Autor Thema: Wandern in der Bretagne: Auf dem GR 34 von Saint Brieuc zum Mont Saint Michel  (Gelesen 87089 mal)

Andrea

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Respekt, Respekt, Respekt!

Ich war ja schon von eurer Rheinburgen-Tour beeindruckt, aber dies hier toppt alles. Mein Respekt gilt natürlich auch Elsa, dass sie tapfer durchgehalten hat so lange es geht und dann es geschafft hat eine so schwere Entscheidung zu fällen. Das ist ihr ganz sicher nicht leicht gefallen. Ich bin gespannt, ob das die letzte große Wanderung war oder ob ihr nun richtig auf den Geschmack gekommen seid.

Auf jeden Fall ganz ganz lieben Dank für das Schildern eurer Erlebnisse. Auch wenn nicht immer alles glatt lief, reizt es mich immer noch, so etwas in Angriff zu nehmen. Der Bericht bestärkt mich darin. Mal sehen, welche Tour für mich geeignet wäre, da ich, wie Elsa, eventuell Knieprobleme bekommen könnte. Ich würde dann, wie Susan auch schon gemeint hat, eventuell Pausentage einbauen.

Danke schön!
Liebe Grüße, Andrea



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Flicka

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Hach, ich weiß auch nicht, irgendwie habe ich jetzt gerade das letzte Bild aus den Asterix-Comics vor mir, sehe aber statt Asterix und Obelix zwei deutsche Frauen, die vor dem Wildschwein am Spieß sitzen und die Krüge mit der Cervisia heben, während Troubadix mal wieder an den Baum gefesselt ist und nicht singen darf!


Hi hi, die Vorstellung gefällt mir! Und nach ein paar Krügen würden wir wahrscheinlich sogar Troubadix singen lassen!  :)

Ich danke euch für eure tollen Kommentare! Ein kurzes Fazit gibts aber auch noch.

Flicka

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Freitag, 13.5.16: Heimfahrt und Fazit


Der letzte Morgen. Wir frühstücken um halb neun, bevor wir uns in Beauvoir noch mit ein paar Souvenirs eindecken und die Heimreise antreten. Meine Beine sind immer noch etwas lädiert, die Blasen an den Füßen und die Knie tun weh. Auch wenn sich der Zustand meiner Knie bei unseren Fahrpausen jeweils ein wenig bessert, wenn ich herumspaziere, bezweifele ich, dass ich heute wieder wandern könnte. Die gestrige Etappe hat mir den Rest gegeben. Und die Wanderschuhe sind auch noch klatschnass. Aber immerhin bringt das Auto uns wieder brav nach Hause, und zu Hause trocknen irgendwann auch die Schuhe wieder.

Eigentlich hatte ich vor der Wanderung gedacht, dass wir nach einer Woche alle Wehwehchen überwunden hätten und uns in Top-Form befinden würden. Stattdessen haben die Probleme mit Knien und Blasen eigentlich erst nach einer Woche richtig angefangen. Elsa meint auf der Heimfahrt noch, dass wir nach einem oder zwei Erholungstagen sicher weiterwandern könnten, aber zu Hause stellt sich dann heraus, dass wir es irgendwie geschafft haben, uns gegenseitig mit unseren Beinkrankheiten anzustecken: Bei mir schwellen die Knie an, und ich kann zeitweise kaum laufen und muss mich mühsam die Treppen hinauf und hinunter schleppen. Bei Elsa entzünden sich dagegen die Achillessehnen. Zum Glück geht beides nach ein paar Tagen wieder weg, und auch die Blasen heilen wieder gut ab.

Vieles war auf der Wanderung anders, als wir uns das vorgestellt hatten. Der Weg war eindeutig schwieriger als gedacht, dafür hatten wir in der ersten Woche unserer Wanderung sensationell gutes Wetter. Beim Planen der Route war ich davon ausgegangen, dass wir öfter durch kleine Orte kommen würden, aber tatsächlich haben wir uns oft so dicht an der Küste bewegt, dass wir von den Orten nur die Zäune und Gärten der angrenzenden Grundstücke gesehen haben. Zum Glück haben wir uns den großen Hunger meist für abends aufgehoben.

Das Wandern mit dem Rucksack hat dagegen glücklicherweise viel besser geklappt als befürchtet. Nach ein paar Tagen hatten wir uns an unserer Last gewöhnt, und es war einfach selbstverständlich, morgens mit dem Rucksack auf Tour zu gehen. 7 kg plus Wasservorrat ist zumindest für mich ein Gewicht, unter dem ich nicht gelitten habe, auch wenn die knackigen Aufstiege mit kleinen Tagesrucksäcken sicher leichter gewesen wären.

Wir haben unterwegs und abends unglaublich viel gelacht. Zu zweit war die Wanderung eindeutig schöner als alleine. An den Tagen des gemeinsamen Wanderns habe ich einfach mehr gesehen und die Wanderung mehr genossen als später alleine. Beim Alleinewandern habe ich mich auch schneller geärgert, wenn etwas nicht so lief wie geplant.

Es war toll, abends unter der Dusche Staub, Schweiß und Sonnencreme herunterzuspülen und anschließend als völlig neuer Mensch frisch und in anderen Klamotten zum Abendessen zu gehen. Ich hätte auch nicht gedacht, wie sehr ich mich darüber freuen würde, am Ende der Wanderung wieder etwas anderes anzuziehen.

Was Elsas und meine weitere Wanderkarriere angeht: Wir haben fest vor, wieder zusammen zu wandern. Vielleicht künftig nur ein paar Tage, bevor Knie und Blasen zuschlagen können, vielleicht mit mehr Ruhetagen oder kürzeren Etappen, vielleicht suchen wir uns auch ein schönes Quartier in einer schönen Wanderregion und unternehmen Tagesausflüge. Bei der Wanderung auf dem Zöllnerpfad sind wir jedenfalls deutlich an unsere Grenzen gekommen, und trotzdem sind wir beide unglaublich froh, dass wir die Tour unternommen haben.


Elsa, die diesen Bericht mitgelesen hat, lässt euch alle schön grüßen! Ich darf mitteilen, dass sie sich mit dem Gedanken trägt, ein paar Eindrücke der Wanderung aus ihrer Sicht zu schildern, und vielleicht fallen dabei auch noch ein paar Fotos für uns ab!
  :)


Ich danke aber an dieser Stelle schon allen, die uns auf dieser Wanderung begleitet haben und die mich mit ihren netten Kommentaren motiviert haben, diesen Bericht zu schreiben!  :)

Paula

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Danke für den Reisebericht Flicka, es war sehr unterhaltsam euch zu begleiten und vom heimatlichen Sofa aus auch sehr entspannt  ;D

Ich glaube wenn ich so eine lange Wanderung machen müßte würde ich mir das Gepäck jeweils in die nächste Unterkunft fahren lassen und alle 4 Tage einen Tag Pause einbauen. Also quasi die Luxusvariante  :)

Grüße auch an Elsa und es wäre natürlich interessant eure Reise auch aus ihrer Perspektive zu sehen! Die Bretagne ist jedenfalls herrlich daran hast du mich wieder erinnert, ich will da irgendwann auch wieder hin.
Viele Grüße Paula

serendipity

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Liebe Flicka und liebe Elsa,

ich habe den Bericht verschlungen und das Fehlen der Bilder fand ich persönlich nicht schlimm, aber meine Eindrücke vom letzten Jahr sind ja auch noch sehr präsent.

Ich habe riiiiiiiiesigen Respekt vor eurer Leistung - ich bin durch diverse Umstände derzeit so unfit, dass ich schon bei der letzten Wanderung mit meinen Kids - und das waren nur 12 km - ins Schnaufen kam. Gott sei Dank, kann man das wieder trainieren  ;)

Die Erfahrung mit desinteressierten Kellnern auf dem Mont kann ich nur bestätigen, wir sind ohne zu Bestellen wieder gegangen. Aber auch die "schnuckeligen" Kellner in Saint-Malo kann ich bestätigen.
Wie Elsa konnte ich mich von Dinan kaum losreißen, das ist wirklich ein ganz wunderschönes Städtchen und auch der viele Blumenschmuck in Frankreichs Städten und Dörfern ist mir sehr positiv aufgefallen.

Vielen, vielen Dank fürs Mitnehmen auf diesen ungewöhnlichen Trip - bei euren nächsten Wandererlebnissen bin ich gerne wieder dabei!

Birgit

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Elsa, die diesen Bericht mitgelesen hat, lässt euch alle schön grüßen! Ich darf mitteilen, dass sie sich mit dem Gedanken trägt, ein paar Eindrücke der Wanderung aus ihrer Sicht zu schildern, und vielleicht fallen dabei auch noch ein paar Fotos für uns ab!
  :)


Oh ja, bitte, Elsa, mach das mal :) :) :)

Andrea

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Elsa, das wäre klasse, da du ja nun ganz andere Eindrücke sammeln konntest. Aber auch eine Schilderung, wie es ist mit Flicka zu wandern (wir erinnern uns: "Morgen wandern wir eine ganz ebene Strecke!") ist bestimmt interessant.  ;)
Liebe Grüße, Andrea



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Flicka

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Aber auch eine Schilderung, wie es ist mit Flicka zu wandern (wir erinnern uns: "Morgen wandern wir eine ganz ebene Strecke!") ist bestimmt interessant.  ;)

Darauf bin ich auch gespannt, wie es ist mit mir zu wandern. :) Hoffentlich ist Elsa gnädig mit mir und den "ebenen Strecken".  ;)


Ansonsten nochmal vielen Dank für die lieben Kommentare und fürs virtuelle Mitwandern! Es freut mich auch, dass ich Erinnerungen an die Bretagne wieder auffrischen konnte und diese schöne Landschaft und den GR 34 ein wenig vorstellen durfte. Wir haben ja nur einen kleinen Teil erwandert, aber die Küsten in diesem Bereich gehören für mich mit zu den schönsten, die man in der Bretagne findet. Ich mag diese Mischung zwischen schroffen Felsen, netten Orten und sandigen Stränden, und man findet überall was gutes zu essen und zu trinken. Das Meer hat sich auf dieser Reise übrigens ungewöhnlich zahm gezeigt, das kenne ich auch ganz anders.

Gerne hätte ich auch die Rosa Granitküste eingeplant, aber vielleicht folgt ja irgendwann noch eine zweite Wanderreise in die Bretagne.

soenke

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Du hast es wirklich geschafft. Ich bin wirklich beeindruckt von Deinem Kämpferherz und dass du trotz aller gesundheitllichen Schmerzen Dein Ding bis zum Ende durchgezogen hast. Ich bin stolz auf Dich. 8)

Die Bretagne reizt mich auch, allerdings würde ich es doch etwas gemütlicher gestalten.
Schade, dass Du leider keine eigenen Fotos mehr reinstellen konntest, aber deine Beschreibungen konnte ich mir bildlich gut vorstellen. :D

Also, vielen Dank für den Reisebericht. ich bin gerne dabei gewesen.

Bis zu deinem nächsten Wanderbericht !! ;) :D

Flicka

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Also, vielen Dank für den Reisebericht. ich bin gerne dabei gewesen.


Vielen Dank fürs Mitkommen!



Bis zu deinem nächsten Wanderbericht !! ;) :D


Wir sind optimistisch, dass es einen geben wird. Nachdem Elsa mir heute schon von der Möglichkeit von Tageswanderungen durch wunderbar steile Weinberge erzählt hat, hätte ich sogar schon einen passenden Wandernamen für uns: "Die Weinbergschnecken"  ;D

Paula

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Nachdem Elsa mir heute schon von der Möglichkeit von Tageswanderungen durch wunderbar steile Weinberge erzählt hat, hätte ich sogar schon einen passenden Wandernamen für uns: "Die Weinbergschnecken"  ;D

 :lach: :lach: :lach:
Viele Grüße Paula

Silvia

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Nachdem Elsa mir heute schon von der Möglichkeit von Tageswanderungen durch wunderbar steile Weinberge erzählt hat, hätte ich sogar schon einen passenden Wandernamen für uns: "Die Weinbergschnecken"  ;D
:lach: :lach: :lach:

  :totlach:    .... allerdings Weinbergschnecken legen keine 25 km am Tag zurück! Da müsst ihr euer Pensum gewaltig zurückschrauben wenn der Name passen soll  ;)

Andrea

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Nur das Wandern in Frankreich solltet ihr euch dann vernkneifen, sonst werdet ihr noch vernascht  ;D
Liebe Grüße, Andrea



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serendipity

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Nur das Wandern in Frankreich solltet ihr euch dann vernkneifen, sonst werdet ihr noch vernascht  ;D

Für mich sozusagen "gefundenes Fressen"  :lach:

Susan

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Nun, alle Späßchen sind gerissen (zumindest fallen mir keine weiteren ein )  ;D Ich bin gespannt auf neue Abenteuer von den "Weinbergschnecken"  8)

Lieben, lieben Dank für den interessanten Reisebericht. Hat Spaß gemacht euch zu folgen, so bequem von Zuhause aus.  8) Auf jeden Fall hat der Bericht mir die Bretagne weiter schmackhaft gemacht und auch Wandern auf dem Zöllnerpfad. Zu schade, dass ausgerechnet die letzte Etappe dann doch im schlechten Wetter gewandert werden musste. Einmal mehr, Hut ab vor eurer Leistung, Elsa und Flicka.

 :danke:
Liebe Grüße
Susan