Autor Thema: Unterwegs in Namibia .. oder .. denn sie wissen nicht was sie tun?  (Gelesen 71404 mal)

Silvia

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So, langsam wird es Zeit wenigstens mal mit dem Bericht von Namibia anzufangen .... Ich werde sicher nicht jeden Tag dazu kommen den Bericht weiterzuführen, da weder die Notizen schon abgeschrieben sind noch alle Bilder bearbeitet ... er wird sich also ziehen.


Wer trotzdem schon mit reinspringen will um mit uns - das sind Kathrin (einige werden sie schon vom Island-Bericht kennen) und meinesgleichen - in das Land im südlichen Afrika zu reisen.



Wie es dazu kam.....


An einem schönen Wochenende trafen Kathrin und ich uns zum Quatschen und Island-Fotos schauen. Hier machte Kathrin den verhängnisvollen Fehler zu erwähnen das sie evt. gerne an Weihnachten nach Namibia fahren würde.    >:D  Am nächsten Tag flatterte ihr schon eine mail ins Haus, das ich die Flüge gecheckt hätte und mir die Namibia-Unterlagen wieder unter den Nagel gerissen hatte.... die Flüge sind Weihnachten teurer, die Ferien liegen dafür sehr ungünstig und August wäre die bessere Reisezeit  .... tja es dauerte nicht lange und wir buchten unsere Flüge.


Schnell war klar, das wir beide einige Hauptpunkte UNBEDINGT sehen wollten, zum einen Kolmannskuppe, die Dünen im Sossusvlei und Etosha. Tja das zog natürlich dann auch eine klare Reiseroute mit vieler KM-Fresserei nach sich, aber wir wussten ja worauf wir uns einließen. Wussten wir das wirklich??


Kaum haben wir von unseren Reiseplänen erzählt ernteten wir ungläube Blicke. Afrika?? aber da ist doch Ebola! .... nachdem wir einigen Leuten auf der Landkarte gezeigt haben das Namibia weiter von Westafrika entfernt liegt als Europa kamen die nächsten Fragen... .... mit einer Gruppe? ... Nein, nur mit einer Freundin...   2 Frauen alleine? ??? ... jep, wir beide mit Leihwagen und Zelt.  .... Zelt?  ??? ... jep, auf Campingplätzen!   ... Lustig war, das sowohl Kathrin als auch ich unabhängig voneinander mit diesen oder ähnlichen Fragen zu tun hatten.


Die Übernachtungen hatten wir meistens vorgebucht, da wir ja einen engen Zeitplan hatten.


An einem Donnerstag Abend ging es los, wir trafen uns in München am Flughafen, checkten ein, gingen nochmal essen und flogen dann durch die Nacht nach Johannesburg.
 



Andrea

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Re: Unterwegs in Namibia .. oder .. denn sie wissen nicht was sie tun?
« Antwort #1 am: 28. Oktober 2014, 18:20:02 »
Äh, drei Frauen an Board, ich habe mich nämlich eingeschlichen!  :floet:
Liebe Grüße, Andrea



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Silv

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Re: Unterwegs in Namibia .. oder .. denn sie wissen nicht was sie tun?
« Antwort #2 am: 28. Oktober 2014, 18:29:35 »
Äh, drei Frauen an Board, ich habe mich nämlich eingeschlichen!  :floet:

Vier!  :toothy9:
Liebe Grüße
Silvia

DocHoliday

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Re: Unterwegs in Namibia .. oder .. denn sie wissen nicht was sie tun?
« Antwort #3 am: 28. Oktober 2014, 18:31:16 »
Falls Ihr auch Männer mitnehmt, bin ich dabei. Namibia ist immer interessant.


Wenn nicht, ziehe ich mir einen Rock an ;=)

Andrea

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Re: Unterwegs in Namibia .. oder .. denn sie wissen nicht was sie tun?
« Antwort #4 am: 28. Oktober 2014, 18:43:43 »
Falls Ihr auch Männer mitnehmt, bin ich dabei. Namibia ist immer interessant.


Wenn nicht, ziehe ich mir einen Rock an ;=)

Glaub mal ja nicht, dass ich einen Rock anziehe! Aber tu dir keinen Zwang an!
Liebe Grüße, Andrea



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Silvia

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Re: Unterwegs in Namibia .. oder .. denn sie wissen nicht was sie tun?
« Antwort #5 am: 28. Oktober 2014, 19:26:33 »

Ein herzliches Willkommen allen Mitfahrern!    :winkewinke:    Es ist mir herzlich egal ob's Mann oder Frau ist, wer mit will darf gerne mit.

 

Wenn nicht, ziehe ich mir einen Rock an ;=)

Nein, musst du nicht    ;D  Ich denke dann wärst du der einzige mit Rock an Bord




1. Tag    Anreise


7:30 Landung in Johannesburg, 1 Std. stehen wir in der Schlange für einen Transit-Stempel, naja egal, wir haben ja mehr als genug Zeit. Wir stromern durch den Flughafen, vertreiben uns die Zeit mit einem 2. Frühstück, d.h. Kaffee und nen Muffin, den wir uns teilen. Später gönnen wir uns noch frühes Mittagessen, wir können ja nicht ahnen, das auf den Katzensprung von Jo-Burg nach Windhoek nochmal was zu Essen serviert wird.   :weissnicht:


Ankunft in Windhoek und wie ich es schon kenne zu Fuß zum Flughafengebäude. Hier bekommen wir unseren Einreisestempel und danach geht’s zum Autoverleih. Hier geht es eigentlich relativ schnell, kein Versuch mir irgendwas noch aufzuquatschen, nur kurz durchgehen was alles inclusive ist. Die Dame weißt mich darauf hin, das das Fahrzeug chip-überwacht ist und ich muss unterschreiben, das ich mir das Sicherheitsvideo ansehe. Dann auf den Parkplatz und wir bekommen einen Hyundai 1,0i, 4-türig in weiß mit 48.184 km auf dem Tacho zugewiesen. Wir umkreisen das Auto, fügen noch einige Kratzer dem Zettel hinzu, Werkzeug, Ersatzreifen, alles da. Dann ist der gute Mann erstaunt, das ich das Sicherheitsvideo wirklich sehen will und wir sollen ihm mit den Auto folgen. Jetzt folgt der erste Linksverkehr mit Schaltgetriebe (anfangs ungewohnt – Automatik ist da viel einfacher), aber erfolgreich bleibe ich hinter ihm. Kathrin darf sich das Video mit ansehen und die Landschaftsbilder sind ein netter Einstieg in den Urlaub.


Navi anwerfen und die erste Gästefarm anpeilen. Okay das Navi will uns quer über den Flughafen schicken  :gruebel:  , also Navi aus und nach Schildern fahren.



Für die erste Nacht haben wir in Flughafennähe einen Platz auf der Ondekaremba Gästefarm reserviert. Die Frau an der Rezeption kann unsere Reservierung nicht gleich finden, ist aber kein Problem, die Campingplätze sind alle frei – wir haben freie Auswahl. Sie wirft einen Blick aus dem Fenster und sieht unseren kleinen PKW, fragt nochmal nach ob wir wirklich einen Campingplatz haben wollen. Man konnte in ihrem Blick deutlich lesen ... "wissen die was die da tun?"  ;D




Wir stellen das Zelt auf...






.... stromern dann etwas auf der Farm umher.








Nach dem Sonnenuntergang gehen wir ins Haus und warten in der Bar bei einem Gläschen Wein bis es Zeit wird für’s Abendessen.






Das anschließende 3-Gänge-Menü ist einfach nur lecker.



ÜN: Gästefarm Ondekaremba
Gefahren: 16 km

Andrea

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Re: Unterwegs in Namibia .. oder .. denn sie wissen nicht was sie tun?
« Antwort #6 am: 28. Oktober 2014, 19:40:32 »
Zitat
Sie wirft einen Blick aus dem Fenster und sieht unseren kleinen PKW, fragt nochmal nach ob wir wirklich einen Campingplatz haben wollen. Man konnte in ihrem Blick deutlich lesen ... "wissen die was die da tun?"

He he, die meisten haben ja wohl eher einen Dachcamper statt Zelt und Kleinwagen  ;) Da darf man schon interessiert gucken... Bin gespannt, wie ihr die Pisten meistert!
Liebe Grüße, Andrea



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Horst

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Re: Unterwegs in Namibia .. oder .. denn sie wissen nicht was sie tun?
« Antwort #7 am: 28. Oktober 2014, 23:46:23 »
Afrika, Namibia - da rennst Du offene Türen ein - da sichere ich mir gleich ein Ticket für den Bericht.  :)
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Paula

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Re: Unterwegs in Namibia .. oder .. denn sie wissen nicht was sie tun?
« Antwort #8 am: 29. Oktober 2014, 07:57:13 »
Ich trage auch keine Röcke, da pass ich doch prima dazu  :)
Nach Afrika hab ich mich bisher nicht getraut, ich bin sehr gespannt wie es euch ergeht!
Viele Grüße Paula

Silv

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Re: Unterwegs in Namibia .. oder .. denn sie wissen nicht was sie tun?
« Antwort #9 am: 29. Oktober 2014, 13:25:22 »
Falls Ihr auch Männer mitnehmt, bin ich dabei. Namibia ist immer interessant.


Wenn nicht, ziehe ich mir einen Rock an ;=)

Also ich bin froh, wenn auch Männer dabei sind. Da fühle ich mich etwas sicherer.... (aber bitte ohne Rock  ;))
Liebe Grüße
Silvia

flyfaraway

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Re: Unterwegs in Namibia .. oder .. denn sie wissen nicht was sie tun?
« Antwort #10 am: 29. Oktober 2014, 17:16:49 »
Ich komm auch mit :) :) :) :) Logisch oder?!

Und - die Blicke am ersten Abend waren wirklich zu toll ;-)
"Ihr wollt auf den Zeltplatz"
"Ja"
"Das ist euer Auto?"
"Ja" "
"Ihr habt eure Campingausrüstung dabei?"
"Ja"
"Da drin????"
"Ja"

 ;D

Wie man sieht, wir hatten Spaß von Anfang an ...

Ilona

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Re: Unterwegs in Namibia .. oder .. denn sie wissen nicht was sie tun?
« Antwort #11 am: 30. Oktober 2014, 10:00:18 »
Also lieber nach Namibia  :schwitz:, wie nach Island :frier:. Rückt mal etwas zusammen ...

Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Silvia

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Re: Unterwegs in Namibia .. oder .. denn sie wissen nicht was sie tun?
« Antwort #12 am: 30. Oktober 2014, 10:07:41 »
Auch den restlichen Mitfahrern ein herzliches Willkommen und da mein Beifahrer jetzt auch mit an Bord ist geht's doch gleich weiter.

Achja, damit ihr wisst mit was ihr eigentlich alle unterwegs seid....





2. Tag Windhoek - Keetmanshoop


Kurz nach Sonnenaufgang aufstehen und eine herrlich heiße Dusche genießen, dank des Donkeys (Freiluftofen, mit Holz befeuert). Es war noch vom gestrigen Abend genügend heißes Wasser vorhanden. Zelt zusammenpacken, zahlen und zurück auf die Straße nach Windhoek.


Im Vorort Kleinwindhoek gleich in den 1. Supermarkt und obwohl klein haben wir dort alles bekommen was wir wollten, incl. Gaskartusche für den Kocher.


So können wir Windhoek links liegen lassen und fahren schnurstracks Richtungs Süden, vorbei an Rehoboth und Marienthal. Hier tanken wir sicherheitshalber gleich nach.



Weiter bis Keetsmanshoop und in dem Quivertree-Restcamp das Zelt aufschlagen.



Wir kommen gerade rechtzeitig um die Gepardenfütterung mitzuerleben, sind selbst auch mit im Gehege.







     Die in ihrem Jagdverhalten hoch spezialisierten Geparde gelten als schnellste Landtiere der Welt. Schon im alten Ägypten wurden Geparden ähnlich wie Jagdhunde ausgebildet und mit auf die Jagd genommen. Er hat wie der Hund harte Fußsohlen mit nicht einziehbaren Krallen; die übrigen Katzen besitzen sehr weiche Sohlen. Dies ermöglicht dem Geparden seinen schnellen „Antritt“, bereits nach 2 Sekunden erreicht er 60 km/h. In seinen schnellen kurzen Läufen erreicht er Geschwindigkeiten bis 110 km/h und kann damit jedes Opfer einholen. Allerdings hält er dies selten länger als 600 bis 800 Meter durch.













Danach spazieren wir durch den Köcherbaumwald.







    Den Namen "Köcherbaum" verdankt Aloe Dichotoma den Buschmännern, die die weichen Zweige aushöhlten und die äußere harte Rinde als Pfeilköcher verwendeten. Erst im 17. Jahrhundert wurde der Name von den Europäern geprägt.

Der Köcherbaum ist eine Baumaloe und endemisch in den heißen und trockenen Gebieten des südlichen Afrikas: vom nördlichen Kapland (ab Loeriesfontein) bis zum Brandberg in Namibia.

Der Köcherbaum wächst sehr langsam, wird aber bis zu 8m hoch, selten größer. Im Durchschnitt ist er 3-8m groß, selten größer und kann bis zu 400 Jahre alt werden. Das genaue Alter eines Baumes läßt sich jedoch wegen fehlender Jahresringe nicht sicher belegen. In den ersten Jahren seines Lebens ist der Köcherbaum kaum von einer anderen Aloe zu unterscheiden. Erst nach ca. 20 Jahren wächst er in die Höhe und bildet Äste aus.












Die Sonne geht langsam unter und taucht die Bäume in goldenes Licht - herrlich kitschig.












Zu unserer Freude entdecken wir dort auch Rockdassies, die ebenso wie wir die gespeicherte Wärme der Steine genießen.









Brüderlich teilen wir uns die Felsen und genießen den Sonnenuntergang.





Jetzt wird es Zeit für’s Abendessen und dann den Sternenhimmel betrachten.


Gefahren: 538 km


Andrea

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Re: Unterwegs in Namibia .. oder .. denn sie wissen nicht was sie tun?
« Antwort #13 am: 30. Oktober 2014, 11:06:09 »
Auf dem Felsen würde ich jetzt auch gerne sitzen und Sonne tanken...
Liebe Grüße, Andrea



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Re: Unterwegs in Namibia .. oder .. denn sie wissen nicht was sie tun?
« Antwort #14 am: 30. Oktober 2014, 11:51:13 »
Bei uns in der Nähe gibt's das Hotel Park Villa und der Besitzer hält sich schon über Jahre einen zahmen Geparden. Nur beim Gassi-Gehen kommt er bestimmt nicht nach  :zwinker:.

Toll, dass du die Pflanzen so gut beschreibst  :beifall:. Man lernt einfach immer was dazu :thumb:.
Liebe Grüße

Ilona

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