegen aus und kontrollierten alle Reifen. Alles sah gut aus. Eigentlich hätte dann auch ein Lämpchen im Fahrzeug oder so leuchten müssen. Also fuhren wir los. Jede Kurve ließ sich laut Heiko richtig schwer fahren. Aber auch die Servoflüssigkeit war okay. Was war das bloß? Ich war etwas genervt, denn ich hatte keinen Bock irgendwo zur Werkstatt zu fahren oder bei Alamo das Auto zu tauschen. Aber ein Auto was nicht richtig lenkt war mir dann doch zu gefährlich. Wir machten noch einen kurzen Stopp am Yosemite Creek, aber es war nun Zeit nach Sonora zu fahren.





Also verließen wir den Park um 17:35 und fuhren auf serpentinenartigen Straßen nach Sonora. War natürlich mit defekter Lenkung nicht  leicht. Aber es war gar nicht so voll gewesen, wie ich erwartet hatte und auch die Strecke war nicht übermäßig voll. Gut für uns. Denn die Strecke zog sich unglaublich. Teilweise wurde mir im Auto übel, da ich immer irgendetwas las oder nachsah, so dass ich mich nicht auf die Straße konzentrierte. Sollte man bei so vielen Kurven und Steigungen/Senken nicht machen… Aber es ging alles gut und ich war froh, als wir endlich um 18:45 am Days Inn eintrafen.

Dieses Motel war sicher mal sehr schön gewesen, aber jetzt war es alt und recht abgewohnt. Am coolsten fand ich den Aufzug mit seinen Gittertüren. Lohnt für den ersten Stock zwar nicht, aber mit Gepäck war das schon okay. Es war hier alles recht plüschig eingerichtet mit dickem Teppich mit Blumenmuster auf den Holzdielen. Sie knarrten sogar ein wenig. Unser Zimmer war soweit auch okay und es genügte auf jeden Fall unseren Mindestmaßstäben. Also war es für 2 Nächte okay hier.

Am Empfang fragten wir anschließend die freundliche junge Frau, ob sie uns den Weg zum Walmart erklären könne. Das tat sie sehr gut und sogar mit einer Zeichnung, so dass wir ihn dann tatsächlich auch fanden. Was wir dort aber nicht fanden waren Lebensmittel! Es wäre auf der anderen Seite noch ein Safeway, erklärte man uns. Da gingen wir auch hin. Allerdings ist Safeway im Vergleich zu Walmart recht teuer, wenn man nicht Club Mitglied ist. Aber schöner war er irgendwie schon. Wir kauften ein paar Kleinigkeiten ein und das Mädel an der Kasse fragte natürlich nach der ClubCard. Als wir erklärten, dass wir Ausländer seien und wir deswegen nicht eingetreten sind, drückte sie eine Taste und schon bekamen wir  Rabatt – sozusagen als Feiertagsgeschenk! Das ist ja total nett! Mal sehen, ob wir nicht beim nächsten Mal uns so eine Karte organisieren können, denn das Sortiment ist hier viel besser. Europäischer vielleicht…

Da wir nun aber auch total ausgehungert waren, hielten wir noch bei Jack in the Box. Wir gaben unsere Bestellung auf und dieses Mal bekamen wir keine Nummer, sondern ich hinterließ meinen Namen. War etwas irritierend  am Anfang, aber wieso nicht?

Anschließend sollte es zurück zum Motel gehen. Doch noch bevor wir abgefahren sind, hatte Heiko eine Idee. Er hatte wohl versehentlich den 4WD eingeschaltet. Einmal Klick! Und schon ließ sich unser Yukon wieder vernünftig lenken! Erleichtert fuhren wir zurück ins Motel, wo wir versuchten noch ins Internet zu gelangen. So richtig gelang es nicht, der offene Spot wurde um 22 Uhr geschlossen, so dass wir wohl beim Frühstück unsere Sachen erledigen würden. Im Frühstücksraum sollte nämlich der Empfang am besten sein. Hier oben war es wohl irgendwer anderes, der uns die Möglichkeit des WiFi bot. Irgendwie heikel…


Liebe Grüße, Andrea



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Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
« Antwort #31 am: 06. Juni 2013, 23:38:40 »
Tag 18: Dienstag, 05.07.2011 Sonora – Yosemite – Sonora

Heute Morgen gingen wir in den recht großen Frühstücksraum hinunter. Der musste aber auch groß sein, denn es war richtig was los dort. Wir sicherten uns einen Platz nah an einer Steckdose, damit wir unser Laptop anschließen konnten. Und siehe da: Das Hotel-WLAN funktionierte hier prächtig.

Das Frühstücksbuffet war relativ umfangreich. Es gab Kaffee, Tee, Orangensaft, Milch zu trinken und zu essen gab es die überall zu habenden süßen Teilchen, Toast und Bagels, dazu Butter und Marmeladen. Natürlich gab es auch verschiedene Cereals und sogar Portionstütchen mit Oakmeal, dass man sich in der Mikrowelle erhitzen konnte. Am Nachbartisch saßen ein paar junge deutsche Mädels, die scheinbar gerade in den USA angekommen sind. Sie wollten sich nicht eincremen, da sie ja schön braun werden wollen. Leider habe ich nicht sehen können, wie sie am nächsten Tag aussahen. Aber sie lästerten über alles und jeden und meinten genau Bescheid zu wissen. Waren wir Anfang 20 auch so?

Um 10 Uhr brachen wir dann auf, wir tankten wie jeden morgen und dann ging es wieder die Fahrt in Serpentinen hinauf zum Yosemite NP. Aber um kurz vor halb 11 machten wir noch einen Zwischenstopp am Don Pedro Lake.



Der war aber nun nicht so aufregend, sondern einfach nur ein netter See, so dass wir zügig weiter fuhren und um zwanzig nach 11 erreichten wir den Parkeingang. Himmel, hier war jetzt echt reichlich los! Nicht annähernd vergleichbar mit dem Yellowstone. Hier war wirklich alles dicht gedrängt mit verschiedenen Fahrzeugen. Vermutlich haben sich noch einige Leute etwas im Anschluss an den Independence Day frei genommen und sind jetzt hier im Yosemite. Was soll´s, machen wir das Beste daraus.



Eigentlich hatte ich ja eine Wanderung zum Vernal Fall etc. geplant. Erstaunlicherweise fanden wir auch einen Parkplatz, aber als Heiko feststellte, dass man hier noch eins, zwei Stationen mit dem Shuttlebus fahren bzw. alternativ an der Straße entlang laufen musste, lehnte er ab. Irgendwie war unsere Stimmung eh nicht so gut. Das lag sicher an den Menschenmassen hier oder auch an dem Wetter, das sich heute das erste Mal nicht von seiner besten Seite zeigte. Es war sehr bedeckt und es tröpfelte auch ein wenig zwischendurch.

Wir fuhren also in die entgegen gesetzte  Richtung zurück und hielten an den Lower Yosemite Falls.



Der Weg dorthin war nicht weit, aber wirklich sehr voll. Die Leute kamen uns mit nassen Haaren und Kleidung entgegen und bald schon standen auch wir in der Gischt. Unglaublich, wie viel Wasser hier aufgestoben wurde. Fotos machen war sehr schwierig, da das Objektiv natürlich sehr schnell nass wurde und Heiko schützte es unter seinem Hemd. Er brachte sich in Position, zog die Kamera hervor, machte schnell ein Foto, drehte sich aus der Gischt weg und betrachtete das Ergebnis. Kurz die Kamera trocken gerieben und schon begann das Spiel von neuem. Das Ganze wäre sicher sehr erfrischend gewesen bei brütender Hitze, aber heute nervte diese Feuchtigkeit einfach nur.





Um zehn nach zwei (so spät war es schon!) fuhren wir dann weiter zum Bridal Veil Fall, den wir zwanzig Minuten später erreichten. Auch hier hatten wir wieder unglaubliches Glück mit dem Parkplatz und wir gingen los. Auch die Mädels aus dem Frühstücksraum waren hier. Aha. Auf dem Weg zu dem Wasserfall kam uns schon auf dem Weg dort hinauf das Wasser entgegen. Entsprechend musste man aufpassen, dass man auf dem glatten Stein nicht ausrutschte. Die Stelle, an der man den vollen Blick auf die Falls hatte, war recht klein, aber irgendwann kam man dann auch mal ran. Hier wieder dasselbe Spiel mit der Kamera. Und voll war es hier natürlich auch wieder.







Das machte alles keinen Spaß heute. Bei besserem Wetter und ausgeruhter hätte uns das vielleicht nicht so viel ausgemacht, aber heute waren wir irgendwie genervt. Also beschlossen wir, heute nichts mehr zu machen.

Um fünf vor drei waren wir am Parkplatz und um fünf nach drei waren wir schon am Tunnelview. Hier bot sich noch einmal der Ausblick auf das Yosemite Valley.



Und um diesen Ausblick zu erreichen, mussten wir ein Mal kehrt machen, da hier nur ein Einbahnstraßensystem war. Und das war etwas konfus, so dass wir logischerweise zum Verlassen des Parks noch einmal um den Kreis fahren mussten um zu drehen. Dabei erwischten wir wohl die falsche Straße und fuhren zwar Richtung Parkausgang, aber nicht Richtung Sonora, sondern Richtung Fresno. Wenden war hier natürlich jetzt auch nicht mehr möglich, so dass wir entschieden noch auf den Glacier Point hinauf zu fahren. Das waren ja nur so 25 Meilen bis dort hin…

Das Wetter war nach wie vor trübe und die Fahrt zog sich in die Länge. Was man von der Straße nicht behaupten konnte. Mit viel Vergnügen konnte Heiko endlich mal wieder Serpentinen fahren, ha ha. Wir schraubten uns so höher und höher. Wann sind wir bloß endlich da? Ich war so richtig lustlos. Dann aber kamen wir endlich an. Und der Parkplatz war voll. Das gibt es doch nicht! Da fährt man soo lange und kann dann noch nicht mal aussteigen? Naja, mal wieder hatten wir Schwein und fanden ein Plätzchen. Puh, das hätte mich jetzt aber richtig genervt! Wir waren schließlich 40 Minuten in die für uns falsche Richtung gefahren um uns hier noch mal umzuschauen!

Was soll ich sagen? Das Wetter war noch immer bescheiden und man wusste gar nicht so recht, ob jetzt um 10 vor vier nicht auch schon die Abenddämmerung einsetzte. Schließlich hatten wir ja auch noch viele Meilen bis zu unserem Motel vor uns! Trotzdem sahen wir uns natürlich ausgiebig um. Der Umweg muss sich ja schließlich lohnen. Und wir waren wirklich unglaublich hoch hinauf gefahren, so dass sich trotz des Wetters ein schöner Ausblick bot.









Plötzlich hatte ich sogar wieder Lust ein wenig zu wandern und dachte, dass die Wanderung von hier ins Tal hinunter bestimmt ganz toll sei. Naja, zum Wandern blieb heute natürlich keine Zeit mehr. Aber der Glacier Point war ein schöner Abschluss eines irgendwie doofen Tages. Um 16:45 verließen wir ihn wieder, erreichten um 18:05 den Parkausgang und um 19:15 waren wir endlich wieder am Motel.

Das war ein langer Tag gewesen und er sollte noch länger werden. Da wir total ausgehungert waren, beschlossen wir noch beim Italiener unten neben dem Hotel zu essen. Heiko ließ sich dadurch überreden, dass es dort Schweinemedaillons gibt und Schweinefleisch ist hier in den USA scheinbar Mangelware. Wir gingen also hinunter und bestellten jeder eine Vorspeise und ein Hauptgericht: Heiko wählte Homemade Garlic Fries, Minestrone und die Schweinemedaillons, ich Bruschetta und Peperoni Pizza.

Als Deko hatten sie überall Weinflaschen stehen, die mit Grüßen ihre Gäste versehen waren. Fand ich total witzig die Idee. Manchmal war es nur eine Empfehlung für den Wein, manchmal auch Lob für das ganze Restaurant. Das ließ ja auf einen gelungenen Abend hoffen, auch wenn wir beide alkoholfreie Getränke bestellten.

Dann kamen die Vorspeisen, die sehr gut geschmeckt haben. Witzig waren Heikos Fries, denn man wusste nicht so recht, ob das Pommes mit Knoblauch oder Knoblauch mir Pommes waren. Zwischen den sehr grob gehackten Knoblauchzehen waren halt die Pommes. Geschmeckt hat es super, aber den kompletten Knoblauch haben wir nicht geschafft. Das war einfach viel zu scharf nach einer Weile, obwohl ich wirklich reichlich davon aß. Heiko aber auch.

Dann kam unser Hauptgericht. O weh, was haben wir denn jetzt falsch gemacht? Ich bekam eine Salami Pizza! Die Kellnerin bemerkte unsere Verwirrung und hakte nach. Wir erklärten, dass ich Vegetarierin sei, und deshalb diese Pizza nicht das Richtige für mich sei. Und ich erklärte, was wir in Deutschland unter Peperoni verstehen. Jetzt war sie total verwirrt und meinte, dass Peperoni doch eine Wurst sei! Ich durfte mir aber ein neues Essen aussuchen und sie fragte Heiko, ob er die Pizza haben wolle. Er wollte sie später, denn für ihn sah sie sehr verlockend aus. Er wollte sie als Doggy Bag. Ich bestellte mir daraufhin eine Käsepizza nicht ohne zu fragen, ob die denn auch wirklich Veggie sei. Das war sie und eine ganze Weile später bekam ich sie. Sie schmeckte recht gut, war aber auch nichts Besonderes. Aber pappsatt waren am Ende wir beide. Wir zahlten und wunderten uns, dass meine Peperoni Pizza nicht kam. Sie stand aber auch nicht auf der Rechnung. Da hatte es wohl noch ein Missverständnis gegeben und packten ein dickes Trinkgeld oben drauf als Entschuldigung für die Umstände, die wir ihnen gemacht hatten.

Nach diesem aufregenden Erlebnis war dieser Abend dann aber auch beendet.
Liebe Grüße, Andrea



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Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
« Antwort #32 am: 06. Juni 2013, 23:39:51 »

Merkt ihr was? Die Luft ist fast raus bei uns. Das wird erst mal auch nicht besser. Eigentlich fast bis zum Schluss, denn da wird das Death Valley uns noch einmal so richtig begeistern. Aber vorher haben wir auch noch ein paar andere Ziele, die ich euch natürlich nicht vorenthalten will.
Liebe Grüße, Andrea



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Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
« Antwort #33 am: 06. Juni 2013, 23:40:28 »
Tag 19: Mittwoch, 06.07.2011 Sonora – San Francisco – Redwood City

Heute ließen wir es gemütlich angehen. Wir gingen frühstücken und heute probierte ich auch mal das Oakmeal aus der Mikrowelle. Gar nicht so übel  - hatte ja auch die Geschmacksrichtung Ahornsirup gewählt, grins. Entsprechend süß war es aber auch. Danach hatte ich aber auch noch Appetit auf was Richtiges und holte mir aus der Kühlbox im Auto Käse und Tomaten. Dazu machte ich mir Toast. Heiko frühstückte wie immer nur wenig und befasste sich mit der Sicherung der Fotos und dem GPS-Abgleich. Anschließend packten wir unsere Sachen und erst um 10:40 checkten wir aus. Natürlich wurde wieder getankt und um halb 12 machten wir Halt bei Carl´s Jr. um einen Happen zu essen. Da waren wir bereits in Oakdale. Eine knappe halbe Stunde hielten wir uns auf, bevor wir Richtung San Francisco weiter fuhren. Um 13:35 befuhren wir die San Francisco Bay Bridge, was uns $4 kostete. Jetzt geht es also nach San Francisco! Eigentlich die einzige Stadt, auf die ich mich ein wenig freute. Als Ziel hatte ich in mein Handy die Lombard Street eingegeben, die berühmte sich abwärts schlängelnde Strasse. Zunächst mussten wir aber durch den massiven Stadtverkehr und das Linksabbiegen schlug an einigen Stellen fehl, da nicht erlaubt oder wir nicht rechtzeitig auf die richtige Spur kamen. Dann aber gelang es doch. Und schon ging es hinauf und hinunter – recht steil sogar! – wie in der Krimi-Serie „Die Strassen von San Francisco“ mit Karl Malden und Michael Douglas in den 1970ern. Cool!

Kurze Zeit später wies uns das Handy an links abzubiegen, was dieses Mal direkt gelang. Diese Straßen hier waren ja auch schon längst nicht mehr so breit wie noch zu Beginn. Also sind wir abgebogen und das Handy meldete, dass wir unser Ziel erreicht hätten. Wir sind der Straße gefolgt, um dann irgendwann die Serpentinen zu erreichen. Aber irgendwann stellten wir fest, dass wir wohl in einem Knick der Vorfahrtsstrasse gefolgt waren, was aber ab hier nicht mehr die Lombard Street war. Ups! Da uns aber Schilder auf die Golden Gate Bridge hinwiesen, entschlossen wir uns, zuerst zu dieser zu fahren. Es dauerte auch gar nicht lange und wir waren dort. Eine mehrspurige Autobahn im Prinzip und kein bisschen romantisch! Wir fuhren hinüber und konnten den hier typischen Nebel sehen. Jetzt waren wir also auf dieser berühmten Brücke, aber den großen Kick gab es mir nicht. Dafür war die Straße viel zu ätzend.



Kurz hinter der Brücke gab es aber einen View Point. Ich war ja echt gespannt, wie teuer das Parken hier sein würde, denn ich wusste, dass sich die Städte mehr als gut ihren Parkraum bezahlen ließen. Umso erstaunter waren wir,  als wir bemerkten, dass hier das Parken kostenlos sei. Toll! Damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet. So ein bisschen Glück tat mal wieder gut…

Also stiegen wir aus und machten hier schon Fotos von der Brücke und in die Bucht hinein. Der Nebel allerdings verhinderte perfekte Fotos. Weder Alcatraz war ohne Nebel drauf zu kriegen noch die Brücke.



Damit war aber auch zu rechnen gewesen und wir zogen los, um auf die Brücke selbst zu gehen. Da aber die eine Seite (stadteinwärts) für Fußgänger und Radfahrer gesperrt war, tummelten sich die Touris alle auf einer Seite – zu Fuß und auf Leihrädern. Wäre ja bestimmt klasse, die Brücke komplett mit dem Rad zu überqueren, andererseits werden die Räder nicht billig sein und an einer Autobahn fahren ist ja auch nicht das tollste. Also war es schon gut wie es ist.

Hier oben war es echt kalt, nur 59°F und dazu der Nebel und Wind. Wir liefen darauf los, als wir plötzlich ein Hallo! hörten. Das gibt es doch nicht! Da kam uns doch tatsächlich das Pärchen vom Lake Powell mit ihren Freunden entgegen! Amerika ist wohl doch nur ein Dorf, oder? Wir quatschten kurz über unsere Erlebnisse und verabschiedeten uns. Auf Wiedersehen? Wer weiß. Vielleicht liest ja einer von den Vieren den Reisebericht im Forum und wird stutzig. Während des Urlaubs haben wir sie jedenfalls nicht noch einmal getroffen.





Nach einem Toilettengang verließen wir dann den View Point an der Golden Gate gegen 15 Uhr. Wir durchfuhren den Tunnel, aber irgendwie war da nichts von dem wir wussten, dass es für uns interessant sein könnte. Es folgte eine etwas heftigere Diskussion über das weitere Vorgehen. Schließlich hielt Heiko an einer Tanke an, um einen Stadtplan von San Francisco zu erwerben. Noch gereizter kam er wieder hinaus mit der Information, dass ein Plan von der Größe eines DIN A4 Blattes $10 kosten würde. Das waren wir beide irgendwie nicht bereit auszugeben zumal uns ja nur noch maximal ein halber Tag hier blieb. Also beschlossen wir, uns vom Navi noch einmal zu der Stelle führen zu lassen, wo wir zuvor falsch abgebogen waren und die Lombard Street verließen.

Also ging es über die Golden Gate zurück und dieses Mal wurden $6 Maut fällig. Zuverlässig führte uns das Navi wieder zur Lombard Street und wieder fuhren wir sie entlang. Dieses Mal aber passten wir auf und fuhren nicht die abknickende Hauptstrasse nach rechts sondern gerade aus weiter. Ah, dies war jetzt auch die Lombard Street! Schon wurde es grüner und ruhiger, allerdings kamen wir nicht zu den Serpentinen. Hä? Hat die jemand hier weggebügelt? Das kann doch nicht sein! Es war auch überhaupt nicht hügelig! Plötzlich war Ende der Straße und wir standen an irgendeinem Anwesen mit Park. Oder Ähnliches. Jetzt waren wir aber total irritiert und schon sehr genervt, als wir ein Hinweisschild auf den 49-Mile-Scenic-Drive sahen. Hurra! Den wollte ich sowieso fahren und der führte uns dann mit Sicherheit auch zur berühmten Stelle der Lombard Street. Mir war immer noch nicht klar, was wir wohl falsch gemacht haben.

Wieder besser gelaunt fuhren wir den Hinweisschildern nach, bis eine Baustelle mit Umleitung kam. Tja, dann eben so entlang. Es folgten weder neue Umleitungsschilder noch welche mit dem Scenic Drive. Och nö! Das ist doch jetzt aber echt ätzend! Immerhin wurden wir zum Inspiration Point geführt, von wo aus man noch einmal eine schöne Aussicht hatte.





Nun war es schon Viertel vor vier und wir wussten nicht, wie lange wir zum Motel brauchen würden. Wir haben noch kurz überlegt, ob wir einfach dem kleinen gelben Wagen verfolgen sollten, der eine Art Stadtführer war, nur dass man halt selbst steuerte. Aber das machten wir natürlich nicht. Schließlich wollen wir die Leute, die das sicher teuer bezahlt haben, auch nicht belästigen, nur weil wir zu doof sind.

Wie doof wir oder speziell ich bin, stellte sich später heraus. Aus lauter Frust programmierten wir das Handy auf Redwood City und unser Motel. Während wir so durch die überfüllten Hauptstraßen San Franciscos geleitet wurden, sah ich mir noch einmal den Straßenatlas an. Und was fand ich? Einen kleinen Stadtplan von San Francisco! Da hätte ich ja echt mal früher drauf kommen können! Ich suchte und fand die Lombard Street. Und da fasste ich mir richtig an die Stirn! Das Navi hatte uns brav zur Lombard Street geführt, jedoch hätten wir von Anfang an nicht links darauf einbiegen dürfen, sondern rechts! Und da ging sie auch noch ein ganz langes Stück weiter und auf dem Plan war zu erkennen, dass das andere Ende der Straße zur Fishermans Wharf und den Serpentinen führte! So ein Mist! Das kommt, wenn man dem Navi vertraut und sein Gehirn nicht benutzt! Heiko hatte allerdings jetzt auch keine Lust noch umzukehren. Wir mussten ja schließlich noch nach Redwood, hatten großen Hunger und Wäsche waschen mussten wir auch, da wir ja die dann folgende Nacht zelten würden und da war Waschen nicht so ideal.



Etwa 16:30 erreichten wir das Motel in Redwood City. Die Lage war zwar etwas blöd an einer Hauptstraße, aber das Motel war an sich recht nett und hatte einen verlockenden kleinen Pool. Unser Zimmer lag Parterre mit Balkon zum Pool hin und war wieder mal absolut okay. Sogar ein Sofa gab es.





Wir gingen aber erst mal zum IHOP-Restaurant nebenan, da wir wirklich sehr hungrig waren. So gestärkt gingen wir in die Lobby und fragten, ob wir Quarter für die Waschmaschinen benötigten. Leider bekamen wir die Auskunft, dass diese defekt seien. Wie doof! Wir wollten einfach nur die Wäsche in die Maschine schmeißen und uns währenddessen am Pool entspannen. Daraus wurde nun nichts. Da wir aber keinen Bock hatten, schon wieder alles mit der Hand zu waschen, gingen wir wieder nach vorn und fragten nach einem Waschsalon in der Nähe. Den gab es, aber blöderweise konnte uns der nette Mann den Straßennamen nicht genau nennen und versuchte es irgendwie zu beschreiben. Wir wollten es trotzdem versuchen und packten die Wäsche zusammen.

Was ja irgendwie zum Tag passte: Wir sind wohl wieder mal irgendwo falsch abgebogen und landeten in einem reinen Wohngebiet mit Einfamilienhäusern. Na, hier wird ja wohl kein Waschsalon sein, oder? Wir fragten einen älteren Herrn, der gerade zu seinem Auto ging und er beschrieb uns den Weg noch einmal. Nur war er sich auch nicht ganz sicher… Nach einiger Herumgurkerei fanden wir den Waschsalon, parkten in der Nähe und fütterten brav die Parkuhr. Das Viertel hier war wohl eher das der sozial Schwächeren. Aber richtig unwohl fühlten wir uns nicht. Im Waschsalon waren dann einige südländisch aussehende Frauen mit riesigen Wäschebergen, die sie gekonnt in Säcken auf Einkaufsroller oder Sackkarren spannten. In einer Ecke hing ein Fernseher, wo ein Programm auf Spanisch lief. Wir fütterten die Waschmaschine mit Wäsche und Quarters und vertrieben uns die Zeit mit Flippern. Das hatten wir beide schon Jahre nicht mehr gemacht und wir hatten viel Spaß dabei. Zum Glück brauchen amerikanische Waschmaschinen nicht so lange und nach einer guten Stunde war unsere Wäsche nicht nur gewaschen, sondern die meisten Teile auch bereits getrocknet – zumindest die, die trocknergeeignet sind. Zurück am Auto stellten wir dann fest, dass wir die Parkuhr hätten gar nicht füttern brauchen. Das Geld gab es trotzdem nicht zurück. Man sollte schon genauer lesen, was da so drauf steht!

Wieder zurück am Motel beschlossen wir doch für´s Internet $4.95 auszugeben, da Heiko die GPS-Daten mit den Bildern abgleichen wollte und ich auch noch mal eine Mail nach Hause senden wollte. Schließlich war es morgen Abend nicht so einfach, da wir ja campen würden. Das funktionierte dann auch. Und bei der Gelegenheit buchte ich eine Nacht im Death Valley in Stovepipe Wells, da Heiko nun absolut keinen Bock mehr auf´s Zelten hatte. Schon gar nicht im Death Valley. Die Unterkunft war zwar nicht billig, aber bisher haben wir ja mehr als sparsam gelebt, so dass dies drin war. Leider konnte ich Panamint Springs nicht Online canceln. Naja, noch mal $15 weg, aber wenn es Heiko glücklich macht, war mir das auch egal.
 


Liebe Grüße, Andrea



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Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
« Antwort #34 am: 06. Juni 2013, 23:42:20 »
Tag 20: Donnerstag, 07.07.2011 Redwood City – Kirk Creek

Irgendwie war die Luft raus oder der Jetlag war endgültig vorbei, denn erst um 9 Uhr saßen wir im IHOP zum Frühstück. Gestern Abend haben wir noch unseren letzten Besuch dort bewertet und dafür einen Gutschein-Code erhalten. Der sollte uns einen Short Stack einbringen. Aber wir beide wählten jeder noch ein Frühstücksmenue dazu, so dass unser Tisch recht voll wurde. Ich bestellte „Mist“, was eines meiner Lieblingsgetränke geworden war. Sogar an den widerlichen Geschmack der gechlorten Eiswürfel konnte man sich fast gewöhnen. Ich brauchte mir also um E-Coli keine Sorgen zu machen.

Um 11 checkten wir dann aus und fuhren noch einmal zum Waschsalon, um auch die restliche Wäsche noch einmal durchzuwaschen. Am Campground wird bestimmt keine Waschmaschine sein und wer weiß, wie aufwändig das in Visalia (unser anschließendes Ziel) werden würde.





Anschließend kauften wir noch bei Safeway ein. Wir brauchen definitiv eine Club Card von dort – beim nächsten Mal. Die haben echt die leckereren Sachen dort!

Nun wurde es aber Zeit! Es war 13 Uhr durch und wir wollten doch zum Highway 1! Also schnell getankt und los. Das Handy war auf einen Ort am Highway 1 programmiert und los ging es. Mann, das war ja echt weit von hier aus! Wir kamen in ein Waldgebiet und hatten mal wieder reichlich Serpentinen zu fahren. Plötzlich sollten wir in eine kleine Straße abbiegen. Ich weiß es noch genau: Die Old La Honda Road. Okay, die sah zwar sehr schmal aus, aber auf zu neuen Entdeckungen, vielleicht ist das ja „der“ Geheimtipp? Schnell waren wir davon aber nicht mehr überzeugt. Die Straße war steil, eng und unübersichtlich. Heiko ist ein guter Fahrer, aber er hatte schon etwas Mühe den Wagen durch die engen Kurven zu manövrieren. Manchmal hupte er, weil man ja nicht wusste, ob uns jemand entgegen kommt. Das passierte zum Glück nicht. Was dann passiert wäre, mag ich mir nicht vorstellen.



Dann aber endlich war sie da, die Pazifikküste! Natürlich stoppten wir mehrmals und ich erhielt auch Gelegenheit meine Sandalen samt Füßen darin in den Pazifik zu halten. Zum Schwimmen war der definitiv zu frisch und vor allem auch zu gefährlich. Allerdings gab es so eine Art natürlichen Pool, wo die Kinder planschten. Der war wohl nicht so tief, so dass er sich tagsüber aufwärmte. Außerdem waren rundherum viele Leute hier an den Picknickbänken, um mit Familien und Freunden zu grillen und Spaß zu haben.









Am Pigeon Point Lighthouse machten wieder Mal einen Zwischenstopp. Ich war schon etwas unruhig, da es schon 15 Uhr war und ich noch zum Ano Nuevo State Park wollte. Außerdem war die Gesamtstrecke zu unserem Campground auch noch recht lang.



Trotzdem streiften wir ein wenig herum und Heiko kam zu mir, und sagte, dass er eben versehentlich eine Schlange aufgeschreckt hätte. Er wollte ein paar Blumen fotografieren, als sich unter ihnen plötzlich der Boden bewegte. Heiko hielt mit seiner Kamera drauf und knippste. Er hatte nicht mal darüber nachgedacht, ob sie vielleicht giftig sein könnte! Spätere Google-Suche ergab, dass das eine Rotseitige Strumpfbandnatter sein muss, nicht giftig. Dafür aber wohl nur hier in dieser Gegend zu finden. Wow, was er dann doch für ein Glück (im doppelten Sinne) hatte!





Ich drängte trotzdem auf die Weiterfahrt, so dass wir den Ano Nuevo State Park um halb vier erreichten. Wir entrichteten die $10 Eintritt und erhielten das Permit, um bis zu den Ausblickspunkten zu gehen. Hier sollten wir dann die Seeelefanten sehen können. Wir erhielten den Hinweis, dass um 5 der Park geschlossen werden würde. Okay, das reicht, wenn doch die Tiere schon in einer halben Stunde erreichbar sind…

Wir gingen durch eine Schilflandschaft und schon bald konnten wir die Seeelefanten auch hören. Eine gute halbe Stunde verging und wir erreichten tatsächlich einen Viewpoint. Aber es war nur ein schöner Ausblick auf den Pazifik und nicht auf die Tiere, die noch immer nur zu hören waren.





Aha, da hinten ging es ja noch weiter. Komisch, die vorhergesagte halbe Stunde war schon längst vorbei, aber wir genehmigten uns noch ein Stück der Strecke bis zum nächsten Viewpoint. Jetzt ging es durch tiefen Sand die Dünen hinauf und hinab. Dann eine Kette und der Hinweis, man möge doch den nächsten Viewpoint aufsuchen. ?????? Nee, also das war uns jetzt doch zu viel. Das wäre ja die gleich Strecke noch einmal gewesen und das nur durch Sand.



Und der Park würde gleich geschlossen werden. Und wir mussten noch sehr weit fahren! Missmutig machten wir Kehrt und stiefelten zurück zum Parkplatz. Tatsächlich war das Rangerhäuschen nicht mehr besetzt, aber man konnte sich jetzt sozusagen kostenlos auf den Weg machen. Das taten auch einige. Wir dagegen hatten $10 für die Seeelefanten gespendet, ohne auch nur einen zu sehen…

Jetzt aber Gas! Heiko war gar nicht bewusst gewesen, wie weit wir noch fahren mussten. Hatte ich das nicht deutlich gemacht? Vermutlich nicht richtig. Wir fuhren jetzt also den Highway entlang, allerdings schon bald nicht mehr entlang der Küste. Das hatten wir nicht erwartet und schon gar nicht einen ordentlichen Stau vor Monterrey. Oh Mann, ging es jetzt die ganze Zeit so weiter? Es war schon recht spät geworden und auch extrem neblig heute, so dass wir uns den 17-Mile-Drive sparten. Naja, die Lonely Cypress sieht man ja oft auf Bildern, sogar Heiko hat noch eins im Fotoalbum von 1993… Das wollte er eigentlich ersetzen, grins.

Der Stau löste sich irgendwann auf und wir gelangten dann auch immer mal wieder an die Küste. Es wurde langsam dunkel und der Nebel tat sein Übriges. Es sah wirklich toll hier aus, aber ein wenig mehr Sonne hätte uns gut getan. Und ein bisschen mehr Zeit. Wir wurden schon ein wenig nervös, da ich nicht genau wusste, wo der Campground genau lag. Wir konnten die verbleibende Strecke nur schätzen. Immer wieder waren Baustellen, da es im letzten Winter mehrere Felsabbrüche und Steinschläge gegeben hatte. Wir hatten schon Sorge, dass wir nicht an den Campground heran kommen würden wegen der Straßensperrungen. Aber der Highway wurde rechtzeitig wieder freigegeben, mit ein paar Einschränkungen eben.







Es war schon Viertel vor neun, als wir endlich das Schild sahen. Es war schon fast dunkel und wir wären beinahe daran vorbei gefahren. Endlich der Campingplatz. Schnell haben wir unsere Site gefunden und das Zelt aufgebaut. Dieses Mal aber mit Überzelt, da ich fürchtete, dass ich sonst am nächsten Morgen in einer Pfütze oder so aufwachen könnte.



Kurze Zeit später kam dann auch der Host vorbei und checkte, ob wir auch die sind, die diesen Platz gebucht haben. Das passte natürlich. Wir unterhielten uns kurz und er meinte, dass es eine gute Entscheidung sei, das Überzelt mit aufzubauen. Auch warnte er uns vor raccoons, die auch schon mal eine draußen stehen gebliebene Kühlbox öffnen würden. Also bloß nichts draußen stehen lassen! Wir versprachen es, denn nichts anderes hatten wir vor. Aber was zum Himmel sind raccoons?

Wir hatten wirklich eine schöne Site, direkt an der Küste, die Nachbarn recht weit weg. Gerne hätten wir ein Lagerfeuer entfacht, aber hatten das gar nicht vorher mit bedacht, so dass wir jetzt natürlich auch kein Feuerholz hatten. Und die Gegend machte auch nicht den Eindruck, dass in der Nachbarschaft noch irgendein Geschäft auf haben würde, das welches verkauft. Also setzten wir uns mit ein paar Flaschen Bier und der 2l-Flasche Wodka an den Picknick-Table und genossen den Rest des Sonnenuntergangs.

Irgendwann drückte die Blase und ich ging zu den Restrooms. Es war ganz schön dunkel hier, sogar die Toiletten waren nicht beleuchtet. Eine weitere Person dort hatte eine Stirnlampe, was weit schlauer war als meine Taschenlampe – man hat halt beide Hände frei… Und sauber war es hier wirklich nicht, so dass es ohne Licht auch nicht ging. Oder wäre es vielleicht besser gewesen? Nein, denn Heiko trat mit seinen Schlappen in etwas Nasses und seine Socken sogen sich voll, igitt! Hoffen wir mal, dass das nur Wasser war…

Ich kam jedenfalls wieder an unserem Platz an und Heiko fragte mich, ob ich beim Weggehen das Tier gesehen hätte. Hä? Nee, was für ein Tier? Es sei direkt hinter mir an der Bank entlang gegangen zur Straße hin. So groß wie ein Hund, größer als eine Katze jedenfalls. So betrunken war er doch nicht!? Ah, vielleicht ein raccoon? Ist ein raccoon vielleicht ein Waschbär? Ja, aber sind Waschbären so groß? Eine Teilaufklärung sollte am nächsten Morgen erfolgen. Noch ein paar Schluck vom Alkohol und wir fielen ins Bett. Gut, dass wir im Yellowstone dickere Schlafsäcke gekauft haben, denn es wurde recht frisch. Gefroren haben wir aber beide nicht.


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Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
« Antwort #35 am: 06. Juni 2013, 23:55:18 »
Tag 21: Freitag, 08.07.2011 Kirk Creek – Visalia

Wir wachten relativ früh auf. Aha, das Zelt ist von außen nass und recht frisch ist es auch. Trotzdem frühstückten die meisten unserer Nachbarn draußen an den Picknickbänken. Das taten wir auch, während nebenbei unser Zelt trocknen sollte.



Die Restrooms waren so wenig einladend, dass wir die Natur hier nicht weiter genießen und noch zum Pazifik hinunter steigen wollten. Denn früher oder später würden wir "Müssen" müssen… Während Heiko das Auto packte und das Zelt zum Trocknen darin ausbreitete, ging ich noch mal über den Campground. Am Eingang gab es verschiedene Informationstafeln, unter anderem auch eine, die vor racoons warnte. Und wer grinste mich dort von einem Foto an? Ein Waschbär! Na, so was, da hatte Heiko mir nach der Schlange nun auch den Waschbären bei den Tiersichtungen voraus! Ich tat mal so, als ob ich darüber beleidigt wäre… Tja, und was gab es da vorne noch zu sehen? Brennholz! Hätte man sich dort einfach abholen können. Och nööö! Gestern Abend im Dunkeln haben wir das natürlich nicht gesehen. Was soll´s. Und dann gab es dort noch eingezäunt Poison Ivy. Ah, da also bloß nicht dran kommen!

Um 20 vor zehn brachen wir dann auf. Ein Stück ging es noch den Hwy.1 entlang, aber auch heute war es wieder neblig. Aber heute standen wir nicht so unter Zeitdruck und hielten an einigen Viewpoints.



Einer davon war besonders interessant. Das Geräusch kennen wir doch? Erst gestern haben wir es deutlich vernommen! Das müssen Seeelefanten sein! Uih, und da vorne sind ja auch welche! So nah! Mist, ohne Tele waren die natürlich nicht so gut auf das Bild zu bekommen. Wir beobachteten eine Menge Leute, die alle zu einer bestimmten Stelle gingen. Da sind wir natürlich auch hin. Wow, da waren ja noch viel mehr und auch näher! Aber doch zu weit für unser Weitwinkel. Schade.



Offenbar fand dort gerade ein Generationenkampf statt. Die Tiere fetzten sich teilweise ganz schön, während andere faul im Sand lagen und sich nur rührten, um wieder eine Schaufel davon mit ihrer Flosse auf sich zu werfen. Was für ein Schauspiel und das völlig kostenlos!

Natürlich muss ich mir noch heute die Lästereien von Heiko anhören über die „verschwendeten“ $10 und das das Ganze auch ohne Laufen ganz kostenlos zu haben gewesen ist. Kann ich das ahnen?

Während ich weiter fasziniert auf die Tiere schaute, bemerkte ich, dass Heiko eine Frau angesprochen hatte. Sie war ebenfalls deutschsprachig und hatte ebenfalls eine Canonkamera dabei. Mit schönem Tele drauf. Tja, und da war Heiko mal ganz cool – oder eher verzweifelt? Das Gespräch ist in etwa so abgelaufen:

Heiko: Entschuldigen Sie, ich habe bemerkt, dass Sie Deutsch sprechen. Mir ist mein Tele kaputt gegangen und da ich sehe, da ihres auf meine Kamera passen würde, wollte ich Sie fragen, ob ich es mir mal ausleihen darf. Ich bekomme sonst die Tiere nicht richtig aufs Bild

Frau: Äh, ja, klar! Ich bin sowieso fertig und warte nur noch auf meinen Mann. Aber wie mache ich dann meine Kamera zu?

Heiko: Ganz einfach, nehmen sie in der Zeit mein Objektiv!

Gesagt – getan. Die Objektive wurden getauscht. Sollte diese super nette und unkomplizierte Frau das hier lesen, dann ein ganz ganz großes Dankeschön! Das war ein Highlight in diesem Urlaub, an das wir noch lange denken werden und auch gerne immer wieder erzählen.

Dass so wunderbare Bilder entstanden, muss ich nicht mehr erwähnen… Und dass der Mann der Frau genauso irritiert über die Aktion wie ich war auch nicht, oder? Wir hielten noch einen kurzen Plausch und dann zogen wir jeweils in die entgegen gesetzten  Richtungen davon. Natürlich nicht ohne die Objektive wieder zu tauschen.









Bald darauf verließen wir die Küstenstraße, um nach Visalia zu gelangen. Schnell veränderte sich die Landschaft und wir hatten nichts weiter zu sehen.





Dann irgendwann ein Stau. Eine Baustelle. Das kennen wir ja schon, aber wir standen sehr lange und vor uns war die Baustelle auch nicht zu sehen. Uns kamen auch keine Autos entgegen und die Schlange hinter uns wurde auch immer länger. Und dann kam irgendwann das erste Auto und ich begann spaßeshalber mal zu zählen. Weit über 200 Autos! Und jedes Mal, wenn wir dachten, „jetzt ist aber Schluss, jetzt sind wir dran“, kam noch eine Kolonne. Aber dann waren wir endlich dran und auf der anderen Seite der Baustelle warteten bereits wieder über 150 Fahrzeuge… Geduldig! Irgendwie stecken die hier solche Dinge lockerer weg als bei uns. Oder täuscht das?



Um 15 Uhr erreichten wir unser Motel in Visalia. Beim Check in fanden sie unsere Reservierung nicht. Sie wurden immer hektischer und immer mehr Leute suchten danach. Was soll´s, dachten die sich wohl, dann bekommen die netten Leute trotzdem ein Zimmer und ich legte meine Kreditkarte vor. Der Mann wurde stutzig, kramte noch einmal und fand unsere Reservierung. Sie lief auf meinen Namen! Und das obwohl Heiko reserviert und mit seiner Kreditkarte bezahlt hatte. Ich war nur als weitere Reisende mit angegeben worden. Dann konnten wir auf unser Zimmer. Das hier ist eine richtig schöne Anlage mit Pool. Wir wohnten in einem der hinteren Gebäude im ersten Stock. Dummerweise ist kurz vor uns wohl eine Jugend-Football-Mannschaft angekommen. Na, das wird wohl eine kurze Nacht…


Um halb fünf waren wir schon wieder beim Einkaufen – dieses Mal ein Safemart. Ist wohl so eine Art Discounter im Großformat. Aber so richtige Schnäppchen machten wir dort nicht. Nebenan war dann Roundtable Pizza. Da wollten wir rein, da es jetzt echt mal Zeit zum Essen war. Blöderweise ist unsere Footballmannschaft (vielleicht waren es auch die Gegner?) vor uns dort eingefallen und wir mussten sehr lange warten, bis wir bestellen konnten. Wir entschieden uns für eine große Pizza mit Champignons, die sehr lecker war. Nur hatten wir das Angebot falsch verstanden und dachten es gäbe auch ein Getränk dazu. Nö, das war nicht dabei und ein Free-Refill Getränk gab es jetzt nur noch im Zusammenhang mit einer Bestellung. Für uns gab es nur die Möglichkeit, eine Flasche Soda zu kaufen…

Nach dem Essen ging es zurück ins Motel und das erste Mal in diesem Urlaub sprangen wir in den Pool. Und bis auf drei Kinder hatten wir den für uns. Einfach herrlich!

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Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
« Antwort #36 am: 06. Juni 2013, 23:56:10 »
Tag 22: Samstag, 09.07.2011 Sequoia und Kings Canyon

Irgendwie waren wir beide heute etwas lustlos. Zum einen fehlte es uns an richtiger Erholung in dieser Reise (einen Pooltag hätten wir vielleicht mal einbauen sollen oder so) und zum anderen war für heute nur der Sequoia und Kings Canyon geplant. Ich habe mich kaum über diese Nationalparks, die ja zusammen hängen, vorab informiert. Ich wusste nur vom Generals Highway, der durch den ganzen Park führt und dass man da immer mal wieder Aussichtspunkte hat oder kurze Trails laufen kann.

Warum hatte ich mich darauf kaum vorbereitet? Ich hatte alle Orte bis hierhin intensivst bearbeitet (na ja, San Francisco auch nur halbherzig, ich gebe es zu) und der Reiz an diesem Park war auch nicht allzu groß. Auch in den Reiseberichten im Forum tauchte er eher selten auf. Viele verbrachten mehrere Tage im Yosemite oder im Arches, aber den Sequoia fuhren die meisten gar nicht erst an oder eben nur mal so durch. Oft auch, weil sie zig Jahre zuvor schon mal dort waren und da nicht noch mal unbedingt hin wollten.

Wie auch immer. Ich war bereit gewesen, diesen Park von der Liste zu steichen, aber Heiko bestand darauf, dort hin zu fahren, damit ich die Sequoias auch mal erleben kann. Man hätte zwar im Yosemite die Mariposa Grove besuchen können, aber… Jetzt waren wir in Visalia und es sollte nun zu den Riesenbäumen gehen.

Wir waren erst sehr spät unterwegs, denn während Heiko im Wendy´s spätstückte, wurden im Waschsalon noch mal ein paar Klamotten gewaschen. Letztendlich waren wir erst um 12:30 an der Tanke in Visalia und anschließend ging es los. Am Straßenrand waren öfters mal Stände mit Obst zu sehen und auch an Orangenplantagen fuhren wir vorbei. Ich wollte mir eigentlich mal während dieser Reise mal frisches Obst holen, aber wir nutzten auch heute die Chance nicht. Und dabei hätte ich mir doch extra bei einem Burgerbrater ein je kleines Tütchen Pfeffer und Salz gemoppst um mal eine frische Avocado zu essen (die nicht tagelang zu Haus gelegen hat um weich zu werden)….

Zum Sequoia war es gar nicht weit, nur ca. 50 Meilen. Vielleicht war auch das ein Grund für unsere Bummelei am Morgen. Die Landschaft änderte sich bald und es wurde bergiger und grüner. Es ging mal wieder über Serpentinen in den Sequoia hinein. Schon um zwanzig nach eins waren wir dort. Als erstes gab es den Tunnel Rock zu sehen, unter dem ein Auto durchfahren hätte können, war aber gesperrt.



Sicher hätte man hier irgendwo einen netten Trail laufen können, aber Heiko hatte heute gar keine Lust zu laufen. So fuhren wir einfach den Generals Highway entlang und konnten immer mal wieder fantastische Ausblicke ins Tal genießen.





Und außerdem die Riesensequoias. Das waren schön mächtige Giganten. Aber so richtige Begeisterung wollte bei mir nicht aufkommen. Aber das Rot ihrer Stämme faszinierte mich.



Irgendwann kamen wir mal wieder an eine Baustelle. Es waren nur ein paar Wagen vor uns, aber wir warteten seeeehr lange. Nach einer Viertelstunde kam dann endlich das Pilotfahrzeug mit einer – vielleicht zwei – Handvoll Autos im Gefolge. Wie, das war´s schon? Warum haben wir so lange dafür warten müssen? Das sollten wir jetzt herausfinden. Die Baustelle war sehr lang. Durch die nun sehr enge Straße und an tiefen Schluchten entlang wurden wir geführt. Und das gefühlt mehrere Minuten lang. Aha! Deswegen hat das so lange gedauert!

Tja und weiter ging es durch ganz normalen Wald. Naja, nicht ganz normal, denn dazwischen standen ja immer wieder die Riesensequoias. Wir machten ein kleines Picknick zwischendurch, aber ansonsten verlief alles recht ereignislos. Einmal trafen wir noch Norweger, die sich aber scheinbar auch mehr versprochen haben. Mehr? Was denn mehr? Da machte sich dann meine mangelnde Vorbereitung wieder bemerkbar.

Kurz nach dem Verlassen des Sequoias begann auch schon der Kings Canyon. Hier konnte ich Heiko zum Glück überreden, den kleinen Rundweg zum Grants Tree und zum Fallen Monarch zu laufen. Das hat mir dann wieder richtig Spaß gemacht.



Durch den gefallenen Riesen konnte man durch laufen. Gigantisch, wenn man dabei bedenkt, dass dies ein einzelner Baumstamm ist!





An vielen Bäumen waren Brandnarben zu sehen. Manchmal sogar sehr große. Dennoch lebten die Bäume weiter, denn sie bezogen ihre Nahrung mit Hilfe ihrer Nadeln. Was unten tot aussah, erstrahlte gaaaaaanz weit oben in schönstem Grün an den toll roten Ästen. Eine tolle Farbkombination mit dem blauen Himmel im Hintergrund!



Jetzt, wo ich wieder Spaß an diesem Tag hatte, war es aber auch schon recht spät geworden. Wir wollten nicht den gleichen Weg wieder zurück nehmen und fuhren also sozusagen als Kreis wieder zurück nach Visalia. Heftige Serpentinen erwarteten uns. Die im Dunkeln zu fahren wäre sicher ein Abenteuer gewesen, auf das ich aber ganz gerne verzichtet habe. Allerdings hätte ich im Gegenzug dann vielleicht auch mehr vom Kings Canyon gesehen…

So kam es, dass wir um Viertel nach sieben in Visalia bei Roundtable uns jeder eine Riesenpizza bestellten. Denn die gestrige war super lecker. Ich bestellte meiner Meinung nach genau das gleich wie gestern, allerdings war sie teurer. Wieso denn? Triple Cheese hatte ich doch auch gestern! Nein? Na gut, dann aber heute. Ich wollte so gerne Mal eine Pizza wie im Fernsehen, die oben am Deckel vor lauter Käse kleben bleibt… Heiko bestellte weitere Zutaten, was den Preis seiner Pizza enorm in die Höhe trieb. Warum er zum Beispiel ca $3 für 6 Zwiebelringe auf seiner Wagenrad großen Pizza bezahlen sollte, war uns nicht klar geworden…

Als wir die Kartons in unserem Motelzimmer öffneten, kam die große Enttäuschung. Da klebte nichts! Da steckte so ein Ding in der Mitte der Pizza, was den Deckel von der Pizza fern hielt. Och, wie schade! Aber eigentlich ja nicht dumm…

Meine Pizza war wieder lecker, aber der dreifach Käse war einfach zu viel. Heiko schmeckte es überhaupt nicht und seine Pizza flog fast komplett in den Müll (ich aß sie nicht, da sie nicht Veggie war). Mir war es auch zu viel Käse (es war eine fast gummiartige dicke Schicht auf der Pizza), aber ich aß trotzdem. Und hatte natürlich auch noch eine komplette Mahlzeit für den nächsten Tag davon übrig. Das war ja auch so gedacht. Heiko dagegen war gefrustet, denn er hatte heute nichts und morgen mussten wir was Neues uns als Essen ausdenken. Also nie wieder Triple Cheese! Wieder eine neue Erfahrung…

Der Abend endete mit Emails und Fernsehen. Morgen geht es dann endlich ins Death Valley. Vor allem Heiko freute sich da riesig drauf, nachdem er ja wusste, dass er nicht im Zelt schlafen muss!
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« Antwort #39 am: 06. Juni 2013, 23:59:12 »
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« Antwort #40 am: 06. Juni 2013, 23:59:24 »
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Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
« Antwort #41 am: 06. Juni 2013, 23:59:36 »
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« Antwort #42 am: 06. Juni 2013, 23:59:49 »
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« Antwort #43 am: 07. Juni 2013, 00:00:04 »
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