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Allgemeines => Reiseberichte => Thema gestartet von: Horst am 16. Oktober 2020, 17:39:04

Titel: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 16. Oktober 2020, 17:39:04
Hallo zusammen,

ja ich war mal wieder in Island.
Vieles war diesmal außergewöhnlich … aber lest am besten selbst ...



Island 2020 – der Sommer des Regenbogens


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc02672aqkbt.jpeg)




Prolog – ein (Reise-)Krimi


Irgendwann im Herbst 2019 fiel die Entscheidung nach 7 Jahren Pause wieder nach Island zurückzukehren. Im Dezember wurden Flüge mit Icelandair und die meisten Übernachtungen für den August 2020 gebucht – mit jedem Monat wuchs die Vorfreude auf die Vulkaninsel.
Dann kam Corona. Geplante Reisen nach Spanien an Ostern und in die Schweiz an Pfingsten fielen aus.
Was würde mit Island passieren?

Zunächst stornierten wir die Zimmer und das Mietauto. Sollte es doch noch eine Reisemöglichkeit geben, würde wir mit möglichst kurzfristigen Stornierungsdaten nochmal reservieren.

Im Juli konnte man wieder halbwegs problemlos vor allem europäisch und in den Schengenraum, zu dem Island ja gehört, reisen. So wurde ein Allrad reserviert und Zimmerbuchungen mit kurzen Stornierungsmöglichkeiten gebucht und eine Route durch Süd- und Nordisland und dem Hochland zusammengebastelt. Schließlich fiel auch für Deutsche der Einreise-Corona-Test in Island weg. Alles schien zu passen.

Dann zogen die Coronazahlen in Europa wieder an.
Deutschland versuchte jeden Grashalm mehrfach auf Corona zu testen und auch die reisefreudigen Isländer selbst brachten sich den Virus zurück ins Land. Bis auf Deutsche und Dänen wurden alle Reisenden getestet.

Nicht nur die Lufthansa hatte mit der Situation zu kämpfen sondern auch Icelandair, denen die isländische Regierung 102 Millionen Steuergelder zur Verfügung stellte. Für unseren Hinflug wurde zunächst die Uhrzeit um 5 Stunden verändert und kurz vor Abreise der Rückflugtag wohl wegen Passagiermangel gecancelt. Statt Donnerstag wurden wir einen Tag vorher auf Mittwoch umgebucht (also mal wieder ein Zimmer stornieren).

Unser Abflug am 18.8. rückte näher.
Würde es mit der Reise noch klappen?

Sollte Island für Deutsche aufgrund steigender Zahlen bei uns Quarantäne beschließen, würden wir alles canceln.

In englischsprachigen Island-Online-News-Seiten – wurde kurzfristig eine Pressekonferenz der Isländischen Regierung für den Freitag 14.8. angekündigt.
Mir schwante Übles.
Aber ich dachte, wenn die Einreise verschärft wird, dann sicher erst in 7-10 Tagen, damit die Leute Vorlauf haben.
Von wegen.
Bis spätestens 19.8. (also einen Tag nach unserem Flugdatum) sollte eine drastische Veränderung der Einreisepolitik stattfinden. ALLE Reisenden nach Island (also auch Deutsche die in dieser kurzen Saison 2020 den Löwenanteil der Touristen stellten) müssen 2 Corona-Tests machen die 5-6 Tage auseinander liegen. Bis vom zweiten Test ein Ergebnis vorliegt, muss sich der Reisende in Quarantäne begeben.
Das Ende des isländischen Reisesommers war hiermit beschlossen.

Für Reisende nach Island musste man seit Juli ein Covid-19 Online-Formular ausfüllen, dass für Deutsche einen „Free-Zone“ Barcode generiert hatte. Mit zitternden Fingern, füllte ich am Wochenende vor unserem Abflug das Formular aus. Zweimal Freezone. Wir würden den letzten Flug nach Island am Dienstag nehmen, der noch ohne mehrtäge Quarantäne die Einreise erlaubt.
Der letzte Flug vor dem Quasi-Lockdown.
Das Auswärtige Amt informierte über die neue Einreiseprozedur übrigens erst am Montag Nachmittag! Zur Erinnerung – ab Mittwoch musste jeder der nach Island flog und es vorher nicht mitbekommen hatte, tagelang in Quarantäne.
Einige hatten noch schnell auf Dienstag umgebucht – die Maschine hob proppenvoll von München ab.

In Island angekommen, war doch noch eine kleine Restbefürchtung vorhanden – ob das Zettelchen wirklich akzeptiert werden würde – ja, wir wurden durchgewunken.
Wir waren in Island.
Die Reise konnte beginnen.

Fast.

Ein Problem gab es noch mit dem fahrbaren Untersatz …




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00347q7jrk.jpeg)
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Christina am 16. Oktober 2020, 18:12:43
Da habt ihr wirklich auf den Punkt Glück gehabt. Ich war mal wieder zu zögerlich, ich hatte mir im Laufe des Frühjahrs Island als mögliches Ziel überlegt, da auf wenig Reisende und eventuell günstigere Hotelpreise zu hoffen war. Ich hab eine grobe Route zusammengestellt und gewartet. Dann konnte man reisen, aber ich wollte noch abwarten, wie das mit den Tests so laufen wird, dann konnte man sogar ohne Test reisen, aber nun waren die Flugpreise für eine kurzfristige Reise explodiert. Dann haben die Termine mal nicht gepasst, tja und dann hab ich zu lange gewartet und es wurde die Quarantäne eingeführt.

Umso schöner, nun von dir einen Bericht und sicherlich viele wunderbare Bilder zu lesen und zu genießen.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Rainer am 16. Oktober 2020, 18:56:41
Cool! Ich wußte gar nicht, dass Du Island geplant hattest. Da bin ich ja wirklich sehr gespannt!
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 16. Oktober 2020, 19:11:07
Da habt ihr wirklich auf den Punkt Glück gehabt. Ich war mal wieder zu zögerlich, ich hatte mir im Laufe des Frühjahrs Island als mögliches Ziel überlegt, da auf wenig Reisende und eventuell günstigere Hotelpreise zu hoffen war.
Hat sich beides absolut bestätigt.


Cool! Ich wußte gar nicht, dass Du Island geplant hattest.
Ja wenn ich mich mal für was entschieden habe kann man mich kaum mehr abbringen.
So habe ich mir diese Hängepartie bei der ich am Wochenende vorher noch nicht wusste ob das gut geht angetan ... und wurde mehr als belohnt. :)


Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Rainer am 16. Oktober 2020, 19:35:27
Ja wenn ich mich mal für was entschieden habe kann man mich kaum mehr abbringen.

Nur leider kämpfen selbst die Götter gegen Corona vergebens....  :kotz:

Jetzt will ich aber auch wissen, was mit der Karre schiefgegangen ist (oder hoffentlich dann doch nicht). Man, ist das ein wildes Jahr, wer hätte das vor einem Jahr geglaubt? Und ich habe wirklich Sorge, dass der Schwachsinn noch viele Monate, vielleicht auch Jahre weitergeht. Wenn die Impfung nicht die Pandemie "vertreibt" (sie muss vor allem aus den Köpfen heraus, aber die Medien haben die Menschen ja so dermaßen verunsichert, dass es fast nicht vorstellbar ist, dass das wieder in absehbarer Zeit "heilt"), dann geht dieser Wahnsinn immer und immer weiter. Meine Güte.

Aber lassen wir uns nicht unser Leben stehlen, ich freue mich sehr auf Deinen Bericht! Wir waren übrigens zur gleichen auf Bornholm, auch keine absolute Selbstverständlichkeit! Vielleicht zeige ich wenigstens ein paar Eindrücke und Stimmungen, denn auch das war natürlich ein sehr schöner Urlaub und frei von Corona Gedanken.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 16. Oktober 2020, 20:27:43
Wir waren übrigens zur gleichen auf Bornholm, auch keine absolute Selbstverständlichkeit! Vielleicht zeige ich wenigstens ein paar Eindrücke und Stimmungen, denn auch das war natürlich ein sehr schöner Urlaub und frei von Corona Gedanken.
Gerne und bei diesem Bericht wird nicht Corona sondern die Natur die Hauptrolle übernehmen. :)
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Rainer am 16. Oktober 2020, 20:33:35
Also ganz sicher werde ich jetzt erst einmal diesen Bericht lesen. Und danach werden wir sehen, vielleicht auch ein paar Bornholm Impressionen. Aber nicht gleichzeitig, das mache ich nicht. "Its your turn!".

Wir waren bei Problemen mit dem Mietwagen stehen geblieben....
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 16. Oktober 2020, 22:53:40
 
Blick auf den ungefähren Gesamtverlauf der Reise



1.Tag Dienstag 18.8.2020


Mietwagenbuchung mit 15 Rädern


Angekommen am Flughafen in Keflavik, rund eine Autostunde von der isländischen Hauptstadt Reykjavik entfernt, versorgen wir uns in der Ankunftshalle mit ein bisschen Bargeld (viel ist nicht nötig, in Island zahlt man fast alles mit Karte) und ein kurzer Einkaufsschwung in den Dutyfreeshop ermöglicht ein paar Flaschen Wasser und „schweres“ Bier. In Island ist es nicht so einfach an Bier zu kommen wie anderswo.
Supermärkte haben nur eine Lightvariante mit 2%. Zum Zähneputzen ja ok aber kein wirklicher Genuss am Abend nach einem  intensiven Tag in der Natur Islands ... :P


Beim Ausgang vom Airport sollen wir vom Mietwagenvermieter abgeholt werden. Das klingt einfacher als es tatsächlich ist. Vor dem Ausgang wimmelt es von Personen, schwer einen Überblick zu bekommen. Als schließlich unser Shuttle vorfährt, stürzten sich gleich so viele Touristen auf die beiden Busse, dass wir erstmal eine weitere Viertelstunde in der Warteschleife hängen. Abstandsregeln, Corona, ... hier geht es eher zu wie zu besten Zeiten, wenn die Leute zum Winterschlußverkauf mit Handstandüberschlag in den Laden stürmen. Im Shuttlebus sitzen wir dann wie die Sardinen in der Dose.
Auch beim Mietwagenoffice angekommen herrscht Trubel wie beim Anstehen auf ein neues iphone am ersten Verkaufstag. Als wir an der Reihe sind, will uns der Mitarbeiter von Icerental 4x4 zunächst einen schicken Honda andrehen. Der wäre hochwertiger als unser anvisierter Suzuki Grand Vitara. Nützt uns aber wenig für die Flüsse und Gelände im Hochland. Ok, dann also doch der Vitara mit immerhin einer Wattiefe von 40cm. Ich erhalte einen Zettel, auf dem alle Dellen des wohl schon in die Jahre gekommenen Fahrzeugs eingetragen sind – beeindruckend.
Draußen beim Auto sehen wir uns die Reifen näher an. Sie befinden sich in einem jämmerlichen Zustand, praktisch kein Profil mehr dazu auch noch einer einseitig gänzlich abgefahren (vielleicht Spur nicht in Ordnung). Nein, den wollen wir nicht.
Ok, ich gehe wieder mit dem übrigens polnischen Mitarbeiter (Island hat inzwischen sehr viele Arbeitskräfte aus dem Ostblock im Land) ins Büro und erhalte wieder einen Zettel mit den historischen Dellen-Errungenschaften eines weiteren Fahrzeugkandidaten. Draußen auf dem Hof fallen wir fast um, als der Wagen vorgefahren wird. Fast mehr Rost als lackierte Stellen und 400.000 km auf der Felge. Nicht wirklich…

Auf dem Hof entdecken wir unter den wenigen Fahrzeugen noch einen Grand Vitara Jahrgang 2015, der noch ganz ok aussieht. Der wäre allerdings eben erst zurückgekommen und noch dreckig. Uns jetzt egal – dreckig wird er bei uns sowieso wieder, es ist schon fortgeschrittener Abend und wir möchten vom Hof.
So marschieren wir ein drittes Mal ins Büro. Wieder bekomme ich einen optischen Schadensbericht (habe nun schon eine kleine Sammlung und blicke kaum mehr durch welcher der richtige ist) ...

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08890pkkkw.jpeg)
...und wir bleiben nun bei dem Fahrzeug, obwohl der auch schon 300.000 km drauf hat.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc088910gj9l.jpeg)
Aber viel Auswahl ist heute nicht mehr da. Der Ansturm am letzten Tag vor dem Touri-Lockdown macht sich bemerkbar.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc088898ckxz.jpeg)
Da stehen die drei Suzuki Grand Vitaras nun nebeneinander – in der Mitte der erwählte Prinz und links und rechts die verschmähten Frösche. Mit Ersatzrädern also 15 – die wir innerhalb kürzester Zeit wenn auch nur kurz gemietet hatten.

Die letzten Tage vor der Abreise waren chaotisch wie nie. Diverse Buchungen wurden vorgenommen und wieder storniert, so kam es dass wir überlesen haben, dass wir unser gebuchtes Zimmer auf einer Halbinsel vor Reykjavik nicht direkt anfahren - sondern in einem Hotel in Hafnarfjördur einchecken sollen.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08896c9j9o.jpeg)
Auch die Fahrt zum Check in nach Hafnarfjördur und wieder zur Insel bewältigen wir noch, bevor wir dann unser Zimmer in einem witzig gemachten Fischerdorf einnehmen können, zu dem auch ein uriges Cafe gehört.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc089028tj99.jpeg)



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08905v7k3b.jpeg)



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09062rrksu.jpeg)
Leicht gecrasht fallen wir ins Bett.
Wir sind k.o. aber freuen uns auf die Tage in Island, hoffentlich spielt das Wetter mit…


Übernachtung: Hlid Fisherman’s Village
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Susan am 17. Oktober 2020, 00:29:05
Es wird wohl noch ein Weilchen dauern, bis ich meinen Gatten von einer Islandreise überzeugt habe  ::) Umso lieber lese ich gern den unerwarteten Reisebericht  8)

Der Vorflugskrimi hört sich arg stressig an, da hätte ich, glaube ich die Nerven verloren. Schön für euch, dass es dann doch geklappt hat.

Zitat
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08896c9j9o.jpeg)

Sind das jetzt Häuser vom Fischerdorf oder für Ferienzimmer? Sehen jedenfalls nett aus. Hätte jetzt nicht gedacht, dass es kaum Bier auf Island zu kaufen gibt. Mit Wein sieht es dann wohl ähnlich aus?

OT 
Wir waren übrigens zur gleichen auf Bornholm, auch keine absolute Selbstverständlichkeit! Vielleicht zeige ich wenigstens ein paar Eindrücke und Stimmungen, denn auch das war natürlich ein sehr schöner Urlaub und frei von Corona Gedanken.

Ohja, bitte!
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 17. Oktober 2020, 09:22:18


Zitat
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08896c9j9o.jpeg)

Sind das jetzt Häuser vom Fischerdorf oder für Ferienzimmer? Sehen jedenfalls nett aus. Hätte jetzt nicht gedacht, dass es kaum Bier auf Island zu kaufen gibt. Mit Wein sieht es dann wohl ähnlich aus?
Also wir waren in einem der Zimmer der etwas moderneren Häuschen untergebracht - sah von innen so aus:
(sollte sich jemand für eine Unterkunft der Reise interessieren einfach nachfragen - habe immer Fotos gemacht und kann die bei Interesse hochladen)


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08906xtk1b.jpeg)

Ich denke das sind alles mehr oder weniger Gästezimmer. Da wird auch noch gewerkelt - aber mir scheint das wird mittelfristig ein reiner Touristplace. Die Lage ist auf jeden Fall super dort mit herrlichem Blick über die Küste, Pferde nebendran usw ...

Die Homepage bietet auch ein Video mit Drohnenflug von oben auf der Startseite:
https://www.fishermansvillage.is/


In den normalen Supermärkten bekommst Du Light Bier mit gut 2%. Für die Erwachsenengetränke (natürlich auch Wein) geht man in Island in die Vinbudin (ich werde im Bericht auch noch mal darauf kommen). Gleich am Flughafen angekommen der Supermarkt ist Pflicht - denn der hat auch alles. Die Vinbudin hast Du in den großen Orten - die haben allerdings nicht durchgehend geöffnet (aber Google hilft ja auch mit den Öffnungszeiten  ;) ). 
Da sollte man sich halt eindecken damit man über die Tage kommt, wenn man einige Tage in Regionen "aushalten" muss wo es eben nur das Dünnbier gibt. Übrigens man solle deshalb nicht glauben, dass die Isländer keinen Alkohol mögen ... eher im Gegenteil.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Silvia am 17. Oktober 2020, 12:38:10
STOP!!!  :sabber:   Ich will auch noch mit!!  Island ohne mich geht ja wohl gar nicht   :hammer:


Wow ... die Anreise war ja echt spannend ... ich hoffe es geht entspannter weiter  :cool2:
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Rainer am 17. Oktober 2020, 12:59:40
Auf dem Foto sehen die Suzukis eigentlich noch recht gut aus, da hätte ich jetzt kein schlechtes Gefühl gehabt. Aber 300.000 ist schon Holz und meistens bemerkt man es dann an abgeranzten Sitzen, dass ein Auto viel gefahren wurde. Ansonsten ist es eigentlich egal, wieviel der Motor drauf hat, der fährt genauso wie mit 30.000 km (was allerdings auch schon für einen Mietwagen recht viel ist).

Ist das in Island normal? Vor 10 Jahren, im Nachgang an die Lehmann Pleite, da war das auch in den USA spürbar, dass die Rentalcars teilweise älter waren und mehr Meilen auf dem Tacho hatten. Aber sonst macht so ein Mietwagen eigentlich immer nur eine Saison und wird dann mit ein paar tausend Meilen oder km verkloppt. Ich habe mal eine Sendung über Mallorca gesehen, wie da im großen Stil die Autos im Frühjahr neu kommen und im Herbst wieder gehen. Aber für 300.000 km muss so ein Wagen ja auch einige Jährchen auf dem Buckel haben. Und dann sind dann ja gleich mehrere mit so hoher Kilometerleistung. Und wahrscheinlich trotzdem schweineteuer.... ?!
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Silv am 17. Oktober 2020, 21:26:24
Ich komme auch mit. War die rote Jacke im Gepäck?  ;)
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Isa am 18. Oktober 2020, 10:15:45
Horst, bin auch dabei! Freu mich nochmal - zumindest in Gedanken - verreisen zu dürfen.  :danke:
Euer Auto ist ja mehr als abenteuerlich! Der Vermieter kommt definitiv auf meine No-Go-Liste! Unser letztes isländische 400.000 km Vehikel hatte einen "beinah" Achsenbruch... 
Vielleicht hättet ihr doch erst mit uns mitkommen sollen. Wenige Wochen später und die Vermieter haben sich alle unterboten und das mit den neuesten Mitgliedern ihrer Flotte. Landcruiser mit 7.000 km zum (isländischen...) Spottpreis, zweiter Fahrer und WiFi gab es kostenlos obendrauf (waren nochmal 350€ geschenkt).
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 18. Oktober 2020, 13:27:51
Ist das in Island normal? Vor 10 Jahren, im Nachgang an die Lehmann Pleite, da war das auch in den USA spürbar, dass die Rentalcars teilweise älter waren und mehr Meilen auf dem Tacho hatten. Aber sonst macht so ein Mietwagen eigentlich immer nur eine Saison und wird dann mit ein paar tausend Meilen oder km verkloppt. Ich habe mal eine Sendung über Mallorca gesehen, wie da im großen Stil die Autos im Frühjahr neu kommen und im Herbst wieder gehen. Aber für 300.000 km muss so ein Wagen ja auch einige Jährchen auf dem Buckel haben. Und dann sind dann ja gleich mehrere mit so hoher Kilometerleistung. Und wahrscheinlich trotzdem schweineteuer.... ?!
In Island ist es nicht unüblich, dass die Mietfahrzeuge nicht mehr ganz tauffrisch sind und auch mal ordentlich Kilometer drauf haben. Aber ich hatte bisher immer unter 150.000 km. Teuer sind die sowieso. Ein richtig gutes Auto (Toyota Landcruiser) liegt bei ca. 2800 € für 2 Wochen.
Mein Vitara gebucht mit "Beobachtung der Marktsituation" hat 1300 € für 2 Wochen gekostet - das war echt ein Schnapper wenn man keinen Dacia Duster will und diese Blechbüchse mag ich nicht.





Ich komme auch mit. War die rote Jacke im Gepäck?  ;)


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09426qojux.jpg)
Selbstverständlich! Die wurde 2009 für die erste Islandreise angeschafft und die muss definitiv immer mit. :)





 
STOP!!!  :sabber:   Ich will auch noch mit!!  Island ohne mich geht ja wohl gar nicht   :hammer:


Wow ... die Anreise war ja echt spannend ... ich hoffe es geht entspannter weiter  :cool2:
Jein  ;)  ... die Natur hat in Island einige so spannende Landschaften im Programm - aber die Spannung erträgt man gerne. :D




Horst, bin auch dabei! Freu mich nochmal - zumindest in Gedanken - verreisen zu dürfen.  :danke:
Euer Auto ist ja mehr als abenteuerlich! Der Vermieter kommt definitiv auf meine No-Go-Liste! Unser letztes isländische 400.000 km Vehikel hatte einen "beinah" Achsenbruch... 
Vielleicht hättet ihr doch erst mit uns mitkommen sollen. Wenige Wochen später und die Vermieter haben sich alle unterboten und das mit den neuesten Mitgliedern ihrer Flotte. Landcruiser mit 7.000 km zum (isländischen...) Spottpreis, zweiter Fahrer und WiFi gab es kostenlos obendrauf (waren nochmal 350€ geschenkt).
Hi Isa, jetzt bekommt man wahrscheinlich noch Geld wenn man einen mietet und bewegt. Der Vitara war im Gelände jedenfalls durchaus ok bis gut - also hat sich gut geschlagen der Kilometerveteran. ;)
Auf Euch komme ich in meinem Bericht auch noch mal zu sprechen. :)

So heute Abend geht die Reise weiter und dann eigentlich auch richtig los.


Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Paula am 18. Oktober 2020, 15:48:55
Horst, ich komme auch noch mit  :adieu:
Island steht ja auch auf meiner Coronareiseliste. Dieses Jahr haben wir es nicht gewagt, mal schauen wie es nächsten Sommer aussieht... ich würde eigentlich gern noch während Corona dorthin fliegen, denn die Urlaube die wir dieses Jahr gemacht haben an Orten die sonst völlig überlaufen sind haben mir richtig gut gefallen. Ich bin bereit eine „spannende“ Hinreise zu unternehmen falls ich im Land dann meine Ruhe habe  :)
Ich bin sehr gespannt wie es dir ergangen ist, ich wußte von diesen Einreisebestimmungen nichts, ich hatte im Internet gelesen dass Deutsche einen Coronatest am Flughafen machen müssen und bis zum Ergebnis das innerhalb 24 h vorliegen soll im Hotel in Quarantäne bleiben müssen.  So eine Bedingung hätte ich akzeptiert, aber mehr als ein Tag natürlich nicht!
Mietautos gibt’s dann hoffentlich nächstes Jahr in besserer Qualität wobei ich bei der Marke schmerzfrei bin. Was ist an einem Dacia Duster das Problem? Ich hatte in Frankreich mal einen kleinen Dacia als Mietwagen, der war völlig okay (und neu)
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Rainer am 18. Oktober 2020, 15:54:02
Der isländische Pianist Víkingur Ólafsson hat ein tolles Video auf Youtube, er spielt ein wunderbares Stück von J. S. Bach auf dem Flügel. Dazu läuft ein ruhiges Video mit isländischen Impressionen. Die Musik geht unter die Haut, wunderschöne Klänge, unbedingt mit Kopfhörer anhören.

Quasi als Intro für den Reisebericht.

Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 18. Oktober 2020, 19:20:21
Horst, ich komme auch noch mit  :adieu:
Island steht ja auch auf meiner Coronareiseliste. Dieses Jahr haben wir es nicht gewagt, mal schauen wie es nächsten Sommer aussieht... ich würde eigentlich gern noch während Corona dorthin fliegen
Das sollte gelingen den Corona wird wie die Grippe bleiben. Aber ich weiß was Du meinst - Island eben ohne Massen. Ich bin in meinem Bericht auch ein paar mal auf diese Thematik eingegangen.
Aber in Island gibt es auch genial schöne Orte wo sowieso keine Massen hingehen. Ein Ersttäter will halt die klassischen Ziele sehen und davon hatte ich auch einige im Programm, weil es zur Hauptsaison wohl nicht leerer geht.


Ich bin bereit eine „spannende“ Hinreise zu unternehmen falls ich im Land dann meine Ruhe habe  :)
Das war immer mehr während dieser Reise der Fall.

Ich denke das Thema Reisen wird nächstes Jahr richtig spannend und da wird dieses Forum eine gute Möglichkeit geben sich auszutauschen über Möglichkeiten und vor allem das richtige Timing für Buchen und Reisen!





Mietautos gibt’s dann hoffentlich nächstes Jahr in besserer Qualität wobei ich bei der Marke schmerzfrei bin. Was ist an einem Dacia Duster das Problem? Ich hatte in Frankreich mal einen kleinen Dacia als Mietwagen, der war völlig okay (und neu)
Na ja. Ich bin den mal vor 5 Jahren bei einer Probefahrt gefahren und hatte schon nach 20 Minuten Rückenschmerzen von den billigen Sitzen. Auch sonst hat (auf Asphalt) sehr viel gewackelt und geruckelt.
Für mich ist das ein Auto für Leute die einen SUV fahren wollen aber nicht das Geld für ein gescheites Auto haben - ich habs übrigens auch nicht  ;) - jedenfalls nicht für ein Auto. Für mein Gefühl ist mir der Duster für das isländische Hochland für anspruchsvollere Strecken nicht ganz geheuer. Auch die Wattiefe mit 35cm ist mir zu wenig. Wer hauptsächlich die Ringstraße macht ist der schon ok.



Der isländische Pianist Víkingur Ólafsson hat ein tolles Video auf Youtube, er spielt ein wunderbares Stück von J. S. Bach auf dem Flügel. Dazu läuft ein ruhiges Video mit isländischen Impressionen.
Was mich an den Isländern fasziniert - so ein kleines Volk und so viele Künstler, erfolgreiche Sportler, Musiker usw...
Das Musikstück gefällt mir am besten in den letzten 1,5 min. Davor ist es mir für Island fast zu ruhig - aber ganz sicher tolle Musik. 
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 18. Oktober 2020, 19:51:20
2.Tag Mittwoch 19.8.2020

Das Isländische Manhattan


Wir denken bei unserem Morgenkaffee an die Armen die ahnungslos zum Flughafen fahren und irgendwann im lauf des Tages mitbekommen, dass sie einen Teil ihres Urlaubes in den Gegebenheiten einer Quarantäne verbringen sollen.
In Betracht des Wetters könnten wir heute auch auf dem Zimmer bleiben – fieser feiner Nieselregen der durch alle Poren kommt, ist heute kein wirklich toller Einstieg für diese Reise. Allerdings war heute sowieso der Schwerpunkt auf Reykjavik gelegt, da kann man ja immer mal in einen Laden oder Cafe zum Trocknen flüchten. Zudem ist das in Island und im Norden Europas so, die grüne Landschaft hat ihren Grund und meine rote Regenjacke somit auch.  ;)


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc07898m9kva.jpeg)
Wir parken unseren Wagen am Hafen und beginnen unsere Stadtrunde.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc07909pnj5w.jpeg)
Reykjavik gilt als die nördlichste Hauptstadt der Welt, mit etwa 123000 Einwohnern, also fast der Hälfte ganz Islands. Hier wird die isländische Politik gemacht, die Wirtschaft gesteuert, hier sind alle großen Firmen ansässig, Kunst- und Kulturszene platzen fast vor Vielfalt und Kreativität - alles dreht sich in Island um diese Stadt – das Manhattan Islands - eigentlich ist der Vergleich sogar zu schwach. Denn hier läuft im Verhältnis noch weit mehr und der Einfluss Reykjaviks ist deutlich größer als der, der Ostküstenmetropole Amerikas.


Nicht nur wegen des Regens zieht es uns in ein Cafe am Hafen. Immer spannend die Locals zu beobachten. Schon hier fällt uns auf, dass die rigide Corona-Politik der Regierung von der Bevölkerung nicht wahrgenommen wird. Kein Mensch trägt hier eine Maske, hält Abstand oder muss gar eine Adresse aufschreiben. Auch sonst deutet verhältnismäßig wenig auf die für uns gewohnten Covid-19 Benimm-Regeln hin.

Vom Hafen bewegen wir uns in die Innenstadt Reykjaviks. Hunger macht sich breit und wir landen bei einem Pakistanischen Imbiss. Richtig gut übrigens.

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Immerhin ist der Tisch neben uns ein Opfer der Corona-Regeln.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc089542lkvv.jpeg)
An der Laugavegur Straße ballen sich Cafes und Geschäfte aller Art.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08944q4kfd.jpeg)
Auf der Skolavördustigur ist ein Regenbogen aufgemahlt, der Blick geht zur berühmten Hallgrimskirkja.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08947gxjod.jpeg)
Also sozusagen unser erster Regenbogen der Reise – es sollten noch einige folgen.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08956m3kuo.jpeg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08977g3jm4.jpeg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc089764hkd2.jpeg)
Wir laufen zurück zum Auto, stoppen kurz an der Hallgrimskirkja, dem Wahrzeichen Reykjaviks, dessen Architektur den Lava-Basalt-Säulen nachempfunden ist ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08985f2jny.jpeg)
... und fahren dann in die Natur in den Südwesten der Halbinsel Reykjanes ...


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08990mnjr1.jpeg)
...und zunächst zu den Sea Stacks von Reykjanesta.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc090006ikin.jpeg)
Gleich nebenan liegt das Heißquellengebiet Gunnuhver neben dem geothermalen Kraftwerk Sudurnes. Gleich unter der Erde werden 300°C erreicht.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09004jyjid.jpeg)
Es dampft und blubbert – Gunnuhver ist das größte Schlammquellengebiet Islands.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09010xlk86.jpeg)
Die Dampfausstrittstellen in vulkanischem Gebiet werden Fumarolen genannt.
Sie entstehen durch das wenige Wasser in der Erde, sodass es vor dem Austritt in Dampf umgewandelt wird. Mit dem Dampf werden auch meist Gase mit ausgestoßen, die sich an der Oberfläche vom Dampf trennen. Durch die verschiedenartigen austretenden Gase entstehen die unterschiedlichen Farben auf dem Erdboden.





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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09030rvjx9.jpeg)
Auch Schlammtöpfe gehören ins Sortiment von Gunnuhver




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09046szknc.jpeg)




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Der Regen hört heute auch auf der Fahrt zurück in unser Fischerdorf nicht auf.





Übernachtung: Hlid Fisherman’s Village
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Rainer am 18. Oktober 2020, 20:10:34
Der dunkel bewölkte Himmel sieht nicht einmal schlecht aus, in jedem Fall interessanter als ein durchgehend blauer Himmel. Ist vielleicht auch tröstlich. Das Fisherman Dorf (egal ob künstlich oder "echt") sieht nett aus.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Heike Heimo am 18. Oktober 2020, 20:39:57
Island, da bin ich gern dabei :)

Wir haben einmal in der Nähe von Reykholt übernachtet. Der Wirt hat dort sein eigenes Bier gebraut. Knapp über 4% wenn ich mich richtig erinnere und schmeckte sehr gut. Bis die Rechnung kam ;D
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 18. Oktober 2020, 22:16:47
Island, da bin ich gern dabei :)

Wir haben einmal in der Nähe von Reykholt übernachtet. Der Wirt hat dort sein eigenes Bier gebraut. Knapp über 4% wenn ich mich richtig erinnere und schmeckte sehr gut. Bis die Rechnung kam ;D
Das gehaltvollere Bier (z.B. das Viking) kann man durchaus trinken und das schmeckt auch (zumindest mir  ;) ).
Wir waren zwar oft tagsüber mal in einem Cafe aber praktisch gar nicht abends in Restaurants sondern haben uns selbst versorgt, eben auch aus diesem Grund der gut gesalzten Preise.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Christina am 19. Oktober 2020, 18:50:13
Bei Regen bietet sich ein Stadtbesuch ja an und die bunten Farben lockern das Grau schön auf. Aber auch sonst hat das schlechte Wetter den Fotos nicht geschadet, aber klar, wenn man vor Ort ist, wünscht man sich zumindest, dass es trocken ist.

Eure Unterkunft gefällt mir auch sehr gut.

Zum Mietwagen, ich hätte, weil ich sowieso nur auf der Ringstrasse unterwegs gewesen wäre, die kleinstmögliche Kategorie genommen, aber über den ADAC gebucht, der ist zwar deutlich teurer, aber zumindest fällt der Selbstbehalt weg und Vermieter sind die bekannten "Großen". Da gehe ich mal davon aus, dass die Autos nicht ganz so alt sind. Aber wirklich heftig, was die Automiete angeht, die Flüge und auch Unterkünfte gab es bei meinen Recherchen zum Teil zu wirklich günstigen Preisen, während sich bei den Autos überhaupt nichts bewegt hat beim Preis, zumindest nicht vor der Quarantäne Pflicht.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 19. Oktober 2020, 21:20:57
Zum Mietwagen, ich hätte, weil ich sowieso nur auf der Ringstrasse unterwegs gewesen wäre, die kleinstmögliche Kategorie genommen, aber über den ADAC gebucht, der ist zwar deutlich teurer, aber zumindest fällt der Selbstbehalt weg und Vermieter sind die bekannten "Großen". Da gehe ich mal davon aus, dass die Autos nicht ganz so alt sind. Aber wirklich heftig, was die Automiete angeht, die Flüge und auch Unterkünfte gab es bei meinen Recherchen zum Teil zu wirklich günstigen Preisen, während sich bei den Autos überhaupt nichts bewegt hat beim Preis, zumindest nicht vor der Quarantäne Pflicht.
Mein Preis war ohne Selbstbehalt. Hatte bei Check24 gebucht mit allen Versicherungen (Unterboden, Reifen, Glas, Gravel-Protection usw.).
Günstig wird es wenn man in der Vor- oder Nachsaison reisen kann. Da kann eine Woche Unterschied bis zu 1000€ ausmachen (bei einem höherwertigen Fahrzeug).
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Susan am 19. Oktober 2020, 22:04:02
Uff, das sind ja Hammer-Mietwagenpreise  :o Jetzt weiß ich endlich, warum unsere Freunde dort von Tütensuppen gelebt haben  ;)

Da stimme ich Christina voll zu: die bunten Häuser geben Reykjavik im Regen eine fröhliche Stimmung. Doch auch der Naturteilwar schon schon mal ein netter Anfang.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 19. Oktober 2020, 22:11:25
3.Tag Donnerstag 20.8.2020


Ein wässriger Tag


Der Regen hat aufgehört. Am Morgen verlassen wir den Großraum Reykjavik und fahren die Ringstraße, die „1“ nach Südosten.
1341 Kilometer führt diese Strasse einmal rund um Island und ist inzwischen durchgehend geteert.
Für eine komplette Umrundung würde man 15-16 Stunden benötigen.
Etwa 40 km von Reykjavik entfernt, führt die Ringstraße hinab ins Tal von Hveragerdi.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc090633zk9g.jpeg)
Mit Hilfe der geothermalen Kraft der Vulkane haben die einfallsreichen Isländer hier nicht nur Kraftwerke entstehen lassen die jeden Isländer kostenlos mit Heizungswärme versorgen, sondern auch große Gewächshäuser in denen Gemüse, Salat und Obst, sogar Bananen wachsen. Forciert wurde dieser Anbau im Jahr 2008, als nach der Bankenkrise der Import dieser Lebensmittel für die Isländer extrem teuer geworden war.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09079ivjaf.jpeg)
Wir steuern unseren ersten Wasserfall der Reise an – der Ægissíðufoss, südlich dem Ort Hella.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09094znjy1.jpeg)
Der nächste Wasserfall auf unserem Tagesprogramm ist ungleich prominenter - der Seljalandsfoss, der schon von weitem an der Ringstraße zu erkennen ist.  Wir parken am benachbarten Gljúfurárfoss und ziehen trotz Sonnenschein unsere Gummistiefel, Regenhosen und Regenjacken an.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09108ukkoq.jpeg)
Am Gljúfurárfoss wünscht man sich einen Scheibenwischer für die Kameralinse.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc090970kkj5.jpeg)
Gischt und Wassernebel des 40m hohen Wasserfalls, der versteckt in einer Höhle liegt, ist so unaufhörlich und stark, dass man es wohl nicht schafft, tropfenfrei zu fotografieren. 



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09119ljjhp.jpeg)
Auch bei seinem berühmten Nachbarn Seljalandsfoss gehört das Faser-Wischtuch zur notwendigen Gebrauchsausstattung für Fotografen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09122vljif.jpeg)
Der Wasserfall stürzt über 66 Meter von einer hohen Klippe in einen kleinen See. Diese Klippe war früher einmal die Meeresküste.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09152woj0d.jpeg)
Die Landmasse Islands wurde jedoch langsam aber kontinuierlich über die Jahrtausende immer mehr angehoben und so ist die ehemalige Steilküste nun eine Abbruchkante im Land.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09141wwjpw.jpeg)
Der Seljalandsfoss hat aber noch etwas ganz Besonderes zu bieten:





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09140orjrt.jpeg)
Er ist einer der wenigen großen Wasserfälle dieses Planeten, wo man sich hinter den Wasservorhang begeben kann.







(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc091305mjdl.jpeg)
Ein kleiner, etwas rutschiger Pfad (spätestens hier freut man sich über regendichte Kleidung) führt hinter die stürzenden Wassermassen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/seljalands3ukhw.jpeg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09172l1k3b.jpeg)
15 Minuten Weiter auf der Ringstraße nach Osten folgt mit dem Skogafoss ein fast noch spektakulärer Wasserfall.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc091843xknc.jpeg)
Die Sonne zaubert einen fantastischen Regenbogen an den Fuß des 60 m hohen donnernden Skogafoss.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc07987wkk4u.jpeg)
Zu isländischen Naturwundern gehört auch eine Legende. Þrasi Þórólfsson, der erste Siedler in Skógar, besaß einen Goldschatz, den er in einer Truhe aufbewahrte.
Diese Truhe versteckte er in einer Höhle hinter dem Skógafoss. Ein Junge aus dem Ort fand sie in der Höhle. Doch als er nach ihr griff, verschwand die Truhe.
Nur noch der Griff, den der Junge in der Hand hielt, blieb von der Schatztruhe übrig. Mit etwas Glück ist der Goldschatz des Þrasi Þórólfsson noch heute zu sehen, wenn er im Wasser des Skógár-Flusses in vielen Farben aufleuchtet...





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc07990g0kdi.jpeg)






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09277cqkvs.jpeg)
Was die Natur an der Südküste Islands geschaffen hat ist eigentlich unfassbar. Die 250 km Strecke vom Seljalandsfoss bis zur Eislagune Jökulsarlon ist für mich das schönste was ich auf der Welt kenne. Von den unendlich vielen Möglichkeiten die man sich hier auswählen kann, steuern wir die Reynisdrangar an, die etwa 30 Autominuten vom Skogafoss entfernt sind.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09198mikcr.jpeg)
Eine Stichstraße führt direkt ans Meer und an den schwarzen Lavastrand. Fast überall auf Island ist der Strand schwarz. In der Ferne erkennen wir das Felsentor von Dyrhólaey.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09270w4j8i.jpeg)
Direkt vor uns sind die Basaltsäulen und die Hálsanefshellir, eine Basalthöhle ...



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09211dhj9l.jpeg)
... die man meist nur bei Ebbe erreichen kann.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09221z5jwk.jpeg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09262mzj0t.jpeg)
Im Übrigen ist hier am Strand Vorsicht geboten. Schon Viele sind ein Opfer der Wellen geworden, gerade wenn man verzückt beim Fotografieren dem Meer den Rücken zukehrt.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09256etkej.jpeg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc092480kjm5.jpeg)
Namensgebend sind die 3 markanten Felsen – die Reynisdrangar - im Meer vor dem Strand.









(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08019lsk1j.jpeg)
Die Legende dazu besagt, dass es sich bei den Reynisdrangar um zwei kämpfende Trolle handelt, die nachts ein dreimastiges Schiff an Land bringen wollten. Dabei wurden sie jedoch vom Sonnenaufgang überrascht und versteinerten auf der Stelle. Und nun stehen sie dort für alle Zeit als steinerne Wächter vor der Küste bei Vík í Mýrdal. Auch den versteinerten Dreimaster kann man aus anderen Blickwinkeln gut erkennen. Eine anderne Legende berichtet von einem Ehemann, dessen Frau von zwei Trollen entführt und getötet wurde. Der Mann folgte den Trollen bis nach Reynisfjara, wo er sie schließlich einfror, damit sie nie wieder jemandem Leid zufügen können.
So sucht sich jeder seine Geschichte aus.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_05546wji9.jpeg)
Hinter dem Strand ragt der Reynisfjall auf. An seinen Klippen können wir Unmengen an Pappageitauchern erkennen die immer wieder zu Flügen ins Meer starten, um die Sandaale für ihren Nachwuchs in den Erdhöhlen zu organisieren.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0553rzj2q.jpeg)
Wir hatten so spät in der Saison gar nicht mehr mit den Lundis wie sie hier heißen gerechnet. Bald werden sie wieder ihr Leben auf dem Meer verbringen bis sie dann zur Aufzucht ihrer Jungen im nächsten Mai an die Klippen Islands zurückkehren werden.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc093151uj90.jpeg)
Das benachbarte Kap Dyrhólaey, benannt nach der an einen Torbogen erinnernden Felsformation, ist eigentlich eine der ursprünglichen Küste vorgelagerte Insel, die durch einen untermeerischen Vulkanausbruch vor ca. 100.000 Jahren entstand.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc080487wjb7.jpeg)
Weitere Vulkanausbrüche unter dem Mýrdalsjökull und die dadurch hervorgerufenen Gletscherläufe haben im Laufe der Zeit dazu geführt, dass die Inseln mit dem Festland verbunden wurden. Heute bildet das 115 m hohe Kap den südlichsten Punkt Islands und ist vor allem durch seine Aussicht und seinen Vogelreichtum bekannt.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09322i7kk7.jpeg)
Zurück auf dem Weg nach Westen halten wir noch am Sólheimajökull, eine Gletscherzunge des Myrdalsjökulls.
Vom Parkplatz laufen wir eine halbe Stunde zur Gletscherzunge vor der sich ein See gebildet hat.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09336t6kdx.jpeg)
Die schwarze Farbe hat der Gletscher wahrscheinlich vom berüchtigten Eyjafjallajökull und seinem Ausbruch, der 2010 einige Zeit den internationalen Flugverkehr lahmgelegt hatte.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc093431zk47.jpeg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09353v4jwh.jpeg)
Wie eine trutzige Burg wirken die in sich verschobenen Eisbrocken des Gletschers, deren Tage gerade im Sommer gezählt sind.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09342klkem.jpeg)
Der Gletscher zieht sich zurück - die Klimaerwärmung macht auch vor Island nicht halt.
Heute gab es Wasser in allen Variationen, als Fluss, See, Wasserfälle in breit, hoch und mächtig, als Wellenbrecher am Meer und am Ende gefroren.


Die letzte kurze Etappe führt nach Hvolsvöllur, wo wir 4 Nächte in einem Apartment verbringen wollen. Morgen steht der erste Ausflug ins Hochland an.
Mal sehen wie sich unser Grand Vitara dort schlägt.


Übernachtung: Borg Apartments, Hvolsvöllur
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Susan am 19. Oktober 2020, 22:50:11
Danke für diese schöne Bettlektüre, das sind ja traumhafte Eindrücke: die Wasserfälle sowieso und dann noch Lundis  :herz:

So wie die auf dem 3. Bild würde ich da auch gerne reisen, die Miete ist aber sicher noch teurer. Und wahrscheinlich ist es einfacher in Zimmern die Klamotten wieder trocken zu kriegen.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Heike Heimo am 20. Oktober 2020, 08:30:31
Schaut so aus, als wenn wenig los ist in Island. Wir waren 2016 im Winter bei diesen Wasserfällen und da waren mehr Leute.

So wie die auf dem 3. Bild würde ich da auch gerne reisen, die Miete ist aber sicher noch teurer. Und wahrscheinlich ist es einfacher in Zimmern die Klamotten wieder trocken zu kriegen.

Die Wohnmobilmiete in Island sind extrem teuer. 4WD Camper, zu so einem würde ich raten, min 300€/Tag in der Hochsaison + Zuschläge.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Christina am 20. Oktober 2020, 18:28:12
Was für ein traumhafter Tag! Und tolle Fotos, die muss ich mir gleich nochmal anschauen. Auf diesem Streckenabschnitt reiht sich ja wirklich ein Highlight an das nächste.

Regenhosen - die müsste ich mir noch zulegen für eine Island Reise, die zieht man vermutlich über die "normale" Hose drüber an?
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 20. Oktober 2020, 21:36:00
Regenhosen - die müsste ich mir noch zulegen für eine Island Reise, die zieht man vermutlich über die "normale" Hose drüber an?
Die Dinger sind genial und in den nordischen Ländern nicht wegzudenken. Ja einfach über die normale Hose streifen.
Hilft auch gegen Wind und hält eben schön trocken.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 20. Oktober 2020, 21:50:14
4.Tag Freitag 21.8.2020


Ein Hai auf dem Festland und ein Wunder, das man sich verdienen muss


Auch heute zeigt sich die Sonne, als wir von unserem Apartment in Hvolsvöllur Richtung isländisches Hochland aufbrechen. Keine Selbstverständlichkeit hier im hohen Norden.
Über die 26 und eine sehr steinige und üble aber zum Glück nur wenige Kilometer lange Piste, fahren bzw. am Ende schaukeln wir zu Islands dritthöchstem Wasserfall.
Am Parkplatz schnaufen wir kurz durch und verlassen vorsichtig das Auto. Der Wind ist hier oben so stark, dass er uns leicht eine Wagentür wegreißen könnte.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08091gqk4o.jpeg)
Ein kurzer Weg führt zum ersten Aussichtspunkt auf eine tiefe Schlucht...



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09366p5kyj.jpeg)
... und den 122m hohen Haifoss – der sich am Vormittag, bei angemessener Beleuchtung versteht sich, gerne mal mit einem Regenbogen schmückt.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08097tqjg7.jpeg)
Vorsichtig robbe ich auf allen Vieren an den Rand der Schlucht.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc0938818kbq.jpeg)
Neben dem Haifoss fällt als Zugabe auch noch der Granni in den Canyon.
Man könnte auch in die Schlucht hinab gehen aber wir haben noch etwas anderes vor. Der Haifoss war nur der Auftakt dieses Tages vor der ersten Hochlandfahrt dieser Reise.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc094137sjsm.jpeg)
Nach einer kurzen Kaffee- und Tankpause am Hochlandzentrum in Hrauneyjar starten wir auf die F208, die bis nach Süden an die Küste geht.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc094155ljxs.jpeg)
Soweit wollen wir nicht aber die Strecke (etwa eine Stunde) bis nach Landmannalaugar hat es durchaus in sich. Zwar keine Flussdurchquerung aber Steingeschüttel, vor allem bei den hügeligen Anstiegen, die ordentlich in die Glieder fahren.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09421lxjt8.jpeg)
Ansonsten besticht die Rüttelpiste durch Wellblech mit diversen Schlaglöchern, also ein „Fahrteppich“ der auch schon bessere Tage gesehen hat und die sind offensichtlich auch schon laaaange her. Unser Ziel müssen wir uns heute also sauer verdienen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09422ofkmb.jpeg)
Die Landschaft gleicht einer Aschewüste in der kein Grashalm zu sehen ist. Die Landschaft übt trotz ihrer Kargheit eine gewisse Faszination aus.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09438ycj81.jpeg)
Nach knapp einer Stunde kommen immer mehr Krater in Sicht und eine Piste zweigt hinauf zum Hnausapollur-Krater ab, der mit einem tiefblauen Kratersee gefüllt ist.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc097000mkoc.jpeg)
Zurück auf der Hauptroute ändert sich schlagartig die Landschaft. Eben noch Aschewüste wirkt nun alles bunt. Vor allem die Farben Grün, Braun und Orange bestimmen die Landschaft.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc0945309kfb.jpeg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09687a7khh.jpeg)
Wir erreichen Landmannalaugar, das zum Nationalgebiet Fjallabak gehört. Hier kann man vor dem Fluss parken und die Fußgängerbrücke über den Fluß nehmen oder eben mit dem Auto durch den Fluss. Natürlich wird der Grand Vitara nun auf seine Schwimmeigenschaften getestet. Wir saufen nicht ab und kommen gut auf die andere Seite.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc094740mkx5.jpeg)
Noch ist auf dem Zeltplatz viel los. Es sind ja noch Leute da, das Wetter ist prächtig, dazu Freitag Nachmittag und auch viele Isländer hier. Aber nicht dramatisch und auf den Wanderwegen verteilt es sich schnell.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08139zjkkb.jpeg)
Wir gehen eine etwa zweistündige Runde durch die Lava-Landschaft,...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09494q2jjq.jpeg)
... die immer wieder  faszinierende Blicke auf die Naturwunder von Landmannalaugar zulässt.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09521k4jdo.jpeg)
Besonders schön ist das Tal von Vondugil, ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09525v1kfe.jpeg)
... wo Wollgras an den feuchten Wiesen wächst.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09536eejbc.jpeg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09575scjii.jpeg)
Der Brennisteinsalda ist heute gegen das harte Licht schwer zu fotografieren.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09593yjkh6.jpeg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08150lwj6u.jpeg)
Rauchschwaden am Fuß des Brennisteinsalda.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09625eik0i.jpeg)
Das Ende der Runde leutet der grüne Berg von Graenagil ein.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09627fhjr4.jpeg)






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc0964653jh4.jpeg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09651jxj47.jpeg)
Danach gibt es einen Kaffee aus dem Bus.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09659n0jlf.jpeg)
Bevor wir den geordneten Rückzug antreten, wird noch der Sudurnamur erklommen, ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09680czj7d.jpeg)
... von dem man einen tollen Blick über Landmannalaugar hat.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09705s6joh.jpeg)
Für die Fahrt zurück nach Hvolsvöllur wählen wir die F225 – die Landmannaleid. Eine der wirklich schönen Hochlandstraßen, auch halbwegs gut zu fahren – neben mittleren „Pfützen“ gibt es hier eine richtige Furt, die aber meist gut machbar ist. Das eigentliche Problem ist heute Abend das Fahren gegen sie tiefstehende Sonne, die Steine oder Löcher oft spät erkennen lassen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09704e3k5l.jpeg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08183vijpl.jpeg)
Das grüne Moos auf Lavabergen leuchtet in der Abendsonne.








(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_03971oje2.jpeg)
Schließlich ist die Furt erreicht ...





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0389x7jo4.jpeg)
... und wird problemlos überwunden.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09720odjvo.jpeg)
Das Finale der F225 bildet der Blick auf die Hekla. Hekla heißt „die Verhüllte“ , weil ihr Gipfel oft von Wolken umhüllt ist. Außerdem kommen ihre Ausbrüche oft unerwartet. Verglichen wird ihre Form mit dem Rücken eines feuerspeienden Drachens, denn mehr als 100 Ausbrüche der Hekla sind bekannt. Sie brachten große Verwüstungen in weite Teile des Landes. Ascheregen bedeckte das Land und Lavabomben richteten große Zerstörungen an.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09716tnjph.jpeg)
Ein schöner letzter Blick und ein Tag, der seine holprigen Momente entlang der Piste hatte aber dafür umso stärkere Eindrücke des isländischen Hochlandes bescherte.

Morgen noch mehr davon ...


Übernachtung: Borg Apartments Hvolsvöllur
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Christina am 21. Oktober 2020, 17:55:56
Das ist ja wirklich eine fantastische Landschaft und der Wechsel von fast nur grau wie bei einer Mondlandschaft und dann plötzlich wieder grün - unglaublich und auch das Wetter war perfekt, da hattet ihr wirklich ein Riesenglück. Alleine würde ich mich diese Strecke allerdings niemals getrauen zu fahren, aber bei einer ersten Reise gibt es ja auch genug ohne das Hochland zu sehen.

Und die Fotos sind wieder wunderbar.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 21. Oktober 2020, 22:52:49
aber bei einer ersten Reise gibt es ja auch genug ohne das Hochland zu sehen.

Absolut. Alleine die Ringestraße bis hoch zur Eislagune Jökulsarlon kann man gut ein bis zwei Wochen jeden Tag was anderes tolles machen.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Susan am 22. Oktober 2020, 00:14:22
Herrliches Wetter und wieder ein Tag mit traumhafter Landschaft  :herz:
Wasserfälle lseen ja immer mein herz höher schlagen, aber auch die Lavalandschaft schaut interessant aus.

Zitat
Die Wohnmobilmiete in Island sind extrem teuer. 4WD Camper, zu so einem würde ich raten, min 300€/Tag in der Hochsaison + Zuschläge.

Ich hab's befürchtet  ::)
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 22. Oktober 2020, 17:44:20
5.Tag Samstag 22.8.2020


Wie ein nicht erreichtes Ziel zu einem der schönsten Tage wird


Kaum zu glauben – aber auch heute müssen wir auf der Fahrt nach Norden Richtung Hochland zur Sonnenbrille greifen. Auch heute geht es auf der geteerten 26 nach Norden.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc082778fkzw.jpeg)
Diesmal bis zur Abzweigung der F225 die wir gestern Abend schon gefahren sind.




Diesmal müssen oder dürfen wir sie nur gut bis zur Hälfte fahren, also gerade noch mal durch die Furt, danach zweigt schon die Piste nach Hrafntinnusker nach Süden ab. Kaum, dass wir in paar hundert Meter gefahren sind, steigt die Piste steil einen Berg hinauf und ist tief ausgewaschen und zerfurcht wie ein Canyon. Der Vitara hält sich aber gut und rollt nicht rückwärts den Berg hinunter, auch werden wir von keiner der tiefen Spalten verschluckt. Aber das war nur der Auftakt. Steine, Geröll, Bodenwellen, Anstiege, kaum eine Sekunde kann man sich als Fahrer und Beifahrer unkonzentriert leisten, man ist hier wirklich gefordert. Vor 7 Jahren war ich schon mal hier - damals war die Piste deutlich besser allerdings musste ich vor einem Anstieg an einem Schneefeld kapitulieren. Das gibt es diesmal nicht.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09737l0kjt.jpeg)
So fahren wir weiter in auf und ab über zahllose Löcher und immer wieder wechseln sich Abschnitte mit fast zerstörter Piste und Passagen die ok sind, ab.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09729h1jc4.jpeg)
Die Landschaft ist dagegen fantastisch.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08203rfj23.jpeg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09732jekhh.jpeg)
Grüne oder orangene Berge, geziert mit Schneefeldern, ...






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09751sxkhm.jpeg)
... wilde Flussläufe, ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00063jpjze.jpeg)
... und verstreut umherwandernde Schafe.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc0973351k9q.jpeg)
Schließlich kommen wir an eine Kreuzung – links nach Hrafntinnusker rechts Richtung Laufafell.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc097449rkod.jpeg)
Wir entscheiden uns für die Strecke nach Hrafntinnusker und erreichen kurz danach an eine größere Furt - sieht machbar aus, wird durchquert und so kann die holprige Fahrt nach Süden weiter gehen. Allerdings nicht mehr lange.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09764pzjg2.jpeg)
Nun folgt wieder ein Aufstieg auf einen Hügel und die Piste ist hier so tief ausgewaschen das wir entscheiden nicht weiter zu fahren. Zudem erzählen Fahrradfahrer die mit ihren Crossrädern unterwegs sind von anhaltend üblem Zustand der Strecke bis nach Hrafntinnusker. Wir legen eine Pause ein und gönnen uns einen Skyr. Ein großer Truck mit 2 Isländern fährt heran und selbst mit diesem Superauto brauchen die beiden einige Anläufe und einige Zeit um über die Stelle zu kommen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09904ggkar.jpeg)
Wir fahren zurück durch den Fluss und biegen auf die Piste nach Laufafell. Kurz danach parken wir den Wagen ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc098117vkq9.jpeg)
... und machen uns zu Fuß auf Entdeckungstour durch die Gegend, die einen schönen Wasserfall, Canyons, ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09813kjksr.jpeg)
... eine herrliche Bergszenerie ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09791xekkd.jpeg)
... und dampfende Fumarolen bietet.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09790szj96.jpeg)
Wir sind begeistert.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09792y5jlf.jpeg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09825shjwo.jpeg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09858sojpn.jpeg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09865unkhx.jpeg)






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc0821779kvq.jpeg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc098947qkvj.jpeg)
Auf der Piste die nach Laufafell geht kommen uns Autos entgegen. Wir kommen ins Gespräch und fragen nach der Strecke und der Tiefe der Flüsse. Scheint ok für unseren Vitara der mit 40cm Wattiefe angegeben ist. So entscheiden wir uns – nicht die sowieso unangenehme Strecke zurück zur F225 zu fahren, sondern eine uns noch unbekannte über den Berg Laufafell zur F210 zu probieren.




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Schon nach kurzer Fahrt kommen wir an die angekündigte Furt ...





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... und finden eine gute Route durch den Fluß.





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Eine mystische archaische Landschaft begleitet unseren Weg nach Süden.




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Nach einer weiteren Furt treffen wir auf einen Isländer der uns einen Wasserfall mit dem Namen “Namenloser Wasserfall” gleich um die Ecke empfiehlt. Der typische Humor der Isländer.
Der Wasserfall (inklusive Regenbogen) ...




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... und der dazu gehörige Canyon sind super.



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In der Nähe des Canyons entdecken wir herrliche Mooslandschaften.





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Es folgen die letzten Kilometer zur F210, ...



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... die ein Mix aus Flüssen, grünen Bergen, ...




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... Lava- und Aschelandschaft prägen.





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Eine Passage wird schwierig. Die Piste ist durch Auswaschungen so stark beschädigt, dass das Fahrzeug hier in extreme Kipplage kommen wird. Über einen Hügel mit einer Ersatzpiste die Quadfahrer erzeugt haben lässt sich die Stelle durch einen sehr steilen Hügel umgehen, wobei es nun darauf ankommt ob der Vitara die Steigung packt und der zeigt was er kann.
 
Schließlich erreichen wir wieder Asphalt und legen die letzten Kilometer nach Hvolsvöllur zurück.


Übernachtung: Borg Apartments Hvolsvöllur
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Susan am 22. Oktober 2020, 18:37:30
Puh, solche Offroad-Strecken wären mir wahrscheinlich zu stressig (mit) zu fahren. Da krieg ich zu leicht ein Panik P in die Augen  :verlegen: Die Landschaft ist natürlich wieder herrlich
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 22. Oktober 2020, 21:30:15
Hi Susan,
dr Pistenzustand war auch für meine Verhältnisse außergewöhnlich mies und ich musste mich extrem konzentrieren beim Fahren. Ist ja auch keine der typischen Hochlandrouten gewesen, sondern eine kleine Piste in die Berge die in manchen Jahren erst spät öffnet und manchmal vom Norden gar nicht befahrbar ist (wegen dem Schneefeld).
Trotzdem bin ich sehr froh, dass wir das gemacht haben.

Der nächste Tag ist fahrtechnisch entspannter - bietet dafür eine sensationelle Wanderung.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Rainer am 23. Oktober 2020, 12:03:54
Bin leider auch überhaupt kein Freund von "Gravelroads", da kriege ich in den USA immer schon die Pimpernellen, wenn es anfängt zu ruckeln. Wir haben jetzt schon mehrfach den Versuch abgebrochen, neben Needles Overlook (gute Strecke) zum "Anticline" zu fahren, aber jedesmal drehen wir genervt nach ein paar Meilen um. Ich würde wahrscheinlich hier auf Island auch Bauchschmerzen bekommen...

Ja, natürlich sind das tolle Aussichten, aber eben schwierig zu erreichen. Und auf einen Plattfuss habe ich überhaupt keine Lust (hattet Ihr aber auch nicht, oder doch auch mal?).
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 23. Oktober 2020, 13:28:58
In Island hatte ich noch nie einen Plattfuß dafür schon X-mal in den USA und in Afrika (da sicher schon öfter als 10 mal).
In Eurem Fall würde ich mir Fix-a-Flat (https://lawrenceroadfire.org/repair-flat-tires-with-can-281690-2286#:~:text=Es%20kann%20Reifen%20reparieren.%20Aber%20wie%20alle%20einfachen,Ventilschaft%20%28dem%20Nippel%2C%20durch%20den%20die%20Luft%20eindringt%29.) besorgen. Das repariert nicht den Reifen - aber Du kommst damit wieder zurück in die Zivilisation ohne zu wechseln.

Was Island und das Hochland angeht. Ich liebe diese Touren zum einen wegen der grandiosen Landschaft, der Einsamkeit und ich fahre schon auch gerne mal diese Pisten, sind ja nicht alle so fordernd wie die Piste nach  Hrafntinnusker an diesem Tag.
Die landschaftlich schöne F225 die wir einige male gefahren sind kann man mal abgesehen von der Flußdurchquerung auch mit dem PKW fahren. Die verlangt auch wenig Aufmerksamkeit und hat nur wenige Stellen wo kleine Steine die Straße etwas ruppig machen.

Island geht aber auch komplett ohne Hochland und würde trotzdem eine geniale Natur anbieten.




Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Rainer am 23. Oktober 2020, 13:59:52
nach  Hrafntinnusker

Schüttelst Du diese schrecklichen Ansammlungen an Buchstaben einfach so aus dem Ärmel, oder musst Du wenigstens auch hin und wieder nachschauen?  :respekt:

Wie sieht es eigentlich in Island mit "Konnektivität" aus, in Sachen Smartphone unterwegs? Kann man im Notfall Hilfe rufen, oder ist man dann doch alleine auf sich gestellt? Ansonsten gelten wahrscheinlich die EU-Roaming Tarife?! Die Insel ist sowieso viel größer, als man (oder zumindest ich) aus dem Bauch heraus vermuten würde. Wenn man auf dem Globus schaut, sieht man erst, wie groß die Insel wirklich ist. Die ganzen Mittelmeerinseln (Balearen, Korsika, Sardinien, Sizilien, Malta) sind deutlich kleiner und auch die Kanaren sind allesamt viel viel kleiner.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Christina am 23. Oktober 2020, 17:48:50
Da kann ich mich meinen Vorschreibern anschließen, solche Pisten zu fahren wäre mir zu nervig. Bei wenig Verkehr und guten Straßen mal durch eine schöne Landschaft cruisen, gerne. Aber insgesamt ist das Autofahren für mich eher notwendig, um an irgendeinen Punkt zu gelangen, wo ich mich dann zu Fuß umsehen kann.

Die Landschaften sind natürlich wieder großartig.

Rainer, ja in Island gelten die EU Roaming Tarife.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Heike Heimo am 23. Oktober 2020, 18:38:57
Bravo :thumb:!

Mit dem Fahrzeug durchs Hochland auf abenteuerlichen Wegen sehr gute Leistung. Zeigt von sehr guten fahrerischen Künsten. Die Furten sind gefährlich und der Motorschaden nicht weit.

Wir hatten auf der vergleichsweise Autobahn F35 gleich 2 Reifenschäden und schafften es gerade noch zur Reifenreparatur. Lavagestein ist sehr scharf.

Da hat uns der Winter  besser gefallen. Die Pisten sind vereist. Die spitzen Steine und die Schlaglöcher weg. Es geht mit Speiks schneller und wie auf einer asphaltierten Straße dahin.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 24. Oktober 2020, 00:21:03
Wie sieht es eigentlich in Island mit "Konnektivität" aus, in Sachen Smartphone unterwegs? Kann man im Notfall Hilfe rufen, oder ist man dann doch alleine auf sich gestellt? Ansonsten gelten wahrscheinlich die EU-Roaming Tarife?! Die Insel ist sowieso viel größer, als man (oder zumindest ich) aus dem Bauch heraus vermuten würde. Wenn man auf dem Globus schaut, sieht man erst, wie groß die Insel wirklich ist. Die ganzen Mittelmeerinseln (Balearen, Korsika, Sardinien, Sizilien, Malta) sind deutlich kleiner und auch die Kanaren sind allesamt viel viel kleiner.

Es gibt einen Notruf der wohl (fast) überall funktioniert, ansonsten kann man auch im Hochland durchaus Empfang haben - wenn auch nicht durchgehend. Bei dem außerhalb von Städten miesen Funknetz-Standard den wir diesbezüglich in vielen Teilen Deutschlands haben kann Island vergleichsweise locker mithalten, bzw. übertrumpfen. Außerhalb des abgelegenen Hochlandes, hat man eigentlich überall Netz.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 24. Oktober 2020, 00:24:04


Wir hatten auf der vergleichsweise Autobahn F35 gleich 2 Reifenschäden und schafften es gerade noch zur Reifenreparatur. Lavagestein.


Was war das für ein Wagentyp?
Allrad?
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Silvia am 24. Oktober 2020, 11:22:05
Ah Landmannalaugar - eines meiner Reiseträume/Wunschziele  ::)      .... wird es leider wahrscheinlich auch bleiben. Alleine die Miete für einen Geländewagen zu stemmen ist für mich nicht drin... obwohl es fahren da ja auch Busse hin... oh mann, jetzt hast du mich schon wieder total sehnsüchtig gemacht  :hammer:
 

Ich finde Islands Hochland einfach absolut faszinierend.... erinnere mich nur zu gerne an die Kjölur-Wanderung ...  :denk:   ich glaub als nächstes kommt der alte Island-Ordner zum scannen dran 

Was die Pisten angehen, zeitweise finde ich sie faszinierend ... übe ja auch fast täglich in unserer Stadt auf dem Kopfsteinpflaster  ;D ... nur wenn sie zu lange gehen dann wird's anstrengend.


nach  Hrafntinnusker
Schüttelst Du diese schrecklichen Ansammlungen an Buchstaben einfach so aus dem Ärmel, oder musst Du wenigstens auch hin und wieder nachschauen?  :respekt:
Ich schätze mal er macht das gleiche wie ich bei solchen Zielen ... copy & paste   ^-^
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Heike Heimo am 24. Oktober 2020, 12:06:34


Wir hatten auf der vergleichsweise Autobahn F35 gleich 2 Reifenschäden und schafften es gerade noch zur Reifenreparatur.


Was war das für ein Wagentyp?
Allrad?

Ein Allrad Hyundai. Hier auf der F550.

(https://up.picr.de/39710571cd.jpg)
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 24. Oktober 2020, 12:38:33
Ist das ein Santa Fe?
Jedenfalls wenn der zwei Plattfüße hatte, taugen entweder die Reifen nichts oder man hatte
einfach Pech.
Darauf (Profil) sollte man auch auch achten - vor allem dann, wenn man nicht nur Asphalt fährt.
Eigentlich sind die Allradfahrzeuge in Island gut bereift.
Die Vermieter wissen, dass die Autos auf der Insel gut belastet werden.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Silv am 24. Oktober 2020, 17:16:24
Also die Landschaft hat schon was... und Wasserfälle mag ich sowieso.

Ich fahre auch lieber auf ebenen Straßen. Wenn ich ein Auto bekäme, wo es egal wäre, was mit dem passiert, würde ich allerdings auch mal durch solch holpriges Gelände düsen...
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 24. Oktober 2020, 23:23:59
Also die Landschaft hat schon was... und Wasserfälle mag ich sowieso.

Ich fahre auch lieber auf ebenen Straßen. Wenn ich ein Auto bekäme, wo es egal wäre, was mit dem passiert, würde ich allerdings auch mal durch solch holpriges Gelände düsen...
Mit Ausnahme der Flussdurchquerungen war bei mir alles versichert. Kein Selbstbehalt. :)
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 25. Oktober 2020, 07:21:19
6.Tag Sonntag 23.8.2020


Ein roter Tag




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Auch an diesem Morgen gibt es den einen oder anderen Sonnenstrahl und Regen scheint heute nicht zu befürchten. Auch heute wieder – allerdings zum letzten Mal – geht es auf die F225.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00088u5j2i.jpeg)
An der Strecke gibt es neben der prägenden Aschelandschaft ...




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... auch rote Krater die wir uns später noch genauer ansehen wollen. Überhaupt wird die Farbe Rot heute eine bedeutsame Rolle spielen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00126g0j57.jpeg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc0013954jc7.jpeg)
Jetzt geht es bis kurz vor die Furt und dann zweigt eine Piste nach Süden zum Krakatindur ab, der wir diesmal nur wenige hundert Meter folgen. Dann parken wir unseren Vitara und schnüren die Wanderstiefel. Dabei haben wir auch Sandalen  und Flip-Flops für eine Flussdurchquerung und feuchtes Gelände.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc001441ijy7.jpeg)
Ein gut markierter Weg führt in etwa 30 Minuten zum Raudufossar –



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... einen immerhin 60 m hohen Wasserfall über den der Rauðufossakvísl hinabstürzt.




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Wir nehmen uns einen Augenblick und genießen den Blick auf die Weite der wundervollen Landschaft.




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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc0035563jdj.jpeg)
So sehenswert der Wasserfall und vor allem der Blick in die Umgebung ist, das ist nicht der Grund dafür, dass wir hierher gekommen sind und das ist auch nicht unser eigentliches Ziel. Wobei der Fluss Rauðufossakvísl schon eine große Rolle am heutigen Tag einnehmen wird. Selten interessiert den Wanderer nicht der vermeintliche Höhepunkt der Wasserfall, sondern seine Quelle.




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Wir wandern auf einem deutlich markierten Weg steil im Bogen den Berg hinauf ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00177wik46.jpeg)
... und blicken in einen Krater.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc001964jjph.jpeg)
Weiter geht es den Berg hinauf bis wir von oben an den Fluss kommen. Ein neuer Weg ist mit Pflöcken “trocken” über die Mooshügel abgesteckt.




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Ein alter Trampelpfad führt  “feucht” am Fluß längs.





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Dem folgen wir für etwa einen Kilometer um einen Eindruck vom roten Fluß zu bekommen.
Entlang des Weges treffen wir auch andere Wanderer. Noch vor 1-2 Jahren war dies hier ein echter Geheimtipp, aber dank des Internets ist die Quelle vor allem den Isländern gut bekannt.




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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00227mxkzs.jpeg)
An einer Stelle müssen wir durch den Fluß. Jetzt kommen unsere Sandalen zum Einsatz, die uns auch hilfreich durch die tieffeuchte moorastige Flussuferlandschaft helfen.




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Schließlich kehren wir auf den neuen Weg zurück der auch schöne Eindrücke auf die Umgebung und den Fluss von oben liefert.





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Die Gegend um den Fluss nimmt an Dramatik zu und erreicht ihren Höhepunkt auf den letzten Metern zur Quelle.





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Wobei es sich hier noch einmal wirklich mit jedem Meter steigert.




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Ist das Flussbett zunächst tiefrot gefärbt, ...




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... erblicken wir einen kleinen ebenfalls rot gefärbten Wasserfall am Fuße eines Berges.




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Oberhalb davon ist die eisenhaltige Quelle die den roten Fluss speist.




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Ein Szenario das sich nur die Natur ausdenken kann.
Einfach unglaublich.
Selbst für Islandverhältnisse ein absoluter Höhepunkt, fast unwirklich schön.






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Auch auf dem Rückweg entdecken wir immer wieder Schönes – vor allem das leuchtend gelbe Moos, dass die kleinen Bäche umgarnt, hat es uns angetan.



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Über den Wasserfall geht es den gleichen Weg zurück zum Auto.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00435pfklw.jpeg)
Zurück an der F225 fahren wir zurück nach Westen, ...




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... bis zu einer Piste die Richtung Hekla nach Süden führt.




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Nach kurzer Strecke parken wir den Wagen und folgen einem Pfad hinauf zur “roten Schüssel” – dem Rauðaskal-Krater, dessen Kraterrand (wie sollte es heute auch anders sein) in knalligem Rot leuchtet.


Zum letzten Mal geht es am Abend zurück nach Hvolsvöllur.


Übernachtung: Borg Apartments Hvolsvöllur
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Heike Heimo am 25. Oktober 2020, 09:47:53
Ist das ein Santa Fe?
Jedenfalls wenn der zwei Plattfüße hatte, taugen entweder die Reifen nichts oder man hatte
einfach Pech.
Darauf (Profil) sollte man auch auch achten - vor allem dann, wenn man nicht nur Asphalt fährt.
Eigentlich sind die Allradfahrzeuge in Island gut bereift.
Die Vermieter wissen, dass die Autos auf der Insel gut belastet werden.

Jetzt wo du es schreibst kommt die Erinnerung, es war ein Santa Fe.

Das mit den Reifen stimmt. Unsere waren sicherlich nicht die besten.
Das erlebte hat spuren hinterlassen. Gravel Roads stressen mich seither. Es geht nicht mehr so locker. Vor Wasserdurchfahrten hatte ich schon immer großen Respekt. Va wenn es nicht ganz klar ist, wie tief es ist.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Silvia am 25. Oktober 2020, 13:36:18
 :happy:  Einfach nur  WOW   :herz: :herz: :herz:
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Silv am 25. Oktober 2020, 17:02:38
War das nicht zu kalt barfuß?

Die Farben sind genial!
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Susan am 26. Oktober 2020, 00:06:07
Faszinierend was eisenhaltiges Wasser so färben kann - solch einen roten Fluss habe ich noch nie gesehen
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Christina am 26. Oktober 2020, 17:54:27
Wahnsinn, was für Farben! Es ist kaum zu glauben, was die Natur alles so produziert. Und was ihr für ein Wetterglück hattet!

Da ist es sicherlich gut, dass dieser Fluss und Wasserfall so schwierig zu erreichen sind, sonst wäre das bald ein völlig überfüllter Hotspot.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 27. Oktober 2020, 19:49:28
War das nicht zu kalt barfuß?
Die Durchquerung des Bächchens (das nur 15 cm tief war) war nur kurz - da hat man die Temperatur kaum bemerkt.
Es war eben gerade so, dass drüber springen ein bisschen zu weit war.
Man kann ja aber auch auf dem oberen Weg bleiben - der ist fast Turnschuh-tauglich.



Da ist es sicherlich gut, dass dieser Fluss und Wasserfall so schwierig zu erreichen sind, sonst wäre das bald ein völlig überfüllter Hotspot.
Na ja für Hochlandverhältnisse ist der nicht so schwer zu erreichen, man muss ja auch durch keinen Fluß.
Allrad ist auch nicht nötig aber vernünftige Bodenfreiheit.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 27. Oktober 2020, 19:53:06
7.Tag Montag 24.8.2020


Das Zauberland von Island





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00444ngjwl.jpeg)
Noch einmal steht heute ein Ziel im Hochland an – aber auch die Strecke entlang der Südküste bis zum Jökulsarlon, also heißt es sehr früh aufstehen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08419dqjzg.jpeg)
Als wir Vik passieren ist es noch zu früh für einen Kaffee – es hat noch alles zu.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00451lqj2w.jpeg)
Dann geht es eben unterkoffeiniert auf die F210 westlich von Kirkjubæjarklaustur.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc084260mjze.jpeg)
Außer ein paar Schafen ist noch niemand unterwegs.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00457d8kdi.jpeg)
Mit Blick auf den Fluss Holmsa erreicht die Straße schnell an Höhe und es geht ja auch ins Hochland, dass in Island so defininiert ist, dass dazu alles gehört was 200m höher als die Küste liegt (dazu würden in Island 75% der Landfläche zählen).




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc004642tk7k.jpeg)
Mal abgesehen von einigen Schlaglöchern und steinigen Stellen lässt sich die Piste recht ordentlich fahren.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00471kljdh.jpeg)
Ein kurzer Abstecher führt uns zum sehenswerten Axlarfoss, ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08436yljoz.jpeg)
... den die Holmsa hier bildet.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00480w9kz4.jpeg)
Wir erreichen die gefüchtete Holmsa-Furt die an schlechten Tagen einen Meter tief sein kann. Kann uns heute egal sein, den wir müssen nicht durch.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc004856fkc7.jpeg)
Direkt davor geht es durch harmlose Flussläufe hinauf auf einen Hügel, wo wir den Vitara parken.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc004814njua.jpeg)
Einem alten Jeeptrail folgend überqueren wir einen Hügel und wandern hinab in ein Tal.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08448c8k0y.jpeg)
Ein erkennbarer Weg folgt einem Fluß und trifft wieder auf den Jeeptrail der zu unserem Ziel – dem Raudibotn-Krater führt.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00516znjkk.jpeg)
Ein surreale Landschaft umgibt uns.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00511wpjkt.jpeg)
Der Flusslauf der jungen Holmsa ...



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00568m6knr.jpeg)
... die über kleine Wasserfälle hinab zur F210 strömt, ...








(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc0054975k09.jpeg)
... ein roter Krater mit einem grünem Teppich ringsum, ein blauer See im Krater mit gelbem Rand ...



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00566nwj2m.jpeg)
... und Berge die wie Wächter über dieser unwirklichen Ansammlung von Naturkunstwerken trohnen.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00590fwjb6.jpeg)
Der Zauberstab den die Natur hier geführt hat, erfüllt uns mit Ehrfurcht.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00604fakil.jpeg)
Wir steigen zum Kraterrand hoch, eine Anstrengung die sich definitiv lohnt, und blicken aus der Vogelperspektive in das bunte Zauberland.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00577jtkzw.jpeg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00623gskv6.jpeg)
Ein Pfad führt uns wieder unten im Krater um den kleinen Kratersee ...



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00627oxjsy.jpeg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00633pekj8.jpeg)
... und zum Holmsa-See, der Quelle des mächtigen Holmsa-Flusses.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/raudibotnacjo4.jpeg)
Für mich ist dieser Krater und seine Umgebung, mit das Stärkste was ich in Island bisher gesehen habe.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00661dnj3e.jpeg)
Zurück an der Ringstraße gönnen wir uns in “Kirkju” (Kirkjubaerklaustur) einen Kaffee auf diesen tollen Ausflug und passieren viele Wasserfälle, Berge, Seen und übermooste Lava auf der 1 nach Osten. Am Berg Lomagnupur vorbei, nähern wir uns den großen Gletscherlandschaften die man nahe der Ringstraße im Süden der Insel bewundern kann.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08506m0ks8.jpeg)
Unbeeindruckt grasen die Schafe vor der mehr als 20km breiten Gletscherzunge des Skeidararjökull.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00671o0k3e.jpeg)
Jökull steht in Island für einen Gletscher und davon gibt es hier viele direkt an der Straße zu bestaunen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00673o4khw.jpeg)
Wir checken im modernen Fosshotel Glacier Lagoon ein.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc006896xjij.jpeg)
Die Hotelkette hat sich in den letzten Jahren in vielen Landesteilen verbreitet und steht für ein Erscheinungsbild, dass sich sehr gut in die Landschaft Islands einfügt. Dazu ist das Interior mehr als ansprechend. Dank der gesunkenen Nachfrage dieses Jahr sind auch die Preise gesunken – so dass wir uns hier guten Gewissens 2 Nächte gönnen können. 




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00696v6jmp.jpeg)
Am Abend schrecken wir noch die Schafe an der Ringstraße auf ...





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08549y1jov.jpeg)
... und fahren zur Eislagune Jökulsarlon.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc085374qjo8.jpeg)
Der Jökulsarlon, die Gletscherlagune des Breidamerkrjökulls ist eine Ikone Islands. Nirgendwo auf der Welt gibt es etwas vergleichbares, niemand kann sich der Faszination dieses Ortes entziehen. Egal wie oft man schon hier war – ob beim ersten Mal oder beim 1000.Mal.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00717osk1l.jpeg)
Die Art, Struktur, Anzahl, Gestalt der Eisberge in der Lagune wechselt ständig, ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00706c4k3x.jpeg)
...genau wie das Licht, dass sie bescheint.
Der Abfluss der Lagune führt über die Jökulsa, den mit 500m kürzesten Fluss Islands ins Meer, wo die Eisberge durch die Brandung teilweise wieder an Land gespült werden.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00729cqjux.jpeg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08523eojb0.jpeg)
Heute am Abend werden die Eisberge schließlich blau illuminiert.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00703fckrl.jpeg)
Seit Tagen ist es übrigens völlig islanduntypisch windstill. Dadurch herrscht eine Stille die nur durch das Geschrei einiger Möven unterbrochen wird. Deutlich ist an diesem Ort auch der Abbruch der Touristenströme zu spüren. Wenige Autos, vielleicht 10 Leute verteilen sich um die Lagune, wo zuletzt Hunderte standen. Für den Eisstrand ist es schon zu spät, den besuchen wir morgen und auch einen noch recht unbekannten Canyon.



Übernachtung: Fosshotel Glacier Lagoon
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Isa am 27. Oktober 2020, 22:34:35
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00623gskv6.jpeg)
Ein Pfad führt uns wieder unten im Krater um den kleinen Kratersee ...

Schöner Blickwinkel! Glaube, da muss ich auch wieder mal runter!

Und das mit der Windstille ist schon lustig in Island. Nach ein paar Tagen fühlt sich das schon sehr unwirklich an.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Susan am 28. Oktober 2020, 13:27:13
Hilfe mir gehen die Vokabeln aus  ;)  Beeindruckende Landschaften -erst die Krater , dann das Gletschereis !
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Christina am 28. Oktober 2020, 18:14:53
Und wieder ein fantastischer Tag. Die Kraterlandschaft sieht wie ein Gemälde aus. Zur Eislagune wäre ich auch gefahren, wäre der östlichste Punkt meiner Route gewesen.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Heike Heimo am 29. Oktober 2020, 19:00:39
Ups falscher Bericht :-[
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Silvia am 30. Oktober 2020, 13:07:19
Wie du völlig richtig betitelt hast ist es wirklich ein Zauberland

Du machst es einem aber nicht leicht mit deinen Fotos ... ich habe grad totale Sehnsucht nach Island - weiß aber, das mir als Solofahrer viele Ecken verwehrt sind  :'(

Bei meiner ersten Tour in Island haben wir im Zelt direkt an der Eislagune übernachtet ... es war einfach traumhaft schön  :herz:   ... und bei weitem  nicht die kälteste Nacht
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 30. Oktober 2020, 16:20:37
Wie du völlig richtig betitelt hast ist es wirklich ein Zauberland

Du machst es einem aber nicht leicht mit deinen Fotos ... ich habe grad totale Sehnsucht nach Island - weiß aber, das mir als Solofahrer viele Ecken verwehrt sind  :'(

Bei meiner ersten Tour in Island haben wir im Zelt direkt an der Eislagune übernachtet ... es war einfach traumhaft schön  :herz:   ... und bei weitem  nicht die kälteste Nacht
Island im Zelt ist doch viel heftiger als mit dem Auto ins Hochland, jedenfalls für mich.  ;)
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 30. Oktober 2020, 16:22:52
8.Tag Dienstag 25.8.2020


Von Übermut, Kunst aus Eis und einem gut verborgenen und doch so nahen Naturwunder




Wenn ein Tag in Island damit beginnt, dass man seinen Cappuccino auf der Hotelterrasse in der Sonne einnehmen darf – kann er nur gut werden und so sollte es auch sein, mit einer kleinen Ausnahme.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00770qjk31.jpeg)
Aber nicht nur das wirklich gelungene Interior und die passende Architektur des Hotels sind zu loben, auch die tolle Lage des Fosshotels alleine wäre schon ein guter Grund sich hier einzubuchen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00772xxkbp.jpeg)
Nomen est omen - zumindest hier ist das "Foss"-Hotel auch tatsächlich neben einem Wasserfall erbaut worden.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc0078761jtu.jpeg)
Das die Gegend hier zu den schönsten Islands zählt wird deutlich, wenn man sich nur wenige Kilometer vom Hotel entfernt, z.B. nach Westen Richtung Skaftafell Nationalpark mit seinen Gletschern.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00792nnk2d.jpeg)
An manche davon kann man sich gut annähern, wie beim Falljökull, zu dem eine kurze Piste und ein Spazierweg führt.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00807w6j0e.jpeg)
Der Weg endet am Gletschersee in den die Gletscherzunge mündet.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00817ehjc0.jpeg)
Damit nicht genug, gleich nebenan führt eine ebenfalls kurze Piste zum Svinafellsjökull, dessen Gletscherzunge sich greifbar nah an das Ende eines kurzen Weges geschoben hat, ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc0081823jhw.jpeg)
... so dass man die teilweise von Vulkanasche geschwärzten Türme und Zinnen aus nächster Nähe begutachten kann.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00838lek2g.jpeg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00840j9jfs.jpeg)
An einer Stelle wo das Gletscherseewasser in eine kleine Eishöhle dringt werde ich wohl zu übermütig und will das Ganze von zu nah bewundern und … sinke mit beiden Schuhen 20 cm tief in den schwarzen Schlamm ein. Ich versuche noch zu hüpfen (was wenig hilfreich ist) und fluche über meine Dummheit.
Nun ja – die nagelneuen Wanderschuhe wären damit auch eingeweiht.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08598wljo8.jpeg)
Unser Grand Vitara hat sich bisher gut geschlagen – nur vom Spritverbrauch ist er ein Desaster. So muss auch heute der tägliche Stop an der Tankstelle eingeplant werden.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00860c2jsv.jpeg)
Wir fahren zurück nach Westen. Ein Aussichtspunkt mit der Gefahr eines Zungenknotens namens Kviamyrarkambur lockt unser Interesse. Auch hierhin führt ein kurzer Abstecher von der Ringstraße der belohnt wird. Ein herrlicher Gletscher präsentiert sich leuchtend im Sonnenschein.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00863uokqf.jpeg)
Das nächste Ziel einer Wanderung ist ausnahmsweise mal kein Gletscher. Kurz vor dem Fjallsarlon zweigt eine kurze Piste etwa einen Kilometer nach Norden in die Berge ab und endet an einem Damm. Hier schnüren wir die Wanderschuhe und folgen einem Pfad der uns durch üppige Mooslandschaft ...





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00874f4ka7.jpeg)
... schnell an einen grünen Canyon führt, den Múlagljúfur Canyon.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00886xdjwk.jpeg)
Das diese Schlucht, so nah an der Ringstraße noch ein Geheimtipp ist, ist fast nicht zu glauben.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00906f1jc7.jpeg)
Vor allem, wenn man dem Weg entlang des Canyons, dessen Wände und somit die Wanderung stetig an Höhe gewinnt, weiter folgt.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc009048ikia.jpeg)
Die Schlucht wird immer spektakulärer und führt schließlich zu einem Wasserfall – dem Múlafoss.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00919coj97.jpeg)
Mal wieder deutet sich ein Regenbogen an – also weiterhin fast jeden Tag das farblich höchste Naturprädikat.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc0092653kmj.jpeg)
Damit nicht genug taucht auch noch ein zweiter Wasserfall im Canyon auf – der Hangandifoss. Der Pfad entlang dem Canyon würde noch weiter führen doch wir kehren nach 45 min um – wir haben heute noch ein paar Pfeile im Köcher, die sich mit der hier typischen Eislandschaft beschäftigen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc00971b1jo1.jpeg)
Dazu zählt zum Beispiel der Fjallsarlon gleich nebenan.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01004f0kc8.jpeg)
Der Fjallsarlon gilt oft als der kleine Bruder des berühmten Nachbarn Jökukulsarlon und bekommt so auch weniger Besucher ab.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01018u9kcn.jpeg)
Zur Zeit ist das ja kein Problem – egal wo in Island werden die Besucher dank der erschwerten Einreise immer weniger und in 2-3 Tagen sind wir wahrscheinlich als Ausländer fast alleine.
Im Hintergrund sehen wir den Fjallsjökull, eine Gletscherzunge des Öræfajökull, die in den Fjallsárlón kalbt. Auf dem See schwimmen nicht so viele und nicht so spektakuläre Eisberge wie im Jökulsárlón, trotzdem bleibt es ein beeindruckendes Naturschauspiel, das den kurzen Abstecher von der Ringstraße auf jeden Fall wert ist.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc086645iki8.jpeg)
Nach einem Imbiss auf dem Zimmer geht es am Abend noch einmal zum Jökulsarlon.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc086723akoe.jpeg)
Blau schimmern die Eisberge in denen das orange Licht der untergehenden Sonne versinkt.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08680b3jk6.jpeg)
Der Jökulsarlon ist einfach ein magischer Ort.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc010605uk62.jpeg)
Man könnte stundenlang nur hier stehen und die Eisberge anhimmeln.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01055xgjml.jpeg)






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc0874575kqe.jpeg)
Wir wechseln an den Eisstrand, der nur einen Steinwurf entfernt ist.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08730nej0h.jpeg)
Der kürzeste Fluß Islands die Jökulsa liefert die Eisberge ans Meer und die Brandung spült sie an Land.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc087332xk8a.jpeg)
Der Kontrast aus schwarzem Lavasand und den weiß schimmernden Eisstücken ist so faszinierend, dass man aufpassen muss beim staunen oder Fotografieren nicht von einer Welle erwischt zu werden. 




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08735jek0a.jpeg)
So endet ein Tag wie man ihn sich auf Island nur wünschen kann.

Morgen muss eine größere Strecke nach Norden an den Myvatn absolviert werden aber auch dabei wird die Kamera keine wirkliche Pause bekommen.



Übernachtung: Fosshotel Glacier Lagoon
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Christina am 30. Oktober 2020, 18:04:58
Ich weiß schon gar nicht mehr was ich schreiben soll ;D - schon wieder so ein wunderbarer Tag mit tollen Fotos.

Das war sicherlich eine größere Putzaktion, um die Wanderschuhe wieder einigermaßen sauber zu kriegen :). Hoffentlich ist wenigstens kein Schlamm über den Schaft nach innen gelaufen.

Zum Tanken: die meisten Tankstellen in Island sind Automatentankstellen, richtig? Die üblichen Kreditkarten funktionieren mit PIN Eingabe? Oder gibt es da auch so Probleme wie in den USA mit Zip Code, der nicht passt? Ich habe auch schon gelesen, dass man in Tankstellenshops oft Snacks, also Hotdogs o.ä. kaufen kann, tankt man an solchen Tankstellen dann auch mit Karte am Automat oder zahlt man dort dann innen an der Kasse?
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 30. Oktober 2020, 18:19:26
Zum Tanken: die meisten Tankstellen in Island sind Automatentankstellen, richtig? Die üblichen Kreditkarten funktionieren mit PIN Eingabe? Oder gibt es da auch so Probleme wie in den USA mit Zip Code, der nicht passt? Ich habe auch schon gelesen, dass man in Tankstellenshops oft Snacks, also Hotdogs o.ä. kaufen kann, tankt man an solchen Tankstellen dann auch mit Karte am Automat oder zahlt man dort dann innen an der Kasse?
PIN. Postleitzahl brauchst Du nicht. Teilweise ist es etwas tricky vollzutanken, da nicht alle Systeme an jeder Tanke das anbieten, sondern eine Summe die man auswählt. Kann man die Summe nicht komplett ausschöpfen soll es eine Rückbuchung geben. Habe es dann eher so gemacht, dass ich eine Summe gewählt habe die hinkommt.
Auch an den Tanken mit Shops zahlt man an der Säule. Drinnen zahlen kommt aufs gleiche raus.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Christina am 30. Oktober 2020, 18:39:04
PIN. Postleitzahl brauchst Du nicht. Teilweise ist es etwas tricky vollzutanken, da nicht alle Systeme an jeder Tanke das anbieten, sondern eine Summe die man auswählt. Kann man die Summe nicht komplett ausschöpfen soll es eine Rückbuchung geben. Habe es dann eher so gemacht, dass ich eine Summe gewählt habe die hinkommt.
Auch an den Tanken mit Shops zahlt man an der Säule. Drinnen zahlen kommt aufs gleiche raus.

Danke, aber bei einem Mietauto und auch noch mit fremder Währung eine Summe anzugeben zum Volltanken, das wird nicht einfach. Na ja, den Isländern würde ich hinsichtlich der Rückbuchung schon vertrauen ;D

Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Heike Heimo am 01. November 2020, 10:45:49
Bei diesen Bildern buche ich gleich den nächsten Flieger :toothy9: (ääh geht ja nicht wir sind alle eingesperrt :-X).

Island ist ein Land für mich, wenn ich aus dem Flieger steige und mir der Schwefelgeruch in die Nase steigt, fühlt es sich an wie heimkommen :).
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 01. November 2020, 11:07:56
PIN. Postleitzahl brauchst Du nicht. Teilweise ist es etwas tricky vollzutanken, da nicht alle Systeme an jeder Tanke das anbieten, sondern eine Summe die man auswählt. Kann man die Summe nicht komplett ausschöpfen soll es eine Rückbuchung geben. Habe es dann eher so gemacht, dass ich eine Summe gewählt habe die hinkommt.
Auch an den Tanken mit Shops zahlt man an der Säule. Drinnen zahlen kommt aufs gleiche raus.

Danke, aber bei einem Mietauto und auch noch mit fremder Währung eine Summe anzugeben zum Volltanken, das wird nicht einfach. Na ja, den Isländern würde ich hinsichtlich der Rückbuchung schon vertrauen ;D
Na ja, nach ein paar Versuchen habe ich es ganz gut hinbekommen. Habe einfach ausprobiert was z.B. 5000 Kronen (aktuell etwa 30 €) an Strichen bei der Tankanzeige ausmachen und dann abgeschätzt wieviel da rein muss.



Island ist ein Land für mich, wenn ich aus dem Flieger steige und mir der Schwefelgeruch in die Nase steigt, fühlt es sich an wie heimkommen :).
Das geht mir auch so. Den Schwefelgeruch empfinde ich auch immer als besonders angenehm (obwohl der ja nach faulen Eiern riecht  ;) )
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 01. November 2020, 11:14:53
9.Tag Mittwoch 26.8.2020


Der Weg in den Norden im Blindflug





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc011194zkct.jpeg)
Am Morgen checken wir aus dem Fosshotel aus und fahren nach Osten. Am Jökulsarlon kommen wir allerdings nicht ohne Stop vorbei, ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01121iskc8.jpeg)
... um die Kunstwerken der Natur die heute in der Lagune umhertreiben zu würdigen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01126shjsi.jpeg)
Manche Eisbrocken schimmern blau. Ob wir diesen Gletscher als weiß, oder blau sehen, hängt damit zusammen, dass gewisse Lichtwellen von dem Eis absorbiert, also geschluckt werden.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01127ytkth.jpeg)
Alle Farben, die der Mensch sehen kann, werden von dem Material, auf das sie treffen, geschluckt, nur das kurzwellige Blau nicht. Das Gletschereis entsteht nicht aus gefrorenem Wasser, sondern aus zusammengepresstem Schnee. Gletschereis funkelt in der Sonne nicht nur weiß, sondern manchmal hell- bis dunkelblau, weil das Eis vor allem kurzwelliges, blaues Licht reflektiert und die anderen Farben verschluckt.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01131m3jd5.jpeg)
Das ist besonders dann der Fall, wenn das Eis ohne Luftblässchen entstanden ist.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01134mhkgf.jpeg)
 





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01147vkj5n.jpeg)
Weiter geht die Fahrt nach Höfn.





Kurz vor einem Tunnel biegen wir zum Viking Café ab. Wer jetzt denkt dass wir nur wieder unseren Kaffeekonsum ankurbeln wollen … na ja auch  ;) aber hauptsächlich geht es hier am Strand von Stokksness tatsächlich um die Gegend.
“Iconic”, “Epic” sind Begriffe die Fotografen hier gerne in den Mund nehmen. Wir sind gespannt. Alleine schon, weil um auf den berühmten Strand von Stokksness zu kommen, ein Eintritt von ungefähr 5 € pro Person fällig wird. Für Islandverhältnisse mehr als ein Novum, weil die Natur generell nirgendwo etwas Eintritt kostet.
Wir lösen also ein Ticket am Automaten und fahren vor eine Schranke.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01183f0j47.jpeg)
Das Ticket wird verschluckt, die Schranke hebt sich und wir können die Fahrt über eine kurze Piste auf einer Landzunge Richtung Leuchtturm fortsetzen.
Wir parken den Wagen, steigen aus und sehen … nichts. Die tollen Berge rund um das Vestrahorn sind vom Nebel verborgen. Hm….
Immerhin geht ein leichter Wind – also besteht Hoffnung dass sich da noch etwas tut.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc011538njtp.jpeg)
Nicht mal 5 Minuten später kann man die Bergkette erkennen ...



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01159omkp4.jpeg)
...die sich hinter dem schwarzen Lavastrand erhebt.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01166pnkb6.jpeg)
Und ja … das hat durchaus was hier. Von der Ringstraße nicht so erkennbar sieht die Bergkette rund um Vestrahorn das sich heute ein Sahnehäubchen gönnt, und dem sich gerade auflösenden Nebel schon cool aus, egal ob man das Meer oder die Grashügel in den Vordergrund nimmt.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01182fxke1.jpeg)
Auch die koffinierten Eindrücke im Viking Café sind durchaus positiv zu bewerten – also absolute Empfehlung für das Café und den kurzen Abstecher von der Ringstraße. 





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01184y0ksv.jpeg)
Weiter geht die Fahrt nach Nordosten aber so richtig kommen wir noch nicht voran, denn ein weiterer Stopp findet sich in unseren Unterlagen – 6 km nach dem Tunnel bei Höfn fahren wir auf eine kurze Piste Richtung Berge ab.  Schon aus einiger Entfernung kann man ihn erahnen – den Skútafoss.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01185f0jak.jpeg)
Auf dem kurzen Fussweg entlang einer Jeeppiste kommt man zunächst an einem anderen kleinen Wasserfall und erreicht dann den ebenfalls kleinen und eigentlich unscheinbaren Skútafoss.
Was ist dann hier eigentlich interresant?




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/skufafoss8zkue.jpeg)
Tja, wie im Leben auch, kommt es manchmal auf die Perspektive an.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01200amkdc.jpeg)
Nun machen wir etwas Strecke an der 1 entlang der Küste nach Norden. Fjorde und Berge prägen das Bild.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01210y4kcj.jpeg)
Álftafjörður - der erste der Ostfjorde eröffnet mit schwarzen Kies- und Sandstrandbuchten die aneinander gereihten Gletschereinschnitte.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08803j5kvd.jpeg)
Unzählige Schwäne (isl. álfta), haben ein ausgedehntes Revier in den lagunenartigen versandeten Gewässern des Fjords.

Unser Wetterglück bekommt nun einen kleinen Dämpfer – Nebel überzieht die Küste und wenig ist mehr zu erkennen von den Basaltfelsen im  Meer, den spektakulären Küstenbergen und der Brandung die kraftvoll die Vulkansteine bearbeitet.
Also erfolgt die Fahrt durch diese an sich durchaus reizvolle Landschaft leider im Blindflug. Immerhin halten wir dadurch weniger und kommen schneller voran.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01215ygk7c.jpeg)
In Djupivogur, dessen Hafen auch ein Opfer des Nebels geworden ist, bietet sich nicht nur der obligatorische Tankstop an.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01214juj8n.jpeg)
Auch ein Kaffeestop im Vid Voginn wird nötig um die Nebelgeister zu vertreiben.

Dann geht es auf die letzte Etappe dieses Fahrtages. Den Berufjördur fahren wir nur bis zur Hälfte aus und zweigen dann auf die 939 – eine gut zu fahrende Gravelroad ab die uns doch einige Kilometer an der Küste spart aber ebenso durch den Nebel wenig der schönen landschaftlichen Eindrücke spendiert. Heute sind es 450 Kilometer und knapp 6 Stunden Fahrt.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc090076ikfl.jpeg)
In Egilstadir, wo die Preise deutlich günstiger sind als am Myvatn, stürmen wir den Supermarkt und die Vinbudin (den "Alkoholtempel" Islands).





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01290l6jvz.jpeg)
Es folgen die letzten Kilometern durch graue Aschelandschaft, dann zeugen die dampfenden Säulen ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01220rok4x.jpeg)
...und das glitzernede Wasser davon, ...



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01309c7jjz.jpeg)
... dass unser Ziel, der Myvatn, der Mücken-See erreicht ist.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01310s8kcn.jpeg)
Wir fahren in den Ort Reykjahlíð und zu unserem Quartier dem Elda Guesthouse. An der Unterkunft steht die Tür offen (wir sind ja in Island) aber niemand ist da. Der Anruf einer angepinnten Telefonnummer findet keinen Ansprechpartner. Offensichtlich ist die Saison in diesem Jahr so aprupt zu Ende gegangen, dass man kaum noch mit Kundschaft rechnet und der Laden nur noch sporadisch besetzt ist. So hinterlassen wir eine Nachricht über booking.com ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01291n8jx4.jpeg)
... und fahren erst mal zum Fuß des Bergs Námafjall zum Heißquellengebiet Hverir.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01240nwk3y.jpeg)
Fumarolen (=Dampfaustrittsstellen), Solfatare (= nach Schwefel riechende Dampfaustrittstellen) und blubbernde Schlammtöpfe überziehen das Gebiet.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc012307rjbn.jpeg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc013009eksv.jpeg)
Vor allem die Schlammtöpfe sind spektakulär.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01244cnk6m.jpeg)
Die Farben der mondartigen Landschaft sind unbeschreiblich. Sand- und ockerfarben aber auch gelb, grün wo der Schwefel dominant ist. Pflanzen haben hier keine Chance.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01235hljxp.jpeg)






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01248h4kr2.jpeg)
Die abgesteckten Wege in Hverir sollte man nicht verlassen. Der Untergrund ist teilweise extrem locker und dünn, so dass man abseits der Wege jederzeit damit rechnen muss einzustürzen und darunter ist es 100° heiß ... kein angenehmes Erlebnis ...






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01259p9koa.jpeg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01260s5kis.jpeg)

Der zweite Versuch unser Zimmer zu übernehmen ist zunächst auch nicht erfolgreich.
Wir finden noch eine andere Telefonnummer, rufen an und erreichen den Vermieter, der zwei junde Teenager engagiert hat die Bude zu hüten, die wohl lieber Netflix geguckt haben.
Ein langer Tag findet sein Ende.



Übernachtung: Elda Guesthouse, Reykjahlíð
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Christina am 02. November 2020, 19:46:27
Also für einen Fahrtag waren das doch fantastische Landschaften. Die 5 EUR für den Strand waren gut angelegt und das Heißquellengebiet hat wieder ganz andere Farben als bisher gesehen.

Gut, dass mit der Unterkunft doch noch alles geklappt hat.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Susan am 02. November 2020, 20:27:04
Wieder traumhafte Landschaften und auch noch abwechslungsreich. Dazu weitgehendst herrliches Wetter, was will man mehr.  8)

Die meisten Anregungen  sauge ich ja aus Reiseberichten, trotzdem: was für einen Reiseführer würdet ihr für Island empfehlen?
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 02. November 2020, 22:56:24
Hallo Susan,

da würde ich den Rother Wanderführer und den Reiseführer vom Michael Müller Verlag empfehlen.
Vor allem der Rother ist wirklich super - aus dem Buch habe ich schon wirklich viele Touren gemacht und jede war super.
Zudem würde ich noch den Blog meiner Freunde empfehlen - die auch (aktuelle) Tipps und Anregungen zu Island anbieten: https://blog.synnatschke.de/?s=island
Da findest Du auch einen Review zu Island Reiseführern: https://blog.synnatschke.de/europe/iceland/island-buecher-reisefuehrer-und-strassenkarten/

Zudem Fragen gerne natürlich hier im Forum oder auch gerne in mein Mitteilungs-Postfach.  :)
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Susan am 03. November 2020, 00:04:22
Hallo Horst,

dankeschön für die schnelle Antwort.
Den Blog von Isa kenn ich doch  ;) Allerdings mehr von den roten Steinen. Leider habe ich schon länger nicht mehr vorbeigeschaut, wird wohl mal wieder Zeit.  :verlegen:
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Silv am 03. November 2020, 13:30:35

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc0092653kmj.jpeg)


Also diesen Anblick finde ich ja megagenial!
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 03. November 2020, 19:32:53
Hallo Silvia,
ja das ist ein toller Canyon und dieser Blick nur 5 Autominuten Gravelroad und 45min Wanderung von der Ringstraße entfernt.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 03. November 2020, 19:54:27
10.Tag Donnerstag 27.8.2020


Tanz auf dem Vulkan





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01379ljj1o.jpeg)
Nicht wenige Reisende beschränken sich bei einem Islandbesuch auf den Süden – mit schönen Wasserfällen, Küsten, Gletschern und Gletscherlagune. Wer also nicht in den Norden reist verpasst so einiges, u.a. die vielleicht eindrucksvollste Kurz-Wanderung die man auf der Insel machen kann. Aber der Reihe nach.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc014248skqm.jpeg)
Zunächst geht es heute in den nördlichsten Teil des Vatnajökulsþjóðgarður oder Vatnajökull Nationalpark, zu dem heute auch der Jökulsarglijufur Canyon gehört – den wir heute erleben möchten.

Von unserem Standortquartier am Myvatn erreicht man den Park über die Ringstraße auf zwei Straßen – eine rauhe Piste (862) östlich des zweitlängsten Flusses Islands der Jökulsá á Fjöllum und eine geteerte westlich (864). Wir wählen die Teerstraße.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc01330mqjz8.jpeg)
Nach 20 Minuten Fahrt von der 1 erreichen wir einen Parkplatz und laufen die letzten paar hundert Meter zu Europas kraftvollstem Wasserfall – dem Dettifoss.





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44m hoch und 100m breit sagen wenig über das aus was uns hier erwartet.





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Man steht so nah an den Fällen die hier in die Schlucht des Jökulsarglijufur Canyons stürzen, dass Regenjacke vielleicht vor der Gischt des Wasserfalls schützen aber nicht gegen das intensive Gefühl, dass man so nah an diesen Wassermassen empfindet. Brüllend stürzt der Dettifoss in die Tiefe. Eine gewaltige Wassermasse, im Sommer etwa ein Million Liter pro Sekunde. Der Boden scheint zu beben. Man fühlt sich regelrecht eingeschüchtert.





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Dieser Wasserfall zieht uns wie magisch in seinen Bann und strahlt eine Kraft aus, wie man sie nur ganz selten erlebt.






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Einen anderen Eindruck vermittelt der nur wenige hundert Meter entfernte Selfoss.





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Nur 10 Meter hoch und doch mit seiner Hufeisenform ein echter Hingucker – eigentlich ist der Selfoss der schönere Wasserfall. Aber um Schönheit geht es ja auch nicht beim berühmten Nachbarn Dettifoss.





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In der Nähe gibt es noch einen weiteren Wasserfall zu dem man fahren kann – oder eigentlich könnte. Das Auto das Parkrangers versperrt die Zufahrt. Auf Nachfrage erfahren wir von Filmdreharbeiten am Canyon bzw. Wasserfall und dass wir in gut einer halben Stunde passieren könnten. Wir machen in der Zwischenzeit ein paar Herbstlaubaufnahmen am Fluß und dürfen beim zweiten Mal passieren.






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Der Hafragilsfoss mit seinen 27 Metern Fallhöhe ist der zweithöchste des gesamten Flusssystems.





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Vor allem der Blick in den Canyon ist hier besonders lohnend.




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Von oben sehen wir auch die Filmcrew mit Hubschrauber.
Island ist bei Filmproduzenten äußerst beliebt – fast alle warten schon da, von Batman bis James Bond.










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Der Ranger besucht uns am Canyon und verrät, dass die Crew im Canyon einen Film bzw. Serie mit Hollywood Star Will Smith dreht. Aha – dann wahrscheinlich was mit Außerirdischen …




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Irdische Genüsse finden wir am Myvatn. Es ist mal wieder Zeit für eine feine Tasse Kaffee. Die gibt es zum Beispiel an der Vogafjós Farm ...






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... und den Blick durch Glasscheiben vom Café auf die Kühe der Farm gleich dazu.





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Das Vulkansystem der Krafla beherrscht mit einer Höhe von 818 m die Mývatn-Region Norden Islands. Unter dem Zentralvulkan befindet sich in einer Tiefe von etwa 3 km eine Magmakammer. Das Krafla-Vulkansystem ist bereits vor mehr als 200.000 Jahren entstanden.




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Die letzten großen Eruptionsphasen gab es zwischen 1724 und 1729 und von 1975 bis 1984.




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Direkt neben dem Zentralvulkan liegt der Explosionskrater Viti, „die Hölle“. Dieser Krater entstand 1724 durch eine gewaltige hydromagmatische Explosion, mit der die fünfjährige Eruptionsphase der Mývatn-Feuer begann. Da die Isländer seinerzeit wegen der gewaltigen Explosion glaubten, die Hölle öffne sich, erhielt der Krater, der heute mit Wasser gefüllt ist, seinen Namen.





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Der Leirhnjúkur ist ein Vulkan der zum Kraflasystem gehört und liegt gleich gegenüber dem Viti-Krater.





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Von hier startet eine kurze aber sehr eindringliche Wanderung durch das Vulkan-Gebiet.





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Schon nach wenigen hundert Metern vorbei an hügeliger Mooslandschaft ...



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... erreichen wir den Fuß des ockerfarbenen Vulkanberges Leirhnjúkur.




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Eine Gruppe junger Leute steht gefährlich nah an den bunten trockenen Solfatarspalten des Berges. Zu nah einmal, weil man so viel zerstören kann und andererseits, da es nicht ungefährlich ist.




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Auf dem Weg kommen wir an den recht jungen Leuten vorbei, die aus Deutschland kommen und mit ihren Äußerungen den Eindruck vermitteln, dass sie wenig Ahnung von der isländischen Natur haben, dafür umso mehr von Instagramm und Facebook – denn es geht nur darum, wie man die Fotos dort plazieren kann.



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Der Weg passiert eine große blaue Quelle die an ihren Rändern herrlich von allen farbgebenden Solfataren eingerahmt ist.




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Ich mache gerade eine Filmaufnahme, als ich im Augenwinkel wahrnehme wie einer aus der Gruppe der jungen Deutschen über die Absperrung schnurstracks auf die heiße Quelle zumarschiert. Ich will noch rufen, dass er ein Idiot ist und stehenbleiben soll, da ist es schon passiert. Mit beiden Beinen sinkt er in den Boden ein und verbrüht sich die Füße. Springend wie ein Duracellhase und dabei schreiend wie am Spieß rennt er ziellos an seiner Gruppe vorbei. Eines der Mädchen kommentiert, dass die Absperrungen und die Temperaturanzeigen 80-100° wohl doch ihren Sinn hätten …





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Jetzt beginnt der eigentlich starke Teil des Trails.




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Der Weg führt durch die junge Vulkanregion deren Lavafelder und Abgase der Ausbrüche von vor 40 Jahren zutiefst intensive Eindrücke hinterlassen.





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Alleine für diesen Weg, den ich nun schon viermal gewandert bin (und der für mich zu Island gehört wie die Eislagune oder der Strokkur-Geysir), lohnt es sich schon in den Norden Islands zu kommen.




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Also wieder ein Tag mit herrlichen Eindrücken – praktisch windstill, trocken, Island präsentiert sich wettertechnisch untypisch – aber wir nehmen es gerne weiter so hin. ;)



Übernachtung: Elda Guesthouse, Reykjahlíð
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Susan am 03. November 2020, 21:51:21
Zitat
Ich mache gerade eine Filmaufnahme, als ich im Augenwinkel wahrnehme wie einer aus der Gruppe der jungen Deutschen über die Absperrung schnurstracks auf die heiße Quelle zumarschiert. Ich will noch rufen, dass er ein Idiot ist und stehenbleiben soll, da ist es schon passiert. Mit beiden Beinen sinkt er in den Boden ein und verbrüht sich die Füße. Springend wie ein Duracellhase und dabei schreiend wie am Spieß rennt er ziellos an seiner Gruppe vorbei.

 :hammer:  Ob die das wohl auch auf Instagram gepostet haben?

Die Wasserfälle und die Vulkanlandschaft sind wieder sehr beeindruckend
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Silvia am 04. November 2020, 12:55:16
... über die Absperrung schnurstracks auf die heiße Quelle zumarschiert.
Bei so was platzt mir echt immer der Kragen  >:(     .... ausnahmsweise bekam er auch gleich die Quittung dafür.  Ehrlich gesagt wäre ich auch dafür ihm noch ne saftige Geldstrafe aufzubrummen.

Schon vorher an den Solfatarspalten - wie du schon sagtest - viel zu nahe    :hammer:   Warum kann man denn nicht auf dem Weg bleiben  :'(


So, genug geärgert, jetzt erfreue ich mich lieber an den herrlichen Wasserfällen und dem Vulkangebiet. Ich erinnere mich beim Rundweg Leirhnjúkur an das Gefühl über einen Boden mit Fußbodenheizung zu laufen... die Füße waren ständig herrlich warm  ;D    ... den Fotos nach zu urteilen dampft und stinkt es dort immer noch ... das ist wenigstens ein kleiner Vorteil vom virtuellen Reisen
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Christina am 04. November 2020, 19:49:22
Ein sehr erlebnisreicher Tag im Norden.

Die vielen in Island gedrehten Filme haben ja leider auch zum Island Boom beigetragen.

Schön, dass es ausnahmsweise mal jemanden, der sich nicht an die Wegvorgaben gehalten hat, schmerzhaft getroffen hat. An der Ostsee im September ließ jemand sein Kind fröhlich über die dem Hochwasserschutz dienenden Dünen zwischen Strand und Weg springen, obwohl eingezäunt und zahlreiche Schilder, die erklären wie fragil die Dünen sind. Ich hätte fast was zu diesem Vater gesagt, hab's mir dann aber doch verkniffen, man erhält ja doch nur eine pampige Antwort.

Ich wäre ja auch so eine gewesen, die den Norden ausgelassen hätte :), aber wie bei jeder Reise gab es auch hier das Problem zu wenig Zeit für zu viele Ziele. Und ich bin eher jemand, der sich mehr Zeit für einzelne Ziele nimmt. Wobei ich beim Lesen von Reiseberichten und in den Islandforen eher den Eindruck hatte, dass (zu) sehr viele Leute versuchen, auch bei sehr kurzem Urlaub, die gesamte Ringstraße zu fahren. Wobei die dann vermutlich aus Zeitmangel nach dem Blick auf Dettifoss und Selfoss weiterfahren. 
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Silv am 04. November 2020, 20:16:32
... über die Absperrung schnurstracks auf die heiße Quelle zumarschiert.
Bei so was platzt mir echt immer der Kragen  >:(     .... ausnahmsweise bekam er auch gleich die Quittung dafür.  Ehrlich gesagt wäre ich auch dafür ihm noch ne saftige Geldstrafe aufzubrummen.

Ja, mir auch. Wahrscheinlich prahlt er noch damit vor seinen Freunden... >:( Aber solche Idioten wird es immer wieder geben...

Ich muss sagen, mir gefällt Island richtig gut.  :)
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 06. November 2020, 19:26:54
Ich wäre ja auch so eine gewesen, die den Norden ausgelassen hätte :), aber wie bei jeder Reise gab es auch hier das Problem zu wenig Zeit für zu viele Ziele. Und ich bin eher jemand, der sich mehr Zeit für einzelne Ziele nimmt. Wobei ich beim Lesen von Reiseberichten und in den Islandforen eher den Eindruck hatte, dass (zu) sehr viele Leute versuchen, auch bei sehr kurzem Urlaub, die gesamte Ringstraße zu fahren. Wobei die dann vermutlich aus Zeitmangel nach dem Blick auf Dettifoss und Selfoss weiterfahren. 
Na ja klar, es kommt sicher vor, dass eine Islandtour zum abhaken von Highlights verkommt.
Das liegt natürlich an jedem selbst sein Tempo und seine Schwerpunkte zu wählen. Ich finde es immer wieder schön, das Islnd eben für viele Reisen gut ist und man sich das heraussuchen kann, wozu man Lust hat.
Im übrigen wem das Fahren auf Hochlandstraßen nicht ganz geheuer ist, kann auch Tagestouren mit Veranstaltern buchen, die den Fahrteil dann übernehmen.
In jedem Fall bin ich ein Fan des Isländischen Nordens - auch weil der eben nicht ganz so stark frequentiert ist wie die Südküste.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 06. November 2020, 20:16:02
11.Tag Freitag 28.8.2020


Der Warmwassertag


Für unsere sonstigen Reisegewohnheiten waren wir bisher auf dieser Tour sehr wenig an der Küste. Das soll sich heute ein wenig ändern.




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Etwa eine halbe Stunde dauert die Fahrt von Reykjahlíð am Myvatn ...




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... nach Husavik und an den atlantischen Ozean.





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Die an der Skjálfandi-Bucht im Norden Islands auf der Halbinsel Tjörnes gelegene Stadt ist heute eines der wichtigsten Zentren der Walbeobachtung.




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Die für die Wale perfekten Bedingungen in der Bucht Skjälfandi ermöglichen bei den Whalewatching-Touren in Húsavík eine erstaunliche Erfolgsquote von 98%. Hauptsächlich Minkwale, Tümmler, Buckelwale und Pottwale können in Húsavík beobachtet werden. Mit etwas Glück auch Orcas und die seltenen riesigen Blauwale.





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Am Hafen von Húsavík tobt in den Sommermonaten normalerweise das Leben. Ausflugsboote kommen und gehen, Heerscharen von Touristen tummeln sich an den Ticketschaltern und um den Hafen und heute nun einige Tage nach den veränderten Einreisebedingungen?
Es scheint, selbst wenn jemand eine Spendentombola fürs deutsche Finanzamt veranstalten würde, wäre mehr los. Der Hafen ist fast menschenleer. Die Leute in der Tourismusindustrie, die es dieses Jahr sowieso schwer hatten, können einem leid tun, wie natürlich anderswo auf der Welt in diesem Jahr auch. Eine ganze Branche kämpft ums Überleben.


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Eine inzwischen geteerte Straße führt (und das ist der Grund des Asphalts) zu einem Kraftwerk in dessen Nähe sich das Heißquellengebiet Theiste befindet.





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Für mich ein kleines Schlaraffenland meiner geliebten heißen Quellen verteilt auf mehrere Locations an einem Hang.




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Überall dampft es ...





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...und die Quellen sind von quietschbunten Farbteppichen umgeben.






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Die folgenden 2 ½ Stunden vergehen wie ein paar Augenblicke. Sollte das hier in der Zukunft so toll bleiben wie es ist, eine absolute Empfehlung für Fans dieser blubbernden und rauchenden Naturerscheinungen.

Ein :danke: an der Stelle auch mal an meine Freunde Isa & Steffen (https://blog.synnatschke.de/), die mir neben einigen anderen Orten wie den Raudibotn auch dieses Gebiet ans Herz gelegt haben.





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Auf der Rückfahrt von Husavik an den Myvatn, gibt es mal wieder einen Regenbogen zu bestaunen, fast schon wie ein Freund, der uns auf dieser Reise begleitet und immer wieder auftaucht.





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Am Myvatn haben wir noch Lust ein paar Schritte zu gehen und wählen den Spazierweg von Dimmuborgir – deren Felsen man auch die schwarzen Burgen nennt. Auf ca. 2,3 Kilometern führt der berühmte Kirchrundweg in etwa einer Stunde an den schönsten Lavaskulpturen vorbei. Dimmuborgir gilt als Heimat von Elfen und Trollen und wer Glück hat entdeckt vielleicht einen davon auf den zahlreichen Wanderwegen durch das Gebiet.





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Die schwarzen Burgen kann man am besten gegen das Licht fotografiert nachempfinden.






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Der große Wächter der Burgen scheint ein großer Krater zu sein, der Hverfjall, an den uns unser Regenbogen begleitet.


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Auf dem für Geh-Behinderte ausgebauten Weg spaziert man durch die Lavafelsgebilde, ...





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...die auch die eine oder andere Öffnung in den Skulpturen zur Schau stellen.




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Gatklettur heißt diese Felsöffnung.




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An der “LavaKirkja” lässt sich sogar ein richtiges Portal bewundern. Irre was der Natur so alles einfällt.




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Volltreffer - so haben wir kurz vor Ende des Trails doch noch einen Troll vor die Kamera bekommen.




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Danach fahren wir die den See umrundende Straße noch etwas nach Süden, bis zu den Lavasteinskulpturen von Kalfaströnd. Einzeln oder zusammenhängend und bewachsen ragen mehrere meterhohe Lavasäulen aus dem Wasser des Mývatn heraus.




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Herausragend sind hier allerdings auch die Mückenschwärme, der Myvatn (My-vatn = Mücken-See) macht hier seinem Namen alle Ehre. Die Viecher stechen oder beißen zwar nicht aber diese Schwärme die in Ohren, Nase und Augen fliegen halten den Genuß der schönen Landschaft in Grenzen.

So trinken wir noch einen Kaffee auf der “Kuhfarm”, essen etwas in unserer Unterkunft und bereiten uns auf den geothermalen Abend am Myvatn vor, für den wir in Handtuch und Badeequipment brauchen – ja richtig – wir gehen in ein isländisches Naturbad.




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Für 20 Uhr haben wir im Jarbodin Nature Bath nur 2 km von unserer Unterkunft entfernt 2 Tickets reserviert. Großartiges zu beachten gibt es nicht. Was soll man sagen – das Bad ist saucool und das bei diesem schön warmen Wasser.



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Es gibt einige großzügig angelegte Becken, eine Sauna ...



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... und am Beckenrand vom Wasser zugänglich ein Kabäuschen als "Bar" (!) (links im Bild) mit Zapfhähnen – also Bier vom Faß – so daß die Isländer mit ihrem meist leeren Bierbecher ständig zu dieser besonderen Quelle strömen um für Nachschub zu sorgen. Das Bad ist gut gefüllt – wenn auch scheinbar nur mit Isländern die im Moment die fast einzig Verbliebenen Reisenden zu sein scheinen.



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So geht auch dieser Tag mit vielen klasse Eindrücken zu Ende.

Morgen verlassen wir den Myvatn, bleiben aber noch etwas im Norden der Insel.


Übernachtung: Elda Guesthouse, Reykjahlíð
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Heike Heimo am 07. November 2020, 07:36:59
Tolle Eindrücke von der Umgebung von Myvatn. Jetzt sehe ich wie es hier bei Schönwetter aussieht. Ihr hattet bisher unglaublich großes Glück mit dem Wetter. Wir hatten beim Myvatn leider in Sommer Sturm, Regen und Temperaturen von höchstens 4°C 
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 07. November 2020, 10:02:43
Tolle Eindrücke von der Umgebung von Myvatn. Jetzt sehe ich wie es hier bei Schönwetter aussieht. Ihr hattet bisher unglaublich großes Glück mit dem Wetter. Wir hatten beim Myvatn leider in Sommer Sturm, Regen und Temperaturen von höchstens 4°C
Wir hatten definitiv unglaubliches Glück mit dem Wetter. Auch so windstill habe ich es im Norden (auch im Vergleich mit Schottland und Irland und frühren Island Reisen) noch nicht erlebt.
Schlechtes Wetter am Myvatn ist dagegen eher Pech, denn der Norden gilt allgemein wetterstablier als der Süden.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 08. November 2020, 19:21:01
12.Tag Samstag 29.8.2020


Wasserfälle, Götter und ein bisschen Torf




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Zum letzten Mal brechen wir vom Elda Guesthouse in Reykjahlíð auf ...




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... und fahren entlang der Ostseite des Myvatn Sees nach Süden.





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Island hat etwa 200 Vulkane die zu 30 Vulkansystemen gehören. An der Südseite des Myvatn-Sees gibt es eine vulkanische Besonderheit die eigentlich nicht dazu gehört – die Pseudokrater. Hier überfloß die Lava eines Ausbruchs ein Sumpfgebiet. Der entstehende Dampf sammelte sich zunächst unter der Lava und durchbrach schließlich in Explosionen die Lavadecke. Dabei wurden kraterförmige Öffnungen in die Lavadecke gesprengt. Die Krater standen also niemals mit einer Magmakammer in Kontakt und haben auch nie selbst Lava gefördert. Sie werden deshalb als Pseudokrater bezeichnet.





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Weniger Pseudo sind die Mücken – die stehen schnell in enger Verbindung mit Nasen und Ohren und es scheint unmöglich ein Foto zu machen ohne schwarzen Fleck einer oder mehrerer dieser unerwünschten Flugkörper auf das Foto zu bekommen.





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Also schnell weiter zu einem echten Touristen-Magneten an der Ringstraße etwa eine Stunde nach Westen entfernt – der Wasserfall der Götter – der  Goðafoss mit seinem Canyon.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc02050wfjy4.jpeg)
Einige Wasserfälle in Island sind mit Sagen und Geschichten verbunden. Eine besonders alte Sage rankt sich um den Goðafoss im Norden Islands. Sie reicht zurück ins Jahr 1000, als die Isländer den christlichen Glauben annahmen und ihre heidnischen Götter aufgeben sollten.
Der norwegische König Olav I. trieb die Christianisierung Skandinaviens voran. Den Isländern soll er mit dem Stopp der Holzlieferungen gedroht haben, wenn sie nicht zum Christentum übertreten würden. Auf diesen Druck hin entschieden die Isländer im Jahr 1000 auf einem Althing (Versammlung) in Þingvellir, das Christentum als Staatsreligion anzuerkennen und sich taufen zu lassen. Wobei sie eine salomonische Entscheidung trafen: Sie wurden Christen, aber im privaten Bereich durfte man seinen alten, nordischen Glauben weiterhin praktizieren.




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Um die Annahme des Christentums als allgemeine Religion zu unterstreichen, soll der Gode Þorgeir Ljósvetningagoði Þorkelsson die letzten heidnischen Götterbilder in einen Wasserfall geworfen haben. Seitdem trägt dieser Wasserfall den Namen Goðafoss.



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Dem Goðafoss kann man sich sowohl vom Westufer als auch vom Ostufer aus nähern – beide Seiten sind inzwischen auch für Gehbehinderte ausgebaut und bieten viele schöne Perspektiven auf den 158m breiten und 12m hohen Wasserfall des Flusses Skjálfandafljót und die Basaltsäulen durch die sich der Fluß gearbeitet hat.




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Am Wasserfall gibt es eine Versorgungsstation, die sowohl unseren Vitra als auch uns mit der jeweils passenden Flüssigkeit etwas Gutes tun kann. Dann machen wir uns auf in die Hauptstadt des Nordens – nach Akureyri.





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Blick auf den Fjord von Akureyri





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Akureyri ist nicht nur die viertgrößte Stadt Islands und wichtiger Standort der Industrie des Landes, die Stadt wurde auch durch eine abwechslungsreiche Geschichte geprägt, die sich in den historischen Gebäuden wiederspiegelt. Akureyri ist umgeben von dem weit ins Land reichenden Fjord Eyjafjörður, der Halbinsel Tröllaskagi und südlich gelegenen Siedlungen, Bergen und Flüssen.




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Akureyri ist zwar bemessen an den Einwohnerzahlen (18.191) „nur“ auf dem vierten Platz, besitzt nach der Hauptstadt Reykjavík (130.345) und deren Großraum (Kópavogur 33.205, Hafnarfjörður 27.357) aber die höchste wirtschaftliche sowie kulturelle Bedeutung des Landes – vor allem für den Norden.





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Ein Wahrzeichen der Stadt ist die Akureykirkja ...






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... und eine Besonderheit sind die Ampeln, bei denen das Rot von Herzen kommt.






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Zwar meistens trocken - aber kein dolles Wetter - heute müssen wir uns mit diesem Regenbogen begnügen.







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Danach gibt es mal einen kleinen Regenguss - aber als wir Richtung des Mueumshofes Glaumbær fahren, hat es sich wettertechnisch schon wieder beruhight.





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Der Bauernhof Glaumbær ist einer der am besten erhaltenen Höfe, die in der für Island typischen Torfbauweise errichtet wurden.






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Bis Ende des 19 Jahrhunderts war dies der typische ländliche Baustil. Holz stand als Baustoff nur in begrenzter Menge zur Verfügung. Die tragende Konstruktion wurde häufig aus Treibholz errichtet, da es durch die Einwirkung des Meerwassers sehr haltbar war. Die Außenwände bestanden aus dicken Torfschichten, das Dach war mit Gras gedeckt.




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Torf ist unter den klimatischen Bedingungen Islands ein haltbarer Baustoff, die Konstruktionen überdauerten ohne Probleme 100 Jahre. Voraussetzung war allerdings die richtige Technik. Die Wände wurden meistens im Fischgrätenmuster aufgeschichtet, was ihnen die nötige Stabilität verlieh.



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Besonders wichtig war der richtige Neigungswinkel des Grasdaches. Bei zu flacher Konstruktion staute sich das Wasser und drang durch das Dach ins Innere des Hauses, im schlimmsten Fall konnte das Dach unter der Last der vollgesogenen Grassoden sogar zusammenbrechen.
War der Winkel des Daches zu groß, bildeten sich bei trockener Witterung Risse und das Dach wurde undicht.






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Wir unterstützen die isländische Gastronomie und gönnen uns in der wunderschönen Gaststube des Museums eine heiße Schokolade mit Sahne. Mit der Bedienung kommen wir ins Gespräch. Der Norden wäre weniger von dem quasi-Touristen-Lockdown betroffen als der Süden, weil der Großteil der Touristen (vor allem die Asiaten mit ihren Kurzreisen) sowieso im Süden unterwegs ist und der Norden es gewohnt ist, mehr von den Einheimischen besucht zu werden.
Auch das Isländische Schulsystem ist interesant. Viele Schüler die auf weit versprengten Höfen leben, gehen über die Woche in eine Art Schulinternat wo sie übernachten. Der Staat unterstützt auch die isländschen Studenten, finanziert z.B. Auslandsstudienaufenthalte, wo die Studenten viel mitbekommen und in die heimische Wirtschaft einfließen lassen sollen.




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Wir fahren wieder nach Süden.





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Der Tag begann mehr oder weniger mit einem tollen Wasserfall und er soll auch so enden – wenn auch mit einem weniger prominenten.
Südlich von Varmahlíð  führt eine zunächst geteerte Strasse am Ende ungeteert zu einem Parkplatz. Von hier geht man etwa 500 m ...




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... und erreicht den 20m hohen Reykjafoss, ...





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... wo der Fluss Svartá über mehrere Stufen in einen Canyon stürzt.





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Als Dreingabe findet man direkt oberhalb des Wasserfalls am Fluß den Fosslaug – eine heiße Quelle, die man zum Baden nutzen kann.






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Mit den ersten Siedlern, den Wikingern und Kelten Mitte des 9. Jahrhunderts kamen auch die ersten Pferde auf die Vulkaninsel. Germanische und keltische Tiere wurden zu dieser Zeit gekreuzt und daraus entstand, die weltweit bekannte Rasse der Islandpferde, Isländer oder Islandponys, wie sie auch genannt werden.





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Angepasst an die harten klimatischen Bedingungen des Landes sind diese Pferde sehr robust und auch vielseitig einsetzbar.Es wurde in der Zeit der Besiedelung von den Tieren erwartet, dass sie auch im Hochland ihre Arbeit erledigen und schwere Waren transportieren können. Dazu mussten sie zuverlässig in ihrer Tätigkeit und stark sein. Im Laufe der Jahre entwickelten die Islandpferde sich zu ausdauernden, leistungsstarken aber auch temperamentvollen Wesen mit vortrefflichem Orientierungssinn und Sehvermögen.





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Die heute etwa 80.000 Islandpferde auf der Insel gehören zu der ältesten reinrassigen Pferdeart der Welt. Aber, hat ein Isländpferd jemals die Insel verlassen, darf dieses Pferd nie wieder auf die Insel zurück.





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Bei Sauðárkrókur erreichen wir wieder die Küste ...





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... und über die 764 den kleinen Weiler Rip, wo wir eine Hütte gemietet haben.





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In der Kirche gleich nebenan könnten wir für wieder gutes Wetter eine Kerze anzünden…


Übernachtung: Farm Cottage Rip 1
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Susan am 08. November 2020, 22:10:26
Hach, so ein nettes heißes Bad könnte ich jetzt auch vertragen. Auf die Mückenschwärme verzichte ich aber dankend  ::)

Das waren wieder zwei schöne, abwechslungsreiche Tage. Von Akureyri hab ich schon mal was gehört, das müssten doch auch Kreuzfahrer anschippern?

Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Isa am 08. November 2020, 22:41:40
Freu mich, dass es dir in Theiste so gefallen hat.  :knuddel:

Und apropos "Vogafjós Farm", das war so ziemlich der einzige Ort in Island, wo uns der Kaffee überhaupt nicht geschmeckt hat.  ;D
Die Milch hat so extrem nach Stall gerochen, dass der ganze Kaffee nur noch danach geschmeckt hat. Bei euch nicht?
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 08. November 2020, 23:19:27
Von Akureyri hab ich schon mal was gehört, das müssten doch auch Kreuzfahrer anschippern?
Ja das haben Aida & Co auch im Programm, wobei das sicher keines der großen Ziele der Kreuzfahrer ist . Dieses Jahr natürlich generell nicht und ob und welche Reedereien nächstes Jahr überleben steht noch in den Sternen.



Freu mich, dass es dir in Theiste so gefallen hat.  :knuddel:

Und apropos "Vogafjós Farm", das war so ziemlich der einzige Ort in Island, wo uns der Kaffee überhaupt nicht geschmeckt hat.  ;D
Die Milch hat so extrem nach Stall gerochen, dass der ganze Kaffee nur noch danach geschmeckt hat. Bei euch nicht?
Kann ich gar nicht beantworten weil ich schon seit Jahren nur ganz selten etwas rieche. Ich finds auf jeden Fall witzig dort und der Laden hat eine gelungene Mischung aus Stil und Innovativität. Irgendwie typisch isländisch. Sowas fehlt uns hier mit unseren amerikanisierten Ketten, Ein-Euro-Shops usw.
Hoffe das bleibt (wenigstens) dort noch etwas erhalten.

Theiste sieht mich sicher wieder.  :D
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Rainer am 09. November 2020, 14:05:01
Ja das haben Aida & Co auch im Programm, wobei das sicher keines der großen Ziele der Kreuzfahrer ist

Ja, wir hatten es auf der Grönland Kreuzfahrt auch im Programm. Ich fand es als Ort nur "mittelmäßig", wir hatten auch nur so bedecktes Wetter dazu. Interessant war es für uns nur insofern, als dass Akureyri so weit im Norden liegt, dass es nur wenige Kilometer unterhalb des Polarkreises liegt. Ende Juni/Anfang Juli reicht das aus, dass es nicht mehr dunkel wird in der Nacht (sehr wohl verschwindet die Sonne, aber es bleibt dämmerig). Echte Mitternachtssonne hatten wir einige Tage später in Ilulissat, im Westen von Grönland und der nördlichste Punkt unserer Kreuzfahrt.

Sylvia hat damals (2017) auch eine Busfahrt auf Island ins Land mitgemacht und u.a. auch die Torfhütten besucht. Die sehen hier zwar so hübsch und wildromantisch aus, aber das muss wirklich die absolute Notlösung gewesen sein und es muss ziemlich feucht in den Häusern sein. Sehr ungesundes Klima. Man wohnt da nicht so schön, wie es den Eindruck von außen macht.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 09. November 2020, 18:42:44
Ja, wir hatten es auf der Grönland Kreuzfahrt auch im Programm. Ich fand es als Ort nur "mittelmäßig", wir hatten auch nur so bedecktes Wetter dazu.
Fast alle Orte in Island sind bestenfalls mittelmäßig. Da kann man sich versorgen, findet sowas wie Werkstätten oder mal ne Buchhandlung, Restaurants usw. aber mehr darf man da nicht erwarten. Wer nach Island reist sollte das wegen der Natur tun. Noch auf dieser Reise waren wir in einem Ort, der für mich eine der seltenen Ausnahmen bildet.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Christina am 09. November 2020, 20:17:20
Wieder zwei sehr schöne Tage mit viel Abwechslung. Sehr interessant auch deine ausführlichen Erklärungen z.B. zu den Islandpferden oder dem Pseudokrater.

Die Herz Ampeln sind ja eine nette Idee, auch grün und gelb ist in Herzform nehme ich an?
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Rainer am 09. November 2020, 20:46:47
Fast alle Orte in Island sind bestenfalls mittelmäßig. Da kann man sich versorgen, findet sowas wie Werkstätten oder mal ne Buchhandlung, Restaurants usw. aber mehr darf man da nicht erwarten. Wer nach Island reist sollte das wegen der Natur tun.

Sicherlich ist das so, ohnehin für "Landurlauber". Aber als Kreuzfahrer hatten wir u.a. auch einen Aufenthalt in Seyðisfjörður (ha! ich kann das auch mit diesem Buchstabengewimmel!), das ist ein kleiner, aber schnuckeliger Ort an der Ostküste. Und mit dem Schiff durchfährt man vor Ankunft einen herrlichen Fjord, das ist dann natürlich ein Erlebnis, was Schiffen vorbehalten ist. Diesen Tag habe ich entsprechend in ganz anderer Erinnerung als Akureyri.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 09. November 2020, 22:08:23
In Seyðisfjörður ist es in der Tat wunderschön. Aber wie Du schon schreibst weniger wegen den paar netten Häusern am Hafen sondern vielmehr wegen der traumhaften Lage.
Auch die Straße die vom Ort hinauf in die Berge führt ist ein Erlebnis, gesäumt von wilden Berggipfeln und mehrfachen Wasserfällen. 
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Rainer am 10. November 2020, 13:11:40
gesäumt von wilden Berggipfeln und mehrfachen Wasserfällen.

Jetzt wo Du es erwähnst, genau das fällt mir dann auch wieder ein, die vielen vielen kleinen Wasserfälle an den Hängen, sieht hübsch aus. Wir sind da morgens entlanggetuckert (das Schiff fährt ja dann auch nur noch sehr langsam) und der Blick auf das kleine Dorf ist auch sehr schön. Wie immer hatten wir aber nur einige Stunden Zeit an Land, dann ging es wieder weiter. Nur in Ilullisat waren wir zwei Tage (damit wir auch eine Mitternachtssonne im Programm hatten).
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Silv am 10. November 2020, 13:31:54
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09055dgjzl.jpeg)
Volltreffer - so haben wir kurz vor Ende des Trails doch noch einen Troll vor die Kamera bekommen.

 :totlach:

Wieder schöne Tage mit tollen Bildern!
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 10. November 2020, 17:58:35
Die Herz Ampeln sind ja eine nette Idee, auch grün und gelb ist in Herzform nehme ich an?
Nein Christina, Herzen sind doch immer rot.  ;)
Das war übrigens eine Idee eines Bürgermeisters von Akureyri, der den Menschen nach der für Island verheerenden Bankenkrise (inklusive Staatskrise) einen positiven Impuls geben wollte.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Christina am 10. November 2020, 18:04:24
Die Herz Ampeln sind ja eine nette Idee, auch grün und gelb ist in Herzform nehme ich an?
Nein Christina, Herzen sind doch immer rot.  ;)
Das war übrigens eine Idee eines Bürgermeisters von Akureyri, der den Menschen nach der für Island verheerenden Bankenkrise (inklusive Staatskrise) einen positiven Impuls geben wollte.

Ah, ok, rote Herzen ;D So habe ich das gar nicht gesehen, ich dachte eher an die "'Ampelmännchen" die es in Deutschland ja in allen möglichen Formen gibt (bei uns in Worms ist es die Luther Figur) und dann bei rot und grün vorhanden sind.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 10. November 2020, 18:15:20
13.Tag Sonntag 30.8.2020


Das Klondike des Atlantiks






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Eingebettet in die beiden Fjorde Eyjafjörður und Skagafjörður liegt Tröllaskagi – die bergige Trollhalbinsel die wir uns heute als Tagesprogramm vornehmen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09258wlkj7.jpeg)
Eines schon mal vorneweg – der einzige Troll den es heute mal wieder zu bewundern gibt, ist der mit der roten Jacke.





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Unsere Route führt uns zunächst an der Küste entlang.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc02427qjk2y.jpeg)
Einige der nicht ganz 100.000 Islandponies auf der Insel.







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Von der Straße auf dem Weg nach Hofsos (etwa 4km südlich davon) entdecken wir eine schöne, winzige Kirche zu der man durch ein Farmtor fahren kann.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc02362mxkpe.jpeg)
Die Torfkirche Gröf stammt aus dem 17. Jh. und wurde 1765 als Kirche aufgegeben.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc02381iskbi.jpeg)
Kurz danach erreichen wir Hofsos. Direkt hinter dem Schwimmbad kann man einen Weg hinab zu einem Aussichtspunkt auf die Küste folgen und die vielen Basaltsäulen bewundern, ...





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc02384lkjdz.jpeg)
... die hier der Brandung trotzen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc02388wbjpi.jpeg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc023915lkb2.jpeg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc02410mnkxv.jpeg)
Von der Straße um die Insel ...






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... zweigt die ungeteerte 82 in die Hochebene ab. Die landschaftlich starke Route führt zunächst zum Stiflavatn – einem von hohen Bergen eingerahmten See.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc024579ek9h.jpeg)
Schroffe Berge,...



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc0245956kdm.jpeg)
... liebliche Flusstäler ...






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc02471aikz6.jpeg)
... und Wasserfälle prägen die Eindrücke der Strecke.








(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc02460bjkwk.jpeg)
Absolut klasse – eben Island pur.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc02493ojkv2.jpeg)
Wir erreichen die Küste und finden den Migandi Wasserfall, der über die Klippen der Küste ins Meer stürzt. Danach geht es durch einen einspurigen Tunnel. Etwas ungewohnt, zumal bei der Vorstellung wenn hier zwei Fahrzeuge steckenbleiben, sollte man in der nächsten Zeit nichts Wichtiges vor haben ...





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc024873qjbi.jpeg)
Weiter nach Norden kommen wir nach Olafsfjördur an einem langen Fjord, ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc02502o4ja4.jpeg)
... ein Ort der für den Fischfang steht aber wohl schon bessere Tage gesehen hat.




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Im originellen Kaffi Klara erzeugen wir etwas Umsatz. Danach geht es durch einen langen zweispurigen Tunnel und noch einen kurzen einspurigen Tunnel ...





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... nach Siglufjördur.






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Das isländische Fischerdorf Siglufjörður war arm und reich und wieder arm.




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Das Leben war mühselig und zugleich dekadent. Als die Heringe ausblieben, zogen die Menschen fort und der Ort zerfiel – bis der Unternehmer Róbert Guðfinnsson ein Vermögen investierte.





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Wir parken unseren Vitara und schlendern durch den Ort, der uns richtig gut gefällt.







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Die Lage an einem von hohen Bergen eingerahmten Fjord ist aber auch traumhaft schön.





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Dieses Lage war früher eher ein Fluch. In den Wintermonaten war Siglufjördur regelrecht von der Außenwelt abgeschnitten.






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Besonderer Blickfang ist ein Hotel am Hafen,...





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... das mit Geschmack und Stil in den Ort eingepasst wurde.

Wir fotografieren gerade, als uns ein Mann aus dem Hotel entgegen kommt. Der Mann bleibt bei uns stehen und wir kommen ins Gespräch. Zunächst plaudern wir über das Hotel, den Ort, Island und plötzlich erzählt uns der Mann, dass er dieses Hotel gebaut hat und hier in der Biotec-Branche tätig ist. Er fragt mich nach meiner Mailadresse und er schickt mir über sein Handy einen Artikel aus der FAZ über seinen Ort – und über ihn – über Róbert Guðfinnsson – denn dieser Millionär der 35 Millionen Euro in seinen Heimatort investiert hat, steht gerade vor uns und wir unterhalten uns mit ihm wie mit jedem anderen Isländer den wir auf dieser Reise getroffen haben – und die Isländer sind unaufdringlich – aber wenn man sie anspricht immer herzlich, freundlich, gelassen, sehr offen, klug und pragmatisch.Ich kann mir nicht vorstellen, dass man einen Isländer um Unterstützung bittet und diese nicht bekommt. Genauso wirkt auch Róbert Guðfinnsson auf uns. Auf ihn scheint auch zuzutreffen was man oft über Isländer sagt – sie springen ins Wasser um zu sehen, ob sie schwimmen können.
Genau das hat Róbert Guðfinnsson auch mit seiner scheinbar verrückten Investition in seinem Heimatort getan.






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Siglufjördur – dieser Ort, 40 Kilometer vom Polarkreis entfernt, erlebte die Geschichte vom Aufstieg und Fall einer Boomtoown in Island. Eine Geschichte von Armut und Fleiß, von Aufstieg, Wohlstand, Reichtum und plötzlichem Verfall.
Doch die Geschichte von Siglufjördur hat trotzdem auch ein tröstliches, Ende, weil ein Einzelner einen Unterschied machen kann.





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Außerhalb von Island kennt Siglufjördur kaum jemand. Zu höheren Bekanntheitsgrad gab es vor gut hundert Jahren auch keinen Anlass – damals war die Bevölkerung hier so arm, dass man die eigenen Kinder mangels Nahrung im Schnee ausgesetzt hat. Später wurde die Stadt auf der Halbinsel Tröllaskagi, 400 Kilometer nördlich von Reykjavik, berühmt.




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Wer in den 1960er-Jahren mit Fischerei zu tun hatte, kannte Siglufjördur: Die Stadt war die Welthauptstadt der Heringfischerei, das "Klondike des Atlantik". Denn in jener Epoche, die in der isländischen Geschichte "das große Heringabenteuer" heißt (1944 – 1968), herrschte hier Goldgräberstimmung: Hering-Spekulanten machten Vermögen. Zehntausende fanden Arbeit auf Fangschiffen, in fünf Heringsfabriken oder an den 25 Einsalz-Stationen. Das Meer schien unerschöpflich – und die Welt brauchte Fett. Der Fisch wurde gegessen, sein Öl kam in Tierfutter und Seife. Sogar die Erdölwirtschaft rechnete in Heringen. Bis heute: "Barrels" (158,99 Liter) sind alte Heringfässer. Nachdem Island 1944 unabhängig wurde, kamen bis zu 35 Prozent der Exporteinnahmen aus dem Heringhandel. Gut 20 Prozent der Welt-Heringe stammten aus Island. Siglufjördur war Islands Hering-Hauptstadt: 400 Fischerboote waren hier registriert.





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Das einstige Nest wuchs auf 3000 Einwohner und war die fünftgrößte Stadt Islands. Zur Hauptsaison arbeiteten hier 13.000 Menschen. Der Fisch brachte Wohlstand und Wachstum. Flotte, Fangtechniken und Verarbeitung wurden besser und besser. Man wollte und holte mehr aus dem Meer. Dass Wachstum immer endlich ist, war kein Thema. Bis es vorbei war. Von einem Tag auf den anderen. 1968 waren die Heringschwärme verschwunden. Dort, wo seit Menschengedenken zu Beginn der Fangsaison riesige Schwärme waren, war nichts. Und kam auch nichts - das "Heringabenteuer" war vorbei.





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Die Leute in Siglufjördur erlebten, was "Überfischung" heißt. Für die Natur – und den Menschen: "Islands Gold" war weg – das "Klondike des Atlantiks" würde den Gold-Rush-Städten folgen und zur Geisterstadt werden.





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Siglufjördur starb. Anfang der 80er-Jahre lebten hier gerade mal 1000 Menschen.





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Man hatte sich damit abgefunden: Die Stadt, die nur im Sommer am Landweg erreichbar war, hatte sich aufgegeben. Winterstürme hatten die Piers zerstört, viele Häuser standen leer und verfielen. „Ältere Besucher erzählen, dass Siglufjörður damals die hässlichste Stadt Islands war“.
Einer, der sich gut an diese dunkle Zeit erinnert, ist Róbert Guðfinnsson. Zwölf Jahre alt war er, als die Heringe in seiner Heimatstadt ausblieben. Róbert Guðfinnsson verdankt sein Vermögen Fischfarmen in Kroatien, New Mexico und Arizona. Er verkaufte seinen Besitz und investierte ab 2008, dem Jahr der Bankenkrise, 35 Millionen Euro in seinen Heimatort Siglufördur. Neben dem Hotel, Restaurants & Cafes gründete er hier eine Bio-Tec-Firma, die aus dem Abfall von Krabbenschalen Anti-Aging-Pillen herstellt. Letzteres scheint richtig gut zu funktionieren, denn daraus entstanden viele Arbeitsplätze, eine “saubere Industrie”, die wieder junge Leute als Arbeitskräfte an den Fjord an der Halbinsel Tröllaskagi gelockt hat.

Siglufjördur war auch schon Filmort und zwar für die erfolgreiche Serie “Trapped”- ein düsterer Islandkrimi, der sich die einstige Abgeschiedenheit des Ortes zum Thema macht.
All das wussten wir nicht, als wir unbedarft hierher gefahren sind. Das macht Reisen für mich so spannend – Erlebnisse und Eindrücke die faszinieren, verwundern, nachdenklich stimmen oder überraschen.





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In Siglufjördur gibt es noch so einen kleinen Ort der überrascht – das Café Frida.




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Das Café, das zugleich eine kleine Galerie ist, steht so typisch für Islands Einfallsreichtum, Kunst und auch manche schräge Idee, dass es als perfektes Beispiel isländischer Kultur herhalten kann. Der Eingang konfrontiert den Besucher mit einer Stühle-Kollektion der anderen Art, ...




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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc02643osjyn.jpeg)
... der Gastraum ist mit Zeitungsartikeln tapeziert, die Toilette ist vom Boden bis zur Decke mit Mickey-Mouse-Comics beklebt, man kann auf Sätteln sitzen und dazu kulinarisch hochwertiges Konfekt und einen exzellenten Cappuccino genießen.



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Ein kulinarischer Kunsttempel Iceland-Style.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc02657uwjxe.jpeg)
Entlang dem Skagafjördur fahren wir u.a. noch durch einen Tunnel entlang der Küste zurück zu unserem Farm Cottage.

Tagesazit - gar nicht so viel erwartet und einen richtig tollen spannenden Tag erlebt und inzwischen wird mir bewusst, was ich an Island 7 Jahre lang vermisst habe.


Übernachtung: Farm Cottage Rip 1
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Christina am 11. November 2020, 18:23:56
Wieder wunderbare Landschaften und Fotos davon, das erste gefällt mir besonders gut.

Tolle Geschichte von Siglufjördur und dass ihr euch so nett mit dem "Retter" der Stadt unterhalten habt.

Dass der Fisch plötzlich ausblieb gibt es ja an einigen Orten auf der Welt, z.B. in Neufundland ging es so mit dem Dorsch, dort war erst Anfang der 1990iger Schluss. Das ist mir schon so ein bisschen ein Rätsel, dass das, auch mit dem damaligen Stand der Wissenschaft, nicht vorher klar war, dass die Fische sich nicht ausreichend vermehren können, wenn man zu viele rausfischt.

Auf jeden Fall bewunderungswürdig, wie sich die Isländer immer wieder neue Einkommensquellen erschließen.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 12. November 2020, 17:34:52
Auf jeden Fall bewunderungswürdig, wie sich die Isländer immer wieder neue Einkommensquellen erschließen.
Ja die Isländer sind sehr erfinderisch. 2008 nach der Bankenkrise war das Land total pleite.
Den Vulkanausbruch 2010 hat man genial genutzt um auf sich aufmerksam zu machen und seitdem rollt der Rubel und es ist fast sowas wie Reichtum ausgebrochen.
Ich denke dieses Coronajahr und den nächsten Frühling wird Island besser überleben als manch andere Länder.
Deshalb bin ich auch optimistisch, dass hier im Gegensatz zu anderen Ländern viel touristische Struktur (Hotels usw.) erhalten bleiben kann.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 12. November 2020, 19:03:44
14.Tag Montag 31.8.2020


Ein Schreck in der Morgenstunde und ein holpriger Ritt nach Süden als Finale





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc026647sjuk.jpeg)
Heute queren wir die Insel von Nord nach Süd. Ein Großteil der Fahrt führt dabei quer durch das Isländische Hochland. Bevor wir diese Strecke angehen wird in Varmalid der letzten größeren Ortschaft vor dem Hochland nochmal getankt und dann geht es nach Süden. Dazu erleben wir nach 12(!) trockenen Tagen den ersten dauerhaften Regen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09384twk98.jpeg)
Kurz hinter Varmalid sehen wir Schafspferche, die bald wieder gefüllt werden. Jedes Jahr im September treibt man die Schafe die Frühjahr und Sommer frei im Land gegrast hatten, aus allen Ecken der Region zusammen, um sie dann anhand von Markierungen ihrem Besitzer zuzuordnen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc0271262jyj.jpeg)
Dann starten wir ins Hochland.
Etwa nach einer Stunde Fahrt durch eher langweilige öde Landschaft  – kommt eine SMS von Icelandair auf mein Handy, dass man unseren Flug am Mittwoch gecancelt hat und uns auf Dienstag – also schon Morgen umgebucht hat!

Wir fahren erst mal rechts ran.
Ich rufe bei Icelandair an – ja tatsächlich – unser Flug wurde gestrichen. Mir wird angeboten entweder den Tag morgen oder Freitag nach Hause zu fliegen (was ich nicht kann weil ich da arbeiten muss aber auch skeptisch bin, dass es den Flug überhaupt geben wird). Wir nehmen wohl oder übel den Flug morgen.
Später recherchiere ich nach – unser Flug am 1.9. ist der letzte von Icelandair nach Deutschland zumindest im September 2020. Den alternativ angebotenen vom Freitag hat man dann natürlich auch gestrichen.
Danach rufe ich beim BBHotel Airport an und die sind wirklich sehr kulant und verlegen das gebuchte Zimmer dort von morgen auf heute. Unser Rückflug geht um 7.20 Uhr morgens. Alles andere als ein Hotel am Airport bringt uns da nichts. Für das schöne Geysir Hotel das wir für heute reserviert haben bekommen wir immerhin noch einen Gutschein.
So, nachdem sich das Chaos etwas lichtet müssen wir also das Programm von 2 Tagen an einem absolvieren. Vor allem eben bis zum Airport durchfahren.


Etwas schade – heute ist ja grottenschlechtes Wetter prognostiziert – also so viele Regenbögen auf dieser Reise und da das dank Icelandair unser letzter Tag sein wird, scheint keine Chance mehr auf einen letzten Regenbogen zum Abschluß.
Wir sind gerade mit unseren Telefonaten fertig, da erscheint im Rückspiegel kurz ein Regenbogen, was ich kaum glauben kann. Ich steige aus und kippe fast aus den Latschen und das nicht nur wegen dem Wind.





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So einen Regenbogen habe ich noch nie gesehen ...







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... der ist mehr als würdig für unseren letzten Tag.





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An den könnte man ein paar Hochhäuser anschrauben – so kräftig und riesig wie der das Isländische Hochland überstrahlt und wohl den einizigen Fetzen blauen Himmel erwischt hat, der auf hunderte Kilometer existent scheint.






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Die nur im Sommer befahrbare F35 ist theoretisch auch mit einem PKW machbar (allerdings nur mit gehörigem Leidenspotential) und wird üblicherweise auch von vielen Fahrradfahrern genutzt. Also eine Strecke auf der sonst viel los ist – da sie die einzige Hochlandquerung ohne Furt darstellt. Heute sind wir auf der Strecke fast alleine. Das liegt nicht nur an dem regnerischen schlechten Wetter sondern eben auch an der Verschärfung der Einreiseregelung seit 19.August.





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Im Norden bis zum Heißquellengebiet Hveravellir ist die Piste eigentlich ganz gut zu fahren. Der Wind peitscht uns beim Aussteigen am Versorgungszentrum von Hveravellir den Regen ins Gesicht und treibt uns erstmal in die Cafeteria.




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Hier gilt Schuhe ausziehen und Self Service – auch beim Zahlen in eine Box.





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Der Rundgang mit Gummistiefeln und Regenhose fällt eher kurz aus.





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Man muss sich schon treten um bei diesen Bedingungen genüsslich durch die Lande zu streifen.





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Der südliche Teil der F35 ist ein echter Plombenzieher. Steine in allen Größen und vor allem Löcher in denen man einen Elefanten versenken kann sorgen für viel Abwechslung entlang der Piste.
Die Gegend ist durchgehend Aschelandschaft, wobei es durchaus auch mal einen reizvollen Blick geben kann.
Wir fühlen uns wie ein Martini – geschüttelt und gerührt gleichzeitig.
Irgendwann (nach einer gefühlten Ewigkeit) passieren wir den Abzweiger der F347 ins Kerlingafjöll, das wir eigentlich für heute auf einer Wanderung erleben wollten. Bei diesem Wetter fragwürdig aber dafür haben wir heute sowieso keine Zeit mehr – wir müssen ja noch bis zum Airport nach Keflavik.






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Schließlich erreichen wir den Gullfoss und damit den Asphalt.
Der Gullfoss hat einen ganz besonderen Platz in den Herzen der meisten Isländer und gilt als einer der 10 berühmtesten Wasserfälle der Welt.




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Die Hvita stürzt hier in beindruckenden Wassermassen 32 m in zwei Stufen in einen Canyon.





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Kurz danach erreichen wir ein Gebiet ohne dessen Besuch eine Reise nach Island für mich undenkbar ist.
Bemerkenswerterweise interessiert mich dabei eigentlich nur ein Bereich von vielleicht 10 Quadratmeter an dem ich schon einige Stunden meines Lebens zugebracht haben – wir sind im Heißquellengebiet Haukadalur ...





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... und machen meinem alten Freund Strokkur unsere Aufwartung.





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Der Geyser mit der einmaligen Blase legt sich auch mächtig ins Zeug und schießt statt den sonst üblichen 10-Minuten-Intervallen meist schon nach 5 Minuten seine heiße Ladung in die Höhe.




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Gerade mal eine handvoll Leute sind hier und warten am Geysir auf seinen nächsten Ausbruch, angenehm und doch gespenstisch.





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Das ist hier eines der touristischen Topziele Islands am Golden Circle – hier werfen die Busse sonst Heerscharen an Leuten aus.






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Nach zwei Stunden und einem Kaffee im Besucherzentrum, gehen wir auf die letzte Etappe dieser Reise - die Fahrt zum Flughafen. Einen letzten Stopp gönnen wir uns noch: 





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im Thingvellir Nationalpark gehen wir die 500 Meter vom Parkplatz ...




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... zum Oxararfoss ...






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... und blicken in die Spalte die den amerikanischen und den europäischen Kontinent trennt und in die Allmänner-Schlucht in der isländische Geschichte geschrieben wurde.
Zur Zeit der Besiedlung liefen in Thingvellir Reitpfade aus allen Teilen des Landes zusammen. Hier, auf dem Thingplatz in der Nähe der Schlucht Almannagjá, wurde bereits um 930, also am Ende der Landnahme durch vor allem norwegische Winkinger, einmal jährlich während zwei Wochen im Juni die traditionelle Versammlung Althing abgehalten, die sowohl gesetzgeberische als auch gerichtliche Funktion hatte. Es handelt sich um eines der ältesten Parlamente der Welt – nach denen in Griechenland und im Römischen Reich der Antike. Das Althing bestand bis 1798, als die Dänen es auflösten. 


Wir fahren die letzten Kilometer bis nach Keflavik, checken im Hotel ein, geben um die Ecke das Auto ab, das uns gut über 4000 Kilometer begleitet hat (wer hätte ihm das zugetraut mit seinen bereits 300.000 Kilometern auf dem Tacho) werden zum Hotel geshuttelt, packen unsere Koffer und beenden so, eine ungewöhnliche Reise unter außergewöhnlichen Umständen.



Übernachtung: BB Hotel Keflavik





Kurzes Fazit der Reise:

man sagt, willst Du einen Regenbogen sehen - musst Du vorher Regen aushalten. Das lässt sich auf vieles im Leben übertragen.
Ich bin sehr dankbar für diese Reise, die lange auf sich warten ließ, dann auf tönernen Füßen stand und schließlich wundervoll wurde.




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Danke fürs Mitlesen
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Silv am 12. November 2020, 20:12:33
Ach komm, diesen Regenbogen hast du doch irgendwie ins Bild gemacht  :zwinker:

Der ist echt ein Traum. Und der Strokkur gefällt mir auch super!

Vielen Dank fürs Teilen dieser tollen Reise.  :danke:

Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Rainer am 12. November 2020, 21:45:58
Wow.

Trotzdem muss ich mal nörgeln, mache doch mal drei Wochen Urlaub - dann geht das nicht so schnell vorbei (ich kann das wirklich nur ganz ganz schlecht, nur 14 Tage Urlaub zu machen). Die Frechheit von Icelandair ist nicht in Worte zu fassen, wie ekelhaft sind Fluggesellschaften ihren Kunden gegenüber? Man o man o man.

Aber Du und Deine Freundin, ihr wart offensichtlich glücklich und am Ende das Tages zählt natürlich nur das. Aber ich bleibe dabei, mache doch mal drei Wochen Urlaub, tut auch nicht weh....

Grüße aus MG
Rainer
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Susan am 13. November 2020, 10:55:22
Puh, den Schreck in der Morgenstunde kann ich nachvollziehen.  ::)  Auf den Freitagsflug hätteich mich auch lieber nicht verlassen. Gut, dass dann beim schnellen Aufbruch alles gut geklappt hat. Und auch noch ein Stopp beim Blasenblubberer drin war.

Schade für uns  ;) denn ich hätte  noch länger mit euch in Island rumfahren können. Herzlichen Dank für den interessanten Reisebericht, die vielen tollen Bilder und Regenbögen.
Du hast da einige Sehnsüchte mit geweckt.

 :danke:
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Christina am 13. November 2020, 18:11:45
Puh, das war ja heftig mit dem früheren Rückflug, den Urlaub verfrüht abbrechen, damit hätte ich nur sehr schwer umgehen können, gut, dass ihr euch nach dem ersten Schreck den Tag nicht habt vermiesen lassen. Aber gut nochmal daran erinnert zu werden, was in Corona Zeiten so passieren kann.

Der Regenbogen war wirklich perfekt und der Gullfoss und Strokkur und Co. waren trotz des Regens ein schöner Abschluss der Reise.

Vielen lieben Dank für deinen Bericht Horst, so gab es zumindest virtuell ein bisschen Island für mich und mal sehen, vielleicht ist nächstes Jahr endlich mal mein Island-Reise-Jahr.
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 13. November 2020, 20:56:05
Trotzdem muss ich mal nörgeln, mache doch mal drei Wochen Urlaub - dann geht das nicht so schnell vorbei (ich kann das wirklich nur ganz ganz schlecht, nur 14 Tage Urlaub zu machen).
Hängt bei mir von vielen Faktoren ab warum das mit 3 Wochen nicht ganz so einfach ist - aber prinzipiell ist es nicht unmöglich und ich kann es mir ja mal vornehmen für einen August.



Aber gut nochmal daran erinnert zu werden, was in Corona Zeiten so passieren kann.
Ja in diesen Zeiten muss man flexibel bleiben. Das dürfte auch für 2021 gelten.
Da muss man sich erstmal gedanklich drauf einstellen.
Aber wie so oft im Leben - wer nicht wagt der nicht gewinnt. ;)
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Silvia am 14. November 2020, 12:51:32
Der Regenbogen ist der Hammer!!!  :happy:    ... der frühere Rückflug aber auch  :(

Was für herrliche Eindrücke und Erinnerungen du mit deinem Bericht heraufbeschworen hast ... jetzt bin ich total heiß auf Island, wobei mich ein bißchen abschreckt das es so "hipp" geworden ist ... Landmannalaugar steht ja noch auf meiner absoluten Wunschliste ... oder doch mal einen Ritt quer über die Insel?? Ist zwar schon 10 Jahre her, das ich das letzte Mal auf dem Pferderücken saß, aber das spukt auch immer noch in meinem Kopf umher .. und du hast Schuld das diese Spukgeschichten jetzt wieder hervorgekommen sind  :hammer:

Trotzdem ein  :herz: -liches    :danke:  für die Mitnahme auf eine diese traumhaft Insel
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Heike Heimo am 14. November 2020, 18:12:45
Danke für diesen sehenswerten Reisebericht. Wenn es möglich wäre, hätte ich so richtig Lust, Flug und Fahrzeug zu buchen. :D
Titel: Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
Beitrag von: Horst am 15. November 2020, 11:57:27

Was für herrliche Eindrücke und Erinnerungen du mit deinem Bericht heraufbeschworen hast ... jetzt bin ich total heiß auf Island, wobei mich ein bißchen abschreckt das es so "hipp" geworden ist ...
Aber es gibt so viele wundervolle Ecken auf der Insel wo praktisch niemand ist. Wenn man die Top-Highlights abklappert (und nicht gerade so eine Ausnahmesituation herrscht) muss man entweder antizyklisch sein (z.B. im Sommer wo es lange hell ist mal spätabends solche Orte besuchen) oder eben auf die nicht ganz so überlaufenen Orte ausweichen und schon ist Island (fast) wieder wie vor vielen Jahren.