Autor Thema: Südnorwegen Mai/Juni 2016 Ein ungewöhnlich schöner Frühsommer in Norwegen – oder  (Gelesen 143989 mal)

Silv

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Re: Südnorwegen Mai/Juni 2016
« Antwort #150 am: 21. Juli 2016, 12:46:28 »
Das war aber wieder ein schöner Tag! Der Blick auf den Trollstigen ist ja klasse.
Liebe Grüße
Silvia

Rainer

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Re: Südnorwegen Mai/Juni 2016 Tag 15
« Antwort #151 am: 21. Juli 2016, 12:48:36 »
Wir haben dann gedacht, es liegt sicher viel an den Busreisenden, denn die sind eh schon den ganzen Tag eingefercht in den Bus, dann haben sie 10 Minuten Zeit für ein Foto, dann werden sie natürlich hektisch und egoistisch.

Das können auch Kreuzfahrer sein, die werden auch mit Bussen vom Schiff zu den Viewpoints gefahren. Die sind nicht den ganzen Tag "eingepfercht" im Bus. Weiß man nicht. Das erste Foto mit den Asiaten ist wieder so eins, wo ich lachen muss, das ist genau das, was ich meine, man stellt sich auf eine Mauer oder so, die ganz sicher nicht dafür gedacht ist....

Es ist sowieso auch ein Kulturproblem, es gibt viele Länder (insbesondere auch aus dem vorderasiatischen Raum), da ist das quasi unbekannt, dass man sich irgendwie "einreiht". Das ist in den USA beispielsweise viel gepflegter als in Deutschland (man sieht einer Schlange von Menschen schon an, ob das Amerikaner oder Deutsche sind, die Amerikaner stehen brav einer hinter dem anderen, die deutschen Schlangen wachsen auch schon mal in die Breite...). Und in einigen Ländern (konkret habe ich mal eine Gesellschaft Iraker getroffen) kennt man das gar nicht, da stellt man sich nicht an, wer sich nicht nach vorne drängelt ist selbst Schuld. Das ist bei denen vollkommen normal, dass jeder so gut wie möglich nach vorne drängelt. Das ist nicht unhöflich oder so, man macht das so. Und bei solchen touristischen Hot Spots treffen die Kulturen aufeinander. Da begreift dann der eine den anderen nicht.

stefunny

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Re: Südnorwegen Mai/Juni 2016 Tag 15
« Antwort #152 am: 21. Juli 2016, 13:13:45 »
Wir haben dann gedacht, es liegt sicher viel an den Busreisenden, denn die sind eh schon den ganzen Tag eingefercht in den Bus, dann haben sie 10 Minuten Zeit für ein Foto, dann werden sie natürlich hektisch und egoistisch.

Das können auch Kreuzfahrer sein, die werden auch mit Bussen vom Schiff zu den Viewpoints gefahren. Die sind nicht den ganzen Tag "eingepfercht" im Bus. Weiß man nicht. Das erste Foto mit den Asiaten ist wieder so eins, wo ich lachen muss, das ist genau das, was ich meine, man stellt sich auf eine Mauer oder so, die ganz sicher nicht dafür gedacht ist....

Es ist sowieso auch ein Kulturproblem, es gibt viele Länder (insbesondere auch aus dem vorderasiatischen Raum), da ist das quasi unbekannt, dass man sich irgendwie "einreiht". Das ist in den USA beispielsweise viel gepflegter als in Deutschland (man sieht einer Schlange von Menschen schon an, ob das Amerikaner oder Deutsche sind, die Amerikaner stehen brav einer hinter dem anderen, die deutschen Schlangen wachsen auch schon mal in die Breite...). Und in einigen Ländern (konkret habe ich mal eine Gesellschaft Iraker getroffen) kennt man das gar nicht, da stellt man sich nicht an, wer sich nicht nach vorne drängelt ist selbst Schuld. Das ist bei denen vollkommen normal, dass jeder so gut wie möglich nach vorne drängelt. Das ist nicht unhöflich oder so, man macht das so. Und bei solchen touristischen Hot Spots treffen die Kulturen aufeinander. Da begreift dann der eine den anderen nicht.
So ist es.. nicht nur auf Reisen.

stefunny

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Re: Südnorwegen Mai/Juni 2016
« Antwort #153 am: 21. Juli 2016, 13:14:01 »
Das war aber wieder ein schöner Tag! Der Blick auf den Trollstigen ist ja klasse.
Das war es.

Susan

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Weiterhin tolle Eindrücke und Bilder aus Norwegen - da komme ich glatt in Stimmung zum Losfahren.  ;D

Zitat
Einige Wohnmobile fahren hier mit 20 runter, ja, es ist kurvig, aber das muss doch echt nicht sein.

Das hat nicht unbedingt was mit den Kurven zu tun, sondern mit  Fahren im niedrigen Gang um die Bremsen zu schonen. So ein Dickschiff kriegt bergab einiges an Schwung und wenn man da ständig auf der Bremse steht, kanns Qualmen anfangen. Nach einer solchen Erfahrung in unseren ersten WoMo-Jahren, sind wir da auch recht vorsichtig. Wir fahren dann bei Gelegenheit auch mal rechts ran um eventuelle Schlangen hinter uns vorbei zu lassen.  8)

Liebe Grüße
Susan


stefunny

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Weiterhin tolle Eindrücke und Bilder aus Norwegen - da komme ich glatt in Stimmung zum Losfahren.  ;D

Zitat
Einige Wohnmobile fahren hier mit 20 runter, ja, es ist kurvig, aber das muss doch echt nicht sein.

Das hat nicht unbedingt was mit den Kurven zu tun, sondern mit  Fahren im niedrigen Gang um die Bremsen zu schonen. So ein Dickschiff kriegt bergab einiges an Schwung und wenn man da ständig auf der Bremse steht, kanns Qualmen anfangen. Nach einer solchen Erfahrung in unseren ersten WoMo-Jahren, sind wir da auch recht vorsichtig. Wir fahren dann bei Gelegenheit auch mal rechts ran um eventuelle Schlangen hinter uns vorbei zu lassen.  8)

Das waren auch ganz kleine Womos. Ja rechts ranfahren ist super, nur leider machen wir das auch oft für Fotos, dann sind sie wieder vor einem.  Eni Teufelskreis.  >:D :) :)

stefunny

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Re: Südnorwegen Mai/Juni 2016 Tag 16
« Antwort #156 am: 22. Juli 2016, 10:25:31 »
Tag 16 – Dombås, NO – Lærdal, NO – 09.06.2016 – Donnerstag

In der kleinen Hütte haben wir echt gut geschlafen, das breite Bett war eine Wohltat. Und wieder mal war es super leise.

Nach dem Frühstück packen wir zusammen und fuhren nach Süden auf der E6. Wir machen einen Abstecher, dieser ist aber eher langweilig, eine Serpentinenstraße, aber oben ist nichts Besonderes.

Wir sind auf der Suche nach einem kleinen Hike für den heutigen Tag.

Wir fahren durch den Ort Otta und biegen dann auf die 15 ab, entscheiden uns aber, nicht auf der großen Straße zu fahren, sondern immer am Vågåvatn-See entlang auf einer kleinen Straße.

Das ist eine schöne, entspannte Fahrt, immer wieder haben wir schöne Blicke auf den See. Es reiht sich ein Hof an den anderen, sehr idyllisch.

In Lom angekommen, besuchen wir die Stabkirche aus dem 13. Jahrhundert. Schöner Bau. Von innen besichtigen wir die Kirche nicht, sonst würden wir verbrennen. Zudem sind dort etliche Kinder- und Rentnergruppen drin.



In Lom startet auch die letzte Landschaftsroute, die wir auf dieser Reise fahren werden, und zwar geht es über das Sognefjell. Die Straße 55 führt von Lom nach Gaupne.

Ein Teil der Straße ist erst vor kurzem vom Schnee geräumt worden, normalerweise ist sie von November bis Ende Mai gesperrt.

Erst gehen wir aber in Lom ist ein großes Besucherzentrum des Nationalparks Jotunheimen. Dort nehme ich mir einige Infos mit, man weiß ja nie, eventuell kommen wir noch mal wieder.

Dann fragen wir die Mädels, die hier arbeiten, ob sie uns einen Hike empfehlen können. Nicht so richtig, die scheinen selber nicht zu wandern. Sie geben uns die Karte mit, so schlau war ich auch schon. Alles, was sie uns sagen, hört sich so an wie bla bla, keine klare Aussage, welchen Hike man denn nun gehen kann, mit schönen Aussichten oder gar einem Wasserfall oder so.





Na, dann gucken wir eben selber, wir werden schon was finden.
Wir fahren dann mal nach der Karte und halten da an, wo wir einen Hike vermuten, steigen aus und laufen los.
Leider erst mal auf einer Schotterstraße und natürlich bergauf, dann geht es nach ca. 1,5 km rein ins Gebüsch, der Pfad wird schmaler und schöner. Wir sehen ganz viel Elchkacke, aber leider keinen Elch.
Wir erreichen einen Wasserfall, auf den man aber keinen richtig guten Blick hat, dann drehen wir wieder um, immerhin haben wir uns für 1-2 Stunden bewegt.

Zurück am Auto essen wir erst mal was und fahren dann weiter auf der Landschaftsroute. Jetzt geht es immer höher hinaus, wieder auf über 1000 Meter. Es liegt auch wieder Schnee und es ist hier oben deutlich kälter als noch in den Tagen zuvor auf den anderen Bergen.
Es ist wieder traumhaft schön hier oben, wir machen etliche Bilder.







Am Turtagrø Hotel müssen wir uns entscheiden, ob wir über einen weiteren Pass, der mautpflichtig ist, nach Øvre Årdal fahren, oder weiter am Sognefjord entlang auf der 55 bleiben.



Wir fahren über den Tindevegen Pass nach Øvre Årdal. Die Straße ist schön, aber auch nicht schöner als die 55 zuvor.

Wir bereuen es schon fast, nicht noch weiter am Sognefjord gefahren zu sein, aber es ist, wie es ist.

Wir kommen in Øvre Årdal an und der Tag neigt sich auch schon wieder dem Ende zu. Zeit, eine Hütte zu suchen.

Nach Øvre Årdal wollte ich eh, denn dort gibt es einen großen Wasserfall, angeblich mit auf einem nur 1 km langem Weg zu erreichen. Das wäre doch noch was für den heutigen Abend oder den morgigen Tag.

In Øvre Årdal gibt es auch einen Campingplatz mit Hütten, also fahren wir dort mal hin.
An der Rezeption steht ein Schild, wir sollen anrufen, das können wir ja jetzt schon.

Der extrem unsympathische Typ kommt dann auch mit dem Motorrad – vom 125 Meter entfernten Haus – angefahren.
Er zeigt uns seine Hütten, die aber alle sehr in die Jahre gekommen sind und extrem nach Muff und Rauch reichen. Dann zeigt er uns noch die Laundry, in der Maschine lag noch feuchte stinkende Wäsche drin.

Wir sagen, nein danke, er ist irgendwie angepisst.

Der Vettisfossen ist hier ganz in der Nähe, also fahren wir mal auf der Straße weiter. Plötzlich endet die Straße, auf meiner Karte sollte sie noch weitergehen, im Prinzip fast an den Vettisfossen ran.
Es ist hier auch ein Wasserfall, der schon recht beeindruckend ist, aber eben nicht der Vettisfossen. Zudem muss man hinwandern, und das länger als 1 km, nämlich 7 km One Way, das ist uns jetzt für den heutigen Abend leider zu weit.



Nun steht immer noch die Frage der Übernachtung im Raum, hier in Årdal ist nichts mehr, nur noch ein Hotel, das von außen schon nicht sehr gut ausschaut.
Ich sehe auf der Karte, dass wir nicht weit weg sind von Lærdal, also verbringen wir eben noch eine Nacht dort.

Gesagt, getan. Vorher müssen wir leider noch vor dem fast 7 km langen Fodnestunnel wegen einer Baustelle ca. 30 Minuten warten.

Gleich hinter dem Tunnel ist schon der Campingplatz, wir kennen uns ja jetzt schon aus. Wir fragen nach einer Hütte, es ist eine frei. Super, dann nehmen wir die.

Zudem gibt es eine große Laundry, wo wir erst mal unsere Wäsche waschen.

Am Abend gehen wir noch mal zum Fjord, es ist merklich kälter heute hier als noch vor drei Tagen, aber der Himmel schaut auch besser aus.



Im Zimmer recherchiere ich noch für den planlosen nächsten Tage etwas, damit wir eine To-do-Liste haben.

Fakten des Tages:
Route:    Von Dombås bis Otta, über das Sognefjell nach Øvre Årdal, zum Schlafen noch weiter nach Lærdal.
Wetter:    heiter bis wolkig 6°- 18°
Sights:    Songefjell
Wanderungen:    kleiner Hike im Sognefjell
Restaurant:    selbst gekocht - Nudel mit Tomatensauce.
Unterkunft:    Lærdal Ferien und Freizeitpark
Kosten:
Unterkunft:    NOK 949 / 101,86 €
Restaurant:    -
Selbstverpflegung:    -


stefunny

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Re: Südnorwegen Mai/Juni 2016 Tag 17
« Antwort #157 am: 22. Juli 2016, 10:28:42 »
Tag 17 – Lærdal, NO – Stavn, NO – 10.06.2016 – Freitag

Wieder mal hatten wir eine erholsame und ruhige Nacht in der Hütte.

Wir folgen heute der E 16 bis Borgund, das alles auf dem historischen Weg, der viel schöner ist, als durch die Tunnel zu fahren. Leider kann man solche Ausweichrouten nicht öfter fahren.

Unser Auto ist ganz schön dreckig, stellen wir fest, eine Waschanlage wäre mal was, bis wir eine finden, muss diese herhalten. Der grobe Schmutz geht aber leider nicht ab.



Die Strecke führt an einem reißenden Bach entlang, über den alte Brücken verlaufen. Wie so oft, fehlt leider häufig die Möglichkeit, einen Fotostopp zu machen.



In Borgund steht ein schöne Stabkirche, diese soll die Kirche sein, die am besten erhalten ist von den 28 Stabkirchen, die noch in Norwegen zu finden sind. Sie stammt, wie die meisten Kirchen dieser Art, aus dem 13. Jahrhundert.



Auf dem Parkplatz des großen Besucherzentrums stehen drei Reisebusse, das ist uns viel zu voll hier. Wir machen ein paar Bilder und fahren dann weiter.

Ich suche uns kleine Wege aus für die weitere Fahrt, oberhalb des Slidre- und Strandefjordes. Hier gefällt es uns sehr gut, die Straße ist teils Schotter und außer uns sind nur ein paar Radfahrer unterwegs.

Zeit für ein Picknick. Die Sonne scheint heute immer noch sehr schön, aber es ist etwas kühler als die letzten Tage, aber mit 15-17° immer noch sehr angenehm.

Wir lassen uns einfach treiben, haben kein bestimmtes Ziel für den Tag, halten da an, wo es uns gefällt, machen Bilder oder auch nicht.

Dann erreichen wir den Ort Fagernes, hier ist es wieder voll, am Strandefjord. Es gibt sogar eine Art Promenade und eine kleine Insel. Das Thon Hotel, welches teuer ausschaut, steht direkt am Fjord.





Wir vertreten uns etwas die Füße und laufen auf die kleine Insel rüber, dann suchen wir uns im Ort noch ein Klo und kaufen im Supermarkt ein Eis und Wasser.
Wir lassen den Ort schließlich hinter uns und fahren auf die 51 in Richtung Tisleidalen.

Die Landschaft ist plötzlich ganz anders, es geht wieder über einen Berg, diesmal aber ohne Schnee. Eher ist die Landschaft durch Wälder geprägt, zwischen den Bäumen wächst viel Moos und Flechten.



Da wir noch Lust auf einen kleinen Hike haben, bleiben wir in Metubba stehen und folgen einfach einem Wanderweg-Schild.
Der Weg führt durch ein moosiges und sumpfiges Gebiet, wir springen immer mal wieder über einen kleinen Bach oder eine kleine Anhöhe hinauf. Da wir schon fast oben auf dem Berg sind, kann es zum Glück nicht zu steil werden. Wir laufen ca. 3,5 km und drehen dann um.

Dann fahren wir den Berg wieder runter und erreichen Gol, hier wollten wir die Nacht verbringen. So dachten wir. Als erstes halten wir an einem Hof an mit einem Schild „Hytter til leie“, die Frau sagt, sie hätte keine Hütten, nur ein Apartment für 1000 NOK mit einem tollen Blick über den Fjord. Ist uns zu viel für ein Appartement, daher fahren wir mal weiter.



In Gol, in der Stadt angekommen, spielen wir mal wieder das typische Spiel. Der Norweger baut ein Hütten-Hinweis- Schild auf mit einem Pfeil drauf auf und wir müssen versuchen, den Weg dahin zu finden. Es gibt aber an keiner Kreuzung keinen einzigen Hinweis mehr. Das Spiel macht uns keinen Spaß.

Wir fahren dreimal durch den Ort und folgen praktisch jeder Straße einmal. Hütten finden wir keine.

Mario sieht in einer Straße ein Schild stehen, wo was von Hütten drauf steht. Leider ist diese Straße gerade gesperrt, da in einem Hotel hier gerade ein Porsche-Treffen stattfindet. Wir suchen nach einem Parkplatz und gehen zu Fuß zum Hotel und wollen nachfragen, aber alle sind hier beschäftigt und keiner weiß was von Hütten.

Auf dem Schild steht auch nicht mehr als der Name der Hütten: „Pers Resort Hytter“. Die Hütten gehören zu einer Art Freizeitpark und zu einem Resort Hotel. Vom Bild des Plakates her müssen die am Wasser sein und da finden wir sie dann auch.
Es schaut hier nicht so aus, als ob an Touristen vermietet wird, es ist alles verwahrlost und Müll liegt rum. An der Ecke zur Zufahrt ist ein Asylantenheim. Die Cottages sehen auch so aus, als würden sie von Flüchtlingen bewohnt. Es laufen viele kleine Kinder rum und vor vielen Hütten stehen massig Räder rum. Einige Typen lungern rum und telefonieren.
Dann drehen wir mal wieder um, hier finden wir wohl keine Hütte.
Im Ort gibt es noch ein Best Western Hotel, aber das schaut von außen auch merkwürdig aus. Eher wie eine Absteige.

Wir fahren aus dem Ort wider raus, und an der nächsten großen Straße finden wir einen riesigen Campingplatz, schon fast zu groß. Wir fragen trotzdem mal nach einer Cabin, es gibt eine für 6 Personen und 1400 NOK. Das ist uns zu viel, wir brauchen ja nicht so eine große Hütte, zudem ist hier auf dem Platz der Bär los.

Dann folgen wir dem nächsten Schild zum „Gol Hyttegrend“, hört sich doch gut an, die Straße geht rauf auf den Berg, tolle Gegend. Leider ist beim Hyttegrend kein Mensch anwesend und die Hütten schauen auch so aus, also ob sie schon einige Jahre nicht mehr vermietet worden sind.

Ach naja, es ist ja erst halb 8 Uhr, wir finden schon was.

Wir halten wirklich an jedem Campingplatz an am heutigen Abend, es sind noch so
zwei oder drei, aber keine der Hütten sagt uns zu oder sie sind schon belegt.
Dann sehen wir zwei Hütten etwas oberhalb der Straße, die schauen toll aus, an der einen steht ein Schild „frei“ an der anderen „belegt“.
Aber wem gehören die denn wohl.
Fragen wir mal beim Stavn Campingplatz, die Frau hat selber keine Hütten frei, aber sie sagt uns, dass der Besitzer der Hütten noch weiter oben wohnt, wir sollten einfach mal anklopfen.

Das machen wir. Der nette Typ kommt raus, er ist sichtlich angesäuselt, er meinte, er schaut Fußball, heute beginnt wohl die EM. Er sagt, er mag die Deutschen und, wir können die Hütte für eine Nacht mieten. Er gibt uns den Schlüssel und meint, wir sollen erst mal gucken. Er will 800 NOK in Cash dafür haben.

Wir gucken also und sind schwer begeistert, die Hütte ist riesig, es können sicher 7 oder 8 Leute darin übernachten. Neben zwei Schlafzimmern unten ist der Dachboden komplett ausgebaut mit Betten. Richtig super ist das hier.

Natürlich gibt es ein Wohnzimmer mit Küche und ein Bad mit Dusche.
Das nehmen wir. Wir fahren wieder hoch, geben ihm die 800 Kronen und lassen uns vom ihm noch mal sagen, wie toll er die Deutschen findet, ob er jetzt nur den Fußball meint oder die Deutschen an sich, keine Ahnung.

Wir bekommen noch die Anweisung, den Schlüssel morgen früh vor seine Tür zu legen und wünschen uns gegenseitig einen schönen Abend.
Wir richten uns häuslich ein und machen uns einen gemütlichen Abend in der Hütte, zu essen gibt es Bratwurst und Salat.

Fakten des Tages:
Route:    Wir starten in Lærdal über die E16, bis Fagerness, dann immer nach Süden bis Gol, dann Stavn
Wetter:    heiter 10° - 15°
Sights:    
Wanderungen:    Metubba kleiner Hike
Restaurant:    selbst gekocht - Bratwurst + Salat
Unterkunft:    Stavn gård og hytter

Kosten:
Unterkunft:    NOK 800 / 85€
Restaurant:    -
Selbstverpflegung:    ca. 100 NOK

Silv

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Re: Südnorwegen Mai/Juni 2016 Tag 17
« Antwort #158 am: 22. Juli 2016, 12:45:52 »

Wir gucken also und sind schwer begeistert, die Hütte ist riesig, es können sicher 7 oder 8 Leute darin übernachten. Neben zwei Schlafzimmern unten ist der Dachboden komplett ausgebaut mit Betten. Richtig super ist das hier.

"Gut Ding will Weile haben" würde ich sagen.  ^-^

Auf der Hüttensuche lernt man Land und Leute kennen.... ;)

Das Foto mit den Schafen vor dem Wegweiser gefällt mir besonders gut!  ;D
Liebe Grüße
Silvia

serendipity

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Re: Südnorwegen Mai/Juni 2016 Tag 17
« Antwort #159 am: 22. Juli 2016, 15:17:44 »
Das Foto mit den Schafen vor dem Wegweiser gefällt mir besonders gut!  ;D

Mir auch! Wobei ich immer ein Problem habe, meinen Favoriten zu finden, die Abendstimmung vom Fjord ist auch wieder klasse!

Eure Reise neigt sich langsam dem Ende zu und ich werde immer hibbeliger, denn übermorgen geht es endlich los! Ich finde es ganz klasse, dass du den Reisebericht hier gepostet hast, denn wenn ich auch einen schreibe, haben wir zwei mit einer ähnlichen Tour, aber wahrscheinlich doch ganz anders  ;)

Ich glaube, du hast irgendwo geschrieben, dass die Supermärkte nicht so ein großes Angebot haben, wie unsere. Wie sieht es mit frischem Obst und Gemüse aus, also vor allem Tomaten, Gurken, Karotten, Paprika usw.? Auswahl, Qualität und Preis?

stefunny

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Re: Südnorwegen Mai/Juni 2016 Tag 17
« Antwort #160 am: 22. Juli 2016, 16:19:37 »
Das Foto mit den Schafen vor dem Wegweiser gefällt mir besonders gut!  ;D

Mir auch! Wobei ich immer ein Problem habe, meinen Favoriten zu finden, die Abendstimmung vom Fjord ist auch wieder klasse!

Eure Reise neigt sich langsam dem Ende zu und ich werde immer hibbeliger, denn übermorgen geht es endlich los! Ich finde es ganz klasse, dass du den Reisebericht hier gepostet hast, denn wenn ich auch einen schreibe, haben wir zwei mit einer ähnlichen Tour, aber wahrscheinlich doch ganz anders  ;)

Ich glaube, du hast irgendwo geschrieben, dass die Supermärkte nicht so ein großes Angebot haben, wie unsere. Wie sieht es mit frischem Obst und Gemüse aus, also vor allem Tomaten, Gurken, Karotten, Paprika usw.? Auswahl, Qualität und Preis?

Es gibt in Norwegen zu 90% heimische Produkte. Klar gibt es auch Tomaten, Gurken, Brokkoli, etc, je nach dem was gerade so wächst. Exotische Früchte sind aber teuer.
Aber es gibt eben auch nicht allzu viel davon, je anch dem wie groß der Supermarkt ist. Preise auch unterschiedlich. Du wirst sicher nicht verarmen, wenn du Dir Gemüse kaufst. Qualität ist sehr gut. Was richtig teuer ist sind Süßigkeiten. Kartoffeln sind teuer, Reis und Nudeln nicht so. Am besten bei BUNPRIS oder Kiwi einkaufen oder Rema 1000. Bei Meny gibt es recht viel Auswahl auch mal Biosachen oder so.

Nimmst du Dir denn auch was mit an Grundnahrungsmitteln?

Danke fürs Mitlesen und ich bin so gespannt wie es Dir ergeht. Ein Bekannte von mir fährt auch übermorgen.

stefunny

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Re: Südnorwegen Mai/Juni 2016 Tag 17
« Antwort #161 am: 22. Juli 2016, 16:19:53 »

Wir gucken also und sind schwer begeistert, die Hütte ist riesig, es können sicher 7 oder 8 Leute darin übernachten. Neben zwei Schlafzimmern unten ist der Dachboden komplett ausgebaut mit Betten. Richtig super ist das hier.

"Gut Ding will Weile haben" würde ich sagen.  ^-^

Auf der Hüttensuche lernt man Land und Leute kennen.... ;)

Das Foto mit den Schafen vor dem Wegweiser gefällt mir besonders gut!  ;D

Danke.

Paula

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Mir gefallen die Stabkirchen besonders gut. Die Suche nach den Unterkünften wäre nix für meine Nerven, ich würde wohl eher vorbuchen. Ihr wart ja in der Vorsaison unterwegs und trotzdem ist es schon recht voll. Im Schnee mag ich im Sommerurlaub eigentlich nicht unterwegs sein, ich würde wohl eher Anfang August fahren, da ist vorbuchen wohl notwendig oder?
Viele Grüße Paula

stefunny

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Mir gefallen die Stabkirchen besonders gut. Die Suche nach den Unterkünften wäre nix für meine Nerven, ich würde wohl eher vorbuchen. Ihr wart ja in der Vorsaison unterwegs und trotzdem ist es schon recht voll. Im Schnee mag ich im Sommerurlaub eigentlich nicht unterwegs sein, ich würde wohl eher Anfang August fahren, da ist vorbuchen wohl notwendig oder?

Es war nur an 2-3 Orten richtig voll, sonst lag das mit der Suche ganz klar an uns, weil wir eben schöne Hütten wollten. Eine Camping Hütte hätte man auch leichter haben können. Aber man kann auch vorbuchen, sicherlich. Kann man auch die meisten Sachen, aber leider war nicht alles kostenlos stonierbar.
Uns hat es nichts ausgemacht, was kann denn passieren, findet  tut man immer was. War ja lange hell.
Im August muss man sicher eher vorbuchen, aber ich weiß es nicht, kommt sicher drauf an was man für Unterkünfte sucht.

stefunny

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Re: Südnorwegen Mai/Juni 2016 Tag 18
« Antwort #164 am: 26. Juli 2016, 11:02:52 »
Tag 18 – Stavn, NO – Rauland, NO – 11.06.2016 – Samstag

Der Himmel ist heute wieder wolkenlos blau, da mache ich schnell noch ein paar Bilder von der Hütte.



Wir packen unsere Sachen und fahren los, wohin, wissen wir nicht so genau, wir lassen uns treiben, immer in Richtung Süden.

Gestern sind wir durch die Hüttensuche etwas zu weit nach Osten gekommen, daher fahren wir heute früh ein Stück zurück bis Nesbyen.

In Nesbyen fahren wir auf eine kleine Straße, die FV 214, nach Tunhovd. Dort halten wir an der Straße an, denn es gibt ein Wander-Hinweisschild.

Ein kleiner Hike muss täglich sein, und am besten macht man ihn schon in der Früh.

Wohin uns dieser Hike führt, wissen wir nicht, wir folgen dem schönen Weg einfach mal. Der Weg ist flach – welch ein Wunder – und er führt durch einen Kiefernwald, der Boden ist übersät mit Moosen und Flechten.

Nach ca. 2 km kommen wir am Tunhovdfjord raus, dort ist das Wasser durch einen großen Damm gestaut worden.

Mittlerweile sind ein paar schöne Wolken am Himmel und das Licht am Fjord ist perfekt für eine Fotosession.









Wir rasten eine ganze Weile und genießen die Sonne und die herrliche Stille.

Natürlich sehen wir uns noch den Damm an, dann gehen wir denselben Weg zurück.





Unterwegs sehen wir diese Kisten mit dem Moos, kann man das essen? Oder warum wird es gesammelt, keine Ahnung.

Unsere Fahrt geht weiter immer am Tunhovdfjorden entlang, bis Rødberg. Dort gibt es mal wieder eine alte Stabkirche zu sehen. Hier ist heute kein Mensch, an manchen Kirchen ist die Hölle los, aber für diese hier scheint sich keiner zu interessieren.





Allerdings sind wir jetzt auch nicht mehr auf den extrem touristischen Wegen unterwegs, wir sehen auch kaum noch ausländische Autos.

Die Landschaft ist allerdings immer noch schön, nicht mehr so spektakulär wie dort, wo wir vorher waren, aber es gibt schöne Fjorde, kleine Dörfer und hügeliges, grünes Land. Es gefällt uns landschaftlich hier in jedem Fall auch sehr gut.



Von Rødberg aus folgen wir der 40 nach Süden und erreichen den Ort Veggli, hört sich eher schweizerisch als norwegisch an.





Hinter Veggli geht es wieder einen Pass über den Vegglifjellvegen hinauf, jetzt wird es wieder spektakulärer von der Landschaft her. Leider zieht sich der Himmel komplett zu und es gibt ein paar Tropfen. Man könnte hier extrem gut wandern, die Landschaft erinnert, auch wenn ich noch nicht dort war, an Schottland.





Wir verzichten hier auf eine Wanderung, merken uns das aber mal vor, falls wir noch mal wiederkommen sollten.

Wir verlassen kurz die Anhöhe, kommen zum See Tinnsjø, um kurz darauf wieder nach oben zu fahren.

Rjukan heisst der nächste Ort, wo extrem viel los ist, klar, es ist wieder Wochenende, die Norweger sind unterwegs.

Hier ist die Hölle los. Wir wollten uns heute mal etwas eher eine Hütte suchen, aber leider werden wir hier nicht fündig, man sieht schon an den Autos, die überall davor stehen, dass wir hier in diesem Ort keine Hütte finden werden.

In Rjukan gibt es das Norwegische Industriearbeiter-Museum, aber als wir ankommen, gegen 16:00 Uhr, ist es schon geschlossen.

http://english.nia.eyego.no/prices-opening-hours-2015/

Wir laufen trotzdem über eine tolle Brücke, von der man Bungeejumpen machen kann, hoch zum Museum. Ein interessanter Bau.











Dann folgen wir der 37 wieder hinauf in die Berge. Hier liegt nicht mehr so viel Schnee, dennoch ist es ein Skigebiet. Wir machen uns auf die Suche nach Hütten.
Zu viele Hyttegrends oder Campingplätze gibt es nicht bzw. ist vieles auch geschlossen, es ist wohl eher im Winter Saison bzw. dann wieder im Hochsommer.

Wir halten aber überall an und gucken, denn man weiß ja nie, oft schaut was geschlossen aus, ist es dann aber nicht.

So auch am Vierli Hyttegrend, kein Mensch hier, das Office geschlossen. Aber es gibt einen Zettel mit einer Telefonnummer, wir rufen an.

Die Hütten sind alle frei, wir können uns eine aussuchen. Es gibt welche für 1000 NOK für 6 bis 8 Personen und welche für 850 NOK für 2-5 Personen. Uns reicht die kleine.

Die Dame am Telefon sagt, wir können erst gucken, die Schlüssel sind alle in einem Umschlag in einem Kasten zu finden, der am Büro außen hängt. Darein sollten wir dann auch nach Abfahrt unsere 850 NOK stecken.



Kaum zu glauben, dass die das hier einfach so machen, da kann ja theoretisch jeder kommen und in eine Hütte gehen ohne zu bezahlen oder sich womöglich noch das Geld von den anderen rausholen, das wäre doch bei uns in D schon fast nicht mehr möglich.
Aber hier oben auf dem Berg geht das wohl noch.

Wir können auch nicht sehen, wo denn die Dame am Telefon wohl wohnt, ob sie weit weg ist oder uns gar mit dem Fernglas beobachtet.

Wir haben natürlich nichts dergleichen vor und zahlen unsere Hütte, das geht zum Glück auch mit der KK, denn wir haben gar nicht mehr so viel Bares dabei. Wir geben ihr die KK-Nummer am Telefon durch und schon haben wir eine tolle Hütte für die Nacht.

Das ist so schön hier oben. Vor allem, dass wir völlig alleine sind.

Zum Glück haben wir noch ein paar Vorräte dabei, so dass wir ein paar Nudeln kochen können.

Später am Abend fahren wir noch eine Runde, denn es soll hier oben Elche geben. Wir sehen aber keine. Wir machen noch ein paar Bilder an einem See, es wird uns aber recht kalt, daher verbringen wir den Rest des Abends in der Hütte.




Route:    Von Stavn aus ging es erst nach Osten dann wieder nach Süden über ein schöne Strecke über das Vegglifjell, dann über Rjukan nach Rauland.
Wetter:    erst Sonne dann Wolken 9-17°
Sights:    Industriemuseum, Tunhovdfjord
Wanderungen:    Hike zum Tunhovdfjord
Restaurant:    selbst gekocht, Nudel mit Tomatensauce.
Unterkunft:    Vierli Hyttegrend

Kosten:
Unterkunft:    NOK 850 / 91€
Restaurant:    -
Selbstverpflegung:    -

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