Autor Thema: Große Brüste und gelbe Steine  (Gelesen 46686 mal)

DocHoliday

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Re: Große Brüste und gelbe Steine
« Antwort #30 am: 04. Juli 2016, 14:15:53 »
Im Urlaub so früh aufstehen .... Ich weiß ja nich ....   :)
Ich nehme es mir wesentlich öfter vor, als ich es dann auch schaffe   ;D   Ziehe auch meinen Hut vor dem Doc  :respekt:

Zuhause würde ich das nie schaffen. 4:30 aufstehen? :o
Unmöglich! ;D

DocHoliday

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Re: Große Brüste und gelbe Steine
« Antwort #31 am: 04. Juli 2016, 14:16:00 »
1.6.16

Abschied vom Grand Teton.  Aber vorher war noch Zeit für einen ausgedehnten Morning-Drive. Checkout Zeit im Hotel war erst um 12:00h, ich hatte also genug Zeit. Der Wecker klingelte wieder mitten in der Nacht, weil ich dem Sonnenaufgang am Oxbow Bend noch mal eine Chance geben wollte. Diesmal war der Himmel klar und die Stimmung eine völlig andere.







Es waren auch noch mal weniger Menschen da als beim ersten Versuch. Das Feiertagswochenende war vorbei und 5:40h ist halt auch „relativ“ früh ;).
Ich bin anschließend mal wieder die Pacific Creek Road gefahren.
 

Aber was Tierzüchtungen angeht hatte ich dort in diesem Jahr nicht viel Glück. Nur ein einzelnes Wapiti ließ sich sehen.



Also habe ich umgedreht und bin zum Two Ocean Lake gefahren, um dort die Morgenstimmung zu genießen. Diesmal hatte ich dies gesamte Strecke und den See ganz für mich alleine.



Die schönen Spiegelungen bei fast völliger Windstille luden zu allen möglichen Spielereien ein.





Ganz alleine war ich dann doch nicht an dem See. Erstens sorgten diverse Gänse für die Geräuschkulisse und zweitens konnte ich ein paar Kanadareiher beobachten.







Ich habe noch eine ganze Weile dort gesessen, die Stille genossen (wenn die Gänse mal ruhig waren ;)) und meinen Kaffee aus dem Thermosbecher getrunken.
Dann ging es so langsam wieder zurück Richtung Jackson. Auf der Pacific Creek Road habe ich neben der Piste aus dem Augenwinkel eine Bewegung gesehen und gleich zurück gesetzt, um freie Sicht zu bekommen. Ich  konnte dadurch gerade noch das hintere Viertel eines Wolfes in den Büschen verschwinden sehen. Für einen Coyoten war es zu große und von einem entgegenkommenden Auto (bzw. dessen Insassen) kam gleich darauf die Bestätigung, dass es ein Wolf war. Sie hatten ihn in der letzten Viertelstunde an verschiedenen Stellen entlang der Straße gesehen.
Ich habe noch eine gute halbe Stunde damit verbracht, zu warten bzw. die Piste ein Stück weit auf und ab zu fahren aber es ließ sich kein Wolf mehr sehen. Na ja, ein Viertel Wolf ist besser als nichts ;).

Weiter ging es zu einem letzten Abstecher Richtung Cattleman Bridge.  Dort dümpelte ein Pelikan faul und träge auf dem Wasser herum, sonst war alles sehr ruhig.





Aber als ich wieder zurück Richtung Hauptstraße fuhr, sah ich oben fast an der Straße eine Bewegung. Da lief etwas braunes parallel zur Hauptstraße in Richtung der Straße, auf der ich war. Für einen Bären erschien es mir zu klein aber ich hatte es auch nur einen kurzen Augenblick gesehen. Also habe ich auf dem Weg zu Hauptstraße intensiv das Gehölz neben mir gescannt. Und tatsächlich – als ich schon fast wieder auf der Hauptstraße war, bewegte sich da was!



Ha, ein kleiner Grizzlybär!

Ich habe in Rekordzeit gewendet und bin hinterher. Und er kam auch gleich darauf aus dem Unterholz auf die Piste.



Und natürlich ließ Muttern auch nicht lange auf sich warten.



Kurz danach hatte ich die ganze Familie vor mir mit der grandiosen Kulisse der Tetons im Hintergrund.



Das Auto hatte ich inzwischen abgestellt und die lange Linse auf die Kamera gemacht. Zu Fuß bin ich den Bären auf die Wiese gefolgt – natürlich mit erheblichem Respektsabstand!





Zum Glück stoppten sie ab und an und drehten sich auch mal um aber insgesamt bewegten sie sich leider immer weiter weg in Richtung Fluss und verschwanden schließlich meinem Blickfeld.







Ein tolles Erlebnis!

Wobei die ganze Aktion hat gerade mal 6 Minuten gedauert hat. Viel länger hätte ich wahrscheinlich auch nicht durchgehalten. Knipsen mit dem 800er Tele aus der Hand ist echtes Krafttraining. Das Ding wird mit jeder Minute schwerer! ;)
Schön war, das ich diese Begegnung nicht inmitten einer Meute von Fotografen hatte sondern fast alleine. Neben mir stand nur noch ein Spanier mit seiner Kamera und als die Bären schon fast verschwunden waren, kam ein Auto mit einer amerikanischen Familie dazu. Irgendwie macht es so einfach mehr Spaß als in einer Menschenmenge.

Ich bin noch mal die Straße weiter runter zur Cattleman Bridge gefahren und habe anschließend, ob die drei vielleicht weiter Richtung der Parkstraße zum Jackson Dam gelaufen sind aber sie tauchten leider nicht noch einmal auf.

Bei der Bärin handelt es sich um Grizzly 610, wie ich inzwischen herausgefunden habe. Sie ist die Tochter von 399, deren diesjähriger Nachwuchs vor ca. 2 Wochen von einem Auto überfahren wurde.

Nach diesem absoluten Highlight bin ich mit einem breiten Grinsen im Gesicht zurück nach Jackson gefahren und habe erst mal in Ruhe gefrühstückt. Nach Verladen des Gepäcks und checkout stand ein Besuch bei Albertsons an, um die Lebensmittel-Vorräte etwas aufzufüllen. Selber kochen stand zwar für den Rest der Tour nicht mehr auf dem Programm aber das eine oder andere Picknick in der Natur war schon noch drin. Dann noch tanken einen Kaffee holen und ich war bereit für die Fahrt zum Yellowstone.

Auf der Fahrt durch den Grand Teton gab es keine interessanten Sichtungen mehr.
Nur noch ein Abschiedsbild von den Tetons von Norden aus.



Es waren wieder einmal schöne Tage im Grand Teton mit einigen tollen Tiersichtungen.
Für mich war der Park wie immer einen Besuch wert! Allerdings bewegen sich die Hotelpreise in Jackson inzwischen immer weiter in Bereiche, wo man sich fragen muss, ob es das noch wert ist.

Im Yellowstone hatte ich ein Zimmer im Lake Hotel gebucht, weil es das einzige war, dass ich dieser Ecke des Parks schon auf Hatte, Lake Lodge und Canyon Hotel öffneten erst am folgenden Freitag für die Saison.
Nach dem Checkin im Hotel bin ich ein ganzes Stück hoch Richtung Dunraven Pass gefahren. Der Himmel hatte sich allerdings inzwischen etwas zugezogen.





Den späteren Nachmittag habe ich im Hayden Valley verbracht.  Dort gab es zunächst mal diesen Elk beim faulenzen.



Dann sah ich eine größere Ansammlung von Spektiven und Kameras mit langen Linsen und habe mich dazu gestellt. In der Ferne war auf einem Hügel eine Grizzly Mama mit 3 kleinen zu beobachten. War aber schon sehr weit weg. Das nächste Bild ist aufgenommen mit dem 800er mit 2x Konverter und davon ein ca. 25% Ausschnitt .



Aber immerhin habe ich so 7 Grizzlies an einem Tag gesehen!

Gegen Abend kam noch mal kurz die Sonne raus, so dass ich auf dem Rückweg zum Hotel noch das eine oder andere mal angehalten habe.





Abendessen gab es im Hotel Restaurant, nachdem ich 40 Minuten auf den Tisch warten durfte. Leider war es wie relativ oft in den höherklassigen Xanterra-Hotels. Spitzenpreise für leider nur mittelmäßige Qualität.
Für den nächsten Tag war mehr oder weniger durchgehend starke Bewölkung und Regen angesagt, so dass der Wecker an diesem Abend nicht gestellt wurde.

serendipity

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Re: Große Brüste und gelbe Steine
« Antwort #32 am: 04. Juli 2016, 17:30:30 »
1.6.16

Aber was Tierzüchtungen angeht hatte ich dort in diesem Jahr nicht viel Glück. Nur ein einzelnes Wapiti ließ sich sehen.


 :verpiss: Herrje, ich hoffe wir müssen dich nicht bald "Deckhengst" nennen

Die Sonnenaufgangsbilder sind wieder wunderschön, fast wie gemalt. Und die Grizzlyfamilie ist herzallerliebst  :herz:

Paula

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Re: Große Brüste und gelbe Steine
« Antwort #33 am: 04. Juli 2016, 22:36:21 »
dass da Anfang Juni unten noch Schnee liegt und nicht alle Hotels offen sind hätte ich nicht gedacht. Wie kalt war es denn nachts?
Von den Tierfotos gefallen mir die Elche am besten, die sehen so urig aus  :)
Viele Grüße Paula

DocHoliday

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Re: Große Brüste und gelbe Steine
« Antwort #34 am: 06. Juli 2016, 23:34:24 »
2.6.16

Ein mehr oder weniger verlorener Tag. Der Wetterbeicht sagte viel Regen voraus. Also habe ich mal richtig ausgeschlafen und anschließend in Ruhe gefrühstückt. Dann bin ich bei grauem Himmel ins Hayden Valley gefahren.



Hier war wieder die Bärin vom Vortag mit ihrem Nachwuchs zu sehen aber diesmal war sie noch weiter weg, so dass ich nicht länger geblieben bin.



Einer der Spektiv-Besitzer hat mir aber noch den Tip gegeben, dass bei den Gibbon Meadows ein Bison-Kadaver von der Straße aus zu sehen war, bei dem öfter Wölfe und gelegentlich auch Bären vorbei schauen würden. Klingt gut! Nix wie hin!

Unterwegs habe ich einen Blick auf die Virginia Cascades geworfen, die an einer kleinen Nebenstraße liegen.



Bei den Gibbon Meadows habe ich nicht nur den Bison-Kadaver nicht gefunden sondern auch sonst nichts interessantes gesehen.





Später habe ich erfahren, dass der Kadaver ca. 500m von der Straße entfernt war. Für "von der Straße gut zu sehen" gibt es also unterschiedliche Definitionen ;)

Also zurück nach Osten und dann über den Dunraven Pass und die Tower Falls ins Lamar Valley.

Ich bin fast die ganze Strecke bis zum Nordostausgang des Parks durchgefahren. Kurz vor dem Ende des Parks habe ich in der Nähe des Refrigerator Canyons (oder so ähnlich?) immerhin einen kurzen Blick auf einen Schwarzbären werfen können.



Im Lamar Valley waren außer verstreuten Bisonherden nicht viel Tiere zu sehen.



Außerdem wurde das Wetter jetzt immer schlechter. Am Dunraven Pass fing es an zu regnen und hörte auch nicht wieder auf. Das machte keinen richtigen Spaß, also war ich schon um 16:30h wieder im Hotel. Immerhin hatte ich so die Zeit, 3 Folgen Game of Thrones auf dem Laptop zu schauen ;)

DocHoliday

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Re: Große Brüste und gelbe Steine
« Antwort #35 am: 07. Juli 2016, 00:20:45 »
Morgen ist Fußball, am Wochenende bin ich in München, also gleich noch ein Tag hinterher:

3.6.16

Am Morgen stand endlich mal etwas Schwefel auf dem Programm.
Sulphur Cauldron. Gut dass es keine Geruchsfotografie gibt ;)



Dann war ich im Hayden Valley bei dem Hügel, von dem man auch an diesem Tag wieder die Bärin mit den drei Jungen beobachten konnte. Sie war etwas näher dran und bewegte sich mit ihrem Nachwuchs um eine kleine Baumgruppe herum.











Alle Bilder mit dem 800er und 2x oder 1,4s Tele-Konverter – also immer noch ganz ordentliche Entfernung.
Anschließend habe ich mir ein paar Tierchen angeschaut die einen näher an sich ran ließen.



Manchmal auch zu nah ;)



Richtung Grand Canyon habe ich ein etwas beschädigtes Wapiti-Paar gesehen. Der eine hatte ein Loch im Gesicht, das dort nicht hingehört.





Der andere hatte seine Beschädigung an einer anderen Stelle ;)





Dann wieder über den Dunravenn Pass zu den Tower Falls. Der Parkplatz bei den Tower Falls war jetzt am späten Vormittag so überfüllt, dass ich die Fälle ausgelassen habe. Kurz dahinter dann meine erste „richtige“ Bärensichtung im Yellowstone. Beim Rainy Lake (lustigerweise die Stelle, wo ich vor 12 Jahren meinen ersten Schwarzbären im Yellowstone gesehen habe) gab es einen mittleren Stau.
Grund war diese Schwarzbärin.



Sie hatte ihren Nachwuchs auf einem Baum deponiert und suchte nach Futter.


Der zweite war nicht zu sehen.

„Leider“ war sie so nah dran, dass der Ranger uns auf die andere Straßenseite zurück scheuchte. Deshalb fuhren immer wieder Autos durchs Bild. Und natürlich kam gerade, als sie ich aufrichtete und sich den Rücken im stehen an einem Baum kratzte, fuhr ein riesiges WoMo vor mir her, so dass ich nicht ein einziges Bild davon habe. Sch..........ade!



Aber ansonsten hatte ich schon meist freie Sicht.







Die Bärin schlenderte langsam zu dem Baum, auf dem ihr Nachwuchs saß und schaute nach oben, als ob sie überlegte, ob sie das Blagenvolk jetzt da runter holen sollte.
Sie entschied sich dagegen und machte es sich am Fuße des Baumens gemütlich.



Nachdem sie sich eine halbe Stunde nicht mehr gerührt hatte, habe ich aufgegeben und bin weiter Richtung Lamar Valley gefahren. Erst bin ein Stück die Gravelroad am Slough Creek entlang gefahren. Grund war, dass man dort von einer Stelle aus, einen Wolfsbau oben am Hang beobachten und mit etwas Glück bis zu 12 Wolfsjunge sehen kann. Ich hatte kein Glück.
Aber die Landschaft war auch ganz nett.





Im Lamar Valley habe ich mich ein wenig mit den Bisons und ihrem Nachwuchs beschäftigt.









Auf dem Rückweg Richtung Tower Junction habe ich noch ein paar Pronghorns gesehen.





Und ein Stückchen weiter liefen mir sogar ein paar Bighorns vor die Linse.





Auch die werden nicht zwingend schöner, wenn sie gerade dabei sind, ihr Winterfell abzuwerfen.

Am Dunraven Pass wurde das Licht langsam weicher und schöner.





Dann wollte ich in der Canyon Lodge schnell einchecken aber dort stand eine Riesen-Schlange vor der Rezeption. Heute war je den ersten Tag geöffnet und alle Zimmer wurden zum ersten mal belegt.

Also komme ich lieber später wieder und fahre noch mal raus.
Wieder zurück im Lamar Valley konnte ich noch ein paar Tierchen im schönsten Abendlicht bewundern und natürlich auch knipsen




Trompeterschwäne mit eher mittelhohem Aktivitätsgrad


Gegend gab es natürlich auch am Abend.

Wapitis beim abendlichen Jogging


... und beim Freischwimmer




Auch der Wapiti mit der eher unangenehmen Verletzung ließ sich noch mal sehen.



Bei der Rezeption war auch nach Sonnenuntergang noch Schlage stehen angesagt. Also erst essen. Danach ging es dann ohne Wartezeit. Das Zimmer war o.k. und ich bin schnell im Reicht der Träume gewesen.

Silv

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Re: Große Brüste und gelbe Steine
« Antwort #36 am: 07. Juli 2016, 12:45:09 »

Auch der Wapiti mit der eher unangenehmen Verletzung ließ sich noch mal sehen.


Sieht aus wie ein Knoten... Der arme Kerl.

Tolle Bärensichtungen!
Liebe Grüße
Silvia

Silvia

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Re: Große Brüste und gelbe Steine
« Antwort #37 am: 08. Juli 2016, 10:15:15 »
Tolle Bärensichtungen  :thumb: 

Die Bisonkälber sind aber auch goldig  :herz:

Flicka

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Re: Große Brüste und gelbe Steine
« Antwort #38 am: 09. Juli 2016, 09:00:17 »
Schade, der Regentag, andererseits ist so einen Zwangspause vielleicht auch nicht schlecht, um die Akkus für die nächsten Tage aufzuladen, die in der Fototasche und die eigenen.  ;)

Der letzte Tag war dann ja wieder klasse!  :)

Shadra

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Re: Große Brüste und gelbe Steine
« Antwort #39 am: 09. Juli 2016, 17:18:39 »
So tolle Bilder !! Und ich sitz hier und hab Fernweh ...  :-[
Schöne Grüße
Nele

Manche Menschen schwimmen mit dem Strom. Andere schwimmen gegen den Strom. Und ich steh hier mitten im Wald und find den blöden Fluss nicht!

DocHoliday

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Re: Große Brüste und gelbe Steine
« Antwort #40 am: 11. Juli 2016, 00:16:10 »
4.6.15

Wieder vorbei mit ausschlafen!
Kurz nach Sonnenaufgang war ich im Hayden Valley, wo mich eine wunderbare Nebellandschaft erwartete.



Der Dunst über dem Fluss leuchtete golden und die Stimmung war einfach nur schön, auch weil um diese frühe Stunde so wenig Menschen unterwegs waren.


Ich konnte mich nicht entscheiden, ob es mit oder ohne Gänse besser gefällt.


Ich bin einfach nur am Yellowstone River entlang gefahren und habe die Landschaft genossen.







Schließlich tauchten aus dem Dunst ein paar Bisons auf, die ich eine Weile beobachtet habe.









Ich wollte ausnutzen, dass es noch so schön leer im Park war und bin auf dem Rückweg zu Canyon Lodge beim Grand Canyon oft the Yellowstone vorbei gefahren.
Am South Rim Drive habe ich den Artists Point besucht



und anschließend habe ich am North Rim Drive die Sicht vom Grand View und Inspiration Point genossen.


Das war glaube ich vom Grand View Point

Da der North Rim Drive ja sowieso ins Canyon Village führt, war ich anschließend gleich frühstücken.

Danach habe ich einer Bisonherde, die nahe der Canyon Junction an der Straße Richtung Gibbon Falls graste.





Dann wollte ich mal wieder Norden Richtung Lamar Valley. Ich kam aber nur bis kurz hinter den Tower Falls. Dort stoppte mich ein Bären-Stau. Unter einem Baum lag eine relativ hellbraune Schwarzbärin im Schatten und döste vor sich hin.





Sie hatte sich wohl den ganzen Morgen der Liebesbekundungen eines männlichen Schwarzbären erwehren müssen und war nun rechtschaffen müde.
Eine ganze Weile war ein Kopf heben oder das umdrehen von der rechten auf die linke Seite das Maximum an Aktivität, das zu sehen war. Aber dann entschied sich ein Bisonbulle die Situation etwas aufzumischen. Erst “pirschte” er sich unbemerkt von hinten and die Horde der Schaulustigen an, die eiligst Platz machten, dann überquerte er die Straße und lief recht nahe an dem Baum mit der Bärin über die Wiese.



Der Bärin schien das nur bedingt zu gefallen ;)





Kaum war der Bison weg, lag sie aber schon wieder faul im Gras. Ein wenig Unterhaltung gab es durch eine zweite Bärin, die in einiger Entfernung mit ihrem Nachwuchs auftauchte.



Leider kam sie dann doch nie so richtig näher und verschwand schließlich in die “falsche” Richtung.

Aber nun hatte die braune Bärendame (“Cinnamon Black Bear” nennt man diese Färbung wohl) genug geruht und wachte langsam auf.





Schließlich ließ sie sich endlich mal in der Sonne sehen.





Sie entfernte sich dann allerdings relativ rasch in den Wald hinein.
Ohne weitere Stopps kam ich bis ins Lamar Valley, diesmal bei schönstem Sonnenschein.



Als ich dort neben den Menschen mit den großem Spektren stand, die nach Wölfen Ausschau hielten, raschelte es vor mir im Gras. Nach etwas Suchen fand ich die Geräuschquelle. Ein Dachs!



Klasse! Hatte ich vorher nur mal in Afrika gesehen (Honigdachs)  aber bisher weder in den USA noch in Europa.
Ansonsten ließen sich eher wenig Tiere sehen, so dass ich Zeit für Landschaftsbilder hatte.


Soda Butte

Auf de Rückweg mal wieder Bisons:





Kurz hinter dem Canyon, durch den der Lamar River ins Lamar Valley fließt, standen dann einige Autos am Straßenrand. Ich sah sofort diesen Pronghorn-Bock im schönsten Nachmittagslicht.





Nachdem ich ihn ausgiebig geknipst hatte, fiel mir auf, dass alle anderen außer mir in die entgegengesetzte Richtung schauten und knipsten. Den Grund hatte ich schnell ausgemacht.



Und zu dem kleinen gehörte auch noch ein Geschwister und eine Mutter.







Die drei verschwanden immer mal wieder außer Sicht und tauchten dann wieder auf. Schließlich überquerten Mutter und ein Kind die Straße. Der Nachzügler wurde etwas hektisch, als er auf einmal alleine war und schaute sich suchend um.



Alster sie auf der anderen Straßenseite entdeckt hatte, gab es natürlich kein halten mehr.





Nachdem das Bärenspektakel vorüber war, bin ich zurück zum Canyon des Lamar River gefahren. Mir war eingefallen, dass mir vor einigen Tagen jemand erzählt hatte, dass man am östlichen Canyonausgang ein Eulen-Nest sehen könne. Zum Glück stand jemand dort mit dem Fernglas und zeigte mir, wo ich hinschauen muss. Ich glaube nicht, dass ich das ganz untypisch in einer Feldspate gelegene Nest sonst gefunden hätte.



Da es noch nicht allzu spät war, bin ich noch mal ins Lamar Valley gefahren.



Eine ganze Horde von Menschen mit Spektiven, zeigte mir, wo ich schauen muss. Und tatsächlich war in immerhin noch erkennbarer Entfernung ein Rudel Wölfe unterwegs. Ich konnte mit dem Fernglas gut beobachten, wie sie ein paar unvorsichtige Coyotes jagten, die ihnen zu Nahe gekommen waren.







Macht schon Spaß, diese Tiere beobachten zu dürfen, auch wenn es für vernünftige Fotos einfach zu weit war (geschätzt 400 oder 500m).

Aber es gibt ja auch Tierchen, die einen näher ran lassen ;)



Jetzt war es langsam Zeit, sich auf den Rückweg zu machen. Aber allzu weit kam ich nicht. Kurz hinter Tower Junction wartete das nächste Motiv auf mich. Und was sollte es an diesem Tag schon anderes sein als noch ein Schwarzbär.



Und wieder war es am Rainy Lake, wo ich ja schon am Vortag Bären gesehen hatte.





Bei der Fahrt hoch zum Dunraven Pass sah man schon eine ganz vielversprechende Färbung am Himmel. Ich habe dann ordentlich Gas gegeben, um die Show nicht zu verpassen und mein Dickschiff gnadenlos um die Kurven geprügelt. Hat sich gelohnt!




(Wie immer: Klick und + für große Ansicht)

Ganz oben auf der Passhöhe wurde s dann noch intensiver bevor die Farbshow endgültig vorbei war.



Ein passender Abschluss für einen tollen Tag. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang ein Highlight nach dem nächsten, so kann es gerne weiter gehen ;)

Silv

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Re: Große Brüste und gelbe Steine
« Antwort #41 am: 11. Juli 2016, 13:15:54 »
Tolle Bilder im Nebel. Und schon wieder Bären....du hattest ja ganz schön viel Glück!  :)

Einen Dachs haben wir bei uns zuhause auch. Selten ist er mal im Garten, aber abends bzw. nachts hört man ihn öfter. Sind ganz schön groß die Viecher!
Liebe Grüße
Silvia

DocHoliday

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Re: Große Brüste und gelbe Steine
« Antwort #42 am: 11. Juli 2016, 16:12:12 »
5.6.16

Los ging es wieder mit Dunst und Nebel am frühen Morgen im Hayden Valley.







Einfach wunderschön diese Morgenstimmung. Und auch an diesem Tag war ich zu so früher Stunde fast alleine unterwegs.
Ganz alleine aber natürlich auch nicht. Ein paar Bisonbullen tauchten da und dort aus dem Dunst auf.





Dieser Bulle war sehr geduldig und ließ mich mit dem Auto sehr nahe an sich ran.



Stillleben mit Schwan und Gans:


Auch eine größere Bisonherde war unterwegs.



Es sah so aus, als ob sich Mütter und Nachwuchs so wohl fühlten, dass sie dann und wann aus purer Lebenslust hin und her rannten.



Bei mir meldete sich so langsam der Magen, Also zurück zur Lodge, Frühstück und Checkout. Danach zum xten mal über den Dunraven Pass nach Norden. Diesmal bin ich an den Tower Falls nicht vorbei gefahren. Ich war relativ früh dran, so dass der Parkplatz noch halb leer war und auch bei dem relativ kleinen Aussichtspunkt noch kein Gedränge herrschte.



Irgendwannn wird die Parkverwaltung sich entscheiden müssen, entweder einen neuen Viewpoint anzulegen oder ein paar Bäume zu fällen bevor man die Falls gar nicht mehr sieht.

Hatte ich beim ersten Sonnenaufgang im Grand Teton noch gefroren bei Temperaturen unter 0°C, war inzwischen der Sommer ausgebrochen. Obwohl ich ca. 500m höher war als im GT erreichten die Temperaturen inzwischen 25-30°C!
Ich durfte also ordentlich schwitzen, insbesondere deshalb, weil ich mir am Vortag bei den stundenlangen Bärenbeobachtungen in praller Sonne einen ordentlichen Sonnenbrand auf der Stirn und vor allem dem linken Arm zugezogen hatte und deshalb den ganzen Tag mit langarmiger Jacke rumlaufen „durfte“.

Deshalb gab es auch nach der langen und anstrengenden Wanderung zum Aussichtspunkt der Tower Falls erst mal ein Eis (sind insgesamt sicher 400 m hin und zurück ;)).

Kurz vor Tower Junction  war wieder neben der Wiese am Rainy Lake ein Stau. Ich habe inzwischen gar nicht mehr gefragt, was es wohl zu sehen geben könnte.

Bären, was sonst?



Diesmal waren es ein Männchen und ein Weibchen, die sich dem hingaben, was man bei Schwarzbären wohl unter flirten versteht.
Den Zeitpunkt, als sie im Wasser waren, habe ich leider verpasst aber oben sieht man zumindest noch, wie einer von beiden sich schüttelt. Anschließend bewegten sie sich langsam über die Wiese und dann den benachbarten Hügel hinauf.







Als sie die Kuppe des Hügels erreichten verschwanden sie vorübergehend außer Sicht. So hatte ich Zeit, mich in Ruhe einer Gänsefamilie zu widmen.



Wie man sieht, waren die mit ihrer Familienplanung schon deutlich weiter.



Kurze Zeit später tauchten die beiden Bären dann auf der anderen Seite der Hügelkuppe wieder auf.



Teilweise ging es ganz schön rabiat zu.



Jetzt jagte er sie auch schon mal den Baum hinauf.



Auf der anderen Seite fing er sich ab und an eine Ohrfeige ein, wenn er zu frech wurde.







Irgendwann hatte er zumindest vorübergehend die Nase voll von Fräulein Rührmichnichtan und verschwand über die Bergkuppe.
Sie blieb glücklicherweise noch ein Weilchen und kam sogar grasend noch ein bisschen näher.







Zwischendurch worden die anwesenden Ranger immer etwas nervös, wenn sie der Straße zu nahe kam aber immer wenn die Ranger androhten, dass gleich jeder in sein Auto einsteigen müsste, drehte sie wieder ab.

 



Zum wiederholten mal hatte ich das Glück, Bären nicht nur aus relativ kurzer Distanz (min. ca. 30m) zu sehen sondern auch eine ganze Weile sozusagen an ihrem Leben teilnehmen zu dürfen. Diesmal waren es gut 2 Stunden, die ich mit den beiden verbracht habe.

Ich bin dann ohne weitere nennenswerter Tiersichtungen oder sonstige Ereignisse bis Gardiner durchgefahren und habe dort ins BW eingecheckt. Und weil es draußen so heiß war, das Zimmer so angenehm klimatisiert und das Bettchen so einladend aussah, vergingen die nächsten 2 oder 3 Stunden wie im Schlaf ;)

Gegen 18:00h bin ich wieder in den Park gefahren. Bei den Hot Springs unten war es mir zu voll., also bin ich zum Upper Terrace Drive gefahren und habe mich dort etwas umgesehen. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie sich die Landschaft dort immer wieder verändert, je nachdem, welche heiße Quelle versieht und wo das Wasser wieder anfängt zu sprudeln.

 







Auf der Strecke hoch zum ‚Golden Gate’ gibt es leider keine vernünftigen Turnouts, wo man anhalten und die durchaus sehenswerte Landschaft knipsen könnte. Ich hatte von mehreren gehört, dass auf der Hochebene um den Swan Lake (Gardiners Hole) immer wieder Grizzlies gesichtet worden seien. Es standen auch einige Menschen mit Spektiven herum aber bisher hatte niemand etwas gesehen. Also bin ich zunächst weiter gefahren zu den Sheepeater Cliffs, wo einige Murmeltiere zu hause sein sollten, die wenig scheu vor Menschen hatten. Als ich ankam, stand da bereits ein anderer Fotograf und wartete.

Die netten Tierchen ließen dann auch nicht lange auf sich warten, Sobald Ruhe war, steckten sie bald ihre neugierigen Nasen aus den Felsspalten und trauten sich kurz danach ins freie.





Zwischendurch ließ sich auch mal ein Chipmunk sehen.



Aber Hauptdarsteller bleiben die Marmots. Alttiere und Nachwuchs ließen sich jetzt gar nicht mehr von uns beiden Fotografen stören und gingen ganz normal ihren „Geschäften“ nach.











Zwischendurch schaute immer mal wieder einer nach dem rechten aber insgesamt waren sie sehr entspannt.







Jetzt kamen sie auch direkt auf mich zu, um mal zu schauen, was das eigentlich für rein seltsamer Typ ist, der sie die ganze Zeit knipst.





Dabei kamen sie mir teilweise deutlich näher als die ca. 5m Naheinstellgrenze meines Objektivs, von den offiziell erlaubten 25m laut Parkregeln gar nicht zu reden. Aber was kann ich dafür, dass den Tierchen das niemand erklärt hatte?



Immer wieder wollte ich einpacken und Schluss machen, weil auch das Licht immer weniger wurde. Aber immer wieder haben sie es geschafft, mich davon zu überzeugen, noch etwas zu bleiben. Deshalb müsst Ihr jetzt einfach noch ein paar Mehr Murmelfotos ertragen ;)



Bei manchen Gesten fällt es schon schwer, sie nicht zu vermenschlichen.





Schließlich habe ich mich endlich los gerissen und bin zurück zum Hotel, wo ich im dunklen angekommen bin. Da es schon recht spät war, hatte ich keine Lust mehr auf essen gehen und habe mir im Supermarkt an der heißen Theke ein paar Hähnchenteile und das vielleicht amerikanischste aller Gerichte geholt: Mac n’ Cheese.

serendipity

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Re: Große Brüste und gelbe Steine
« Antwort #43 am: 11. Juli 2016, 16:26:30 »
Was für tolle Tage im Yellowstone! Die Aufnahmen sind wie immer fantastisch und dein Tiersichtungsglück hat dich auch auf dieser Reise nicht verlassen!

Es muss ein einmaliges Erlebnis sein, Wölfe und Bären zu beobachten und vielleicht sogar auf die Speicherkarte zu bannen, aber die Murmels sind auch reizend und mir kam auch der Gedanke mit den "fast menschlichen Gesten".

DocHoliday

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Re: Große Brüste und gelbe Steine
« Antwort #44 am: 11. Juli 2016, 17:49:33 »
Zum Vergleich:

Tower Falls 2004



Tower Falls 2016



Und das war mein allererster Schwarzbär 2004. Wo? Am Rainy Lake natürlich! ;)