05.05.2017 Freitag
Nach dem Aufstehen besprechen wir, was heute unternommen wird.
Es soll heute wieder sehr heiss werden, von daher entscheiden wir uns gegen Wahweap Hoodoos oder Sidestep Canyon mit Rainbow Valley, was mindestens so 15km bedeuten würde.
Wir entscheiden uns für Buckskin Gulch und Edmaiers Secret. Das Geheimnis ist gelüftet.

Ganz einfach und unspektakulär zu erläutern.

Wir fahren dann so 40 Minuten bis zum Abzweig in die House Rock Valley Road.
Die Strasse war vor 3 Jahren in einem super Zustand.
Diesmal leider nicht. Nach ca. 3 Kilometern war die Strasse in äußerst schlechtem Zustand. Sehr tiefe Spurrillen lassen uns nur sehr langsam und hochkonzentriert vorankommen.
Bei Gegenverkehr wäre es hier sehr heikel geworden. Das war die mit Abstand am Schlechtesten zu befahrene Dirt Road, die wir je gefahren sind. Von kürzlicher Begradigung kann nicht die Rede sein.
Kurzzeitig haben wir überlegt abzubrechen, aber irgendwie erreichen wir dann den Parkplatz zur Buckskin Gulch.
Hier geht es ja auch zur Wave, wo wir natürlich bei der Lotterie jetzt zum siebenten Male kein Glück hatten. Auch hier ist der Parkplatz sehr sehr voll, aber keine Reisebusse.

Wir bezahlen brav die Self Pay Gebühr und gehen los. Bei der jetzt schon enormen Hitze kein Vergnügen.
Wir gehen den Wash entlang und nach ca. 30 Minuten erreichen wir die Buckskin Gulch.
Paar ältere Frauen laufen vor uns und wir kommen nett ins Gesrpäch.
Dann kommt auch schon das einzige schwierige Hindernis auf dem Weg, was es allerdings in sich hat.
Ein Felsbrocken muss überwunden werden.. Vor 3 Jahren war das kein Problem, aber seine Lage hat sich verändert, was auch die Damen bestätigen, die hier mehrmals im Jahr sind.
Die älteren Damen sind aber Profis und zeigen uns wie wir dort runterkommen.
Rückwärts auf den Bauch legen und runterrutschen. Die Schwierigkeit ist, dass man keinen Boden spürt und ins Ungewisse rutschen muss. Aber die Damen helfen uns. Alleine hätten wir das glaube ich nicht riskiert.
Wieder hoch schaffen wir auf keinen Fall, aber die Damen beruhigen uns, denn es gibt einen einfachen alternativen Weg, den wir beim Rückweg nehmen sollen, die Damen übrigens auch.
Hier der Felsbrocken:
Auf Bildern sieht das immer gar nicht soooo schlimm aus:


Wunderschön ist es hier:




Kommen dann erstmal Richtung Ausgang:

Und erreichen den Alcoven:

Wir laufen danach zunächst links und dann rechts weiter in diesem für mich schönsten Slotcanyon des Südwestens, zumindest von denen, die wir gesehen haben.
Wir sind absolut begeistert und bewundern diese einmalige Atmosphere und hier sind wir auch wieder fast alleine und geniessen die Einsamkeit und dieses Naturwunder.
Ich lasse jetzt mal Bilder sprechen und geniesst mit uns noch einmal mit:

hoch oben ein Baumstamm












Das ist nur eine kleine Auswahl an Fotos, von den Hunderten, die wir hier gemacht haben.
Diese Farben und Konturen der Felsen......... mir fallen keine superlativen Worte mehr ein.
Und ein letztes Foto:

Ich könnte hier den ganzen Tag herumwandern, aber wir haben ja noch eine andere Wanderrung heute vor.
Dann gehts wieder zurück, wir finden den alternativen Weg zunächst nicht, bekommen dann aber eine genaue Beschreibung von 2 jungen Mädels.
Bei der Alternative muss man aber schon ein wenig klettern und fit sein.
Es ist megaheiss und wir kommen ziemlich erschöpft nach insgesamt 4,5 Stunden am Parkplatz an und machen erst mal eine Pause.
Dann gehts paar Kilometer zurück auf der schwierig zu befahrenen HRVR.
Zum Glück kommt uns kein Auto entgegen und wir biegen ab zu dem Parkplatz, wo die Wanderrung zum Edmaiers Secret beginnt.
GPS Gerät an und auf gehts. Ein schmaler Weg ist zu erkennen, der aber leider sandig ist, wie fast der gesamte Weg, was bei der Bullenhitze grenzwertig anstrengend ist:
Eigentlich sind wir schon nach 30 Minuten kaputt und können nicht mehr, aber unser Ehrgeiz treibt uns weiter. Hier Bilder von der Landschaft: am Anfang;



Nach ca. 70 Minuten erreichen wir dann eine Landschaft mit Brainrocks, aber auch bunten Felsen. Die GPS Daten sind aber noch weiter weg. Die Schwierigkeit ist hier, dass der Boden jetzt aus Tiefsand besteht und wir kaum vorwärts kommen.
Mike kann absolut nicht mehr und streikt. Er will nicht weiter zu dem Felsplateau. Er setzt sich unter einen kleinen Baum, der ein wenig Schatten spendet und weigert sich weiterzugehen.

Hmmmm...... ich schnappe mir ne Flasche Wasser und will mir zumindest einen kleinen Eindruck auf dem Plateau verschaffen, sonst wäre der Weg ja umsonst gewesen.

Ich kämpfe mich regelrecht durch den Sand, bin nach paar Metern eigentlich auch mit den Kräften am Ende, aber ich finde die Landschaft einfach super:





Endlich auf dem Plateau angekommen ist meine Flasche Wasser auch schon aus.

Es gibt hier bestimmt so viel zu entdecken, aber auch ich kann nicht mehr.

Und Trinken ist ja auch schon aus.
Die Hitze zollt seinen Tribut und wir sind ja heute schon über 6,5 Stunden gewandert.
Aber 2 Fotos noch:


Wir haben uns einen ersten Eindruck von Edmaiers Secret (warum heisst das eigentlich so) verschafft und ich will diese Landschaft auf jeden Fall noch weiterentdecken. Letztendlich bleibt es weiter ein Geheimnis, weil wir gar nicht zum eigentlichen Secret gekommen sind.

Aber............Ein Grund auf jeden Fall noch mal wiederzukommen.

Das nächste Mal planen wir einen ganzen Tag hier ein, so dass wir mit Kraft und vor allem Zeit es hier geniessen können..
Der Rückweg wird ehrlich gesagt dann eher zu einer Qual. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie heiss es da wirklich war und völlig mit den Kräften am Ende erreichen wir nach ca. 3,5 Stunden wieder unser Auto, wo wir erstmal barfuß im Gras sitzen und uns erholen.
Vor 3 Jahren waren wir ja im Oktober/November wandern mit angenehmen Temperaturen. Ich glaube das nächste Mal werden wir wieder zu späterer Jahreszeit fahren.
Dann gehts zurück. Wir sind froh als wir die Dirt Road geschafft haben und wieder Asphalt unter den Reifen hatten. Es war wieder ein traumhafter Tag und wir sind sooooo glücklich.

Kurz vor Page halten wir noch an einem Viewpoint auf den Lake Powell:

Dann gehts zu Burger King und in unser ungeliebtes Hotel. Auf dem Parkplatz säubern wir noch ein wenig unser mit rotem Dreck/Sand/Staub bedecktes Auto.
Tja, das war der letzte Tag in Page.
Morgen holen wir eine Wanderrung nach, wo mir letztes Mal die Zehen vor Kälte schwarz wurden.
Bis morgen