Autor Thema: Keine Laptops und Tablets mehr erlaubt auf Flügen von den UAE in die USA  (Gelesen 55580 mal)

Rainer

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Nun müssten sich so gut wie alle Passagiere an einem zusätzlichen Schalter anstellen, wo sie diese Sondergepäckschatulle bekommen. Und diesen Schalter müsste jede Airline vorhalten, evtl. teilen sich mehrere Airlines einen.

Das wird wohl so sein, aber mit einiger Sicherheit schreibt die Airline vor, wie lange dieser Schalter besetzt ist und nicht der letzte Passagier. Da gehe ich jede(!) Wette ein. Natüriich bedeutet das Scenario einen gewissen Mehraufwand, aber der wird in einem kontrollierten Maße betrieben und nicht nach Gusto der Passagiere. Das ist auch beim Checkin nichts neues, da kannst auch noch so früh kommen, der Schalter macht dann auf und zu, wie es die Airline will.

Und wer dann der Meinung ist, er müsse unendlich lang herumtrödeln, wird im Zweifel wiederkommen müssen, um sein Gepäck in Empfang zu nehmen. Und ganz besonders wird mit Sicherheit kein "Ok" oder Check seitens des Passagiers abgewartet, dass der sein "Ok" gibt.

Rainer

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Das lassen sich die allermeisten Airlines aber auch zusätzlich bezahlen.

Selbstverständlich. Ich gehe auch nicht davon aus, dass ein entsprechender Service für Kameras grundsätzlich kostenlos sein wird. Das wird man sehen, aber wenn ich selbst keine Kamera mitnehme und neben mir hat einer eine Mörderausrüstung dabei, dann finde ich es absolut angemessen, dass der für eine adäquate Aufbewahrung einen Aufpreis bezahlt. Ich zahle in der BusinessClass ja auch ein Mördergeld für mein besseres Platzangebot. Die Umsonstmentalität konnte ich noch nie nachvollziehen, für mehr Leistung muss auch mehr bezahlt werden.

Wichtig ist einzig die Tatsache (wenn es denn so kommt), dass es damit überhaupt so einen Service gibt, denn heute kann man den auch käuflich nicht erwerben, es wird einfach nicht angeboten.

Rainer

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Dein weiter oben angeführter Vergleich mit dem Rollstuhl hinkt etwas, da dabei in einem Flieger vielleicht 1 oder 2 Passagiere betroffen sind, beim Sondergepäck aber nahezu alle betroffen wären bzw. der größte Teil.
Ich stell mir das grad in z.B. Tegel vor :-[

Es ist aber nicht Tegel, sondern eben beispielsweise LAX. Und bei der ganzen Diskussion wird anscheinend geflissentlich vergessen, dass es da noch ein "unbedeutendes" anderes Hindernis gibt, nämlich die Immigration. Wieder einmal war die Ankunftshalle knackevoll (s.o.), bei der Gepäckausgabe war gähnende Leere(!), da laufen sogar Flughafenmitarbeiter herum, die die herrenlosen Koffer vom Band nehmen, weil kaum Passagiere vorhanden sind um das zu tun. Und selbst wenn die Immigration zügiger abläuft als es aktuell der Fall ist (bei unserer Einreise muss ein normaler Passagier sicherlich mit mind. 2 Stunden Wartezeit rechnen), auch dann trifft die Vorstellung nicht, dass da mal eben 300 Passagiere aus dem Flieger bei der Gepäckausgabe aufschlagen, auch dann geht das allenfalls "tröpfchenweise". Das Bottleneck ist und bleibt die Immigration, die Gepäckausgabe ist vergleichsweise leer. Ich glaube nicht, dass bei diesem Gesamtscenario eine zusätzliche Gepäckausgabe eine wesentliche Rolle spielt. Das wird da eher entspannt zugehen.

Andrea

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Auf dem Rückweg hast du aber keine Immigration...
Liebe Grüße, Andrea



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Birgit

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Auf dem Rückweg sind die Geräte im Gepäck ja auch plötzlich erlaubt.

Ist wahrscheinlich das Misstrauen gegenüber europäischem Security Check... Und dabei ist es mir bei den letzten beiden Abflügen aus Deutschland jeweils gelungen einen Sprengstoffabstrich in Frankfurt zu ergattern.

Silke

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Dein weiter oben angeführter Vergleich mit dem Rollstuhl hinkt etwas, da dabei in einem Flieger vielleicht 1 oder 2 Passagiere betroffen sind, beim Sondergepäck aber nahezu alle betroffen wären bzw. der größte Teil.
Ich stell mir das grad in z.B. Tegel vor :-[

Es ist aber nicht Tegel, sondern eben beispielsweise LAX. Und bei der ganzen Diskussion wird anscheinend geflissentlich vergessen, dass es da noch ein "unbedeutendes" anderes Hindernis gibt, nämlich die Immigration. Wieder einmal war die Ankunftshalle knackevoll (s.o.), bei der Gepäckausgabe war gähnende Leere(!), da laufen sogar Flughafenmitarbeiter herum, die die herrenlosen Koffer vom Band nehmen, weil kaum Passagiere vorhanden sind um das zu tun. Und selbst wenn die Immigration zügiger abläuft als es aktuell der Fall ist (bei unserer Einreise muss ein normaler Passagier sicherlich mit mind. 2 Stunden Wartezeit rechnen), auch dann trifft die Vorstellung nicht, dass da mal eben 300 Passagiere aus dem Flieger bei der Gepäckausgabe aufschlagen, auch dann geht das allenfalls "tröpfchenweise". Das Bottleneck ist und bleibt die Immigration, die Gepäckausgabe ist vergleichsweise leer. Ich glaube nicht, dass bei diesem Gesamtscenario eine zusätzliche Gepäckausgabe eine wesentliche Rolle spielt. Das wird da eher entspannt zugehen.

Aber nicht immer ist die Immigration so voll und dauert so lange. Zumal es ja jetzt diese Automaten gibt.
Ich kann nur die letzten Erfahrungen aus 2015 in Dallas beitragen, da waren wir nach ein paar Minuten durch. Da herrschte Gedränge am Gepäckband.
Aber auch nach anderen Berichten dauert es nicht immer und überall so lange.
Und es kommen gelegentlich auch mal mehrere Flieger einer Gesellschaft gleichzeitig an…

Wenn das so kommt, wird es sicher eine Lösung geben und die wird mal besser, mal schlechter funktionieren.

Ich halte das Ganze für Blödsinn, mir erschließt sich nicht, warum der Sprengstoff im Gepäckraum weniger gefährlich als in der Kabine sein soll. Wer einen Anschlag plant, bekommt da auch den entsprechenden Zünder ran.

Was mich im Moment hauptsächlich stört ist die Unberechenbarkeit. Was ist, wenn es plötzlich eine Visumspflicht gibt, vielleicht 3 Tage vor dem geplanten Flug? Oder ich die Elektrogeräte gar nicht mitnehmen darf?

Rainer

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Aber nicht immer ist die Immigration so voll und dauert so lange. Zumal es ja jetzt diese Automaten gibt.

Komischerweise kann ich diese Automaten nicht benutzen, die habe ich auch schon mehrfach gesehen, aber immer wenn ich danach frage (ich werde ja von Mitarbeitern des Flughafens begleitet), heißt es, dass nur Einheimische den Automaten benutzen können.
 
Ich kann nur die letzten Erfahrungen aus 2015 in Dallas beitragen, da waren wir nach ein paar Minuten durch. Da herrschte Gedränge am Gepäckband.
Aber auch nach anderen Berichten dauert es nicht immer und überall so lange.

Selbst wenn nur ein einziger Flieger ankommt und selbst wenn X Schalter offen sind, jeder einzelne Immigrant braucht ein paar Minuten (das übliche Blabla und Fingerabdruck und Foto, da kommt man nicht drum herum) und selbst im besten Fall kommt vielleicht alle 30 Sekunden ein einziger durch. Das geht nicht anders und das "Gedränge" entsteht allenfalls, wenn das Gepäck aus irgendeinem Grund "hängen" bleibt. Das habe ich NOCH NIE erlebt, dass in der Ausgabe viel los war. Es staut sich immer vor der Immigration, ausnahmslos (wenn überhaupt), aber nicht am Gepäckband. Und ich glaube wirklich nicht, dass das viel ausmacht, wenn man jetzt noch seine Elektronik abholen muss.

Und selbst wenn - es trifft ja nur mich und mir ist es egal. Die meisten anderen hier im Forum haben ja auch so schon bekundet, dass sie nicht mehr im "Trumpland" Urlaub machen wollen, dann kann das doch egal sein, ob ich als einziger nochmal die Elektronik holen muss....

P.S.: Wie ist das eigentlich innerhalb der USA? Weiß das jemand hier? Sind auf Inlandsflügen die Geräte auch verboten? Oder vertrauen die USA (wie üblich) sich selbst mehr als anderen??

Birgit

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Da ist schon so viel aus unserer Sicht Unsinniges geschehen. Ich erinnere mich an folgende Regelungen, die es in anderen Ländern nicht (durchgehend) gibt:

Vor einigen Jahren wurde abgeschafft, dass man auf USA-Flügen in den Gängen stehen durfte (fand ich eher gut, weil die Unruhe in der Enge nachlässt; aber ich fand es auch doof, als ich nicht einmal 30 Sekunden austrinken durfte um mir dann nochmals nachzuschenken).

Sky Marshalls - davon habe ich noch bei keinen anderen Flügen in andere Länder gehört.

Schuhe grundsätzlich aus am Security-Check und das damit verbundene Gehabe, wenn es hektisch ist.

Die ewige Diskussion um Nacktscanner und intensives "Pat-down", wenn man sich dem verweigert und immer wieder in den sozialen Medien auftauchende Berichte über lange und äußerst intensive Checks, auch mit dem "SSSS" auf der Bordkarte.

Elektronische Geräte dürfen nicht mit leerem Akku transportiert werden, da sie ggf. an der Security eingeschaltet werden müssen.

Ich finde, man kann das alles (oder habe ich noch etwas vergessen?) nur mit Gelassenheit sehen. Ich selbst hatte da auch nie Probleme und habe nichts von den berichteten Horrorgeschichten wiedergefunden. Ich habe es immer brav und folgsam mitgemacht und würde es auch bei weiteren Flügen in die USA tun.

Angeblich sollen ja nur die Checks bei Israel-Flügen intensiver sein, was ich aber als gar nicht im strengeren Sinn abweichend, sondern eher lässiger erlebt habe als bei USA-Flügen.

Wenn ich daran denke, wie die sich letztens in Leh vor dem Rückflug nach Delhi hatten: Begonnen hat es mit dem (in Indien üblichen) Durchleuchten des Gepäcks und oft praktizierten Verkleben der Reißverschlüsse des Gepäcks beim Betreten des Flughafens und der Kontrolle des Tickets. Die haben mich nach dem Einchecken morgens um 6 Uhr dann so gerade eben meinen Kaffee austrinken lassen, Herumsitzen verboten, und mich dann umgehend in die Security gejagt, wo alles, auch mein Portemonnaie so genau angeschaut wurde, dass ich fast schon an einen Scam glaubte mit Blick in jedes einzelne Fach usw. auf der Suche nach einem Messer, bis der Übeltäter, mein schon oft nicht beanstandet mitgeflogenes Brillenetui, identifiziert war. Ich musste mein aufgegebenes Gepäck nochmals identifizieren (und dabei zwei verschiedenen Menschen meine Bordkarte und den Kofferabschnitt zeigen), wurde selbst direkt vor dem Boarding ein zweites Mal durch den Scanner gejagt inklusive anschließendem Begrabbeln, meine Bordkarte wurde nochmals von zwei Menschen angeschaut, vor dem Einsteigen wurde mir trotz vorherigen Sicherheitschecks die gerade eben im Sicherheitsbereich gekaufte Wasserflasche abgenommen und nochmals verglichen, ob mein Handgepäck auch zu mir gehört. Die sind sogar abschließend noch ins Flugzeug hinterher geklettert und jeder musste nochmals die Bordkarte zeigen.

Ich will damit sagen: Es kommt wie es kommt, auch in anderen Ländern. Aber die USA machen schon das meiste Gewese um ihre Sicherheit. Offenbar hat das gesamte Land nach dem 11. September 2001 eine Art kollektiver Neurose entwickelt, was ich traurig für das Land finde, mittlerweile aber auch extrem nervig für mich als Reisende, weil das Vertrauen in das Land so langsam sinkt bezüglich der Frage, was die sich nun schon wieder so ausdenken werden...

Bei mir bleibt inzwischen: Herrgott, liebes Amerika, ihr seid doch nicht der Nabel der Welt, so langsam reicht es mir!

Rainer

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Aber die USA machen schon das meiste Gewese um ihre Sicherheit.

Sie machen ja auch den meisten Wind, sie liegen mit der halben Welt im Clinch und kommen sich vor wie die Weltpolizei. O-Ton McCain (Arizonas Senator): "We are the leading nation of the world" (da könnte ich spontan erbrechen....). Da muss man sich nicht wundern, wenn da Hass geerntet wird. Die Amerikaner haben das ganz große Problem (wie übrigens ausgerechen George Clooney mal gesagt hat), dass sie sich nicht einmal vorstellen können, dass sie in bestimmten Regionen "die Bösen" sind. Die meinen immer, sie wären doch die Guten, egal was sie machen.

Andererseits erfährst speziell Du ja auf Deinen Indienreisen, dass es durchaus noch restriktiver zugehen kann. Soweit ich weiß, mußt Du für Indien sowieso in Visum beantragen und diese Geschichten die Du erlebst, die sind durchaus symptomatisch. Aber es gibt noch ganz andere Dinge, die mir zu denken geben. Letztens habe ich eine ganz furchtbare Dokumentation über Indien gesehen (ein ganz aktuelles Thema), dass die dortige Pharmaindustrie durch Umweltverschmutzung aller Wahrscheinlichkeit nach ein hohes Verschulden daran trägt, dass immer mehr sog. "Supererreger" (gegen Antibiotika resistent) gefunden werden, die eine schwere Bedrohung der Weltgesundheit darstellen. Google einfach mal nach "Indien Supererreger", da packt Dich das Grausen... angeblich tragen 70% aller Indienbesucher anschließend einen Supererreger mit sich herum.

Solche Dinge finde ich um Welten schlimmer als ein fehlendes Laptop an Board oder eine Schlange am Gepäckschalter.

Silke

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Ich hab grad mal meine Reiseberichte durchgesehen. Bei 6 USA-Reisen waren wir bei 4 Reisen durch die Immigration und am Gepäckband, bevor da das Gepäck ankam.

Birgit

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Ja, ich kenne die Supererregergeschichte, die dazu führen wird, dass ich in den nächsten 3 bis 6 Monaten ein komplizierter Fall wäre, sollte ich krank werden...

Und ja, jedes Land trägt so sein Päckchen. Indien trägt außer diesem noch einige andere, die mehr oder weniger auch mich als Touristin mehr belasten (können) als jeden anderen x-beliebigen Bürger der Welt.

So hat Indien im letzten Herbst von einem Tag auf den anderen für extreme Bargeldknappheit im Land gesorgt durch das Entwerten aller Scheine, die mehr Wert sind als 1,50 Euro, und das mal eben über Nacht ohne Alternative und ausreichend neue Scheine, während Kreditkartenzahlung weitgehend unüblich ist. Das Thema schien bei meinem Besuch zum Glück dann endlich durch zu sein ein knappes halbes Jahr später.

Und in Indien in ein Hotel einzuchecken scheint mehr Aufwand zu sein als das Ummelden des Hauptwohnsitzes in Deutschland, besonders wenn ein Kopierer für deine Passkopie zufällig mal geschlagene 5 Minuten braucht und der Mensch an der Rezeption dann hinterher feststellt, dass er versehentlich die falsche Seite kopiert hat.

Manch ein Tourist schafft es nie, eine indische SIM-Karte zu erhalten wegen der damit verbundenen Bürokratie, in einigen Bundesstaaten oder Städten gibt es keinen Alkohol, Pakete muss man vor dem Verschicken in Stoff einnähen, und morgens um 7 kommt die Straßenreinigung und fegt den Müll auf die Gehwege, den dann die Ladenbesitzer 2 Stunden später wieder auf die Straße fegen, wo dann einträchtig Kinder, Hunde und Kühe drin wühlen, wobei die ersteren dort auch nichts zu essen finden und die letzteren beiden anschließend am Plastik im Magen verrecken.

Indien macht sich damit im Land und außerhalb des Landes keine Freunde, ebensowenig wie die USA in Bezug auf die dortigen kleinen und großen Themen.

Mir geht es aber nicht darum, was "schlimmer" ist, weil ich, wie bereits mehrfach beschrieben, auch für eine Reise in die USA mein Tablet abgeben und die 7 bis 12 Stunden Flugzeit ohne auskommen würde, sollte ich in das Land reisen wollen. Voraussetzung wäre natürlich, dass ich sicher sein wollte, dass das Tablet dennoch unbeschadet am Ziel ankommt. Mich dann dafür nochmals irgendwo anzustellen - so what! Kein Problem.

Indien als Staat ist in den aufgezeigten Dingen in meinen Augen einfach nur sehr umständlich bis dämlich. Eine Vielzahl der Inder, mit denen ich zu tun hatte - und auch das scheint für das Land symptomatisch zu sein - hat eine Aufmerksamkeitsspanne wie dreijährige Kinder, allerdings auch eine entsprechende kindliche Neugier und einen unverdorbenen Geist, der sie auch als Erwachsene noch staunen lässt und magisches Denken zulässt (was leider wohl eher nur auf den einzelnen Menschen zutrifft, nicht auf Moral und Sitten und das Verhältnis zwischen Arm und Reich in der Gesellschaft allgemein, auf die Politik, den Umgang mit der Umwelt, die Korruption). Damit kann ich umgehen, weil ich es so kenne und nicht anders erwarte dort.

Indien gibt mir andererseits sehr viel. Indien ist Herzensbildungsreise, bei jedem einzelnen Besuch dort auf jedes Mal unterschiedliche Weise, wie ich es in keinem anderen Land bisher erlebt habe. Und das ist mir noch viel mehr wert als die atemberaubenden Landschaften, kulturellen Denkmäler, bunten Tempel unterschiedlichster Glaubensrichtungen, als das tolle Essen, als leuchtende Saris in malerischen archaischen Szenen.

Mein persönliches Problem, das ich im Moment mit den USA habe, ist die dahinter stehende Haltung, nämlich die von dir beschriebene Großkotzigkeit des Staates in Verbindung mit dieser paranoiden Marotte, während dahinter ein marodes und rückschrittliches System steckt. Das ist schwer auszuhalten. Bei einem Menschen würde man es in der Nähe einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung sehen. Um solche Menschen würde ich einen sehr, sehr weiten Bogen schlagen, weil es schwer ist damit umzugehen.

In Bezug auf die USA fällt es mir derzeit leicht, weil ich -vergleiche ich auch weiterhin Länder mit dem Beispiel einzelner Menschen- eine Menge interessanter und sehenswerter Typen, Originale, weise Menschen, lustige Menschen und deutlich weniger verdorbene Charaktere um mich herum sehe, die ich auch gerne kennenlernen würde. Warum soll ich mich im Moment also mit "jemandem" befassen, der in den letzten Jahren (wenn auch aus durchaus nachvollziehbaren Gründen) irgendwie abgerutscht und im Umgang schwierig geworden ist?

Das ist sicher eine Einschätzung, die nach dem ersten freundlichen "hey there, how are you" bei der Autovermietung und "hello, my name is Sarah, I will be taking care of you tonight" beim Bestellen des ersten Cocktails deutlich abgemildert wäre. Im Moment ist es dennoch ganz einfach so, dass ich nicht viel an den USA anziehend finde, vieles schon kenne und mich lieber (vielleicht nur über eine längere oder kürzere Zeit vorübergehend, wer weiß das schon) mit anderem befasse.

Ich will nicht mehr und nicht weniger ausdrücken, als dass ich denke, dass das mit dem Laptop im Handgepäck einfach ein weiteres Symptom für mich ist für eine Haltung, mit der ich derzeit keine Lust habe mich zu befassen, weil sie mich ärgert.

Dass der Neurotiker USA auch ganz andere Seiten hat, dass das nicht unbedingt auf den einzelnen Menschen dort zutrifft, das wird alles ganz bestimmt so sein. Allein: Ich bin froh, dass es im Moment nichts ist, was mir Magenschmerzen machen müsste, da ich nicht gezwungen bin mich damit zu befassen. Die Welt ist ja zum Glück groß. Und die Sichtweise der USA, die Besten und die Größten und überall die Guten zu sein, muss ich ja nicht übernehmen und verteidigen. Reicht doch, wenn ich da ganz einfach nicht mitspiele und mich anderem zuwende.

Rainer

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Mein persönliches Problem, das ich im Moment mit den USA habe, ist die dahinter stehende Haltung, nämlich die von dir beschriebene Großkotzigkeit des Staates in Verbindung mit dieser paranoiden Marotte, während dahinter ein marodes und rückschrittliches System steckt. Das ist schwer auszuhalten.

Was es aber für mich mehr als erträglich macht, ist die Tatsache (und das kommt hier meiner Meinung nach zu wenig zum Ausdruck), dass eben auch die USA an sich geteilt ist, es gibt nicht "den bekloppten Amerikaner", sondern es gibt solche und solche. Und das Land leidet an sich extrem unter seiner eigenen Spaltung.

Ich persönlich mag das Land, ich mag auch die Leute (auch dieses Jahr waren die meisten Amerikaner wirklich liebenswerte Menschen, wenn man ehrlich ist, man merkt an wirklich gar nichts, wie bescheuert der Präsident ist) und ich finde einfach diese ganzen Ärgernisse nicht wichtig. Da muss schon ganz etwas anderes passieren, dass ich das Land und die Leute nicht mehr mag, an diesem Punkt bin ich um Welten noch nicht. Viel mehr nervt mich die anstrengende Anreise/Abreise, weil es einfach furchtbar weit weg ist und selbst ein BusinessClass Flug mich stresst. "Luxusproblem", wahrscheinlich, aber ich habe leider diverse "Zipperlein" und die machen das Leben schwer. Und da rücken solche (wahrscheinlich unsinnigen) Maßnahmen wie das Laptopverbot an Board für mich ganz ganz weit nach hinten. Ist mir einfach egal.

Birgit

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Das kann ich völlig verstehen, und es würde mir sicher auch so gehen, stünden die USA - wie bei dir - derzeit auch bei mir noch hoch auf der Prio-Liste.

Das ist nun mal bei mir derzeit nicht so, da muss ich mich in nichts verbeißen. Ist eben einfach zum Glück nicht meine Baustelle, das ist OK so.

Da ist dir das Laptop-Verbot (so es denn kommt) ebenso egal wie mir, aber eben aus unterschiedlichen Gründen ;)


Rainer

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Das ist nun mal bei mir derzeit nicht so, da muss ich mich in nichts verbeißen. Ist eben einfach zum Glück nicht meine Baustelle, das ist OK so.

Wie man unschwer an der tollen Signatur erkennt, gibt es auch bei uns nicht nur "USA und sonst nichts". Im Gegenteil, auch darauf freue ich mich wie auf Weihnachten und Ostern zusammen und wir sind beide gespannt bis zum geht nicht mehr, was uns auf dieser Reise erwartet. Möglicherweise wird auch bei uns die USA zukünftig einen weniger grossen Stellenwert einnehmen, es liegt nur sicher nicht an diesen Entwicklungen.

Michael

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Komischerweise kann ich diese Automaten nicht benutzen, die habe ich auch schon mehrfach gesehen, aber immer wenn ich danach frage (ich werde ja von Mitarbeitern des Flughafens begleitet), heißt es, dass nur Einheimische den Automaten benutzen können.

Das ist jetzt in der Tat "komisch", bei der Einreise in JFK im Januar wurde ich zu den Automaten dirigiert und dort standen alle Nationalitäten kreuz und quer, definitiv nicht nur Einheimische.

@Birgit: Du bringst das alles so treffend auf den Punkt, wenn Du Deine aktuelle Einstellung zu den USA beschreibst. Mir geht es bis ins Detail genauso. Danke dafür!
...nach der Reise ist vor der Reise...