Afrika - Asien - Ozeanien > Asien & Ozeanien

Aus aktuellem Raketentest-Anlass: Würdest ihr demnächst Urlaub in Japan machen?

(1/7) > >>

Flicka:
Wer meine Beiträge sieht, kann auch sehen: Ende Oktober will ich wieder nach Japan fliegen.

Jetzt liegt Japan ja vergleichsweise dicht an Nordkorea. Das war bei meiner ersten Reise dorthin vor drei Jahren schon so, und im letzten Januar und Februar, als ich zum zweiten Mal dort war, hat sich an der geographischen Situation nichts geändert.

Aber seit den letzten Wochen scheint man in Nordkorea wild entschlossen, gegenüber den USA und Japan Stärke zu demonstrieren. Und offenbar verfügt man dort inzwischen auch über bessere technische Möglichkeiten als die Experten bis vor ein paar Wochen noch dachten.

Eigentlich glaube ich nicht wirklich daran, dass es in den nächsten Wochen zu einem ernsthaften militärischen Konflikt kommen wird oder Japan angegriffen wird.

Ich stelle mir allerdings die Frage: Soll ich wirklich in dieser derzeitigen Krisenregion Urlaub machen? Kann ich den Urlaub unbeschwert genießen, wenn ich dort irgendwo die Nachrichten sehe und feststellte, dass gerade über mir eine nordkoreanische Rakete über Japan geflogen ist? Die letzten Tage will ich auf Okinawa verbringen, wo eine großer amerikanischer Stützpunkt liegt. Werde ich dort entspannt am Strand liegen? Oder werden ständig die Kampfjets ihre Bahnen ziehen und Übungsflüge durchführen?

Die Frage ist im Moment relativ akut, weil ich eigentlich gerade in die heiße Planungsphase des Urlaubs einsteige, die stundenlange Recherche am PC erforderlich macht. Bisher habe ich außer den Flügen nur Hotelübernachtungen gebucht, die kostenlos stornierbar sind. Ab jetzt würde ich allerdings auch Reisebausteine buchen, die ich nicht mehr ohne weiteres stornieren kann. Bei der Recherche merke ich: Es macht mir eigentlich derzeit keinen Spaß. Vielleicht weil ich die Befürchtung habe, dass das letztlich alles doch "für die Katz" sein wird.

Wie würdet ihr das sehen? Würdet ihr nach Japan fahren und derzeit weiter planen wie bisher? Ich bin für alle Denkanstöße dankbar.

Birgit:
Ja, gute Frage, die ich ebenso nicht beantworten kann, obwohl sie mich ebenso betrifft.

Letztlich als Trost: Du bist nicht allein: Ich bin die letzten 10 Tage im Oktober in Taiwan (und habe ebenso bisher alles stornierbar gebucht ) und habe dann noch anschließend 4 Nächte Stop Over in Seoul. Bingo!

Ein (immer sehr in Katastrophen denkender) Bekannter meinte, nach Korea brächten ihn derzeit keine 10 Pferde.

Meine Überlegungen haben sich die letzten 2 Wochen darauf beschränkt, ob ich die DMZ wohl besuchen kann. Außerdem habe ich mich schon mal in die Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amtes eingetragen.

Was dich vielleicht ebenso wie mich interessieren könnte, ist dieses Posting, das ich unverschämterweise mal aus einem Facebook-Posting kopiert habe von jemandem, der aktuell in Japan ist (Hokkaido). Auf so etwas (das ja auch durchaus für Süd-Korea vorstellbar wäre) habe ich definitiv keine Lust, erst recht nicht, da ich kein Koreanisch kann und nicht erwarte, dass das TV in Korea auf Englisch berichtet, wie die Lage ist und was ich tun soll:


--- Zitat ---Heute Morgen (ca. 6.00 Uhr Ortszeit) wurden wir recht unsaft geweckt. Der Notfall Alarm vom Smartphone schrillte los und wenige Augenblicke später heulten auch schon die Siren der Stadt auf. In den Lautsprecher durchsagen hieß es, eine Rakete sei unterwegs.
Das Fernsehbild zeigte dann die Regionen für die eine Warnung vorlag, aber keine aktuelle Position der Rakete. Die Sirenen heulten unterdessen erneut auf und die Lautsprecher Durchsagen mit Verhaltenshinweisen wiederholten sich. Einige Minuten später dann eine leichte Entwarnung, mit der Nachricht, sie wäre an Hokkaido vorbeigezogen.
Im Moment sind die Menschen hier entspannt. Die japanische Mentalität zeigt sich und wenn die Menschen darüber sprechen, dann wird es meist mit einem Witz oder lachen abgetan..
--- Ende Zitat ---

Die Frage, ob mich solche Situationen erwarten, lässt mich schon sehr ins Grübeln kommen umzubuchen. Konkreter sind meine Überlegungen allerdings nicht, ganz abgesehen davon, dass ich natürlich bisher keine Aktivitäten zur Umbuchung unternommen habe.

Bin auch sehr nachdenklich gerade...

Flicka:

--- Zitat von: Birgit am 29. August 2017, 16:28:44 ---

--- Zitat ---Heute Morgen (ca. 6.00 Uhr Ortszeit) wurden wir recht unsaft geweckt. Der Notfall Alarm vom Smartphone schrillte los und wenige Augenblicke später heulten auch schon die Siren der Stadt auf. In den Lautsprecher durchsagen hieß es, eine Rakete sei unterwegs.
Das Fernsehbild zeigte dann die Regionen für die eine Warnung vorlag, aber keine aktuelle Position der Rakete. Die Sirenen heulten unterdessen erneut auf und die Lautsprecher Durchsagen mit Verhaltenshinweisen wiederholten sich. Einige Minuten später dann eine leichte Entwarnung, mit der Nachricht, sie wäre an Hokkaido vorbeigezogen.
Im Moment sind die Menschen hier entspannt. Die japanische Mentalität zeigt sich und wenn die Menschen darüber sprechen, dann wird es meist mit einem Witz oder lachen abgetan..
--- Ende Zitat ---

Die Frage, ob mich solche Situationen erwarten, lässt mich schon sehr ins Grübeln kommen umzubuchen. Konkreter sind meine Überlegungen allerdings nicht, ganz abgesehen davon, dass ich natürlich bisher keine Aktivitäten zur Umbuchung unternommen habe.

Bin auch sehr nachdenklich gerade...

--- Ende Zitat ---

Ach herrje, ja, genau so eine Situation wünscht man sich ja im Urlaub wirklich nicht. Und ich wüsste dann auch nicht, ob vor einem Brand, einem Tsunami oder einer Rakete gewarnt wird.

Andererseits denke ich, während ich das schreibe, gerade darüber nach, dass ich in ein Land fahre, dass ständig von Erdbeben heimgesucht wird. Das hat mich bisher ja auch nicht abschrecken können. Und die paar Vulkane, in deren Nähe ich bei Kagoshima wandern will, sind zwar in den letzten Jahren ausgebrochen, weswegen es teilweise Sperrzonen gibt, aber was solls, da fahre ich trotzdem hin.

Vor drei Wochen, während der Wanderung im schönen Frankenland, war ich schon halb entschlossen, die Reise sausen zu lassen und stattdessen irgendwas in Europa zu machen. Vielleicht eine Wanderung auf Mallorca? Dann kamen die Anschläge von Barcelona und ich habe mir gedacht, so ein Quatsch, passieren kann immer und überall etwas, auch im "sicheren" Europa, warum also die Reisepläne ändern?

Hm...

Birgit:
Ich bin da ja normalerweise auch eher unbesorgt und sage mir, was soll schon passieren in den 4 Tagen, in denen ich in Seoul bin?

Und sollte vorher tatsächlich etwas Größeres in dem Konflikt passieren, hätten wir alle sicher größere Sorgen als uns mit der Frage zu befassen, wo man am besten den nächsten Urlaub verbringt.

Damals Israel abzusagen, war nicht nötig, kaum hatte ich die Flüge gecancelt, wurde Waffenruhe beschlossen dort.

Dennoch bleibt schon ein etwas ungutes Gefühl.  Das wäre aber wohl nicht anders, würde ich 2 Wochen Ibiza planen: Das Säbelrasseln, das da gerade veranstaltet wird, ist eben kein echter Spaß...


Moottley:
Ich mache mir auch seit ein paar Wochen meine Gedanken darüber. Wenn der Konflikt zwischen USA und Nordkorea eskaliert, ist Japan mittendrin. Klar kann es in Japan auch jederzeit Erdbeben oder Vulkanausbrüche geben, aber ein Krieg zwischen Ländern mit Atomwaffen ist eine andere Hausnummer.

Dazu kommt ja noch die Gefahr, dass man in einer Notsituation dort nichts versteht, weil ein Großteil der Informationen nur auf Japanisch zur Verfügung steht.

Ich hätte aktuell ein sehr mulmiges Gefühl, und da ich den Urlaub so nicht genießen könnte, würde ich persönlich die Reise wohl eher verschieben.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln