Autor Thema: Wandern in Utah April/Mai 2017 Teil 2  (Gelesen 57000 mal)

soenke

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Re: Wandern in Utah April/Mai 2017 Teil 2
« Antwort #30 am: 18. Juli 2017, 20:56:47 »
27.04.2017 Donnerstag

Heute wird um 6 Uhr aufgestanden, frisch machen und Frühstück im Hotel, was recht spartanisch ausfällt.
Noch Wetterbericht schauen. Es soll bewölkt sein, aber nicht regnen.
Na gut, dann kanns ja losgehen. Wir fahren noch zum Walmart, neues Obst und Sandwiches kaufen.
Zunächst fahren wir 30 Minuten zur Red Cliffs Recreation Area und wollen dort den Red Cliffs Trail von ich meine 0,5 Meilen laufen.
Wir irren zunächst ein wenig umher, finden auf Nachfrage bei Campern aber den richtigen Weg.
Schön und sehr idyllisch ist es hier:



Ein grosser Baum säumt den Weg, wo wir unterhalb dieses Fotomotiv entdecken:



Der Weg ist wunderschön und kommen dann zu den ersten Pools. Ach, wie herrlich. :D



Wir klettern ein wenig herum und fühlen uns pudelwohl.
Dann kommen wir zum Wasserfall und sind begeistert.



Rechts auf dem Bild seht ihr die Mokisteps, wo man den Wasserfall rechts umgehen kann.
Wir trauen uns aber nicht so recht.
Dann kommt ein Pärchen aus Kalifornien, mit denen wir uns lange unterhalten, sehr nett. Die trauen sich aber auch nicht hoch.
Dann kommt ein älterer Herr (schätze so 75 Jahre alt  ???) und zeigt uns wie wir dort am Besten hinaufkommen und wie wir das Seil benutzen sollen.
Ich traue mich nicht, aber Mike schafft es mit seiner Hilfe. Mike berichtet aber, dass es oben jetzt nicht der Oberhammer ist, aber ein mutiges Abenteuer wars für ihn und freut sich über mein Lob.
Hier noch ein Foto entgegen des Wasserfalls:



Wir verweilen hier sehr lange und finden es wunderschön.





Die relative Einsamkeit verschwindet dann aber und Menschenmassen kommen auf uns zu:



Puh, wir gehen lieber und auf dem Rückweg kommen ohne Übertreibung uns bestimmt 100 Leute entgegen.
Na gut, dass wir so früh hier waren.
Nach insgesamt 2 Stunden sind wir wieder am Auto.
Jetzt gehts zu Yants Flat. Die Anfahrt erfolgt über eine längere Dirt Road.
Ich habe ja immer Magenkribbeln, dass nichts passiert mit dem Auto. :P
Die Dirt Road ist anfangs im guten Zustand, natürlich muss man langsam fahren. Es geht anfangs recht hoch, dann wieder runter aber bei sehr langsamer Fahrt und Ausweichen von paar Schlaglöchern alles recht easy. Der letzte Kilometer ist dann doch sehr heikel.
Tiefe Spurrillen erschweren die Fahrt und wir fahren mit weniger als 5kmh und sehr vorsichtig auf der oberen Spur.
Wenn ein Auto uns entgegengekommen wäre, weiß ich nicht wie das hätte gehen sollen.
Ein Auto mit sehr hoher Bodenfreiheit ist hier Pflicht.
Wir parken dann auch ein wenig früher, da es wie gesagt sehr heikel ist und laufen von dort ca. 200m zum eigentlichen Trailbeginn.
Von Red Cliffs hierher haben wir übrigens eine Stunde benötigt, inclusive Angstschweiss.
Dann geht es los. Zunächst auf einem sandigen Weg moderat bergauf. Es ist übrigens sehr warm, aber gut auszuhalten.
Wir erreichen dann die Abbruchkante, genau wie es in unserem GPS Gerät aufgeführt ist. Das gibt uns  eine wohltuende Sicherheit, dass man richtig ist und sich eigentlich nicht verlaufen kann.



Wir finden dann den richtigen Abstieg und tauchen ein in eine Welt voller bunter Felsen.
Wir sind sowas von begeistert und klettern wie kleine Kinder fröhlich hier herum. :D :D
Ach, was ist das einmalig schön:













Ich könnte 100te Bilder hier reinstellen, es ist einfach überwältigend  hier:







Wir halten uns an die GPS Daten und laufen dann vom Abstieg aus gesehen links durch diese Wunderwelt.





Auf diesem Abschnitt ist es sehr leicht zu laufen und es macht sooooo viel Spaß.
Leicht beunruhigt sind wir nur, dass teilweise dunkle Wolken aufziehen, aber der teils heftige Wind vertreibt sie schnell wieder. Nicht, dass die Strasse später nicht mehr befahrbar ist. :(

Wir kommen dann zu dem von Herrn Zehrer erwähnten schmalen Flussbett und steigen hier hinab.
Jetzt ist es nicht mehr so einfach. Wir müssen einige Hindernisse überwinden und stacheliges Gestrüpp erschwert das Weiterkommen.



Am Ende des Flussbettes erwartet uns dann eine bunte atemberaubende Landschaft. Wir haben übrigens viele Pausen gemacht, wie hier eben auch. Der helle Wahnsinn. Ich lass Bilder sprechen:
















Und ein letztes Foto:



Leider müssen wir so langsam den Rückweg antreten und es geht wieder durch den stacheligen Wash zurück.

Kommen aber heil raus , nun sind wir doch ein wenig müde. Aber schön bleibt es:



Wir laufen nicht den gleichen Weg zurück. Wir erreichen mit letzter Kraft oben das Plateau mit herrlicher Aussicht:





Oben laufen wir nach den GPS Daten querfeldein, leider durch schweisstreibenden recht tiefen Sand. Ohne diese Wegpunkte würde man sich aber auch ordentlich verlaufen können..
Würde ich ohne GPS dann nicht empfehlen:
Noch ein letztes Foto vom Rückweg:



Nach insgesamt 6,5 Stunden erreichen wir dann wieder das Auto. Wir sind ziemlich kaputt, aber soooo glücklich dieses Naturwunder besucht zu haben.
Außer uns haben wir niemanden gesehen, obwohl noch 2 weitere Autos dort geparkt hatten.
So ganz ohne Blessuren ist es nicht abgelaufen: ::)



Aber jeder Kratzer war diese Wanderrung wert. Mit das Schönste, was wir je erlebt haben. :beifall: :beifall:

Dann nochmal Angstschweiss bei der Rückfahrt auf der Dirt Road, aber alles geht gut.
Wir kaufen noch gross bei Walmart ein und essen in einem Burgerladen.
Im Hotel sind wir müde und erfreuen uns aber an diesen traumhaften unvergesslichen Tag, den wir erleben durften.
Morgen ist der Willis Creek geplant, aber Regen, Schneefall und Minusgrade sind in der Gegend vorhergesagt.
Hmmmm, auf nasser Dirt Road soll man ja nicht fahren.
Na, wir warten morgen nochmal ab.
Wir gehen glücklich schlafen.


Andrea

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Re: Wandern in Utah April/Mai 2017 Teil 2
« Antwort #31 am: 18. Juli 2017, 21:32:08 »
Ein Kracher nach dem anderen - ich bin hellauf begeistert!
Liebe Grüße, Andrea



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Paula

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Re: Wandern in Utah April/Mai 2017 Teil 2
« Antwort #32 am: 18. Juli 2017, 22:12:01 »
In den Red Cliffs haben wir damals keinen Weg gefunden, da haben wir echt was vergaßt. Und die Yant Flat ist einfach herrlich, ich weiß nur nicht ob ich mich trauen würde die Strecke zu fahren...
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: Wandern in Utah April/Mai 2017 Teil 2
« Antwort #33 am: 19. Juli 2017, 08:12:28 »
Am Seil bei den Moki Steps habe ich auch kapituliert, denn ich sah mich schon abrutschend im tiefen Pool unterhalb liegen :totlach:. Heiko war natürlich oben und ich bin erstaunt, dass Mike diesmal der Mutigere war  :beifall:.

Yant Flat ist einmalig  :herz: . Die Dirtroad nach oben ist aber relativ breit, meist gut gegradet und bei Trockenheit super zu fahren. Spurrinnen kann man einmitten :zwinker:.

@ Paula ist wird so langsam mal Zeit, dass du die Pobacken zusammen kneifst  :cool2:.  Erstens siehst du dann diese Naturschönheiten mal live und zweitens schadet ein bisschen Adrenalinausstoß nicht :floet:. Das ist alles halb so wild.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


serendipity

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Re: Wandern in Utah April/Mai 2017 Teil 2
« Antwort #34 am: 19. Juli 2017, 15:35:58 »
 :pruegel:

Jetzt habe ich extremes Fernweh  >:(

Wie gut, dass ihr früh in der Red Cliffs Recreation Area unterwegs wart, die "Menschenmengchen" sind ja irgendwie weniger schön.

Yant Flat scheint wirklich fantastisch zu sein - man kommt ohne Permit hin und scheinbar ist diese Location noch nicht überlaufen! Ich lese aber immer wieder, dass Leute den Abstieg nicht finden. Ist GPS also Pflicht?

soenke

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Re: Wandern in Utah April/Mai 2017 Teil 2
« Antwort #35 am: 19. Juli 2017, 16:52:04 »
Hallo Andrea und Gaby,

Zitat
Ein Kracher nach dem anderen - ich bin hellauf begeistert

Zitat
Yant Flat scheint wirklich fantastisch zu sein

Ja, es war wirklich traumhaft dort und im Nachhinein hätten wir dort den ganzen Tag verbringen müssen, es gibt dort noch viel mehr zu entdecken. 8) :D

Zitat
Ich lese aber immer wieder, dass Leute den Abstieg nicht finden. Ist GPS also Pflicht?

Also wenn man vom kleinen Parkplatz der alten Jeep Road folgt wie wir am Anfang bis zum Abgrund, sich dort links hält, waren bei uns Cairns aufgestellt und auch der Abstieg war mit Cairns sehr gut gekennzeichnet. Meiner Meinung nach benötigt man bis hier kein GPS.
Den Einstieg in den Wash und den Rückweg querfeldein, was ne Abkürzung ist, benötigt man meiner Meinung nach auf jeden Fall GPS.

Hallo Paula und Ilona,

Zitat
ich weiß nur nicht ob ich mich trauen würde die Strecke zu fahren...

Zitat
Die Dirtroad nach oben ist aber relativ breit, meist gut gegradet und bei Trockenheit super zu fahren. Spurrinnen kann man einmitten

Bis auf den letzten Kilometer oder die letzten 2 Kilometer ist die Dirt Road wirklich gut zu fahren. Aber von da an waren wirklich sehr tiefe Spurrillen und wir mußten wirklich Zentimetergenau oben auf den 3 verbliebenen Spuren fahren. Aber wenn man das wie wir gaaaanz langsam und vorsichtig macht, ist auch das kein Problem.
Wie gesagt, bei Gegenverkehr wäre es meiner Meinung nach schon brenzelig geworden.
Aber ich bin ansonsten auch wirklich ein Schisshase  ;), aber no Risk No Fun ! ;)

Hallo Ilona,

Zitat
Am Seil bei den Moki Steps habe ich auch kapituliert, denn ich sah mich schon abrutschend im tiefen Pool unterhalb liegen :totlach:. Heiko war natürlich oben und ich bin erstaunt, dass Mike diesmal der Mutigere war

Ja, das Mike das geschafft hat, wurmt mich bis heute.( mein angeknackstes Ego :() Aber ich hatte so wie du Schiss abzurutschen und dann wäre der Urlaub wohl vorbei gewesen.
Dafür bin ich aber die Dirt Road gefahren...... :baetsch:

Christina

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Re: Wandern in Utah April/Mai 2017 Teil 2
« Antwort #36 am: 19. Juli 2017, 17:25:19 »
Was für ein herrlicher Tag :beifall:

Sowohl das Gebiet um den Wasserfall, als auch Yant Flat haben mir super gefallen. Zum Glück waren an der Yant Flat keine Menschenmassen, würde mich aber nicht wundern, wenn sich das bald ändern würde  :(.



LG Christina

soenke

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Re: Wandern in Utah April/Mai 2017 Teil 2
« Antwort #37 am: 19. Juli 2017, 18:57:54 »
Hallo Christina,

Zitat
Zum Glück waren an der Yant Flat keine Menschenmassen, würde mich aber nicht wundern, wenn sich das bald ändern würde

Zum Thema Menschenmassen kommen wir doch sogleich.........

28.04.2017 Freitag

Um 6 Uhr wird aufgestanden und wir schauen erstmal Wettervorhersagen.
Im Bryce soll es schneien :o, in Escalante regnen >:( und in Nähe von Willis Creek solls auch regnen. :(
Nur für den Zion NP ist anfangs gutes Wetter vorausgesagt. :D
So beschliessen wir den Zion erneut einen Besuch abzustatten, da wir wie gesagt zum Willis Creek ja eine Dirt Road fahren müssten, was wir bei möglichem Regen nicht riskieren wollen.
Wir benötigen nicht ganz 2 Stunden zum Zion NP und stehen vor der Entrance Station erstmal in einem Megastau.
Wir haben bestimmt 30 Minuten gewartet bis wir endlich die 30 Dollar bezahlen durften   :kotz: und durch die Fee Station kamen.
Wir waren doch sehr genervt, dass um diese frühe Zeit schon so viel los war.
Der riesige Parkplatz beim Visitor Center war auch schon proppevoll.
Aber Na gut, so ist es halt.. Auf zum Shuttle Bus und dann zur Haltestelle Zion Lodge.
Wir laufen den Kayenta Trail zu den Emerald Pools:

Schöne Aussichten von oben:



Es scheint übrigens die Sonne. :schwitz:
Es ist sehr viel los auf den teils schmalen Wegen.

Dann sehen wir auch schon von Weitem die Lower Emerald Pools.



Wir kommen zum Abzweig zu den Upper Pools und gehen diesen sehr schmalen Weg nach oben.
Aber hier ist soviel los, dass uns schnell die Lust vergeht, kehren um und wir steigen ab zu den Lower Pools:
Wenig Wasser:



Andere Seite



Am Ende machen wir erstmal eine Pause bei der Zion Lodge und schauen dem regen Treiben hier zu.

Weiter gehts. Wir beschliessen von der Zion Lodge zum Court of the Patriarchs zu laufen.
Anfangs bei der Brücke sehr schön







Der Trail verläuft durchweg in recht tiefem Sand, was ganz schön anstrengend ist. Teilweise ist der Weg mit Pferdeäfpeln übersät, so dass wir denen ausweichen müssen, was höchste Konzentration erfordert. Wir wollen ja schliesslich sauber bleiben und gut riechen. ;)
Zudem geht der Weg dann abseits vom Fluss und man hat keine schönen Aussichten. Gefühlt laufen wir 10km und der Weg scheint unendlich, dann erreichen wir endlich die Patriarchs:





Hätte man auch gleich mit dem Bus direkt hinfahren können. ::)
Dann mit dem Shuttle zurück zum Parkplatz,. Es ist sehr heiss und wir holen uns ein Eis.  (Ich sollte Poet werden.... ;D) beim Visitor Center.
Auf dem Parkplatz ist jetzt kein Platz mehr frei.
Die Verantwortlichen sind nach meinem Kenntnisstand bemüht eine Lösung zu finden für das Verkehrsproblem im Zion NP. Das ist meiner Meinung nach auch dringend notwendig.

Weiter gehts durch den Tunnel zum Ostteil der Parks, der mir deutlich besser gefällt und weniger frequentiert ist.
Nur zieht es jetzt ordentlich zu und die Temperaturen fallen in den einstelligen Bereich.
Hier nur ein Foto:



An der Checkerboard Mesa fängt es dann tatsächlich leicht an zu regnen, so dass wir uns Richtung Bryce auf den Weg machen.
Beim Red Canyon ist dann wie vorhergesagt leichter Schneefall und die Temperatur ist bei 0 Grad.
Wir haben längst unsere langen Hosen angezogen und unsere Winterjacken, denn wir waren auf jedes Wetter gefasst und hatten entsprechende Kleidung mit.
Trotzdem von zuvor Temperaturen von über 30 Grad und jetzt bei 0 Grad, das ist schon heftig diese Umstellung.
Dann gehts bei tristem Wetter weiter Richtung Bryce Canyon.
Wir kommen an der Stelle vorbei, wo ein Erdrutsch die halbe Strasse abgetragen hat und erreichen dann den Bryce Canyon.
Auch hier zahlen wir brav 30 Dollar Eintritt..

Und ihr Lieben.
Trotz Winterjacken war es Arschkalt und es wehte ein heftiger Wind, in der Antarktis kann es nicht viel kühler gewesen sein. :(

Wir haben Bryce, Inspiration und Sunset Point angefahren.
Wir hatten aber Glück, denn über dem Canyon hat sich ein Sonnenloch gebildet, hinter uns war der Himmel voller dunkler und bedrohlicher Wolken, aber hier ist es okay.
So, paar Bilder vom Bryce:





An den Viewpoints hätte man meinen können, halb Asien wäre hier. >:(
Aber zum Glück stehen sie bei den Fotos (noch) nicht im Weg.











Und ein letztes Bild



Fotogen ist der Bryce auf alle Fälle.

So, jetzt müssen wir noch zum Circle D Motel in Escalante, wo wir gegen 19 Uhr ankommen.

Der doch in die Jahre gekommene Besitzer empfängt uns herzlich, macht viele Späße und gibt uns einen Rabatt, weil wir vor 3 Jahren ja schon mal hier waren.
Er beruhigt uns, und sagt, dass es nicht geregnet hat und die Dirt Roads gut befahrbar sein sollten. Das beruhigt uns.
Das Zimmer ist wie gewusst klein, aber es hat alles was wir brauchen. Es ist einfach gemütlich hier und wir fühlen uns hier viel wohler als in den Hampton Inn's oder Best Westerns.
Zudem gibt es hier das schnellste Internet und wir können sogar nen Film ruckelfrei streamen.
Zunächst essen wir aber im Restaurant nebenan. Es ist immer noch so lecker wie damals.
Ich esse Lachs mit Reis und Gemüse und Mike ein schönes Steak. Sehr lecker.
Es ist ziemlich frisch draußen, geniessen aber die Ruhe hier.

Der Wetterbericht sagt für die nächsten 2 Tage Sonne voraus, was wollen wir mehr. :D

Morgen ist Slot Canyon Tag...............  Fun Fun Fun

Freut Euch drauf....

Andrea

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Re: Wandern in Utah April/Mai 2017 Teil 2
« Antwort #38 am: 19. Juli 2017, 22:01:14 »
Wieso habt ihr eigentlich keinen NP-Pass gekauft? Müsste sich doch gelohnt haben, oder?
Liebe Grüße, Andrea



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soenke

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Re: Wandern in Utah April/Mai 2017 Teil 2
« Antwort #39 am: 19. Juli 2017, 22:54:47 »
Im Nachhinein ja. Den Zion NP hatten wir vorab nicht in unserer Planung dabei.
Letztendlich haben wir aber nur 5 Dollar mehr ausgegeben als mit dem NP-Park Jahrespass.
Also von daher kein allzugroßes Minus gemacht! :D

Ilona

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Re: Wandern in Utah April/Mai 2017 Teil 2
« Antwort #40 am: 20. Juli 2017, 08:26:59 »
Zitat
Der doch in die Jahre gekommene Besitzer empfängt uns herzlich, macht viele Späße und gibt uns einen Rabatt, weil wir vor 3 Jahren ja schon mal hier waren.

 :floet: Über diese Beförderung würde sich Robert sehr freuen. Robert ist und bleibt der Manager sowie die gute, etwas kauzige Seele vom Circle D. Debbie und Ken sind die Besitzer. Die wohnen aber mittlerweile in Arizona, weil Deb dort einen guten Job im Finanz Management hat. Das Circle D hat sie von ihrer Mutter geerbt, die damals gerade verstorben war, als wir zum ersten Mal dort nächtigten. So, jetzt kennst du die Familiengeschichte  :zwinker:. Robert macht seine Sache gut und deshalb lässt Deb ihn weiter werkeln.

Ansonsten, mein lieber Poet  :thumb: , war das eine Flucht vor dem Wetter und Asiaten schwärmen mittlerweile leider überall ein  ::) .

Ihr habt aber das Beste aus dem Tag gemacht  :beifall:.

Es hätte mich doch sehr gewundert :cool2:, wenn diese Reise regenfrei geblieben wäre.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Paula

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Re: Wandern in Utah April/Mai 2017 Teil 2
« Antwort #41 am: 20. Juli 2017, 08:50:09 »

Weiter gehts durch den Tunnel zum Ostteil der Parks, der mir deutlich besser gefällt und weniger frequentiert ist.
Nur zieht es jetzt ordentlich zu und die Temperaturen fallen in den einstelligen Bereich.
Hier nur ein Foto:




Dieses Bild löst bei mir akutes Fernweh aus. Im Zion hat es uns damals super gefallen, aber im Ostteil waren wir glaube ich gar nicht. Gibt es denn dort noch mal einen Parkplatz? Und ist das Foto am Straßenrand entstanden oder ist das auf einem Wanderweg?
Viele Grüße Paula

soenke

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Re: Wandern in Utah April/Mai 2017 Teil 2
« Antwort #42 am: 20. Juli 2017, 10:08:01 »
Hallo Ilona,

vielen Dank für die Aufklärung der Familiengeschichte des Circle D.  Wir fühlen uns dort einfach immer wohl. :D

Zitat
war das eine Flucht vor dem Wetter und Asiaten schwärmen mittlerweile leider überall ein

Das Thema Asiaten wird später im Bericht leider noch eine gewichtige Rolle spielen.... >:(

Zitat
Es hätte mich doch sehr gewundert :cool2:, wenn diese Reise regenfrei geblieben wäre.

Aber soll ich eines vorwegnehmen ??   Es sollte der einzige halbe Regen- Schneetag der Reise bleiben. :baetsch: :baetsch: :evil:

Hallo Paula,

Zitat
Im Zion hat es uns damals super gefallen, aber im Ostteil waren wir glaube ich gar nicht. Gibt es denn dort noch mal einen Parkplatz? Und ist das Foto am Straßenrand entstanden oder ist das auf einem Wanderweg?

Ja, den Ostteil des Zions finde ich auch viel schöner. Im Nachhinein haben wir uns ein wenig geärgert, dass wir nicht vormittags hier bereits gewandert sind. Leider fing es ja an zu regnen.
Das Bild ist ca. 500m vor dem Parkplatz der Checkerboard Mesa aufgenommen. Dort gibt es ca. 3-4 kleine Haltebuchten. Das Fotomotiv sieht man eigentlich gut von der Strasse aus auf der linken Seite , wenn man vom Tunnel kommt. Gegenüber geht es zur Wanderung in den Checkerboard Mesa Canyon, den wir vor 3 Jahren gemacht haben.

Da ich Spätdienst habe, gibt es gleich noch einen Tag.


soenke

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Re: Wandern in Utah April/Mai 2017 Teil 2
« Antwort #43 am: 20. Juli 2017, 10:26:36 »
29.04. Samstag

So, heute wird um 6:30 Uhr aufgestanden. Wetter gucken und jaaaa, es soll heute schön und sonnig werden. 8)
Dann steht ja eine Fahrt auf der Hole in the Rock Road nichts entgegen.
Wir packen ordentlich Proviant ein, denn wir wollen heute Slot Canyons erkunden und zwar Peek a Boo, Spooky und Zebra Slot.
Wir machen uns auf den Weg und biegen nach kurzer Zeit auf die Hole in the Rock Road ab.
Die Strasse ist gut zu befahren, aber rasen kann man nun auch nicht gerade.
Bis zum Parkplatz zum Peek a Boo sind es ca. 40km. Puh ganz schön weit.
Nach kurzer Zeit kommen uns Zweifel, ob wir wirklich so weit diese Strasse fahren wollen. ???
Denn nach 7km könnten wir schon parken und eine erneute Wanderrung in den Big Horn Canyon machen.
Wir halten dort, steigen aus und entscheiden doch weiter zum Peek a Boo zu fahren, mal wieder "no risk no fun".
Die Strasse ist größtenteils super zu fahren, paar Abschnitte müssen wir halt sehr langsam fahren. Aber alles machbar, meiner Meinung nach auch mit normalem PKW.
Aber wieder der Hinweis. Versicherung fürs Mietauto zählt wie hier bei allen Dirt Roads nicht.
Nach ca. 55 Minuten Fahrt auf der HITR biegen wir links ab in die Dry Fork Strasse. Naja Strasse ist übertrieben, eher eine alte Jeep Road.
Nach kurzer Zeit sehen wir rechterhand 3 Autos parken. Hmmm... unsere Koordinaten zeigen das Parken linkerhand in knapp über einem Kilometer Entfernung an.
Die Strasse sieht aber nicht so einfach aus und sehen von Weitem schon Felsplatten und tiefe Spurrillen. ???
Wir entscheiden hier bei den Autos zu parken, sicher ist sicher, wollen kein Risiko mit unserem Mietwagen eingehen.
Obwohl ja noch sehr früh ist es schon recht heiss und strahlend blauer Himmel.
Wir laufen die knapp 1,2km jetzt zum eigentlichen Parkplatz. Anstrengend weil durch Sand und wir sind froh nicht mit dem Auto gefahren zu sein.
Dann erreichen wir den Trailbeginn des Peek a Boo. GPS Gerät ist an und wir laufen los.
Der Weg ist aber auch mit Cairns gut gesäumt, so dass man eigentlich kein GPS bräuchte. Zudem herrscht hier durchaus schon reger Trubel und wir laufen anderen Wanderern hinterher.
Wir finden den Abstieg vom Plateau und nach ca. 30 Minuten sind wir unten im Wash.
Der Eingang zum Peek a Boo wäre dann rechts, wir sehen aber links einen Slot/Wash mit hohen Wänden, den Dry Fork.
Wir wandern erstmal hier entlang, haben uns vorgenommen so 40 Minuten hier zu laufen und dann umzukehren.
Wir sind sofort begeistert und fasziniert von diesem Slot Canyon mit seinen hochaufragenden Wänden.
Die Lichtverhältnisse sind noch nicht überall ideal, aber die Wände strahlen in den verschiedensten Farben und unsere Kameras glühen für Fotos:







Unsere Ahhhs und Ohhhhs hallen durch die Canyonwände. Es ist einfach nur phantastisch hier (wenn man wie wir Slot Canyons liebt)





Wir laufen natürlich viel länger hier als eigentlich geplant. Eigentlich könnten wir auch den ganzen Tag hierbleiben, denn die Farben und Konturen der Felswände ändern sich minütlich:
Das ist unsere Welt und wir haben so viel Spaß hier.





Diese beiden Bilder finden wir  besonders schön:





Knapp über 2 Stunden haben wir hier verbracht. So jetzt geht es wieder mit unseren GPS Daten zum Eingang des Peek a Boo Canyons.
Hier tümmeln sich deutlich mehr Leute.
Wir schauen uns den Aufstieg an, der 4-5 Meter hochgeht.



Für viele Leute hier ist es kein Problem und sie kraxeln in sekundenschnelle nach oben. Einige trauen sich nicht.
Ich probiere es bis zur Hälfte und ja, bisschen gefährlich aber man kann es schaffen. Ich überlasse aber erstmal Mike den Vortritt wegen seiner Höhenangst. Und Mike merkt, dass er es nicht schaffen kann. Wir haben vorher gesagt, wenn es für Einen nicht möglich ist oder eine Gefahr besteht, dann machen wir es auch nicht.
So brechen wir hier ab.
Wir haben aber die Info, dass es einen alternativen Eingang gibt. Dazu müssen wir linkerhand einen Hügel hoch und dann rechts halten und dann geht es von hinten rum in den Canyon.
Beim Aufstieg merken wir wie heiss es eigentlich ist, das sind ja schon Death Valley Temperaturen. :schwitz:

Der Peek a Boo Canyon ist deutlich enger und schmaler und kleine und größere Hindernisse sind auch zu überwinden.
Wir müssen uns ganz schön verbiegen und teilweise auf dem Po kriechen um überall durchzukommen. Wir fühlten uns wie junge Damen der Sportgymnastik, solche Verrenkungen habe ich zuvor noch nie machen müssen. :kroko:
Leider ist der Lichteinfall zur Mittagszeit sehr stark und die Felswände leuchten nicht so toll wie erhofft.
Aber einige Bilder gelingen dann doch:











Heikel wird es bei der Enge bei Gegenverkehr, denn zu Zweit nebeneinander geht gar nicht.
Und ein letztes Foto:



Der Peek a Boo ist zumindest für Fotos jetzt zur Mittagszeit nicht so spektakulär, aber......wir hatten so viel Spaß hier in den engen Felswänden herumzukraxeln, dass es zu einem unvergesslichen tollen Erlebnis wurde. :beifall: :beifall:   Fun Fun Fun

So dann gehts wieder zurück zum hinteren Eingang und von da aus weiter, denn wir wollen auch noch zum Spooky Canyon.
Eine Stelle ist besonders eng wo wir nur mit größter Mühe durchkommen, besonders ich, denn ich habe leider wieder zugenommen. :(
Dann gehts raus aus dem Peek a Boo und wir machen eine Pause am Ende des Canyons mit etwa 50 Gleichgesinnten. Ja, hier ist ganz schön was los.
Die Landschaft ist auch sehr schön hier übrigens:





Im Sand laufen wir so ca. 15 Minuten zum hinteren Eingang des Spooky Slot Canyons.
Vor uns ist eine größere Gruppe, so dass wir für Fotos warten müssen.

Hier werfen wir Sand in die Luft, was zu diesem Effekt führt:







Im Spooky muss man schon ein wenig mehr klettern und es ist nicht ganz so einfach wie im Dry Fork oder Peek a Boo.
Dann ist plötzlich Stau vor uns. Die sportliche Gruppe vor uns steigt ganz langsam nach unten und helfen sich gegenseitig. ???
Hmmmm............ als alle unten waren fragen sie ob wir Hilfe brauchen. Nee, das kriegen wir schon hin. :raetsel: :raetsel: :raetsel:

Da gehts doch sehr tief und dunkel nach unten  :o :o



Hier kann man nicht auf allen Vieren so einfach runterrutschen. Technische Kletterübungen sind hier schon erforderlich. Nein, wir trauen uns das nicht und brechen hier ab.
Wir gehen die gelaufene Strecke wieder zurück aus dem Canyon und halten uns beim Ausgang linkerhand und laufen schliesslich oben links neben dem Canyon. Nur kommen wir nirgends runter vom Plateau, weil es zu steil ist und es keine sichere Abstiegsmöglichkeit gibt. :o  Ein bisschen mulmig wird uns schon.
Wir müssen doch ne längere Strecke hier laufen, bis wir einen sicheren Abstieg finden und hinunter in den breiten Wash kommen.
Hier laufen wir bei Hitze und tiefem Sand bis zum vorderen Eingang des Spooky.  :schwitz: :schwitz:
Nach nur wenigen Metern stehen hier auch viele Leute und kommen nicht weiter. Es ist sooooo eng, dass keiner durchkommt, paar Leute schaffen es aber natürlich. Sinnvoll wäre hier sich liegend durchzuschlüpfen, aber ehrlich gesagt, sind wir doch langsam müde und erschöpft und beschliessen zum Auto zurückzukehren. Das dauert ja auch noch ein wenig.
Ziemlich kaputt kommen wir oben aufs Plateau und haben eine schöne Aussicht:



Der Parkplatz ist rappelvoll mit Pick Ups und Jeeps. Wir treffen hier einen Typen, der uns erzählt, dass er auf Leute wartet. Denn es gibt mittlerweile viele Shuttle Services zu solch schönen Locations wie hier. Er fährt sie morgens hin und holt sie abends wieder ab. Eine gute Alternative die sich nicht trauen solche Dirt Roads wie Hole in the Rock zu fahren.
Wir haben übrigens insgesamt 7 Stunden benötigt für den heutigen Tag, aber mit ganz vielen Pausen und hunderten Fotos.
Wir müssen jetzt aber noch die knapp 1,2km zu unserem Parkplatz durch tiefen Sand.
Tja, wenn dieser Käfer diese Strecke fahren kann, dann kann es eigentlich jedes Auto...... oder  :toothy9:



Wir sind gerade losgelaufen und plötzlich hält ein Pick Up und fragt ob wir hinten auf der Ladefläche mitwollen ?
Jaaaaa,   :herz: das ist ja supernett. Wir springen hinten auf, werden ordentlich durchgeruckelt  :kotz: und freuen uns nicht laufen zu müssen.
Auch das ein Erlebnis, was immer in Erinnerung bleiben wird.
Bei unserem Auto setzt er uns ab und wir bedanken uns herzlichst.
Dann gehts die 40 km zurück auf der Dirt Road.
Halten aber noch beim Parkplatz des Zebra Slot. Dort treffen wir einen Wanderer, der sagt, dass im Zebra Slot viel Wasser ist, aber die Gegend drumherum soll auch sehr schön sein.
Aber gut, es ist ja auch schon recht spät und wir fahren ins Circle D zurück.
Und wie klein die Welt ist. Der Pick Up Fahrer mit seiner Freundin und Mutter sind unsere direkten Nachbarn im Circle D. Sie kommen aus Colorado und wir unterhalten uns recht lange.
Dann gehts wieder ins Restaurant lecker essen .
Ein schöner Abschluss dieses wundervollen Tages.
So, morgen gehts  zu einem Naturwunder, für mich das Highlight dieser Reise.


Rainer

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Re: Wandern in Utah April/Mai 2017 Teil 2
« Antwort #44 am: 20. Juli 2017, 10:45:19 »
Der Zion NP ist leider auch inzwischen total überfüllt, wir waren ja eine Woche vor Euch dort und es war auch total voll. Beim Eingang ging es zwar noch, aber der Shuttle Parkplatz am Visitorcenter ist immer komplett besetzt, auch die Behindertenplätze sind alle belegt. Und an der Shuttle Station steht so eine Riesenschlange, dass man mindestens zwei Abfahrten warten muss, um endlich mitfahren zu können.

Deswegen sind wir ins Visitorcenter und da habe ich dann herumgejammert, daß ich das alles nicht könnte und dass das Shuttle sowieso nicht behindertengerecht wäre - und siehe da, nach ein paar seltsamen Gegenfragen (ob ich dss wirklich nicht könnte, das fand ich schon ziemlich daneben, ja, ich bin schwerbehindert und wäre auch lieber gesund) bekam ich dann doch tatsächlich einen Permit ausgestellt und den sollten wir ins Fenster legen und dann durften wir mit dem eigenen Wagen in den Shuttlebereich, das war dann natürlich obergenial. Im Grand Canyon wird das für Behinderte schon am Eingang angeboten, aber im Zion kannte ich das noch nicht. Da hatten wir Parkstrasse und Parkplätze ganz für uns allein, nur die Shuttles fuhren hie und da an uns vorbei. Wetter war fantastisch.